Bücher mit dem Tag "miniaturen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "miniaturen" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Was ich sonst noch verpasst habe (ISBN: 9783423145862)
    Lucia Berlin

    Was ich sonst noch verpasst habe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: buecher-bea
    Lucia Berlin (1936 - 2004) erzählt aus ihrem Leben. In ihren Kurzgeschichten schildert sie mit Biss, schwarzem Humor und einer Prise Heiterkeit, wie sie als Bergbauingenieurstochter fast auf dem  gesamten amerikanischen Kontinent aufwuchs, wie sie das Korsett gegen ihre Skoliose hasste, wie sich die Beziehung zu ihrer Schwester über die Jahre veränderte und wie sie sich als alleinerziehende Mutter von vier Söhnen mit Jobs als Krankenschwester, Putzhilfe und Nachhilfelehrerin durchschlug und  Trost an der Flasche fand.
    Sie erzählt schamlos von Gewalt, Missbrauch und Sucht und sie hat eine besondere Art, die Geschichten sich plötzlich wenden zu lassen und sie in eine andere, überraschende Richtung zu entwickeln.
    Trotz dem Umstand, dass alle ihre Frauenfiguren immer eine Schwäche haben, springt beim Lesen doch mein Feminismusticker an und ich fühle mit den Frauen, die es schwer haben, meist unter der Gewalt oder dem Einfluß von Männern.
    Sie bringt auch die dunkle Seite des letzten Jahrhunderts ans Licht und beschreibt nicht in Nostalgie versunken von den Zeiten des Heroinschmuggels und des Medikamentenmißbrauchs. 
    Ihr Stil ist trotz der Nüchternheit und großen Aufnahmefähigkeit für Details so fesselnd, dass man nicht mehr aufhören möchte, wenn man einmal angefangen hat. Und dennoch brauchen einige Geschichten auch die Zeit, darüber nachzudenken und sie richtig wahrzunehmen.

    Eine wichtige Stimme, die zu Unrecht bisher in Deutschland nicht verlegt und unbekannt war.
    Der Buchtitel leitet sich von der letzten Kurzgeschichte ab, die sie in ihren letzten Lebensjahren geschrieben haben muss, in der sie sich fragte, was gewesen wäre, wenn ihr Leben anders gelaufen wäre. Die Deutsche Version des Buches hat 30 der 43 Kurzgeschichten übernommen. 
  2. Cover des Buches Kleine Welt, großer Traum (ISBN: 9783455001679)
    Gerrit Braun

    Kleine Welt, großer Traum

     (8)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight

    Ich kenne bereits die Anfänge des Miniaturwunderlandes Hamburg, denn ich war tatsächlich direkt zu Beginn da - und ich erinnere mich, dass es eine richtig große Enttäuschung war. Nur 1-2 „Stationen“ waren fertig gestellt. Überall sah man überall Kabel, Holzbretter und Farben standen kreuz und quer, so dass das Gesamtbild äußerst unruhig war. Ein wenig überraschend ist es da schon, dass die beiden Brüder es tatsächlich geschafft haben, aus dem ganzen Chaos etwas zu erschaffen, was nun Besucher aus nah und fern fasziniert.

    Frederik und Gerrit erzählen in „Kleine Welt, großer Traum“ von der Vision bis zur Umsetzung und - natürlich - auch von denen damit verbundenen Schwierigkeiten. Auch wenn sie Brüder sind, so können sie fast nicht unterschiedlicher sein. Und doch vereint sie die Vision des Miniaturwunderlandes.

    Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, ist der Schreibstil. Obwohl es sich hier ja um eine Biographie handelt, lässt sich alles flüssig lesen und das Ganze noch auf äußerst humorvolle Art. Auch wenn ich bis heute kein Fan des Miniaturwunderladendes bin, so kann ich (nicht nur) Liebhabern diese Ausgabe empfehlen.

    ~°~ Fazit ~°~

    Eine spannende und zugleich doch humorvolle Biographie über die Entstehung und Erschaffung eines großen Traumes.

