Bücher mit dem Tag "muslima"
18 Bücher
- Johanna Holmström
Asphaltengel
(44)Aktuelle Rezension von: Kallisto92Asphaltengel von Johanna Holmström
Das Buch handelt von Leila.
Ihre Mutter ist zum Islam konvertiert.
Leila ihre Schwester ist darauf hin ausgezogen und somit steht Leila alleine da.
Ihre Mutti verbietet ihr Fotos, TV, Computer und vieles mehr.Sogar die Familien Fotos sind verboten.
Die Gebote nimmt die Mutter sehr ernst.Obwohl Leila ihr Vater Muslim ist ,ist ihn der Fanatismus von ihr zu anstrengend.
Samira wird eines Tages schwer verletzt am Treppenende gefunden ,was ist nur mit ihr passiert?
Es stellen sich viele Fragen und Geheimnisse werden aufgedekct.
Ich finde das Cover des Buches sehr toll gestaltet.
Sowie der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut.
Es gibt viele kurze Kapitel, so dass es nie zu langwierig wird. Desweiteren sind trotz des schweren Themas auch lustige Passagen dabei. - Waris Dirie
Wüstenblume
(1.569)Aktuelle Rezension von: SofatexWaris erzählt in diesem autobiographischen Werk von ihrer harten aber glücklichen Kindheit in Somalia. Doch alles wird überschattet von einer grausamen Praxis die hinter dem Deckmantel der Tradition Millionen von Mädchen das Leben kostet oder es ihnen nachhaltig zerstört. Die Beschneidung oder eher die Genitalverstümmelung kleiner Mädchen um jungfräulich in die Ehe dazu gehen. Auch heute Jahre nach Veröffentlichung des Buches leider noch immer ein Thema. Waris ist mutig und beschreibt, gegen ihre Kultur, was mir ihr gemacht wurde und welch nachhaltige Konsequenzen dies hatte. Doch nicht nur das, sie beschreibt ihren Lebensweg bon einem kleinen Nomadenmädchen mit ihrem Ziegen zu einem Model und UN sonderbotschafterin.
- Anthony McCarten
funny girl
(102)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAzime ist Kurdin und hat es daheim oft nicht leicht. Ihr jüngerer Bruder sieht sich als Aufpasser und für die junge Frau, die im Trubel Londons ihr zu Hause hat, gibt es viel zu viele Regeln. Heimlich besucht sie Comedy Workshops und lernt dort einen jungen Mann kennen, der sie fördert und ihr so zu den ersten Auftritten verhilft. Aufregung pur, nicht nur bei Azime, denn ihre Familie bekommt Wind davon und ist entsetzt. Als besonderen Gag, trägt sie während ihrer Show eine Burka, aber das erzürnt ihren Bruder und ihren Vater umso mehr. Als dann noch der Guardian über sie berichtet und auf youtube Videos von ihr auftauchen, spalten sich die Lager. Bewunderer, die es toll finden was sie macht und Neider, Hasser, die sie beschimpfen und ihr die Pest an den Hals wünschen. Azime muss sich entscheiden, was sie machen möchte, wo ihr Weg hin geht und ob sie ihrer Familie den Rücken kehrt. Anthony Mc Carten versteht es aufs Neue, uns in den Bann einer großartigen Geschichte zu ziehen. Es ist lustig, aber mit Tiefgang, es ist spannend, aber mit einer Familientragödie, es ist schön, aber mit komplizierten Gefühlen. Jede seiner Geschichten überrascht und fasziniert aufs Neue.
- Anton Badinger
Zwei unter einem Schirm
(14)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser Debütroman des österreichischen Autors Anton Badinger hat mich nicht wirklich berührt. Die Idee hat mir recht gut gefallen, die Ausführung weniger.
Worum geht’s?
Lotta spielt Lotto - über dieses Wortspiel habe ich mich amüsiert - und gewinnt. Anfangs behält sie den Lottogewinn für sich, gerät aber, als sie das Geheimnis lüftet, schnell an Betrüger und falsche Freunde.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Gülcan und ihre Familie in Istanbul kennen. Gülcan hat einen Traum: Sie will Fremdenführerin werden und erhält von ihrem Vater als Symbol dazu einen handgefertigten Regenschirm. Wie es die gute Tradition so will, wird Gülcan mit einem älteren Mann verheiratet, dem sie nach Salzburg folgt. Recht schnell sind ihre Träume geplatzt und sie findet sich in der Imbissbude „Süper Chicken“als Hendlbraterin wieder. Als ihr Mann sie mit dem Gürtel schlägt, flüchtet sie mit dem nächstbesten Zug und landet in Wien.
Das zufällige Zusammentreffen von Lotta und Gülcan bietet beiden Frauen neue Möglichkeiten. Allerdings, Freundschaft, wie im Klappentext beschrieben, schließen die beiden nicht. Sie bilden eher eine Zweckgemeinschaft, wobei Gülcan als Angestellte die Launen von Lotta aushalten muss.
