Bücher mit dem Tag "musikszene"

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26 Bücher

  1. Cover des Buches Schwarzer Mond über Soho (ISBN: 9783423213806)
    Ben Aaronovitch

    Schwarzer Mond über Soho

     (768)
    Aktuelle Rezension von: junia

    Wie kam ich zu diesem Buch?

    Durch Zufall wurde ich bereits vor langer Zeit auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Ich hatte damals auch einige Bücher der Reihe gelesen. Nachdem der Rest dann einige Zeit im Bücherregal vor sich hin schlummerte, startet nun der Re-Read und das Schmökern der ganzen Reihe.


    Wie finde ich Cover und Titel?

    Die Cover waren es, die mich vor zehn Jahren angesprochen haben und das tun sie immer noch. Der Titel passt auch, denn es ist einiges los in Soho.


    Um was geht’s?

    Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in der Welt von Peter Grant, seines Zeichens Magielehrling, offiziell in der Abteilung für Spezialermittlungen bei Inspector Thomas Nightingale. In Band 1 haben Charaktere und Leser sich in das Setting eingefunden, jetzt gibt es einen neuen, selbstverständlich auch übernatürlichen Fall, also eigentlich zwei. Auch hier wurde das Hörbuch extrem gekürzt. Wer es hat, sollte lieber das Buch lesen. Es fehlen natürlich keine kriegsentscheidenden Fakten, aber die Kürzung nimmt schon viel Flair der Geschichte und vor allem den Humor.


    Wie ist es geschrieben?

    Es handelt sich um den 2. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Rahmenhandlung einzutauchen. Ich war ja auch gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman in der Ich-Form (von Peter) geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen, was bei den Todesopfern nicht immer so fein ist. Ein fast beiläufig eingestreuter schwarzer und trockener Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack. Ja, man muss schon ziemlich schmunzeln beim Lesen.


    Wer spielt mit?

    Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Lesley ist weit davon entfernt wiederhergestellt zu sein. Ich bin gespannt, was ich in den weiteren Bänden noch über die teils echt seltsamen Nebencharaktere erfahre, vor allem die spooky Haushälterin Molly. Die Stimme des Sprechers finde ich echt gut. Er liest recht zügig, was ich sehr mag, dennoch sind die Hörbücher – wie erwähnt – extrem gekürzt.


    Mein Fazit?

    Das Buch hat mir mit seinen aberwitzigen Dialogen, die zwischen den Zeilen aber höchst aktuell sind, sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Die Reihe steht zum Glück fast lückenlos und lesebereit im Regal.

  2. Cover des Buches Die Toten Hosen (ISBN: 9783499630033)
    Philipp Oehmke

    Die Toten Hosen

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Radermacher

    Locker geschrieben und amüsant, hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Sprachliche Feinheiten habe ich nicht erwartet, ebenso wenig Tiefgang. Dennoch gab es einige emotionale Kapitel, die auch zum Nachdenken anregten. Insbesondere die Schilderung des Todesfalles auf dem "1.000 Konzert" und der Reisen in die DDR und hinter den eisernen Vorhang.

  3. Cover des Buches Paul. Das dritte Leben. (ISBN: 9781503232112)
    Rainer Schneider

    Paul. Das dritte Leben.

     (13)
    Aktuelle Rezension von: 120_miles

    Der dritte Teil der Lebenswege-Reihe handelt von Paul, einem begabten Musiker, welcher seit jungen Jahren davon träumt, später von und mit seiner Leidenschaft und seinem großen Talent, der Musik, zu leben. Das Regime legt ihm dabei aber so viele Steine in den Weg, dass es für ihn unmöglich zu werden scheint, diesem Druck standzuhalten und seinem Stil treu zu bleiben. 

    Inzwischen arbeitet er in einem Heim für Behinderte und hat dort zu einem Jungen auch eine tiefe Bindung aufgebaut. Man könnte meinen, sein Leben sei komplett bodenständig geworden. Einzig seine hin und wieder vorkommenden Reisen nach London machen seinen Alltag außergewöhnlich. Bei einer dieser Reisen lernt er die junge Meg kennen, die in ihm unglaubliches Potenzial zu sehen scheint, nachdem er ihr einen seiner alten Songs vorgesungen hat. Er hingegen scheint musikalisch absolut engstirnig und zu sehr am ehemaligen Regime orientiert zu sein, er ist kaum offen für ihre Ideen und kann sich auf das alles nicht einlassen. Die beiden führen zusätzlich zu ihren musikalischen Experimenten auch eine Liebesbeziehung, deren Tiefe ich allerdings nicht ernst nehmen konnte. Ich würde es eher als Affäre bezeichnen, zumal Paul in Berlin eine langjährige Freundin hat, die ihn immer wieder auffängt. Meg scheint den Fokus darauf gelegt zu haben, mit Paul gemeinsam Musik zu machen, seinen Song zu veröffentlichen. Sie erwartet seine Mitarbeit, sein Talent und dass er abliefert. Er jedoch ist dem nicht gewachsen. Er blockiert sich selbst, kann keinen einzigen guten Song schreiben. Er verliert sich zunehmend in der Vergangenheit und denkt an die Zeit der Entstehung des Songs, träumt aber gleichermaßen immer wieder davon, seinen Traum von der großen Musikkarriere doch noch auszuleben. Dieser Traum wird hoffnungsvoll skizziert, schlussendlich scheitert dieser jedoch an ihm selbst, da Paul sich selbst vor allen anderen aufgegeben hat. Als Meg sich von ihm abwendet, da er keine Leistung erbringt, scheint er darüber nicht einmal traurig zu sein. 

    Vom Charakter her wird Paul mir kaum sympathisch, ist er doch zu eigenbrödlerisch und scheint nicht mehr für sich selbst einstehen zu können. Die Beeinflussung des ehemaligen DDR-Regimes hallt in ihm anscheinend noch sehr stark nach. Wahrscheinlich bin ich zu jung, um das tatsächlich zu begreifen. Es ist schade, dass er nur deswegen seine große Chance nicht nutzt - fraglich ist hier, ob er inzwischen nicht aber vielleicht mit dem monotonen, aber sicheren Leben, das er sich inzwischen aufgebaut hat, zufrieden ist. Vielleicht reicht es ihm, hat er ja doch schlechte Erfahrungen damit gemacht, groß zu denken. Ich halte ihn für einen klaren Fall eines Menschen, dessen eigener Wille aufs Minimum eingeschränkt wurde. 


    Rainer Schneider konstruiert mit diesem Roman also ein weiteres Einzelschicksal und eine weitere Person, die an dem Totalitarismus der DDR brechen und mit diesen Schäden auch nach dem Zusammenbruch des Regimes umgehen müssen. Gleichermaßen zeigt er einige "Geheimnisse" der DDR. 

