Bücher mit dem Tag "muster"
93 Bücher
- Sebastian Fitzek
Der Augensammler
(5.371)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraSebastian Fitzek gilt als der erfolgreichste deutsche Thrillerautor und gehört außerdem zu den fünf bekanntesten Autoren Deutschlands. Unter den Männern liegt er sogar auf dem ersten Platz. Umso schlimmer, dass ich bisher kein einziges Buch von ihm gelesen habe, obwohl es mir von vielen Freunden sehr empfohlen wurde. Mit dem Psychothriller „Der Augensammler“ aus dem Jahr 2010 habe ich nun endlich meinen allerersten Fitzek gelesen. Ich war richtig gespannt, ob die Lobpreisungen, die mir mehrfach zu Ohren gekommen sind, der Wahrheit entsprechen und ob ich mich danach selbst als Fan von Fitzeks Werken bezeichnen würde.
Alexander Zorbach arbeitete jahrelang als Polizeipsychologe in Berlin, bis ihn ein Vorfall, bei dem er aus Notwehr eine psychisch kranke Frau erschoss, zum Verhängnis wurde. Er musste seinen Beruf aufgeben und arbeitet seitdem als Journalist für die größte Tageszeitung Berlins, die für ihre reißerischen Artikel bekannt ist. Auch wenn es verboten ist, hört er den Polizeifunk ab, um über die neuesten und schlimmsten Verbrechen der Hauptstadt zu schreiben. Auch privat läuft es für ihn eher schlecht. Seine Frau Nicci will sich von ihm scheiden lassen und für seinen Sohn Julian hat er kaum noch Zeit.
Seit Monaten spielt in Berlin ein Psychopath, der als der „Augensammler“ bezeichnet wird, sein krankes Spiel, bei dem er Mütter ermordet, ihre Kinder entführt und einsperrt. Den Vätern gibt der Augensammler eine Frist von 45 Stunden, um ihre Kinder wiederzufinden. Ist die Zeit abgelaufen, werden die Kinder ertränkt und ihr linkes Auge amputiert. Drei Mal hat der Täter inzwischen schon erfolgreich zugeschlagen, eine vierte Mutter wurde bereits tot aufgefunden. Philipp Stoya, der Leiter der Mordkommission, findet nach kurzer Zeit einen Hauptverdächtigen und sein Name ist Alexander Zorbach.Noch vor den ersten Zeilen des Buches, steht direkt am Anfang ein „sachdienlicher Hinweis“ von Fitzek, in dem er erklärt, dass es Absicht sei, dass die Seitenzahlen und die Kapitel numerisch rückwärts laufen. „Sollten Sie dieses Buch umtauschen wollen, müssen Sie sich eine andere Ausrede einfallen lassen.“ Humor hat der Mann auf jeden Fall schon mal. Warum dies so ist, soll der Leser erst zum Schluss erfahren. „Der Augensammler“ beginnt also tatsächlich mit dem Epilog auf Seite 439, in dem der Protagonist den Leser dazu auffordert: „Lesen Sie nicht weiter!“. Eine gelungene paradoxe Intervention, denn natürlich habe ich weitergelesen. Danach kommt das letzte Kapitel, dann folgt Kapitel 83, sodass ein regelrechter Coundown erzeugt wird. Die Kapitel sind alle recht kurz gehalten, manche sind nur zwei Seiten lang, sodass man auch mal zwischendurch zum Buch greifen und es schnell wieder weglegen kann, zumindest wenn einem das gelingt, denn fast jedes Kapitel endet mit einer Phrase, die zum Weiterlesen animiert.
Der Protagonist ist Alexander Zorbach, der aus der Ich-Perspektive im Präteritum erzählt. Auch andere Charaktere fungieren als Erzähler, zum Beispiel Philipp Stoya oder Tobias Traunstein, ein Opfer des Augensammlers, wobei bei diesen Figuren der personale Erzähler verwendet wird.Fitzek schreibt meist nüchtern und einfach, selten vulgär, was manch gewalttätige Szene aber umso brutaler wirken lässt. Besonders positiv ist mir seine Recherchearbeit aufgefallen, die sowohl in der Medizin, als auch in anderen Wissensbereichen, enorm gut ist und der man die investierte Zeit deutlich anmerkt. Nur einmal wird eine Matrjoschka, eine bemalte Holzpuppe, mit einer Babuschka, auf russisch „Oma“, verwechselt, was sich allerdings auch damit begründen ließe, dass der Erzähler der Passage ein neunjähriger Junge ist, der es vielleicht tatsächlich nicht besser weiß. Jedoch ist das ein häufiger Verwechslungsfehler, sodass sich Fitzek hier möglicherweise tatsächlich geirrt hat.
