Bücher mit dem Tag "mitteleuropa"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "mitteleuropa" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Traumnovelle (ISBN: 9783872912213)
    Arthur Schnitzler

    Traumnovelle

     (380)
    Aktuelle Rezension von: apirateslifef0rme

    Eine stilistisch und inhaltlich detalliert beschriebene Geschichte über die Folgen des Zweifelns in einer Partnerschaft, verwoben mit traumähnlichen Nuancen und übersteigerten Szenen des Protagonisten, die der Film meiner Meinung nach nicht annähernd einfangen konnte.
    Die Figurenkonstellation ist sehr menschlich, einige Gedankengänge des Protagonisten wohl jedem bekannt. 

    Für mich ein sehr spannender und menschlicher "Klassiker".

  2. Cover des Buches Donau (ISBN: 9783423344180)
  3. Cover des Buches Bevor es Deutschland gab (ISBN: 9783404641888)
    Reinhard Schmoeckel

    Bevor es Deutschland gab

     (10)
    Aktuelle Rezension von: U_Vollmer

    Es ist mir ein Rätsel, wie es der Autor geschafft hat, für so eine Sammlung von oft schon auf den ersten Blick, erst recht aber bei genauerer Suche nach seinen Quellen, in vielen Fällen schon im Grenzbereich der Verschwörungsmythen (à la "erfundene Jahrhunderte") angesiedeltem offensichtlichem Unsinn einen Verlag zu finden. Wäre eigentlich ein Fall für eine negative Sternebewertung.

  4. Cover des Buches Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939 (ISBN: 9783218010436)
    Walter Rauscher

    Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939

     (11)
    Aktuelle Rezension von: krimielse
    Der österreichische Historiker und Sachbuchautor Walter Rauscher bietet mit dem Buch "Das Scheitern Mitteleuropas 1918 -1939" einer informativen und lehrreichen, sachlichen, sehr gut lesbaren Überblick über die Geschehnisse zwischen den Weltkriegen. Ich war vor der Lektüre der Meinung, mich geschichtlich recht gut auszukennen und politische Zusammenhänge erkennen zu können, und wurde vom Autor eines besseren belehrt. Das Buch versorgt mit Informationen, die mir bisher so nicht bekannt waren, betrachtet die Ereignisse aus einer überraschenden Perspektive und zeigt so Zusammenhänge auf, die für mich neu und hochinteressant sind. Als sehr gelungen betrachte ich dabei die in meinen Augen völlig neutrale Herangehensweise. Es ist spannend, auf diese Art Wissenszuwachs zu erhalten, eine Erweiterung des Blickwinkels angeboten zu bekommen und aktuelle Bezüge herstellen zu können. Das Lesen wird angenehm und einfach gestaltet durch die chronologische Abfolge und durch die Einteilung des Buches in sieben Kapitel. Der Autor widmet sich in den einzelnen Kapiteln jeweils der Reihe nach verschiedenen europäischen Gebieten und Ländern. In durchgehend verständlichen Formulierungen erklärt Rauscher die Themenbereiche, Differenzen und Spannungen - die geografische Neuaufteilung, politische Entwicklungen und nationalen Bestrebungen von Sieger- und Verliererstaaten, die Darstellung von Entscheidungen und Fehlentscheidungen mit den bekannten verheerenden Folgen stehen im Vordergrund. Man kann als Leser dem zunehmenden Nationalismus in vielen europäischen Ländern, den aus Gebietsansprüchen und national-egoistischer Kurzsichtigkeit entstandene Konflikte ursächlich nachspüren, die Dramatik in der wirtschaftlichen Entwicklung bedingt durch Zwänge und Eingrenzung sehr gut verfolgen und verstehen. Erschreckend war für mich bei der Lektüre, dass sich Geschichte wiederholt, dass egoistischer Nationalismus nach wie vor auf der Tagesordnung steht und zunehmende Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit durchaus wieder zum Scheitern führen könnte. Wenn auch viele Komponenten bekannt sind besticht Rauschers Buch durch Detailtreue und Präzision im Aufzeigen von Zusammenhängen. Dabei schafft es das Buch auf lobenswerte Art, nicht vom Wesentlichen abzuweichen und wirkt dadurch nie verzettelt oder gar langweilig. Das Buch hat mich beeindruckt und überzeugt, es ist wichtig und sehr lesenswert , und mir 5 Sterne wert.
  5. Cover des Buches Winterbergs letzte Reise (ISBN: 9783442719679)
    Jaroslav Rudiš

