Bücher mit dem Tag "mitmenschen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "mitmenschen" gekennzeichnet haben.

36 Bücher

  1. Cover des Buches Mieses Karma (ISBN: 9783499013362)
    David Safier

    Mieses Karma

     (5.065)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kim Lange ist eine Karrierefrau und vernachläsigt sehr oft Mann und Kind. Als sie für einen großen Fernsehpreis nomminiert ist lässt sie sogar den Geburtstag ihrer Tochter sausen und hat einen heftigen Flirt mit einem Kollegen. Auf dem Rückweg wird sie von einer Raumstation erschlagen. Als sie die Augen wieder aufmacht befindet sie sich als Ameise bei der Arbeit. Oh mein Gott, was für ein ätzendes Leben. Nur langsam wird ihr klar, dass sie wirklich wieder geboren ist und nun auf der Reinkarnationsleiter fleißig gutes Karma sammeln muss um aufzusteigen. Ein rassant komischer Roman mit viel Witz und bitterbösem Humor erzählt.

  2. Cover des Buches Der Prozess (ISBN: 9783596709625)
    Franz Kafka

    Der Prozess

     (1.085)
    Aktuelle Rezension von: blueberrymuffin

    Ich habe mich dazu entschlossen "Den Prozess zu lesen, da ich von der 0815 Lektüre in meinem Bücherregal gelangweilt war und etwas Herauforderndes lesen wollte.

    In dem Roman geht es um einen Prokuristen, der scheinbar aus dem Nichts verhaftet wird und dem im Laufe des Werkes ein undurchschaubarer und zum Teil auch willkürlicher Prozess gemacht wird. Mit dem Protagonisten Josef K. habe ich mich sehr schwer getan. In Gesprächen über das Werk habe ich ihn als "arrogant" und "selbstgefällig" bezeichnet. Meine Sympathie hatte er im voranschreiten des Werkes bekommen, seine Verzweiflung dem Prozess schutzlos ausgeliefert zu sein, habe ich geteilt. Vor dem Kauf oder vielleicht beim Lesen selbst, muss man sich bewusst sein, dass das Werk 100 Jahre alt ist und manche Darstellungen und Handlungen der Charaktere aus heutiger Sicht etwas gewöhnungsbedürftig sind.

    Dadurch, dass das Werk als nicht vollendet gilt, fehlt an manchen Stellen der rote Faden. Charaktere tauchen aus dem nichts mit einer dem Leser unbekannten Vorgeschichte auf und verschwinden fast sofort wieder. Obwohl mich diese Tatsache beim Lesen sehr verunsichert hat - ich hatte immer wieder das Gefühl, dass es an mir lag und nicht am Werk - bin ich mir nun sicher, dass das Buch dadurch abgerundet wird: Der rote Faden zieht sich genauso willkürlich wie der Prozess.

    Ich finde es fast Schade, dass das Buch nicht länger war und erwische mich nun dabei nach zusätzlichen Informationen zu suchen, was zwischen den Zeilen geschrieben sein könnte. So verwirrend ich die Lektüre fand und so schwer ich mich teilweise getan habe weiterzulesen, weiß ich, dass ich das Buch in ein paar Monaten oder Jahren nochmal lesen sollte.

  3. Cover des Buches Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten (ISBN: 9783832164300)
    Susann Rehlein

    Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten

     (31)
    Aktuelle Rezension von: CarolinHafen

    Die Bücher von Susann Rehlein lesen sich, als wären sie extra für mich geschrieben worden. Da ist ein blinkender, roter Pfeil, der auf mich zeigt und laut „Zielgruppe“ verkündet. 😉


    Ich mag den lakonischen Erzählstil der Autorin, ich mag den Humor, den die Geschichte transportiert und ich mag die schnoddrige Lucy Schröder. Die hat ziemlich einen an der Waffel, aber das ist auch kein Wunder, bei der Nicht-Erziehung, die ihr widerfahren ist. (Ich stelle noch die steile These auf, dass Lucy sich im Spektrum bewegt, aber das nur am Rande.) Jedenfalls. Lucy kann hellsehen, allerdings hat sie keinen Funken Sozialkompetenz im Leib, dafür ein großes Herz. Eigentlich. Sie weiß nur nicht, wie man das benutzt. Aber der Reihe nach.

    Ihre Mutter starb sehr früh und der Vater verschwand völlig in seiner Trauer. Erziehung is nich. Lucy wächst also auf, wie ein wildes Tier, sich selbst überlassen. Es gibt ein paar Menschen um sie herum, aber keiner ist nah genug an dem Kind dran, um einen Unterschied zu machen. Lucy kriegt also die ganze weltliche Weisheit ihres Vaters ab: Liebe is nich.


    Er stirbt und Lucy versteckt sich in ihrer Wohnung. Monatelang geht sie nicht raus, lässt sich Essen liefern und terrorisiert ihre Mitbewohner, bis ihr Therapeut sagt: „So geht das nicht weiter. Du kannst nicht nur drinnen hocken und Schneekugeln basteln!“


    Lucy muss also raus etwas ändern, Leute kennen lernen, leben. All das. Aber Lucy hat ziemlich einen an der Waffel. Deshalb rennt sie in zerrissenen Jeans, einem Tutu und einer grünen Fell-Tasche ins Kaufhaus Schönstedt. Sie macht es sich zur Aufgabe jemanden zum Kennenlernen zu finden, eine Jeans zu kaufen und dem Therapeuten zu beweisen, dass sie doch noch nicht ganz reif ist für die Klapse. Es passiert, was auch mir passiert ist: Sie versucht alle um sich rum mit ihrer Ruppigkeit auf Abstand zu halten, aber das funktioniert nicht so gut, weil das leicht zu durchschauen ist. Lucy ist zwar groß geworden, aber nicht erwachsen. Und mit ihrer kindlichen Art rennt sie Wände ein, innere und äussere. Im Kaufhaus ändert sie einige Leben, auch ihr eigenes, ganz langsam.