    Ich gebe eine Leseempfehlung für alle diejenigen, die Interesse daran haben, die deutsche Geschichte durch ein literarisches Erlebnis zu erfahren. 


  4. Cover des Buches Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (ISBN: 9783462046892)
    Sven Regener

    Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Das Buch über Karl Schmidt, die tragische Nebenfigur in Sven Regeners "Herr Lehmann", die wohl am stärksten in Erinnerung blieb. Es sind fünf Jahre nach "Herr Lehmann", nach dem Mauerfall, nach Karls psychischem Zusammenbruch vergangen. Karl lebt jetzt in Hamburg und hat sich mit seinem Leben zwischen Drogen-WG und Hilfshausmeister- und Hilfstierpflegerjob in einem Kinderheim arrangiert. Aus dieser ruhigen Welt, in der es schon rebellisch ist heimlich einen Eisbecher zu essen und in der ihm niemand allzu viel zutraut, wird er von seinem alten Freunden aus Berliner Zeiten Ferdi und Raimund gerissen, die ihn als Fahrer für eine Tour durch Techno-Clubs engagieren. Karl wird (wieder) zu Charlie und zum Tourmanager. Ohne viel Aufhebens übernimmt die neue Rolle und managet souverän den Kindergarten bestehend aus neun DJs unter Drogeneinfluss und zwei Meerschweinchen, mit dem er quer durch Deutschland unterwegs ist. Statt dass jemand auf ihn, den Verrückten, den Ex-Multitoxer, aufpasst, passt er nun auf andere auf. Erinnerungen an alte Zeiten werden wach und im Hintergrund lauert immer die Angst vor einem Rückfall.
    Die Handlung ist überschaubar und ohne große Überraschungen, stattdessen viele absurde Gespräche und Einblicke in Karl Schmidts Gedanken. Das könnte öde sein, ist bei Sven Regener sehr kurzweilig und oft sehr witzig. Dabei trifft er genau das richtige Maß und den richtigen Ton zwischen dem (Wahn-)Witz dieser Tour und den persönlichen, nicht ganz einfachen Befindlichkeiten von Karl Schmidt.

  5. Cover des Buches Der grössere Teil der Welt (ISBN: 9783104916057)
    Jennifer Egan

    Der grössere Teil der Welt

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Erwartet hatte ich einen Musik-Roman mit Punkrock, Band- und Tourleben etc. Bekommen habe ich einen Roman, der sich vor allem durch Perspektiv- und Zeitwechsel auszeichnet, das Thema Musik aber immer nur streift. Den Überblick über die verschiedenen Zeitebenen und das umfangreiche Personal zu behalten, war durchaus fordernd. Die Personen, aus deren Perspektive erzählt wird, haben teilweise nur sehr lose Verbindungen zueinander, wodurch es oft überrascht, aus welcher Perspektive als nächstes berichtet wird. So ergibt sich ein vielschichtiger Roman, der sich aber leider recht wenig mit Musik beschäftigt, sondern mehr mit PR-Arbeit, Freundschaft, Liebe, Älterwerden, Drogen - bei großzügiger Betrachtung also mit den Begleiterscheinungen eines Musiker-Lebens.

    Anders als von mir erwartet, teilweise überzeichnet, fordernd, aber durchaus lesenswert.

  6. Cover des Buches Könnt ihr uns hören? (ISBN: 9783961010189)
    Davide Bortot

    Könnt ihr uns hören?

     (3)
    Aktuelle Rezension von: EvyHeart
    Ich kannte Deutsch-Rap bisher nur aus Chart-Songs - daher war es Zeit, sich dem Thema anzunähern!

    Inhalt


    Das Buch lässt Rapper, Produzenten usw. zu Wort kommen und zeichnet in Interview-Form (?) die Geschichte des Rap bzw. wichtige Aspekte nach.

    Meinung zum Inhalt


    Ich fand es sehr spannend, die Geschichte zu lesen und vor allem Gemeinsamkeiten zwischen Rap und Punk festzustellen - der Freiheitsgedanke. Gegen den Strom schwimmen. Aber mich störte die Abgrenzung zu anderen Musikrichtungen. Rap ist für die Interviewten etwas Besonderes, aber ich denke, es ist auch ein Teil ihrer Jugend. Und eine Möglichkeit, wichtig zu sein, mit dem Alltag klarzukommen.

    Auch das Thema Feminismus wird angesprochen, aber überwiegend Rapperinnen der heutigen Zeit befragt.

    Interessant war auch, wie sich alles entwickelt hat - dass es anfangs darum ging, überhaupt etwas zu tun, später Kunst und Können dazu kam und sich das Gebiet mit elektronischen Einflüssen stark erweitert.

    Es war cool, wieviele Leute an einem Projekt arbeiten und wie unterschiedliche Personen die Szene vorangebracht haben.

    Trotzdem habe ich nach dem Lesen schwer einen Bezug zum Thema bekommen - ich fand die Menschen sympatisch, aber die Musik holpert. Der Funke springt nicht über.

    Schreibstil und Gestaltung


    Die Autoren notieren die Gedanken verschiedener Künstler, lassen sie "aus dem Nähkästchen" plaudern. Einerseits sorgt das für eine entspannte Stimmung und man bekommt einen guten Eindruck davon, was Rap den Künstlern bedeutet hat. Es wirkt tatsächlich sehr persönlich und reflektiert. Das hat mich wirklich beeindruckt - das Thema auch mit Distanz zu betrachten.

    Der Nachteil ist, dass sich vieles doppelt bzw. das Buch an manchen Stellen langatmig ist. Außerdem beleuchtet das Buch überwiegend die Musik, lässt aber Kleidung und Graffiti außen vor - dadurch fehlten mir Bausteine für das Gesamtbild. Außerdem ist der Text relativ glatt - oft sind sich die Interviewten einig, selten werden gegensätzliche Meinungen deutlich. Eko Fresh und Kool Savas zeigen kurz ihren Konflikt, kontroverse Personen wie Bushido oder Money Boy fehlen.

    Ich fand mich gut ins Buch, hätte mir aber zu Beginn eines Kapitels eine Übersicht mit den wichtigsten Künstlern und anderen Informationen gewünscht.

    Am Ende gibt's ein Glossar mit allen Künstlern, aber eine Liste prägender Songs wäre mir lieber gewesen.

    Die Sprache der Interviewten ist meist relativ klar, mit ein paar umgangssprachlichen Einwürfen und Anglizismen - die übrigens grammatikalisch korrekt gebeugt sind, ohne, dass es komisch aussah. Schön, dass das funktioniert!