  3. Cover des Buches Die Magie der kleinen Dinge (ISBN: 9783734103070)
    Jessie Burton

    Die Magie der kleinen Dinge

     (149)
    Aktuelle Rezension von: Cha

    Klappentext:

    Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur ihr Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – sowie dunkle Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden …

     

    Meinung:

    Von diesem Buch hatte ich mir eine gemütliche, mysteriöse Geschichte erwartet, die spannend und auch ein wenig magisch ist.

    Das war jedoch überhaupt nicht, was ich bekommen habe. Das Puppenhaus, auf dem für mich laut Klappentext die Geschichte aufbaut, wurde kaum erwähnt und hatte nicht wirklich Teil an der Handlung. Dafür ging es umso mehr um irgendwelche Enthüllungen und Geheimnisse, die irgendwie sehr mittelalterlich behandelt und zu sehr aufgebauscht wurden und mir hat einfach der Umgang mit den angesprochenen Themen überhaupt nicht gefallen. 

    Vor allem gegen Ende wurde immer mehr aus dem Hut gezaubert und möglichst viel Drama, das mochte ich nicht. 

  4. Cover des Buches Das Mädchen mit der Glaskugel (ISBN: 9783401056890)
    Alex Shearer

    Das Mädchen mit der Glaskugel

     (12)
    Aktuelle Rezension von: indianer

    Jeder würde eine Fliege klatschen. Doch wenn man einen Elefanten mit der gleichen Leichtigkeit auslöschen würde, wäre man ein Mörder. Das Kleine, so schön es auch ist, wird nicht beachtet und verkannt.

    Alex Shearer nimmt einen mit auf eine Reise in eine Welt der kleinen Dinge. Der hässliche, unbeliebte und von Selbstzweifeln geplagte Mr.Eckmann kann Figuren in kleinsten Maßen herstellen. Aus einem Sandkorn wird dann schnell mal ein Walroß. Der kleine Christopher ist von ihm begeistert. Und Mr. Eckmann ist von Poppea begeistert, einer Ballerina, die jeden Tag als Statue auf dem Marktplatz steht und gegen eine Spende tanzt. Mr Eckmann gelingt es irgendwann, Dinge und Lebewesen durch eine Maschine tatsächlich zu verkleinern. Der, der sonst von allen ignoriert und beschimpft wurde, kann sich so eine eigene kleine Welt aufbauen, in der er allein die Macht hat.

    Die Geschichte ist voller Magie, ohne den Bezug zur Wirklichkeit zu verlieren. Der Leser schwankt zwischen Verzauberung und Schauer. In Magie und Schönheit verpackt beschreibt dieses moderne Märchen die Dinge, zu denen durch Einsamkeit und Selbsthass geplagte Menschen fähig sind.

    Eine tiefgründige Geschichte voller Leichtigkeit und Fantasie.

     