In nicht einmal einer Woche hatte ich das Buch beendet, weil es mich absolut gefesselt hat und ich in jeder freien Minute versucht habe, zumindest ein Kapitel zu lesen. Oder zwei oder drei. Die Handlung ist vollkommen unvorhersehbar, immer wieder werfen kleinere und größere Plottwists neue Fragen auf. Im Nachhinein haben mich besonders zwei Szenen geschockt, davon war aber keine so schlimm, dass ich danach nicht hätte schlafen können. Das ultimative Herzrasen und Gruseln blieb also aus, nichtsdestotrotz konnte ich mich für „Der Augensammler“ begeistern.
Eine Enttäuschung blieb aber neben aller Spannung. Nach etwa 100 Seiten hatte ich einen leichten Verdacht, wer der Augensammler sein könnte, der sich aufgrund manch ambivalenter Aussagen mit dem Fortschreiten der Geschichte immer mehr verhärtete und leider hatte ich recht. Leider, weil ich es liebe, wenn der Autor mich an der Nase herumführen kann, um mich bei der Enthüllung komplett zu verblüffen. Das ist hier nicht gelungen, auch wenn es nicht peinlich offensichtlich war. Das Ende hat mich dagegen größtenteils überrascht und lässt den Leser mit einem extremen Cliffhanger zurück, der auch den Countdown der Seitenzahlen erklärt. Deswegen gibt es eine Fortsetzung mit dem Titel „Der Augenjäger“, die ich definitiv so bald wie möglich lesen werde.
Wenn ich ein Buch innerhalb weniger Tage durchlese und mich auf die Fortsetzung freue, kann es nur sehr gut gewesen sein. „Der Augensammler“ ist spannend, oft unvorhersehbar und ein klassischer Pageturner. Leider hat sich mit der Matrjoscka ein kleiner Fehler eingeschlichen und ein wirklich heftiger Schockmoment blieb aus, vor allem, weil mich die Identität des Täters nicht überraschen konnte. Trotzdem bin ich sehr angetan und werde in Zukunft gerne mehr Bücher von Sebastian Fitzek verschlingen. Deshalb erhält „Der Augensammler“ vier von fünf Federn.
- C.C. Hunter
Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht
(2.264)Aktuelle Rezension von: Flo_W_Mir wurde das Buch empfohlen, weil ich gern Teenie Fantasy Storys mit Vampiren lese. In der Reihe geht es viel darum, dass sich die Hauptfigur in der neuen Welt mit Magie und Monstern zurechtfindet. Das ist toll beschrieben und man fühlt sehr gut mit. Die Love Storys sind auch gut eingebaut. Daumen hoch!
- James Dashner
Maze Runner: Die Auserwählten - In der Brandwüste (Filmausgabe)
(1.236)Aktuelle Rezension von: pphendrickBand 2 der Reihe setzt die spannende Geschichte aus dem Labyrinth fort und entführt die Leser in eine postapokalyptische Welt voller Gefahren und Geheimnisse. Die Charaktere entwickeln sich weiter und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Besonders beeindruckt hat mich die intensive Atmosphäre in der "Brandwüste" und die spannenden Wendungen in der Handlung. Das Ende lässt einen neugierig auf den nächsten Teil zurück. Ich kann das Buch allen Fans der Reihe empfehlen, die sich auf ein weiteres Abenteuer einlassen möchten.
- C.C. Hunter
Shadow Falls Camp – Erwacht im Morgengrauen
(1.553)Aktuelle Rezension von: Fantasylove2007Bei der Reihe lohnt es sich durchzuhalten.
Kylie ist eine wirklich nervige und sprunghaft Protagonistin. Schon im ersten Teil gefiel mir ihre heulerische Art und ihr kindisch Verhalten nicht.
