Bücher mit dem Tag "misogynie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "misogynie" gekennzeichnet haben.

53 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 02 (ISBN: 9783442267811)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 02

     (1.997)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    --> Kurz vorab: Ich kenne nach wie vor die Serie nicht! <--

    Während die Fortführung dieser epischen Saga nach wie vor von George R. R. Martin's beeindruckendem Weltenbau und seiner Fähigkeit, komplexe Charaktere zu schaffen, profitiert, scheint sich die Geschichte in manchen Abschnitten zu ziehen, und es fehlte für mich das mitreißenden Tempo. 😞

    Die Vielzahl von Charakteren und Handlungssträngen hat mich immer noch etwas überfordert und hat leider zusätzlich dazu geführt, dass meine Aufmerksamkeit abgeschweift ist.

    Aber der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen und ich bin gespannt - und hoffe - das Band 3 mich wieder mehr begeistern kann.

  2. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 03 (ISBN: 9783442268221)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 03

     (1.590)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    George R.R. Martin hat mich mit seinem Schreibstil im ersten Band völlig in seinen Bann gezogen - obwohl ich kein Fan von Ritter- und Mittelaltergeschichten bin. Dafür bin ich ein großer Fan von Fantasy und auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis diese Elemente in diesen Büchern deutlich in Erscheinung treten, bin ich über jeden Moment - so klein er auch sein mag - froh. Daenerys Targaryens drei kleine Drachen oder auch die Toten, die plötzlich wieder auferstehen - für den dritten Band hatte ich also große Hoffnungen. Zu schade nur, dass Daenerys nur sehr wenig vorkommt. Dafür wagt sich Jon Schnee mit seinen Brüdern von der Nachtwache in die alten Wälder hinter der Mauer und erinnert sich an düstere Geschichten, die ihm die Alte Nan immer erzählt hat. Auch Bran, dazu verdonnert als Krüppel in Winterfell zurück zu bleiben und Verbündete zu bewirten, während sich seine Geschwister in den Kampf stürzen, erinnert sich an viele dieser Geschichten und seine Träume sind zu mysteriös, als das er sich damit auseinander setzen will. Rickon, der Jüngste der Stark Kinder, scheint ebenfalls Träume zu haben. 


    Auch im dritten Band entfaltet sich die Geschichte an vielen Orten gleichzeitig und wird dem Leser durch mehrere Charakter-Perspektiven geschildert. Zu den bereits vertrauten Erzählungen durch Catelyn (durch deren Augen man am deutlichsten verfolgen kann, wie sich das Schlachtfeld vorbereitet), Jon (der sich mit der Nachtwache gegen Bedrohungen des Waldes stellt), Bran (der als Lord von Winterfell dazu verdonnert ist nur am Rande zu stehen), Arya (die mit weiteren Anwärtern für die Nachtwache auf gefährlichen Wegen unterwegs ist), Sansa (die um das Schöne in ihrem Leben trauert und gute Miene zum bösen Spiel macht) und Tyrion (der meisterlich die Figuren seiner Familie so stellt, dass er besseren Einfluss auf Geschehen haben kann) gesellen sich nun zwei weitere dazu: Ser Davos, ein ehemaliger Schmuggler, der Stannis Baratheon gegenüber loyal ist und ihm helfen will, seinen Rechtsanspruch auf den Thron seines verstorbenen Bruders Robert geltend zu machen, gibt tiefe Einblicke vom Leben auf Drachenstein und wie verbittert Stannis ist, dass sein Bruder Renly nicht nur die Heimat Sturmkap geerbt hat, sondern immer der beliebtere, jüngere Bruder war, während Stannis selbst von wenigen gemocht wird. Und Theon Graufreud, der bereits im ersten Band als Mündel von Ned Stark als jemand vorgestellt wurde, der vieles nicht so ernst nimmt, kehrt nach zehn Jahren auf die Eiseninseln zurück um seinen Vater als Unterstützer für Robb Stark und seinen Marsch gegen die Lennisters zu gewinnen. 

    Die beiden neuen Perspektiven bedeuten, dass sich zwei weitere Lager Kriegsbereit machen - sogar drei, da Stannis und Renly als Rivalen um den Thron das Haus Baratheon in zwei Lager spalten. Dieses Buch zu lesen, ist wie eine Schachpartie, bei der erst alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht werden. 

    Ser Davos mag ein Schurke gewesen sein, doch er hat bereits einiges in seinem Leben gesehen, um zu wissen, dass alles seinen Preis hat. Und auch Maester Cressen, im Dienst von Stannis Baratheon, weiß, dass das Flüstern der roten Priesterin Melisandre ins Ohr seines Lords kein gutes Omen bedeutet.

    Theon Graufreud ist ein arroganter Mann von neunzehn Jahren, der seinen eigenen Triumph bereits plant, doch er war zehn Jahre fort, die Eisenmänner erkennen ihn nicht mehr. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist schwierig und er hat ein völlig falsches Bild von seiner Schwester Asha, was zu einem recht interessanten ersten Wiedersehen führt. 

