Bücher mit dem Tag "molekularbiologie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "molekularbiologie" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Die Ewigen (ISBN: 9783956691041)
    V.S. Gerling

    Die Ewigen

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    Ein recht unterhaltsamer Wissenschaftsthriller. Dank meiner momentanen Zerstreutheit und Konzentrationsmangel habe ich an diesem Roman sehr lange gelesen. Was für mich immer Schwierigkeiten bereitet, denn ich mag meine Bücher kurz und knackig von der Lesezeit.

    Deswegen kann ich es auch nicht so recht sagen, lag es an dem Roman oder an mir, dass die Geschichte sich etwas in die Länge zog. Von der Thematik her hat es mir sehr gut gefallen.   Ist zwar kein neues Thema, aber immer wieder spannend. Denn die Menschheit strebt danach, unsterblich zu werden. Was die Protagonisten betrifft, so muss ich sagen, keiner von denen hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Auch eine Beziehung zu denen konnte ich nicht aufbauen, die blieben distanziert und etwas blass.

    Was ausgesprochen gut gelungen ist: das Thema, welche Rolle großes Geld im Leben von Menschen spielt, was dies mit einem anrichten kann: Intrigen, Gier, Machtwunsch waren in dem Roman sehr präsent.

    Insgesamt haben mir Tiefgang und Spannung doch etwas gefehlt. Dennoch würde ich den Roman weiterempfehlen. Der ist zwar eher ruhiger Natur, aber ausreichend interessant.

                            

  2. Cover des Buches The Chemist – Die Spezialistin (ISBN: 9783596298938)
    Stephenie Meyer

    The Chemist – Die Spezialistin

     (251)
    Aktuelle Rezension von: trollchen

    Die Spezialistin

    Herausgeber ist FISCHER Taschenbuch; 2. Edition (28. August 2019) und hat 624 Seiten. 

    Kurzinhalt: Dr. Juliana Fortis hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht.
    Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln.

    Meine Meinung: Es ist das erste Buch von der Autorin und ich stehe nicht so auf solche Art Superwomanromane. Im Urlaub hab ich das Buch angefangen und der Schreibstil gefiel mir gut, ich wusste erst nicht, wo das Buch hingehen soll. Ich dachte, es geht mehr in die Schiene, dass sie Leute zur Wahrheit verhilft, aber in dem Buch wird nur einmal dies kurz angerissen. Aber wie gesagt, die Spannung stieg und die Protagonisten fand ich sehr spannend. Obwohl ich die Spezialistin manchmal etwas zu naiv fand, denn mir wurde suggeriert, dass sie immer auf Sicherhaiet bedacht ist und auf der Flucht und dann lässt sie sich von einem, bzw. zwei Männern dann so aus der Bahn werfen, das finde ich bissel komisch. Die Autorin versucht zwar, es immer in den Text einflissen zun lassen, dass sie sich eine Kopf macht, aber ich fand das merkwürdig. 

    Mein Fazit: Nicht schlecht, es waren eindeutig zu viel Seiten, ich denke, man hätte es etwas kürzer machen können. Ich vergeb 4 Sterne, ich fand den Schrteibstil gut , flüssig zu lesen und die Dialoge waren sehr witztig. 

  3. Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)
    Michel Houellebecq

    Elementarteilchen

     (433)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.

  4. Cover des Buches Frankenstein - Das Gesicht (ISBN: 9783453565043)
    Dean Koontz

    Frankenstein - Das Gesicht

     (72)
    Aktuelle Rezension von: KatharinaJ
    Die beiden Kriminalpolizisten Carson O'Connor und ihr Partner Michael ermitteln in einer Serie von grauenhaften Mordfällen. Es werden immer wieder ermordete Frauen aufgefunden denen professionell ein Körperteil entfernt wurde. Der gesuchte Mörder ist bald als der Chirurg bekannt.

    Ein seltsamer, unbekannter Mann begegnet den Polizisten und scheint ihnen immer wieder bei der Lösung des Falles helfen zu wollen. Er behauptet die erste Schöpfung von Victor Frankenstein zu sein und das Frankenstein die komplette Stadt New Orleans mit geklonten „Menschen“ ausstattet. Sozusagen eine eigene Armee von hörigen Klonen die bald die nicht perfekte Menschheit ersetzen sollen.

    Kann an dieser verrückten Geschichte wirklich etwas Wahres dran sein und wenn ja was? Wem können Carson und ihr Partner noch trauen?

    Frankenstein mal anderst und dann auch noch von Dean Koontz? Das musste ich lesen.

    Im Großen und Ganzen fand ich den Horror-Mythos sehr gut erzählt. Ein großer Spannungsbogen mit einem super Cliffhänger am Ende. Jedoch fehlte mir öfters ein bisschen die Logik und manchmal wurde die Geschichte etwas leise und ich verlor fast den Faden. Irgendwie schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen – Daher gebe ich heute gute 3 ½ Sterne und bin schon auf den zweiten Teil gespannt.
  5. Cover des Buches Der zweite Code (ISBN: 9783499624407)
    Peter Spork

    Der zweite Code

     (4)
    Aktuelle Rezension von: vielleichtsagerin
    Neue wissenschaftliche Erkenntnisse schwächen die Annahme von genetischer Determiniertheit deutlich ab: Der Mensch ist nicht Sklave seiner Gene. Er besitzt die Macht, nachhaltig Einfluss auf die eigene Entwicklung und die seiner Nachkommen zu nehmen. Ernährung, Liebe, Hormone, Nikotin, Stress, Klima, Folter und Sport, um nur einige Faktoren zu nennen, können unsere Zellen umprogrammieren, ohne den genetischen Code zu ändern. Weitere molekularbiologische Informationen müssen also vorhanden sein, welche nachträglich die Genaktivität steuern. Sie bilden neben dem ersten genetischen Code das so genannte Epigenom. Dieser zweite Code, nach dem das Buch benannt wurde, definiert die Bestimmung einer Zelle und diktiert, welches Gen zu welcher Zeit aktiv ist. „Es ist die Software, die den Zellen hilft, die Hardware – also ihre Gencode – richtig einzusetzen“, beschreibt Spork bildlich das Verhältnis von Genom und Epigenom. Die Gensteuerung erfolgt mittels epigenetischer Schalter, welche sich gezielt an bestimmte Stellen des Erbguts anlagern. Alleine die Existenz solcher Regulierungsmechanismen hat unter Fachleuten für Aufregung gesorgt. Die Entdeckung, dass epigenetische Programme gespeichert und mit vererbt werden können, wird als Sensation gefeiert. Doch hat diese Erkenntnis einen Nutzen außerhalb des Elfenbeinturms? Zwar steckt Epigenetik noch in den Kinderschuhen, ihr therapeutisches, pharmazeutisches und präventives Potenzial ist bereits heute unumstritten. Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und Altersdemenz könnten in Zukunft mit epigenetischen Medikamenten, welche die Gene der Zellen modifizieren, behandelt werden. Das Wissen um die Flexibilität unserer Gene sowie die Wechselwirkung zwischen Genen und Umwelt, legt Freiheit und Verantwortung in Hände des Menschen. Freiheit, das eigene Befinden, eigene geistige und körperliche Gesundheit selbst zu gestalten. Verantwortung, die Entwicklung und Gesundheit kommender Generationen durch negative epigenetische Prägung nicht zu gefährden. Fazit: Genetik ist ein schwer zu durchdringendes Terrain und es bedarf didaktischen Könnens, dieses eingängig und spannend aufzubereiten. Peter Spork hat den Spagat zwischen Wissenschaft und Unterhaltung mit Bravour gemeistert. Ideal für den Einstieg in die faszinierende Welt der Molekularbiologie.
  6. Cover des Buches Die Doppelhelix (ISBN: 9783499195709)
    James D. Watson

    Die Doppelhelix

     (13)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Eigentlich wünschte ich mir mehr solche Bücher. Dennoch gebe ich nur drei Sterne. Das verlangt nach einer Erklärung.