    Winterbergs letzte Reise

     (13)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Buchvorstellung von meinem Blog www.schreibgewitter.de

    Immer wieder Wallenstein. Und Königgrätz. Ohne „s“ zwischen den beiden „g“.  Der Feldherr und der Ort, an dem sich der Krieg zwischen Preußen und Österreich durch eine blutige Niederlage letzterer entschied, spielen in der Gegenwart bestenfalls die Rolle von Randerscheinungen. In diesem Roman aber geht es nicht ohne sie. 

    Nun fragen Sie sich villeicht: Wo liegt eigentlich Königgrätz? Wo liegt Wallenstein könnte man auch fragen, doch das wäre gemein, denn der Begräbnisort des ermordeten Gerneralissimus ist eine Sache für sich. Beide Stätten lassen sich besuchen, so, wie es die beiden Protagonisten in Jaroslav Rudiš Roman „Winterbergs letzte Reise“ tun.

    Winterberg und sein Begleiter, Jan Kraus, bilden ein ungleiches Buddy-Gespann. Wie es sich gehört, ist es nolens volens aneinander gekettet, sie kommen nicht mehr von einander los und gehen den langen Weg gemeinsam. Das gleicht Wallenstein und Ferdinand, Generalissimus und Kaiser, die auch nicht voneinander losgekommen sind, wenn man Golo Manns Biographie über den Feldherrn folgen will.

    „Und doch wusste ich, dass Winterberg recht hatte.
    Es gibt kein Entkommen.
    Von seiner Geschichte.
    Von meiner Geschichte.“

    Jaroslaw Rudiš: Winterbergs letzte Reise

    Es gibt überhaupt kein Entkommen von Geschichte, denn die Gegenwart ist nichts anderes als Geschichte. Der Autor nimmt dabei dankenswerter Weise historische Begebenheiten aufs Korn, die in Deutschland unter einer dicken Schicht späterer geschichtlicher Ereignisse begraben sind. Der Zweite Weltkrieg, die Shoah und der Vernichtungskrieg haben wie Caterpillars alles zugeschüttet, was vorher geschah.

    Damit wurde auch ein Teil mitteleuropäischer Geschichte verborgen, in einer Region, die in Deutschland allzu oft einfach ignoriert wird, wenn der Blick nach Osten wandert. Ein Schicksal, das sich die mitteleuropäischen Staaten, die hierzulande oft schon Osteuropa zugeordnet werden, mit dem Balkan teilen. Bücher wie „Winterbergs letzte Reise“ ragen wie Hände von Verschütteten aus einer niedergegangenen Lawine und machen auf das Verborgene aufmerksam.

    (…) er wollte wissen, ja, ja, warum die Deutschen die Bahnhöfe mit den Feuerhallen verbunden haben, warum die Deutschen das ganze Europa in eine einzige große Feuerhalle verwandelt haben (…)“

    Jaroslaw Rudiš: Winterbergs letzte Reise

    Rudiš versteht sich darauf, seine Erzählung um Leitmotive zu stricken, sie mit einander zu verwickeln und zu verbinden, so dass sie über die gesamte Erzählung hinweg tragen. Eisenbahnen, Feuerhallen, Geschichte und der Krieg – um nur einmal einige zu nennen, wie das Zitat so schön zeigt. Dem Holocaust und dem Vernichtungskrieg entkommt man auch in diesem Buch nicht, wie auch, ist doch alles untrennbar mit der Bahn verknüpft.

    Ein anderes Motiv ist besagter Wallenstein, mit dem die böhmische, tschechische und deutsche Geschichte so eng verwoben ist. Der Generalissimus ist vieles gewesen, oft wird mit ihm Grausamkeit, Eroberungssucht und – historiographisch längst widerlegt – Verrat verbunden. Doch hat er vor 1648 den einzigen tragfähigen Frieden im Dreißigjährigen Krieg erzwungen und als erster und vielleicht einziger begriffen, dass Siege auf dem Schlachtfeld keinen Frieden bringen.

