Bücher mit dem Tag "minsk"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "minsk" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Oneiros - Tödlicher Fluch (ISBN: 9783426510445)
    Markus Heitz

    Oneiros - Tödlicher Fluch

     (312)
    Aktuelle Rezension von: Blintschik

    Der Schreibstil ist super. Ich könnte ein ganzes Buch mit Belanglosigkeiten lesen und es würde trotzdem Spaß machen. Und auch die Idee ist interessant und hat etwas mystisches bzw. märchenhaftes auch wenn die Geschichte an sich ziemlich realistisch geschrieben ist. Und obwohl es Fantasy ist, kann ich mir vorstellen, dass auch Leser die sowas nicht so gerne lesen hier Spaß haben könnten. Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt, sodass das Fantasiehafte nur einen kleinen Teil einnimmt bzw. Wie es echtes wirkt.
    Und auch die Personen fand ich toll, sogar die Antagonisten, da man immer die Beweggründe nachvollziehen konnte, auch wenn nicht immer jede Handlung oder Entscheidung perfekt war und so gezeigt hat, dass auch die Personen realistisch sind.
    Also alles in allem ein Buch voller Spannung, Action, ein Hauch von Mystery und ein ziemlich toller Schreibstil. Also es lohnt sich!

  2. Cover des Buches Der Belarus-Deal (ISBN: 9781503900288)
    Peter Hereld

    Der Belarus-Deal

     (25)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, da ich mich nie langweilte. Tom war mir sympathisch. Als er von Minsk nach Hause kam, dachte ich, dass es jetzt nur noch langweilig werden würde, aber das war es ganz und gar nicht. Das Ende war auch sehr spannend. Bei manchen Stellen war es aber auch sehr brutal, deshalb sollten es Leute mit zarterem Gemüt eher nicht lesen. Trotzdem empfehlenswert.

  3. Cover des Buches Das Curaçao-Komplott - Hinter Gittern im Paradies - Autobiografischer Roman (ISBN: 9783957535030)
    Frank Pulina

    Das Curaçao-Komplott - Hinter Gittern im Paradies - Autobiografischer Roman

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Nicoles-Leseecke
    Danke an den Autor für das bereitgestellte Rezensionsexemplar

    Mit dem Hintergrundwissen dass es sich hier um die eigene Geschichte des Autors handelt, stieg ich voller Neugier in das Buch ein. Ich wurde nicht enttäuscht der Schreibstil ist flüssig und so interessant gestaltet, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte und so viel zu schnell am Ende angelangt war. Am Ende ließ es mich fassungslos und erschüttert zurück. Erschüttert darüber, wie schnell Gesetze dazu führen, das man unschuldig verdächtigt und verhaftet wird.

    Fazit
    Der Autor hat sich hier viel Mühe gegeben einen Teil seiner Lebensgeschichte fesselnd zu verfassen. 
  4. Cover des Buches Die Enden der Welt (ISBN: 9783596512232)
    Roger Willemsen

    Die Enden der Welt

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Anne_B_

    Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten  50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.

  5. Cover des Buches Liebesgrüße aus Minsk (ISBN: 9783890294636)
    Nadine Lashuk

    Liebesgrüße aus Minsk

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    Von der Elite-UNI in Lille ausgebildet für Politik und Diplomatie, hat sich Nadine für Osteuropa einen Schwerpunkt gewählt. Sie erhält 1994 die Möglichkeit, bei der EU ein Praktikum zu absolvieren, kurze in Stippvisite Kiew, für ein paar Monate nach Minsk. Die junge Deutsche erhält bei der EU kein Praktikumsgehalt, muss sich ihre Reise selbst finanzieren, ebenso die Unterkunft, die noch zu finden ist.
    »... zeigte einen großen, kahlköpfigen Mann - man stelle sich Meister Propper vor -, der in einer lächerlich knappen Badehose an einem Krimstand eine Sandburg baute. ›Das ist mein Iwan!‹, sagte Wera, die vor Mutterstolz schier zu platzen schien. ... ›Er wohnt direkt neben den Klitschkos. Und er freut sich auf dich!‹«

    Nach einem Monat in Kiew fährt sie weiter nach Weißrussland. Schnell lernt sie, dass man diesen Begriff nicht verwenden sollte. Sie befindet sich in der Republik Belarus. Eine Diktatur hatte sie sich anders vorgestellt. Neugierig beginnt sie das Land zu erforschen, findet schnell Anschluss bei anderen Praktikanten und Studenten. Eines Tages trifft sie auf den Jurastudenten Aliaksei. Die beiden werden ein Paar.

