Bücher mit dem Tag "mongolei"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "mongolei" gekennzeichnet haben.

96 Bücher

  1. Cover des Buches Manduchai. Die letzte Kriegerkönigin (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852255)
    Tanja Kinkel

    Manduchai. Die letzte Kriegerkönigin (DAISY Edition)

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ro_Ke

    Klappentext (Lovelybooks):


    Manduchai heiratet den letzten direkten Nachfahren des großen Dschingis Khan, um ihr Volk zu Ruhm und Größe zurückzuführen. Dafür verzichtet sie auf die Liebe ihres Lebens. Wan Zhen'er war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, und stieg schließlich in den Rang einer kaiserlichen Konkubine auf. Sie ist die wahre Macht hinter dem Thron Chinas. Erst in Manduchai erkennt Wan die ebenbürtige Gegnerin. Sie sieht die Gefahr, die von der Mongolei für das Reich der Mitte ausgeht und gibt das größte Bauwerk der Welt in Auftrag: Die chinesische Mauer. Als sich die Frauen nach Jahren der Intrigen und Kriege gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht.


    Meine Meinung:


    Leider hat mich die Geschichte um Manduchai und Wan Zhen´er in ihrer ungekürzten Hörbuchausgabe nicht erreichen können, auch wenn Sprecherin Tanja Fornaro bestmöglich versucht, durch ihre Stimme der Geschichte eine lebendige Seele einzuhauchen. 


    Der Autorin gelingt es zwar schon zu Beginn, ein glaubhaftes asiatisches Setting zu transportieren, das auf eine gute Recherche zurückzuführen ist, jedoch hatte ich arge Probleme, mich innerhalb der großen Vielzahl an Charakteren zu orientieren, um sie den passenden Stämmen zuordnen zu können. Dadurch bekam ich beim Hören oft Schwierigkeiten, Handlungen gänzlich nachvollziehen zu können, bzw. es war mir nicht möglich, mich den Protagonisten Nahe zu fühlen. 


    Wenn es auch sehr unterhaltsam, gepaart mit zahlreichen Informationen, erzählt wird, so ist mein größter Kritikpunkt, dass sich der Verlauf der Handlung abwechselnd zwischen History-, Fantasy-, Jugendbuchgenre und Frauenroman bewegt. 


    Auch fehlte mir ein interessanter Spannungsbogen, dem ich gerne gefolgt wäre, wodurch mir die Schicksale, trotz ihrer historischen Bedeutung, beinahe schon egal wurden. 


    Fazit:


    Informativ und unterhaltsam aber wenig greifbare Hörbuchfassung. Schade! 

  2. Cover des Buches Ins Nirgendwo, bitte! (ISBN: 9783958891791)
    Franziska Consolati

    Ins Nirgendwo, bitte!

     (22)
    Aktuelle Rezension von: booknerd84
    • Titel: Ins Nirgendwo, bitte!
    • Autorin: Franziska Bär
    • Verlag: Conbook
    • Seitenanzahl: 288 Seiten
    Inhalt/Klappentext:

    Ganz auf sich allein gestellt wandern die 22-jährige Franziska und ihr Freund Felix durch den Westen der Mongolei. Ihr Weg führt sie mitten ins Nirgendwo, wo es weder feste Pfade noch Wegweiser gibt und wo sie tagelang keiner Menschenseele begegnen. Mit dabei: ein Zelt, Astronautennahrung und ein paar uralte russische Militärlandkarten. Franziska und Felix quälen sich Berge hoch, kämpfen sich durch reißende Gletscherflüsse und werden von einer donnernden Herde Yaks umzingelt. In der Einsamkeit haben sie aber auch seltene, magische Begegnungen. Und sie lernen viel über sich als Paar, das durch die extreme Erfahrung über sich hinauswächst.

    Mein Fazit: 

    Zwei Menschen und ein Traum. Einmal durch die mongolische Wildnis wandern. Dieses Abenteuer erlebten Franziska und ihr Freund Felix. Durch dieses tolle Buch, kann man diese Reise als Leser unglaublich detailreich miterleben. Die Autorin Franziska Bär, die diese Reise selbst erlebt hat, konnte mich mit ihrem sehr leichten aber auch sehr bildlichen Schreibstil so richtig tief in dieses Abenteuer reinziehen. Als Leser findet man sich dadurch selbst mitten im Geschehen wieder und kann diese Reise auf der heimischen Couch miterleben. Alles wurde so toll beschrieben, sodass die Wildnis wirklich zum greifen nah war. Darüber hinaus befinden sich in dem Buch auch einige beeindruckende Farbfotos von dieser Reise. 

    All die Planung im Vorfeld und dann die eigentliche Reise selbst, darf man in diesem Buch miterleben. Ich finde es auch nach wie vor erstaunlich, dass man all seinen Mut zusammen nimmt um solch ein großes Projekt zu starten und umzusetzen. Auch wenn ich selbst gerne mal ein paar Tage verreise, würde mir für solch großen Expeditionen in der Wildnis definitiv der Mut fehlen. Daher haben Franziska und Felix all meinen Respekt verdient, dass sie diese 400 Kilometer durch die Wildnis mit all ihren Hürden und tollen Erlebnissen gemeistert haben. 

    Für alle Abenteurer und Leser die gerne mal etwas Fernweg haben möchte, kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne!

    Liebe Grüße
    eure Jasmin (booknerd84)
  3. Cover des Buches Die Letzten ihrer Art (ISBN: 9783442770403)
    Maja Lunde

    Die Letzten ihrer Art

     (167)
    Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause

    Auch in diesem Buch erzählt Maja Lunde eine Geschichte des über drei Zeit- und Handlungsstränge und führt sie am Ende zusammen. Alle drei Erzählungen handeln von Wildpferden.


    Im St. Petersburg im Jahr 1881 kommt der Zoologe Michail an den Schädel eines mongolischen Wildpferds, das als ausgestorben gilt. Um zu überprüfen, ob es noch weitere Exemplare gibt, die er erforschen kann, plant er eine Expedition in die mongolische Steppe mit Hilfe des Abenteurers Wolff.


    Auch der zweite Handlungsstrang spielt in der Mongolei, diese Mal im Jahr 1992. Zusammen mit ihrem Sohn Mathias reist die Tierärztin Karin in die Mongolei. Karins Ziel ist es, eine Herde der fast ausgestorbenen Przewalski-Pferde wieder auszuwildern und sich damit ihren Lebenstraum zu erfüllen. Ihr Sohn möchte die Beziehung zu seiner Mutter wieder kitten – beides gestaltet sich schwierig.


    Im Norwegen des Jahres 2064 ist der Klimakollaps Realität geworden, Europa zerfällt, viele Menschen haben ihre Heimat verlassen müssen. Eva harrt mit ihrer Tochter Isa auf dem Hof und möchte ihre beide Wildpferde retten, während Isa von dort weg möchte. Eines Tages gibt Eva einer Fremden Zuflucht auf dem Hof.


    Nachdem sich Maja Lunde in „Die Geschichte der Bienen“ schon einmal dem Thema Artensterben angenommen hatte, geht sie es in „Die Letzten ihrer Art“ ein wenig anders an. Es handelt sich dieses Mal um Wildpferde und wie sie fast ausgerottet wurden, dann dank des Einsatzes einer Tierärztin der Versuch einer Auswilderung gestartet werden kann und wie nach dem Klimakollaps in einer nahen Zukunft nur noch zwei Exemplare übrig geblieben sind und was all das bedeutet. Denn diese Wildpferde sind natürlich nur ein Sinnbild dafür, welche Arten schon ausgestorben sind und wie all das auch die Existenz der Menschheit gefährdet, was besonders deutlich wird, wenn man an das Verschwinden der Bienen denkt.