    Vor allem aber wollte er eine Universität gründen, die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren, als er von kaiserlichen Häschern ins Totenreich verfrachtet wurde. Mich bewegt bis heute eine Frage: Die Universität Havard wurde 1636 gegründet, ihr Einfluss ist unschätzbar. Was hätte es für Zentraleuropa bedeutet, wenn Wallensteins Projekt verwirklicht worden wäre? 

    Rudiš nutzt Wallenstein als Projektionsfläche für Assoziationen, zum Beispiel für den Tod des Vaters Winterbergs durch Sudetendeutsche Nazis, so genannte „Henlein-Trottel“.

    „Ja, ja, er war im Ratskeller plötzlich von allen verlassen, so wie Wallenstein in Eger von allen verlassen war.“

    Jaroslaw Rudiš: Winterbergs letzte Reise

    Dabei macht es der Autor dem Leser keineswegs leicht. Es sind keine glatten Marmorböden, über die man schreitet; es geht durch den Schlamm und Matsch diesiger Wintertage, man stapft über Schlachtfelder und durchmisst Orte, deren Gegenwart für Winterberg bereits vergangen ist. Das ist Europa, keine Wohlfühlpromenade.

    Die beiden Protagonisten haben manchen Strauß miteinander auszufechten, wie es sich für gute Buddy-Stories gehört. Der Autor lässt den Leser das enervierende Reden Winterbergs mitempfinden, er setzt zum Beispiel auf gnadenlose Wiederholungen, die jedoch im Laufe des Buches immer mehr verschwinden, je näher sich die beiden Gefährten auf ihrer Reise kommen.

    Winterberg ist alt, zu Beginn des Romans mehr tot als lebendig, ehe ihn ein einzelner, zufällig dahingesagter Satz aus dem Munde seines Begleiters aus dem Totenreich ins Leben zurückholt und auf die letzte große Reise schickt. Sein Leitmedium ist ein Baedeker-Reiseführer aus der Vorkriegszeit – 1913 erschienen. Das ist ein genialer Griff, wenn auch viele Leser möglicherweise mit den von Winterberg vorgetragenen Passagen wenig anfangen können.

    So entsteht eine Reise durch die Geschichte im eigentlichen Sinne, die Komposition ist so ungewöhnlich wie wirkungsvoll. Die meisten Regionen, die Winterberg und Kraus durchfahren, waren lange durch Grenzen klar getrennt. Die EU hat das Rad der Zeit wieder zurückgedreht, denn diese Gebiete gehörten einst bereits zu einem einzigen Staat: Österreich-Ungarn.

    „Es dämmerte immer mehr und wir waren in Tschechien.
    In Österreich, wie Winterberg sagte.
    In Böhmen.
    Winterberg freute sich und mir war schlecht.“

    Jaroslaw Rudiš: Winterbergs letzte Reise

    In allem steckt mehr als eine Warnung. Offene Grenzen, ein politisches Gebilde, das viele Völker beherbergte und am Ende in einer riesigen Katastrophe zerbrach, die trotz ihrer historisch horrenden Verluste nur das Präludium zu einer noch viel furchtbareren sein sollte – das war Österreich-Ungarn. Vieles, das als sicher gilt, würde vielleicht einfacher zerbrechen als man glaubt, die Krisen um die Flüchtlinge, Corona und den Neo-Imperialismus haben gezeigt, dass die Wölfe noch immer lauern.

    Was mir besonders eindrücklich in Erinnerung bleiben wird, ist die Erkenntnis, dass unweit meines eigenen Lebensmittelpunktes das eigentliche Zentrum Europas lag und liegt, verborgen im Nebel des Krieges wie ein unentdecktes Land. Dabei müsste man eigentlich nur mit der Bahn fahren, ein viel weniger gefährliches Unternehmen als die Atlantiküberquerung in einer Karacke oder Karavelle

  6. Cover des Buches Funkenflug (ISBN: 9783746638034)
    Hauke Friederichs

    Funkenflug

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Countofcount

    Großartige und packende Darstellung der letzten Tage, bevor Deutschland den zweiten Weltkrieg begonnen hat.