Meine Meinung:
Leider kann mich dieses Buch nicht überzeugen. Einerseits liegt das am Schreibstil, der sich vor allem im Mittelteil mit allzu viel Details über die Einkaufswut von Lotta beschäftigt. Lotta ist ziemlich klischeehaft beschrieben. Sie macht genau das, was vor dem die Berater der Lottogesellschaft warnen: unüberlegt Immobilien kaufen, Geld für Luxusmarken auszugeben und den Job zu kündigen. Lotta hat etwas mehr als zwei Millionen Euro gewonnen und kauft davon eine marode Villa und lässt sie aufwendig restaurieren. Das ist reichlich naiv und kann sich rein rechnerisch mit dem Gewinn nicht ausgehen. Nun gut, vielleicht verstecken sich solche Schnäppchen vor mir. Lotta wird zu Beginn als Zahlenkünstlerin beschrieben und schafft es später nicht, sich auch nur um eine einzige Rechnung zu kümmern. Mag schon sein, dass sie von ihren falschen Freunden eingelullt ist. Trotzdem ist sie für mich nicht ganz glaubwürdig. Da scheint die Figur von Gülcan besser gelungen. Sie macht aus ihrem Leben etwas. Sie verlässt ihren Mann und verlangt die Scheidung. Recht so!
Einige Stellen im Buch lassen humorvolle Gedanken hervorblitzen. Zum einen das schon erwähnte Wortspiel Lotta/Lotto und zum anderen folgender Ausschnitt aus dem Dialog zwischen Gülcan und dem werbenden Mann, der ihr die Ehe und das Leben mit ihm in Salzburg statt in Istanbul schmackhaft machen will:
»In Salzburg wären solche Zustände undenkbar«, sagte er, als er den Mund wieder aufmachte. »Dort kann man überall von der Straße essen.«
»Wir bevorzugen Teller«, sagte Gülcan.
Davon hätte ich mir mehr gewünscht.
Fazit:
Ein Debütroman, der mich leider nicht wirklich überzeugt hat. 3 Sterne.
- Abla Alaoui
Bissle Spätzle, Habibi?
(233)Aktuelle Rezension von: DrunkenCherryIch habe von dem Buch etwas anderes erwartet, als ich dann bekommen habe. Erwartet hatte ich einen süßen, sehr leichten und humorvollen Frauenroman, doch das ist er nicht.
Viel mehr ist es eine recht ernste Geschichte über eine Frau, die zwischen zwei Kulturen steht und sehr lange braucht, bis sie für sich einstehen kann – gemischt mit ein paar auflockernden Momenten.
Es ist keien richtige Fake-Dating Geschichte, wie der Klappentext suggeriert und die Romanze entwickelt sich nicht langsam, sondern es geht eigentlich nur darum, wie Amaya ihrer Familie beibringt, dass sie sich nicht in einen Moslem verliebt hat, sondern in einen schwäbischen Atheisten.
Dass Daniel Schwabe ist, kommt kaum zum Tragen. Das Buch spielt in Hamburg und man spürt die schwäbische Kultur nur kurz, als Amaya und Daniel seine Eltern besuchen, was ich sehr schade fand, da das der eigentliche Grund war, aus dem ich das Buch lesen wollte.
Was mich bei dem Buch am meisten genervt hat, war, dass Amaya als super tough dargestellt wird, es aber in Wahrheit überhaupt nicht ist. Sie ist ein Duckmäuschen, lügt und steht nicht für sich ein. Bis zu einem gewissen Punkt ist es nachvollziehbar, warum sie tut, was sie tut, aber ab einem gewissen Punkt hab ich weder sie verstanden, wie sie so lügen und sich verbiegen kann, noch wie Daniel das alles mit sich machen lassen kann.
Und dann endet es nicht mal richtig damit, dass sie wirklich für sich einstehen muss, sondern es wird alles so 'schön' geregelt, so dass niemand sein Gesicht verliert. Fand ich weder besonders unterhaltsam, noch realistisch.
Schade, aber das war einfach nicht meine Art von Geschichte, obwohl man relativ schnell durchkommt und der Schreibstil ganz okay ist.
- Sineb El Masrar
Muslim Girls
(7)Aktuelle Rezension von: YoyomausZum Inhalt:
Frau wacht nicht morgens auf und fühlt sich als Afghanin, nur weil die Eltern dort geboren sind. Setzen Sie eine Ukrainerin, eine Marokkanerin, eine Deutsche hinter eine Wand, fragen Sie sie, was sie vom Leben erwarten. Sie werden sie nicht unterscheiden können.
In diesem Buch zum Thema Muslima in Deutschland, erzählt Sineb El Masrar welchen Vorurteilen Frauen aufgrund ihres muslimischen Glaubens und ihrem Migrationshintergrund noch immer ausgesetzt sind. Wie diese Frauen hierzulande aufgewachsen sind und heute ihr Leben erleben, wie sie um Unabhängigkeit kämpfen und wo sie ihren Platz in der Gesellschaft sehen. Ihre Botschaft an die Leser: "Augen auf, wir sind längst angekommen mit all unseren kleinen Absonderlichkeiten und Marotten!"Cover:
Das Cover hat mir nicht so sehr gefallen. Das Cover ist hauptsächlich in lilafarbenen Tönen gehalten und zeigt die Skyline von Berlin sowie einen typischen muslimischen Mond und im Vordergrund drei Mädchen, die dem Betrachter entgegen blicken, wobei eines ein Kopftuch trägt. Das ist auf jeden Fall ansprechend und gibt einen Einblick, worum es sich bei diesem Buch hier handelt, aber leider ist es wirklich nicht mein Geschmack. Ich mag die Farbe nicht.