    Hier sind es besonders die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen, die ich interessant fand. Jede Geschichte hatte eine besondere zwischenmenschliche Komponente. Einmal eine Liebesgeschichte gegen die Normen der Zeit und dann gibt es die Mutter-Sohn- und Mutter-Tochter-Beziehung, die dem jeweiligen Handlungsstrang noch eine besondere Bedeutung gibt. Der erwachsene Mathias, der endlich von seiner Mutter gesehen werden möchte und die pubertierende Isa, die ihr Leben noch vor sich hat und einfach raus, weg vom Hof möchte.


    Der Zukunftsteil war für mich der Teil, der mich am meisten fesseln konnte, kam auch noch Louise hinzu. Louise verbindet die Bücher und ist ein besonderer Charakter, stark, gleichzeitig verletzlich und gekennzeichnet durch die Flucht, auf der sie sich ihr ganzes Leben befindet.


    Der erste Handlungsstrang zeigt ganz deutlich, wie sehr wir es versaubeutelt haben, im Einklang mit der Natur zu bleiben. Forscherstolz, dass eine Art nach einem benannt wird, der Wille, Tiere gegen ihre Natur in Zoos auszustellen und dafür in Kauf zu nehmen, dass viele dabei sterben, um ein paar im Namen der Wissenschaft in fremden Ländern zu zeigen und zu erforschen.


    Die Geschichte mit Mathias und seiner Mutter Karin hat mich berührt, weil Mathias so unglaublich reif im Gegensatz zu seiner Mutter ist, der es unglaublich schwer fällt, ihn wirklich zu sehen. Es ist eine so schwierige Beziehung, die die zwei haben. Karin empfindet ihr Kind als Belastung, er „nimmt so viel Raum ein“. Mir tut Mathias unglaublich leid, wenn ich solche Sätze lese. Karin hat es auch nicht einfach gehabt, aber sie ist mir unsympathisch. Auch wie sie über den Wolf redet, ihn als hässlich und böse bezeichnet, das gefällt mir einfach nicht. Es gibt nur ihre Pferde.


    Die Pferdegeschichte konnte mich leider nicht so packen, wie mich „Die Geschichte des Wassers“ gepackt hat. Emotional konnte ich nicht in das Grundthema des Buches einsteigen. Vielleicht lag es daran, dass ich den ersten Handlungsstrang sehr langatmig fand, die Protagonisten unsympathisch oder was auch immer.


    Dieses Mal ging es für mich mehr um die Personen und besonders um die Personen, die in der Zukunft leben. Dieser Teil macht so deutlich, was wir verlieren werden, wenn wir nichts tun, zum Beispiel eine medizinische Versorgung, die Sicherheit, dass die Supermarktregale gefüllt sind und und und.


    Das Thema Artensterben geht ein wenig verloren durch die vielen kleinen Nebengeschichten. Die Hauptpersonen sind besessen von den Pferden und die, die mit ihnen zusammenleben, leiden gerade im zweiten und dritten Erzählstrang sehr darunter. Mir persönlich ist es manchmal zu schwarz oder zu weiß, es fehlen die Grautöne. Das überschattet das eigentliche Thema des Buchs in meinen Augen.


    Trotzdem bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, denn es ist wichtig für das Verständnis des vierten Teils.

  4. Cover des Buches Das letzte Artefakt (ISBN: 9783944544946)
    Carmen Capiti

    Das letzte Artefakt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Carlosia
    Klappentext:
    Meisterschurkin Arala erfährt vom Tod ihrer Schwester, da sie den brandschatzenden Schergen des Königsbruders Zepharis begegnet ist, und schwört Vergeltung. Gegen ihre Prinzipien schließt sie sich einer Gruppe Reisender an, die sie zu Zepharias' geheimer Festung führen soll. Arala erfährt jedoch am eigenen Leib, dass der Königsbruder weder durch List noch durch Kraft zu besiegen ist. Lediglich eine alte Legende über ein mächtiges Artefakt scheint die letzte Hoffnung zu sein - ein Artefakt, das Arala direkt in Zepharis' Reich trägt …
    Über den Autorin:
    (Amazon)
    Die Autorin wurde 1988 in der Zentralschweiz geboren. Nach einem Studium der Informatik arbeitet sie seit 2012 im Bereich der Informationssicherheit.

    Das Schreiben entdeckt hat sie in frühen Jahren auf der Schreibmaschine ihrer Großeltern. Kürzestgeschichten für ihre verehrte Primarschullehrerin waren das Ergebnis. Seither lässt sie das Schreiben nicht mehr los. An ihrem Debütroman "Das letzte Artefakt" schrieb sie insgesamt über 12 Jahre,
    Sie bewegt sich vor allem im Phantastikgenre, sprich Fantasy, Mystery, Science Fiction … Es sind jedoch auch Projekte in anderen Bereichen angedacht.

    Neben dem Schreiben nennt sie eine beachtliche Liste an Hobbys ihr Eigen. Sie spielt verschiedenste Formen von P&P- und auch Liverollenspielen, sowie Tabletop. Außerdem ist sie ein großer Fan von britischen TV-Serien, wie Sherlock oder Doctor Who. Natürlich liest sie sehr gerne und dies sowohl Unterhaltungsliteratur wie auch Fachbücher.

    Weitere Infos auch unter: http://www.carmencapiti.ch

    Erster Satz:
    Schweigend beobachtete der Hauptmann die Bewegungen des Soldaten, der vor ihm den feuchten Waldboden untersuchte, während der Rest seiner Männer im nahen Umkreis wartete.

    Gestaltung:
    Bei dieser Gestaltung bin ich mir nicht ganz sicher. Sie gefällt mir zwar sehr gut, passt zu Geschichte und verrät einem ein bisschen, aber mir fehlt dieser ein WoW Moment :/

    Inhalt:
    Phil ist ein Abenteurer der schon so manches erlebt hat. Als er dann mit einer Kuhbäuerin auf den Weg macht und in einer Nacht von einer Meisterdiebin überfallen wird stürzen sich die beiden in ein Abenteuer dem sie vielleicht lieber fern geblieben wären…

    Meine Meinung:
    Mir hat das Buch ganz gut gefallen, jedoch war der Einstieg doch etwas schwerer.
    Die Geschichte war nachdem man den Einstieg überwunden hat sehr spannend und interessant geschrieben. Die Kapitel sind relativ klein was dazu führt das man das Gefühl hat sehr schnell voran zu kommen.
    Die Charaktere sind gut beschrieben und vor allem starke Gegensätze.
    Mit diesem Buch lernt man wieder eine neue und sehr spektuelle Welt kennen die entsprechen gut beschrieben wurde.

    Bewertung:
    ∞∞∞∞

  5. Cover des Buches Traumziel: Weit weg (ISBN: 9783898417532)
    Beatrice Sonntag

    Traumziel: Weit weg

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Starbks

    In "Traumziel: Weit weg" hat Beatrice Sonntag Geschichten aus aller Welt in einem Buch zusammengefasst. Das Schöne an dem Buch ist, dass der Leser die immer Reisende in einige bekannte und auch ungewöhnliche Reiseziele begleiten kann.