    Fazit


    "Könnt ihr uns hören?" war ein sehr interessanter Ausflug und wird mir im Gedächtnis bleiben. Trotzdem fand ich das Buch oft zu "nett". Die Interviewform hat funktioniert, aber mir wären mehr sachliche Informationen lieber gewesen.
  7. Cover des Buches Der Buddha aus der Vorstadt (ISBN: 9783596030941)
    Hanif Kureishi

    Der Buddha aus der Vorstadt

     (49)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Ein turbulenter, witziger Coming-of-Age-Roman, den ich sehr gern und schnell durchgelesen habe.

    Worum geht es?

    Der siebzehnjährige Karim Amir lebt mit seinen Eltern, einer Engländerin, die in einem Schuhgeschäft arbeitet, und einem indischen Migranten, namens Haroon Amir, der einen langweiligen Bürojob im öffentlichen Dienst ausübt, in den Londoner Suburbs. Der Roman beginnt damit, dass Haroon Yogakurse gibt und englischen Vorortsbewohnern den buddhistischen Lebensweg beibringen möchte. Natürlich ist er kein Buddhist, aber für die Teilnehmer durch seine Herkunft exotisch genug. Der Vater verlässt die Mutter, um mit Eva, einer Künstlerin, zusammenzuleben, Karim selbst zieht es nach London und auf die Bühne.

    Leseprobe

    „Ich heiße Karim Amir und bin ein waschechter Engländer – jedenfalls beinahe. Man hält mich oft für eine komische Sorte Engländer, als gehörte ich zu einer neuen Rasse, die aus zwei alten Kulturen hervorgegangen ist. Aber mir ist das egal: Ich bin Engländer (wenn auch nicht unbedingt stolz darauf), ich komme aus den südlichen Randbezirken Londons und gehe wer weiß wohin. Vielleicht ist es diese verrückte Mischung aus Völkern und Kontinenten, aus hier und da, aus dazugehören und nicht dazugehören, die mich so unruhig macht, die schuld daran ist, dass ich mich so schnell langweile. Vielleicht liegt es auch an der Vorstadt, der Suburbia, in der ich aufgewachsen bin. Aber warum im Innenleben herumsuchen, wenn die Erklärung doch völlig ausreicht, dass ich auf Ärger aus war, dass ich keinem Abenteuer, keiner Aufregung oder Affäre aus dem Weg ging, weil es in unserer Familie so trübselig, schlaff und stumpfsinnig zuging; woran das lag, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, mich zog einfach alles runter, und ich war zu allem bereit. Eines Tages änderte sich dann alles. Am Morgen sah die Welt noch so aus und zur Schlafenszeit schon anders. Ich war siebzehn.“

    Kritik

    Es ist schwierig, die Handlung dieses Coming-of-Age-Romans zusammenzufassen, weil er nicht von einer durchgängigen Handlung lebt, sondern von den skurrilen Charakteren und absurden Situationen und er von seiner Grundstruktur her episodisch ist. Ein bisschen wie eine Sit-Com. Das macht ihn sehr temporeich und unterhaltsam.

    Was ihn noch auszeichnet, ist, dass Charaktere sich nicht so verhalten, wie man es erwartet. Ein junges Mädchen (mit der Karim Sex hat) soll verheiratet werden. Der Bräutigam wird aus Indien eingeflogen. Statt aber nun eine Jammergeschichte der unterdrückten Frau zu präsentieren, bekommt man eher Mitleid mit Changez, dem neuen Ehemann, der sich alles ganz anders vorgestellt hat. Und dem Vater der jungen Frau, der seinen Schwiegersohn als Nachfolger für seinen Shop etablieren wollte, was daran scheitert, dass dieser lieber herumliegt und Romane liest. Oder sie verhalten sich eben doch genauso. Was dann wieder genauso unerwartet kommt. Auf metafiktionaler Ebene zeigt Kureishi das sehr schön mit dem Theaterstück, in dem Karim einen Klischeeinder spielen soll.  Auch das verläuft nicht so, wie man sich das so vorstellt.

    Der Roman behandelt viele Themen, die Zerrissenheit zwischen Kulturen, die durch Karims Pendeln zwischen unterschiedlichen Wohnungen verdeutlicht wird, Rassismus, Homosexualität (Karim ist bisexuell), Kapitalismus. Das Thema, was mich persönlich am meisten angesprochen hat, war die Zerrissenheit zwischen dem eigenen Glück und der Pflichterfüllung. Das alles macht Kureishi niemals mit erhobenem Zeigefinger, niemals moralisch, niemals belehrend und immer witzig-skurril. Und man atmet die Freiheit der 1970er Jahre, die vermutlich niemals wiederkommen wird.

    Also, ich kann ihn jedem empfehlen, der gern turbulente Geschichten mag. Wer sich gern auf einen Charakter einlassen möchte und mit ihm mitfühlen, für den ist der Roman eher nichts.

     

  8. Cover des Buches Müller und die Tote in der Limmat (ISBN: 9783954510467)
    Raphael Zehnder

    Müller und die Tote in der Limmat

     (5)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Benedikt Müller, Band 1: Der Zürcher Kriminalpolizist Benedikt Müller ist wegen eines Schusswaffentraumas vom Dienst suspendiert, als es ihm im wahrsten Sinne des Wortes beim Sonnenbaden am Fluss eine Leiche vor die Füsse schwemmt! Müller kann nicht anders und beginnt zu ermitteln…

    Erster Eindruck: Das Cover mit dem Ausschnitt aus einer Menge Fans an einem Konzert gefällt mir.

    Das Buch hat nur 208 Seiten und wäre eigentlich schnell gelesen – eigentlich… Mir fiel die Lektüre jedoch alles andere als leicht und ich war mehrfach versucht, das Buch abzubrechen. Da ich aber auch bereits Band 2 hier liegen habe, wollte ich der Story doch eine Chance geben.
    Der Schreibstil war für mich mehr als ungewohnt: Die Erzählung beginnt mit dem Weltall, zoomt dann auf die Erde, Italien (Stiefelform), sodann Schweiz bzw. Zürich und zu der Tat. Der Erzähler „spricht“ mit mir: „Ich gehe näher. Kommen Sie mit?“ Der Leser bleibt immer über der Szene, taucht nicht richtig in die Geschichte ein. Es kam mir vor, als würde Hochnebel über der ganzen Geschichte liegen und mir verunmöglichen, klar zu sehen.
    Es gab viele ausufernde Beschreibungen, geologische Exkurse, philosophische Sätze. Für mich ist es völlig irrelevant, wie viele beglaubigte Exemplare eine Zeitung herausgibt oder wie viele Kilogramm ein Protagonist wiegt.
    Zu der Story: Der Originalklappentext verrät, dass es nebst der ersten Toten, einer Musikerin, noch zu einem Unfall einer Rockband kommt. Damit ist die ganze Geschichte eigentlich auch schon erzählt.