Eigener Eindruck:
Sie leben unter uns. Mädchen mit muslimischen Wurzeln, die ihre Religion mehr oder weniger ausleben. Aber wer sind sie eigentlich und ist wirklich jedes muslimische Mädchen radikalisiert? Müssen sie Kopftuch tragen? Warum sind sie eigentlich hier? Wie passen sie sich an? Wollen sie sich überhaupt anpassen? Was geht in einem Mädchen vor, was aus einer anderen Kultur stammt? Fühlt es sich als „Deutsche“ oder doch eher als „Afghanin“ etc.? Dieses buch gibt einen Einblick und soll die wichtigsten Fragen beantworten, was ein Muslim Girl ausmacht und was es für Deutschland bedeutet.
Das Buch „Muslim Girls“ beschäftigt sich damit, was ein Muslim Girl ist und was es ausmacht, denn Muslim Girl ist nicht gleich Muslim Girl. Da haben wir Mädchen, die schon in der dritten Genration in Deutschland leben, aber wir haben auch jene, die erst nach Deutschland gekommen sind. Das Buch beleuchtet die Frage, warum sie hier sind, welche Hoffnungen sie haben und was sie erreichen wollen. Es beantwortet Fragen rund um die Religion, ihre Ansichten und wie die Eltern- oder Großelterngeneration auf sie wirken. Es werden Themen wie Ausländerfeindlichkeit und der Wunsch nach Dazugehörigkeit angesprochen. Es beleuchtet Themen wie Schulbildung, Karriere und einfach nur ganz normale Marotten, die ein Muslim Girl an den Tag legen kann. Dabei werden die Thematiken Ernst, aber auch humorvoll betrachtet. Ich persönlich fand den Einblick und die Sicht aus einer anderen Perspektive sehr interessant. Das Buch räumt mit Vorurteilen auf, lässt aber och die eine oder andere Frage offen. Dass natürlich nicht alle Lebensbereiche beleuchtet werden können, das ist mir vollkommen klar und dass dieses Buch nicht als Richtlinie für alle verwendet werden kann, das ist wohl auch klar. Aber doch sind da Dinge, die man so vielleicht noch gern gewusst hätte. Das Buch liest sich übrigens recht angenehm, auch wenn ich permanent das Gefühl hatte, dass die Autorin versucht Ausreden zu finden, warum das eine oder andere so ist. Das soll jetzt nicht verurteilend wirken, aber irgendwie ging es immer so „Das Muslim Girl ist strebsam, weil…“, „Das Muslim-Girl das neu ankommt hat es schwer, weil… das Schulsystem, wenn das Schulsystem anders wäre…“. Sicher ist da auch was dran, aber ich hätte ebne immer das Gefühl, dass die Mädchen empor gehoben werden, besser sind, sie noch mehr verteidigt werden müssen etc. Einige Themen fand ich auch etwas fad beschrieben, sodass ich recht schnell über dem Buch eingeschlafen bin, aber andere Themen wiederum waren so informativ, dass sie bei mir einen richtigen Aha-Effekt heraus gekitzelt haben. Fakt ist, dass das Buch Geschmackssache ist. Nicht jeder wird mit der Art klar kommen, nicht jeder wird die Ansichten teilen wollen. Aber ich persönlich finde, dass es durchaus einen aufklärenden Charakter hat und durchaus gelesen werden sollte!
Fazit:
So ein Buch war wahrscheinlich schon längst überfällig, da es wirklich mit Vorurteilen aufräumt und ein völlig neues Bild über die „Einwanderer“ und „Muslim Girls“ schafft. Jedoch konnte es mich aber leider auch nicht wirklich überzeugen. Lesenswert ist es aber allemal.
Gesamt: 3/5
Daten:
ISBN: 9783451814570
Sprache: Deutsch
Ausgabe: E-Buch Text
Umfang: 256 Seiten
Verlag: Verlag Herder
Erscheinungsdatum: 14.05.2018
- Hazem Ilmi
Die 33. Hochzeit der Donia Nour
(25)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerINHALT: Ägypten ist im Jahr 2048 ein theokratischer Staat, der seine Bevölkerung mit einer Mischung aus Konsumzwang und islamistischer Unterwerfung unter Kontrolle hält. Für die Einhaltung der Gebete gibt es Punkte, die auf einem Gute-Taten-Konto festgeschrieben werden. Je mehr Gebete, desto mehr Punkte, desto angenehmer das Jenseits. Alles wird digital gesteuert und überwacht, selbst in die Träume werden Erlösungs- und Werbebotschaften infiltriert. Shariatainment und Sleepvertising nennt man das dann.
Das Land ist vollständig von der übrigen Welt abgeschottet, jede Einmischung von außen strengstens untersagt. Es gibt drei Zonen: Nordägypten (ein schmaler Streifen entlang der Mittelmeerküste), wo hohe Würdenträger in Pomp und Gloria leben; Mittelägypten (die Metropolregion Kairo und den nahezu wasserlosen Nil entlang), wo die arbeitende Bevölkerung wohnt, betet und einkauft; und Südägypten (ab Assuan bis zur Grenze zum Sudan), wo diejenigen, die die Gesetze des Landes missachtet haben, ein Dasein in harter Arbeit fristen.
In Kairo lebt die junge und schöne Donia Nour, die seit Jahren einen gefährlichen Gedanken hegt: Sie will Ägypten verlassen. Das Gerücht kursiert, dass es Schiffe gibt, die Flüchtlinge übers Mittelmeer aus dem Land bringen. Der Preis für eine Überfahrt: Ein Kilogramm Gold. Seit Jahren verdient sie sich neben ihrer offiziellen Beschäftigung kleine Goldstücke, indem sie sich den gierigen Machthabern aus der Oberschicht als Braut anbietet, mit ihm eine Nacht verbringt und sich wieder scheiden lässt. Sehr wichtig ist den Freiern die Jungfräulichkeit Donias, die sich aber mittels illegaler Technik immer wieder herstellen lässt. Nach 32 Hochzeiten dieser Art hat sie das Kilo fast zusammen, ein Freier fehlt noch, die letzten Gramm sind in greifbarer Nähe … doch sie gerät an den Falschen, ein hohes Tier der Regierung, ein Sadist und Egomane, der sie auffliegen lässt, ihr alles nimmt und in den Süden verbannt.