    Zum Inhalt: Beatrice Sonntag hat in einzelnen, nach Ländern geordneten Kapiteln ihre Reisen beschrieben. Dabei ist sie unterwegs in den Ländern Island, Mongolei, Oman, Georgien, Botswana, Jamaica, Israel und Venezuela. Die Auswahl der Länder ist also sehr vielseitig und reicht von sehr normal (Island) bis sehr exotisch (Mongolei).

    Damit ist auch schon klar: Verschiedene Länder werden den Leser auch unterschiedlich ansprechen. In Island und der Mongolei war ich selbst schon. Dabei hat mich Island gelangweilt und die Mongolei mit offenem Mund zurück gelassen. Und die Autorin beschreibt auch genau die Mongolei, die jeder Mongoleireisende zwangsläufig wohl ähnlich erlebt, denn die Reisen gleichen sich fast alle.

    Es gibt Länder, die für mich definitiv keine Reiseziele wären (momentan Botswana und Israel), andere, die mich auch reizen würden (Venezuela, Georgien). Da ist es schön, schonmal zu lesen, was einen dort erwarten könnte.

    Das Buch selbst muss nicht vorne begonnen werden. Ich liebe es, wenn ich mir selbst mein Kapitel aussuchen kann. Kleine Anekdoten aus den Ländern machen Lust auf mehr. Gern würde ich noch weitere Bücher der Autorin lesen, wenn es wieder so eine spannende Länderauswahl gibt. Ich selbst reise am liebsten in die USA oder nach Kanada, aber immer, wenn ich mich auf Neues einlasse (z.B. Mongolei), lerne ich so viel.

    Weiter so, Beatrice Sonntag, dieses Buch hat seine 4 Sterne verdient.
  6. Cover des Buches Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind (ISBN: 9783293207363)
    Galsan Tschinag

    Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Irisblatt

    Galsan Tschinag hat ein außergewöhnliches, leises, sehr besonderes Buch geschrieben, das zahlreiche Einblicke in die Lebensweise mongolischer Nomaden, aber auch in die Abgründe menschlicher Gesellschaft gewährt. Alles beginnt im Hausflur eines städtischen Hochhauses. Eine junge Frau hat bei einer Quizshow einen stattlichen Hammel gewonnen. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung strandet sie mit dem blökenden Tier im Hausflur. Zaghaft klopft sie an die Tür eines alten Mannes, den sie erst wenige Minuten zuvor in seiner Wohnung hat verschwinden sehen. Sie bittet den unbekannten Mann, kurz auf ihr Schaf aufzupassen. Hilfsbereit nimmt er den Hammel mit in seine Wohnung.

    Aus der flüchtigen ersten Begegnung entwickelt sich eine zarte Vertrauensbeziehung, die beide von ihrer Einsamkeit befreit. Dsajaa lässt Nüüdül an ihrem bisherigen Lebensweg teilhaben und auch Nüüdül erzählt offenherzig aus seinem langen Leben. Beide sparen dabei die Schattenseiten nicht aus, lösen gemeinsam so manches Problem und bedeuten einander schon bald so viel, dass sie sich gegenseitig adoptieren und fortan als Vater und Tochter durchs Leben gehen. Galsan Tschinag gehört der ethnischen Gruppe der turksprachigen Tuwa an. Er wurde im Altai-Gebirge in der Westmongolei geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in einer Jurte. In Leipzig lernte er Deutsch und studierte Germanistik. Heute lebt der auf Deutsch schreibende Autor wieder in der Mongolei. 

    Die Sprache seines Romans ist von einer fremden Poesie durchdrungen, die etwas von der Erzählweise und den Umgangsformen der mongolischen Nomaden erahnen lässt. Gastfreundschaft wird groß geschrieben. Es gibt besondere Dankes- und Begrüßungs- sowie Abschiedszeremonien, die bereits bestehende Beziehungen bekräftigen, andere erst herstellen. Weit verbreitet scheint die Möglichkeit, Menschen jeden Alters durch Adoption zu verbinden und dort familiäre Fürsorge zu ermöglichen, wo es keine Blutsverwandtschaft gibt.

    Die blumige, sich vorsichtig nähernde Sprache ist fremd und zugleich wunderschön. Der Autor lässt seinen Protagonisten viel Zeit für ihre Lebensgeschichten und die Einordnung des Erlebten. Zuweilen erscheinen die Erzählungen wie aus einem Tagtraum. Kommt die Rede aber auf die Weite und Schönheit der mongolischen Natur, dann leuchten die Farben. Der Autor gibt seinen Protagonisten am Ende der Geschichte noch einen guten Wunsch mit: „(…) ihr Lieben: Lebt euren Träumen nach, holt sie ein und macht sie zu euren treuen Dienern! (S. 393)“.

    Mir hat dieser Roman in seiner eigentümlichen Art gut gefallen. Ich habe viel über mongolische Kultur und die Verbundenheit der Menschen untereinander erfahren und werde bestimmt noch weitere Bücher des Autors lesen.

  7. Cover des Buches Der Zorn der Wölfe (ISBN: 9783442473953)
    Jiang Rong

    Der Zorn der Wölfe

     (77)
    Aktuelle Rezension von: MartinA

    Der Zorn der Wölfe ist ein seitenstarkes, bildgewaltiges Epos über die Mongolei, das dem Leser eine unbekannte und auf gewisse Weise doch sehr fortschrittliche Welt nahebringt. Wie die Han-Chinesen, welche das Leben mongolischer Viehzüchter kennen lernen sollen, lernt auch der Leser (Chinese oder nicht) viel über ein kaum bekanntes (oder wahrgenommenes) Volk. Es passiert nicht viel und doch scheint es, als würde der Leser direkt am Leben der Mongolen teil zu nehmen. Wichtig für den Mongolen und wichtig für das Buch ist der Wolf und so bestimmt dieses elegante Tier, das als wichtiger Gottesbote die Verbindung zum Himmel darstellt, einen wichtigen Teil im Buch ein, sei es in der mongolischen Gedankenwelt oder als potentielle Gefahr für Mensch und Tier.
    Das Buch zeigt auf sehr eindringlicher Weise, wie der Mensch durch Gier und Machtstreben das Gleichgewicht zwischen Natur und Zivilisation zerstört… und so bleibt am Ende des Romans doch eine gewisse Nachdenklichkeit über die eigene Bedeutung und die Bedeutung des Menschen.
    Aber DER ZORN DER WÖLFE ist ein Buch über Wölfe, die nicht zornig sind, sondern sich so verhalten, wie sie sich verhalten sollen. Der Leser erfährt viel über die mongolische Lebensweise, aber auch viel über den mongolischen Wolf. Und dennoch fließen Fiction und Fakten harmonisch ineinander über, Jiang Rong verfasste einen bedeutenden Roman, dessen Atmosphäre man sich nicht entziehen kann.

    Der Zorn der Wölfe erhielt zehn Literaturpreise, darunter den Man Asian Literary Prize. Geschrieben hat es Lü Jiamin, ein Regimekritiker und Demokratiebefürworter unter Verwendung eines Pseudonyms. Anders wäre eine Veröffentlichung in China nicht gestattet/möglih gewesen. Dort war es nicht nur ein sehr erfolgreiches Buch, der Siegeszug zog sich international fort.
    2015 wurde das Buch als DER LETZTE WOLF verfilmt.