  5. Cover des Buches Die vier Jahreszeiten (ISBN: 9783492960038)
    Sándor Márai

    Die vier Jahreszeiten

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer nur das Große sieht, ist blind für das Leben und seine Bedeutung. Es sind oftmals die kleinen, alltäglichen Sachen, die, mit dem richtigen Blick und Geduld aufgefangen, uns staunen lassen. Wir haben Furcht und Respekt vor dem Großen, die kleinen, wichtigen Dinge nehmen wir indes mit Ehrfurcht entgegen. Vielleicht gerade deswegen, weil wir deren Bedeutung erst lernen, sogar erlernen müssen. Möglicherweise ist dies der Weg, weise zu werden. Dass das Kleine mehr sagen kann, als das Große spürt man auch in der Literatur. Nicht jeder dickleibige Roman ist gut. Dabei müssen kleine Erzählungen und Anekdoten oft aus dem Schatten der Unaufmerksamkeit und der Geringschätzung herausgeholt werden, obwohl sie mehr sagen und mehr geben, als jeder schlechte 500-Seiten-Roman. Das Buch „Die vier Jahreszeiten“ von Sandor Marai ist nahezu solch ein Werk. Hätte der Buchrücken und das Cover nicht den Namen des derzeit bekanntesten literarischen Exportes aus Ungarn, würde dieses schmale Buch sicherlich in den Regalen verstauben. Leider zu Unrecht, aber das ist – wie bereits erwähnt - oft der Fall. Eine Nacherzählung kann an dieser Stelle nicht gegeben werden, denn das Buch versammelt kleine Miniaturen, also kleine Texte, von wenigen Sätzen bis vielleicht ein bis zwei Seiten Länge. Erzählt wird in diesen kleinen Kunstwerken vom Leben und dem Tod, von alltäglichen Erlebnissen mit anderen Menschen, von Freundschaft und Liebe, von den elementaren Dingen im Universum und auf der Erde, von dem Zauber der Natur und der Literatur, die so einzigartig wie ihre Schöpfer ist. Ob es nun die großen Russen sind wie Puschkin oder Tolstoi, der große Deutsche Goethe, die melancholischen Franzosen wie Baudelaire, die berühmten Engländer, allen voran Shakespeare und natürlich die hierzulande kaum bekannten ungarischen Literaten. Darüber schreibt Marai, über die großen Köpfe, wie auch das eigene Schreiben. Und an vielen Stellen spürt der Leser trotz leichten Ausflügen in das Gebiet der Ironie eine leise Traurigkeit zwischen den Zeilen, die sich oft zeigt in einem geringen Selbstbewusstsein des Autors. Und trotz der Kürze der Texte fühlt man hinter jeder der Anekdoten, philosophischen Sprüche und nachdenklichen Worte eine Geschichte, die auch nach dem letzten Wort irgendwie im Kopf des Lesers weitergesponnen wird, die mehr sagen will und kann und wie ein Echo lange braucht, um zu verhallen. Marai zeigt sich bei diesen ungemein poetischen und nachdenklichen Miniaturen vor allem als ein genauer Betrachter seiner Umgebung, der zudem seine Beobachtungen kritisch zu Papier brachte. Durch seine zahlreichen Reisen (siehe Autor) und die oft vergebliche Suche nach der Heimat finden sich in diesem Buch des Weiteren zahlreiche Kurzbeschreibungen der Städte, ob Wien oder Venedig aus des Schriftstellers Blick und Erinnerungen vergangener Besuche. Eingebettet sind die Texte in die zwölf Monate eines Jahres, die jeder für sich, von Januar bis Dezember, noch eine eigene Beschreibung erhalten. Das Buch ist eine ideale „Bett-Lektüre“, allerdings mit der Gefahr, die Nacht zum Lesetag zu machen. Und auch die Fahrt mit der Bahn (Straßen-, S-, U-Bahn ….) kann durchaus gefährlich sein, wenn man während der Lektüre die Haltestelle, vielleicht sogar die Endhaltestelle versäumt. Ja, dieses Buch fesselt, und zwar ungemein, auch wenn hier keine große, sondern viele kleine Geschichten erzählt werden, die Marai beobachtet oder durchdacht hat. Wer Marai bisher noch nicht kannte, wird ihn mit diesem Buch lieben lernen. Denn er strahlt eine Eleganz und Weisheit, eine Traurigkeit und zugleich Lebensfreude und vor allem eine große Liebe zur Poesie aus, die einen nicht nur Respekt abfordert, sondern ein großes Maß an Ehrfurcht. Sandor Marai zählt sicherlich zu den tragischsten Gestalten der jüngeren Literaturgeschichte. Denn der am 14. April 1900 in Kaschau (Kosice/heute Slowakei, damals Königreich Ungarn) geborene Autor hat nicht mehr den Ruhm erleben können, der ihn in den letzten Jahren zuteil wurde. Am 22. Februar 1989 wählte er den Freitod, erschoss sich, nachdem er eine Pistole gekauft und Schießstunden genommen hatte. Nur wenige Jahre später wird in Deutschland sein Roman „Die Glut“ veröffentlicht: Es ist der Beginn eines posthumen Erfolges jenes Schriftstellers, der oftmals auch aus politischen Gründen durch Europa zog, viele Jahre in den USA lebte. Sogar in Deutschland lebte Marai einige Jahre, um am Institut für Zeitungskunde in Leipzig zu studieren. Studien in Frankfurt und Berlin schlossen sich an, Marai begann zudem für die Frankfurter Zeitung zu schreiben, für die er anschließend Korrespondent in Paris wurde. Ein Reise durch den Nahen Osten, Nordafrika und Südeuropa mit seiner kurz zuvor angetrauten Frau Ilona schloss sich an. Am Ende der Tour kehrte Marai zurück nach Ungarn. Eine rege Schaffensperiode wurde beendet als Maria Sohne Kristof noch als Kleinkind stirbt, die Deutschen das Land besetzen. Doch das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte keinen Wandel, im Gegenteil. Der Schriftsteller geriet unter den Druck der Kommunisten. 1948 floh er gemeinsam mit seiner Frau und seinen kleinen Adoptivsohn Janos über Genf nach Italien. Das Land sollte in den kommenden Jahrzehnten mit der USA abwechselnd die Heimat bieten. Trotz dem Ende des kalten Krieges und der „Wende“ in Osteuropa sowie der Rehabilitierung des Autors verfällt er in Depressionen, auch bedingt durch den Tod seiner Frau und des Adoptivsohnes. Zu den größten Werken hierzulande zählen die Romane „Die Möwe“, „Schule der Armen“, „Wandlungen einer Ehe“ und „Das Vermächtnis der Eszter“.
  6. Cover des Buches Nichts, nur (ISBN: 9783520755018)
  7. Cover des Buches Der Stimmenimitator (ISBN: 9783458180302)
    Thomas Bernhard