    Da ist dann Platz für Ruhe, und für Freundschaften und auch für die Liebe. Natürlich ist die Liebe in Lucys Leben pragmatisch, zart und besonders, was soll sie sonst sein? Ich will gar nicht zu viel verraten. Nur soviel: Ich mag Lucy. Ich mag den Piepel und Tom, ich mag die lilafarbene Lea Hellmich, ich mag Frau Fiebig und ihre Stöcker, ich werde nie wieder vernünftig Chameleonen sagen können, ich mag den Enno und ich mag Lucys wilde, ungestüme Art und wie sie Nähe lernt. Das kann man nämlich nicht einfach so, nur weil man da ist. Lucy kann hellsehen und Flammen säufzen. Sie kann hellrosa Puder in den Hausflur zaubern, das Leben ist voller Wunder.


    Ich habe an einigen Stellen laut gelacht, an anderen die Tiefgründigkeit gespürt. Lotte Römer hat mir die Bücher empfohlen, und ich bin sehr froh, dass diese Perlen jetzt bei mir wohnen. Ich freu mich auf ein Wiederlesen. Das mache ich mit Perlen nämlich so. 

  4. Cover des Buches Zeit deines Lebens (ISBN: 9783492312769)
    Cecelia Ahern

    Zeit deines Lebens

     (1.158)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kurz vor Weihnachten sitzt ein Junge auf der Polizeiwache, weil er einen gefrorenen Truthahn durch eine Fensterscheibe geworfen hat. Gegenüber von ihm sitzt ein Polizist und dieser beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen. Es geht um Lou, einem Karrieremensch. Seine Frau muss wegen dem Beruf und seinen Affairen immer mehr zurück stecken und seine Kinder sieht er kaum. Dann trifft er eines Tages auf Gape. Ein seltsamer Mensch mit dem er normalerweiße nie reden würde. Irgendwie ist er aber fasziniert von ihm und verhilft ihm zu einem Job. Gape wiederum fängt sich in Lous Leben einzumischen und dann passieren höchst seltsame Dinge. Cecelia Ahern ist ein weiteres wunderbares Buch gelungen. Die Geschichte ist großartig, faszinierend, ein Aufruf für die Liebe, Zuneigung und die Wertschätzung unserer Mitmenschen. Es liest sich wie ein modernes Märchen.

  5. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (822)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Es gibt nicht viel über Ove zu sagen. Er fährt Saab und kontrolliert seine Wohnhaussiedlung auf Falschparker. Denn Regeln sind dem grummeligen Ove das Wichtigste. Zuerst verliert er seine Frau und jetzt noch die Arbeit. Kein Wunder, dass das Leben nun keinen Sinn ergibt. Als er entschliesst, sich endgültig zu verabschieden, zieht gegenüber das Chaos in Form einer jungen Familie ein. Für Ove ist klar, das kann so nicht bleiben.

    Ich habe schon andere Bücher von Fredrik Backman gelesen und muss leider sagen, dass diese Geschichte etwas schwächer daherkommt als andere. Ich glaube, dass das hauptsächlich aber an der garstigen Art von Ove ist, mit der man sich nicht recht identifizieren kann. Wiederum sind einzelne Passagen im Buch regelrecht herzzerreissend und berühren tief. Mein liebstes Zitat aus dem Buch werde ich nie vergessen.

    Mein Fazit: Man muss sich auf den etwas skurrilen schwedischen Humor und der Persönlichkeit von Ove einlassen. Dann vergisst man diese Geschichte nicht mehr so schnell. 4 Sterne.

  6. Cover des Buches Hummeldumm (ISBN: 9783596512379)
    Tommy Jaud

    Hummeldumm

     (1.481)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Reread
    Es sollte eigentlich alles perfekt sein: Sina und Matze freuen sich auf ihre gemeinsame Gruppenreise nach Namibia. Kurz zuvor hat Matze sogar eine beeindruckende Eigentumswohnung entdeckt und reserviert, und Sina hat mit viel Engagement die gesamte Reise organisiert. Doch bereits bei der Ankunft in Namibia bahnen sich die ersten Probleme an. Die Mitreisenden fallen nicht nur durch ihren starken Dialekt auf, sondern es entstehen auch bald Meinungsverschiedenheiten.
    Als die Reise dann endlich startet und Matze hofft, dass es nicht so schlimm wird, erreicht ihn die beunruhigende Nachricht, dass er die Anzahlung für die reservierte Wohnung vergessen hat zu leisten. Zu allem Übel ist sein Akku leer, und alle verfügbaren Adapter passen nicht oder sind bereits in Gebrauch. Während Sina versucht, sich mit der Reisegruppe anzufreunden, setzt Matze alles daran, verzweifelt ein funktionierendes Telefon oder einen Internetanschluss zu finden, um die Angelegenheit mit der Wohnung zu klären.
    Die Hitze Namibias, die verzweifelte Suche nach Kontaktmöglichkeiten nach Deutschland und die zunehmenden Spannungen mit den Mitreisenden setzen nicht nur die Reise, sondern auch die Beziehung von Sina und Matze auf eine harte Probe. Zwischen den Widrigkeiten des Reisens und den unvorhergesehenen Herausforderungen müssen sie lernen, ihre Beziehung zu festigen und gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.

    Das Lesen dieses Buches hat mir unzählige Male ein herzhaftes Lachen entlockt. Jeder Charakter wird mit einer individuellen Präsenz eingeführt und wirkt äußerst authentisch. Besonders bemerkenswert sind die Running Gags, die sich durch das gesamte Buch ziehen – sie tragen nicht nur maßgeblich zur humorvollen Atmosphäre bei, sondern sind genauso bedeutend und amüsant wie die großen humorvollen Höhepunkte. Die Fähigkeit des Autors, sowohl in den kleinen, wiederkehrenden Komikelementen als auch in den herausragenden Witzen einen anhaltenden Unterhaltungswert zu schaffen, macht dieses Buch zu einem humorvollen und facettenreichen Lesevergnügen.