    Da ich die Erzählung zu Ende gelesen habe, vergebe ich 2 Sterne. Ich werde das Lesen von Band 2 auf später verschieben (gab es sprachlich eine Entwicklung?) und die Reihe danach gegebenenfalls für mich abschliessen. „Experimentell und humorvoll, rhythmisch und schräg – so ein Buch haben Sie noch nie gelesen!“ Ja, so ein Buch habe ich wohl tatsächlich noch nie gelesen, aber es traf leider weder meinen Humor noch sonstige Erwartungen. Schade.

  9. Cover des Buches High Times (ISBN: 9783453640337)
    Uschi Obermaier

    High Times

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt 😄. Das Buch ist wirklich interessant und authentisch geschrieben und lässt sich gut lesen, weshalb ich es auch an einem Tag durch hatte. Dabei war ich wieder durchgehend beeindruckend davon, wie eigenwillig und leichtlebig Uschi Obermaier durchs Leben gegangen ist (und mit Sicherheit immer noch geht). Es war bestimmt nicht immer alles rosig und einfach, aber sie hatte immer genug Selbstliebe und Selbstrespekt, um sich nicht Situationen oder Menschen auszusetzen, die ihr nicht guttun. Eine beeindruckende Person und ein wirklich lesenswertes Buch! 

  10. Cover des Buches Abgeblasen (ISBN: 9783426416754)
    Val McDermid

    Abgeblasen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Die Popmusik Szene zeigt viele Merkwürdigkeiten. Genau dorthin verschlägt es die Ermittlerin Kate Brannigan, die sich auf die Suche nach einer verschwundenen Songwriterin aus Manchester begeben muss. Nach einigen Recherchen gelingt es ihr die gesuchte zu finden. Dies stellt aber noch längst nicht das Ende des Falles dar, da diese nach einem totalen Absturz eigentlich an einem Comeback sehr interessiert wäre. Allerdings gibt es Feinde, die sie schließlich mit einem Saxophon töten, so dass Kate in einer Mordermittlung feststeckt. Nach und nach lichten sich die Hintergründe und die Tat kann von ihr schließlich aufgedeckt werden.

    Die Autorin entwirft eine interessante und spannende Geschichte im ungewöhnlichen Milieu der Popmusik. Dabei wird sowohl dieses als auch die Figuren, insbesondere der Ermittlerin mit großer Hingabe zum Detail beschrieben. Die Handlung ist sehr gut konstruiert und bietet Spannung, so dass ein unterhaltsamer, guter Krimi entstanden ist.

  11. Cover des Buches Kassettendeck (ISBN: 9783821866147)
    Jan Drees

    Kassettendeck

     (27)
    Aktuelle Rezension von: SarahCatherine
    "Kassettendeck" ist für mich wie ein Mixtape zum Lesen. Das Buch bietet eine vielseitige Zusammensetzung aus Unterhaltsamem, Informativem und einer Geschichte. Ob es um die Kassette in der DDR geht, Mixtapes in der Literatur oder drei Fragen an Leute, die mehr oder weniger direkt mit Musik und damit auch der Kassette an sich zu tun haben oder hatten - Jan Drees und Christian Vorbau bieten in diesem Buch einen facettenreichen Blick darauf, wie die Kassette unzählige Menschen begleitet und beeindruckt, manchmal sogar beeinflusst hat. Zwischendurch werden dann noch Kassetten und deren Playlist abgebildet, so dass man quasi beim Lesen auch neue Ideen für neue Mixtapes (oder heutzutage vielleicht doch eher Mix-CDs) bekommen kann. Insgesamt würde ich "Kassettendeck" auf jeden Fall eher als Sachbuch bezeichnen. Ich fand es etwas schwerer zu lesen als Prosa allgemein. Noch dazu war mir die Geschichte, die zwischen den "Info-Kapiteln" erzählt wird, ein bisschen zu zerstückelt. Ich hätte sie mir gebündelter gewünscht, kann allerdings auch nachvollziehen, dass gerade das Zerstückelte insgesamt besser zum Buch passt. Ich habe lange gebraucht, um das Buch zu lesen, weil ich mich mit Sachbüchern leider eher schwer tue und nicht sooo viel hintereinander weglesen kann. Das tut der Qualität dennoch keinen Abbruch. Wer etwas über die Kassette erfahren will, der findet in diesem Buch auf jeden Fall ganz ganz viel Interessantes, mal eher nüchtern, mal auch ein bisschen romantisch (oder nostalgisch) betrachtet. Für jeden was dabei, würde ich sagen.
  12. Cover des Buches On the Wild Side (ISBN: 9783955750039)
    Martin Büsser

    On the Wild Side

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein vollständiger Einblick in die Entwicklung alternativer Rockmusik, auch Musikinteressierte finden noch viele interessante Neuigkeiten. Das Genze beginnt 1966 mit den Beatles, die das erste Album im modernen Sinne geschrieben haben, bis etwa 2002/03, als Buch erschienen ist. Martin Büsser lebt leider nicht mehr, RIP.
  13. Cover des Buches Vorprogramm (ISBN: 9783902324443)
    A.P. Schlöglmeier