    »Denn in Belarus bringt man nur eine einzige Frau mit nach Hause (wenn es gut läuft), und das ist die Frau, die man zu heiraten beabsichtigt.«

    Zum Ende des Praktikums stellt sich die Frage, ob man zusammenbleiben möchte. Nadine kann ohne Visum nicht bleiben, würde auch keine Verlängerung bekommen. Aliaksei wird kein Visum für Deutschland erhalten. Nur eine Heirat kann die Beziehung retten.

    »Die nun folgende Wohnungssuche wird zu einer neuerlichen Belastungsprobe für unser neues Eheglück.«

    Das Leben in Belarus ist nicht immer einfach, Schwiegereltern können auf die Nerven gehen, Behörden noch mehr. Nadine Lashuk berichtet in saloppen Tonfall humorvoll über ihr Leben in Belarus. Neben einem Bericht über Land und Leute kommt auch das Essen nicht zu kurz. Mayonnaise, saure Gurken, rote Beete, saure Sahne im Überfluss, ein Rezept findet man am Ende jedes Kapitels. Wie wäre es damit, die Pizza demnächst einmal neu zu belegen, mit einer dicken Schicht Majo und sauerer Gurken? Die Menschen scheinen zufrieden mit ihrem Leben zu sein, sich mit den politischen Mächten arrangiert zu haben. Allerdings wird ihnen viel vorgegaukelt, das nicht der Realität entspricht. Datschas und Babuschkas am Wochenende, viel Freude an der Natur, aber nicht nur das. In ihren Gärten ziehen die Menschen Obst und Gemüse, denn die Versorgung ist nicht immer gut gewährleistet. Stadt- und Landleben unterscheiden sich gewaltig. Auf dem Land gibt es keinen Strom, Wasser schöpft man aus dem Brunnen, Traktoren sind in der Landwirtschaft selten zu sehen.

    Dies Buch gibt auf lockere Art einen guten Eindruck in ein Land, das für uns Europäer recht unbekannt ist. Stilistisch nicht immer ganz sauber, aber darüber kann man als Leser hinwegsehen. Die Autorin berichtet von ihren Schwierigkeiten, sich anzupassen, zeigt aber auch ihre persönlichen Grenzen auf. Nicht immer wirkt sie dabei sympathisch, sie beschreibt sich selbst häufig als extrem launisch. In humorvoller Art erzählt sie von ihren Erlebnissen. Und darum ist das Buch interessant.

    Der Roman ist autobiographisch. Und genau das ist das Problem. Man berichtet ja nur darüber, was man fremden Menschen berichten mag ... Nadine Lashuk erzählt uns, wie verschiedene Mentalitäten aufeinanderprallen, die familiäre Nähe in Belarus gestaltet sich anders als die in Deutschland, besonders, wenn Kinder geboren werden. Man wechselt die Länder, hin und her. Wir erfahren viel über die Schwierigkeiten, die sich mit den Schwiegereltern ergeben. Aber welche Konflikte entstehen im Alltag der Ehe? Welche Anpassungsschwierigkeiten hat Aliaksei in Deutschland? Wie kommt er in der deutschen Gesellschaft klar, wie mit dem Essen, gibt es Konflikte mit seinen Schwiegereltern? Wie findet er eine Arbeitsstelle? Das alles bleibt offen. Eine Ehe in zwei Kulturen mit Unmengen von Reisekilometern, ein frisches Buch, das zur Verständigung unter den Kulturen beiträgt und den Horizont des Lesers erweitert. In der Mitte des Buchs findet der Leser einige Fotos, die visuell das Ganze abrunden. 
  6. Cover des Buches Rote Kreuze (ISBN: 9783257246131)
    Sasha Filipenko

    Rote Kreuze

     (184)
    Aktuelle Rezension von: petraellen

    Autor

    Sasha Filipenko

     

    Inhalt

    Der junge Alexander ist gerade nach Minsk gezogen. Vor kurzem hat er seine Frau verloren und muss sein Leben mit seiner kleinen Tochter neu ordnen. 

