Bücher mit dem Tag "milchmann"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "milchmann" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Milchmann (ISBN: 9783608505085)
    Anna Burns

    Milchmann

     (183)
    Aktuelle Rezension von: herbsandhexes

    „Damals, als ich achtzehn war, lauteten die Grundregeln in der permanent alarmbereiten Gesellschaft, in der ich aufgewachsen war: Wenn keine körperliche Gewalt ausgeübt und man nicht direkt verbal beleidigt worden war und keiner in der Nähe blöd guckte, dann war auch nichts passiert. Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab?“

    Ein deutlich älterer verheirateter Mann stellt einer jungen Frau nach und doch schauen alle nur auf sie. 

    Bei Milchmann ist nicht nur der Titel, sondern auch die Art der Erzählung ungewöhnlich: Keine der Figuren trägt einen Namen & der Ort wird nicht genannt. Stattdessen begegnen wir Milchmann – nicht zu verwechseln mit Echter Milchmann –, erfahren etwas über Schwager Eins bis Drei, bekommen von Älteste Freundin gutgemeinte Ratschläge und besuchen Vielleicht-Freund. 

    Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich an die Namenslosigkeit zu gewöhnen, empfinde es rückblickend aber sehr passend: Ständig wird be- und verurteilt, es gibt nur „wir“ oder „die“, andere Gedanken haben keinen Platz. Alles bleibt austauschbar. Irritationen werden als Schwachsinn abgetan & die Personen gesellschaftlich ausgeschlossen. 

    „Er war bei der Arbeit von einer Autobombe in den Tod gerissen worden, weil er die falsche Religion am falschen Ort gehabt hatte, so was kam vor.“ 

    Und dann wäre da noch die Gewalt und die Willkür, die für die Erzählerin zum Alltag gehören, mich in ihrer Selbstverständlichkeit hingegen nicht nur einmal aus der Bahn geworfen haben. 

    Die Einblicke, wie die Gemeinschaft tickt, wo Grenzen gezogen werden (oder auch nicht), wie sich die Gerüchte weiterverbreiten und ein Eigenleben entwickeln sowie die eindringliche Schilderungen der Protagonistin, wie sie zunehmend in die Isolation getrieben wird, obwohl sie so dringend Solidarität bräuchte, haben mich sehr bewegt. 

    Insgesamt ein besonderes Buch, das Konzentration fordert und nicht ohne Ausschweifungen auskommt, sich aber sehr lohnt. 

    Meine Empfehlung: Gemeinsam lesen! Die verschiedenen Interpretationen & der Austausch zum Nordirlandkonflikt (namentlich nicht genannt, aber stets präsent) waren für mich Gold wert.

    Die Übersetzung stammt von Anna-Nina Kroll. 

  2. Cover des Buches Im Morgengrauen (ISBN: 9783548263762)
    Stephen King

    Im Morgengrauen

     (215)
    Aktuelle Rezension von: collection_of_stories

    „Im Morgengrauen – Unheimliche Geschichten“ Stephen King

     

    Das Buch enthält die Kurzgeschichten;

    „Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte“

    „Achtung - Tiger“

    „Omi“

    „Morgenlieferung“

    „Der  Nebel“

     

    Am besten gefallen haben mir die beiden Geschichten „Omi“ und „Der Nebel“.

    In „Omi“ lässt King die einfachen Ängste eines Jungen wahr werden, der mit seiner Omi alleine zuhause bleiben muss. Ich glaube ich habe bisher noch nie ein Buch von ihm gelesen, in dem er mit so alltäglichen, einfachen Ängsten spielt. Das hat mich sehr begeistert. Außerdem hat mir hier das Ende echt gut gefallen. Ist mal was anderes, aber anders hätte es auf keinen Fall sein dürfen!

     

    In „Der Nebel“ –der ein oder andere kennt vielleicht das Buch dazu- kommt nach einem starken Sturm plötzlich ein seltsamer, extrem dichter Nebel auf, der Alles und Jeden, das ihm zu nahe kommt, wortwörtlich verschluckt. David, sein Sohn und etwa 80 weitere Menschen sitzen in einem Supermarktfest und müssen miterleben, welche Schrecken die weiße Wand noch so zu bieten hat. Entkommen ist unmöglich!

    Das ist wohl eine typische King Geschichte –hat mich von der Idee her ein wenig an „Puls“ erinnert. Die Geschichte ist spannend und gerade auch die Entwicklung der anderen, die auch in diesem Supermarkt saßen fand ich sehr interessant. Das Buch zu dieser Kurzgeschichte will ich auch unbedingt noch lesen.

