Bücher mit dem Tag "monografie"
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65 Bücher
- Kurt Cobain
Tagebücher
(179)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerVorab: Ich war und bin kein Nirvana-Fan. Laufen bei mir unter „genehmigt“. Das besondere neben dem Inhalt ist die Form. Fast ausnahmslos sind die Originalseiten des Tagebuchs als Faksimile abgebildet. Da das Buch nahezu A4-Größe hat, sind auch die Originale lesbar. Gleich dem an welcher Stelle man das Buch aufschlägt, hat man immer das Original auf der einen Seite und die Übersetzung auf der andren Seite. Das anregende ist hier nicht die Möglichkeit, die Übersetzung nachzuvollziehen oder aber ein bisschen Slang in Sachen Schweinskram zu lernen. Man kann an der Form der Aufzeichnungen bereits teilweise schon den Gemütszustand ahnen, denn selten ist es profan dahingeschriebener Text. Immer bestimmt die seine Stimmung auch die Form, so auch oft mittels eingestreuter Zeichnungen. Nach dem Lesen entsteht ein verschmelzender Gesamteindruck aus Übersetzung und Original. Ein klarer Zugewinn! Inhaltlich wirkte das Buch auf mich anfangs desorientiert, sporadisch, sprunghaft, irritierend. So habe ich es weggelegt. Da es so fragmentarisch erschien, fand es später seinen Platz in der unmittelbaren Nähe des Waterclosets. Zunehmend verdichtete sich der Stoff zu einem für mich begreifbaren Stimmungsbild. Letztendlich habe ich ein „Buch“ gelesen, das mehr als deutlich belegt, dass die innere Welt möglichst im Gleichgewicht sein muss. Nur leichte Schieflagen gefährden sie massiv. Cobains war in Schieflage. Äußere, sich zunehmend positive, Umstände waren für ihn nicht von Nutzen, sondern verstärkten seine fragile seelische Disposition. Für mich wurde durchaus nachvollziehbar, weshalb er sein Leben mit einem Grande Finale beendete. Ein Mangel an tatsächlichen Alternativen, gemischt mit verzweifelter Konsequenz ließ ihm keine andere Chance. Es ist zu ahnen, wie weit seelenklempnerische Helferei vermutlich in der Regel vom Kranken entfernt ist. Psychische Unterstützung von außen ist eher das zivilisatorische Verdrängungsmittel der Probleme, mit dem Vorteil nicht somatisch zu zerstören, wie es Drogen täten. Konsequent ist es nicht. Cobain war konsequent. Seine Beharrlichkeit ist für mich durch das Tagebuch begreifbar geworden. Akzeptieren kann ich solche Konsequenz jedoch nicht. Ich halte sie für zu egoistisch. Man ist nicht nur für sich verantwortlich. Biographien der Popkultur lese ich oft. So kam ich auf den Trichter, den nürnbergschen, parallel YouTube zu nutzen. Ich erlebe es immer wieder gewinnbringend, etwas um die jeweiligen Lebensverhältnisse, die mentalen Befindlichkeiten und die Verhältnisse der Musiker untereinander zu kennen und eben dazu im Kontrast, die Welt der bunten Bilder zu sehen. Hat sich für mich unzählige Male bewährt. Bei Kurt Cobain war es nicht so facettenreich. Wenn man dann aber gelesen hat, wie es ihm gerade geht und ihn dann da auf der Bühne sieht . . . Es muss brutal sein, als völliges Wrack, die jungen Menschen die voller positiver Energie zu deinem Sound durch die Gegend hopsen, zu bespaßen. Mit dem Buch habe ich ihn begriffen. Aber erst beim Ansehen von ein paar Clips hat er mir leidgetan. - Hans-Peter Rodenberg
Ernest Hemingway
(10)Aktuelle Rezension von: Puspeman merkt definitiv das rodenberg versucht hat hemmingway von allen klischees wegzubekommen ohne deren wahrheitsgehalt anzuzweifeln. stellt das werk hemmingways mehr in den vordergrund und beleuchtet es unter literarischen aspekten eingehend. so wie es sein sollte. aber hemmingway ist wirklich keine interessante person. nach wie vor. - Peter Boerner
Johann Wolfgang von Goethe
(12)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDies ist eine sehr knappe, kurze Biographie. Man darf also keine tieferen Einsichten oder Analysen verlangen, auch Goethes Werke werden nur kurz erwähnt. Wer aber wirklich in kurzer Zeit einen Überblick über Goethes Leben erhalten möchte, der ist mit diesem Buch gut beraten. Außer einer Darstellung des Lebensweges enthält es auch recht viele Bilder und einen kleinen Anhang. In den Text eingebaut sind immer wieder Zitate von Goethe selbst (aus Briefen und Tagebüchern) und seinen Zeitgenossen, was mir sehr gut gefallen hat. - Hartmut Müller
Lord Byron
(7)Aktuelle Rezension von: SokratesIn bewährter Rowohlt-Manier: kurz, prägnant, mit vielen Abbildungen, von erstklassigen Wissenschaftlern geschrieben. Der kleine Band enthält alles Wesentliche zu Byron, insbesondere enthält er Informationen zu seiner Biographie. Hierauf liegt auch eindeutig der Schwerpunkt; Werkerörterungen bleiben nur sekundär. Dies ist für die Qualität der rororo-Monographie aber in keinster Weise abträglich - ganz im Gegenteil. Wer von Byron Werke lesen will oder weiterführende Literatur sucht, wird im Anhang mit reichlichen Literaturhinweisen belohnt. - Gerhard Schulz