    James Watson beschreibt die Entdeckung der DNA-Doppelhelix, das „wahrscheinlich grösste Ereignis in der Biologie seit Darwins Buch“. Die Protagonisten sind im Wesentlichen Maurice Wilkins, Rosalind Franklin, Linus Pauling, Francis Crick und James Watson selbst, die sich ein Wettrennen um den Nobelpreis für diese Jahrhundert-Entdeckung liefern, das Watson und Crick schliesslich gewannen.

    Es ist spannend nachzuvollziehen, wie Theorie, intuitive Eingebung und präzise Beobachtung sich gegenseitig befruchten, und zu sehen, wie sich das Bild der Doppelhelix Puzzlestück für Puzzlestück zusammensetzt.

    Der Physiker Francis Crick hatte sich bereits 1946, inspiriert von Schrödingers Buch ‚Was ist Leben?’ der Biologie zugewandt. Zusammen mit dem erst 25-jährigen James Watson, über den Crick allenfalls in einem Buch unter dem Titel „die lockere Schraube“ berichten würde, bildeten die zwei ein Aussenseiter-Team im Rennen um die Entdeckung der DNS-Struktur. Von Biologen mal als ‚geniale Dilettanten’ mal als ‚wissenschaftliche Clowns’ bezeichnet, schlugen sie einen von Biologen belächelten Weg ein: Sie versuchten ‚wie Kinder im Kindergarten’, das Riesenmolekül aus Metallbausteinen zusammen zu setzen. Diese Methode verwendete zwar auch der begnadete Chemiker Linus Pauling. Die Biologen meinten aber, Biologie sei viel zu kompliziert, als dass man mit chemischen Methoden etwas ausrichten könnte.

    Ausserordentlich überrascht hat mich, dass Watson und Crick die für mich naheliegendste Frage praktisch nicht gestellt haben: Wie muss ein Molekül aufgebaut sein, damit es sich selbst replizieren kann?

    Diese Frage hätte sich meiner Ansicht nach aufgedrängt, wie im Laufe des Buches immer deutlicher wird. Seit nahezu 30 Jahren spukte die Idee in den Kreisen der theoretisch interessierten Genetiker, die Verdoppelung der Gene beruhe auf abwechselnder Bildung komplementärer Oberflächen. Dass die DNS dabei das entscheidende Molekül war, war die Grundannahme, die Crick und Watson überhaupt in dieses Gebiet geführt hatte. Weshalb also nicht nach solchen komplementären Oberflächen suchen?

    Von Anfang an vermuteten Crick und Watson, dass die DNS aus zwei oder drei Polynukleotidketten zusammengesetzt ist, also Ketten von vielen Nukleotiden. Das Rückgrat schien eine spiralförmige Zucker-Phosphat-Kette zu sein. Ihr Fehler war, dass sie lange Zeit dachten, das Rückgrat müsse im Zentrum des Moleküls liegen. An diesem Rückgrat sollten vier Arten von Nukleotiden aufgereiht sein, denn nur diese vier Arten wurden in der DNS gefunden. 1952 erfuhr Watson dann von der Schlüssel-Entdeckung des österreichisch-stämmigen Biologen Erwin Chargaff, bei der doch alle Alarmglocken hätten läuten sollen: Bei allen DNS-Präparaten entsprach die Anzahl der Adenin-Moleküle ziemlich genau der Zahl der Thymin-Moleküle, während die Anzahl der Guanin-Moleküle der Zahl der Cytosin-Moleküle sehr nahe kam. Es scheint mir nachträglich schwer nachvollziehbar, weshalb da nicht sogleich die Idee aufkam, dass diese Moleküle die komplementären Oberflächen bilden. Weshalb sonst hätten sie immer paarweise auftreten sollen?

    Aber offensichtlich spielte die Frage nach der Replikationsfähigkeit bei der Entdeckung der DNS kaum eine Rolle. Selbst nachdem die Doppelhelix entdeckt war, zweifelte Watson noch, ob sie damit auch den Kopiermechanismus kannten. Fast gegen Watsons Willen fügte Crick dem Paper die berühmten Worte hinzu: „Es ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die spezifische Paarbildung, die wir postuliert haben, unmittelbar einen möglichen Kopiermechanismus für das genetische Material nahelegt.“

    So schön der Einblick in die Gedankengänge eines Genies ist, so störend scheint mir, wie Watson über seine Mitmenschen berichtet. Stossend ist vor allem, wie er Vermutungen darüber anstellt, was andere wohl gedacht haben. Wie er verschiedenen Leuten schäbige und verwerfliche Motive zuschreibt, die wohl seiner eigenen Denkweise entsprechen. Und wie er diese Vermutungen dem Leser als Tatsachen präsentiert. Speziell unfair behandelt er dabei Rosalind Franklin, eine attraktive Frau und brillante Forscherin, die anders als die anderen Frauen in Watsons Umkreis auch ohne Make-up und tiefem Ausschnitt Respekt einforderte, nämlich als Wissenschaflterin.

    Zumindest gibt das Buch einen unschönen Einblick, wie Frauen damals wohl an vielen wissenschaftlichen Instituten behandelt wurden. Obwohl Franklin als erfahrene Kristallographin angestellt war und obwohl sie dieses Gebiet offensichtlich wesentlich besser beherrschte als Willkins, nennt Watson sie Wilkins’ ‚Assistentin’. Stets steht der Gedanke über Franklins körperlichen Vorzüge oder Mängel als Schleier vor ihrer wissenschaftlichen Leistung, etwa wenn Watson über ihren Vortrag berichtet, in dem sie für Watson und Crick entscheidende neue Fakten erklärte, während Watson sich „überlegte, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie ihre Brille abnähme und irgend etwas Neues mit ihrem Haar versucht.“

    Als Frau musste sie in einem anderen, schäbigeren Speisesaal essen als die Männer. Vor allem aber galt gegenüber Frauen offensichtlich ein ganz anderer Fairness-Codex, als gegenüber Männern. So hielten sich Watson und Crick ‚aus Fairness’ anfangs zurück, über die DNS zu forschen, weil dies Maurice Wilkins Gebiet sei. Gegenüber der Forscherin hatten die Männer aber keinerlei Skrupel. Wilkins stahl heimlich von Rosalind Franklin angefertigte Röntgenaufnahmen der DNS und reichte diese Aufnahmen ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung an Watson und Crick weiter. Ohne die Entwendung dieser Aufnahmen wäre die Entdeckung der Doppelhelix wohl einiges später gelungen, womöglich auch nicht durch Watson und Crick, sondern durch Linus Pauling oder durch Rosalind Franklin.