    Der Stimmenimitator

     (19)
    Aktuelle Rezension von: bogi
    Ein weiterer Geniestreich des Grossmeisters. Vielleicht ein idealer Einstieg in das Bernhard-Genre. Es handelt sich um ein Band mit rund 100 Kurz- und Kürzestgeschichten. Allesamt gut nachvollziehbar, da es sich um mehr oder weniger Alltagsituationen handelt. Jedoch gipfeln die Meisten im Tod (Mord oder Selbstmord in der Regel). Bernhard stellt dies sowohl in Tragödien als auch in Komödien dar (teilweise sicher auch als eine Art Mischform). Da tötet ein Türke eine alte Dame aus Mildtätigkeit, da diese ihm aus Mildtätigkeit Arbeiten verschafft hat. Da erschiesst ein Arbeiter einen Bekannten versehentlich auf der Jagd. Da kommt es im Raubtierbereich eines Zoos zu todbringenden Situationen. Wer sich bislang noch nicht zu Bernhard durchringen konnte ist hier ideal aufgehoben, wenngleich sich von diesem Werk nicht direkt auf andere schliessen lässt. Für meinen Geschmack ein echtes Schmankerl.
  8. Cover des Buches Cenizas - Asche, Asche (ISBN: 9783250104704)
    Alejandra Pizarnik

    Cenizas - Asche, Asche

     (2)
    Aktuelle Rezension von: JagodaMarinic
    Die größte, leider nicht mehr lebende Dichterin Argentiniens... Dunkel schön und grenzenlos verloren...
  9. Cover des Buches Frust-Frei Fröhlich (ISBN: 9783981520903)
    Gisela Schöttler