  7. Cover des Buches Der Joker (ISBN: 9783570315170)
    Markus Zusak

    Der Joker

     (1.356)
    Aktuelle Rezension von: Schiebelini

    Ich muss ehrlich sein: Eigentlich weiß ich nicht, was ich genau hierzu sagen soll.

    Vom Joker habe ich bisher nur als Bösewicht bei Batman gehört und jetzt wünschte ich, es wäre so geblieben. Was auch immer mir dieses Buch erzählen oder sagen wollte, ist bei mir schlicht und ergreifend nicht angekommen. Die Odysee beginnt mit unserem Hauptcharakter Ed, der zum Sterben langweilig ist und genau das die gesamte Story auch über bleibt. Aus unbekannten Gründen entscheidet er sich, einen Banküberfall zu verhindern. Genauso unbekannt bleiben die Gründe, weshalb er die Karten, die er daraufhin bekommt, abarbeitet und sich in das Leben anderer Leute einmischt. Und noch unbekannter bleiben die Hintergründe des Ganzen, denn am Ende bin ich genauso schlau wie vorher. Oder sogar noch verwirrter, denn ich habe erst einmal eine Viertelstunde mit fast sichtbaren Fragezeichen in den Augen dagesessen und die Existenz meiner Intelligenz und die des Autors hinterfragt.

    Nein, ehrlich, ich verstehe kein bisschen, was eigentlich der Sinn dieses Buches ist. Denn der Autor will dir unbedingt etwas mitteilen, das Buch trieft nur vor so davon, dass es auf jeden Fall eine Botschaft vermitteln will und auch ganz toll tiefgründig ist. Deshalb ist bedeutungsschwangerer Satz an Satz gereiht und nicht einmal ein Klopfen an der Tür ist einfach nur das, sondern direkt eines "das sich wie das letzte Klopfen jemals anhörte." Wat?! Steht Gevatter Tod vor der Tür oder hat Ed wieder zu viel eingeschmissen?

    Es muss noch dazu gesagt werden, dass mir dieses Buch vorgelesen wurde. Vielleicht sind mir dadurch manche Kniffe im Schreibstil abhanden gekommen. Aber glücklicherweise sind mir dadurch auch die anscheinend unzählbaren Punkte erspart gelieben, die sich wie zufällig mitten im Satz verirren. Das sieht. Dann wohl so. Aus. Toll.

    Die Charaktere oder die Story rettet aber auch nichts mehr. Wer am Anfang viele Fragen hat, wird am Ende unzählige haben. Warum macht Ed das Ganze eigentlich mit? Ich finde absolut keine Verbindung zu diesem Typen, weil ich ihn zu keiner Zeit nachvollziehbar finde. Wer hat diese Karten geschickt? Am Ende wird hier eine Erklärung hingeklatscht, die alles erklären soll, aber gleichzeitig auch nichts, tiefgründig sein will, aber am Boden des Sandkastens aufgehört.

    Das Ende und damit eigentlich der gesamte Roman erinnert mich an die berühmte Szene aus dieser einen Kochshow, bei der ein Teilnehmer über sein missglücktes Gericht sagt: "Started making it, had a breakdown ... Bon appétit!"

  8. Cover des Buches Tage wie Salz und Zucker (ISBN: 9783499268670)
    Shari Shattuck

    Tage wie Salz und Zucker

     (157)
    Aktuelle Rezension von: sydneysider47

    Im Mai 2016 war ich unterwegs nach Zürich mit der Bahn. Um mir die Fahrtzeit angenehm zu gestalten, habe ich folgendes Buch gelesen:

    Tage wie Salz und Zucker

    Wie mir das Buch gefallen hat, kann man jetzt nachlesen.

     

    Die Freundschaft zweier ungleicher Frauen – oder: die Handlung:

    Ellen Homes ist stark übergewichtig und findet sich unattraktiv. Deswegen freut sie sich, einen Job zu haben, bei dem sie nachts arbeiten muss. Sie putzt in einem Supermarkt.

    Selten kommt sie unter Menschen. Dafür verschanzt sie sich gerne in ihrer kleinen Wohnung und beobachtet durch ein Fenster, was ihre Nachbarn machen.

    Eines Tages verändert sich ihr Leben schlagartig. Sie lernt Temerity kennen, eine junge charismatische Frau, die blind ist. Ein Mann entreißt ihr ihre Handtasche, will fliehen – und Ellen stellt ihm ein Bein, als sie das gesehen hat. Der Mann stürzt, und Temerity bekommt ihre Handtasche wieder. Sie ist interessiert zu wissen, wer den Handtaschenraub verhindert hat. Ellen und Temerity unterhalten sich miteinander und beginnen von da an, sich immer wieder zu treffen.

    Von da an versuchen sie, ihre Welt und die Welt ihrer unmittelbaren Umgebung etwas angenehmer zu gestalten. Ellen weiß beispielsweise, dass Nachbarin Cindy ein Kind erwartet, aber nicht für das Kind wird sorgen können. Ein wohlhabendes Anwaltsehepaar ist interessiert daran, das Kind zu adoptieren – möchte aber einen Rückzieher machen, als sie erfahren, dass das Kind einen Vater mit afrikanischem Migrationshintergrund hat. Und hier kommen Ellen und Temerity ins Spiel, die versuchen, Cindy zu helfen, aus ihrer Ausweglosigkeit herauszukommen.