    Auf dem Stockwerk seiner Wohnung lebt noch eine neunzig Jahre alte Frau, alleinstehend und an Alzheimer erkrankt. Nach einer kleinen Stadterkundung kommt er zu seiner Wohnung zurück und stellt mit Erstaunen fest, dass jemand ein rotes Kreuz auf seine Wohnungstür gemalt hat. Es stellt sich heraus, dass seine Nachbarin Tatjana Alexejewna es war. Alexander hält es zunächst für einen Scherz, doch Tatjana Alexejewna erklärt ihm, dass sie das Rote Kreuz braucht, um den Weg nach Hause zu finden. Sie erklärt Alexander, dass bei ihr kürzlich Alzheimer diagnostiziert wurde. Sie weiß, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Krankheit ihr Gedächtnis zerstört und ihre Erinnerungen ausgelöscht hat. Tatjana bittet Alexander in ihre Wohnung und will ihm ihre Geschichte erzählen. Eigentlich möchte er nicht auf einen Plausch zu ihr kommen, doch dann fesselt ihn die Lebensgeschichte. 

     

    „»… Ich würde Ihnen gern eine unglaubliche Geschichte erzählen. Eigentlich keine Geschichte, sondern eine Biographie der Angst. Ich möchte Ihnen erzählen, wie das Grauen den Menschen unvermittelt packt und sein ganzes Leben verändert.«“  (S. 15)

     

    Sie erzählt von ihrer Vergangenheit, an die sie sich noch gut erinnern kann. Sie erzählt von dem Zweiten Weltkrieg, ihrer Arbeit im Außenministerium. Ihr Mann Ljoscha wurde vermisst und ihre Tochter Assja entriss man ihr, als sie wegen Volksverrat ins Lager kam.

    Sie erzählt ein schockierendes Kapitel der russischen Geschichte, wie die Sowjetunion die russischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg im Stich ließ, wie ihre Familien als Verräter verfolgt wurden.

     

    Sprache und Stil

    Tatjana Alexejewna wird in London geboren. Anfang 1920 zieht sie mit ihrer Familie nach Moskau. Ihr Vater Alexej Alexejewitsch Bely sieht in dem Regierungswechsel „eine Revolution des Geistes! Petersburg und Moskau sind jetzt Städte des kleinen Mannes!“ (S. 23) 

    Tatjana begeistert sich für den Kommunismus. Sie dient ihrem Land und wird doch verhaftet.

    Sie arbeitet als Fremdsprachensekretärin im Außenministerium, als sie einen Brief bekommt, den sie übersetzen soll. Es ist eine Liste mit Namen russischer Kriegsgefangener in Rumänien, auf der sie den Namen ihres Mannes entdeckt. Sie weiß, dass Kriegsgefangene und ihre Familien als Verräter verfolgt und in den Gulag geschickt werden. Sie nimmt den Namen aus der Liste und setzt einen anderen Namen, der bereits schon auf der Liste steht, dazu.

    Die gefährliche Einmischung zum Schutz ihres Mannes hat nicht die Wirkung, die sie sich vorstellt. Sie wird als Verräterin bestraft und verbringt fast zehn Jahre voller psychischer und körperlicher Misshandlungen in einem weit entfernten, entsetzlichen Lager, ohne zu wissen, was mit ihrem Mann und Kind geieht. Erst nach der Haftentlassung erfährt sie, dass beide nicht mehr leben. Zudem plagt sie das schlechte Gewissen, einen Betrug vorgenommen zu haben, von dem sie sich eine Rettung erhoffte. 

     

    Sie ist am Ende ihres Lebens angekommen. Sechzig Jahre später erzählt sie ihre Lebensgeschichte ihrem jungen Nachbarn. Ihre Geschichte beginnt in Moskau 1941, als Russland schon im Krieg gegen das Nazideutschland steht. Sie erzählt von dem Wahnsinn der wütenden, stalinistischen Säuberungen.

     

    Trotz alledem hat sie ihren Kampfgeist bewahrt und kämpft dafür, dass nichts vergessen wird. 

     

    Das Band zwischen Tatjana und Alexander

    Tatjana hat Mann und Tochter verloren.

    Alexander musste eine schwierige Entscheidung treffen. Er konnte wenigstens seine Tochter retten. 

    Beide sind verlassenen und beide werden mit dem Vergessen, Erinnern konfrontiert. Alexander hat kein Alzheimer und muss trotzdem gegen das Vergessen kämpfen.