    Immerhin ergänzt Watson seinen Bericht durch einen Epilog, in dem er einige freundliche Worte für Rosalind Franklin findet und sie auch als Forscherin würdigt. Traurigerweise schrieb er diese Worte erst, nachdem Rosalind Franklin im Alter von nur 37 Jahren an einer unheilbaren Krankheit gestorben war. Obwohl Watson in diesem Epilog eingesteht, dass sich seine „ersten (in diesem Buch festgehaltenen) Eindrücke von ihr – sowohl in persönlicher als auch in wissenschaftlicher Hinsicht – weitgehend als falsch erwiesen haben“, fiel ihm nicht ein, die Schilderungen zu korrigieren. So verdüstert Watsons negative und falsche Schilderung bis heute das Bild dieser brillanten Wissenschaftlerin.

    Das Beispiel Franklin ist keineswegs das einzige Entgleisung an Respektlosigkeit, die Watson sich leistet. Francis Crick war über die Darstellung so erzürnt, dass der universitätseigene Verlag von Harward die Publikation ablehnte, sogar, nachdem Watson seine Darstellung überarbeitete. Watson entschuldigt diese Respektlosigkeiten im Vorwort mit der Bemerkung, dies zeige, „wie ich damals – von 1951 bis 1953 – die Ideen, die Leute und mich selber gesehen habe.“ - Das ist keine vorbildliche Art, über seine Mitmenschen zu schreiben. Mehr als drei Sterne verdient das nicht.
  7. Cover des Buches Blowback (ISBN: 9781451608281)
  8. Cover des Buches Der Fisch in uns (ISBN: 9783596174423)
    Neil Shubin

    Der Fisch in uns

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Ein großes weiteres Banner für das Bestreben der Evolutionsbefürworter ist es, dass Neil Shubin mit seinem brillanten Werk vor die wirren Thesen der Kreationisten stellt. Der Entdecker eines Bindeglieds zwischen Landlebewesen und Fisch belegt anhand zahlreicher Beispiele, wie im Zuge der Entwicklung höherer Lebensformen etliche Eigenschaften und physiologische Besonderheiten bis in den Menschen überdauern konnten.

    Wobei für Fische, Reptilien oder Vögel sinnvolle und vorteilhafte Spezialisierungen sich in einem Primatenkörper durchaus rächen können. So gibt es dadurch bedingt diverse Achillessehen und Konstruktionsfehler, wie die Tendenz zu Eingeweidebrüchen und Schluckauf, die schlecht konzipierten Bahnen einiger Nerven und generell einige nicht optimiert scheinende Konstruktionen im menschlichen Körper. Viele Zivilisations- und konventionelle Krankheiten sind bedingt durch die vielfältigen Einflüsse hunderter Jahrmillionen, in denen leider mitunter nicht immer nützliche Geschenke größtenteils ausgestorbener Urahnen lauern.

    Die Illustrationen und Zeichnungen, anhand derer die Entwicklung der Spezialisierung einer ursprünglich ganz anderen Art in ihrem Verlauf bis zur finalen Platzierung im Menschen aufgezeichnet wird, verdeutlichen diese wundersame Spielart der vergehenden Zeit auf anschauliche Weise. Wobei bei einigen der Darstellungen schon das eine oder andere Augenreiben vonnöten sein kann, um die Herleitung, auf die man von selbst niemals gekommen wäre, als Fakt auf sich wirken zu lassen. Es zeigt sich, wie über schier unermesslich viele Modifikationen Fähigkeiten aus komplett differenten Lebensumgebungen an die speziellen, den momentanen Bedürfnissen des „Genwirts“(Eigenkreation) optimal entsprechenden, Gegebenheiten angepasst werden.

    Als Anschauungsobjekte dienen Insekten, Fische, Reptilien und Würmer, deren verschiedenste Körperteile wie Augen, Knochen, innere Organe, Zähne und Kiemen in ihrer Metamorphose zu Komponenten anderer Lebensformen dargestellt wird. Die Forschungs- und Thesengrundlage bilden genetische Analysen, Fossilien sowie Studien der Embryonalentwicklung. Speziell mit letzterer lässt sich, wie jedes werdende Elternteil zu berichten weiß, auf atemberaubende und vor der Genialität der Natur in Ehrfurcht erstarren lassende Weise, unser artübergreifender Genpool darstellen. So entstand aus den Seitenlinienorganen der Fische das menschliche Innenohr, aus Kieferknochen Gehörknöchelchen und aus einzelligen Bakterien die Mitochondrien.

    Speziell die Mikroebene samt Viren und Bakterien, in der die ersten primitiven Lebensformen entstanden, birgt in anderer Hinsicht noch mehr bisher unerforschte, spannende Erkenntnisse. Denn die winzigen Lebensformen waren nicht nur die Grundlage alles Lebens, sondern stiegen auch viel später ein weiteres Mal mit nachhaltiger Wirkung in die Gestaltung der Ökosphäre ein. Wie weit viele unserer körperlichen Funktionsweisen, DNA, Stoffwechsel und Vererbung von Bakterien und Viren beeinflusst und modifiziert wurden, lässt sich vom momentanen, in den Kinderschuhen steckenden, Stand der Forschung aus betrachtet schwer seriös einschätzen. Es gibt diesbezüglich viele Theorien und nur rare, strittige Beweise, was für kommende Generationen von Wissenschaftlern einen Freibrief für den Eintritt in eine neue Welt der Forschung darstellt. Denn wo jetzt größtenteils nur anhand offensichtlicher, an Skelett oder Organen nachweisbaren Spuren urzeitlicher Ahnen eine Verbindung bewiesen werden kann, wird den Paläontologen des 21. und 22. Jahrhunderts ein Bündnis mit Biologen und Biochemikern beschieden sein. Und in dessen Gefolge werden noch wesentlich beeindruckendere Details, nicht nur darüber wie einzelne Fragmente unserer Physis erschaffen wurden, ans Tageslicht kommen. Sondern bis zu einzelnen Zellen und deren Funktionsweisen hin wird sich ein endlos verzweigter Stammbaum auftun, an dessen vorläufigen Ende der Mensch steht.

  9. Cover des Buches Die Unglückseligen (ISBN: 9783328101932)
    Thea Dorn

    Die Unglückseligen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: ZeilenSprung

    Diese Rezension wurde von Saskia auf ZeilenSprung - Literatur erleben verfasst

    PRODUKTDETAILS:

    Titel: Die Unglückseligen
    Reihe: -
    Autor: Thea Dorn
    Gelesene Sprache: Deutsch
    Genre: Roman
    Herausgeber: Knaus (ein Verlag der Verlagsgruppe Random House)
    Erscheinungstermin: Februar 2016
    ISBN: 978-3-8135-0598-6
    Format: Hardcover
    Preis: EUR 24,99

    PRODUKTINFORMATIONEN:

    Kurzbeschreibung:
    Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.