    Auch in Ellens Job läuft nicht alles zum Besten. Kollegin Irina kümmert sich um ein Kind, um das sie sich nicht kümmern will – und wird noch zusätzlich vom Chef erpresst. Als Ellen bemerkt, dass der Chef in zwielichtige Geschäfte verwickelt wird, startet sie eine Aktion, um Irina zu helfen…

     

    Fast schon ein modernes Märchen – oder: meine Leseerfahrung:

    Das Buch lässt sich leicht lesen, dank der vielen Dialoge und der oft spannenden Handlung. Einen Ich-Erzähler findet man nicht in dem Buch, und alles ist in der Vergangenheit verfasst – so wie viele Leser es gerne haben.

    Sympathisch sind auch beide Hauptcharaktere – Ellen und Temerity – und ihr näheres Umfeld. So hat Temerity einen Bruder, namens Justice, und einen Hund, namens Wicht. „Wicht“ – diesen Namen für einen Hund finde ich außergewöhnlich. Genauso wie den Namen „Maus“ für den Kater von Ellen.

    Sicherlich läuft vieles in dem Roman zu glatt, zu berechenbar – und ich sagte mir oft beim Lesen, dass manche Ereignisse nicht so laufen können, wie sie im Buch laufen. Wie können beispielsweise wildfremde Menschen andere Menschen in einem Krankenhaus besuchen, ohne dass andere Leute Verdacht schöpfen?

    Andererseits sehe ich diesen Roman als modernes Märchen. Die Freundschaft zwischen Ellen und Temerity hat Auswirkungen auf das Leben der beiden. Und zwar im positiven Sinne. Ellen merkt auf einmal, dass üppiges Essen nicht alles ist im Leben, und man auch von Obst und Gemüse  satt werden kann. Das hat sie durch Temerity gelernt, die sie zum Essen eingeladen hat. Ellen merkt auch, dass sie sich nicht verstecken muss – es gibt durchaus Menschen, die sie als sympathischen Menschen wahrnehmen, ohne zu sehr auf Äußerlichkeiten zu achten. Sie lernt viel durch die Gespräche mit Temerity, die zwar nicht sehen kann, aber deren andere Sinne so gut ausgeprägt sind, dass sie Menschen sehr gut beurteilen kann.

    Mir hat dieses Buch gut gefallen – es ist kurzweilig, hat aber doch auch Tiefgang. Die Idee, wie man das Leben anderer ein bisschen glücklicher machen kann im Rahmen seiner Möglichkeiten, ist zwar schon alt – aber immer noch aktuell. Man sollte sie auf sein ganzes Leben anwenden.

     

    Mein Fazit:

    Das Buch „Tage wie Salz und Zucker“ von Shari Shattuck ist ein gut und leicht zu lesender Roman über zwei unterschiedliche Frauen, die versuchen, das Leben einiger Nachbarn im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein bisschen besser und glücklicher zu machen.

    An einigen Stellen war mir die Handlung in dem Buch jedoch zu glatt und zu unwahrscheinlich – deswegen ziehe ich auch einen Stern ab.

    Ich vergebe dem Buch „Tage wie Salz und Zucker“ vier Sterne und empfehle es weiter.

     

     

     

  9. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  10. Cover des Buches Das Leben kleben (ISBN: 9783423253468)
    Marina Lewycka

    Das Leben kleben

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Für mich lebte "Das Leben kleben" von seinen skurrilen, undurchschaubaren Nebendarstellern - allen voran Naomi. Leider nahm die Ich-Erzählerin Georgie mit ihren familiären Problemen zu viel Platz ein - im Vergleich war das eine zu gewöhnliche Geschichte. Ich hätte gerne mehr von den anderen Personen und dem Haus erfahren.
    Insgesamt aber eine unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Charakteren.

  11. Cover des Buches Der Fremde (ISBN: 9783644026216)
    Albert Camus

    Der Fremde

     (612)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.

    Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.

    Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.

    Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.

    Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?

    Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

  12. Cover des Buches Am Anfang der Ewigkeit (ISBN: 9783865919380)
    Michael Phillips

    Am Anfang der Ewigkeit

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Kartoffelschaf
    Inhalt:

    Seit Monaten hat er auf diesen Augenblick gewartet: raus aus dem Rampenlicht und hinein in die Abgeschiedenheit, um sein neues Buch zu schreiben. Er hat es sich zur erklärten Lebensaufgabe gemacht, dem Glauben an Gott den Garaus zu machen. Mit großem Erfolg: Unzählige Menschen haben sich schon von seinen Argumenten überzeugen lassen, dass es keinen Gott geben kann. Doch statt wie geplant in seiner redlich verdienten Auszeit den nächsten Bestseller gegen den Glauben vorzubereiten, kommt alles ganz anders. Nach einem Herzanfall findet er sich in einer surrealen Umgebung wieder. Ist dies etwa das Leben nach dem Tod, an das er ebenso wenig geglaubt hat wie an Gott selbst? Ein faszinierender Roman über die großen Fragen des Lebens.

    Meine Meinung:

    "Am Ende der Ewigkeit" ist in meinen Augen ein Fantasy-Roman der etwas anderen Art, denn natürlich ist dieses Buch stark Religions-bzw. Glaubenslastig.

    Für mich das erste Buch dieser Art, welches ich gelesen habe, ist meine Meinung etwas zwiegespalten.

    Positiv hervorheben muss ich auf jeden Fall die Tatsache, dass die Leser zwangsläufig dazu kommen, ihr eigenes Leben, ihren Charakter, ihre Handlungen, ihr Sein zu reflektieren. Ich war streckenweise wirklich grüblerisch und fühlte mich in meinem Inneren berührt.

    Leider sind auch viele Aspekte nicht ganz ausgereift oder final durchdacht, anderes wirkt eher angsteinflößend, denn mutmachend oder gar aufbauend und einiges ist völlig unverständlich.

    Dazu kommt, dass das Buch an vielen Stellen künstlich in die Länge gezogen wird. Zum einen durch immer wiederkehrende, gleichartige Äußerungen, zum anderen durch endlose Beschreibungen. Das braucht es eigentlich gar nicht und ist absolut schade.