Zur selben Zeit erscheint wie aus dem Nichts ein nackter Mann im Zentrum von Kairo, der behauptet, vor hundert Jahren von Außerirdischen entführt und jetzt als Zeitreisender auf die Erde zurückgeschickt worden zu sein. Sein Auftrag: Suche Donia Nour und führe sie ins Licht, damit sie ihr Volk in eine bessere Zukunft lenkt. Und tatschlich: Er findet sie, klärt sie auf und bringt damit eine Revolution ins Rollen…
FORM: Hazem Ilmis Roman ist ein klassischer Dreiteiler mit Exposition, Entwicklung und Lösung; da werden trotz des heiklen Themas keine Experimente gewagt. Stilistisch sind die Kapitel um Donia Nour eher nüchtern, die um Ostaz Mukhtar (den Zeitreisenden) eher flapsig-sarkastisch geschrieben. Der für eine Dystopie typische ruhige und kalte Erzählton weicht im dritten Teil einem mit mehr Spannung; das Ganze kippt dann (leider) auch eher in eine Art Thriller.
Dass es Ilmi bei seinem Debütroman nicht darum ging, ein literarisches Meisterwerk abzuliefern, ist zu vermuten und auch verständlich. Hauptziel war es wohl, die eigene Vorstellung von Religiösität zu vermitteln und Gedanken zu Begriffen wie Selbstbestimmung, Menschenrechte, Macht und Gleichberechtigung zu veröffentlichen – Kein ungefährliches Vorhaben dieser Tage. Der Roman ist mitten im Arabischen Frühling entstanden, als die ganze Welt auf den Tahrir-Platz blickte, und wurde im Selbstverlag mit großem Echo veröffentlicht. Hazem Ilmi ist ein Pseudonym, der Autor dahinter lebt nicht mehr in Ägypten, seine wahre Identität hält er aus Angst vor Fanatikern weiterhin geheim.
FAZIT: Als Vergleiche mit Ilmi liest man überall George Orwell und Michel Houellebecq … das ist zwar schmeichelhaft aber doch stark übertrieben. Die ersten beiden Teile waren gut, der dritte schwach. Dennoch ist DIE 33. HOCHZEIT DER DONIA NOUR ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung und auch den Mut des Autors möchte ich nicht unterbewerten – vier Sterne.
*** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***
- Wolfgang Schnellbächer
Unser wildes Blut
(35)Aktuelle Rezension von: Kathi_liestIch hatte das Glück vor ein paar Jahren mit der Literaturiniative Berlin zur Buchmesse zu fahren, im Vorfeld bekommt man Bücher die man liest und zu denen man dann mit den Autoren ein Interview führen darf. So hatte ich das Glück Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer treffen zu können.
Aber erstmal zum Buch:
Aysel ist Türkin, Alexander, genannt Alex, ist Deutscher. Sie haben sich ineinander verliebt, doch diese Liebe darf nicht sein. Denn Aysel muss die Ehre ihrer Familien halten, muss "sauber" und "unbefleckt" sein. Und dann ist da auch noch der Zwillingsbruder von Aysel, Ilhan. Dieser passt auf seine Schwester auf, sie soll Leben wie eine Muslima zu leben hat. Doch er selbst hält sich nicht dran, er geht feiern, baggert Mädchen an, schläft mit ihnen. Doch kommt einer seiner Schwester zu nahe, so ist er sofort zur Stelle.
Doch Alex gibt nicht auf, er kämpft um die Liebe und für die Liebe von Aysel. Er lässt sich von nichts abschrecken.
So prallen zwei Kulturen aufeinander, zwei Lebenseinstellungen und so entwickelt sich ein Kampf um das eigene Leben und die erste große Liebe.
Das Buch wird aus der Sicht von Alex und Ilhan geschrieben. So erfährt man die verschiedenen Ansichten, Träume und Wünsche. Die Geschichte wird als Rückblende erzählt, so wird es nicht langweilig. Wer ein Buch mit viel Dialogen will, der wird hier am Anfang der Geschichte nicht fündig, erst zur Mitte hin kommt es zu mehr Gesprächen. Das Buch wurde in vier Abschnitte der Jahreszeiten unterteilt, so verfolgt man ein Jahr lang die Geschichte zweier unterschiedlichen Jugendlichen.
Ein sehr gut geschriebenes Buch über die unterschiedlichen Kulturen, sehr gut geschrieben, so dass man mit beiden Seiten mit fühlen kann.
Das einzige was mich nicht sehr überzeugt hat, ist das Cover. Mich hat es nicht so angesprochen. Also, an alle die sich von dem Cover abschrecken lassen: Nein! Nehmt es mit nach Hause, lest es. Euch wird es gefallen. Die Sprache ist wundervoll, das die Geschichte auch noch im wundervollen Heidelberg spielt, unterstreicht die poetische Erzählweise noch einmal um ein vielfaches!