    Der Verlag über das Buch:
    In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer romantischen Seele. „Die Unglückseligen“ ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.

    Über die Autorin:
    Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller, Theaterstücke, Drehbücher und Essays und zuletzt mit Richard Wagner den Sachbuch-Bestseller „Die deutsche Seele“. Seit März 2017 ist sie festes Mitglied beim "Literarischen Quartett". Thea Dorn lebt in Berlin.

    DIE BEWERTUNG

    Meinung:
    Ein wagemutiger, vielschichtiger Roman, für den man allerdings Zeit und Geduld mitbringen muss!

    Kurzrezension:
    Vermutlich seitdem die ersten Menschen ihre Gehversuche auf dieser Erde unternahmen, gibt es ihn, diesen Traum von Unsterblichkeit. Denn der Tod ist schließlich unser Widersacher, nimmt all unser Leben und unsere Errungenschaften. Kann die Menschheit den Tod überwinden und unsterblich werden?

    Eine Wissenschaftlerin, ein über 200 Jahre alter Physiker wie Alchemist und der Teufel wandeln in Thea Dorns Roman „Die Unglückseligen“ auf den Spuren der Unsterblichkeit. Auf dem Cover befindet sich eine nackte Frau, die ein Skelett umarmt und zur Seite schaut. Hübsch anzuschauen ist es, aber nicht mitreißend.

    Auch der Inhalt des Buches braucht Zeit. Es geht um die Molekularbiologin Johanna Mawet, die in den USA an der Unsterblichkeit von Zellen forscht. Das Rätsel um die Unsterblichkeit will sie unbedingt lösen – und dann taucht da Johannes Ritter auf, Physiker und Alchemist aus der Goethe-Zeit. Dieser Mann lebt seit über zweihundert Jahren und muss die rational denkende Johanna erst von seinen Behauptungen und seiner Unsterblichkeit überzeugen. Als ihm dies gelingt, forschen beide an der Unsterblichkeit, erst in den USA, dann in Deutschland.

    Die Figuren von Dorns Roman sind gekonnt gezeichnet; problematisch ist nur, dass Ritter so antiquiert daherkommt. Auch wenn die Geschichte sicherlich nicht jeden ansprechen will, so ist es schade, dass die Figuren nicht ein bisschen alltagstauglicher sind. Sie erscheinen wie aus längst vergessener Zeit, sind mehr Darsteller als handelnde Subjekte. Aber vielleicht ist dies die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Auch der Charakter Ritter erscheint mir zu artifiziell (aber doch passenderweise sehr unlebendig), der eine verstärkte Identifikation mit dem Lesestoff erschwert.

    Dorn setzt in ihrem Roman die Sprache sehr vielgestaltig ein. Ritter und der Teufel sprechen altertümlich und sehr gewöhnungsbedürftig. Es braucht Zeit, sich in diese Charaktere und ihre Denk- wie Handlungsweise hineinzuversetzen. Anglizismen beherrschen Johannas Ausdrucksweise, oftmals kommen Dialekte zum Einsatz.

    Dies ist einerseits eine gewisse Stärke dieses Buches, andererseits aber auch seine größte Schwäche. Dieser sehr künstliche Umgang mit Sprache, der zwar sehr gekonnt, aber dennoch eigenartig ist, begrenzt den Lesefluss sehr stark und erschwert das Lesen. Ein bisschen weniger gesuchte Authentizität wäre für meinen Geschmack hier besser gewesen. Vielleicht hätte dem Buch eine unverbrauchte Alltagssprache – zumindest als Gegenstimme zu diesen komplexen Sprachstrukturen – gutgetan.
    So braucht es jedoch seine Zeit, bis der Leser sich an die Sprache – und damit die Denkweisen der Figuren gewöhnt und vollends in die Handlung einsteigen kann.

    Fazit:
    „Die Unglückseligen“ ist ein tiefgründiges Buch, welches Stoff zum Denken bietet. Ein bisschen schwer macht es die altertümliche und recht umständliche Sprache, auf die man sich erst einlassen muss. Doch es ist interessant und amüsant zu beobachten, wie die beiden Hauptpersonen miteinander agieren und dem Geheimnis um die Unsterblichkeit auf die Spur kommen.



    Ein Lesevergnügen, das 4,0/5,0 Punkten verdient.

    An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Random House, für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
  10. Cover des Buches Was ist Leben? (ISBN: 9783492974431)
    Erwin Schrödinger

    Was ist Leben?

     (8)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Gibt es einen Grund, heute noch ein über 70-jähriges Buch über das Leben zu lesen, dazu noch geschrieben von einem Physiker? - Ernst Peter Fischer nennt in der Einführung zur 6. Auflage, mehr als vierzig Jahre nach der Ersterscheinung einen: Die moderne Biologie ist nicht das Werk von Biologen. Achten Sie darauf, dass Sie die Ausgabe mit dieser ausgezeichneten Einführung erwischen! Fischer nennt den Mediziner Salvador Luria und den Physiker Max Delbrück, die nachwiesen, dass Bakterien aufgrund einer spontanen Mutation resistent geworden waren. Ausserdem Lurias Schüler James Watson, der zusammen mit dem Physiker Francis Crick die DNA-Doppelhelix entdeckte.

    Es ist kein Zufall, dass Physiker plötzlich biologische Phänomene entdeckten, welche die Biologen nicht kannten. Die moderne Physik, nämlich Boltzmanns auf Atombewegungen aufbauende Thermodynamik und die Quantentheorie führten zu einer grundsätzlich neuen Sichtweise auf die Materie. Schrödingers Werk ist die erste Arbeit, die konsequent ausleuchtet, was diese neue Sichtweise für Lebewesen bedeutet. Insbesondere stellt Schrödinger die Frage, ob sich Leben auf die Physik und die Biologie reduzieren lässt.

    Schrödinger behauptet keineswegs, er könne diese Frage beantworten. Auch die Frage, was Leben ist, beantwortet er natürlich nicht. Aber das Buch befasst sich mit diesen Fragen und es offenbart eine völlig neue Sicht, die auch heute noch für Laien erstaunlich ist. Mir wurde das Buch in einer Biologie-Vorlesung empfohlen als eines von zehn Büchern, die jeder Biologe gelesen haben sollte. Ich hatte es damals allerdings schon gelesen.

    Was hat denn die moderne Physik zum Thema Leben zu melden? – Zum ersten gibt es in der Thermodynamik eine Grösse, die sogenannte Entropie, die etwa als Mass für die Unordnung eines Systems beschrieben werden kann. Diese Entropie nimmt in abgeschlossenen Systemen immer zu. Bei Lebewesen nimmt sie aber ab. Bedeutet dies, dass in Lebewesen eine Kraft aktiv ist, die es in der sonstigen Physik nicht gibt? – Prigogine und Stengers zeigten 1980, dass auch bei Lebewesen die Entropie zunimmt, wenn man nicht nur das Lebewesen, sondern auch seine Umgebung betrachtet. Davon wusste Schrödinger 1943 natürlich nichts. Trotzdem stellte er bereits damals die richtigen Fragen mit ausserordentlicher Klarheit.