    Hauke Friederichs setzt (wie schon in "Die Totengräber") auf das bewährte Erzählmittel, anhand von einigen Protagonisten, die an jedem Tag auftauchen, Gedanken, Entwicklungen, Intrigen, Lügen, Vermittlungsversuche und die verschiedenen Blicke auf die Geschehnisse zu beleuchten.


    Für meinen Lesefluss gelingt ihm das mehr als gut. Auch wenn ich überhaupt kein Geschichtskenner bin, hat mich das "Hin-und-Her" total gepackt. Selbst weil man ja weiß, wie das Ganze ausgegangen ist, ist der Weg zu dem katastrophalen Ende unfassbar spannend. Und brutal aktuell. 


    Ein super beklemmendes und spannendes Buch. 

    Wow. 

  7. Cover des Buches Die Wächter der Teufelsbibel (ISBN: 9783863656331)
    Richard Dübell

    Die Wächter der Teufelsbibel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Gelinde
    Die Wächter der Teufelsbibel, von Richard Dübell

    Cover:
    Großer Wiedererkennungswert (Trilogie)

    Inhalt:
    Handlungsort, Prag 1612 -1618, und Umgebung.
    Unheimliche Dinge geschehen. Es gib t Menschen, die den Krieg wollen.
    Einer alten Legende nach, wird die Teufelsbibel wieder aktiv.
    Cyprian Khlesl und Andrej von Langenfels, riskieren ihr Leben im Kampf gegen skrupellose Fürsten und Kleriker. Denn das Böse bedroht auch das, was ihnen am meisten bedeutet: das Leben ihrer Kinder.

    Meine Meinungen:
    Ich habe schon einige Bücher vom Autor gelesen, und sie haben mir sehr gut gefallen.
    Den ersten Teil der „Teufelsbibel“ hab ich vor gut 5 Jahren gelesen und war begeistert. Dann hatte ich mir die beiden weiteren Teile gekauft, doch irgendwie landeten die im Regal und ich kam nicht dazu sie zu lesen. Nun habe ich den 2. Teil gelesen und ich muss leider sagen ich konnte mich nicht dafür begeistern. Entweder hat sich mein Lesegeschmack so verändert oder der Schreibstil hier im 2. Teil ist so viel brutaler, sexistischer, für mich teilweise echt widerlich und abstoßend geworden. Fast auf jeder Seite gibt es sexuelle Handlungen und Gedanken, in allen Varianten und mit abartiger Gewalt und Ausprägung.
    Teilweise sind die Protagonisten so „krank im Gehirn“ dass ich ihr Denken und Handeln, nicht immer nachvollziehen kann.
    Bei vielen Handlungen und Personen (auch politisch) wird mir zu weit ausgeholt, es sind sehr komplizierte Verflechtungen und es war mir nicht immer klar nachvollziehbar. Dann gilt auch, heute Freund morgen Feind, und die Seiten sind für mich nicht immer klar zu definieren. Dies macht es dann für mich zäh und langatmig.

    Autor:
    Richard Dübel, geb. 1962, lebt mit seiner Familie in Landshut. Historische Romane sind seine Leidenschaft.

    Mein Fazit:
    Diesmal konnte mich das Buch leider nicht begeistern.
    Von mir ganz knappe 3 Sterne.
  8. Cover des Buches Was blüht denn da? Der Fotoband. Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas (Kosmos-Naturführer) (ISBN: 9783440068373)
    Dietmar Aichele

    Was blüht denn da? Der Fotoband. Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas (Kosmos-Naturführer)

     (4)
    Aktuelle Rezension von: FrankWK
    Ein sehr schöner Naturführer durch die wildwachsenden Blütenpflanzen Mitteleuropas. Er ist nach Blütenfarbe gegliedert und sehr hilfreich, besonders für Naturfreunde
  9. Cover des Buches Ostdeutschland und die deutschen Siedlungsgebiete in Ost- und Südeuropa in Karte, Bild und Wort (ISBN: 9783517010700)
  10. Cover des Buches Weibliche und männliche Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse. (ISBN: B002BK3JD2)
  11. Cover des Buches Die Prignitz (ISBN: 9783830501916)
    Lieselott Enders