     

    Mir gefallen die Kurzgeschichtenbände von King immer wieder sehr gut. Und das, obwohl ich eigentlich nicht so der Fan davon bin. Gerade bei Thrillern gelingt es meiner Meinung nach nur sehr selten, in dieser kurzen Form wirklich Spannung aufzubringen. Deshalb und weil ich Bücher von King generell jedem ans Herz legen würde, kann auch dieses Buch nur empfehlen!

  3. Cover des Buches Tewje, der Milchmann (ISBN: 9783717524106)
    Scholem Alejchem

    Tewje, der Milchmann

     (7)
    Aktuelle Rezension von: storiesonpaper

     Das Musical „Fiddler on the Roof/Anatevka“ ist weltbekannt, doch auch mir war nicht richtig bewusst, dass hinter diesem eine literarische Vorlage steckt, die von vielen längst vergessen ist. In Tewje, der Milchmann erzählt uns der Protagonist Tewje aus der Ich-Perspektive aus seinem Leben und den Problemen seiner Familie um die Jahrhundertwende in Osteuropa. Hier blitzt immer wieder der berühmte jiddische Humor auf, mit dem der Milchmann auch mit schwierigen Situationen umgehen kann.  Anfangs fiel es mir schwer, in die von Zitaten gespickte Sprache hineinzukommen, gleichzeitig erlaubt der Roman aber einen tollen Einblick in jüdische Sprichwörter und in die religiösen Verse, in denen das Leben abgebildet wird. So gibt es in Tewjes Leben keinen Moment, den er nicht mit einem Spruch begleiten kann.

    Tewje, der Milchmann ist ein Roman, der gekonnt von den Höhen und Tiefen des Lebens erzählt. Oftmals war es schwer, beim Lesen zwischen Ironie, Tragik und Humor zu unterscheiden. Tewje ist ein Kämpfer und für mich gewinnt die Handlung gerade im letzten Drittel besonders an Stärke, wenn sich die Bewohner mit dem zunehmenden Judenhass in Osteuropa unschlüssig über ihr Tun beispielsweise dazu entschließen, Tewje zu bitten, doch selber die Scheiben seines Hauses einzuschlagen und Tewje, bedroht durch Pogrome, immer noch über das Leben sinniert.

    Der Schriftsteller Scholem Alejchem musste Anfang des 20. Jahrhunderts selber seine Heimat in der Ukraine verlassen und in die USA emigrieren. Er hat die Situation der Juden selber miterlebt und erzählt gekonnt von dieser, wenn aus Nachbarn plötzlich Feinde werden sollen oder gar müssen und das Leben auf Grund der Religion bedroht wird. Tewje, der Milchmann ist damit ein wichtiges Werk nicht nur der jiddischen Literatur, zeigt es doch eine längst vergangene Zeit auf und gibt ein Portrait des Lebens der Ostjuden vor dem Zweiten Weltkrieg wieder.

    Fazit: Tewje, der Milchmann erzeugte bei mir eine Ambivalenz bei dem Versuch, den Roman zu bewerten. Die Erzählweise war für mich etwas komplett neues und konnte mich nicht immer „mitnehmen“, dennoch ist Scholem Alejchems auch ein wichtiges Zeitdokument und ich finde es toll, dass der Manesse Verlag den Roman neu aufgelegt hat. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen und vergebe eine Leseempfehlung an alle, die sich für jiddische Literatur interessieren. An diesem Roman darf man nicht vorbeigehen!

  4. Cover des Buches River (ISBN: 9783492258746)
    Donna Milner

    River

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Also mehr als nett fällt mir zu diesem einfachen FAmilienroman nicht ein. Die Geschichte der Familie Ward hat durchaus Spannung und es gibt einige Geheimnisse in der Vergangenheit und es wird nie über alles geredet. Was dann so alles passiert ist nett und etwas spannend, aber nicht mehr. Man ahnt schon sehr bald was das Geheimnis ist und auch was der geheimnisvolle River zu bedeuten hat, der mit der Vergangenheit der Mutter zusammen hängt. Aus der Geschichte hätte man viel raus holen können, aber leider gelingt es der Autorin nicht, über ein Vorabendserien Niveau hinaus zu kommen.