    Fazit:

    Dieser dritte Teil von Das Lied von Eis und Feuer hatte seine Höhen und Tiefen und was mir bisher so gut am Erzählstil gefallen hat, konnte mich diesmal etwas weniger begeistern, denn natürlich wartete man darauf, dass etwas passiert. Die Starks haben Gefangene, genauso wie die Lennisters und auch die Baratheon Brüder wirken bedrohlich. Stattdessen gibt es sehr lange, ausführliche Schilderungen wie Verbündete bewirtet werden, was es zu Essen gibt, welche Kleidung und Waffen jemand mit sich herumträgt. Das war dieses Mal etwas ermüdend zu lesen, doch auch hier muss ich den Hut vor diesem Autoren ziehen, denn nichts ist unwichtig und erneut muss man als Leser ein wenig zwischen den Zeilen lesen was so mancher Gedanke über einen anderen Charakter bedeutet - ob sich aus Loyalität vielleicht sogar plötzlich eine Feindschaft entwickelt. Und ob ein Charakter, der vielleicht bisher wenige Sätze gesprochen hat und kaum vorgekommen ist, den Schlüssel zu einer größerer Entdeckung in den Händen hält. Das ist einfach faszinierend. 


    "Der Thron der sieben Königreiche" ist eine etwas langsamere Fortsetzung und trotzdem für manche Charaktere vollgepackt mit Angst, Heldenmut und Tatendrang, während andere noch ein wenig herumtapsen und ihren Platz in der Welt suchen.

  3. Cover des Buches Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland (ISBN: 9783764532345)
    Christina Henry

    Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

     (610)
    Aktuelle Rezension von: Claudia_Lingenhol

    Nichts für schwache Gemüter oder Romantiker. Alice ist ja in ihrer Urform schon ein wenig verrückt, aber diese Chroniken grenzen an Wahnsinn. Hat mich sehr an Gilles des Rais erinnert. Auf gar keinen Fall für Kinder geeignet! Als Alice- Fan haben mich diese Chroniken sehr neugierig gemacht, war aber stellenweise so entsetzt,dass ich Lesepausen einlegen musste 

  4. Cover des Buches Und Nietzsche weinte (ISBN: 9783641157371)
    Irvin D. Yalom

    Und Nietzsche weinte

     (411)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Die etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!

  5. Cover des Buches Beautiful Disaster (ISBN: 9783492316286)
    Jamie McGuire

    Beautiful Disaster

     (1.772)
    Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKe

    Diese Buch hat so ziemlich alles was man braucht. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. ich habe es zu hause gelesen und da ich es auf meiner Kidel App hatte hab ich es ( verbotener weie ) bei der Arbeit gelesen. Ich war so gefesselt von der Story das es jeglicher Vernumpft war.

    Als erstes mal wieder, das Cover. Wunder schön und so bezeichnent. Es hat mir vom ersten Moment an gefallen und auch meine Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst. Des weiteren, ein Dank an den Verlag, das sie den Titel nicht eingedeutscht haben. ich finde ihn wunderschön und so passent.

    Die weibliche Hauptrolle spielt hier Abby ( oder auch Täubchen aber bitte nie Abs!). Sie ist eine 18 bzw. 19 Jährige Studentin die versucht den ganzen Mist aus ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen. Alles bis auf ihre Beste Freundin America ( oder auch Mare ). Sie hatte eine "schwierige" oder auch anstrengende Kindheit und sehnt sich nach dem Spießbürgertum und Geborgenheit. Nach geordneten Verhältnissen und Ruhe. Sie will auf keinen Fall einen Chaoten der sich Prügelt, Spielt ud dem Alkohol nicht abgeneigt ist. Sie will unabhängig sein und versucht mit ihrer rubbigen Art sich alle ungewünschten Menschen vom Leib zu halten. Bis Trevis kommt ...

    Die männliche Hauptrolle spielt hier Trevis "Maddog" Maddox. Als wir ihn im Buch kennen lehrnen ist er eine männliche Schlampe. Er benutzt die Frauen, prügelt sich und trinkt viel. Er hat am ganzen Körper Tatoos und bestreitet illegale figths. Er wirkt unzufrieden mit sich und der Welt und ruhelos. Im laufe des Buches versucht er sich immer mehr zu ändern um Abby oder auch seinem Täubchen zu gefallen. Er ist regelrecht besessen von ihr. Auch das ständige gefrotzel und geätze von Abby lässt ihn nicht zurück schrecken. Er kann einfach nicht anders und muss in ihrer Nähe sein.

    Dieses Buch ist nur so dahin geflogen. Es hat eine tolle Story. Es ist erfrischend das hier mal kein Mega Magnat im Spiel ist und das auch kein Kontrollfreak in dem Sinne wie bis her die männliche Hauptrolle spielt. Es sind einfach zwei Collegstudenten. Der Familäre Hintergrund hat mir sehr gefallen von den beiden wobei ich Trevis Familie wirklich zum knutschen fand. da will man selber bei Feiertagen mit am Tisch sitzten! Die Familie ist so liebevoll "gezeichnet" das man eigentlich mehr von ihnen lesen will. Toll fand ich auch ihre beste Freundin America und ihren Freund Shepely. Ich fand es toll das die beiden Personen so viel Tiefe abbekommen haben. Oftmals nervt mich in Büchern eine beste Freundin aber hier ist sie auf den Punkt platziert. Nicht übertieben schrill oder laut sondern einfach perfekt getroffen und platziert. Genau so schön fand ich die kurzen und auch eher harmlosen intimeren Szenen in dem Buch.