    Die Prignitz

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Unbeschadet ihrer Einbettung in das Geschick der Mark Brandenburg und Mitteleuropas ist die Geschichte der Prignitz reich an eigenständigen Zügen. Sie treten, aus einem dichten authentischen Quellenmaterial ermittelt, in individuellen und sozialen Handlungen und Verhaltensweisen aller Gruppierungen der Gesellschaft, im Facettenreichtum ländlicher und städtischer Lebenswelten zutage. Dabei stand der vergleichende Aspekt, der Blick auf historische Nachbarräume Pate. Auf über 1300 Seiten wird ein eindrucksvolles, sachverständiges und fesselndes Bild der regionalgeschichtlichen Geschichte der Prignitz gezeigt.
  12. Cover des Buches Tyll (ISBN: 9783839894064)
    Daniel Kehlmann

    Tyll

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Wer sich eine Biographie oder eine allumfassende Lebenserzählung von Tyll Eulenspiegel erwartet, der sei gewarnt – denn die ist hier nicht zu finden. Stattdessen nimmt uns Kehlmann mit durchs marode Mitteleuropa des Dreißigjährigen Krieges. Pestdurchseuchtes, kriegsversehrtes Land, Hexenverfolgung, Standesdünkel und politisches Kalkül, auch das reine Überleben – das sind hier die Themen.

    Tyll wächst als schwächlicher Sohn eines Müllers auf. Die Mutter, von der Wissbegierde und halbwissenden Andersartigkeit des Ehemannes zunächst angezogen, hat alle anderen Kinder verloren. Der Gatte widert sie mittlerweile an. Zu nichts kann man ihn gebrauchen, beobachtet er nächtens doch lieber die Sterne als tagsüber zu arbeiten. Doch es kommt schneller anders als man denkt und Klaus, der Müller, wird als Hexer hingerichtet. Zu den Kollateralschäden gehört Tyll, der von nun an durchs gebeutelte Land zieht und als Gaukler seinen Unterhalt verdient. Dies tut er jedoch nicht allein, kommt doch Nele – die Bäckerstochter aus seiner Heimatgemeinde – mit ihm. Nun haben sie einander und begegnen ebenso gefährlichen wie skurrilen Gestalten.

    Wir treffen auf Liz, die Frau des Winterkönigs. Sie nahm die große Liebe fürs Theatralische von ihrer Heimatinsel mit; der Kontinent indes, kann sie kaum begeistern. Ihr Gatte Friedrich löst durch den Griff auf die Krone Böhmens einen der schlimmsten Kriege der Geschichte aus. Nun leben die beiden im holländischen Exil und kämpfen um die Rückerstattung der erbrechtlich ihnen zustehenden Gebiete. Ein König ohne Hof und ein heimatloser Narr werden einander so Spiegel und letztlich auch Stütze.

    Athanasius Kircher, der berühmte Gelehrte im Dienste des Vatikans kreuzt Tylls Weg mehrfach. Sogar Gustav Adolf wird uns auf dieser Reise begegnen. Gaukler, Henker, Sänger, Tänzer, Grafen und Mineure haben ihren Auftritt in diesem Reigen, der mit einem wunderbaren Spannungsbogen ansetzt und sich am Ende in einem verständnissinnigen Kreis schließt.

    Sprachlich und geschichtlich lernt man viel von „Tyll“. Der Humor Kehlmanns bricht wie gewohnt durch. Das genieße ich immer sehr, da ich ihm seit der Erstlektüre von „Die Vermessung der Welt“ komplett verfallen bin (dem Humor – nicht dem Schriftsteller). Gepackt hat es mich auch bei grausigen Szenen – wenn es um Krieg geht, sind die nie weit. Es war ein wahres Eintauchen in Schrecken, Armut, Hunger und Krieg, wie es in jenen Zeiten wohl an der Tagesordnung stand. Die Lektüre dieses Buches war ein echter Gewinn. Es ist durchdacht und gekonnt umgesetzt. Am allermeisten freut mich aber der Umstand, dass Tyll genauso ungreifbar bleibt, wie ich ihn haben will. Er ist Narr, Schelm aber auch Schurke. Er rührt und im nächsten Moment ist er garstig und gemein und man würde ihn am liebsten auf den Mond schießen.