    Frust-Frei Fröhlich

     (1)
    Aktuelle Rezension von: kiki62
    Gisela Schöttler wurde 1943 in Bad Harzburg geboren. Nach dem Abitur begann sie Industriedesign zu studieren. Bereits nach kurzer Zeit spürte sie, dass dieses Studium nicht ihren Vorstellungen entsprach und so begann die junge Schöttler 1964 ein Voluntariat bei einer Lokalzeitung um sich dem Journalismus zu widmen. Dem Schreiben galt schon immer ihre Aufmerksamkeit, da bereits ihre Mutter und ihr Großvater selbst viel schrieben. Als sie dann in den Kreis Mettman zog, baute sie das Kulturreferat des Kreises auf. Gisela Schöttler arbeitete hier 10 Jahre als Kulturreferentin. Unter ihrer Hand entstand dabei die Sammlung der Bergischen Taschenliteratur. Jährlich erschienen sechs Hefte mit den beliebten kurzen Kalendergeschichten. Insgesamt kann die Autorin auf die Herausgabe von insgesamt 50 Heften verweisen. Die Entstehungsgeschichte ihrer literarischen Miniaturen ist ziemlich kurios. So liebte die Autorin über viele Jahre einen Kalender, der in Ratingen erschien. Als die Produktion eingestellt wurde, beschloss sie, sich selbst einen solchen Kalender zu schaffen. Für ausführliche Kurzgeschichten war auf dem Format kein Platz und so mussten die Miniaturen entstehen. „Für mich waren diese kurzen Geschichten eine echte Herausforderung. Musste ich doch kurz, knapp und bissig bleiben, bei einem begrenzten Platz.“ Und das ist ihr wahrlich gelungen. Von den insgesamt 200 Episoden wurden 141 in dieses kleine Büchlein aufgenommen. Das kleine Buch in Handtaschenformat erschien im April 2012 im Grips Publisher Verlag. Mit einem Augenzwinkern erzählt die Autorin Episoden, die aus dem Leben gegriffen sind und so jedem passieren können. Dabei nimmt Gisela Schöttler Alltagserlebnisse aufs Korn, die für jeden Leser zum Aufreger mutieren oder auch menschliche Besonderheiten, die uns einen Zeitgenossen unsympathisch erscheinen lassen. Erst beim Lesen und mit den Augen der Autorin gesehen, kann der Leser darüber lachen. Jede Miniatur ist schnell gelesen. Brilliert sie doch durch kurze und prägnante Sätze. Keine der kurzen Geschichten ist länger als eine Seite des Taschenbuches. Somit wird das Buch zu einer Lektüre, die man in der Mittagspause zur Erheiterung lesen kann. Und dass die schlechte Laune verfliegt, wie auf der ersten Seite versprochen, garantiert die sprachliche Vielfalt und die treffende Wortwahl der Autorin. Ein lesenswertes Stück Literatur, das jeder lesen muss, der Literatur mag.
  10. Cover des Buches Frank Kunert (ISBN: 9783775743761)
    Frank Kunert

    Frank Kunert

     (6)
    Aktuelle Rezension von: AngelaK

    Bereits das Cover machte mich neugierig. Meine ersten Gedanken waren: „Ein Haus, mit Eingang zur Autobahn oder Schnellstrasse? Kann nicht sein! Das muß eine Bildmontage sein, aber gut gemacht.“

    Frank Kunert bedient sich aber nicht Bildbearbeitungsprogrammen, um seine Kompositionen zu erschaffen sondern baut seine Miniaturwelten mit Knetmasse, Farben etc. in seinem Studio. Das erkennt man aber eigentlich erst nach genaueren Hinsehen. 

    Das Buch gibt anfangs einen Einblick in die Arbeit vor dem eigentlichen Bild. Neben Erklärungen in Deutsch und Englisch werden Bilder von Frank Kunerts Bauphase und der Arbeit in seinem Fotostudio gezeigt. Man sieht, wieviel filigrane und liebevolle Arbeit nötig ist, um seine Arbeiten realitätsnah wirken zu lassen. Fotografiert wird dann alles mit einer analogen Großformatkamera.

    Die Bildaussagen sind witzig, absurd und regen zum Nachdenken an. Was z.B. hat es mit den immer begehrten Plätzen an der Fensterseite eines Restaurant auf sich? Oder: Heutzutage bekommt man schon fast alles beim Discounter. Frank Kunert hat sich nun gefragt, wie wohl ein Beerdigungsdiscounter aussehen mag. 

    Die zentrale Bildaussage erfasst man sehr schnell. Wenn man sich aber das Buch mehrmals ansieht, wird man immer mehr Details im Aufbau und in der Bildaussage entdecken.


  11. Cover des Buches Vom Aufstehen: Ein Leben in Geschichten (ISBN: B08WCGGPCP)
    Helga Schubert

    Vom Aufstehen: Ein Leben in Geschichten

     (9)
    Aktuelle Rezension von: ulrikerabe

    Helga Schubert wurde 1940 in Berlin geboren. Ihr Vater fiel im Krieg, als sie ein Jahr alt war. Die Mutter flieht 1945 mit dem fünfjährigen Kind vor der Roten Armee von Hinterpommern nach Greifswald zu den Eltern ihres verstorbenen Mannes. Helga Schubert wächst in der DDR auf, geht zur Schule, studiert, wird klinische Psychologin. Schon immer hat sie geschrieben, Prosatexte, Hörspiele, Theater- und Fernsehstücke. Als Künstlerin hatte sie die Möglichkeit, in den Westen zu reisen, wurde aber dort im Allgemeinen nicht als Schriftstellerin wahrgenommen. 1980 erhielt sie eine Einladung zum den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt, bei denen der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen wird.