  8. Cover des Buches Donnerstags im Fetten Hecht (ISBN: 9783442378654)
    Stefan Nink

    Donnerstags im Fetten Hecht

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Eine 50 Millionen-Erbschaft steht Schatten ins Haus, doch zuvor muss er die 6 Miterben auftreiben, sonst haben sich die goldenen Aussichten erledigt. Da Schatten selbst allerdings unter extremem Übergewicht leidet, eine Bakterienphobie hat und grundsätzlich wenig gewillt ist das Haus zu verlassen, spannt er kurzerhand seinen Kumpel Siebeneisen ein. Der wird auf eine aberwitzige Weltreise geschickt, mit minimalem Budget. Auf seiner Suche nach den Miterben muss er sich unter anderem einem Lämmergeierangriff stellen, Geister jagen und eine gruselige Rentnerkreuzfahrt  überleben.

    Ein Buch von dem ich mir witzige Lesestunden und schöne Unterhaltung versprochen habe. Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.

    Der Schreibstil ist sehr gut, die Geschichte rund und die Charaktere schön gestaltet. Die Länder sind mit ihren Eigenheiten lebendig geschildert, mal witzig, mal sachlich, mal ein bisschen mit Klischee verrührt. Die aberwitzigen Situationen sind durchaus intelligent gestaltet und schön eingebaut. 

    Und doch hat das Buch mich aus irgendeinem Grund nicht fesseln können. Die Charaktere blieben mir leider fremd und die Geschichte konnte mich nicht für sich gewinnen. Sehr schade, dass dieses durchaus gute Buch meinen Geschmack nicht treffen konnte. 

  9. Cover des Buches Chaos (ISBN: 9783644043817)
    David Mitchell

    Chaos

     (62)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Okinawa:
    Er verübte im Auftrag Seiner Luzidität den Giftgasanschlag auf das U-Bahnnetz in Tokyo. Jetzt ist er auf der Flucht und macht den vereinbarten Anruf, der ihm Hilfe bringen soll...

    Tokyo:
    Er ist Verkäufer in einem Plattenladen, mag Jazz und ist in ein ihm unbekanntes Mädchen verliebt. Ein seltsamer Anruf verändert sein Leben...

    Hongkong:
    Er wäscht Geld für Drogenhändler. In einem Restaurant trifft er ein Liebespaar. Am nächsten Tag besteigt er den Heiligen Berg und stirbt...

    Mongolei, Petersburg, London und noch mehr Orte. Wir treffen sprechende Bäume, körperlose Seelenwanderer, skrupellose Kunstdiebe, Schlagzeug spielende Ghostwriter und viele, viele mehr.

    David Mitchell legt mit CHAOS einen Band mit 9 Geschichten vor - einen Roman in neun Teilen - wie der Umschlag uns verrät. Und tatsächlich kann jede Geschichte, jeder Teil für sich alleine stehen, doch trotzdem sind sie untrennbar miteinander verbunden.
    Es geht um das Schicksal, um Liebe, um Tod und die Suche nach den Anfängen, nach dem Ende, nach alten Legenden und einer
    besseren Welt; nach dem Großen Ganzen.

    CHAOS ist erfrischend anders, ist interessant und auf jeden Fall lesenswert. Alle neun Teile sind in der Ich-Form geschrieben, wobei Ich immer eine andere Person, ob Mann oder Frau oder auch Seelenwanderer ist. Man verschlingt Teil um Teil, Geschichte um Geschichte auf der Suche nach der Verbindung zu den anderen Teilen und bemerkt dabei überhaupt nicht, wie schnell man sich dem Ende nähert.

    Ich kann CHAOS jedem empfehlen der mal etwas Anderes lesen möchte

  10. Cover des Buches Die neun Träume des Dschingis Khan (ISBN: 9783518459706)
    Galsan Tschinag

    Die neun Träume des Dschingis Khan

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dschingis Khan liegt im Sterben. Er – der Reiterfürst! - ist bei einem Jagdausflug vom Pferd gestürzt und liegt seitdem in seiner Jurte. Während seine Kämpfer verbittert versuchen, den aktuellen Feldzug zu einem siegreichen Ende zu führen, dämmert ihr Khan vor sich hin und hadert mit seinem Schicksal: „musste das sein, dass der Körper, der sich noch am Morgen gesund und munter in den Sattel geschwungen, nun flach liegt wie ein gefällter Baum?“

    Das Buch ist in neun Kapitel unterteilt, und jedes Kapitel beschreibt einen Traum, den der verletzte Heerführer in seiner Jurte träumt (neun ist auch die heilige Zahl der Nomaden, diese Nummer ist also nicht ganz zufällig gewählt). In seinen Träumen lässt er sein Leben Revue passieren. Er erinnert sich an seine Kindheit, an die Mutter, die ihrem ersten Mann geraubt wurde, dem zweiten dann Dschingis Khan gebar, der ihn schlussendlich töten würde.

    Er denkt an seine Frauen, die er von seinen zahlreichen siegreichen Schlachten und Feldzügen mitgenommen hat. Eine dieser Ehefrauen - die Khatun Jessüi – hat ihn auf diesem Feldzug begleitet. Vor Jahrzehnten hat der Khan ihren Ehemann vor ihren Augen köpfen lassen und daraufhin sie und ihre Schwester geehelicht. In seinem Fieberwahn ist er nun auf einmal verunsichert, ob Jessüi ihm doch nicht treu ergeben ist, sondern vielleicht innerlich darüber jubiliert, ihn so liegen zu sehen, ob dies nun endlich die Rache ist, auf die sie Jahrzehnte lang gehofft hat.

    Dann schiebt er diese Gedanken beiseite und denkt an seine Kampfgefährten und die Schlachten, die sie gemeinsam geschlagen haben. Dabei erinnert er sich an die Zeiten bevor er der ozeangleiche Dschingis Khan war, als er noch einfach Temüdschin hieß, als sein Gefolge noch klein und die Erfolge hart waren.

    Galsan Tschinag bedient sich einer erhabenen Sprache mit einem Schuss Pathos und wenig Erklärungen. Bestimmte Gebräuche und Gepflogenheiten der Mongolen erschließen sich einfach während des Lesens. Man muss sich auf die Erzählung einlassen und dann sieht man den gealterten und gestürzten Khan vor sich, wie er in einem Zelt auf seinem Lager liegt und vor sich hindöst. Wie beiläufig Tschinag dies gelingt, ist grandios.

    Diese Rezension wurde auch auf lesemanie.com veröffentlicht.
  11. Cover des Buches Gold und Staub (ISBN: 9783293206984)
    Galsan Tschinag

    Gold und Staub

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Mrs_Nanny_Ogg

    Gold und Staub, dies ist das zweite Buch von Galsan Tschinag, das ich lese. Es ist viel persönlicher als das erste, Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind. Aber auch in diesem Buch hat mich fasziniert, wie virtuos der Autor mit der deutschen Sprache umgehen kann.
    Galsan Tschinag erzählt hier von seinem großen Projekt als Stammesführer der Tuwa einen Friedhof der Ahnen wieder herzurichten und vorallem zu begrünen. Er stößt bei seinem Vorhaben nicht nur auf Wohlwollen, es braucht Diplomatie und auch eine gute Schamanin an seiner Seite um Tuwa und Kasachen und mongolische Beamte für das Ziel zu gewinnen. Würze in die Geschichte bringt Raja, eine geheimnisvolle blonde, schöne Kasachin, die die Goldvorhaben im Altai abbauen möchte und damit nicht nur in die Landschaft, sondern auch in Galsans Herz tiefe Wunden schlägt. Und doch - die beiden fühlen sich auf seltsame Weise miteinander verbunden, Seelenverwandten gleich. Doch die Freundschaft endet tragisch.
    Galsan Tschinag hat sich einmal gewünscht, Mittler zwischen Ost und West zu sein. Genau das gelingt ihm, dem Stammesführer und Schamanen, nicht nur durch seine Bücher. Ich bin neugierig auf ihn geworden und dank eines Tipps von einem anderen Galsan Tschinag - Fan auf seine Homepage gelangt. Er ist regelmäßig in Europa und hält Vorträge. Ich bin froh, dass ich durch ihn ein klein wenig in seine Heimat schnuppern durfte und neugierig geworden bin. Ich möchte mir seine letzten Worte aus dem Buch ebenfalls für meinen Schluss leihen: Danke. Danke. Danke.
  12. Cover des Buches Der Pferdejunge (ISBN: 9783596179206)
    Rupert Isaacson