    Die Metapher „Alzheimer“ ist im Roman „Rote Kreuze“ allgegenwärtig.

     

    Die Alzheimer-Krankheit als Schlüsselrolle 

    Tatjana hat Alzheimerkrankheit. Alzheimer beginnt mit leichten Gedächtnisstörungen und dem Betroffenen fällt es zunehmend schwer, sich in fremder Umgebung zu orientieren.

    Es folgen deutliche Ausfälle bis zum Kontrollverlust. Das weiß Tatjana und kokettiert damit. „Ihr fällt der Vatername nicht mehr ein“ (S. 12).

    Der Autor setzt die Alzheimerkrankheit als Metapher ein. Als Mahnung der Erinnerung und gegen das Vergessen. Es ist ein Aufschrei gegen das Vergessen. Hier insbesondere gegen das kollektive gesellschaftliche Vergessen, der Repressionen in den sowjetischen Republiken.

    Die „Roten Kreuze“ stehen ebenfalls für „Alzheimer.“ Sie zeigen den Weg, dieses Vergessen zu verhindern. Die zahlreichen Dokumente geben Aufschluss darüber, was geschehen ist. Menschen, die davon betroffen waren, bekommen Namen, sie werden namentlich genannt. Die Schicksale werden sichtbar.

    Denn nicht nur die Alzheimerkrankheit lässt vergessen, sondern auch eine Generation, die dies miterlebt hat, wird eines Tages nicht mehr da sein und darüber reden können. Und daher ist es wichtig, dass nichts in Vergessenheit gerät. 

     

    „Aber jetzt, wo in meinem Leben alles vorbei ist…jetzt denkt sich Gott, dieser von mir erdachte Gott, für mich Alzheimer aus, weil er Angst hat! Er hat Angst, mir in die Augen zu schauen! Er will, dass ich alles vergesse.“ (S. 197)

     

    Historische Fakten, die überprüfbar sind  

    Sasha Flilipenko verwendet in seinem Roman „Rote Kreuze“ Dokumente, die er in Genf recherchiert hat, denn in Moskau werden diese Dokumente unter Verschluss gehalten. Das alleine ist schon sehr wertvoll, die Dokumente zu lesen. Sie bilden letztendlich auch die historische Grundlage für seinen Roman. Oftmals kann man aus den Dokumenten entnehmen, dass auf Briefe oder Telegramme keine Antwort kam „unbeantwortet geblieben“.

    Jedes Dokument und jedes Telegramm stellt einen „Stolperstein" dar. Die Aussagen sind gewaltig. Wie wenig war man an Menschen interessiert, diese zurückzuholen. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass sich in jeder Regierung und in jeder Organisation ein Mensch finden lässt, der sich zurückmeldet. Neun werden nicht antworten, aber der Zehnte wird das lesen und was unternehmen." (S. 266) 

    Jedes Dokument hat eine eigene Aussagekraft, ein anderes Schicksal. Es geht um Reden des Volkskommissars, Erklärungen des deutschen Botschafters von Schulenburg, Amnestie-Erlass aus der Prada, Einlieferungsschein in die Krankenstation des Gulag, vieles mehr. Eindrucksvoller kann man diese Zeit 1941/42 in diesem Zusammenhang nicht wiedergeben.

     

    Erzählstrategie

    Sasha Filipenko baut seinen Roman auf zwei Erzählsträngen auf. Einmal erzählt Tatjana und dann wieder Alexander. Bei beiden wechselt er zwischendurch die Perspektive mit dem Effekt, dass der Leser direkt das Geschehen verfolgen kann. Diese Strategie erzeugt einen Sog in das Geschehen, dem man sich nicht entziehen kann. 

    Der Text wird zudem durch Gedichte und Liedtexte aufgelockert.

     

    Fazit 

    Sasha Filipenko ist ein außerordentlicher Roman gegen das Vergessen der geschichtlichen Verbrechen gelungen. 

    Tatjanas Schicksal wird in einem erschütternden, mitreißenden Lebensverlauf erzählt.

    Dieser Lebenslauf steht stellvertretend für Millionen anderer Menschen, ist aber nicht fiktiv, sondern real. Genau das macht diesen Roman aus.