Und hier noch einmal ein ganz großes Danke an die beiden Autoren für das wundervolle Interview damals, falls Ihr das hier lest;) Bleibt so sympatisch wie ihr seid und schreibt bloß weiter, ihr könnt das! Katharina von der LIN:)
(Ich hatte diese Rezension bereits auf meinem alten Account hochgeladen, aber da ich nun einen neuen habe..:))
- Atiq Rahimi
Stein der Geduld
(34)Aktuelle Rezension von: Lilli_Marleen_ArtStein der Geduld" von Atiq Rahimi ist ein eindringlicher Roman, der die Leser in die tiefen Abgründe menschlicher Existenz entführt. Rahimi, ein afghanischer Schriftsteller und Filmemacher, hat mit diesem Werk ein literarisches Meisterstück geschaffen, das die Grausamkeiten des Krieges und die verheerenden Auswirkungen auf das individuelle Leben einer Frau auf beeindruckende Weise darstellt.
Das Buch erzählt die Geschichte einer namenlosen Frau in Afghanistan, die sich dazu entscheidet, während des Krieges bei ihrem im Koma liegenden Ehemann zu bleiben. Rahimi wählt eine einzigartige Erzählform: Der Leser wird zum stillen Zeugen der inneren Monologe dieser Frau, die ihre Gedanken und Gefühle in einem Akt der Selbsttherapie offenbart. Der "Stein der Geduld" wird dabei zu einem Symbol für ihre Seelenlast, ihre unterdrückten Emotionen und ihre schmerzhaften Erfahrungen.
Die Sprache des Romans ist von intensiver Poesie geprägt. Rahimi nutzt eine klare, bildhafte Sprache, um die Atmosphäre der Trostlosigkeit und Verzweiflung inmitten des Krieges zu beschreiben. Die Protagonistin, die sich an einen steinernen Gegenstand wendet, um ihre Leiden zu teilen, wird zur Metapher für die stummen Opfer, die Frauen in Kriegszeiten ertragen.
Die Charakterentwicklung ist subtil und tiefgründig. Die Frau durchläuft eine eindrucksvolle persönliche Transformation, während sie ihre Wut, ihre Schuldgefühle und ihre unterdrückte Sexualität erforscht. Rahimi scheut sich nicht vor tabuisierten Themen und zeigt die weibliche Sexualität in einer Gesellschaft, die von männlicher Dominanz geprägt ist.
Die Erzählstruktur und die kurzen, intensiven Kapitel verleihen dem Buch eine besondere Dynamik. Der Leser wird in einen Sog aus Emotionen gezogen, während er die innere Zerrissenheit der Hauptfigur miterlebt. Rahimi fordert dabei auch die Konventionen der Gesellschaft heraus und stellt Fragen nach Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und dem Preis der Freiheit.
"Stein der Geduld" ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch ein politisches Statement. Rahimi gibt den stummen Opfern des Krieges eine Stimme und beleuchtet die Schattenseiten der Gesellschaft. In einer Welt, die oft von männlicher Perspektive dominiert wird, setzt der Autor ein starkes Zeichen für die Rechte und die Würde der Frauen.
Insgesamt ist "Stein der Geduld" ein ergreifender Roman, der durch seine kraftvolle Sprache, die tiefgehende Charakterentwicklung und die kluge Thematisierung gesellschaftlicher Probleme beeindruckt. Atiq Rahimi zeigt mit diesem Buch, dass Literatur die Macht hat, nicht nur Geschichten zu erzählen, sondern auch das Bewusstsein zu schärfen und zum Nachdenken anzuregen.
- Fereshta Ludin
Enthüllung der Fereshta Ludin
(10)Aktuelle Rezension von: TigerbaerDas Buch „Enthüllung der Fereshta Ludin: Die mit dem Kopftuch“ habe ich innerhalb weniger Stunden verschlungen und bereits während des Lesens ging mir die Frage "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Aber wie gelangen wir zu den Tätigkeitswörtern?" von Stanislaw Jerzy Lec durch den Kopf. Wenn man diese Frage etwas abwandelt und fragt „Toleranz, Offenheit, Aktzeptanz! Aber wie gelangen wir zu den Tätigkeitswörtern?“, dann trifft dies meine Gedanken bei der Buchlektüre wie den sprichwörtlichen „Nagel auf den Kopf“.
„Das Kopftuch-Urteil“ ist sicherlich eines von vielen Schlagwörtern, die man mit Fereshta Ludin verbinden kann. Die afghanische Lehrerin klagte sich Anfang der 2000er Jahre durch alle gerichtlichen Instanzen bis vor das Bundesverfassungsgericht, um im staatlichen Schuldienst ein Kopftuch tragen zu dürfen.
Ich gebe zu, dass ich das Urteil und die damit verbundenen gesellschaftlichen Diskussionen seinerzeit eher nebenher zur Kenntnis genommen habe bzw. mich nicht weiter damit beschäftigt habe. Die Frage, ob eine Lehrerin in der Schule ein Kopftuch tragen darf, hätte ich jetzt mal so ganz spontan mit „Ja, warum auch nicht!?“ beantwortet.
Erst durch das Buch habe ich mich nun intensiver mit Frau Ludin und ihrer Entscheidung, die ihr und das Leben unzähliger anderer Menschen nachhaltig beeinflusst hat, beschäftigt.
Frau Ludin erzählt von ihrer Kindheit, Familie, dem Leben in den Ländern Afghanistan, Saudi-Arabien, Amerika und Deutschland und die Vor- wie auch Nachgeschichte des „Kopftuch-Urteils“.