  6. Cover des Buches Ich liebe dich zu hassen (ISBN: 9781530876242)
    Leon Herz

    Ich liebe dich zu hassen

     (29)
    Aktuelle Rezension von: 0Soraya0

    Zum Inhalt (Klappentext):
    Wer hat es nicht schon einmal erlebt: Die Trennung von einem geliebten Menschen, der einen verlassen hat. Eine Situation, die man nicht begreifen kann, die man nicht begreifen möchte. Der Protagonist in diesem Buch kann damit nicht leben. Er beschließt sich zu rächen und sucht wahllos eine Frau aus, die er als Symbol für sein Leiden einsetzt. Er beginnt sie zu stalken und ihr nachzustellen. Doch irgendwann möchte er mehr. Er möchte sie leiden sehen. Wie sieht es im Inneren des Protagonisten aus? Was denkt und fühlt er? Was plant er und wie weit wird er gehen? Dieses Buch wird dich berühren. Es wird dich nicht kalt lassen und du solltest dir gut überlegen, ob du bereit für seine Psyche bist. Das Buch wurde in der Ich-Perspektive geschrieben, um einen direkten Einblick in die Psyche des Protagonisten zu bekommen und seinen Gedanken ausgeliefert zu sein.

    Meine Meinung:
    Versprochen hab ich mir von diesem Buch einen spannenden Psychothriller, der mich das Ganze aus der Sicht des Bösewichts erleben lässt. Bekommen habe ich aber - ja gute Frage wie ich es beschreiben soll.
    Ich habe lange gebraucht um überhaupt im Buch anzukommen, dazu trägt in erster Linie der außergewöhnliche und verwirrende Schreibstil bei. Dadurch wurde ich nicht wirklich zum Dran bleiben ermutigt.
    Dazu kommt dann noch die fehlende Spannung. Kaum taucht auch nur ein Funken auf, wird dieser sofort im Keim erstickt. Es handelt sich also nicht wirklich um einen Thriller geschweige denn um einen Psychothriller.
    Wirklich schade, dass der Leser hier in die Irre geführt wird.

    Fazit:
    Der Autor verspricht viel und hält leider nicht wirklich etwas davon.

  7. Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783832163594)
    Michel Houellebecq

    Unterwerfung

     (300)
    Aktuelle Rezension von: oszillieren

    Viele der schlechten Bewertungen stammen von Rezensierenden, die den Hauptcharakter unsympathisch finden. Wenn man danach ginge, könnte man die Hälfte der Weltliteratur in den Ausguss kippen. 

    Ich fand das Buch gerade wegen der Mentalität des Protagonisten so interessant. Er steht stellvertretend für Tausende und Abertausende Männer, die (offensichtlich oder tief im Innern) sexistische Klischees hegen, für Tausende und Abertausende Menschen, die sich mit jeglichem Regime arrangieren würden, solange etwas für sie dabei herausspringt. In diesem Fall ist dieses „Etwas“ z.B. die Unterwerfung  gefügiger Ehefrauen. Dass Menschen oft Sklaven ihrer niederen Instinkte sind, ist keinesfalls abwegig, und die daraus resultierende systematische Unterdrückung ist Praxis in vielen Ländern dieser Welt. Das lässt sich nicht wegdiskutieren, auch wenn der Gedanke unerfreulich ist. Gerade Deutsche wissen doch, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren und zu Gräueltaten zu bewegen, solange Politik es legitimiert und sagt „Du darfst das“. Darum geht es in dem Roman: Um den schleichenden Verlust der Menschlichkeit. Das fand ich faszinierend, gerade wenn das so klug beschrieben wird, wie Michel Houellebecq es tut. 

    Nun muss man natürlich darüber sprechen, wie wahrscheinlich es ist, dass die im Roman beschriebene politische Umwälzung in unseren Gefilden so stattfinden würde. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering. Und jedem ist bewusst, dass das Thema des Islams in Europa seit Jahrzehnten (Jahrhunderten!) kontrovers diskutiert wird. Aber mit Verlaub: Als erwachsener Mensch bin ich zu vernünftig, um nach der Lektüre eines Romans islamophob zu werden - und die meisten anderen LeserInnen auch. 

    À propos und nicht, dass es eine Rolle spielt - denn Literatur darf (fast) alles - aber ich sag es trotzdem: Das Buch beantwortet übrigens ganz klar, wer der Bösewicht ist. Es ist nicht der muslimische Politiker mit seinen Moralvorstellungen, sondern der opportunistische weiße Franzose, dem alles egal ist, solange er einen vollen Magen hat und eine Zwanzigjährige fürs Bett zugewiesen bekommt. 

    Leichte Kost wird niemand erwarten, der zu diesem Buch greift, aber ich erwähne trotzdem ausdrücklich, dass das Buch an die Substanz geht. Der gute Schreibstil ließ mich kaum von „Unterwerfung“ ablassen, aber spätestens gegen Ende des Buches wurde mir der Sexismus zweier Figuren zu viel. Ich bereue es im Nachhinein nicht, aber ich musste mich dazu zwingen, mir die letzten 90 min. anzuhören. 