  7. Cover des Buches Berlin - Moskau (ISBN: 9783644002012)
    Wolfgang Büscher

    Berlin - Moskau

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    2001 wandert Wolfgang Büscher von Berlin nach Moskau und berichtet davon in diesem Buch. Schon die Route macht neugierig – zu Fuß durch Polen, Weißrussland und Russland, das bringt Herausforderungen mit sich, die auch für erfahrene Wanderer nicht alltäglich sind. Büscher scheint mit recht wenig Vorbereitungen losgezogen zu sein, so liest es sich jedenfalls. Die Motivation erschließt sich mir nicht ganz, in manchen Dingen hält der Autor sich ziemlich knapp. Auch sein Bericht ist anfangs nicht wirklich zugänglich, ich hätte das Buch zuerst fast abgebrochen, da er sich zu häufig in poetisch-überspannten Abschweifungen verliert und es recht wenig um Land und Leute ging. Dies besserte sich zunehmend und wenn es auch immer wieder überspannte, wortreich-inhaltsleere Passagen gibt, finden sich doch auch viele anschauliche Betrachtungen, sowie Ansichten, die man von Ländern wie Weißrussland und Russland eher selten bekommt. Wenn die Schilderungen sich diesen Themen widmeten, war ich vom Buch sehr angetan, auch die lakonische Erzählweise hatte etwas. Büscher berichtet zudem von einigen Schicksalen, die ihm erzählt werden, so Klementyna Mańkowska, eine Gräfin, die im Zweiten Weltkrieg im Widerstand tätig war und auch sonst ein aufregendes Leben führte. Es gibt im Buch einige ungewöhnliche Lebenswege und Informationen, die man in Geschichtsbüchern u.ä. nicht unbedingt findet, leider sehr Weltkriegslastig, hier hätten etwas vielfältigere Facetten erfreut, aber wahrscheinlich bietet sich das Thema auf dieser Route sehr an.

    Es ist jedenfalls eine unterhaltsame Reise, auf die Büscher uns mitnimmt. Hätte er pathetische Traumschilderungen, zu abgedrehte Fantasieszenen und die gelegentliche Überspanntheit mit mehr anschaulichen Ansichten und Informationen über Land und Leute ersetzt, wäre es die absolut perfekte Lektüre zum Thema gewesen.

  8. Cover des Buches Russland im Zangengriff (ISBN: 9783549072653)
    Peter Scholl-Latour

    Russland im Zangengriff

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Egal ob im russisch-chinesischen Grenzgebiet, in der Ukraine oder in Moskau selbst - überall wagt er einen Blick jenseits der Mauer, die die westlichen Medien und Politiker aufgebaut haben. Und zeigt so, dass Rußland weit mehr ist, als der Mann an seiner Spitze. Die Ausdehnung der NATO, islamistische Nachbarn und das wiedererstarkende China kratzen nicht nur am Selbstbewußtsein der russischen Nation sondern führen auch für uns Westeuropäer zu oft unverständlichen Reaktionen. Der Wert dieses Buches liegt vor allem darin, sich besser in die Lage eines nicht nach westlichen Maßstäben tickenden Staates hineinversetzen zu können. Hier kommen Meinungen und Ansichten zu Wort, die man in unseren Medien kaum findet. Auch die Unglaubwürdigkeit des Westen, der gerne mit zweierlei Maßstäben misst, wenn es um das Demokratieverständnis anderer Staaten geht, kommt hier deutlich zum Ausdruck.
  9. Cover des Buches Oneiros - Tödlicher Fluch (ISBN: 9783868047196)
    Markus Heitz

    Oneiros - Tödlicher Fluch

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Flaventus

    Auch wenn ich nicht so schnell lesen kann, wie Markus Heitz Bücher schreibt, so habe ich nun einige Werke von ihm gelesen, die einem gewissen Schema folgen, so wie das vorliegende Buch Oneiros. 

    Es fängt mit einer ungewöhnlichen Grundidee an und einem spannenden Auftakt, der mich als Leser in seinen Bann zieht. Es scheint das perfekte Buch zu sein. Aber dann wandelt sich die Stimmung im Buch. Das Geheimnis wird gelüftet und das Buch wandelt seine Stimmung und wird zu einem “gewöhnlichen” Thriller. Vor allem zu Beginn des letzten Drittels ist mir dies massiv aufgefallen, dass diese ungewohnte Grundstimmung, die das Buch zu Beginn noch innehatte, vollkommen verloren gegangen ist.