    Der Pferdejunge

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Rowan ist Autist. Seine Eltern sind erschrocken, haben Angst und wissen Anfangs nicht wie sie mit dieser Aufgabe umgehen sollen. Der erfolgreiche Journalist und seine Frau wiedmen sich mit ganzer Kraft dem Sohn und probieren alles aus und werden doch immer wieder belächelt und enttäuscht. Rowan ist es aber, der ihnen zeigt dass es sich lohnt zu kämpfen, denn er überrascht sie immer wieder mit klugen Sätzen und Aussprüchen und das bringt die Eltern auf eine Idee. Mit einem Pferd reitet der Vater mit seinem Sohn zu einem SChamanane. Keine Ahnung wo er wirklich lebt und was ihn erwartet macht er sich auf und Rowan liebt es auf dem Rücken des Pferdes und dann kommen sie eines Tages wirklich an und es beginnt ein Wunder. Diese Wahre GEschichte berührt zu tiefst und zeigt, alles ist möglich und man darf niemals aufgeben. Ein Wunder!

  13. Cover des Buches Auf der großen blauen Straße (ISBN: 9783293403451)
  14. Cover des Buches Wir beide zusammen, der Himmel so weit (ISBN: 9783440138779)
    Lin Hallberg

    Wir beide zusammen, der Himmel so weit

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Sevedays
    Dieses Buch ist fesselnd und traurig zu gleich. Nur eine einzigen Fehler und zwar ein falsches komma.
    Der schreibstil ist gut und die Story ist auch toll.
    Zusätzlich lernt man viel über die Mongolei und deren Einwohner,  Sitten  und Tiere! 
    Ein gelungenes Buch für jede Zeit! 
  15. Cover des Buches Der Mongole - Das Grab in der Steppe (ISBN: 9783734108709)
    Ian Manook

    Der Mongole - Das Grab in der Steppe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: vicky

    Ich bin zufällig auf dieses Buch gestoßen, als ich nach Krimis gesucht habe die mal nicht in den Bergen, Frankreich oder Italien spielen. Die Mongolei klang dann wirklich mal nach etwas anderem und ich machte mich an dieses 600 Seiten Buch.

    Der Kommissar gibt am Beginn des Buchen trotz seiner imposanten Gestalt, keine sonderlich gute Figur ab. Er ist zwar noch sehr verbunden mit seinem Land und den Traditionen, aber durch ein tragischen Familienunglück gezeichnet. Vom ehemals erfolgreichsten Kommissar der Mongolei ist nicht mehr viel über. Mit seiner Kollegin Oyun und der Gerichtsmedizinerin Solongo versuchen sie zwei scheinbar unabhängige Mordfälle zu klären und stoßen dabei auf unerwartete Zusammenhänge und größere Verstrickungen, die alle zu einem der mächtigstens Männer des Landes führen.

    Ich muss sagen, dass ich das Buch am Anfang etwas schwierig fand. Es dauerte etwas, bis ich in der Geschichte angekommen bin und mit den Protagonisten mitfiebern konnte. Dann kamen auch noch einige äußerst brutale und verstörende Szenen dazwischen. Ab ungefähr der Hälfte macht das Buch aus meiner Sicht jedoch eine Wende und wird zu einem rasanten Aufrollen der einzelnen Fäden mit einem nun souveränen und bedachten Protagonisten.

    Insgesamt hat mir das Buch dann doch noch sehr gut gefallen. Auch die Schilderungen der Mongolischen Landschaft und Lebensweise sind faszinierend und machen neugierig auf mehr.

  16. Cover des Buches Mut für zwei (ISBN: 9783492308892)
    Julia Malchow

    Mut für zwei

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Ann-KathrinSpeckmann

    Ich lese derzeit einen Reisebericht nach dem anderen durch, um mich selbst zu motivieren und ein paar Tipps einzusammeln. So bin ich dann auch bei diesem Buch gelandet. Ich selbst werde zwar in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich nur ohne Kind unterwegs sein, aber allgegenwärtig ist das Thema trotzdem. Und ich muss zugeben, dass ich bei dem Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft zuerst denke, dass mir das alles kaputt machen würde. Allerdings schwingt bei mir auch immer der Gedanke mit, dass das vor allem an möglichen Vätern und am Geld läge. Wenn man ganz allein und finanziell unabhängig wäre ...
    Ich habe es auch schon eins, zwei Mal in Gegenwart von bekannten Müttern (die selbst ganz zu Hause bleiben) zu sagen, dass ich auf jeden Fall weiter studieren würde. Ich plane nicht mal ein Kind und trotzdem wurde mir quasi gesagt, was für ein Rabenmutter ich bin. Das sehe ich nicht allzu ernst. Aber ich merke es auch, dass die Gedankenmuste ziemlich festgelegt sind. Und ich finde jede Frau und jeden Mann bewundernswert der daraus ausbricht und sich eigene Gedanken macht.
    Das Buch wäre super für eine Leserunde. ;) Ich komme jetzt mal direkt zum Buch. Zwei Sachen mochte ich nicht: Nr. 1 ist der Schreibstil. Der ist meiner Meinung nach nicht gut gelungen und hat mich häufig aus dem Lesefluss gerissen.
    Die zweite Sache ist, dass ich es sehr komisch fand, welche Rolle ihr Mann bekommen hat. Beim Abschied in der Transsibirischen Eisenbahn wurde mehr über den Taxifahrer als über ihn gesagt. Vielleicht gibt es da Dinge, die nicht gesagt werden wollen, die mich auch nichts angehen. Aber irgendwie hat mir sein Part und seine Einbeziehung sehr gefehlt. Insbesondere dann, wenn einmal mehr gesagt wurde, dass beide sich gleich viel kümmern und Einfluss haben wollen.


    Insgesamt ein tolles und empfehlenswertes Buch. Auch wenn man selbst kinderlos ist.
  17. Cover des Buches Ohne Flugzeug um die Welt (ISBN: 9783431070033)
    Giulia Fontana

    Ohne Flugzeug um die Welt

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Was macht man, wenn man aus Klimagründen kein Flugzeug mehr betreten will, eine gute Freundin aber in Australien heiraten wird? Man reist eben „ohne Flugzeug um die Welt“ mit Bus, Bahn und Schiff. Über diese abenteuerliche Reise und den damit zusammenhängenden klimabedingten Überlegungen, haben Giulia Fontana und Lorenz Keyßer ein Reisetagebuch geschrieben. Und zwar ein hochgradig reflektiertes. Dabei ist das Zielpublikum allerdings durchaus eingeschränkt.