    Das von mir gehörte Audiobook wurde von Ulrich Noethen gelesen. Anfangs war mir die Stimme nicht sehr sympathisch, was aber nicht störend war. Er liest es professionell und gut. Erst gegen Ende hin kamen einige Dialekte nicht so ganz rüber. Die Variationen in der Lautstärke und den einzelnen Stimmen der Personen, die schauspielerischen Elemente und die Pointen wurden tadellos abgeliefert.

  13. Cover des Buches Wald (ISBN: 9783205786382)
  14. Cover des Buches Terrorziel Europa (ISBN: 9783701731008)
  15. Cover des Buches Literaturmagazin 31 (ISBN: 9783498038779)
    Martin Lüdke

    Literaturmagazin 31

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Für meine Begriffe ein Fehlkauf, da ich erwartete, etwas über die Literatur des Ostens nach der samtenen Revolution zu erfahren, statt dessen fand ich Ausschnitte eines Gesprächs zu Lage vor. Dies war zwar nicht uninteressant zu lesen, doch, wie gesagt, nicht das, was ich mir erhofft hatte. Die ebenfalls veröffentlichten Gedichte und die Kurzgeschichte von Alissa Walser sind dagegen lesenswert.
  16. Cover des Buches Der neue Kosmos Vogelführer (ISBN: 9783440077207)
  17. Cover des Buches Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen (ISBN: 9783855028894)
  18. Cover des Buches Klimageschichte Mitteleuropas (ISBN: 9783534261741)
  19. Cover des Buches Europarecht (Jura kompakt) (ISBN: 9783406706493)
    Kai Purnhagen

    Europarecht (Jura kompakt)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Pornhagens Buch zum Europarecht empfiehlt sich für Quereinsteiger und Pflichtfachler, die einen schnellen und fundierten Überblick über die wichtigsten Eckpunkte des Europarechts wünschen. Die klassischen Entscheidungen wie "Cassis de Dijon" oder "Keck" werden selbstverständlich behandelt. Alles ist schön übersichtlich gestaltet, mit optisch abgesetzten Übersichten und Schemata, und mit Themen wie "Brexit" und den aktuellen wichtigen Politikern ist das Buch auch up to date. Für den schnellen Zugriff, und preislich auch sehr zu empfehlen.
  20. Cover des Buches Die Vögel Mitteleuropas, Jubil.-Ausg. (ISBN: 9783440073193)
  21. Cover des Buches BLV Handbuch Tiere und Pflanzen (ISBN: 9783405167400)
  22. Cover des Buches Geographie (Europa) (ISBN: 9781159009663)
    B Cher Gruppe

    Geographie (Europa)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Aicher
    Europa Geografie in einem handlichen und übersichtlichen Büchlein von 170 Seiten wäre eine schöne und durch nützliche Sache. Die meisten der enthaltenen im Buch enthaltenen Kapitel sind auch tatsächlich höchst informativ. Trotzdem gebe ich nur ein Herz in der Bewertung, obwohl viele der eigentlichen Autoren sämtliche Herzen der Skala verdienten. Doch bei diesem seltsamen Werk handelt es sich nicht um die originalen Ausführungen eines Buchautors oder einer Gruppe von Buchautoren, sondern um eine ausschließliche Zusammenstellung von Informationen, die aus verschiedenen Artikeln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia stammen. Die Anschaffung des Buches ist deshalb aus meiner Sicht eigentlich schon in wirtschaftlichem Sinn völlig überflüssig, weil sich jeder die entsprechenden Inhalte ganz leicht selbst im Internet bei Wikipedia beschaffen kann. Ob man mit der Zusammenstellung und Kommerzialisierung eines solchen Buchs den vielen ehrenamtlichen Autoren bei Wikipedia einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Aber was nutzt es dem Leser, wenn man Wikipedia-Artikel aneinanderreicht und verkauft?
  23. Cover des Buches Die Mitte liegt ostwärts (ISBN: 9783596167197)
  24. Cover des Buches STOP! (ISBN: 9783943378030)
    Lisa Altmeyer

    STOP!