    Wer ein Buch erwartet, das Mut macht sollte die Finger davon lassen. Wer eines sucht, das zum Nachdenken anregt ist hier richtig.

    Alles in allem ein schön gestaltetes Fantasy-Buch mit Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen, das leider nicht halten kann, was dem Leser versprochen wird.

    Daher: 3 Sterne
  13. Cover des Buches Der ganz normale Wahnsinn (ISBN: 9783746640013)
    François Lelord

    Der ganz normale Wahnsinn

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Booklove91

    Meine Meinung und Inhalt

    Wie kann man gute Beziehungen zu Menschen aufbauen, deren Charaktereigenschaften dazu führen, dass sie sich selbst oder anderen wehtun? Ob zu impulsiv, zu empfindlich, zu misstrauisch oder immer auf der Hut: François Lelord und Christophe André geben Ratschläge aus der Wissenschaft und aus ihrer Erfahrung als Therapeuten, wie wir uns am besten mit schwierigen Menschen arrangieren können.


    Super humorvolles informatives Buch, das mich gut unterhalten konnte. Die Autoren selbst haben eine Reihe von markanten Persönlichkeitstypen ausgewählt, die anscheinend in allen Ländern und allen Epochen wiedergefunden werden können. Sie reichen von ängstlichen, paranoiden und histrionischen bis hin zwangshaften, narzisstischen und schizoiden, depressiven, dependenten und selbstunsicheren Persönlichkeiten. Die Tipps sind wertvoll und der Schreibstil der beiden Autoren wirklich hervorragend.


    Die Suche nach dem Glück: François Lelord, geboren 1953 in Paris, ist ein französischer Schriftsteller und Psychiater. Er studiert Medizin und Psychologie. Nach seiner Promotion 1985 nimmt er für ein Jahr eine Stelle als Postdoc an der University of California, Los Angeles an. Danach arbeitet Lelord für zwei Jahre als Oberarzt am Hôpital Necker der Universität Paris V, bevor er sich 1989 mit einer eigenen Praxis in Paris niederlässt. 

    1996 gibt Lelord seine Praxis auf, um sich vermehrt der Suche nach dem Sinn des Lebens zu widmen. Nebenher berät er Unternehmen im Bezug auf Zufriedenheit und Stress des Personals. Seit 2004 ist er praktizierender Psychiater in einer französischen Klinik in Hanoi, Vietnam. 

    François Lelord reist sehr gerne, vornehmlich durch Asien. Sein erstes belletristisches Werk „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ ist ein internationaler Riesenerfolg. Das Buch erzählt die Geschichte des Psychiaters und Intellektuellen Hector, der auf der Suche nach dem Ursprung des Glückes ist. Es folgen die  Fortsetzungen von Hectors Geschichte. Seine Bücher stehen in Deutschland und Frankreich monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten. In Deutschland verkaufen sich seine Bücher über 1,5 Millionen Mal. Die Bücher sind in vierzehn Ländern erhältlich.

    Darüber hinaus schreibt er gemeinsam mit Christophe André mehrere Fachbücher über Psychologie.



    Christophe André ist Psychiater und Psychotherapeut am Hôpital Sainte-Anne in Paris und gilt als einer der renommiertesten Psychologen Frankreichs. Zusammen mit François Lelord schrieb er Bestseller wie »Der ganz normale Wahnsinn« und »Die Macht der Emotionen«. Im Kailash Verlag erschien von ihm 2012 das Buch »Die Geheimnisse der Therapeuten«.

  14. Cover des Buches Auf der Pirsch mit Knittelwirsch (ISBN: 9783942641708)
    Luzius Flunk

    Auf der Pirsch mit Knittelwirsch

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Rabena

    Unter dem Pseudonym Luzius Flunk hat hier ein gewisser Herr Maier seinen Mitmenschen genau "auf's Maul g'schaut". Witzig, skuril, amüsant, aber ohne Bosheit nimmt er die anderen und sich selbst auf die Schippe. Sei es auf Reisen, auf dem Weihnachtsmarkt, in Bus oder Bahn, überall gibt es Begegnungen mit unseren liebenswerten Mitmenschen! Durch seine genauen Beobachtungen entsteht eine gewisse Situationskomik, die wir alle irgendwann und irgendwo schon einmal erlebt haben dürften. Bei diesen Erzählungen darf und soll gelacht, - oder zumindest geschmunzelt werden. Da der Autor in Rheinhessen beheimatet ist, schreibt er so manche Anekdote schon mal in Dialekt. Aber keine Angst, im Text sind Wörter in Mundart mit einem * versehen, und im Anhang gibt es dafür das "Sternchenwortverzeichnis".

    Mir persönlich hat dieses Büchlein sehr gut gefallen! Zum Zwischendurchlesen in einem öffentlichen Verkehrsmittel bestens geeignet! Vielleicht mit einem Knittelwirsch....? 

  15. Cover des Buches Bergsalz (ISBN: 9783426306833)
    Karin Kalisa

    Bergsalz

     (76)
    Aktuelle Rezension von: misspider

    Das Buch hat mir auf Anhieb gefallen, vor allem der Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Die Handlung, die einmal mehr Gegenwart und Vergangenheit verbindet, ist überraschend und unerwartet. Rückten die Häuser der Bauern des Ortes in der Vergangenheit - die in parallelen Kapiteln erzählt wird - auseinander, so rücken die Frauen und Nachbarn in der Gegenwart über das Betreiben einer Offenen Küche im alten Gasthaus des Dorfes wieder zusammen.
    Fazit: ein wundervolles Buch über Alleinsein und Miteinander, Einsamkeit und Gemeinsamkeit.