    2019 veröffentlichte die NASA Daten, die aufzeigten, dass die Jahre 2015, 2016, 2017 und 2018 weltweit die heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren. Der weltweite durchschnittliche Temperaturanstieg von 1 °C ist „nahezu vollständig auf die von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen“. Dies führt bereits jetzt zu „häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen und deren Folgen wie Hitzewellen, Dürren, Waldbränden und Starkniederschlägen“. Darüber hinaus findet gegenwärtig das „größte Massenaussterben seit dem Zeitalter der Dinosaurier statt“. Die aktuell lebenden Menschen verbrauchen die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Wir (die Menschen in westlich-kapitalistisch organisierten Gesellschaften) verkonsumieren die Zukunft und die Leben der nächsten Genrationen. Nicht weil es notwendig wäre, sondern aus egoistischen, hedonistischen Gründen. Mein Haus, meine Autos, mein Boot, meine Urlaubsreisen, mein 75 Zoll Fernseher, meine Computer und Handys. Und diese lecker schmeckenden Tiere. Am besten täglich ein XXL Schnitzel oder Angus-Burger. Mit Vollgas gegen die Wand. Hauptsache niemand legt Hand an meinen Wohlstand.

    Wir konsumieren uns zu Tode

    So kann es nicht weitergehen und so haben sich in den letzten Jahren vermehrt NGOs und Vereine entwickelt, die dem gegenwärtigen Wirtschaften, Konsumverhalten und Reisen Alternativen entgegensetzen wollen. Fridyas For Future ist sicherlich eine der bekanntesten Bewegungen dieser Art. Giulia Fontana und Lorenz Keyßer sind aktiv in einigen dieser Gruppen. Sie engagieren sich seit Jahren für die Entwicklung eines Bewusstseins, dass die Menschheit unmöglich so weitermachen kann. Die Kipp-Punkte sind fast erreicht. Und wenn künftige Generationen noch eine lebenswerte Welt vorfinden wollen, muss jetzt gehandelt werden. Ganz oben auf der Liste dessen, was man dabei selbst tun kann, ist so wenig CO₂ wie möglich zu verbrauchen. Also zumindest bewusster mit diesem Verbrauch umzugehen, um ihn so zu vermindern. Bereits früh entschieden sie sich, auf das Fliegen zu verzichten. Nicht aus purem Aktionismus, sondern aus wohlüberlegten Gründen. Welche das sind, führen sie in ihrem Buch „Ohne Flugzeug um die Welt. Klimabewusst unterwegs und glücklich.“ eingehend aus. Es existiert ein umfassender Anmerkungsapparat mit zahlreichen Belegen und Hinweisen auf weiterführende Literatur und Studien.

    Dabei kann sich das Buch leider nicht so richtig entscheiden, was es eigentlich sein möchte und wer damit die Zielgruppe sein soll. Einerseits Reisetagebuch und andererseits Sachbuch zur Aufklärung über Emissionen und Umwelt- und Klimaschutz. Doch diese Hybridität ist erheblich ambivalent. Zum einen hebt sich das Reisetagebuch dadurch von vielen, vielen anderen (Welt-)Reisebüchern ab. Meist fehlt diese Reflexion über das eigene Reiseverhalten. Zum anderen geraten so die erzählten Geschichten recht kurz und reißen geradezu mittendrin ab. Es braucht halt auch Platz die Inhalte zur Klimaerwärmung unterzubringen. Und gleichzeitig sind diese Ausführungen wiederum zu knappgehalten, um ein Buch zur Klimakrise zu sein. Im besten Falle, ist es ein Buch für Reiseinteressierte, die dadurch zum Nachdenken über die umweltschädlichen Auswirkungen des Reisens animiert werden.

    Vor- und Nachteile von Reisetagebüchern

    Das Buch ist immer da gut, wo es die Begegnungen mit Menschen beschreibt. Seien es russische Soldaten, andere Weltreisende oder die Mannschaftsmitglieder von Containerschiffen. Das freundliche, offene Gemüt von Giulia und Lorenz lässt sie wundervolle Begegnungen erleben. Sicherlich der Teil, der zum Fernweh beitragen kann. Auch die Gedanken, die sich die Beiden machen, sind immer wieder interessant. Aber hier muss man auch ganz deutlich sagen, das ist nicht für jede*n Leser*in was. Beim Schreiben war offensichtlich die Peer-Group von Giulia und Lorenz das rigide Über-Ich. Keine Geschichte, die nicht einfach für sich steht und die Gedanken dazu den Leser*innen überlässt, sondern ein beständiger Innerer Dialog und eine Bewertung, wie man es noch sehen kann. Auch wenn das dahinterstehende Menschen- und Weltbild sehr angenehm ist, ist es doch gleichzeitig auch reichlich ermüdend, alle paar Absätze aufgezeigt zu bekommen, wie reflektiert die beiden doch sind. Das hatte man eigentlich schon schnell verstanden. Nicht alles muss den Leser*innen vorgekaut werden. Es sei denn die Zielgruppe kann selber noch gar nicht richtig denken. Weist darauf auch die Altersempfehlung des Verlages hin? Ab 6 Jahren?

    Ich fürchte es fast. Denn auch der Schreibstil ist eigentlich gar keiner, sondern es erinnert sehr stark an Bildunterschriften in Familienfotoalben. Sehr einfache Sätze in sehr einfacher Sprache. Es ist ja nun leider so, dass nicht jede*r, der*die etwas zu sagen hat, auch schreiben kann. Ist natürlich auch nicht notwendig, aber ein Sprachgenuss ist „Ohne Flugzeug um die Welt“ nun mal nicht.

    Insgesamt klingt das jetzt negativer, als es tatsächlich ist. Aber es ist eben kein Buch für Alle. Man muss die ökologische, nachhaltige und humanistische, um nicht zu sagen linksalternative Weltsicht der Beiden schon mögen, sonst wird man sehr schnell verzweifeln. Da ich diese Sicht aber teile, hat es mir durchaus Spaß gemacht den Beiden um die halbe Welt zu folgen. Auch wenn mir die jeweiligen Episoden viel zu kurz ausfallen. Und auch die Infoboxen und Zwischenkapitel zum Klima und zu einer nachhaltigeren Lebensweise haben mir einiges noch einmal näher aufgezeigt. Für junge Menschen, die sich mit Fridays For Future identifizieren können, ist es mit Sicherheit wundervolle Weltreiseliteratur.

  18. Cover des Buches Dschingis Khan - Sohn der Wölfe (ISBN: 9783442370016)
    Conn Iggulden

    Dschingis Khan - Sohn der Wölfe

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Genauso schnell wie seine Reiterhorden, verbreitete sich auch sein Name: "Dschingis Khan". Doch was steckt hinter diesem Mann, der wie kein zweiter regierte. Eine Teilantwort auf diese Frage liefert kein geringerer als Conn Iggulden in seinem Buch 'Dschingis Khan – Sohn der Wölfe'.

    Der Leser begleitet Temudschin, wie Dschingis Khan zu Kinderzeiten genannt wurde, anfangs durch ein recht sorgenfreies Leben und das an eins der wohl unmenschlichsten Gebiete dieser Erde. Gerade noch spielte Temudschin mit seinen Brüdern, als die Pflichten des Alters auf ihn niedergehen. Sein Vater Yesugei und gleichzeitig der Stammesführer der Wölfe, vertraut auf die alten Traditionen und sucht in dem Nachbarstamm eine geeignete Lebensgefährtin für seinen Sohn. Als Bezahlung, dafür, dass er, ihnen eine Tochter nimmt, muss der junge Temudschin den Tauschpreis abarbeiten. Zumindest ist dies der Plan, doch der mysteriöse Tod seines Vaters, zwingt ihn zur Flucht und zur Heimreise. Anstatt die Nachfolge seines Vaters anzutreten gerät alles aus den Fugen und seine Welt zerfällt vollends. Ein Wechselbad der Gefühle strömt durch Temudschin, gerade noch ein angesehener Sohn des glorreichen Stammesführers Yesugei, sieht er sich mit seiner Familie am Abgrund der Existenz. Den vermeintlichen Todesstoß versetzt ihm das neue Oberhaupt der Wölfe, der sich von den Kindern Yesugeis bedroht fühlt und daher entschließt mit der Sippe weiter zu reisen und die Abkömmlinge ins Exil zu verbannen. Zurück bleibt Temudschin, mit seinen Brüdern, seiner Mutter und der gerade neugeborenen Schwester. Wie er diesen Tiefpunkt zum Wendepunkt macht und zu dem Mann wird, den wir heute kennen und fürchten, dass erfährt man auf den Rund 400 weiteren Seiten, die das insgesamt 512 Seiten starke Werk hat.