Das Buch hat mich auf ganz verschiedenen Ebenen bewegt und ich spüre, wie sich in mir Fragen formen, ich Dinge zu hinterfragen beginne und mein Blick sich ändert.
Erschreckt und beschämt hat mich bei den Erzählungen von Frau Ludin das hohe Maß an Diskriminierung, dass ihr gerade auch in Deutschland begegnet ist und mir ist vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise und den damit verbundenen Diskussionen schmerzlich bewusst geworden, wie dünn unser „Deckmantel der Toleranz für andere Kulturen und Traditionen“ doch in Wahrheit ist. Ein minimaler Ruck an der Decke und eine hochmütige Menschenunfreundlichkeit zeigt ihr hässliches Gesicht. Ich muss mich selbst zukünftig viel mehr in die Pflicht nehmen, meine Meinung deutlicher zu vertreten und Menschenunfreundlichkeit fest ins Gesicht zu schauen und ihr entgegen zu treten. Bisher habe ich – so war mein Empfinden beim Lesen – dies nicht lautstark genug getan.
Vielen Dank Fereshta Ludin, dass Sie ihren Weg mit einer so großen Überzeugung gegangen sind und für so viel mehr als „ein Kopftuch“ stehen! - Trend D. Reedy
Inshallah - Worte im Sand
(3)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaWas ist das größte Gut, das einer Frau widerfahren kann? Das ist eine Frage, die in diesem Buch insgeheim gestellt wird, und beide Mädchen, Zulaikha und Zeynab, beantworten sie gleich: Heiraten. Die Zukunft einer Frau besteht aus einer Heirat und der Aufgabe, Kinder zu kriegen.
Natürlich wird mir bei so einer Antwort schlecht, aber andererseits kann man die Kinder dafür nicht beschuldigen. Sie wurden so erzogen und sind mit dem Gedanken aufgewachsen, wie erst ein Ehemann sie glücklich machen wird.
Das Buch beschreibt die Zeit, als die Amerikaner in Afghanistan eingetroffen sind und die Talibane verjagt haben. Das Land steht vor einem Umbruch, vor einer neuen Wahl und der Hoffnung, eine glückliche Zukunft zu haben. Zulaikhas Familie profitiert von den Amerikanern und der Vater ist von den Ungläubigen begeistert.
Die Autorin beschreibt das tägliche Leben in Afghanistan, die Gesellschaft, die fünf Mal am Tag betet, die Frauen den untersten Stellenwert geben, und immer noch entscheidet der Vater, wen seine Töchter heiraten werden. Hauptsache die Mitgift stimmt. Immerhin besteht Zulaikhas Familie nicht aus Abschaum, sondern der Vater ist ein liebender Vater und die Stiefmutter ist zwar ein Ekel, aber am Ende habe ich sie richtig gemocht.
Es ist ein toller Einblick in die damalige Gesellschaft und würde ich jetzt nicht wissen, wie schlecht es um Afghanistan steht, hätte ich nach dem Buch auf eine bessere Zukunft geglaubt.
Es ist ein Buch für Jugendliche, aber mit einem Unterton, der verspricht, das nichts gut wird. Aber wie es zu Jugendbüchern gehört, bleiben viele Fragen offen und am Ende hat man so einen schalen Geschmack im Mund, weil es sich anfühlt, als hätte die Autorin mittendrinn die Geschichte abgebrochen. Ich hätte mir ein richtiges Ende gewünscht.
Das Buch hat einen einfachen Stil, der erlaubt, dass man es schnell durchliest. Es ist spannend, es hat seine Konflikte und vor allem hat das Buch eine Seele.
- Amina Bile
Schamlos
(70)Aktuelle Rezension von: MissKiss3 Freundinnen, die einfach mal miteinander reden. 3 Muslima, die über die Welt und in der über ihre eigene Welt uns erzählen.
Sie erzählen uns über ihre Religion, über Vorurteile, über Mobbing und Feminismus. Aber auch über ihren Alltag.
Es ist so ob der Leser einfach sich zu ihrem Tisch dazusetzen und einfach mitlauschen könnte.
Und auch, wenn die Themen oft schwer sind, hat es eine Art Leichtigkeit in sich: vielleicht nicht nur wegen der wunderschönen Grafik des Buches, sondern vielleicht einfach dadurch, dass es gut tut Themen anzusprechen. Es tut gut miteinander zu reden. Und es gibt Hoffnung, wenn man sieht wie reflektiert die heutige Jugend sein kann.
Und diese Hoffnung, in einer freidlichen Zukunft, brauchen wir heute sehr.
Eine grosse Empfehlung von mir, ab 12 Jahren! Für Mädchen und Bubben. Für alle. - Hera Lind
Mein Mann, seine Frauen und ich
(39)Aktuelle Rezension von: MariaAnnaEs geht um eine Frau, Nadia, die schon eine Ehe hinter sich hat, und ein unabhängiges Leben führt, lernt durch Hinzutun von Freunden einen Moslem, Karim, kennen. Sie verlieben sich. Was dann passiert, ist fast unvorstellbar! Karim trägt sie auf Händen. Als Nadia erfährt, dass er schon verheiratet ist und Kinder hat und heiratet sie ihn trotzdem, weil im Islam die Liebe ohne Ehe verboten ist, wie ihr Mann zu verstehen gebt. Die Liebe ist zu starkt. Sie gibt sogar alles auf: Heimatort, Familiennähe, Beruf, Selbstständigkeit... und zieht mit ihm in den Oman. Die erste Frau bleibt mit Kindern in Deutschland. Im Oman darf Nadia nur noch verschleiert aus dem Haus. Und dann zieht die erste Frau auch noch in die Nähe. Und weil das noch nicht genug ist, bringt ihr Mann plötlzich eine neue, dritte Ehefrau ins Haus. Wie Nadia wohl nun reagiert und wie es mit ihr und Karim weitergeht, sollte man selbst lesen.