  16. Cover des Buches Das Schönste, was ich sah (ISBN: 9783423254342)
    Asta Scheib

    Das Schönste, was ich sah

     (26)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Er hat ein bescheidenes und kurzes Leben geführt: Giovanni Segatini (später Segantini). Mit all seiner Leidenschaft hat er gemalt und geliebt. Sehr eindrücklich wird dieses Künstlerleben in diesem Buch beschrieben. Nach ein traurigen Kindheit, in der er wenig Liebe und Zuwendung erfährt, findet Segantini aber schon bald seine wahre Liebe zu der Mailänderin Luigia (genannt Bice) Bugatti. Mit ihr erfährt er grosses Familienglück trotz vielen Entbehrungen und Nöten. Auch seine vier Kinder liebt und verehrt er über alles. Trotzdem verlässt er die Familie sehr oft für längere Zeit, um in den Bergen in aller Abgeschiedenheit Motive für seine Bilder zu suchen und tagelang zu malen. Seine Weggefährten sind unter anderem Giovanni Giacometti und Cuno Amiet, die bis an seine tragisches Lebensende treue Freunde bleiben.

    Es ist ein ruhiges, naturverbundenes Buch, dass sich trotz der etwas holprigen und nicht immer ganz stilsicheren Sprache gut und angenehm lesen lässt.

  17. Cover des Buches Geschlossene Gesellschaft (ISBN: 9783499157691)
    Jean-Paul Sartre

    Geschlossene Gesellschaft

     (295)
    Aktuelle Rezension von: nana_what_else



    … die Hölle, das sind die anderen.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 59


    Das sagt der Verlag: Geschlossene Gesellschaft: Drei Personen, die im Leben einander nie begegnet sind, werden nach ihrem Tod für alle Ewigkeit in einem Hotelzimmer zusammen sein. Das ist die Hölle.


    Aufmachen! Aufmachen! Ich nehme alles hin: Beinschrauben, Zangen, flüssiges Blei, Halseisen, alles, was brennt, alles, was quält, ich will richtig leiden. Lieber hundert Stiche, lieber Peitsche, Vitriol als dieses abstrakte Leiden, dieses Schattenleiden, das einen streift, das einen streichelt und das niemals richtig weh tut.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seiten 54-55


    Persönlicher Leseeindruck: L’enfer, c’est les autres. Die Hölle, das sind die anderen. Auch, wenn ich mir als Agnostikerin mit Tendenz zu Wurschtigkeit/Frust gegenüber religiösen Themen nicht viele Gedanken darüber mache, was auf uns zukommt, wenn wir erstmal über die Regenbogenbrücke gegangen sind, den Löffel abgegeben, das Zeitliche gesegnet, ins Gras gebissen und schlussendlich die Radieschen von unten betrachtet haben, hat den nie-müden Ungustl in mir dieses Zitat immer auf verdrehte Weise angesprochen. Als Österreicher/in bekommt man das misanthrope Grantler-Gen ja praktisch frei Haus mitgeliefert und deshalb schien’s – nachdem mir diese eine Zeile immer wieder in der Zeitung, in Podcasts, Träumen und dem Kaffeesatz unterkam und ich mich irgendwann beim Sehen der Nachrichten dabei erwischt habe, wie ich sie passiv-aggressiv wie ein Mantra vor mich hinmurmelte – quasi meine heilige Pflicht zu sein, den Text, aus dem diese weisen Worte stammen, mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Scherz beiseite. Ich wollte mich schon seit Ewigkeiten etwas genauer mit Sartre befassen und wann ließe sich ein Text mit dem Titel „Geschlossene Gesellschaft“ wohl besser lesen als während einer globalen Quarantäne?


    Wir nämlich machen die Augenlider auf und zu. Zwinkern nannte man das. Ein kleiner schwarzer Blitz, Vorhang zu, Vorhang auf: Das war die Unterbrechung. Das Auge wird feucht, die Welt verschwindet. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie erholsam das war. Viertausend Pausen in einer Stunde. Viertausend kleine Fluchten.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seiten 13-14




    Das Stück kommt erwartungsgemäß mit sehr überschaubarem Personal aus: Inés, Estelle und Garcin sind die verblichenen ProtagonistInnen, die nach und nach von einem höflich-distanzierten Kellner in das Hotelzimmer geführt werden, welches die wiederum recht kleine, aber außergewöhnliche Bühne für die gesamte Handlung darstellt.


    Kurz, es fehlt hier jemand: der Folterknecht.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 28


    Ein fensterloser Raum, drei verschiedenfarbige Sofas – hellblau, spinatgrün und bordeauxrot, eine Büste, keine Spiegel, eine verschlossene Tür samt Klingel, die nicht funktioniert. Das Zimmer enthält praktisch nichts, was Zerstreuung bieten könnte. Wie trostlos und qualvoll eine Ewigkeit in solch kargem Umfeld ist, geht den drei Verdammten jedoch nicht gleich auf: Denn zunächst warten sie noch getrieben und verzweifelt auf das Erscheinen eines Folterknechts. Den jedoch scheint es nicht zu geben; Inès, Estelle und Garcin sind einander fortan die einzige Gesellschaft und langsam kommt die höllische Ménage-à-trois zu der Erkenntnis:

    Die Hölle, das sind die anderen. Nicht, wegen der Gräueltaten, die sie begehen oder weil das ewige Aufeinanderhocken, von dem es kein Entrinnen gibt, irgendwann unerträglich wird. Sondern deshalb, weil wir uns nur erkennen, wenn andere Augen uns sehen. Das Bild, das andere von uns haben, ist der Rahmen, in dem wir unser Leben leben und erleiden, ein Gefängnis zu Lebzeiten und danach.


    Man stirbt immer zu früh – oder zu spät. Und nun liegt das Leben da, abgeschlossen; der Strich ist gezogen, fehlt nur noch die Summe. Du bist nichts andres als dein Leben.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 57



    Ist man, wenn man von anderen nicht wahrgenommen wird? Kann man etwas anderes sein, als das, was die anderen in einem sehen?