    'Dschingis Khan – Sohn der Wölfe' ist das erste von vier Büchern rund um den Mythos 'Dschingis Khan'. Wahrscheinlich ohne es zu ahnen passte sich Conn Igguldens Erzählweise harmonisch der rauen und gnadenlosen Wildnis an. Genauso gnadenlos zwingt er den Leser zu einem "Lernenden", indem er mit seinem wirklich beeindruckenden Hintergrundwissen rund um die Charaktere und der Geschichte punktet.

    Diungo
  19. Cover des Buches Der singende Fels – Schamanismus, Heilkunde, Wissenschaft (ISBN: 9783293403475)
    Galsan Tschinag

    Der singende Fels – Schamanismus, Heilkunde, Wissenschaft

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ancareen
    Der Wissenschaftler und der Schamane, der in den sechziger Jahren in Leipzig studierte, tauschen sich über viele philosphische und spirituelle Themen in einem Gespräch, geleitet von Maria Kaluza aus, um eine Brücke zu bauen, zwischen Ost und West. Einfach nur empfehlenswert.
  20. Cover des Buches The Travel Episodes (ISBN: 9783492404877)
    Johannes Klaus

    The Travel Episodes

     (4)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    ‚Mögen sie euch an ferne Orte entführen. Mögen sie euch Lebensweisen näherbringen, die ihr so nie für möglich gehalten hättet. Mögen sie euch inspirieren und zum Staunen bringen. Und Mut machen, euch selbst und die Welt kennenzulernen.‘ (Seite 15)

    Bei ‚The Travel Episodes. Neue Reisegeschichten von allen Enden der Welt‘ handelt es sich um den dritten Teil der von Johannes Klaus herausgegebenen Reisegeschichten.

    Der Leser wird auch diesmal an exotische sowie an ganz gewöhnliche Orte mitgenommen, an denen die Autoren ganz besondere Geschichten erlebt haben.

    Gegliedert ist der dritte Band in ‚Das Glück des Fremdseins‘, wo der Leser unter anderem die Südsee, Russland und Syrien virtuell bereist, ‚Aus Angst wird Mut‘, wo einen die Autoren mit nach Wales, Kroatien, die Mecklenburgische Seenplatte, an die Elfenbeinküste etc. mitnehmen, sowie ‚Allein ist nicht einsam‘, wo man Geschichten aus und über Peru, Myanmar, Finnland u.v.a. folgen kann.

    Ich kenne Band 1 und Band 2 der Travel Episodes und finde den dritten Band im Vergleich etwas schwächer. Einige der Autoren kannte ich zudem schon, so dass die Geschichten nicht wirklich neu für mich waren.

    Viele der Geschichten schaffen es jedoch, den Leser vor Ort zu versetzen, lassen ihn beim Lesen träumen, Abenteuer vom heimischen Sofa aus erleben, besondere Fleckchen der Erde entdecken, exotische Speisen kosten und/oder aufatmen, weil der Autor seine aufregende Tour unbeschadet überstanden hat.

    Manche der Geschichten sind einfach von Grund auf spannend (z.B. die Reise von Dominik Mohr nach Syrien vor dem Krieg), andere sind hervorragend, mit großer Spannung oder viel Witz erzählt (z.B. die Kreuzfahrt von Philipp Laage oder die Indien-Reise von Oleander Auffahrt), wieder andere fand ich persönlich kaum interessant (z.B. die Ruhrpott-Geschichte von Karin Lochner). Alles in allem ist aber für jeden etwas dabei, weil die Geschichten so heterogen geschrieben sind und vollkommen unterschiedliche Orte und Reisearten behandeln.
  21. Cover des Buches Auf den Spuren von Dschingis Khan (ISBN: 9783492402569)
  22. Cover des Buches Waffengefährten, (ISBN: B0027TQOFM)
    Konstantin Simonow

    Waffengefährten,

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Der Oktoberrevolution 1917 in Russland folgte nicht nur die Novemberrevolution 1918 in Deutschland, die, auf Betreiben der zunehmend verbürgerlichten Sozialdemokratie, nicht vollendete Novemberrevolution in Deutschland, sondern auch eine erfolgreiche im Juli 1921 in der Mongolei. 1939, Europa stand kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, stieg auch die Kriegsgefahr im Fernen Osten. Das kaiserlich-militaristische Japan hatte die chinesische Mandschurei besetzt und bedrohte nun die 1924 gegründete Mongolische Volksrepublik. Diese bat die Sowjetunion um militärische Hilfe im Kampf gegen einen bevorstehenden japanischen Angriff. Im Frühjahr 1939 drangen dann tatsächlich japanisch-mandschurische Truppen in die Mongolei vor. Nach anfänglichen Erfolgen der Okkupanten, gelang es den sowjetischen und mongolischen Armeeeinheiten nach und nach die Aggressoren zurückzudrängen. Ende August siegten die Truppen der beiden sozialistischen Staaten, die die japanischen hinter dem Halchin-Gol zurückschlugen. Konstantin Simonow (1915-1979) verarbeitet diesen Konflikt an der mongolisch-mandschurischen Grenze in dem 1952 geschriebenen, 1964 wesentlich überarbeiteten und 1966 im Verlag Kultur und Fortschritt Berlin (DDR) auf deutsch veröffentlichten Roman "Waffengefährten". Er bildete den Auftakt zu seinem Romanzyklus über den Zweiten Weltkrieg, dem "Die Lebenden und die Toten" und "Man wird nicht als Soldat geboren" folgten. Simonow selbst war Kriegsberichterstatter im Großen Vaterländischen Krieg, wie der Kampf gegen die faschististischen deutschen Aggressoren auf sowjetischer Seite genannt wurde. Auch bei diesem Roman merkt man das Metier des Autors. Sachlich, klar, eindeutig stellt er die Ereignisse dar. Schonungslos wird die Grausamkeit des Krieges geschildert. Freude über erfolgreich geschlagene Schlachten wird dadurch auch immer wieder relativiert, dass Simonow aufzeigt, wie hoch der Preis dafür war: Freunde und Gefährten, mit denen man noch wenige Stunden zuvor gescherzt hatte, sind plötzlich tot. Gefallen. Packend und mitreißend, wenn auch stellenweise etwas sehr pathetisch, ist die Darstellung der Kriegsgeschehnisse. Zweifellos. Allerdings: Geht es um die Darstellung von Privatem, dann ist dieser Reporterstil nicht gerade sehr geeignet, um die menschlichen Gefühle der handelnden Protaginisten individuell zu zeichnen. Hier gelang es Simonow nicht mich an diese Handlungsstränge zu fesseln. Sie wirkten nüchtern und distanziert. Fade. Da beide Ebenen, die militärische und die persönliche, aber immer miteinander verwoben sind, so bietet der Roman immer wieder starke Phasen, die den Leser aufgrund des verdichteten Geschehens außer Atem kommen lassen, die aber von Phasen der Langatmigkeit unterbrochen werden. Obwohl der Roman zu einem Zyklus gehört, ist er auch als Einzelwerk lesbar. Das Buch ist inhaltlich in sich geschlossen. Es beginnt mit den Versetzungen des Panzeroffiziers Klimowitsch und dessen Freund, dem Frunse-Akademie-Absolventen Hauptmann Artemejew in das mongolische Kriegsgebiet und endet mit dem Gefangenaustausch nach dem Sieg der sowjetisch-mongolischen Truppen. Letzterer findet aber gerade statt, als Hitler-Deutschland Polen überfallen hat. Und es deutet sich an, dass die Protagonisten nun an der Ostgrenze der Sowjetunion benötigt werden, was ja dann in den Fortsetzungen auch dargestellt wird. Als Fazit: ein durchwachsener Roman. Simonow hat bessere Romane geschrieben.
  23. Cover des Buches Das Amulett des Dschingis Khan (ISBN: 9783473583508)
    Nina Blazon