    Fazit: Ein brillantes, fesselndes, schockierendes Buch. Ich bin froh, es gelesen zu haben. Wird nicht mein letzter Houellebecq gewesen sein.

  8. Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)
    Mareike Fallwickl

    Die Wut, die bleibt

     (179)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Ein drastisches Buch! Helene, Ehefrau und Mutter dreier Kinder, leidet in ihrer Ehe schon recht lange. Sie macht das, was wir alle machen. Sie funktioniert. Aber eben nur das. Denn die Freude am Tun ist ihr abhanden gekommen. Sie erstickt in dem Bild, welches sie sich selbst auferlegt hat. Aber nicht nur sie selbst. Auch ihr Umfeld macht dies. In ewig gestrigen Erwartungshaltungen wird uns Frauen schon recht früh beigebracht, wozu wir gedacht sind. In den Rollenbildern, in der seichten Belletristik und in filmischen Schätzen a la Hollywood wird uns suggeriert, was wir wollen sollen. In bestimmten weiblich assoziierten Berufen mit niedrigen Löhnen werden wir wirtschaftlich mehr oder weniger gezwungen Bündnisse mit anderen Menschen einzugehen, um über die Runden zu kommen, um etwas abzubekommen vom großen wirtschaftlichen Kuchen. Sich dem zu entsagen kostet Kraft. Denn es wird Fragen geben. Warum hast du keine Kinder? Zum Beispiel. Und nach der Antwort folgen dann schnell gefällte Urteile. Frau gerät ins Abseits, wird stigmatisiert, wenn sie sich traut, ein anderes Lebensbild zu propagieren. Und die, die sich nicht trauen gegen den Strom zu schwimmen landen in dieser Falle. Aber auch diejenigen Frauen, die eine Familie wollen, können sich schnell in dieser Situation wiederfinden. In einer Situation wie Helene.

    Und sie können daran zerbrechen. Wie Helene. Denn Helene springt vom Balkon in die Tiefe, sie springt vom Balkon in den Tod. Und die Familie ist schockiert. Aber nicht nur die Familie, auch ihre engste Freundin, Sarah. Das Buch fängt dann die Reaktionen von Helenes Umfeld auf. Und zeigt hier einen schon recht kranken Umgang mit dem Verlust.

    Die 14-jährige Tochter Lola soll laut dem Vater Johannes die Sorgearbeit im Haushalt und in der Kinderbetreuung der beiden Geschwister Lucius und Maxi übernehmen. Dies mag vielleicht etwas überzeichnet wirken. Aber ich bin mir sicher, dass es solche Sichtweisen immer noch recht oft gibt. Und nicht nur solche Sichtweisen. Sondern auch Handlungen.

    Und noch etwas Überzeichnetes, die Freundin Sarah macht sich Vorwürfe und aus diesen Vorwürfen heraus handelt sie und unterstützt in ihren Augen Helenes Familie, übernimmt Helenes Rolle, übernimmt Helenes Care-Rolle, übernimmt die weibliche Pflicht. Besser kann es Johannes nicht treffen. Denn Sarah übt sich in der weiblichen Pflicht zur Selbstaufopferung. Was Lola wütend macht. Und diese Wut muss raus. Und hier kommen wir zum dritten überzeichneten Aspekt des Buches.

    Da ist viel Überzeichnetes. Ja. Aber dennoch hat dieses Überzeichnete einen wahren Kern. Denn ein großer Teil unserer Gesellschaft denkt genau so. Dies muss man leider sagen. Und dies ist nicht überzeichnet. Denn wir leben nicht nur in den Städten und sind fortschrittlich und aufgeschlossen. Mitnichten. Gerade in der heutigen Zeit merkt man dieses Gefälle zwischen den fortschrittlichen Geistern und den ewig Gestrigen. Leider ist dies auch nicht überzeichnet. Siehe Paragraf 218. Oder manche Diskussion zum Thema Cannabis-Legalisierung. Oder im Zuspruch zur blauen Partei.

    Und wer hier bemängelt, dass dieses Buch zu einseitig schaut. Ja. Mag sein. Männer kommen hier nicht gut weg. Aber mal ehrlich. Wie viele Männer helfen denn den Frauen aktiv in unserer patriarchalen Zeit, dass unsere Welt weniger aggressiv gegenüber den Frauen ist, weniger misogyn auftritt und die Geschlechter endlich gleichberechtigt sind? Auf die Taten kommt es an. Nicht auf die Worte. Nicht auf das Corona-Klatschen. Die Taten sind es, die zählen. Und sorry. Da gibts leider nicht so viel zu berichten. Von daher finde ich dieses Überzeichnete hier genau richtig. Denn es rüttelt auf. Es regt zum Nachdenken an. Und es berichtet leider viel Reales. Auch wenn man gern die Augen davor verschließt!

  9. Cover des Buches GRM (ISBN: 9783462000207)
    Sibylle Berg

    GRM

     (110)
    Aktuelle Rezension von: heikoscorner

    "GRM" von Sibylle Berg ist ein grandioser Roman. Mit scharfzüngigem Schreibstil und sets kritisch angehobener Augenbraue leitet Sibylle Berg uns in eine Art Dystopie, die unserer Realität doch näher als erhofft ist.