    Vorprogramm

     (3)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Das Leben als ewiges Vorprogramm . A. P. Schlöglmeier, Gastronom, Maler, Schriftsteller und Reisender, hat sich der Satire verschrieben. Zwei Bücher veröffentlichte der Wiener bisher, die beide dem Genre Schelmenroman zuzuordnen sind, aber dennoch einen recht unterschiedlichen Duktus offenbaren. Ging es im zweiten Werk „Über die Unbewohnbarkeit des Paradieses“ um einen Hochstapler, so begibt sich Andreas Pankraz Schlöglmeier - “eine Kunstfigur, die hoffentlich an Absurdität nicht zu übertreffen ist“, wie der Autor sich selbst bezeichnet - in seinem Debüt in die Musikszene. Dass er sich darin bestens auskennt zeigt sein Brotberuf. Schlöglmeier führte das Musikszenelokal „Hemingway‘s Pub“ im niederösterreichischen Neunkirchen, das es zu einiger Berühmtheit brachte. . Satire stellt für den österreichischen Autor einen Ausweg aus der lachhaften Welt um ihn herum dar und diese vermag er wunderbar in seine Texte zu integrieren. Er ist sozusagen ein unter der Oberfläche Suchender und Grabender. Seine „Helden“ sind meist mehr oder weniger Gescheiterte, aber er umgibt sie mit einer unglaublichen Liebenswürdigkeit, so dass sie einem direkt ans Herz wachsen. . Auch „Vorprogramm“ bietet solch einen charmanten gesellschaftlichen „Verlierer“. Ewald Schiener, Sänger von „Ewald and the other losers“, einer erfolglosen, aber hartnäckigen Band, die seit Jahren ausschließlich den Support beginnender „Berühmtheiten“ - salopp „angehender Wichser“ - bestreitet, schlägt sich mehr schlecht als recht durch den Alltag. „Im Leben einer Vorgruppe gib es das Wort ,Erfolg‘ nicht. Es gibt einige schöne Worte: Frust, Langeweile, Scheiße, ... aber ,Erfolg‘ ist das Fremdwort schlechthin. (...) Das Leben als ,ewiges Vorprogramm‘ ist beschissen.“ Lichtblicke sind einzig noch Angela, die er eigentlich ganz gut findet und seine kleine Tochter, die die Sonntage bei ihm verbringt, ja und trotz alledem... natürlich die Musik. . Und ganz so einfältig wie uns der Autor seinen Helden zu Beginn vorstellt ist er nicht. Ewald denkt viel über sich und seine eingrenzende Welt nach und erfährt nach und nach durch Van Morrison, Bob Dylan und andere den Weg zur kleinen Bescheidenheit. . A . P. Schlöglmeier ist ein flotter, kleiner Roman über die Musikszene gelungen. Aufgebaut ist das Buch analog einer CD-Track-List. In 42 kurzen Kapiteln verknüpft der Autor mit unglaublicher Leichtigkeit und Eleganz - trotz des im Buch vorherrschenden rauen, aber kongenial zur dargestellten Szene passenden Umgangston - die einzelnen Kapitel und erzeugt einen ständigen imaginären Sog, ein permanentes Vorwärtstreiben durch den Text. Vergleichbar mit einem guten Konzeptalbum, ist ihm eine wunderbare Satire auf das Musikgeschäft gelungen. Einmal mehr setzt er den kleinen, unscheinbaren Leuten ein Denkmal. Schmunzeln oder herzhaftes Lachen ist auf jeden Fall vorprogrammiert, nein „Vorprogramm“. . Der gesamte Titel des Buches lautet übrigens "Vorprogramm - we let the goldfish go", eine Textzeile Van Morrisons aus seinem "Enlightenment"- Album. Schwer zu entschlüsseln und eine der Hauptfragen des Buches. Und wer den Unterschied zwischen „Mercedes Benz“ und „Bohemian Rhapsody“ noch nicht kennt, der wird darüber gleichfalls aufgeklärt. Nur soviel, es sind ungefähr vier Minuten und es hat auch „noch ganz, ganz viel mit Sex zu tun“, denn „Musik und Sex gehören zusammen.“
  14. Cover des Buches Das Lied der Könige (ISBN: 9783442054732)
    Batya Gur

    Das Lied der Könige

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Die zu früh verstorbene israelische Autorin Batya Gur hat in ihren Krimis den Ermittler Michael Ochayon in unterschiedliche Milieus geschickt und diese durchdrungen. Geschlossene Gruppen - Psychiater, Literaturwissenschaftler, Kibbuzim oder wie hier Musiker - werden Seite für Seite erkundet, betrachtet und ausgeleuchtet, bis keine dunkle Ecke mehr das Verbrechen im Dunklen verstecken kann. Dabei werden die hermetischen Gruppen aufgeschlossen und ihre Geheimnisse ans Licht gebracht - und diese sind meist: Die da sind auch nur Menschen, und das Motiv für Mord ist meistens Gier.

    „Das Lied er Könige“ führt die Leser in das Milieu der Orchestermusiker: Vater van Geldern stirbt unter verdächtigen Umständen, ein Bild verschwindet, kurz darauf wird der jüngere Sohn Gabriel - ein Stargeiger - bei einer Orchesterprobe brutal ermordet, bei der sein älterer Bruder Theo dirigiert und seine kleine Schwester Nita das Solocello spielt. Kommissar Ochayon - ein studierter Historiker und deshalb geschult, Quellen zu hinterfragen und nach Zusammenhängen zu forschen - ist allerdings davon besessen, einen Säugling, der auf seiner Schwelle ausgesetzt wurde, zu adoptieren. Überdies ist Nita seine Nachbarin, „ebenfalls“ alleinerziehend und als mögliche Partnerin höchst interessant.

    Mit diesen beiden Nebenschauplätzen verbringt Batya Gur fast ein Drittel des Romans und stellt die Geduld des Krimilesers auf eine harte Probe: Denn irgendwie setzt sich der Eindruck fest, dass die Handlung gar keine Fahrt aufnehmen soll. Das hat mit Batya Gurs Erzählprogramm zu tun, das sie Ochayon in einem Gespräch darlegen lässt:

    „Oft gibt es in Krimis Verdächtige, die nur der Handlung dienen und keine echten Charaktere sind. Und immer gibt es einen Mörder. Und immer endet es mit der Aufklärung des Falles. […] Alles dient der Spannung […]. Es gibt in diesen Büchern keine Atempause, kein ästhetisches Verharren. Keine Abweichungen vom Hauptstrang der Handlung. Alles ist funktional.“ (S. 332)

    Das ist eigenartig: Denn in der Literatur ist alles funktional. Und wenn nicht die Handlung oder die Figuren, dann immerhin die Sprache. In „Das Lied der Könige“ nimmt sich Batya Gur viel Zeit, Nebenhandlungsstränge auszubreiten, zu viel, um genau zu sein. Und am Ende gibt es einen Mörder und einen aufgeklärten Fall.

    Das sind drei Argumente gegen diesen Roman. Drei stehen dagegen: Michael Ochayon ist ein attraktiver Ermittler, dem man zu gern übe die Schulter schaut. Das Milieu der Orchestermusiker mit ihren Eitelkeiten, Manierismen, Futterneid ist bis in den letzten Ton getroffen und führt den Leser hinter die Bühne. Und drittens sind die beiden hinteren Drittel des Romans ein gekonnt erzählter, spannender Krimi. Nur der Anfang lässt das Tempo vermissen: eher Largo, auf keinen Fall Allegro.