    Das Amulett des Dschingis Khan

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Kerry
    1241 ist Krystian sechs Jahre alt und lebt in Krakau. Seine Mutter, eine Magd, hat ihn früh verkauft, sein Vater ist unbekannt. Gekauft hat ihn seinerzeit der Menschenfresser-Marek um ihn in einer Ausstellung von lebenden Kuriositäten auszustellen, denn Krystian hat ein Schlangenzeichen. Schläge und Misshandlungen waren bei Marek an der Tagesordnung und in einem günstigen Moment gelang dem kleinen Jungen die Flucht. Doch jetzt muss er auf der Hut sein, noch immer ist eine Belohnung auf ihn ausgesetzt, die derjenige bekommt, der ihn zu Marek zurückbringt. Und tatsächlich werden zwei Gerber-Lehrlinge auf Krystian aufmerksam und wollen ihn fangen - doch genau in diesem Moment greifen die Tataren Krakau an. Wie durch ein Wunder ist Krystian einer der wenigen Überlebenden dieses Angriffs - doch sein Bein ist gebrochen, als er von einem Pferd begraben wurde. Er weiß, dass er von nun an ein Krüppel bleiben wird, doch er hat etwas, das ihn Mut schöpfen lässt. Einem Tataren hat er ein Amulett entrissen - welches ein Mischwesen aus Schlange und Mensch darstellt. Bruder Matteo, der Krystian unter dem toten Tier entdeckte und befreite, nimmt sich des Jungen an und kümmert sich die nächsten Jahre um ihn. 1252 ist Krystian 17 Jahre alt und noch immer begleitet er Bruder Matteo auf seiner Reise durch das Land, um den Armen zu helfen. Immer wieder wird er angefeindet, denn das Schlangenzeichen gilt allerorts als Unglückszeichen. Es ist Matteos Wunsch, dass Krystian in seinen Orden eintritt und ebenfalls sein Leben im Dienste Gottes widmet. Derweil entsendet König Ludwig Frater Wilhelm zu den Tataren, um diese zu bekehren und um zu prüfen, ob Khan Sartach wirklich den christlichen Glauben angenommen hat, wie ihm berichtet wurde. Frater Wilhelm ist alles andere als begeistert über diesen Auftrag, fügt sich jedoch seinem Schicksal. Von Konstantinopel aus will er seine Reise in die wilde Ebene starten. Krystian ist, aufgrund eines Vorfalls mit einer giftigen Schlage, auf der Flucht. In einem Dorf biss eine solche Schlange einen Jungen, der Krystian zuvor einen Streich gespielt hat - und die Dorfbewohner machen ihn dafür verantwortlich. Matteo gelingt es, seinen Schützling zu retten - dieser soll nach Italien ins Kloster gehen, um seine Ausbildung aufzunehmen. Krystian hingegen will herausfinden, ob es solche Mischwesen, wie auf dem Amulett dargestellt, wirklich gibt und begibt sich auf die Reise zu den Tataren. Auch er macht Zwischenstation in Konstantinopel, wo er von einem reichen Kaufmann freundlich aufgenommen wird. Krystian will sich der Reisegruppe Frater Wilhelms anschließen, doch dieser lehnt dies vorerst ab. Er besinnt sich jedoch, sodass Krystian die Reisegruppe begleiten darf. Während seines Aufenthaltes in Konstantinopel gerät Krystian mit einem Sarazenen namens Abdallah zusammen, nur um später feststellen zu müssen, dass dieser als Dolmetscher die Gruppe begleiten wird. Denn auch Abdallah hat es auf das Amulett abgesehen, das sich in Krystians Besitz befindet. Gemeinsam begibt sich die Gruppe auf die gefahrenvolle Reise ins Land der Mongolen, jeder mit eigenem Antrieb, jedoch ohne zu ahnen, welche Gefahren sie bestehen müssen, bis sie am Ende ihrer Reise angekommen sind ... Eine Reise in ein unbekanntes Land! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und farbenreich in Szene gesetzt. Die Protagonisten, allen voran Krystian, wurden ganz wunderbar erarbeitet, sodass ich sie mir jederzeit bildhaft vorstellen konnte. Gerne hätte ich jedoch mehr über die Beweggründe und Gedanken der Handelnden erfahren. Hier konnte ich bestimmte Vorgänge nicht immer vollständig nachvollziehen. Der Schreibstil ist leicht gehalten, sodass sich das Buch ohne große Schwierigkeiten lesen lässt.
  24. Cover des Buches Der Zorn der Wölfe (ISBN: 9783866049840)
    Jiang Rong

    Der Zorn der Wölfe

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Bellami

    Wölfe sind faszinierende Geschöpfe und tauchen immer wieder bevorzugt in der Literatur auf.
    Als Werwölfe, wie in Maggies Stiefvaters Geschichte über Sam und Grace, sind sie auch fantastisch.
    Aber wie sind sie wirklich?
    Gleich am Anfang dieses Buches erfährt man was für geschickte und schlaue Tiere Wölfe sind, dass sie für das Gleichgewicht der Natur unerlässlich sind. Der Autor liebt die Wölfe, fast vergisst man, dass es sich hier um einen Roman handelt und nicht um eine Tierdokumentation.

    Es geht um die Wölfe in der weiten Steppe der Mongolei. Chen Zhen, ein chinesischer Student, lebt zu Zeiten der Kulturrevolution bei den Mongolen. Nicht ganz freiwillig, denn er soll "umerzogen" , respektvoll und gehorsam werden.
    Diesen Respekt lernt er  anhand, wie die Mongolen mit der Natur umgehen und die Wölfe verehren. Diese freien Tieren, die man nicht zähmen kann, für die Mongolen göttergleich sind, für die Chinesen einfach nur wild und grausam.
    Chen Zhenversucht, einen Wolf zu zähmen ....


    Der Zorn der Wölfe ist ein autobiografischer Roman. Die Geschichte ist interessant, und geschickt wird am Beispiel der Wölfe die chinesisiche Regierung angeprangert.
    Leider mag man irgendwann, wenn man nicht der absolute Wolfsliebhaber ist, nichts mehr von Wölfen hören. Die Geschichte zieht sich einfach zu sehr in die Länge. Mir war es irgendwann einfach zu viel von Wölfen, mongolisches Nomadenleben, mongolische Legenden......

     

     


     

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