    Dies ist ein Charakteristikum von Schrödingers Buch: Die Treffsicherheit und Weitsicht, mit der er bedeutsame Fragen erkennt. Und dies ist auch der Grund, weshalb es heute noch Biologie-Studenten empfohlen wird: Nicht weil es etwas erklärt, sondern weil es grundsätzliche Fragen stellt, die zu einem besseren Verständnis des Lebens führen.

    Eine weitere solche Frage ist, weshalb Lebewesen aus so unvorstellbar vielen Atomen zusammengesetzt sind. Wären nicht auch viel kleinere Lebewesen denkbar? – Die Diskussion dieser Frage wird einem Laien wohl technisch und buchstäblich Lebens-fern erscheinen. Sie beinhaltet aber wieder einige Kernüberlegungen zur modernen Biologie. Schrödinger stellt nämlich fest, dass ein Lebewesen Moleküle enthalten muss, die erstens die gesamte Information über den Aufbau des Lebewesens in sich tragen und die sich zweitens selbst replizieren können. Und drittens müssen die gleichen oder andere Moleküle den vorgeschriebenen Aufbau auch selbst initiieren und steuern können. Schrödinger überlegt sich also, welche Eigenschaften so ein Molekül haben muss, damit es diese Aufgaben erfüllen kann. Er berechnet die Grösse, die ein Gen dazu haben muss. Es darf nämlich nicht zu klein sein, weil es sonst nicht stabil wäre und es darf auch nicht zu gross sein, weil es in grossen Genen zu viele Mutationen geben würde, die in der Mehrheit tödlich wären.

    Von dieser Art sind also Schrödingers Überlegungen. Das Buch ist viel mehr als ein historisches Dokument. Es ist ein ausgezeichneter Einstieg in die Molekularbiologie, weil es Ideen schult, auf die ein Laie wohl nicht von sich aus kommen würde.
  11. Cover des Buches Das Maya-Ritual (ISBN: 9783442382644)
    Patrick Dunne

    Das Maya-Ritual

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    Das Maya-Ritual hatte ich mir irgendwann mal aufgrund einer Empfehlung gekauft, und dann ist es umständehalber lange im SuB gelandet. Diese Woche ist es mir ins Auge gefallen, als ich gerade etwas Leerlauf hatte - und was soll ich sagen? Ein tolles Buch!

    Die Story ist spannend von Anfang bis Ende, und zwischendrin gibt es Infos zu x Themen, die ich sämtlich wie ein Schwamm aufgesogen habe. Ich habe zwar nicht vor, in mexikanischen Zenoten zu tauchen, aber ich fand es trotzdem hochinteressant. Diese Infos haben auch nicht alle mit demselben Thema zu tun, sind aber hervorragend in die Handlung eingeflochten und bieten einen zusätzlichen Kick.

    Was auch eher ungewöhnlich ist und in Büchern selten so gehandhabt wird: Viele Charaktere, die zuerst positiv erscheinen, stellen sich dann als richtige Ekel heraus - und das genau wie im täglichen Leben. Klasse gemacht! Ein sehr realistisches Buch, sprachlich flüssig und unterhaltsam, zusätzlich mit einer Menge Zusatzinfos, die das Lesen noch interessanter machen.

    Wer Interesse an Mexico hat, den politischen Problemen, Mayas, ein bißchen Terrorismus und ein Schuß Biologie - hier ist tolles Material!
  12. Cover des Buches »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« (ISBN: 9783328111115)
    Ernst Peter Fischer

    »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie«

     (19)
    Aktuelle Rezension von: sab-mz

    Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer stellt in seinem Buch „Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie – Die 50 besten Erkenntnisse der Wissenschaft von Galilei bis Einstein“, die Erkenntnisse aus mehreren Bereichen der Wissenschaft vor.
    Den Titel verdankt das Buch einem Zitat, das wohl von Albert Einstein stammt „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, und Phantasie umfasst die ganze Welt.“
    Der Autor stellt Forscher vor aus verschiedenen Bereichen mit wichtigen, den jeweiligem Forscher zugeschriebenen Erkenntnissen.

    Mir gefällt es sehr gut, dass ganz unterschiedliche Bereiche im Bereich Wissen zum Zuge kommen:

    Erkenntnisse aus Astronomie und Physik
    Man denke an Galileo Galilei aber auch an Michael Faraday, der das Prinzip der elektrischen Induktion entdeckt, an Albert Einstein, Carl Friedrich von Weizäcker,etc.

    Erkenntnisse aus Mathematik und Informatik
    Was wären wir ohne die Gaußsche Zahlenebene und die Gaußsche Normalverteilung ohne die man keine Dosis-Wirkungs-Beziehung von Arzneimitteln finden könnte.
    Konrad Zuse, der 1941 den ersten programmierbaren Rechner entwickelt mit Z3, ohne ihn gäbe es keine Computer.

    Erkenntnisse aus Naturforschung und Biologie
    In diesen Bereich fallen Charles Darwin, Francis Bacon aber auch Konrad Lorenz, was wären wir ohne deren Forschung.

    Erkenntnisse aus Chemie und Medizin
    Louis Pasteur kennt sicher jeder, man denke an Pasteurisieren und den Pasteur-Effekt oder an Robert Koch.

    Erkenntnisse aus Molekularbiologie und Genetik
    Max Delbrück Nobelpreis Physiologie, er bemerkt, dass es Bakteriophagen gibt, ohne ihn gäbe es keine Phagenforschung.

    Noch mehr Erkenntnisse

    Quellen der Erkenntnisse
    Hier findet man ein paar Highlights in Zitaten aus allen Bereichen.
    Mein Lieblingszitat stammt von Isaac Newton „In der Wissenschaft gleichen alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kieselstein aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.“

    Mir gefällt das Buch sehr gut. Es fasst aus mehreren Bereichen das was uns grosse Wissenschaftler an Erkenntnissen beschert haben, zusammen.
    Der Autor schreibt gut verständlich, sodass jeder/jede es verstehen kann.

  13. Cover des Buches Finale der Puppenspieler (ISBN: 9783426627013)
    Uwe A. O. Heinlein

    Finale der Puppenspieler

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Kaum zu glauben: Ein deutscher Autor schreibt einen solch fulminanten Thriller! Eine furioser Plot, coole Sprüche, Helden mit Kultfaktor, darunter ein schwules Agentenpärchen - selten etwas ähnlich Unterhaltsames gelesen in den letzten Jahren. Dabei verschlägt einem der politische Hintergrund und die Infos zu Privatarmeen auch im Hinblick auf die Lage im Irak und im Nahen Osten fast die Sprache. Absolut Bestseller-verdächtig!
  14. Cover des Buches Die Darwin-DNA (ISBN: 9783100102317)
  15. Cover des Buches Bis auf die Knochen (ISBN: 9783548266114)
    Lori B. Andrews