- Jessica Durlacher
Die Stimme
(16)Aktuelle Rezension von: bookfeminist_lenaIn Die Stimme von Jessica Durlacher begleiten Lesende eine jüdische Familie in New York, Tel Aviv und den Niederlanden. Zelda ist Psychoanalytikerin, hat sich von ihrem ersten Ehemann geschieden und lebt jetzt mit Bor, einem erfolgreichen Anwalt zusammen. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Es ist das Jahr 2001, als Zelda und Bor heiraten möchten. Sehr spontan hat ein Rabi Zeit und so kann ihre Hochzeit während eines Urlaubes in New York kurzfristig stattfinden. Während ihrer Hochzeitszeremonie, die in der Nähe des World Trade Centers stattfindet, fliegen zwei Flugzeuge in das World Trade Center. Es handelt sich dabei um die Terroranschläge des elften September. Die Familie flüchtet mir ihren Hochzeitsgästen durch den Rauch. Dieses Erlebnis hinterlässt Traumata bei der Familie, ihr Leben ist danach nicht mehr wie früher.
Der elfte September nimmt Zelda ihre Unbeschwertheit. Sie benötigt eine neue Kinderbetreuung für ihre Kinder. Für die Kinderbetreuung kommt die aus Somalia geflüchtete Amal in Betracht. Aber Zelda hadert mit ihrer Entscheidung eine Muslima als Kindermädchen zu engagieren, denn allein der Umstand, dass Amal ein Kopftuch trägt, führt bei Zelda zu bösen Erinnerungen an den Tag des elften September. Gleichzeitig überkommt sie ein schlechtes Gewissen, weil sie überhaupt über diesen Aspekt nachgedacht hat. Sie engagiert Amal, die dann bestens mit den Kindern klarkommt und von ihnen ins Herz geschlossen wird. Amal ist gleichzeitig auch musikalisch talentiert und kann hervorragend singen. Dies entgeht auch Zelda nicht, sie meldet Amal zu einer Casting-Show an, die Amal gewinnt. Doch Amals Gewinn katapultiert die Familie in den Fokus einer islamistischen Gruppierung. Amal wendet sich im Fernsehen gegen ihr bisherig zutiefst religiös geprägtes Leben. Gegen Amal werden daraufhin Todesdrohungen ausgesprochen.
Das Buch beginnt mit einem ansteigenden Spannungsboden im rasanten Tempo. Ich bin zu Beginn in die Handlung des Romanes regelrecht gezogen worden und wollte so schnell wie mögliche erfahren, wie es mit der Familie weitergeht. Das anfängliche Erzähltempo nimmt in der Mitte des Romanes dann aber leider drastisch ab. Gegen Ende nimmt der Roman wieder stark an Tempo zu, sodass man die langatmige Mitte durchaus verzeihen kann, wenngleich ich weniger gerne weitergelesen habe als zu Beginn. Der Roman regt zum Nachdenken an und ist definitiv keine Wohlfühl-Lektüre. Die Figuren sind komplex und alles andere als sympathisch. Die Themen in Durlachers Buch sind keine einfachen, sie schildert sehr detailreich, intensiv, und feinfühlig das Leben einer durch und durch traumatisierten Familie und wie. Islam und Judentum treffen aufeinander ohne Vorverurteilungen und Generalisierungen.
- Ayisha Malik
Ausgerechnet du und ich
(18)Aktuelle Rezension von: mamenuKlapptext
Sofia ist klug,sieht gut aus und arbeitet in einem Verlag in London.Sie ist außerdem Muslimin und wünscht sich einen Mann,der dafür offen und gleichzeitig modern ist.Als ihre Chefin ihr vorschlägt,einen Dating-Guide für Muslime zu schreiben,schlägt sie zwei Fliegen mit einer Klappe.Aber Imran ist zu traditionell.Naim zu unzuverlässig.Abid leider schwul.Als ihr Vater krank wird,springt sie ihm zuliebe über ihren Schatten und verlobt sich mit Imran.Die Familie ist selig aber Sofia merkt,dass sie Imran gar nicht liebt.Und das sie sich stattdessen in jemand anderen verliebt .
Meine Meinung
Ich habe mir bei diesem Buch zuerst den Klapp text durch gelesen. Da ich sehr gerne auch andere Kulturen kennen lerne, um zu sehen wie es in anderen Kulturen läuft, habe ich dann diese Geschichte angefangen zu lesen.
Die Geschichte fing schon mit viel Humor und Witzig an, was mir gut gefallen hat. Ich habe schon auf den ersten Seiten beim Lesen ein lächeln im Gesicht gehabt. Sofia ist schon in einigen Dingen sehr traditionell und doch auf der der anderen Seite wieder sehr Modern. Was ich dann beim lesen schon sehr Witzig fand, wurde von der Autorin sehr gut rüber gebracht. Das ganze Umfeld von Sofia ist ein wenig Chaotisch und Überdreht, was aber zur Geschichte passt. An diese vielen Charakteren musste ich mich erst einmal gewöhnen. Manchmal war ich auf den ersten Seiten leicht überfordert, aber umso mehr man liest, um so mehr kommt man dann besser klar beim lesen. Man kommt nach einer kurzen Zeit aber doch gut in diese Geschichte rein. Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass man die Geschichte sehr gut lesen kann. Auch hier wurde mit sehr viel Humor und Witz geschrieben, was mir dann doch sehr gut gefallen hat.