    Ich weiß nicht genau, welches Buch andere Leser gelesen haben, in dem sie gruselige Elemente entdeckt haben, es kann aber nicht “Oneiros” gewesen sein, denn hier gibt es nichts dergleichen, was nur ansatzweise in dieses Genre passen würde. Und auch wenn die dunklen Mächte hier im Vordergrund stehen, so ist dieses Buch definitiv kein Horror-Buch. Sehr wohl finden sich hier (Heitz typisch) recht deftige explizite Beschreibungen von Sex und Gewalt.

    Ein besonderes Lob gehört dem Sprecher Simon Jäger, der das ungekürzte Hörbuch unglaublich grandios eingesprochen hat. Ich habe dem Sprecher förmlich angehört, wie viel Spaß er selbst hatte, den Figuren Leben einzuhauchen. Allein durch seine Leistung ist dieses Buch zu empfehlen.

    Fazit

    Den Wechsel der Stimmung fand ich in diesem Buch unpassend und hat die Atmosphäre etwas verdorben. Der Beginn war sehr gut und stimmig, aber der Wechsel hin zum “einfachen” Krimi vor allem im hinteren Teil des Buchs, hat der gesamten Geschichte etwas geraubt. Sehr viel wett hat hingegen der Sprecher Simon Jäger gemacht, so dass ich allein aufgrund seiner Leistung dieses Hörbuch den Freunden der dunklen Fantasygeschichten empfehlen kann.

  10. Cover des Buches Der Wald der toten Seelen (ISBN: 9783688110896)
    Carla Banks

    Der Wald der toten Seelen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Die Historikerin Helen Kovacs wird bei Recherchen in einer alten Bibliothek ermordet. Der Hausmeister der Bibliothek Nick Garrick gerät unter Tatverdacht. Faith Lange, eine Jugendfreundin von Helen stösst bei der Überarbeitung der Unterlagen von Helen auf rätselhafte Notizen auf die sie sich zunächst keinen Reim machen kann. Und dann ist da noch der Journalist Jake Denbigh, der sich ebenfalls für die Thematik von Helens Ausarbeitung interessiert. Letztendlich führen alle Hinweise nach Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs.
    Meinen persönlichen Eindrücken vorausschicken möchte ich die Information, dass es sich bei der Autorin Carla Banks um ein Pseudonym für Danuta Reah handelt. Von Danuta Reah hatte ich schon zwei sehr gute Thriller gelesen und war daher von diesem Werk mehr als enttäuscht, ich hatte es mir als einen "Reah" besorgt. Als Begründung, warum "Der Wald der toten Seelen" unter einem Pseudonym veröffentlicht wurde, gibt die Autorin an, dass dieses Buch sich sehr von den andren Büchern unterscheiden würde. Dem kann ich nur zustimmen. Es hat so gar nichts von den Spannungsromanen die ich von Frau Reah kannte.

    Letztendlich kommt hier die Thrillerhandlung absolut zu kurz. Dafür wird sehr stark auf die Vorgänge im Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eingegangen wo dieses Land fürchterlich unter dem mehrfach wechselnden Terror der Stalinisten und der Nazis zu leiden hatte. Diese vielen Einschübe der Vergangenheit machen das Buch schwer lesbar. Natürlich wird auch auf die Verbindungen in die Gegenwart eingegangen, die die damaligen Taten aus Kollaboration, Kriegsgräueln und Rache hervorgebracht haben. Daraus entwickelt die Autorin Familiendramen, die dann letztendlich doch wieder eine Verbindung zum Ausgangsmord herstellen. 


    Wer so etwas mag, der soll es lesen. Mir hat es nicht gefallen.



  11. Cover des Buches Der ehemalige Sohn (ISBN: 9783257246551)
    Sasha Filipenko

    Der ehemalige Sohn

     (92)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich habe es versucht. Ich habe es mehrfach versucht. Aber das Buch ist so zäh, die Sprache so schrecklich, die Handlung so langweilig, dass es mich immer wieder abgestoßen hat.

    Der Stil des Autors besitzt gar keine Schönheit. Ich würde nicht behaupten, dass er so kalt ist wie bei einem Bericht, aber ziemlich nahe dran. Man wird gleich am Anfang mit Informationen überflutet, die zu lesen sich wie eine Arbeit anfühlt, wie etwas Anstrengendes, das ich mir unnötig antun muss. Im späteren Verlauf werden die Informationen vielleicht irgendeine Rolle spielen, aber so weit bin ich nicht gekommen.