    Sie durfte nicht ausreisen, ob sie „dem Reich-Ranicki vortanzen wolle“, wurde sie gefragt.

    2020, mit dem Werk „Vom Aufstehen“ erhielt Helga Schubert 80-jährig den Ingeborg Bachmann Preis.

    „Mein Sehnsuchtsort ist eine Erinnerung…“

    So beginnt Helga Schubert ihr Leben in Geschichten zu erzählen. Es sind 29 Texte unterschiedlicher Länge, nicht chronologisch sortiert. Erinnerungen, Gedankensplitter, biographische Anker. Jedes Wort ist überlegt. Nie pathetisch, nicht anklagend, manchmal sehr fein humorvoll. In der Audioversion bekommt die Erzählung durch Ruth Reinecke eine besondere Stimme. Als ob sie mir gegenüber säße:

    Vom Leben in der DDR als Bürgerin generell, als Schriftstellerin besonders, von der Wende, vom Leben danach. Von politischem Engagement. Von der Kraft geschöpft aus dem Glauben als evangelische Christin. Vom Kind sein ohne Vater. Vom Alter(n). Und immer wieder ihre Mutter.

    Zwei Regimes haben Helga Schuberts Leben geprägt. Das politische Regime, mit aller Widersinnigkeit der Diktatur. Das mütterliche Regime, mit dem späten Erkennen von der Freiwilligkeit der Liebe.

    „Ich verdanke dir, dass ich lebe, es ist alles gut.“

    Nicht jede der 29 Geschichten hat mich gleichermaßen angesprochen. Aber die persönlichen, sehr privaten Momente dieser ganz speziellen Mutter Tochter Beziehung haben mich sehr berührt.

  12. Cover des Buches Von der Beschaffenheit des Staunens. (ISBN: 9783937667379)
  13. Cover des Buches Riesenhunger (ISBN: 9783868832280)
    Christopher Boffoli

    Riesenhunger

     (1)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    Riesenhunger ist ein „Coffee-Table-Book“ und ein grandioses – wobei ich diese Art Buch ohnehin liebe und regelmäßig „umschichte“, nach Raum (ich habe WC-„Coffee-Table-Books“…, nach Anlass, Jahreszeit etc.). Die kleinen Szenen mit den Lebensmitteln und den Figuren sind herrlich; im später verlinkten Artikel im Spiegel steht „Spielzeug“, es dürfte sich aber eher um Modellbau-Miniaturen handeln. Sie fügen sich perfekt in die arrangierten Lebensmittel ein, da finden sich die Maler mit Leitern und Pinseln zwischen dem grünen Spargel, da ernten chinesische Mini-Reisbauern das Salz von Pralinés, man ertappt das Paar beim Kuscheln in Muscheln. Wichtig dazu: die Kommentare. Nicht zu gewollt witzig, aber doch eindeutig so, dass man sich wie vor einem „Still“ in einem Film fühlt, direkt in der Szene landet.
    Lieblinge? Bei mir immer je nach Stimmung und Vorkommnissen. Zum Beispiel habe ich zum Wochenende hin garantiert Verwandte der Menschen von Bild 52 getroffen, die die Ent-Etikettierung von Birnen zu viert vornehmen, mit Leiter, Spachtel, Schubkarre zum Etiketten-Abtransport – und zwei strategisch bedeutenden Herren, die sie tragen, die Verantwortung, denn „Eigentlich keine Arbeit für vier, aber wenn sie es zu zweit machten, würde ihnen der Etat gekürzt.“

    http://www.spiegel.de/fotostrecke/riesenhunger-christopher-boffoli-nutzt-lebensmittel-als-foto-kulisse-fotostrecke-117922.html  …man kann es nicht beschreiben, letztlich muss man das selbst ansehen, was Boffoli mit Lebensmitteln so tut. Das ist auch das einzige Manko am Buch: da es ein Paperback ist und ich Buchrücken eher ohne Knicke und Rillen mag, muss ich das Buch eher vorsichtig öffnen und kann kein sinnvolles Foto oder einen sinnvollen Scan einfügen, dafür müssen dann doch die Links herhalten. Sinnvoller wäre vielleicht eine stabile Ring-Bindung gewesen. Auf Affordable-Art-Messen wurden die Fotos allerdings auch verkauft, als Alternative.