    Besonders schön finde ich, dass in der Rowohlt Ausgabe das gesprochene Vorwort zur Schallplattenaufnahme abgedruckt ist, in der Sartre mit Missinterpretationen aufräumt: „Man glaubte, ich wolle damit sagen, dass unsere Beziehungen zu andren immer vergiftet sind, dass es immer teuflische Beziehungen sind. Es ist aber etwas ganz anderes, was ich sagen will. Ich will sagen, wenn die Beziehungen zu andern verquer, vertrackt sind, dann kann der andre nur die Hölle sein. Warum? Weil die andren im Grunde das Wichtigste in uns selbst sind für unsere eigene Kenntnis von uns selbst. Wenn wir über uns nachdenken, wenn wir versuchen, uns zu erkennen, benutzen wir im Grunde Kenntnisse, die die andern über uns schon haben. Wir beurteilen uns mit den Mitteln, die die andern haben, uns zu unserer Beurteilung gegeben haben. Was ich auch über mich sage, immer spielt das Urteil anderer hinein. Was ich auch in mir fühle, das Urteil andrer spielt hinein, Das bedeutet, wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in die totale Abhängigkeit von andren. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle.“ (Seite 61)


    Wir sind in der Hölle, meine Kleine, es kommt nie ein Versehen vor,

    und die Leute werden niemals für nichts verdammt.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 27


    Fazit: Wir sehen in uns, was andere uns sehen lassen. Jean-Paul Sartres Stück ist ein kurzweiliges und intensives Lesevergnügen mit viel Tiefgang und einer Botschaft, die nie aktueller war als heute.


    Geschlossene Gesellschaft von Jean Paul Sartre. Stück in einem Akt.

    Originaltitel: Huis clos | Übersetzung: Traugott König | Taschenbuch, 75 Seiten

    Rowohlt Taschenbuch | ISBN: 978-3-499-15769-1

  18. Cover des Buches Salvador und der Club der unerhörten Wünsche (ISBN: 9783442743452)
    Alberto Torres Blandina

    Salvador und der Club der unerhörten Wünsche

     (69)
    Aktuelle Rezension von: buchstabentraeume

    Das Buch gliedert sich in 19 Kapitel und einen Epilog. Berichtet wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Salvador, der sich jeweils mit einem imaginärem Gesprächspartner unterhält. Salvador arbeitet seit 20 Jahren am Flughafen und hat sich während dieser Zeit zu einem wahren Menschenkenner entwickelt. So erkennt er zum Beispiel auf Anhieb, wer in welches Land unterwegs ist und kann zudem nützliche Tipps für die Urlaubsreise geben.

    Das Buch ist ein einziger Monolog, allein die Adressaten wechseln von Kapitel zu Kapitel. Redepausen, die von Zeit zu Zeit entstehen, werden stilistisch durch drei Punkte am Satzende dargestellt.

    Es sind sehr kuriose Geschichten, die Salvador zu erzählen hat, doch sie lenken ab vom täglichen Dasein als Flughafenfeger. Und auch die Reisenden, denen Salvador seine Zeit widmet, können für kurze Zeit ihrem alltäglichen Leben entfliehen.

    Leider konnte mich der Autor mit diesem Buch jedoch nicht überzeugen. Gestört hat mich, dass das Buch eher eine Sammlung an Kurzgeschichten ist, als ein wirklicher Roman. Zwar begegnet uns Salvador in jedem Kapitel und stellt somit den roten Faden dar, der sich durch das Buch zieht. Aber für mich konnte dennoch kein wahrer Lesefluss aufkommen.

    Der Autor bemüht sich um einen ironischen, teil sarkastischen, und heiteren Schreibstil. Bei mir kamen diese Bemühungen aber nicht sonderlich erfolgreich an. Ich habe mich nicht gut unterhalten gefühlt und so hatte das Buch doch viel zu viele Längen.

    Sehr gelungen finde ich dagegen die Gestaltung des Buches: Farblich sind Schutzumschlag, Buchumschlag und Lesebändchen sehr gut aufeinander abgestimmt und vermitteln mit ihren sonnigen Gelb- und Orangetönen Urlaubsstimmung. Dazu finden sich witzige Zeichnungen, die die Erzählung abrunden und gelungen untermalen.

    Insgesamt würde ich dem Buch 2 von 5 Sternen geben. Es konnte mich leider nicht sonderlich gut unterhalten und hatte meiner Meinung nach auch zu viele Längen. Schade, denn die Grundidee fand ich doch sehr vielversprechend.

  19. Cover des Buches The Power (ISBN: 9783426656877)
    Rhonda Byrne

    The Power

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ein weiteres wundervolles Buch vom Rhonda Byrne. Für mich eine perfekte Fortsetzung zu „The Secret“. Hier vertieft man sein Wissen und bekommt einen tieferen Einblick wie das Gesetz der Anziehung/Liebe funktioniert und wie man es anwendet. Jedoch sei gesagt das es auch unabhängig von „The Secret“ gelesen werden kann. Den das Buch offenbart auch hier das Geheimnis jedoch empfehlenswert ist es The Secret gelesen zu haben MIR hat es enorm weitergeholfen!  DANKE für das wundervolle Buch 