  15. Cover des Buches Veilchens Feuer (ISBN: 9783709978320)
    Joe Fischler

    Veilchens Feuer

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler

    Inhalt: Valerie Mauser wird in ihrem zweiten Fall mit dem Schutz eines Deutschrockers betraut. Wolf Rock ist für ein letztes Konzert in seine Heimat zurück gekehrt und löst mit seinem angekündigten Auftritt schon im Vorfeld Diskussionen und Proteste aus. Als ihm schließlich auch noch Rache für seine Schandtat angedroht wird, bekommt der Fall andere Dimensionen.... 

    Meine Meinung: Mit gewohnt gnadenlosen Humor, Innsbrucker Stadtflair, ein bisschen Spannung und Verbrechen fesselte Joe Fischler mich an seinen Krimi. Die Protagonistin Valerie ist mir sehr sympathisch, ebenso Stolwerk der auch hier wieder seinen verdienten Platz bekommt. Mein heimlicher Favorit ist allerdings Schmatz der mit seiner ungezwungenen Art viele Situationen auflockert. Der Krimi lebt von Fischlers Humor, den man allerdings mögen muss. Vor allem als Schmatz "bei Facebook anrufen sollte" habe ich herzlich gelacht. Richtig spannend wurde es erst zum Ende hin, mir fehlt vor allem anfangs die Krimihandlung. 

    Besonders gut an dieser Reihe gefallen mir die einheitlichen Cover, die für mich absoluter Blickfang waren. 

    Mein Fazit: Wieder ein toller Krimi - ich freue mich auf Band drei mit Veilchen Mauser. 

  16. Cover des Buches The Dirt (ISBN: 9783453675100)
    Mötley Crüe

    The Dirt

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Kayuri

    In dieser Biografie geht es um den Werdegang der Mitlgieder von Mötley Crüe. Dabei geht es viel um Sex, Drogen und Musik. Um den Aufstieg und Fall, der Band und um sehr private Sachen. Dabei haben mich einige Sachen überrascht und berührt (ich kenne den Film nicht). Andere Sachen waren einfach nicht mein Fall.

    Der Lesefluss war für mich etwas schwierig. Durch die Sprunghaftigkeit in der Erzählung fiel es mir doch schwer Sachen zeitlich einzuordnen. Nun muss man sagen, es war auch die erste Biografie die ich gelesen habe.

    Für mich war das Buch ein einmaliges Erlebnis, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Ich denke aber das Fans hier auf ihren Geschmack kommen und es durchaus lesenswert ist. 

  17. Cover des Buches Rock Classics GRUNGE (Nirvana etc.) SLAM Media GmbH (ISBN: B005KJUM8G)
    SLAM Media GmbH

    Rock Classics GRUNGE (Nirvana etc.) SLAM Media GmbH

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das ultimative Nachschlagewerk zum Thema Grunge. Man kann zB noch mal nachvollziehen, wer den Begriff "Grunge" als erstes verwendet hat, und warum gerade in Seattle sich so eine innovative Musikszene gebildet hat. Für Fans unentbehrlich.
  18. Cover des Buches Dance with me (ISBN: 9783941886094)
    Pu Bea W. Jaksarn

    Dance with me

     (6)
    Aktuelle Rezension von: MartinaBookaholic
    Wieder einmal ein Buch das mir sehr gefallen und mich ebenso überrascht hat. Ich gebe zu, dass ich alleine nicht auf dieses Buch gekommen wäre und es auch vom Cover und von der Beschreibung her, nicht zu meinem ‚Beuteschema’ passte. Auch da es äußerlich ein wenig so wirkte, als ob das Buch für 13–jährige Mädchen geschrieben wurde. Aber dieser Eindruck änderte sich sofort zu Beginn, schon alleine deswegen, weil die Hauptprotagonistin 20 Jahre alt ist. Außerdem muss ich zugeben, dass ich kein Japan Fan bin und mich auch wenig mit Mangas oder der dortigen Unterhaltungsindustrie usw. auskenne, bzw. ich einfach nichts mit den viel zu strengen Verhaltensregeln und -mustern, welche dort herrschen, anfangen kann. . Doch ich habe versucht ohne Vorurteile zu Lesen und nach den ersten 1-2 Kapiteln, die etwas lau begonnen haben, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Den Großteil meiner Sympathie für dieses Buch trägt die Hauptperson im Buch, die 20-jährige Zoey, weil sie endlich wieder mal ein Charakter war, der trotz aller Gegebenheiten immer sympathisch blieb und zu sich und den eigenen Werten und Einstellungen stand. Außerdem hat es mir bei ihr gefallen, dass sie nicht auf den Mund gefallen war und habe mich teilweise köstlich über ihre Aussagen amüsiert und sie schnell ins Herz geschlossen. Weiters ist sie eine Persönlichkeit, die nicht lang fackelt und jammert, sondern hart anpacken kann und mit Witz und Esprit bestückt ist. . Aber nicht nur Zoey hat mich durch ihren ansprechenden Charakter angesprochen, sondern auch die übrigen Personen im Buch. Egal ob nun Zoey’s Vater oder ihr grimmiger Boss, mit einem versteckten weichem Herzen, oder die 2, 3 ‚netten’ Jungs, welche im Buch vorgekommen sind. Ich mochte Jin, Reno, Keisuke und auch Hayato, obwohl sie alle schwer zu merkende Namen besitzen, und sie konnten mit ihrer Persönlichkeit punkten. Besonders Jin und Reno haben es mir sehr schwer gemacht mich für einen zu entscheiden. Zuerst dachte ich Zoey wäre mit Reno besser bedient, weil er der Lockere, Spaßigere der zweien ist. Vor allem weil ich Jin im Mittelteil sehr herrisch und zu launisch empfand. In diesem Zusammenhang hat mich sein Verhalten etwas gestört, wurde aber dadurch wieder besser, dass auch die Hauptprotagonistin Zoey es zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls gesehen und auch so formuliert hat. Hinzu kam, dass es dann doch eine positive Wendung gab, die dem ganzen etwas die Härte und Spannung genommen hat und mich wieder an meiner vorigen Entscheidung für Reno schwanken lies. Es ist immer schwer, wenn es zwei Charaktere gibt, die sich um ein Mädchen reißen, aber erst wenn man sich selbst als Leser nicht für einen der beiden entscheiden kann, spricht das nur von der Qualität der Charakterbildung. toll . Aber ich muss hier leider auch etwas bemängeln. Und zwar fand ich es etwas lähmend und hat mich seufzen lassen, dass Zoey, obwohl sie wirklich toll ist und gut aussieht, 3 oder sogar 4 Jungs den Kopf verdreht hat. Es ist für mich immer so unrealistisch, wenn sich gleich mehrere tolle, anbetungswürdige ;) Kerle in ein und dasselbe Mädchen verlieben, obwohl diese sich selber immer nur als gewöhnlich sieht. Das habe ich leider schon zu oft gelesen und entspricht, wenn wir ehrlich zu uns selber sind, fast nie den Tatsachen und die Realität sieht komplett anders aus. . Weiters fand ich es auch störend, wenn nicht sogar manchmal komisch, dass die zwei Hauptpersonen, Zoey und vor allem Jin, hin und wieder englische Wörter einfließen ließen. Das hat meiner Meinung nicht zur Stimmung im Buch oder in die Geschichte gepasst. Dafür waren aber die Songzeilen, welche fast bei jedem Kapitelanfang standen, sehr passend und haben mir wirklich sehr gut gefallen. Erstens weil sie zum kommenden Kapitel passten und zweitens, weil sie schön und poetisch klangen. . Die Schreibweise der Autorin hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie hat hin und wieder schöne Floskeln oder Formulierungen einfließen lassen, aber hat damit gespart und dadurch die Handlung angetrieben. Ich mag es einfach und ich bevorzuge Bücher, in denen etwas geschieht, in denen man die Charaktere durch ihre Handlungen kennen lernt und nicht durch Erzählungen von Früher und wo alles mühsam und lange erklärt wird. Und genau das habe ich hier bekommen und es ist alles Wichtige durch das Geschehene erzählt worden. . Schade, fand ich es, dass das Buch nach meinem Geschmack leider viel zu dünn war und es auch mitten in der Geschichte aufgehört hat. Ich habe gerade total mit den Charakteren mit gezittert und gebangt und auf einmal war es einfach aus. Das hat mich glaube ich am meisten gestört und ich hoffe sehr, dass ich bald einen zweiten Teil in den Händen halten kann, da mich die Charaktere berührt haben und ich nun noch mehr von ihnen wissen möchte. . Ein weiterer Punkt, der mir unangenehm war, ist das Coverdesign des Bildes. Es ist zwar oberflächlich gesehen schön, aber um ehrlich zu sein, passt es nicht zum Buch, auch wenn ein japanisches Mädchen darauf abgebildet ist. Es ist zu bunt und zu Manga- mäßig und aufgrund dessen hätte ich es sicher nicht gekauft. Auch weil die Zielgruppe durch das Cover meiner Meinung nach total verfehlt wurde. Objektiv nur vom Bild aus gesehen, dachte ich, dass es eine seichte Teeny-Geschichte wird. Daher war ich gleich Mal überrascht davon, dass Zoey bereits 20 und Jin sogar 25 Jahre alt sind, und es hier im Buch nicht mehr nur um Händchen halten geht. Es wurden bereits andere, intensivere Szenen angedeutet, was mir persönlich ja gefallen hat, und ich hätte gerne auch noch mehr davon gehabt :) , aber durch das Coverbild wurde man auf eine ganz andere ‚Fährte’ geführt. Mehr Infos auf: http://martinabookaholic.wordpress.com/2012/02/17/rezension-dance-with-me/
  19. Cover des Buches Du und viele von deinen Freunden / 2 (ISBN: 9783896026682)
  20. Cover des Buches PANIK! - das hammerkrasse Tournee-Ende: Roman (ISBN: 9783958351752)
  21. Cover des Buches Ballade einer vergessenen Toten (ISBN: 9783867542388)
    Liza Cody