    Bis auf die Knochen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: PrinzessinAnne
    Das Buch geht unheimlich spannend los: Alex Blake, die Protagonisten, ist eine begnadete Biologin die im Rahmen des 30 jährigen Jubiläums des Waffenstillstandes zwischen Amerika und Vietnam Schädel restaurieren soll. Dies erweist sich jedoch als heikle Sache, da den Schädeln bzw den Toten jeder Respekt genommen wurde, da sie mit Graffitis besprüht wurden, als Kerzenständer missbraucht wurden oder einfach als makaberes Andenken für die Soldaten dienen sollte. Anschließend sollen sie in einer feierlichen Zeremonie an Vietnam übergeben werde. In einem der Schädel findet Alex jedoch eine geheime Botschaft, die auf ein Massaker, den Mord unzähliger Zivilisten, hindeutet. Sie beschließt der Sache nachzugehen, und hat bald einen schrecklichen Verdacht: Ihr eigener Vater der im Vietnamkrieg fiel könnte mit den Morden in Verbindung stehen. Zeitgleich sterben um sie rum Menschen, die mit diesem Fall in Zusammenhang gebracht werden könnten, obwohl sie aus einer ganz anderen Branche kommen. Also beginnt Alex zu recherchieren, und gibt sich damit in sehr große Gefahr. An sich klingt die Story ja ganz nett oder? Wäre sie auch, wäre da nicht dieses völlig überzogene Superheldengehabe, dass mich mehr an Tomb Raider erinnert, als an eine durchschnittliche Biologin im besten Alter. Sie übersteht Situationen ohne mit der Wimper zu zucken, für die andere Leute jahrelange Therapien bräuchten, meistert heldenhaft Anschläge, Bedrohungen und ähnliches quasi im Alleingang, und scheint auch sonst so ziemlich DIE Verkörperung einer Heldin zu sein. Eine spannende Geschichte, die völlig übertrieben endet, und mir daher nicht in guter Erinnerung bleiben wird.
  16. Cover des Buches Genetik und Molekularbiologie (ISBN: 9783476201812)
    Hans Knodel

    Genetik und Molekularbiologie

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Evo Devo (ISBN: 9783940432155)
  18. Cover des Buches Naturwissenschaft (ISBN: 9783442156719)
    Natalie Angier

    Naturwissenschaft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    „Naturwissenschaft ist kein Bestand an Daten oder Fakten. Sie ist eine Geisteshaltung. Eine bestimmte Art, die Welt zu sehen, sich der Welt direkt zu stellen, ohne sich den Blick zu verstellen.“ Natalie Angier, Pulitzerpreisträgerin und berühmte Wissenschaftsjournalistin, macht sich Sorgen! Für unsere Gesellschaft wird Wissen zum immer wichtigeren Gut, das sagen zumindest die Sozialwissenschaftler und Zukunftsforscher, aber warum interessieren sich dann immer weniger Menschen, vor allem die jungen Menschen, für Physik, Chemie und Co.? Und deswegen sorgt sich Angier. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass junge Menschen die Zukunft sichern und die Naturwissenschaften immer wichtiger werden, sich aber dennoch nicht für Naturwissenschaft und Wissenschaft im allgemeinen. Angier konnte das selbst an ihrer Familie beobachten: ihre Schwester kündigte, als ihr zweites Kind 13 war, die Mitgliedschaft für das Naturwissenschaftsmuseum und den Zoo, da sie fand, dass es Zeit für ihre Kinder wurde, sich der Kultur zuzuwenden. Angier konnte das nicht verstehen und wollte ihre Schwester vom Gegenteil überzeugen, doch diese sah nicht ein, warum die Kinder weiterhin ins Naturwissenschaftsmuseum und in den Zoo gehen sollen. Deswegen hat es sich Angier zur Aufgabe gemacht, junge Leute von den Naturwissenschaften zu überzeugen, und dafür schrieb sie „Naturwissenschaft – Was man wissen muss, um die Welt zu verstehen“. Angier schreibt neun Essays zu jenen Forschungsgebieten, die die Gesellschaft von morgen bewegt/bewegen sollte, denn in ihnen liegt die Zukunft! Als naturwissenschaftlich interessierter Leser musste ich dieses Buch natürlich lesen, habe es aber erst im zweiten Anlauf geschafft, durchzusteigen! Es ist in keinem Fall langweilig, aber es ist, leider Gottes, teilweise schwer verständlich, was bei einem populärwissenschaftlichen Titel fatal ist. So kann man die vorgestellten Forschungen und Themen zwar auch als Laie und ohne Vorkenntnisse verstehen, doch erst im zweiten Anlauf. So bin ich beispielsweise kein großer Mathematikfan, habe auch keine Begabung für Mathematik und hatte dementsprechend Probleme mit jenen Kapiteln, in denen Mathematik vorkommt, was vielleicht auch an meiner Abneigung gegenüber der Mathematik liegt, aber ich fande es auch sehr schwer verständlich. Generell wirkt das Buch teilweise sehr komplex und zu vollgepackt, sodass der Leser die eine oder andere Seite mehr als einmal lesen muss, um komplett durchzusteigen. Jedoch hat Angier einen Extrapunkt damit verdient, dass sie sich einem großen Problem unserer modernen Gesellschaft annimmt: die Abneigung gegen die Naturwissenschaften! Ihr Ziel, nämlich Leser von den Naturwissenschaften zu überzeugen, hatte bei mir keinen Zweck, denn ich bin von den Naturwissenschaften überzeugt. Sie nicht? Dann wird es aber Zeit – lesen Sie dieses Buch! Erstveröffentlichung: http://literaturecosmos.wordpress.com/
  19. Cover des Buches Blutglocke (ISBN: 9783423213745)
    Ilkka Remes

    Blutglocke

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Zroyas_Papiergefluester
    In “Blutglocke” rächt sich der Sohn eines Mafiabosses mithilfe eines Biowaffenanschlags für den Tod seiner Mutter an der deutschen Regierung. Wunderbar  verwoben wechseln sich die einzelnen Handlungsstränge ab und erzählen die Ereignisse aus Sicht der einzelnen Beteiligten. So kommen die Handlanger des Mafiabosssohns, die ermittelnde Kommissarin, ein deutscher Minister, der zuerst nicht so recht ins Bild passen mag, und zahlreiche andere Personen zur Sprache. Stück für Stück, wie ein minimalistisches Puzzle setzt sich die Geschichte zusammen und gipfelt schließlich in einem gefährlichen Finale mit eindeutigem Aha-Effekt. Vom Entstehen des tödlichen Plans einer Massenvernichtungswaffe, über die Beschaffung der benötigten Einzelteile, die blutigen Beweggründe der Beteiligten bis zur schlussendlichen Aufklärung durch die engagierte, mutige Kommissarin Vahtera – die Story war kein bisschen langweilig, ich habe das Buch quasi eingeatmet. Wer mein Blog kennt, weiß, dass ich ein ziemliches Angstkaninchen bin und mich daher meist an Thriller und Krimis nicht so recht heran traue. Aber was soll ich sagen – hier war es genau die richtige Mischung: Geheimnisse, Mord, Politik, Polizeiermittlungen – da passten die einzelnen Morde hervorragend und waren wunderbare Gruselhighlights. Obwohl die einzelnen Charaktere (wahrscheinlich aufgrund ihrer Anzahl) meist eher blass blieben, passte doch alles hervorragend zusammen. Alles in allem gibt es eine absolute Lese-Empfehlung von mir!
  20. Cover des Buches Stufen zum Leben (ISBN: 9783492031691)
    Manfred Eigen

    Stufen zum Leben

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Jäger (ISBN: 9783453521940)
    Greg Bear

    Jäger

     (13)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Ein längeres Leben – viele Menschen träumen davon und sind bereit, alles dafür zu tun. Der Wissenschaftler Hal Cousins möchte den Alterungsprozess des Menschen verlangsamen. Dies will er mit Hilfe von Mikroben erreichen. Plötzlich ereignen sich in seinem Umfeld merkwürdige Dinge, und Cousins wird von unterschiedlichen Mächten gejagt.