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Cappuccino-Mama
    Der Hintergrund: 2010 – die Welt stand still! Oder soll man besser sagen: die Welt steckte fest? Nämlich auf vielen Flughäfen, denn am 21. März 2010 öffnete sich in Island eine Eruptionsspalte, aus der dann Lavafontänen und auch Lavaströme entwichen. Der bislang den meisten Leuten unbekannte Vulkan mit dem unaussprechlichen und schwer zu merkenden Namen Eyjafjallajökull war mit einem Male in aller Munde. Die Auswirkungen durch die entstehende Rauchwolke war weithin sichtbar und spürbar – und das in ganz Europa. Schließlich dann, Mitte April 2010 herrschte auch auf deutschen Flughäfen der Stillstand. Das Flugverbot war aufgrund der schlechten Sicht ausgedehnt worden. Auf den Flughäfen stand das Leben still, unzählige Passagiere saßen fest. Das Cover: Schwarz! - Einfach nur Schwarz wie die Nacht, oder eben der durch die Rauchwolke verdunkelte Himmel, so erscheint dieses Cover. Darauf dann in großen signalroten Buchstaben der Titel STOP! - groß und mächtig, keinen Widerspruch duldend, so wirkt dieses eine Wort auf mich. Die Geschichten / Buchgliederung: Nils (Louisa Schneider): Im Grund genommen eine sehr schöne Geschichte, die hier erzählt wird, doch leider gefiel mir hier der Schreibstil nicht ganz so gut. Mir waren es einfach zu viele Dialoge und Gedankengänge und zu wenig Handlung, wodurch die Geschichte mitunter etwas unbeholfen wirkte. Alles in allem ist dieser Stil aber ja gut ausbaufähig und die Geschichte um die beiden ungleichen Zwillingsbrüder im Teenageralter hat eine schöne Handlung. Emily (Michèle Fugmann): Wieder eine Geschichte, deren Handlung mir sehr gut gefiel, ebenso wie der Schreibstil. Eine junge Frau, die auf dem Flughafen einen Mann kennenlernt, den sie anfangs nicht mag. Doch dann entdecken beide einige Gemeinsamkeiten... Saoirse (Lisa Altmeyer): Diese Geschichte hat mich hundertprozentig überzeugt. Trotz des jugendlichen Alters der Autorin wirkte diese Geschichte auf mich, als hätte sie eine Autorin geschrieben, die bereits sehr viel Lebenserfahrung besitzt, denn sie strahlte eine richtige Reife aus. Zudem war die Geschichte vom Erzählstil sehr professionell geschrieben, so dass wohl niemand als Autorin eine Jungautorin vermutet hätte. Ohne Frage: hier kam ein Talent ans Tageslicht und es könnte sein, dass man von dieser Autorin noch einiges lesen wird. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die von den Höhen und Tiefen ihres Lebens berichtet und die innerlich sehr zerrissen und unglücklich wirkt. Doch dann hat Saoirse eine mysteriöse Begegnung mit einer Fremden... . Eine emotionale, spannend und sehr nachdenklich stimmende Geschichte, die einen tiefen Eindruck hinterlässt. Mateus (Nicolas La Roche): Anfangs eine sehr fesselnde Geschichte, die aber dann im Verlauf doch leider einige Schwachpunkte aufwies, so wirkten manche Teile auf mich etwas langatmig, manches auch etwas verwirrend. Familie oder Beruf? Was geht vor? Diese Frage stellt sich der Protagonist in dieser Geschichte. Kurz vor der Geburt des Kindes muss ein junger Familienvater eine längere Reise antreten, fest davon überzeugt, rechtzeitig vor der Geburt seines Kindes wieder zuhause zu sein... Darwin (Victoria Farina): In dieser Geschichte gefiel mir sehr gut der erfrischende Schreibstil und die Idee, einen Austausch zwischen den Protagonisten der Geschichte per Chat, Mail und Brief stattfinden zu lassen. Dadurch wirkte die Handlung lebhaft, frisch und jugendlich. Ein