    Ballade einer vergessenen Toten

     (2)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Dieser Song mit seiner schmerzlich-schönen Melodie und seinem herzzerreißenden Text bewirkt, dass die Frau ihren Kopf in die Zeitung steckt und weint. Doch er setzt auch die Alchemie in Gang, die Amy von einer ausrangierten, trauernden verlorenen Seele in eine Biografin verwandeln wird. (Auszug Seite 19)


    Die Schriftstellerin Amy ist an einem Tiefpunkt angelangt. Beruflich läuft es nicht wirklich rund und jetzt wurde sie auch noch von ihrem Freund, einem erfolgreichen Autor verlassen. Passend zu ihrer deprimierten Stimmung läuft im Radio der 80er Jahre Song „See Jesse Tomorrow“ der Band SisterHood. Deren blutjunge Sängerin Elly Astoria war ein musikalisches Genie und leider viel zu früh verstorben. Die Band löste sich danach sofort auf und Elly geriet nach der medialen Aufregung um ihren Tod sehr schnell in Vergessenheit. Das musikalische Wunderkind wurde vor 25 Jahren grausam misshandelt und ermordet aufgefunden, der Täter nie gefasst. Die spontane Idee eine Biografie über Elly Astoria zu schreiben, beflügelt Amy total. Sie will unbedingt mehr über die begnadete Musikerin erfahren und der Nachwelt das vergessene Genie in Erinnerung bringen.


    Wer war Elly Astoria?

    Die Umstände von Ellys Tod spielen erst mal gar keine so große Rolle denn Amy sieht sich auch nicht als Detektivin. Amy interviewt die damaligen Lehrer und Nachbarn, ermittelnde Polizisten und sogar den Friseur, der für die nötige Bühnenpräsenz sorgen sollte. Während sich Ellys Lebensgeschichte anhand von Interviews der Bandkollegen, Abschriften von Polizeiberichten, E-Mails, Briefen, Tagebucheinträgen und Tonaufzeichnungen immer detaillierter darstellt, tritt die Person Elly mehr und mehr in den Hintergrund. Da wir sie nur durch die Augen anderer kennen lernen, bleibt ihre Persönlichkeit blass.

    Unauffällig, fast unsichtbar war das zierliche Mädchen auch in der Schule, bis man auf ihr absolutes Gehör aufmerksam wurde. Ohne Vater lebte sie mit ihrer drogensüchtigen Mutter in einer verwahrlosten Wohnung zusammen. Sie fühlte sich für ihre Mutter verantwortlich und verdiente Geld als Musikerin auf den Straßen Londons. Hier wird die Frauenband auf sie aufmerksam und bald ist sie die Sängerin und Songschreiberin der SisterHood. Die Frauen, allen voran „Big Mama“ Briony, die füllige Bandmutter, nehmen die vernachlässigte Außenseiterin unter ihre Fittiche, profitieren aber auch von ihrem Megatalent und vereinnahmen sie. Als ihre Mutter stirbt und die Band erstmals die versifften Verhältnisse sehen, in denen Elly leben musste, wurde die Wohnung renoviert und alle Bandmitglieder zogen mit ein. Elly ließ alles mit sich geschehen, sie war aber auch erst 15 Jahre alt, und nicht 18, wie sie allen erzählte.