    Die Schlüsselszene, den Unfall erzählt der Autor so abstrakt, dass ich mir schwer darunter etwas vorstellen konnte. Erst nach mehrfachem Lesen habe ich ein Bild davon gehabt und sogar dann, tat ich mir schwer, der Handlung zu folgen.

    Sobald der Protagonist ins Koma fällt, erwartete ich mir eine gefühlsvollere Erzählung, aber er bleibt bei einem Stil, der nicht kälter sein könnte. Dabei macht er einen riesigen Bogen um die Gefühle und schildert es auf eine kalte Art, dass mir der Protagonist nicht leidtun konnte. Er fällt ins Koma und beim Lesen war mir das total egal.

    Das Buch wird als ein lustiger, bitterer, kämpferischer, großartiger Roman beworben, doch davon habe ich nichts merken können. Die Vernachlässigung der Sprache, die unschönen Beschreibungen, die grauenhaften Formulierungen haben genau das Gegenteil bewirkt. Vielleicht bezieht sich das auf die spätere Handlung, die ich nicht mitbekommen habe, weil ich mir das hier nicht antun konnte.

    Es ist ein schreckliches Buch, eine richtige Qual, die ich von der ersten Seite an gehasst habe. Ich habe es zwar bis zur hundertsten Seite geschafft, aber danach wollte ich keine weitere Seite mehr lesen. Die historischen Elemente sind mir egal, wenn die Sprache nicht funktioniert, wenn der Text keine Leidenschaft besitzt und wenn ich mit den Figuren nicht warmwerde.

  12. Cover des Buches Der 21. Juli (ISBN: 9783955200107)
    Christian v. Ditfurth

    Der 21. Juli

     (31)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Am 20.07.1944 wird Adolf Hitler bei einem Attentat getötet. Im Mai 1945 fällt eine Atombombe auf Minsk. Im Frühjahr 1953 soll der ehemalige SD-Offizier Knut Werdin Heinrich Himmler töten.

    Man erkennt es sofort, hier handelt es sich um Alternate History, eine Was-wär-wenn-Geschichte, was wäre passiert, wenn die Attentäter rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg erfolgreich gewesen wären, ihr „Tyrannenmord“ gelungen wäre? Wie hätte sich die Geschichte dann weiterentwickelt? Der Autor versucht eine Antwort zu geben.

    Ich war sehr gespannt auf diesen Roman, aber ehrlich gesagt, auch schnell enttäuscht. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, wobei die Geschehnisse der Jahre 1944 und 1945 von denen des Jahres 1953 eingerahmt werden. Zunächst trifft man Knut Werdin im texanischen Asyl, wo er für den Mordauftrag angeheuert wird, erfährt dann, was ihn überhaupt dazu bewogen hat, in die USA zu gehen, inklusive der damit verbundenen fiktiven historischen Ereignisse, um dann mitzuerleben, ob Werdin das Attentat gelingt. Leider konnten mich die Ereignisse des Jahres 1953 nicht so recht überzeugen, langweilten mich gar. Etwas interessanter waren die im Jahrzehnt zuvor, die mich dann doch bei der Stange hielten.

    Knut Werdin steht zwar im Mittelpunkt der Erzählung, aber er ist nicht der einzige, aus dessen Perspektive berichtet wird. Neben ihm gibt es noch Irma Mellenscheidt, eine junge Frau aus aufgeschlossener Familie, die zwischen zwei Männern steht, Werner Krause, ein echter Nazi mit Folterleidenschaft, Boris Michailowitsch Grujewitsch, der für den sowjetischen Geheimdienst arbeitet, sowie der Pilot Helmut von Zacher, dem eine besondere Aufgabe zufällt. Das Schicksal dieser Menschen ist eng mit den fiktiven historischen Ereignissen und auch auf gewisse Weise miteinander verknüpft. Weitere Charaktere sind eine Reihe historischer Persönlichkeiten, deren Leben hier anders verläuft als in der Realität.

    Ich finde alternative Realitäten immer sehr interessant, leider ist es hier weder so spannend, noch so interessant, wie ich es mir erhofft hatte. So kommen hätte es aber vielleicht wirklich können.

    Der Roman hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt, obwohl ich die 1944/45er Ereignisse nicht ungern gelesen habe. Insgesamt kann ich gerade noch 3 Sterne vergeben.