    „Jäger“ ist eine spannende Geschichte, welche von Seite zu Seite immer verwirrender wird. Wem kann Hal noch glauben und vertrauen? Wer sind in diesem Spiel die Guten und wer die Bösen, wenn so unterschiedliche Mächte hinter ihm her sind? Beide Seiten gehen dabei auch über Leichen.

    Als Hal klar wird, dass es bereits in der Vergangenheit Experimente zum Aufhalten des Alterungsprozesses gab, klären sich auch für den Leser viele aufgekommenen Fragen. Doch bis dahin geht es viel hin und her, was mir irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen ist. Hier wären weniger Wendungen mehr gewesen. An einigen Stellen hatte ich auch den Faden verloren und musste ganze Kapitel von vorne beginnen. Die Geschichte selbst ist spannend, und ich möchte mir gar nicht erst vorstellen, ob und wie die Wissenschaft das Thema „Älterwerden“ über die eingesetzten Mittel angeht.

  22. Cover des Buches Im Anfang war der Wasserstoff (ISBN: 9783423330152)
    Hoimar von Ditfurth

    Im Anfang war der Wasserstoff

     (21)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Der Arzt und Wissenschaftsjournalist Hoimar von Ditfurth widmete sein Lebenswerk der Verbreitung der naturwissenschaftlichen Erkenntnis, sowohl als Autor verschiedener populärwissenschaftlicher Bücher als auch als Fernsehmoderator und als Begründer und Herausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift ‚Mannheimer Forum’. Dabei ging es ihm immer darum, den Blick über den Zaun auf andere Fachgebiete und auf das grosse Ganze zu ermöglichen. Ditfurths Buch, ‚Der Geist fiel nicht vom Himmel’ ist eines der besten populärwissenschaftlichen Bücher aller Zeiten. Dies sei klargestellt, bevor ich das vorliegende Buch kritisiere. Denn bei diesem sind Ditfurth leider eine ganze Reihe von Ungenauigkeiten unterlaufen.

    Z. B. auf S. 35 zur Relativitätstheorie: Wenn ein Beobachter in einem Raumzeit-Punkt A das Licht von zwei Vulkanausbrüchen gleichzeitig bei A ankommen sieht, so kommen die Lichtstrahlen für jeden anderen Beobachter in A ebenfalls gleichzeitig an. Unterschiedlicher Ansicht sind die Beobachter nur, wenn beide ausrechnen, wann die Vulkane ausgebrochen sind. Das Ereignis, dass die Lichtstrahlen bei A zusammentreffen, ist für alle Beobachter gleich.

    Auf S. 41 zum kosmologischen Term: Tatsächlich fügte Einstein seinen Feldgleichungen einen kosmologischen Term hinzu, der bewirken sollte, dass das Universum statisch ist. Als er erkannte, dass das Universum sich ausdehnt, nahm er diesen Term aber nicht ‚stillschweigend’ heraus, sondern er nannte ihn ‚die grösste Eselei meines Lebens’.

    Auf den Seiten 122 und 123 sind eine Reihe wichtiger Moleküle modellhaft aber sehr unglücklich abgebildet. So ist z. B. das CO2 Molekül ist gewinkelt gezeichnet. Wenn es so wäre, wäre Kohlendioxid bei Zimmertemperatur flüssig. Bei den anderen Molekülen verwirrt, dass die dreidimensionale Struktur falsch wiedergegeben ist. Zwar sind alle Atome als schief hinter einander liegende Kugeln gezeichnet, aber so, als wären sie alle Atome in einer Ebene. Wenn die grafische Darstellung den Eindruck erweckt, es handle sich um ein dreidimensionales Abbild, dann sollte die räumliche Anordnung auch einigermassen stimmen.

    S. 240 Der Birkenspanner ist ein schlechtes Beispiel für die Evolution. Wenn in einem Gebiet durch Abgase die Birkenrinde dunkel wird, gibt es dort schon nach wenigen Generationen viel mehr weisse Birkenspanner als dunkle. Dabei verändert sich aber am Genpool nichts. Denn zu jeder Zeit gibt es sowohl weisse als auch dunkle Birkenspanner. Wenn die Birken weiss sind, überleben die weissen besser als die dunklen. Es hat sich aber nicht eine neue Eigenschaft entwickelt.

    S. 285 Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass die Dinosaurier Warmblüter waren (siehe Adrian Desmond, ‚Das Rätsel der Dinosaurier’). Ditfurths Überlegungen, dass die damalige Tierwelt nachts still war, weil nur Warmblüter nachtaktiv sind, passen daher wohl nicht.

    S. 310: Ausführlich beschreibt Ditfurth Versuche, die Georges Ungar und James McConnell in den 60er Jahren durchgeführt hatten und die angeblich zeigen, dass Erinnerung auf Molekülen, möglicherweise auf der RNA gespeichert werde. Bei den Versuchen wurde Plattwürmern mittels Licht und Elektroschocks ein bestimmtes Verhalten antrainiert. Danach wurden die Würmer zermalmt und anderen Würmern verfüttert, die danach dasselbe Verhalten schneller erlernen sollten. Die nicht ganz ernst gemeinte Empfehlung an Studenten lautet: „Verspeisen Sie Ihren Professor!“ – Tatsächlich konnten die Versuche nie überzeugend repliziert werden, was sich schon sehr bald abzeichnete, nachdem Hartry, Keith-Lee und Morton 1964 die Versuche unter strengeren Bedingungen wiederholt hatten und nachdem Jensen 1965 in einer Übersichtsstudie zeigte, dass sämtliche Studien, die eine Lernübertragung bei Plattwürmern nachgewiesen haben sollen, ernste methodologische Fehler aufwiesen (Ruch, Zimbardo, ‚Lehrbuch der Psychologie').

    S. 346 Anmerkung 6: Zwar ist das Universum rund 13 Milliarden Jahre alt und bekanntlich kann sich nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nur 13 Milliarden Lichtjahre weit sehen können. Die entferntesten sichtbaren Galaxien sind heute wesentlich weiter als 13 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt. Dies ist möglich, obwohl sie sich durch den Raum stets langsamer als das Licht bewegt haben. Aber weil der Raum zwischen uns und den Galaxien sich ausgedehnt hat, ist der Abstand heute doch viel grösser.