    GRM ist ein wilder Ritt, der mich von Seite 1 begeistert, schockiert, angeekelt und unfassbar angezogen hat. Definitiv lesenswert, aber nichts für zarte (oder instabile) Nerven.

  10. Cover des Buches Three Women – Drei Frauen (ISBN: 9783492317917)
    Lisa Taddeo

    Three Women – Drei Frauen

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Sutter

    Im Buch geht es um drei Frauen, die für die Liebe und Anerkennung alles tun. Dass das Buch im Feuilleton mit Fifty Shades of Grey verglichen wird, kann ich nicht bestätigen, da ich es nicht gelesen habe, aber eines kann ich ganz klar sagen, dass es eine Warnung an alle Frauen sein sollte. Denn keine Frau hat es nötig alles zu tun, um einem Mann zu gefallen. Der Klappentext spricht von Sehnsüchten der Frau. Dies kommt für mich jedoch anders an.


    Der Roman ist leicht und flüssig geschrieben und die Sprache lässt einen schnell durch die Geschichten schippern. Sogar eine Art Voyeurismus kann man in dem Buch erkennen, denn auch wenn einem das Gelesene zuweilen Kopfzerbrechen bereitet, so ist man wie in einem Sog und möchte es gerne beenden in der Hoffnung, dass das für die drei Frauen noch gut enden mag und sie am Ende die Liebe bekommen, die sie verdienen und nach denen sie mit aller Macht streben.


    Ein lesenwertes Buch, welches erschreckt, aufrüttelt, vielleicht einen Spiegel vorhält, an Grenzen geht und Grenzen überschreitet - weit - sehr weit.


    Dass Männer beim Lesen ungläubig den Kopf schütteln und Frauen wissend nicken, das hoffe ich jedoch nicht – zumindest nicht das Letztere.

  11. Cover des Buches Die Karte (ISBN: 9783499000409)
    Andreas Winkelmann

    Die Karte

     (345)
    Aktuelle Rezension von: Europeantravelgirl

    Eine Nacht voll rätselhafter Gewalttaten: Einem Nachbarn wird ein Auge ausgestochen, eine Joggerin wird brutal ermordet und ein alter Mann fährt den Unterschenkel eines Toten durch die Gegend.

    Gibt es einen Zusammenhang oder sind alle diese grässlichen Taten rein zufällig in der gleichen Nacht geschehen? Und was hat es mit dieser Lauf-App auf sich? Diesen Fragen gehen Hauptkommissar Kerner und sein Team nach.

    Wie in einem Spinnennetz webt der Autor Handlungsfäden. Und zwar durchaus straff gezogene, denn die Story verläuft actionreich und hochgradig spannend. Beim Lesen bin ich atemlos vor Spannung, tappe die komplette Zeit im Dunkeln, kann nur wild spekulieren. Das Erzähltempo steigert sich kontinuierlich, der Spannungsbogen ist bis zum Äußersten gespannt, und dann kommt der große Moment, in dem das Spinnennetz kunstvoll enthüllt wird und wir aus dem Dunkeln heraustreten.

    Nun, was soll ich sagen? Da hätte der Autor das Licht besser ausgelassen, denn seine Handlungsfäden münden in einem hoffnungslosen Knäuel. Das Tatmotiv ist geradezu lächerlich banal und steht in keiner Relation oder Sinnbezug zu den Taten. Zusammenhänge werden nicht hergestellt.

    Ja, in diesem Thriller laufen viele. Aber die Handlung selbst läuft leider ins Leere.

    Nach einem wahnsinnig spannenden Thriller mit höchstem Lesegenuss hat mich das Ende völlig enttäuscht zurückgelassen und das ganze Konstrukt leider hohl in sich zusammenfallen lassen.

    Schade.

  12. Cover des Buches FRAUEN LITERATUR (ISBN: 9783462006650)
    Nicole Seifert

    FRAUEN LITERATUR

     (59)
    Aktuelle Rezension von: ingaburg

    Eigentlich sollte es beim Lesen von Literatur und bei Leseeindrücken, Besprechungen und Rezensionen um den Text gehen, also um einen sachlichen Austausch über den Text und um einen respektvollen Umgang mit literarischen Texten. Doch Nicole Seifert macht in ihrem Sachbuch deutlich, dass bei der Besprechung von Literatur mit zweierlei Maß gemessen wird. Sie berichtet zum Beispiel von einem Experiment bei der die Autorin Cathrine Nichols einen Probetext fünfzigmal mit ihrem eigenen Namen und fünfzigmal mit einem männlichen Pseudonym an Literaturagenturen gesendet hat. Das Ergebnis ist erschreckend: „Der vermeintliche Autor wurde siebzehnmal um das vollständige Manuskript gebeten, die Autorin ganze zweimal. Als Grund wurde im Fall des vermeintlichen männlichen Autors angegeben, der Text sei gut konstruiert und clever geschrieben, im Fall der Autorin hieß es, der Text sei nicht gut genug, wenn auch schön geschrieben.“ (S.133)

    Nicole Seifert belegt in ihrem Buch sehr anschaulich, dass der literarische Kanon in Schule und Universität immer noch männlich dominiert wird, dass die Abwertung weiblicher Literatur ein strukturelles Problem ist und dass vor allem männliche Literaturkritiker gerne vernichtende persönliche Abwertungen der Autorinnen von sich geben. Würde man, ähnlich wie in der Musikbranche häufig angewendet, eine blind audition machen, wäre der Literaturbetrieb gezwungen, sich sachlich mit den Texten auseinanderzusetzen. Das Vorurteil, Frauen würden vor allem für Frauen schreiben, gilt immer noch. Dabei gibt es weder männliches noch weibliches Schreiben, allein die Themenvielfalt würde zunehmen. Seifert erklärt an vielen Beispielen, dass der Literaturbetrieb bis heute von einer misogynen und rassistischen Haltung geprägt ist, die es erst noch zu überwinden gilt.

    Meine unbedingte Leseempfehlung für dieses fachlich fundierte und interessante Sachbuch.

  13. Cover des Buches Hex (ISBN: 9783453319066)
    Thomas Olde Heuvelt

    Hex

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Bridge_Monkey

    Tolle Idee. Eine Hexe in unserer heutigen Zeit und wie routiniert eine kleine Stadt mit der Belastung umgeht. Bis hin zu einer Hexenüberwachungs-App. Figuren sind gut beschrieben, Plot und Setting glaubhaft. Man versteht die Hintergründe und auch, warum sich Probleme entwickeln müssen. Mehrere Lösungen sind denkbar. Der Autor entscheidet sich leider von eben auf jetzt für einen kompletten Charakterbruch einer Figur, worauf sich ein unlogischer und frustrierender Hollywoodshowdown ergibt. Absolut bescheuertes Ende, das alles in die Tiefe reisst. 3 Sterne für die Idee. 

  14. Cover des Buches Kim Jiyoung, geboren 1982 (ISBN: 9783462007541)
    Cho Nam-Joo

    Kim Jiyoung, geboren 1982

     (447)
    Aktuelle Rezension von: Sabrysbluntbooks

    Irgendwie ein trauriges Buch... es handelt vom Leben von Kim Jiyoung, welche 1982 in Südkorea geboren wurde und zeigt immer wieder Etappen ihres Lebens. Und es war so voll mit negativen Erfahrungen nur weil sie als Mädchen geboren wurde... Dies fing bereits in ihrer Kindheit an und ging weiter als sie selbst ein Kind bekommt.

    Das Buch ist sehr kurz und knackig und durch den speziellen Schreibstil hat es sich irgendwie nach einer Biographie angefühlt. Trotzdem hat es mir gut gefallen, regt aber zum Nachdenken an und hinterlässt ein mit einem komischen Gefühl...

     

  15. Cover des Buches Feuerrot (ISBN: 9783473401338)
    Nina Blazon

    Feuerrot

     (121)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Ich bin ein großer Fan von Nina Blazon schons eit einigen Jahren und das nicht nur von ihrer Fantasy. Ihr Schreibstil ist spannend und flüssig und die Beschreibungen bildhaft, man kann sich gut in die charactere reinversetzen.

    Zeitweise ist dieses Buch etwas schlepppend aber es kommt immer weider Spannung auf und man bekommt guten einblick in die Zeit der Hexenverfolgung.

  16. Cover des Buches Serotonin (ISBN: 9783832165482)
    Michel Houellebecq

    Serotonin

     (58)
    Aktuelle Rezension von: JochenBender

    Houellebecq schreibt äußerst derbe, teils kaum erträglich über Frauen und Sexualtität. Aber letztendlich geht es dabei keineswegs um die Frauen, sondern charakterisieren diese Sprache und dieses Denken seinen misogynen Helden, der im Leben und in der Liebe gescheitert ist. Unwillkürlich fragte ich mich beim Lesen immer wieder, wie sehr dieses Scheitern individuell und zu welchen Teilen gesellschaftlich verursacht ist. Und genau hierin, zu dieser Frage auf unbequeme Weise anzuregen liegt für mich die Qualität des Romans. Danke.

  17. Cover des Buches The Housemaid: An absolutely addictive psychological thriller with a jaw-dropping twist (ISBN: 9781408728512)
    Freida McFadden

    The Housemaid: An absolutely addictive psychological thriller with a jaw-dropping twist

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Booksofpanda

    Ein Thriller der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Man fliegt förmlich durch die Seiten um zu erfahren was es mit diesem Dachboden auf sich hat. Gerade nach einer Leseflaute war dieses Buch perfekt für mich. Auch die verschiedenen Perspektiven waren sehr spannend. Es ging anders aus als ich erwartet habe und der Plottwist hat mich wirklich gekriegt.

  18. Cover des Buches Because of Low – Marcus und Willow (ISBN: 9783492306935)
    Abbi Glines

    Because of Low – Marcus und Willow

     (279)
    Aktuelle Rezension von: Booksworld_lightdark

    Nach der Rosemarybeach Reihe, die ich geliebt habe. Habe ich der neuen Reihe von Abbi Glines blind eine Chance gegeben. Der erste Band der Reihe hat mich schon ein wenig enttäuscht, aber ich wollte nicht aufgeben. Das war ein Fehler, denn empfand ich diesen Band als noch schlechter. Es kam mir alles so schwer greifbar vor. Es war zu schnell und in einem schlechten Sinne vorhersehbar alles. Marcus und Willow haben keine wirkliche Entwicklung mitgemacht in ihrer Beziehung... es war mir zu kindlich. Ab jetzt werde ich definitiv mehr aufpassen, was ich von der Autorin lese und wenn dann werde ich ihre alten Bücher zu Rosemary Beach erneut lesen.

  19. Cover des Buches Die Nachricht (ISBN: 9783446271036)
    Doris Knecht

    Die Nachricht

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Kado

    Ich muss gestehen das ich anfangs noch nicht sofort verstanden habe wo die Autorin Doris Knecht mit ihrem Roman 'Die Nachricht' hin möchte und einfach mal drauf los gelesen habe.
    Aber auf einmal wird es einem klar und ich war voll drin und hatte es ruck zuck durch.
    Es geht um die Drehbuchautorin Ruth und wie sie ihr Leben nach dem herben Verlust ihres Mannes Ludwig gestaltet und lebt.
    Einer Ihrer zwei Söhne lebt und bei ihr und besucht die Schule, der andere ist schon aus dem Haus.
    Ruth hat viele gute Freunde und Bekannte in ihrem Leben und trotz ihrer geselligen Art, liebt und sucht sie auch stark die Ruhe und Abgeschiedenheit in ihrem Alltag.
    Der Tod ihres Mannes ist nun vier Jahre her und Ruth wagt sich ans Dating und das mit keinem Unbekannten. Simon, der Kinderpsychologe, der ihren jüngeren Sohn nach dem Tod seines Vaters betreut hat kann ihr Herz gewinnen und die zwei starten eine On/Off Beziehung.
    Gleichzeitig fängt der Terror mit den Nachrichten an. Ruth und nach und nach jeder den sie kennt bekommt meist sehr private, intime und vulgäre Nachrichten über Ruth und ihr Leben
    Diese Art des Stalking zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch und spätestens da fällt einem der feministische Kern des Romans auf und ich muss sagen das habe ich sehr gemocht.
    Hoch interessant und extrem traurig wie einige aus dem Umfeld von Ruth auf diese Nachricht reagieren.
    Da wird das angesprochen was uns Frauen recht oft suggeriert wird...stell dich nicht so an...das musst du aushalten...
    Musst du definitiv nicht!!!
    Ein gutes Buch welches Victim blaming/ Täter-Opfer-Umkehr anspricht und einem mal wieder aufzeigt wie rasch es dazu kommen kann.

  20. Cover des Buches Drei Kameradinnen (ISBN: 9783462003543)
    Shida Bazyar

    Drei Kameradinnen

     (161)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Ein Brandanschlag in Berlin - ein Zeitungsartikel zu dem Thema - sowie ein vermuteter islamistischer Hintergrund… hiermit führt Shida Bazyar in die Thematik ihres Buchs ein. Es geht um drei Freundinnen, alle mit Migrationshintergrund, die sich nach einiger Zeit wiedersehen, da eine gemeinsame Bekannte zur Hochzeit geladen hat. Drei Freundinnen, die viel gemeinsam lachen, schwere Themen miteinander besprechen und sich auch mal uneins sind. Ganz normal. Nur, dass diese drei Freundinnen auch immer wieder in unterschiedlichsten Formen Rassismus begegnen und dieses Thema, sowie der jeweilige Umgang damit, ihr gemeinsames Treffen überschattet.

    Shida Bazyar lässt ihre Ich-Erzählerin von den letzten paar Tagen in ihrem Leben berichten, wobei alles auf den zu Beginn genannten Brandanschlag hinausläuft. Hierbei springt diese zwischen der Gegenwart und Erinnerungen aus Kindheit und Jugend. Dabei wird dem/ der Lesenden bewusst wie oft und in welchen Situationen diese drei Freundinnen mit Rassismus in ihrem Leben zu tun haben. Bazyars Erzählerin erzählt hierbei sehr schonungslos und offen von ihren Erlebnissen und Gedanken. Sie erzählt von Begegnungen mit Alltagsrassismus aber auch mit offenem Rassismus und Hass. Sie erzählt von dem unterschiedlichen Umgang Betroffener damit und man spürt oft die Wut, Verzweiflung und Resignation.

    Mich hat das Buch sehr gefesselt und hinterlässt mich sehr nachdenklich. Ich denke, dass ich durchaus schon immer sensibel war für dieses Thema und bin sicher, nach dieser Lektüre noch viel bewusster damit umgehen zu können. Ein tolles Werk. Absolut empfehlenswert! 

  21. Cover des Buches Das siebte Mädchen (ISBN: 9783499006609)
    Stacy Willingham

    Das siebte Mädchen

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich war schnell in der Geschichte drin, konnte die Handlungen und die ganze Thematik sehr gut mitfühlen und hat mich auch sehr gut unterhalten. 

    Gepickt mit Rückblicke lernt man hier Chloe und ihre Familie kennen. Vor allem über ihren Vater, der im Gefängnis sitzt für eine Tat die er gestanden hat. Und das dies eine Art Trauma hinterlässt wenn die zwölfjährige Chloe das mit ihrem Bruder mitbekommt. 

    Leseempfehlung!

  22. Cover des Buches Reichlich spät (ISBN: 9783969993255)
    Claire Keegan

    Reichlich spät

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Johanna_Be

    Eine einzige Kurzgeschichte. 45 Seiten in der englischen Ausgabe, die ich gelesen habe. In einem Rutsch zu lesen und dann gleich nochmal. Es lohnt sich. Die ausgeklügelte Komposition des kleinen feinen Bandes verdient es, ihr nachzuforschen und sie zu verstehen. Es macht Spaß, die vielen Andeutungen aufzulösen.

    Ein Mann aus dem Pendlergürtel von Dublin beendet an einem Freitagabend im Sommer seine Arbeit am Schreibtisch und fährt mit dem Bus in den Vorort, wo er wohnt. Er füttert seine Katze, dann verbringt er den Abend mit Fertigessen, Kuchen und Champagner. Zuletzt geht er ins Bett. So weit, so unspektakulär. Dazwischen gepackt  - als Flashback - ist die bittere Geschichte seiner Verlobung, die er eigentlich nicht versteht oder verstehen will. Die Sympathie, die man vielleicht zu Beginn der Geschichte für die Hauptperson hat, verschwindet allmählich. „Misogynie“ lautet der französische Titel.

    Sehr zu empfehlen!

  23. Cover des Buches Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen (ISBN: 9783608501728)
    Susanne Kaiser

    Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    In den letzten Jahrzehnten hat der feministische Kampf für mehr Gleichstellung gesorgt. Seit einigen Jahren lässt sich eine Rückwärtsbewegung beobachten; in den USA werden Abtreibungsrechte abgeschafft, ein Anstieg häuslicher Gewalt ist zu beobachten, ebenso ein Anstieg von Femiziden, und auf TikTok gehen Tötungsphantasien an Frauen viral.
    Je präsenter Frauen in hochrangigen Positionen wie Unternehmensvorständen oder der Politik sind, desto größer ist der Backlash gegen Gleichberechtigungserfolge. In der Anonymität des Internets äußert sich die Misogynie in Hate Speech. Organisierte Netzwerke aus Maskulisten kämpfen um die digitale Öffentlichkeit und machen es sich zur Aufgabe, den Feminismus zu stürzen und vielfältige Genderkategorien abzuschaffen, denn Männlichkeit ist nur in einem binären System überlegen. Jede zweite Frau traut sich nicht mehr, in den Sozialen Medien ihre Meinung zu äußern. Wer dabei aber glaubt, dass das Problem lediglich von einer proletarischen Minderheit ausgeht, der irrt: Immer mehr Akademiker zeichnen nach außen ein progressives Bild und fürchten den Erfolg ihrer aufsteigenden Partnerinnen mit weitreichenden Folgen. Susanne Kaiser hat in ihrem Buch (leider) reichlich Beispiele gesammelt. Warum das Ganze? - Es geht um Kontrolle und Kontrollverlust, um patriarchale Macht über Frauen.

    Ich wünschte, ich könnte all die richtigen Worte äußern, um dieses so wichtige Sachbuch in seinen Facetten zu beschreiben. „Backlash. Die neue Gewalt gegen Frauen“ enthält so viele Informationen, Erzählungen mit so viel Wutpotenzial, es ist gar nicht möglich, die hohe Relevanz des Buches in wenige Worte zu verpacken. Jede Wort aus Kaisers Buch ist wichtig, denn jedes ist eine Warnung, unsere Gleichberechtigung und Rechte zu verteidigen!

  24. Cover des Buches Miss Kim weiß Bescheid (ISBN: 9783462005349)
    Cho Nam-Joo

    Miss Kim weiß Bescheid

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Lotti3005



    Ein Buch über acht Leben von acht koreanischen Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren, das dem Leser tiefe Einblicke in die Problematik des patriarchalen Südkoreas gibt. Die Frauen Südkoreas kämpfen täglich jede für sich selbst einen ganz eigenen Überlebenskampf- häusliche Gewalt, extreme Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz, sozialer Druck und die niedrige Stellung der Frau in der koreanischen Kultur. Der scheinbar relativ kühle, emotionslose Ton der Erzählungen macht dieses Buch gerade zu einem fesselnden Bericht und konnte mich sehr überzeugen, denn unter diesem abgekühlten Erzählton liegt wahre Authentizität, Stärke und tiefe Empathie. Die Übersetzung ist für mich grandios gelungen. Wir erleben Korea-typische Konflikte, die aber bei näherem Hinsehen eine durchaus weitverbreite Problematik betreffen- gestresste Mütter, die arbeiten gehen, keine Anerkennung erhalten und zudem klar von der Gesellschaft definiert auch noch Mutter, Hausfrau und Ehefrau sein müssen. Rollenverteilung und Care-Arbeit verschlingen nicht nur in Korea Frauen und lassen keinerlei Raum für Selbstverwirklichung. Der feministische Aspekt des Buches ist subtil, weil nicht anklagend und fühlt sich daher "richtig" an. Hochinteressant war für mich ebenso Einblick in die koreanischen Alltagsstrukturen zu erlangen und ein Gefühl für diese scheinbar so "fremde" Kultur zu bekommen.

    Ein absolutes Lesehighlight und große Empfehlung. 

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