    Die Macht der Musik

    Bei ihren Recherchen stößt Amy auf unterschiedliche Aussagen, auch auf Neid und Missgunst und ihr wird klar, dass sie den Mord an Elly nicht ausklammern kann und die Biografie würde sich auch besser verkaufen. Also wird aus der Musikerbiografie eine Ermittlungsgeschichte und sie erstellt eine Liste mit zehn Verdächtigen für die grausame Tat. Was ist zum Beispiel mit dem zwielichtigen Manager Tom Prank und seiner geschäftstüchtigen Zwillingsschwester Carol, die Elly zum Megastar gemacht hatten? Aber was hätten sie für einen Grund gehabt? Die Geschwister verdienten Millionen, während die Band fast leer ausging. Dann doch schon eher die schöne Maddie, sexy Star der Band, bevor Elly dazu stieß. Ausgerechnet die kleine, unscheinbare Elly, die auf Bildern oft nur der verwischte Fleck ist, der grade ins Bild kommt oder rausgeht. Aber sobald sie die Bühne betrat, entwickelte sie ein Charisma und riss die Massen mit.


    Es ist recht interessant, einmal festzustellen, wie oft Beteiligte gewisser Begebenheiten in Ellys Leben gestehen, dass sie einen Hass auf sie entwickelten, einfach weil alle anderen „sie liebten“. Oder Neid empfanden, weil Elly, die zweifellos musikalisch begnadet war, zusätzlich auch noch eine Art von Aufmerksamkeit auf sich zog, die sie „gar nicht verdiente“. (Seite 87)


    Amy muss tief im Leben der grausam Ermordeten graben und hadert erst mit ihrer Rolle als Detektivin. Es ist interessant zu lesen, wie sie langsam über sich hinaus wächst, streng gehütete Geheimnisse enthüllt und sogar einen Verleger an Land zieht.


    Fazit

    Obwohl die englische Krimiautorin Liza Cody zum Schluss auch eine stimmige Auflösung anbietet, ist es weniger ein Kriminalroman, sondern mehr ein detailliertes, teilweise bissiges Portrait des gar nicht so glänzenden Musikgeschäfts. Es ist auch eine Abrechnung mit den Abgründen der Musikindustrie einschließlich ein paar gekonnten Seitenhieben gegen Musikjournalisten. Den präzisen Blick hinter die Kulissen der Musikszene kauft man Cody aufgrund ihrer Erfahrungen als Roadie im Konzertbusiness der 6oer und 70er Jahre völlig ab.

    Es war mein erster Roman von Liza Cody, aber nachdem ich mich erst mal auf die nicht lineare Erzählweise und die sukzessive Enthüllung der unterschiedlichen Informationen eingelassen hatte, habe ich die grandiosen Charakter- sowie Milieustudien sehr genossen. Cody schreibt mit Witz, Empathie aber ohne große Sentimentalitäten. Am Ende dieser außergewöhnlich erzählten Geschichte will man unbedingt die ergreifende und berührende Musik der fiktiven Elly Astoria hören.

  22. Cover des Buches Rocken & Hosen (ISBN: 9783423206365)
    Claudia Kaiser

    Rocken & Hosen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Barbara, Kiki und Claudia beschließen, eine Freundinnenband zu gründen, integrieren Martin und nennen sich selbstironisch "Die Moulinettes" wie die bekannte Haushaltshilfe. Der Durchbruch läßt auf sich warten, dafür lernen sie deutsche Autobahnen und knickrige Konzertveranstalter kennen, und bringen durch reinen Enthusiasmus doch eine kleine Deutschland- und Italientorunee (Österreich nicht zu vergessen) zustande. Offenburg wird mit -bach verwechselt, der Mythos "Backstagebereich" wird entzaubert, außerdem wird die Band gebucht, um auf bäuerliche Art und Weise durch die örtliche Landjugend angemacht zu werden, und übernachtet wird in versifften Zimmern ehemaliger Psychiatrieeinsitzender. Wenn sie im Emsland aufgetreten wären, hätten sie hier auch in schönen Kuhställen spielen können und unsere Bauernbuben kennenlernen können.
  23. Cover des Buches Jetzt und wir (ISBN: 9783426780718)
    Thorsten Schatz

    Jetzt und wir

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch beschreibt die neuen deutschsingenden Bands wie Wir sind Helden, Tomte, Silbermond usw., und vollzieht die Entwicklung der Rockmusik bis zu diesem Zeitpunkt nach, so daß man erkennen kann, auf welche Vorbilder die Bands sich beziehen. Gerade der historische Überblick über Punk, NDW usw. ist etwas kurz geraten, insgesamt aber ganz gut. 
  24. Cover des Buches Wir sind wie wir sind (ISBN: 9783939542919)
    Ralf Jörg Raber

    Wir sind wie wir sind

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Alles zum Thema "Homosexualität auf Tonträger" begann im April 1908, als die andauernden Prozesse um den größten Sittenskandal des Kaiserreichs - die Eulenburg-Affäre (ein Journalist hatte den Fürsten zu Eulenburg und dessen Freund Kuno Graf Moltke als homosexuell geoutet) - die Öffentlichkeit beschäftigte und den Sexualforscher Dr. Magnus Hirschfeld als Sachverständigen ins Rampenlicht rückte, der Moltke "ein von den Gefühlen der Mehrheit abweichenden Zustand... wider die Norm... aber nicht wider der Natur" attestierte und somit für den Freispruch des Journalisten sorgte, Inhalt eines Spottliedes des Gesellschaftshumoristen Reutter wurden. Reutter's Lied vermittelte, daß überall wo Hirschfeld auftauche, nichts mehr "normal" bleibe... Der Titel des Liedes: "Der Hirschfeld kommt". Der Autor Raber nimmt uns von jenem April 1908 kurzweilig und höchst informativ mit auf eine interessante Reise durch die Welt der Schellacks, des Vinyl's bis herauf zu den CD's. Ausholend, ausleuchtend und akribisch werden die Geburtswehen, die Stolpersteine, die kleinen Erfolge aber auch die Rückschläge bis in die heutigen Tage und den Veröffentlichungen zum Thema Schwulen-Bashing der fragwürdigen Musiker Bushido, G-Hot & Co. erörtert. Der Leser erfährt von Beiträgen solch namhafter Größen wie Udo Lindenberg, André Heller, Nina Hagen oder Herbert Grönemeyer zum Thema Homosexualität. Und man ist erstaunt über die Tatsache, dass in der ehemaligen DDR der Homosexuellen-Paragraph 1988 gestrichen wurde - 1994 erst in der BRD! Das Buch ist ein Fundus für den Liebhaber solcher Lieder wie "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn", "Das bleibt immer ein Geheimnis" oder den Georg Kreisler-Texten - wunderbar interpretiert von Tim Fischer - oder einfach für den Freund von Musik generell!

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