- Anja Hilscher
Imageproblem
(23)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAnja Hilscher möchte mit ihrem Buch "Imageproblem" mit den Vorurteilen gegenüber ihrer Religion, dem Islam, aufräumen. Das tut sie, indem sie einigen bekannten Vorurteilen (Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, strenge Regeln) ein Kapitel widmet, ihre persönliche Sichtweise schildert und mit dem zugehörigen Text aus dem Koran unterstreicht. Diese Art der Argumentation hat mich nicht erreicht und meine (wenigen) Vorurteile gegenüber dem Islam nicht abgebaut. Ich bin mir nicht sicher, ob die Vorgehensweise von Frau Hilscher die richtige ist. Schließlich ist das, was meistens am Islam fremd ist, die Handlungen der Gläubigen (Zwangsverheiratung, Ehrenmord, Kopftuch um die Sittsamkeit der Frau zu schützen), ihre Moral und die Werte, welche in der Gesellschaft verankert sind. Dann mit den Textstellen im Koran zu argumentieren und zu behaupten, dass man zwischen der Schrift (Koran) und der Gesellschaft unterscheiden muss, wirkt für mich nicht überzeugend. Wie schon in anderen Rezensionen geschrieben und auch auf dem Buchcover angedeutet würde es mich mehr überzeugen, wenn erzählt würde, wie im Alltag Muslime ihren Glauben leben. Was mir total am Buch gefallen hat, ist die Energie und Leidenschaft, mit der Anja Hilscher geschrieben hat. Ich musste beim Lesen ganz oft dran denken, dass im Vortrag vor einem großen Publikum die Botschaft viel besser wirken würde, als in einem Buch. - Qarnita Loxton
Mit Burka und Bikini
(12)Aktuelle Rezension von: vanessaliestIch muss ganz ehrlich sagen, ich hab das Buch teils wegen seines Titels lesen wollen. Burka und Bikini… Das klingt schon sehr reißerisch und ich war interessiert. Nach der Lektüre muss ich allerdings sagen, dass ich den Titel nicht in Ordnung finde. Kein Mensch läuft in dem Buch vollverschleiert rum und Burka und Abaya sind sich zwar ähnlich, aber doch nicht gleich. Da muss ich die Übersetzerin schimpfen, der Originaltitel „Being Kari“ gefällt mir sehr viel besser.
Kari ist 30 Jahre alt und mit Dirk verheiratet, der am Valentinstag einen Seitensprung beichtet. Total verstört rettet sie sich erstmal zu ihrer Freundin um da die nächste Hiobsbotschaft zu erhalten – Ihre Oma ist tot, ihre Mutter hat sich am Bein verletzt und sie muss heim und mithelfen. Nun kommt Kari, oder Karima eigentlich, aus einer streng muslimischen Familie die sie eigentlich vor 10 Jahren verlassen hat und muss sich dort mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und auch ihrem Ex-Verlobten Rafiq auseinandersetzen. Auseinandersetzungen, die nicht nur unangenehm sind.
Ich muss sagen, das Buch hat mich sehr gut gefallen. Man liest ja immer wieder von Menschen und wie sie aus ihren streng gläubigen Gemeinschaften ausbrechen, aber ich hab noch nie von jemandem gelesen, der nach seinem Ausbruch zurück geht. Ich fand das sehr spannend. Und das Buch hat mich absolut nicht enttäuscht. Eine sehr spannende Leseerfahrung, trotz minimaler Startschwierigkeiten.
Ich hatte anfangs ein paar Probleme mit Karima, weil ich sie doch sehr duckmäuserisch empfand, ein bisschen naiv und doch auch ein bisschen als ein ja-Sager, aber je weiter das Buch voranschritt, desto mehr konnte ich mit ihr fühlen und desto mehr hab ich auch ihre Situation verstanden, auch weil mehr über die Umstände ihres Ausbruchs zu Tage kamen. Die Autorin hat den inneren Konflikt den Karima mit sich ausfechten musste und auch immer noch ausficht für mich absolut nachvollziehbar gemacht und irgendwann war ich dann gänzlich „Team Kari“.
Was ich außerdem spannend fand, war der Einblick in die muslimische Gemeinschaft. Die Autorin kritisiert vieles, das muss man sagen, aber sie stellt genauso auch die schönen Seiten heraus. Den familiären Zusammenhalt, das Miteinander und auch die bekannten Abläufe, die Karima nach der Sache mit ihrem Mann und auch nach dem Tod der geliebten Ouma Struktur und Halt geben. Sie zeigt auf, dass auch muslimische Frauen, die ein Kopftuch tragen auf ihre Weise emanzipiert und stark sein können. Ouma fällt mir hier ein, auch Karimas Mutter und definitiv auch Shireen, die Frau von Karimas Bruder.
„Mit Burka und Bikini“ ist außerdem ein Buch, das sich leicht weglesen lässt und dich an seine Seiten fesselt. Ich wollte eigentlich nur 100 Seiten lesen und schwupps, war das ganze Buch weggeatmet. Dafür, dass es ein Debütroman ist, finde ich ihn unglaublich stark und es hat mir sehr viel Spaß gemacht Karima auf ihrer Identitätssuche zu begleiten. - 8
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