Jugendlicher, der sich von seinem Vater oft vernachlässigt fühlt, erfährt von einer dramatischen Familiengeschichte. Einige Verbesserungsvorschläge hätte ich dennoch: die spanischen Sätze hätte man übersetzen können in Form einer Fußnote. Und leider fand ich den Teil, der sich um den Flughafen dreht, etwas zu kurz. David (Tim Marburger): Hier überzeugte mich die schöne Handlung. Es ist die Liebesgeschichte, bei der zwei Jugendliche gegen den Widerstand des Umfelds ankämpfen müssen. Einige Traumszenen lassen die Handlung mysteriös und spannend wirken. S. (Diana Jäger): Diese Geschichte gefiel mir sehr gut, obwohl „nur“ über die Abreise in den Urlaub berichtet wird, den Mutter und die erwachsene Tochter antreten wollen. Hier sieht man, dass auch aus eher unspektakulären Handlungen eine tolle Geschichte entstehen kann. Und natürlich klappt nicht alles so, wie es sich die beiden Reisenden ursprünglich vorgestellt hatten. Leo (Fabian Bauer): Eine sehr kurze Geschichte, dennoch spannend geschrieben. Wie weit geht ein Mensch, um einen anderen zu retten, dessen Leben gefährdet ist? Auch wenn nicht alle Fragen, die sich dem Leser stellen, geklärt werden (was ja auch nicht immer nötig ist), so fand ich die Handlung doch fesselnd und den Schreibstil ansprechend. Die Autoren: Bei den Autoren handelt es sich um Schüler, bzw. Mitglieder einer Schreibgruppe, die die Aufgabe hatten, über ein Schicksal zu schreiben. Hierbei hatten sie lediglich die Vorgabe, dass ein Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch bestehen musste und der Frankfurter Flughafen in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen muss. Somit war der Flugplatz am 16. April 2010 sozusagen der gemeinsame Treffpunkt der Protagonisten des Buches. Der Herausgeber: Christoph Marzi, der der Herausgeber dieses Buches ist und der Verfasser des Nachwortes, ist wohl so einigen Leseratten bereits bekannt. Ich muss allerdings gestehen, dass mir der Name gar nicht geläufig war. Dies liegt aber wohl eher daran, dass er in einem Genre zuhause ist, das nicht unbedingt mein Lieblingsgenre ist: der Lehrer und Schriftsteller verfasste bereits zahlreiche Fantasy-Romane, aber auch Kurzgeschichten. Mein Fazit: Mein Kritikpunkt wäre das Wort ROMAN auf dem Cover, denn meiner Meinung nach wirkt dies etwas irreführend. Acht Erzählungen verschiedener Jungautoren, acht in sich abgeschlossene Geschichten und somit auch acht verschiedene Arten, die jeweilige Handlung zu vermitteln. Meiner Meinung nach sollte unter dem Buchtitel schlicht und einfach KURZGESCHICHTEN vermerkt sein, wobei die einzelnen Geschichten dann schon mal fast fünfzig Seiten umfassen können. Etwas gewundert hat mich, dass die Autorennamen nicht direkt unter oder hinter den einzelnen Schicksalsgeschichten vermerkt waren, sondern gesondert am Ende des Buches. Beeindruckt haben mich einige Geschichten besonders durch einen professionellen und gekonnten Schreibstil, an dem es an nichts fehlte. Hier überzeugte das Talent der Autoren restlos. Ich habe größte Hochachtung vor der Leistung dieser Jungautoren und würdige diesen Einsatz sehr. Nur sehr wenige Geschichten hatten nennenswerte Mängel. Schlechte Geschichten gab es aber in diesem Buch dennoch nicht, wohl aber einige, die verbesserungswürdig wären. Und es besteht durchaus die Hoffnung, dass man von ein oder zwei Jungautoren nochmals Literatur zu Gesicht bekommt. Somit gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen.

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