  5. Cover des Buches Ein Pferd namens Milchmann (ISBN: 9783551315885)
    Hilke Rosenboom

    Ein Pferd namens Milchmann

     (34)
    Aktuelle Rezension von: iwritereviewsnottragedies

    Herman staunt nicht schlecht, als eines Morgens plötzlich ein Pferd auf seiner Terrasse steht. Er tauft es auf den Namen Milchmann und versteckt es erst einmal vor den neugierigen Blicken der Nachbarin in der Garage. Doch Milchmann ist gelangweilt und wünscht sich eine Beschäftigung. Dazu kommt, dass er jederzeit von Hermans Eltern entdeckt werden könnte. Und so nimmt Herman das Pferd kurzerhand mit in die Schule, wo er es auf einer Wiese in der Nähe grasen lässt. So weit so gut. Doch als Herman wiederkommt, steht plötzlich ein zweites Pferd neben Milchmann. Anscheinend ist er nicht der einzige, dem vor kurzem ein Pferd zugelaufen ist...

    Zu Beginn hat mich das Buch wirklich gut unterhalten. Das Versteckspiel mit dem Pferd war witzig und kreativ - Herman lässt sich immer neue Sachen einfallen, damit Milchmann nicht entdeckt wird. Allerdings ist der Handlungsverlauf recht linear, zu linear für meinen Geschmack. Pferd wird gefunden, Pferd wird versteckt, Pferd haut ab, Pferd kommt zurück, Pferd wird gefangen, Pferd wird befreit. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als die zwielichtigen Gestalten hinter den Pferden her waren, war der weitere Verlauf der Geschichte relativ voraussehbar. Die Rettung der Pferde durch Herman ist meiner Meinung nach völlig unrealistisch - als ob sich erwachsene Männer einfach von Kindern aufhalten lassen! Das Ende war wiederum ganz schön und hat eine plausible Lösung für das Auftauchen der Pferde geliefert, kam aber zu schnell. Ich hätte gerne noch etwas über die anderen Pferde erfahren und wie es den anderen Kindern damit ergangen ist. Insgesamt ein durchschnittliches, wenn auch kreatives Buch.

  6. Cover des Buches Mörder (ISBN: 9783499195495)
    Jim Thompson

    Mörder

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch beinhaltet Krimigeschichten aus so legendären Zeitschriften wie "True detective" oder "True Police stories", in denen hartgesottene Ermittler (häufig) bestialische Morde ausklären. Dieses Krimigenre läuft ansonsten häufig unter "hardboiled". Der reale Fall des Ed Gein ist auch dabei, der ua Vorlage für Hitchcocks "Psycho" und Thomas Harris` "Das Schweigen der Lämmer" war, Schnörkellose krimis dieser Art gibt es kaum noch, was sehr schade ist, aber vielleicht findet man im Internet eine entsprechende Gruppe? Wahre Pulp fiction!
  7. Cover des Buches Solomons Lied (ISBN: 9783644002623)
    Toni Morrison

    Solomons Lied

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Roman “Solomons Lied” der afro-amerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison erzählt die Ge-schichte einer Familie über drei Generationen hinweg. Ausgangspunkt der Erzählung ist Macon Dead – auch als „Milchmann“ genannt -, der sich aufmacht, die Geschichte seiner Familie zu ergründen. Der Roman erschien 1977; 1993 erhielt Morrsion den Literaturnobelpreis. Als negativ empfand ich eine sehr flach ansetzende Spannung; der Roman bleibt auf dem Niveau einer Erzählung, die ohne konkretes Ziel zu haben, quasi vor sich hingleitet. Dabei wird – für meinen Ge-schmack – wenig Spannung erzeugt. Die Protagonisten sind „normal“, wenig charismatisches, wenig einprägsames, allenfalls seltsame Schrullen wie das Trinken von Muttermilch des bereits aus dem Still-Alter entwachsenen „Milchmann“ Macon Dead. Positiv ist anzumerken, dass der Roman dem Leser eine Welt öffnet, die in westlicher Literatur nur sehr selten vorkommt: Gesellschaft und Kultur einer Gesellschaft, die vorwiegend von Menschen mit dunkler Hautfarbe geprägt ist. Probleme mit Apartheit, den ständigen Kollisionen zwischen Weißen und Schwarzen, dem tatsächlichen Leben der afro-amerikanischen Protagonisten. Insgesamt war ich nur mittelmäßig begeistert, es war an vielen Stellen quälend zu lesen, oft musste ich mich motivieren. Neugierig auf das Ende wurde ich nie, vielmehr habe ich das Buch gelesen, um es nicht ungelesen wieder wegzugeben... Schade.

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