  13. Cover des Buches Okkupation im Osten: Besatzeralltag in Warschau und Minsk 1939-1944 (Studien zur Zeitgeschichte, Band 82) (ISBN: 9783486595925)
  14. Cover des Buches Zero Option (ISBN: 9783442476046)
    Tom Wood

    Zero Option

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen ersten Einblick in das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Der zweite Band der Reihe steht dem ersten Band in nichts nach. Zeitlich setzt er direkt im Anschluss an den Vorgängerband auf.

    Die Handlung ist gut aufgebaut und bietet viele unterschiedliche Perspektiven und Handlungsorte auf der ganzen Welt. Der Protagonist - ein Auftragskiller - ist mal eine Abwechslung zu den üblichen Hauptfiguren in dem Genre. Wie im ersten Band sind mir aber die Action-Szenen und die Kampfbeschreibungen etwas zu viel. Das wird mir zu breit ausgewalzt.

    Trotzdem kann das Buch gut unterhalten. Nach einer "Ruhepause" von diesem Geschehen kann ich mir vorstellen, noch einen weiteren Band zu lesen.

  15. Cover des Buches Der Jude, der Nazi und seine Mörderin (ISBN: 9783740803070)
    Paul Kohl

    Der Jude, der Nazi und seine Mörderin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Mit diesem Buch ist Autor Paul Kohl ein fesselnder historischer Roman gelungen, der uns in die NS-Zeit mitnimmt.

    Wir begegnen vier Menschen, deren Leben sich 1943 in Minsk auf dramatische Weise verknüpft und für zwei dort auch endet.

    Wilhelm Kube, ein Nazi erster Stunde, gewissenlos und korrupt, wird auf Grund seiner Verfehlungen als Generalkommissar in das von den deutschen besetzte Minsk abgeschoben. Wilhelm hat aber noch eine andere Seite: Er dichtet, zum einen schwülstige Liebesgedichte und zum anderen heroische Theaterstücke. In seinem „Totila“ wird Anita Linde vormals Lindenkohl ihren ersten großen Auftritt haben.

    Anita Lindenkohl, Tochter eine Sozialisten und Schwägerin einer Jüdin, verliebt sich ebenso sich Hals über Kopf in Kube wie er sich in sie. Sie gibt zwar die Schauspielerei auf der Bühne auf und wird Mutter von Kubes Söhnen. Anita ist ziemlich egozentrisch und sieht nur das, was sie sehen will. Die mörderische Ader ihres Mannes blendet sie aus.

    Der Jude Gustav Heimann ist Buchhändler in Berlin und wird 1943 gemeinsam mit seiner Frau Gertud und Tochter Erika in das KZ nach Minsk deportiert. Zuvor ist es dem gewitzten Buchhändler lange Zeit gelungen, den Nazis zu trotzen und sogar das Schild „Heine-Buchhandlung“ zu behalten, nachdem er eine Marie Cäcilie Heine als Sammlerin von deutschem Volksliedgut ausfindig zu machen.

    Jelena, die als Waisenkind zahlreiche Misshandlungen erleben muss, wird unfreiwillig zur Partisanin und soll die Geliebte von Wilhelm Kube werden und einen günstigen Augenblick für ein Attentat auf ihn ausspähen.

    Meine Meinung:

    Autor Paul Kohl ist hier ein fesselnder historischer Roman gelungen, der auf wahren Begebenheiten beruhen. Obwohl klar ist, wie sich das Schicksal der Heimanns erfüllen wird und Kube ermordet wird, ist die Spannung kaum auszuhalten.

    Kurz hat mich die Bezeichnung „Ostmark“ für ein Gebiet, mit dem nicht Österreich gemeint ist, irritiert. Doch es hat sich schnell herausgestellt, dass es sich hier um Teile vom Gau Mark Brandenburg mit Frankfurt an der Oder als Hauptstadt handeln muss.

    Die Ereignisse sind beklemmend realistisch dargestellt. Vor allem der weitere Lebensweg von Jelena, die in die Mühlen der Sowjetischen Justiz gerät und beinahe als Verräterin und Kollaborateurin hingerichtet wird.

    Fazit:

    Ein beklemmend erzähltes Stück Zeitgeschichte, dem ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.
  16. Cover des Buches Das Auge des Dritten Reiches (ISBN: 9783422066182)
  17. Zeige:
    • 8
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    • 24

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