  20. Cover des Buches Der tote Fisch in der Hand (ISBN: 9783548363936)
    Allan Pease

    Der tote Fisch in der Hand

     (36)
    Aktuelle Rezension von: VitoVentisette
    Das Buch hatte ich schon fast vergessen in meinem Regal. Gerade der, der entweder ein Geschäft anbahnt, oder jemand, der versucht seine Frau / Mann fürs Leben zu finden, wird interesse an diesem Titel haben. In 18 schön aufgeteilten Kapiteln, mit jede Menge an Unterkapiteln veranschaulicht dieses Buch, wie sich die nonverbale Kommunikation aufteilt bzw. was es da alles zu entdecken gibt. In meiner Ausbildung zum Sozialpädagogen haben wir auch immer wieder das Thema Kommunikation gestreift. Jedoch mehr auf der Watzlawickschen und Molcho-Ebene... (Neben Schultz von Thun und Co!) Aber hier hält man ein Werk in Händen, das eigentlich KEINEN tiefergehenden Einblick erlaubt. Am Ende kommt man dahinter, dass man ganz schön regional gehalten wurde. So richtig auf die verschiedenen Kulturellen Aspekte, Gepflogenheiten, Riten, wird nicht wirklich eingegangen. Wenn Hr Müller von Nebenan interesse daran hat, verstehe ich das gut. Aber ein Professor am Rektorat wird sich weniger damit beschäftigen, da es zu schlicht ist. Teilweise erkennt man eine "Anleitung" für Geschäftsmänner und -Frauen, die es ihnen ermöglichen soll, dank diesem Buch, Ihre Gewinn-marchen zu optimieren. Der Geschäftspartner gibt ja alle Mittel in die Hand, dank seiner Bewegungen. Im großen und ganzen fand ich es sehr informativ. Um qualitativ in dieser Richtung zu arbeiten... bedarf es dann doch richtiger Fachlektüre... Alles in allem ein gelungenes Werk, für Hans, Berta und Fritz (hier als Synonym für Allerweltsleser zu werten).
  21. Cover des Buches Gefesselt in Seide (ISBN: 9783492501576)
    Anita Shreve

    Gefesselt in Seide

     (14)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Mein Lesemonat startet gleich mit einem Volltreffer, einem älteren Schätzchen einer meiner Lieblingsautorinnen, Anita Shreve. Ich musste mich erst ein bisschen rein finden in den Erzählstil. Er wechselt zwischen Interviews mit Zeugen, die das Drama in dem kleinen Fischerdorf im nordöstlichen Zipfel der USA miterlebt haben und Maureen (aka Mary Amesbury), die ihre Geschichte im Gefängnis aufschreibt und immer wieder mit Fragen und Kommentaren spickt.

    Die Autorin hat in diesem Buch ein heikles und zugleich sehr schreckliches Thema gewählt: Gewalt in der Partnerschaft/Ehe. Sie geschieht oft dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Es sind nicht nur, wie viele vermuten, die arbeitslosen Arbeiter, die ihr Leben im Feingerippten mit einer Bierflasche in der Hand vor dem Fernseher fristen. Sie betrifft alle Schichten, alt und jung, gebildet und ungebildet. Sie fängt oft langsam an, sie steigert sich mit die Zeit bis die Betroffene keinen Ausweg mehr sieht und sogar sich selbst als schuldig bezeichnet. So auch in Maureens Geschichte. Der Versuch endlich auszubrechen endet tragisch und ihr Leben als auch das ihrer Tochter bleibt für immer überschattet. Im Buch werden Vergleiche zu Zelda und Scott Fitzgerald gezogen. Er wurde u. a. bekannt durch sein Buch „The Great Gatsy“. Die Geschichte der beiden Autoren aus den „Roaring Twenties“ ist es wert, einen Blick darauf zu werfen. Auch ihre Ehe ging durch Gewalt und übermäßigen Alkoholgenuss in die Brüche und das einzige Kind, eine Tochter, wurde von Kindermädchen aufgezogen und der Mutter entfremdet.

    Die Geschichte Maureens berührt einen als Leser deshalb so sehr, weil ihr doch auch sehr viel Unrecht geschah. In den 60er Jahren gab es vor den Augen des Gesetzes eigentlich noch keine Gewalt in der Ehe, von Vergewaltigung mal ganz zu schweigen. Die Frau war ihrem Mann hoffnungslos ausgeliefert. Gefesselt in Seide ist eine Geschichte, die mich noch ein Weilchen beschäftigen wird. 

  22. Cover des Buches Der Grant der Frau (ISBN: 9783955877842)
  23. Cover des Buches "Verkaufen Sie auch Bücher?" (ISBN: 9783404607679)
    Jen Campbell

    "Verkaufen Sie auch Bücher?"

     (53)
    Aktuelle Rezension von: AnneMayaJannika

    Cover: 

    Comic-Bildchen aus der Buchhandlung


    Zum Buch: 

    Jen Campbell hat zusammengetragen, was alles in Buchhandlungen so passiert. Mal witzig, mal erstaunlich, mal obskur. 


    Meine Meinung: 

    Ich weiß nicht, warum ich es lesen wollte. Vielleicht brauchte ich mal wieder die Bestätigung, dass die Menschheit egoistisch, arrogant und merkwürdig ist.

    Ja, ab und zu muss man mal schmunzeln. 

    Ja, der Satz "ich suche ein Buch, dass war grün. Wissen Sie welches?", verschafft einem in diesem Beruf definitiv ein erhabenes Gefühl. 

    Und dann sind da noch die Dreistigkeiten "Kann ich mein Kind zur Betreuung dalassen, ich möchte zum Frisör", "Danke, dass sie das rausgesucht haben, ich bestelle es online, ist billiger", die sind nicht lustig.

    Alles in allem hat es mir nicht wirklich gefallen. 


    Fazit: 

    keine Humor-Bücher dieser Art mehr, dieses Jahr.

  24. Cover des Buches Gefühltes Wissen (ISBN: 9783644402300)
    Horst Evers

    Gefühltes Wissen

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Eine Sammlung mit lustigen Kurzgeschichten auf dem Alltag eines "mittelalten" Mannes aus Berlin, der es versteht Menschen zu Beginn seiner Erzählungen von der Liebe zur Alltäglichkeit zu überzeugen, um dann, manchmal mit nur einem Satz oder Wort das Chaos zu offenbaren, das im Grunde allem innewohnt, wenn man es richtig anstellt. Seine anderen Bücher sind sogar noch besser.

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