    An mehreren Stellen wählt Ditfurth Worte, die leicht teleologisch missverstanden werden könnten: Als gäbe es einen Plan im Universum, als wäre schon immer eine höhere Intelligenz da gewesen, die gezielt auf den bewusst denkenden Menschen hingearbeitet hätte. Ditfurth erklärt diese Worte im Anhang damit, dass „unsere Sprache nun einmal unausweichlich ‚anthropozentrisch’ gebaut“ sei. „Deshalb aber sind diese scheinbar teleologischen Formulierungen das relativ beste Mittel, wenn es darauf ankommt, komplizierte Sachverhalte so kurz und einfach wie möglich darzustellen.“
    Missverständlich sind die Formulierungen eben doch.


    Neben diesen Ungenauigkeiten gibt es eine Reihe ausgezeichneter Erklärungen. Dennoch empfehle ich zu diesem Thema andere Bücher:
    Zur Entstehung der Elemente Stephen Weinberg, ‚Die ersten drei Minuten’.
    Zur Entstehung des Lebens Nick Lane, ‚Verblüffende Erfindungen der Evolution’.
    Und zur Evolution des Bewusstseins ganz heiss empfohlen: Hoimar von Ditfurth, ‚Der Geist fiel nicht vom Himmel’.
  23. Cover des Buches Die Moleküle - Bausteine unserer Welt (Naturwissenschaft - Chemie) (ISBN: B002FOF306)
  24. Cover des Buches Zufall und Notwendigkeit (ISBN: 9783423010696)
    Jacques Monod

    Zufall und Notwendigkeit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Gleich im ersten Kapitel bin ich uneins mit Monod. Er behauptet da: „Der Grundpfeiler der wissenschaftlichen Methode ist das Postulat der Objektivität der Natur. Das bedeutet die systematische Absage an jede Erwägung, es könne zu einer „wahren“ Erkenntnis führen, wenn man die Erscheinungen durch eine Endursache, d. h. durch ein „Projekt“, deutet.“ – Konkret bedeutet dies, die Wissenschaften setzten zum Vornherein voraus, dass es keinen Gott gibt, der ein Ziel verfolge. Das ist Unsinn! Es wäre durchaus denkbar, dass Wissenschaftler einen Gott entdecken und dazu beitragen, dessen Gedanken und Ziele besser zu verstehen. Für viele Wissenschaftler vergangener Jahrhunderte war gerade das die Motivation, die Natur zu erforschen. Es wäre im Gegenteil unwissenschaftlich, einen Gott zum Vornherein auszuschliessen.

    Natürlich, da hat Monod recht, haben die Wissenschaften bisher gezeigt, dass wir zumindest sehr viele ganz wichtige Fragen klären können, ohne ein Ziel, einen Plan oder ein Design dahinter zu vermuten. Und es ist durchaus begrüssenswert, wenn Monod speziell diesen Punkt betont, dass in der Natur bisher nirgends ein Ziel oder ein Design sichtbar wurde. Aber dass wir die Vielfalt der Arten ohne göttliches Design erklären können, ist eine Erfahrungstatsache, nicht eine Voraussetzung.

    Tatsächlich können wir auch sehr komplizierte Organe erklären, ohne dahinter ein Design oder ein göttliches Ziel zu sehen. Dies ist aber keine neue philosophische Erkenntnis, da es bereits von Darwin am Beispiel des Linsenauges vorgeführt wurde. Ausserdem scheint mir Monod übers Ziel hinauszuschiessen, wenn er Lamarcks Theorie mit Teleologie, also quasi mit göttlichem Design, in einen Topf wirft. In Monods Worten:
    „Lamarck war der Ansicht, dass die Anspannung bei den Bemühungen, die ein Tier entwickelt, um ‚im Leben Erfolg zu haben’, gewissermassen auf sein Erbgut zurückwirkt, sich ihm eingliedert und unmittelbar die Nachkommenschaft formt.“... „Diese Hypothese ist heute natürlich unannehmbar, ...“

    Darwin hat bewiesen, dass es Lamarcks Mechanismus zur Erklärung nicht braucht. Aber Darwins Erfolg schliesst nicht aus, dass auch der von Lamarck propagierte Mechanismus in gewissen Fällen vorkommt. Vor 22 Jahren notierte ich deshalb an den Seitenrand: „? Evtl. über Hormone im Mutterleib: Eine Mutter, die oft zu aggressivem Verhalten gezwungen wird, kriegt Kinder, die aggressiver sind?“ – Seit der Jahrhundertwende ist die sogenannte Epigenetik zu einem zentralen Thema der Genetik geworden. Sie zeigt, dass die Lebensumstände die Gene verändern und dass diese Veränderung sogar an Enkel weitervererbt werden kann. Dies kommt aber Lamarcks Vorstellung zumindest sehr nahe. Mir scheint, das Buch wird den Erwartungen nicht gerecht, die der Untertitel ‚Philosophische Fragen der modernen Biologie’ weckt. Da hätte ich wesentlich mehr philosophischen Weitblick erwartet, wie ich ihn z. B. bei Erwin Schrödingers Buch 'Was ist Leben?' finde.

    In anderen Kapiteln zeigt der Nobelpreisträger Jacques Monod aber seine Grösse. Bei der Betrachtung von Lebewesen drängt sich sehr bald die Frage auf, wie diese so geordnet sein können. In der Physik gilt der 2. Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem die Unordnung immer zunehmen muss. Wie also können Lebewesen eine solche Komplexität und Ordnung erreichen? – Viele schlossen daraus, Lebewesen folgen zumindest in diesem Punkt nicht der Physik, es müsse noch eine zusätzliche Lebenskraft geben. Hier zeigt der Biochemiker Monod seine Meisterschaft und erklärt ausführlich, dass die Biologie sehr wohl mit dem 2. Hauptsatz in Übereinstimmung ist.

    Andere Kapitel, etwa zur molekularen Ontogonese und über Mutationen waren sicher zur Zeit der Abfassung vom biologischen Standpunkt her auf höchstem Niveau, gehören sie doch zur Kernkompetenz des Autors. Allerdings haben sich diese Gebiete seither weiter entwickelt und die Ausführungen sind wohl vor allem von historischem Interessen.

    Mit wieder anderen Bemerkungen erscheint mir der Autor sehr fremd, etwa wenn er von der „Angst“ schreibt, „die uns zwingt, den Sinn des Daseins zu erforschen.“ Bei den mir bekannten Wissenschaftlern erlebe ich Begeisterung für die Forschung, Leidenschaft und einen Forschungstrieb, der allenfalls bis zur Sucht ausarten kann. Aber Angst scheint mir für einen Top-Forscher eine sehr ungewöhnliche Motivation.

    Ausserdem scheint mir die Sprache unnötig umständlich und trocken, was an der Übersetzung liegen mag. Einem Laien würde ich das Buch nicht als Einstieg in die Evolutionstheorie empfehlen. Dazu eignet sich Hoimar von Dithfurt, ‚Der Geist fiel nicht vom Himmel’ oder auch mein Buch ‚Das Universum, das Ich und der liebe Gott’ besser. Für Biologie-Studenten ist das Buch durchaus lesenswert. Es ist auch sehr rasch gelesen.

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