Novalis
(7)Aktuelle Rezension von: Lesefreund6203Eindrucksvolle Biographie zweier „Naturen“ Schon Titel und Untertitel des Buches verdeutlichen den Weg, den Gerhard Schulz, Professor für deutsche Sprache und Literatur im Buch zu gehen gedenkt. Einerseits Werk und Schaffen des Dichters Novalis fundiert und im Lebenszusammenhang dem Leser vor die Augen zu führen, andererseits das „eigentliche“ Leben des Mannes Friedrich von Hardenberg nachzuvollziehen. Ein „alltägliches“ Leben, welches auf den ersten Blick in seinen Vollzügen und seinem Beruf so gar nicht eine Verbindung zu dem Dichter offen vor Augen legen würde, der als Inbegriff der Romantik seinen Namen verewigt hat. Der aber eben nicht nur als Dichter sondern als ganze Person, als Friedrich von Hardenberg feinfühlig und fast ätherisch schwebend seiner Geliebten hinter her zu sterben gedachte. Der nun nicht ursächlich aus diesem Wunsch heraus starb, dennoch aber keine 30 Jahre alt wurde, berufliche Ambitionen im Blick auf den sächsischen Staatsdienst nicht mehr umsetzten konnte und als Dichter nur wenige Jahre der Schaffenskraft erleben durfte. Nicht nur im Werk, auch in der Kürze seines Lebens, auch in den äußeren Gegensätzen zwischen Alltagsleben und Dichtung liegt eine Faszination an der Person, welche die Jahrhunderte spielend überdauert hat. Faszination für „Novalis“, für das ätherisch abgehobene, feinfühlige, romantische des Dichters, der „Schmetterlinge lachen hörte“, weniger aber für jenen Friedrich von Hadenberg, der als Beamter, als Bergbauingenieur seinen Alltag durchaus bestanden hat und auch in dieser Hinsicht weitere Pläne verfolgte, die nur durch seinen Tod einen plötzlichen Abbruch erfuhren. Es gibt sie aber, die Verbindungslinien zwischen beiden „Existenzen“. Es sind nicht „zwei Seelen“ die in einer Brust konkurrierten. Aber man muss schon genau hinschauen, um das eine im anderen zu erkennen und den Dichter aus dem Alltagsleben heraus mit ableiten zu können. Gerhard Schulz schaut genau hin und ist in der Lage, diese Verbindungen aufzuzeigen, indem er das Leben des Friedrich von Hardenberg biographisch nachzeichnet. „Des Dichters Reich sey die Welt in den Focus seiner Zeit gedrängt“. Weite und konkretes Leben gehören beide hinzu, aus dem konkreten Alltagsleben heraus die Weite suchen und den Himmel berühren, schwerelos fast, das ist der Weg des Dichters Novalis, zu dessen Lieblingsworten jene umfassende „Welt“ und das „Universum“ zählten. Eine Welt, die von Hardenberg selbst kaum in Person erlebt hat. Geographisch, auch dies legt Schulz fundiert nach in seinen Folgen, hat von Hardenberg die „deutsche Mitte“ nicht verlassen, wohl aber dichterisch ganz andere Weiten innerer Welten sich erschlossen. Schon zu Jugendzeiten brechen Dichtungen heraus, versucht sich Novalis in gängiger Form an Umdichtungen und Übersetzungen. Eine geahnte Schaffenslust und Schaffenskraft, die tatsächlich durch den Tod seiner jungen Geliebten dann erst einen eigenen Ton, eine eigene Kraft, eine eigene „Schwärmerei“ entfaltet. Auch diese „Geburtsstunde“ des „Novalis“ (auch wenn diese Namensfindung und Namensgebung noch fast ein Jahr auf sich warten lassen wird) vollzieht Schulz im Buch einsichtig und fundiert nach. Ein Pseudonym, das nicht in erster Linie einen Gegensatz in der Persönlichkeit betont, sondern zunächst sicherlich auch und vor allem als Schutz gedacht war, dem „ehrbaren Beamten von Hardenberg“ nicht den nötigen Respekt zu verweigern, denn diese „zivile“ Existenz war keine Last, sondern durchaus auch Lust für von Hardenberg. Hervorragend stellt Schulz diesen Gegensatz zwischen „nüchternem Beruf“, den von Hardenberg mit Leidenschaft durchaus ausübte und dem Poeten und Dichter Novalis dar, welcher er mit ebensolcher „Lust und Hingabe“ war. Gerhard Schulz legt eine chronologisch geordnete, fundierte Biographie des Friedrich von Hardenberg und des Novalis vor, in der er vermeintliche Widersprüchlichkeiten beider Personen in eben doch eine gesamte Person hinein erläutert, den Lebensweg im bürgerlichen Beruf und im dichterischen Werk nachvollzieht und sprachlich einprägsam und verständlich so ein Gesamtportrait dieses idealtypischsten aller Romantiker überzeugend darstellt. Ein Portrait, dass auch allgemein aufzeigt, wie verschiedenste Neigungen und Interessen Platz in einem Leben finden.