    Einsatzmöglichkeiten: als Mitbringsel zur Einladung zum Essen, für den Modellbau-Freund, für Angehörige der gezeigten Berufe mit einer netten Klebenotiz an der korrekten Seite und auf dem Esstisch oder Couchtisch. Ich liebe bei längeren Einladungen inzwischen solche „Gesprächsanreger“ daneben, sei es der Satz Tangram oder eben solche Büchlein oder lieber beides. Man hat mir im Anfang gesagt, das sei Quatsch und unnötig – und irgendwann gibt es halt diese berühmten Stockungen in der Unterhaltung und plötzlich wird da geblättert und herumgespielt und dann wieder weiter darüber geredet. Ich lese nicht gerne direkt vorm Schlafen (sonst wird das immer mehr und immer länger Lesen STATT Schlafen), aber solche Bücher sind bei mir auch und immer wieder „Absacker“, völlig ohne Promille (außer auf den Fotos hier).

  14. Cover des Buches Zusammenkunft (ISBN: 9783863510091)
    Walle Sayer

    Zusammenkunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Walle Sayer hat für mich die außergewöhnliche Begabung mit immenser Sprachempfindsamkeit, tiefer Empathie und einem detailierten Erinnerungsvermögen Prosaminiaturen zu verfassen, die das Stimmungsbarometer auf der vollen Skala durchlaufen und in meinem Kopf so manches Kurzfilmchen produzieren. Von melancholisch wie "Die Knüpftechnik der Mitternacht" oder die so ernüchternd realistischen und teilnahmsvollen "Menschenbilder" bis hin zum witzig einfallsreichen "Aus dem Fundus der Ausreden". In "Zusammenkunft - Ein Erzählgeflecht" kann man in Bekanntem schwelgen und Neues entdecken. Verflochten wurden kleine Kunstwerke aus der Feder von Sayer zu einem griffigen Handbuch der Menschlichkeit. Ich habe selten Prosa gelesen, die so nah am Leben ist und doch nicht polarisiert. Sayer verfügt über eine glasklare Sicht auf Menschen, Dinge und Alltäglichkeiten. Eine feinfühlige Sicht, die sich unter die Oberflächen wagt, die den Leser auf das Wesentliche aufmerksam machen kann. Besondere Leckerlis sind die schwäbischen Mundartstückchen, die er immer mal wieder einstreut. Walle Sayer, immer wieder gerne!
  15. Cover des Buches Der Zufriedene, der Lüsterne und die Gelöste (ISBN: 9783446192850)
    Hanoch Levin

    Der Zufriedene, der Lüsterne und die Gelöste

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Überwiegend kurze bis sehr kurz Geschichten (eine knappe Seite lang), die merkwürdig, skurril, schräg, obszön aber ganz sicher nicht alltäglich sind. Levins Lieblingsthema ist 'Mann und Frau' in jeder erdenklichen Konstellation zueinander: Mutter und Sohn, Ehepaare, Freunde, Unbekannte.... Er beschreibt was in den Köpfen der Menschen vor sich geht und gerät vom Hölzchen auf's Stöckchen. "Wenn er zufällig vor einer alten Wurstverkäuferin steht, sieht er in ihr zugleich die Mutter, die Freizeithure und Caroline, Prinzessin von Monaco (zwecks gemeinsamer Reise nach Monaco und Heirat)." (Klappentext) Man muss es mögen :-)
  16. Cover des Buches Die verschwundene Miniatur (ISBN: 9783038820024)
  17. Cover des Buches Lego-Steine (ISBN: 9783895610394)
  18. Cover des Buches Auf lange Sicht - Museumsräuber (Zwei Kriminalromane) (ISBN: B001WIOULY)
  19. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks