Bücher mit dem Tag "mit witz"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "mit witz" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ISBN: 9783423086417)
    John Green

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter

     (12.771)
    Aktuelle Rezension von: Julia-Bronsema

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist ein absolut fantastisches Buch! Es ist eine ergreifende Geschichte über Liebe, Verlust und die Kraft des Lebens. Die Charaktere sind so authentisch und die Dialoge sind einfach genial. John Green hat einen unglaublichen Schreibstil, der einen wirklich mitreißt. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe mit den Charakteren mitgelacht und mitgeweint. Es ist definitiv ein Buch, das man gelesen haben muss!

  2. Cover des Buches Per Anhalter durch die Galaxis (ISBN: 9783036959542)
    Douglas Adams

    Per Anhalter durch die Galaxis

     (3.265)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Abenteuer | Science-Fiction | Persiflage

    [4x gelesen]

    Worum dreht sich die Handlung?: Der Tag beginnt ganz normal für den circa dreißigjährigen, absoulut durchschnittlichen Arthur Dent. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse und er weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Zunächst erfährt er, dass sein Haus abgerissen werden soll - und zwar sofort. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, schleppt ihn Ford Prefect, sein seltsamster Freund, in eine Bar und eröffnet ihm, dass das alles gar nicht so schlimm ist, da es die Erde nur noch wenige Minuten lang geben wird. Und dass er ein Außerirdischer aus dem Beteigeuze-System ist. Und während Arthur noch damit beschäftigt ist, dies alles zu verdauen, wird er von Ford im letzten Moment vor der Vaporisierung gerettet und findet sich als blinder Passagier auf einem Raumschiff wieder, das von den übellaunigsten Kreaturen geflogen wird, die er sich vorstellen konnte - oder eigentlich konnte er sie sich gar nicht vorstellen, bis er ihnen tatsächlich begegnet ist. Ob das alles noch schlimmer und gefährlicher werden kann? - Natürlich! Und zu allem Überfluss ist es wahnsinnig schwierig, irgendwo eine anständige Tasse Tee aufzutreiben...

    Große Themen im Hintergrund: Sinnkrisen | unangebrachte Überheblichkeit des Einzelnen | Bedeutung | Zufall, Schicksal und unwahrscheinliche Einflusskaskaden

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):

    Handlung ****

    Die Handlung erinnert an eine Odyseegeschichte, auch wenn gewisse Elemente immer wieder aufgegriffen werden - teils werden relevante Bemerkungen praktisch in einem Nebensatz fallen gelassen. Sie ist sprunghaft, verrückt und immer wieder überraschend und vor allem völlig unvorhersehbar - das muss man mögen. In diesem Kontext ergibt es in meinen Augen absolut Sinn. Die Ideen sind genauso bunt, vielfältig und verrückt. Manchmal hat man fast das Gefühl, die Geschichte vergalloppiert sich bald, sie fängt sich dann aber immer noch rechtzeitig wieder ein. Mit einem nonchalanten Zwinkern wird über Seinskrisen und die großen Fragen des Lebens philosophiert und gleichzeitig werden  (scheinbar oder tatsächlich) nebensächliche Details in epischer Breite ausgetreten. Dieser besondere Mix ist nicht immer einfach zu lesen, erschafft aber eine ganz besondere Leseumgebung.

    Aufbau ****

    Die Handlung ist weitestgehend linear. Außer, es gibt Zeitsprünge, Rückwärtsschleifen oder es wird ausgiebig aus dem titelgebenden Ratgeber „Per Anhalter durch die Galaxis“ zitiert. Immer wieder sind Fußnoten eingefügt, die teils fast schon Seitenlänge errreichen. Durch diesen Patchworkartigen Stil werden notwendige Erklärungen fast schon als Teil der Handlung verpackt und die generelle Konfusität der Handlung unterstützt. Manchen könnte das alles zu wirr sein, ich finde, es funktioniert gut zusammen. Unglaublich viele Dinge sind hier direkt oder indirekt miteinander verbunden oder nehmen aufeinander Bezug (nicht stilistisch, sondern ganz direkt). Man sollte willens sein, sich Details zu merken, um in den vollen Genuss kommen zu können.

    Charakterzeichnung ***

    Die Charaktere sind nicht dazu da, besonders tief zu sein oder Wandlungen durchzumachen. Mit Klischees wird gespielt oder sie werden ganz bewusst bis zum letzten ausgereizt, was jedoch gut zum Buch passt und einem einen gewissen Anker gibt. Im Zentrum steht der planlose und überforderte Arthur Dent, noch am ehesten Identifikationsfigur, und das, obwohl er für die Handlung eher eine untergeordnete Rolle einnimmt und durch den auktorialen Erzählstil auch nicht wirklich zu Wort kommt. Trotzdem ist er es, der einen durch die Odyssee mitnimmt und einem immer das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der noch verwirrter ist als man selbst. Immerhin fehlt ihm viel Hintergrundwissen, das durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird. Das macht ihn trottelig, aber auch sehr liebenswürdig. Der Rest des Hauptpersonals setzt sich aus einem größenwahnsinnigen, unberechenbaren Hazardeur, einem lakonisch-zynischen Weltraumtramp und einer ernsthaften, hyperintelligenten Astrophysikerin zusammen, die gemeinsam von einer Gefahrensituation in die andere stolpern - muss man mehr dazu sagen?

    Sprache und Stil ****

    Der Stil ist im Grunde recht einfach, wird aber in großer Regelmäßigkeit durch abstruse Schachtelsätze ad absurdum geführt. Trotzdem habe ich das Gefühl, das Buch ist nie schwer zu verstehen. Es ist sehr direkt: Inhaltlich wird gesagt, was gemeint ist. Nur die Feinheiten stehen zwischen den Zeilen. Der Humor ist speziell, rangierend von intelligent über bissig bis hin zu absichtlich blöd. Es wird viel mit absonderlichen Metaphern, Wiederholungen mit variierendem Kontext, lakonischen Gesprächen und bissigen Bemerkungen gearbeitet. Seltsame Diskussionen und Gedankengänge werden nebenbei aufgemacht und ständig wird versucht, Grenzen der Blödsinnigkeit auszureizen. Dabei steckt trotzdem einiges dahinter.

    .Zielgruppe(n)

    Man muss sattelfest sein, was Chaos, absurde Handlungsstränge und ausufernde Einschübe angeht. Eine allzu ausgefeilte Handlung findet sich nicht, man sollte Freude an dem Chaos und der Situationskomik haben können. Natürlich sollte man auch kein Problem mit Weltraumgeschichten und physikalischen Andeutungen (also generell Science Fiction) haben, obwohl das Buch schon fast wieder eine Persiflage auf das Genre darstellt. Wer Science-Fiction gar nicht mag, könnte also auch schon fast wieder auf seine Kosten kommen. Man darf den größten Teil dieses Buches nicht allzu ernst nehmen! Wer all dies mag, wird mit einem speziellen, zwischen den Zeilen nachdenklichen und sehr originellen Buch belohnt.

    Fazit ****

    Das Buch ist sehr eigenwillig und es scheiden sich sicherlich die Geister daran. Den sehr speziellen Humor und sprunghaften Aufbau muss man mögen, aber wenn dies der Fall ist, wird man seine Freude daran finden, wie Witz, Spott, schierer Blödsinn und ernsthafte Überlegung miteinander verquickt sind und wie der arme Arthur Dent dazwischen herumstoplert und (manchmal buchstäblich) nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Das ganze Buch funktioniert nach dem Motto: Erwarte das Unerwartete (und dabei hilft der unendliche Unwahrscheinlichkeitsdrive natürlich kräftig nach)! Das Buch ist nichts für Leute, die eine lineare Geschichte lesen wollen oder einen großen Fokus auf Charakterentwicklung legen. Man sollte bereit sein, sich hereinzuwerfen und von den Ereignissen und schrägen Situationen hin und her werfen zu lassen und trotzdem einen wachen Geist beibehalten, um auf die zahlreichen Verknüpfungen aufmerksam zu werden. Nicht für jeden etwas, aber für den Inhalt überraschend kurzweilig!

     

  3. Cover des Buches Durch den Wind (ISBN: 9783596512218)
    Annika Reich

    Durch den Wind

     (97)
    Aktuelle Rezension von: annewiegner

    Durch den Wind - Genau so fühle ich mich, nachdem ich das Buch von Annika Reich zu Ende gelesen habe. Ich bin völlig verwirrt und frage mich, was war jetzt die Geschichte?

    Ich hatte das Buch bereits vor mehreren Wochen begonnen, dann aber wieder weggelegt, weil mich der zerklüftete Erzählstil und die skurrilen Frauengestalten nicht hatten fesseln können. Beim zweiten Anlauf fiel es mir leichter, in die Handlung hineinzufinden, denn ab „1 Sonntags allein“ gab kurzzeitig eine solche: Friederike, die einen interessanten Laden besitzt, erzählt, wie sie Tom kennen gelernt und wieder verloren hat. Sie scheint mir noch die normalste unter diesen merkwürdigen, lebensunfähigen „Feenwesen“ zu sein.

    Denn Sirin, die einen Mann hat, der sie über alles liebt und alle ihre Launen mit bewundernswertem Verständnis toleriert, und einen wundervollen kleinen Sohn, wirft die Tatsache, dass ihre Großmutter ihren Großvater verlassen hat, derart aus der Bahn, dass sie für meine Begriffe völlig kindische Dinge tut, in ein übermäßig tiefes Jammertal fällt und sich zudem bei jedem kleinen Problem in Krankheiten flüchtet.

    Yoko ist eine sexbesessene Japanerin, die irgendein Trauma mit sich herumschleppt, das im Zusammenhang mit dem Tod ihres Vaters und der Nichtbeachtung durch ihre Familie stehen muss, sich mir aber nicht so richtig erschlossen hat.

    Alison kann ohne ihren Victor nicht auf eigenen Füßen stehen und als dieser von einer Geschäftsreise aus Japan nicht zurückkehrt, dreht sie völlig durch, wobei sie den Grund für sein Ausbleiben nur ahnt, nicht aber wirklich weiß. Völlig unklar blieb mir das Motiv der Doppelgängerin, dass bei einem Telefonat mit Japan eingeführt wurde.

    Auf mich wirken alle vier Frauen, als befänden sie sich in einer Art Trancezustand, einem düsteren und dennoch schwebenden, dem Wahnsinn nahen Bewusstseinsstadium, in dem sie eine Körpersprache benutzen, die ich zwar im Prinzip verstehe, die mir aber in diesem Übermaß völlig fremd ist. Sie suhlen sich in ihren Gefühlstiefen und scheinen geradezu süchtig danach zu sein, zu leiden.

    Natürlich können wir von einem Roman nicht verlangen, das reale Leben einzufangen und widerzuspiegeln, das ist nicht die Aufgabe der Literatur. Phantastisches, Skurriles, Einzigartiges, auch Absurdes sind ebenso mögliche Motive, aber wenn man als Leser so gar keinen Faden zu fassen bekommt, man sich ohne Geländer durch die Seiten tasten musst, keinen Zugang findet, dann wird das Lesevergnügen erheblich getrübt.

    Ich beneide all jene Leser, die begeisterte Lobeshymnen auf diesen Roman „singen“ konnten, denn auch ich war immer wieder guten Willens, mich von der Geschichte gefangennehmen zu lassen, in der es viele wundervoll geschriebene Passagen gibt, deren Grundton aber meiner eigenen Lebensauffassung diametral entgegensteht.

  4. Cover des Buches Ava und die STADT des schwarzen Engels (ISBN: 9783862820023)
    Andreas Dresen

    Ava und die STADT des schwarzen Engels

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ybr

    Ich wollte etwas lesen, was ursprünglich auf Deutsch geschrieben wurde, und viel Action enthält. Dieses Buch entspricht vollkommen beiden Kriterien. Es ist auch ziemlich gut bezüglich der Wortwahl geschrieben. Was mir etwas gefehlt hat, ist die Motivation der Hauptheldin, ihre Kinder zurückzubekommen (es ist eh klar, dass sie als Mutter das ersehnt, aber es wäre gut, in ihre Gefühle eintauchen zu dürfen). Allgemein ist das Buch meinem Geschmack nach nicht allzu hinreißend geschrieben, sodass ich das letzte Drittel nur deswegen gelesen habe, um das Buch als gelesen markieren zu können.

  5. Cover des Buches Das Spiel des Löwen (ISBN: 9783453436077)
    Nelson DeMille

    Das Spiel des Löwen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Buchsucht
    Worum geht es? - John Corey ist Expolizist und entscheidet sich, doch noch einmal zurück in den Dienst zu kehren. Er wird von einer FBI-Sondereinheit engagiert, die vor allem gegen Terroristen aus dem Nahen Osten vorgeht. Zum neuen Job dazu bekommt er auch eine junge, attraktive Kollegin – Kate Mayfield. Das „versüßt“ John die Rückkehr natürlich, doch lange kann er sich nicht mit seiner neuen Kollegin beschäftigen. Der erste Fall naht. Der Funkkontakt zu einem Flugzeug bricht ab. In der Maschine sitzt der Terrorist Assad Khalil, genannt „Der Löwe“, der von Paris nach New York überführt werden muss. Als die Maschine dann doch landet, machen die Beamten einen schreckliche Entdeckung, alle Passagiere sind tot und Khalil verschwunden. Die Jagd nach dem Löwen beginnt, doch der spielt nach seinen Regeln..... Meine Einschätzung: Am Anfang dachte ich: Oha 900 Seiten, ob mir das nicht zu langweilig wird? Aber ich muss sagen, ich hab zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis gehabt, das Buch wegen Langeweile aus den Händen legen zu müssen. Im Gegenteil, ich habe es echt ungern beiseite gelegt, hätte manchen Abend weiter lesen können, aber ab und an muss man ja auch mal schlafen ;-) . Der Schreibstil hat mir gefallen – ich muss dazu sagen, es ist das erste Buch von Autor DeMille, das ich gelesen habe, somit kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, ob alle seine Bücher so flüssig geschrieben sind. Dieses hier aber in jedem Fall. Vielleicht las es sich auch so gut, weil es immer wieder zwischen den Akteuren wechselt, heißt: mal kommen einige Kapitel, in denen es um den Terroristen geht, um seine familiären Hintergründe, sein Vorhaben, sein Denken. Schon allein mal so einen Einblick zu bekommen, fand ich wirklich interessant. Dann wechselt es wieder zu den FBI-lern Mayfield und Corey, man ermittelt mit ihnen und verfolgt den Terroristen, gepaart mir sehr viel Wortwitz. Es ist also nicht „nur“ ein Roman, sondern auch ein bisschen was zum Schmunzeln dabei, eben genau dann wenn aus der Sicht von Expolizist Corey geschrieben ist. Alles in allem, ein wirklich gutes Buch, in dem bis zum Schluss die Spannung aufrecht erhalten wird. Kurzum: ich kann es nur weiter empfehlen. Hinweis: Diese Einschätzung steht auch auf meinem Weblog www.buchsucht.twoday.net.
  6. Cover des Buches Schweigegeld für Harry (ISBN: 9783548101897)
    Richard Hoyt

    Schweigegeld für Harry

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Operation Wild Fire (ISBN: 9783548280707)
  8. Cover des Buches Goldküste (ISBN: 9783442445790)
    Nelson DeMille

    Goldküste

     (20)
    Aktuelle Rezension von: MMyers
    Sehr witziges Buch, lässt sich sehr leicht lesen...
  9. Cover des Buches Die Legende von Osomyr (ISBN: 9783868790054)
  10. Cover des Buches Der Geliebte (ISBN: 9783423115469)
    Angelika Schrobsdorff

    Der Geliebte

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    “Was suchen Sie eigentlich?” fragte er in ungeduldigem Ton.”Das Glück”, sagte ich.                              

    Eine schwierige Liebesgeschichte. Zwei Menschen von gänzlich verschiedener Lebensauffassung suchen nach einer Perspektive für ihre Beziehung. Während er sich energisch bemüht, eine dunkle Vergangenheit zu vergessen, weiß sie, dass die einfachen Lösungen nicht für sie taugen.                                                                                         

    Judith, die Protagonistin, lernt in Berlin Paul Hellmann kennen, als sie dort für zwei Wochen zu Besuch ist. Dieser hat das Atelier ihrer Freundin und Stiefmutter Dora gemietet, das sich neben dem Haus von Dora selbst befindet. Dora verehrt Paul abgöttisch und schwärmt in den höchsten Tönen von ihm, wohingegen Judith eher weniger begeistert ist – sei es “seine aufgeblasene Pose, sein harte[r], arrogante[r] Blick, sein himmelblaue[r] Mercedes.” Ihre Abneigung zueinander beruht auf Gegenseitigkeit. Paul und Judith sind beide (unglücklich) verheiratet und obwohl Judith anfangs noch neugierig ist, verwandelt sich dies im ersten Kapitel in Desinteresse. Nach ihrer Abreise glaubt Judith, Paul Hellmann nie wieder zu sehen.

    Judith lässt sich einige Zeit später von ihrem Mann, den sie “nie geliebt hat” scheiden, und kümmert sich, nach Absprache mit diesem, alleine um ihren Sohn Andy. Ihr Leben hat sich grundlegend verändert – sie findet morgens keinen vernünftigen Grund mehr aufzustehen; sie schläft möglichst lange, damit die Stunden des Tages schneller verstreichen und kann es nicht erwarten, abends ins Bett zu fallen und eine hohe Dosis Schlaftabletten zu sich zu nehmen. Ihr Leben ist ihr vollkommen gleichgültig.

    Eines Tages trifft sie in der Stadt erneut auf Paul Hellmann. Sie gehen in ein Lokal, verbringen den Nachmittag und auch ein paar weitere Tage zusammen. Gleichzeitig der Beginn und das vorläufige Ende ihrer Beziehung. Paul ist nur für ein paar Tage in Berlin, fliegt danach wieder in seinen Wohnort Zürich und möchte dann nach Amerika auswandern, um dort als Arzt arbeiten. Der arrogante Paul ist anscheinend Schnee von gestern und hat sein Leben insgesamt erfolgreich umgekrempelt. Judith nimmt dies als Anlass und arbeitet in den folgenden drei Jahren an der stetigen Verbesserung ihres eigenen Lebens – Paul Hellmann, ihr Vorbild, dabei immer im Hinterkopf.

    Als sie eines Tages gebeten wird geschäftlich für sechs Wochen nach New York zu reisen, kann Judith es kaum erwarten. Sie möchte Paul von ihrer neuen Persönlichkeit überzeugen und hofft auf eine erneute Chance für ihre Beziehung. In Amerika angekommen, kann Judith Paul tatsächlich ausfindig machen und sie kommen sich erneut näher. Von Anfang an realisiert Judith, dass sich etwas verändert hat, dass sich vor allem Paul verändert hat. Dennoch schluckt sie ihren Stolz herunter und nimmt Pauls Heiratsantrag an.

    Wieder zurück in Berlin beginnt Judith an der Beziehung zu zweifeln. Der Paul von einst, der Paul mit der dunklen Vergangenheit, der arrogante Paul, der Paul in den sie sich verliebt hatte, war nicht mehr vorhanden. Beim Schreiben eines Briefes an Paul fällt es ihr schwer zu schreiben, dass sie sich wünscht er wäre bei ihr. Judith entzieht sich weiter, hat eine flüchtige Affäre, schreibt unregelmäßig Briefe, trennt sich aber nicht von Paul. Am Heiligabend besucht Paul sie kurzfristig und die Spannung in der Beziehung wird deutlich. Paul gibt an, in Amerika schon gemerkt zu haben, dass Judith sich ihm gegenüber in den Briefen anders verhalten hat, hofft aber inständig, dass sie wieder zueinander finden und eine glückliche Beziehung führen können. Judith, die schon längst den Glauben an ihre Liebe verloren hat, kann Paul, der die Realität nicht wahrhaben möchte, überzeugen die Beziehung zu beenden.

    “EINE BEGIERDE”, SCHREIBEN SIE IN DEN “HERREN”, “POCHTE DUMPF UND EKELERREGEND IN MEINEM LEIB.”

    Ja. Aber den Schritt von der Leidenschaft zur großen Liebe habe ich nie gewagt. Stattdessen habe ich mir Arroganz und Härte und Stolz antrainiert, beschlossen, nie etwas zu empfinden. Ich habe nie geliebt.

    Auszug aus http://www.stern.de/kultur/buecher/angelika-schrobsdorff–ich-habe-nie-geliebt–3744010.html

    Das obige Interview erlaubt einen kurzen Einblick in das Leben und die Gedanken der Autorin Angelika Schrobsdorff, die sich auch in ihrem Werk wiederspiegeln. Die Protagonistin Judith ist Angelika Schrobsdorff sehr ähnlich; das nicht nur, weil sie ebenfalls eine Zeit lang in Israel gelebt hat, sondern auch die Tatsache, dass Judith ihren Ex-Mann und Angelika einen Mann nie geliebt habe und beide Schwierigkeiten hätten, das Leben optimistisch zu sehen, zeigen die Ähnlichkeiten der beiden auf.

    Das Buch an sich hat mir erst im Rückblick und nach langem Grübeln gut gefallen. Judith schildert die letzten zehn Jahre ihres Lebens,die mit Krisen und Höhepunkten gespickt waren, und füllt ihre Geschichte mit inneren Monologen aus. So erhält man einen umfangreichen Einblick in ihre Gedankenwelt und baut eine sehr nahe Beziehung zu dem Charakter auf, obwohl mir Judith nichts desto Trotz von der ersten Seite an unsympathisch blieb. Zu Anfang des Romans lernte ich sie besser kennen, dann hatte ich Mitleid, dann jammerte sie mir zusehr, dann hatte sie ihr Ziel endlich erreicht und sie war trotzdem noch unzufrieden. Ich habe dennoch mitgefiebert und mir kräftig gewünscht, dass sie und Paul zueinander finden.

    Der persönliche Einblick der Judith duldete wiederum keinen Widerspruch. Man musste Paul arrogant, toll oder am Ende sogar ekelerregend finden. Das war mir persönlich doch zu ungerecht, ich verabscheute Judith langsam und schleichend immer mehr, da sie Paul anscheinend nicht so akzeptierte wie er war und Paul sich viel Mühe gab. Andersherum war es jedoch genauso: Judith hatte sich um einiges verändert und Paul zeigte dafür kein echtes Interesse. Sie waren aneinander vorbei gezogen und hatten es selber nur schleppend realisiert. Judith hatte wieder angefangen im Verlag zu arbeiten und ihr Leben in den Griff zu bekommen, während Paul seine Arroganz und seinen hart erarbeiteten Protz aufgab, um als Arzt in Amerika zu arbeiten. Judith stieg auf, Paul ab – zumindest aus Sicht der Protagonistin. Ob das wirklich so ist – davon man muss man sich selber überzeugen. Der Roman zeigt auf, wie sich Menschen im Laufe der Jahre verändern und sich aus dem Blick verlieren können, obwohl sie am Beispiel von Judith doch effektiv daran arbeiten dem Partner zu gefallen. Ich finde es schade, dass sie sich auseinander gelebt haben und hätte mir gewünscht, dass es hätte einfacher und besser verlaufen können. Das war wohl gerade das Gute – keine 0815 Kitschgeschichte, bei der immer ein Happy End zu erwarten ist.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Es lässt sich flüssig lesen, auch wenn ich vom Inhalt her nicht alle Passagen klar nachvollziehen kann – liegt das vielleicht am zeitlichen Unterschied? Der Roman spielt nach dem zweiten Weltkrieg und wurde 1964 veröffentlicht. Differenzen und Meinungsverschiedenheiten sind da zu erwarten. Desweiteren macht Frau Schrobsdorff die Gedanken von Judith klarer, indem sie zahlreiche Metapher benutzt – besonders gut gefallen mir dabei das Karussell und der weiß-rote Regenschirm. Zahlreiche Phrasen des Romans regen außerdem zum Nachdenken an, wobei mein Lieblingszitat folgendes ist:

    “Solange du nicht begreifst, worauf es ankommt, nämlich allein auf dich und die Art, wie du die Dinge siehst, so lange wirst du abends drei Tabletten nehmen müssen, um einschlafen zu können.” (Paul Hellmann, Seite 148)

    Judith und Pauls Worte enthalten viel Wahrheit und verleiten dazu, über sein eigenes Leben nachzudenken.

    Allem in allem ist das Werk “Der Geliebte” sehr gelungen. Die sprachliche und stilistische Gestaltung des Romans unterstützen die Erzählungen der Protagonistin. Auch wenn die Geschichte an sich leider nicht gut ausgeht (worüber ich ehrlich traurig bin!), mag ich die Tiefgründig- und Ernsthaftigkeit des Romans. Man schließt das Buch sichtlich irritiert, doch sobald der Prozess des Verdauens angelaufen ist, kann man nicht aufhören über Paul & Judith nachzudenken.

  11. Cover des Buches In den Augen der Öffentlichkeit (ISBN: 9783257611212)
  12. Cover des Buches Das Gewicht der Hügel (ISBN: 9783312001248)
    Flurin Spescha

    Das Gewicht der Hügel

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Lockente (ISBN: 9783548104065)
    Richard Hoyt

    Lockente

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Ankerzurren (ISBN: 9783924944957)
    Rainer Nocht

    Ankerzurren

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sternthaler75
    Da ist er wieder, dieser Penner aus der Leinemasch, Kai sieht ihn fast täglich. Der Typ wohnt in einem alten Zirkuswagen, bestimmt total heruntergekommen, Hartz 4, ungepflegt, zugemüllt, ewig breit. So zumindest stellt der Banker sich das vor. Für ihn unvorstellbar, so zu leben. In seinem Penthouse mit eigenem Fahrstuhl, Whirrlepool, Blick über Hannover, das ist genau das richtige für Kai. Doch bei einer seiner Trainingsläufe für den Hannover-Marathon kommt dieser Penner ihm näher, als Kai lieb ist. Mit einem Sprung vom Dach des Zirkuswagens rettet er Kai vor der Beißattacke eines Dobermanns. Ein Sprung, der vieles für Kai verändert, ein Sprung in eine Männerfreundschaft, an die er im Leben nie geglaubt hätte. Meine Meinung Das ist wieder so ein Buch, das ich erst einmal zuklappe und für einen Moment in mich gehe, warte, nachdenke, überlege. Ankerzurren . . . schon der Titel ist irgendwie anders. Jeder von uns hat irgendwo seinen Anker festgemacht, fühlt sich sicher in seinem Hafen, das hoffe ich zumindest. Aber wie schnell kann die Ankerkette reißen, alles verändern, mich ziellos werden lassen. So ist es hier geschehen: Rolf ist so ein Mensch. Seine Ankerkette war stark, sicher, fest in ihren Gliedern. Bis zu einem tragischen Ereignis, bei dem er seine Frau und einen seiner Söhne verlor. Schnell war der soziale und gesellschaftliche Abstieg vollbracht, vom Studierten bis zum drogen- und tablettenabhängigen Nichtsnutz. Aus dieser Talsohle zu entkommen, das schaffen nicht viele. Ganz anders ist Kai, 20 Jahre jünger als Rolf, mitten im Leben, im Beruf stehend, klare Ziele vor Augen, alle mit Aussicht auf Erfolg. Sein Anker ist fest verzurrt, bewegt sich keinen Millimeter. Nur keinen Blick über den Tellerrand wagen. Als Kai und Rolf aufeinander treffen, knallen somit zwei Welten aufeinander. Zu Beginn prallen sie voneinander ab. Und doch ist da etwas, was Kai dazu bewegt, näher heran zu treten an das Leben von Rolf. Ein Dankeschön in Form eines Schecks ist eine Option für Kai, keinesfalls aber für Rolf. Ein Einkauf und ein gemeinsamer Kochabend aber ändert das Gesamtbild der beiden so unterschiedlichen Männer. Rainer Nocht lässt die beiden wunderbare, gesprächreiche Abende verbringen, in denen sich eine besondere Freundschaft entwickelt. Dass die Gespräche nicht immer reibungslos verlaufen, ergibt sich ganz von selbst. So beginnen Fassaden zu bröckeln, Blickwinkel ändern sich, oberflächliches bekommt einen tieferen Sinn. Manchmal eher bissig, oft sehr poetisch, aber niemals kitschig, einfach nur schön. Unterm Strich 168 Seiten, in denen sich vieles ändert, mich sehr berührt hat und mich daran erinnert, meinem Anker mehr Spielraum zu geben.
  15. Cover des Buches Todesstarre (ISBN: 9783442471522)
    Jefferson Bass

    Todesstarre

     (21)
    Aktuelle Rezension von: maryjuana
    Inhalt

    Nichts bleibt ewig verborgen - und manches Geheimnis ist tödlich ...

    In Oak Ridge, auch bekannt als 'Atomic City', wird in einem zugefrorenen Swimmingpool die Leiche des Physikers Dr. Leonard Novak gefunden, dessen Arbeit einst zur Entwicklung der Atombombe beigetragen hatte. Erste Untersuchungen ergeben, dass Novak nicht ertrunken ist, sondern durch radioaktive Stoffe vergiftet wurde. Als der Forensiker Dr. Bill Brockton auf der Suche nach Hinweisen in Novaks Vergangenheit eintaucht, stößt er auf ein düsteres Geheimnis ...

    "Fans von Forensik-Romanen werden diesen Autor auf ihre Lieblingsliste setzen." Booklist


    Cover

    Das Cover zeigt einen Teil des menschlichen Skeletts. Mittig befindet sich ein schwarzer Balken, auf dem mit weißer Schrift Autor und Genre, sowie mit roter Schrift der Titel dargestellt sind. Es ist ein schlichtes Cover, das zum Buch passt, denn der Protagonist ist Forensiker.


    Aufbau, Stil

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert und besteht aus 44 Kapiteln. Am Ende des Buches findet sich eine Anmerkung zu Wirklichkeit und Fiktion.
    Erzählt wird in der Ich-Perspektive von Dr. Bill Brockton, sodass man mit ihm gemeinsam auf die Suche nach dem Täter geht. Man kann sich gut in Brockton einfühlen und man begibt sich auf eine interessante Reise in die Vergangenheit.


    Meine Meinung

    Die Handlung und der Aufbau der Geschichte waren wirklich spannend gestaltet, sodass man gezwungen war, immer weiter zu lesen. Doch hatte ich auch einige kleine Defizite beim Lesen zu verzeichnen. Es war interessant, in die Vergangenheit und den Bau der ersten Atombombe einzusteigen. Allerdings wurde viel über Atome und deren radioaktiven Auswirkungen gesprochen, denen ich allerdings oftmals nicht folgen konnte, da ich weder Physiker oder Chemiker oder sonst was bin. Zudem wurden viele medizinische Begriffe genannt, mit denen ich auch nicht wirklich etwas anfangen konnte und so mit vielen offenen Fragen zurückblieb. Leider ist mir erst zum Ende des Buches aufgefallen, dass am Ende Zeichnungen eines Skeletts sind, bei denen ich an gegebener Stelle hätte nachlesen können. Das ist natürlich mein Fehler und dem Buch nicht negativ anzukreiden.
    Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich konnte der Handlung - bis auf meine Defizite - gut folgen und die verworrenen Geschichten in der Geschichte haben das ganze noch etwas geheimnisvoller wirken lassen und deswegen musste man einfach weiterlesen.


    Fazit

    Ein interessantes Buch, das ich naturwissenschaftlich-begeisterten Menschen wirklich ans Herz legen kann. Wenn ich meine Bildungslücken mal aufgefrischt habe, werde ich mir das Buch irgendwann noch einmal vornehmen.
  16. Cover des Buches Denson (ISBN: 9783548103471)
    Richard Hoyt

    Denson

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
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