Mich stört auch das Liebes Dreieck. Allgemein hasse ich love triangle aber hier war es irgendwie schlimmer als sonst. Ich persönlich bin Team Lucas, und als er gegangen ist, hat sie sich nur so gedacht:Ja er ist ja nicht da. Derek aber schon. Und zack küsst sie ihn. Sie selbst wird immer wütend, wenn sie daran denkt, dass diese Werwölfin (hab gerade den Namen vergessen) bei ihm ist, als hätte sie irgendein Recht darauf. ER musste gehen und hat die andere nicht gebeten mitzukommen, außerdem waren Kylie und Lucas ja nicht zusammen oder so. SIE hat jetzt was mit Derek und beschwert sich, dass bei er mit einer anderen irgendwo ist, obwohl sie nicht mal weiß ob da was läuft. Und wenn schon. Als er gegangen war hat sie ja das getan von dem sie denkt, dass Lucas und diese Werwölfin es tun. Abgesehen davon gefällt mir die Art nicht wie das immer bei sowas dargestellt wird: Für wen soll ich mich entscheiden? Für X oder für Y? Als würde man beim McDonalds zwischen einem Chicken und Cheese Burger wählen müssen und nicht zwischen zwei ja *übernatürlichen Lebewesen*.
Ansonsten mag ich die Nebencharaktere (vorallem Della), aber es ist ein bisschen zu viel Teenie Drama und unnötige Gespräche und die Story kommt auch nicht in Höchstgeschwindigkeit voran. Ich hoffe es wird im dritten Teil besser. (SPOILER!!) Da kommen Kylie und Lucas zusammen soweit ich weiß.
Fazit:
Ich glaube die Reihe hat Potenzial und ist auch ganz gut, aber sie zieht sich trotzdem etwas. Vielleicht gefällt es ja jüngeren. Ich bin 16 und fühle mich bei ein wenig zu alt dafür. Ist aber nur meine Meinung, die wahrscheinlich eh keinen interessiert:)
- Andreas Gruber
Todesfrist
(972)Aktuelle Rezension von: Julien89"Todesfrist" Der Auftakt der "Sneijder und Nemez"-Reihe von Andreas Gruber. Drr Start kann sich wirklich sehen oder besser gesagt lesen lassen.
Der Schreibstil ist wirklich wunderbar zu lesen, genauso wie die kurzen Kapitel nur dazu einladen, durch das Buch zu fliegen.
Die Protagonisten sind alle wirklich super ausgearbeitet und besonders von der Hauptprotagonistin Sabine erfährt man schon eine Menge über ihr Leben. Aber am meisten angetan hat es mir der zweite Hauptprotagonist Profiler Maarten S. Sneidjer 😁 Irgendwie liebe ich seine Art und seine macken die er an den Tag legt😁
Auch die Morde sind wirklich brutal dargestellt und wenn man bedenkt, dass sie alle nach einem Kinderbuch begangen wurden, macht es die Sache noch einen Zacken düsterer.
Als kleines Manko muss ich aber leider anmerken, dass man von den Ermittlungen selber nicht soviel lesen kann. Man erfährt das meiste über den Täter, in den Kapiteln aus der Sicht seiner Psychologin.
Aber wie gesagt es ist erst die Auftakt und mal schauen, wie die nächsten Bände der Reihe werden. Trotzdem ein wirklich Klasse Thriller dem ich getrost eine Leseempfehlung aussprechen kann! - Tess Gerritsen
Die Chirurgin
(2.004)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraGelegentlich frage ich meine Follower „Was lest ihr gerade?“. Für mich ist das keine banale Frage, sondern eine, die mich wirklich interessiert. Einerseits verraten mir die Antworten viel über den Geschmack meiner Follower und andererseits lasse ich mich auch gerne von ihnen für meine persönliche Wunschliste inspirieren. Ein Buch, das mir ein Follower empfohlen hat, welches es von der Wunschliste auf den Bücherstapel geschafft hat und schließlich von mir gelesen wurde, ist „Die Chirurgin“ von Tess Gerritsen. Der Medizinthriller aus dem Jahr 2003 schaffte es in Deutschland auf die Spiegel-Bestsellerliste und erhielt extrem gute Kritiken, weshalb ich mich unter anderem von allen Kommentaren meiner Follower für dieses Buch entschieden habe.
Detective Jane Rizzoli ist die einzige Frau in der Bostoner Mordkommission. Als sie die Leitung für eine besonders brutale Mordserie an jungen Frauen erhält, ist ihr klar, dass sie sich zwischen all der männlichen Konkurrenz beweisen muss. Von der Presse wird der Serienmörder nur als „Der Chirurg“ bezeichnet. Er dringt nachts in die Wohnungen junger alleinlebender Frauen ein, betäubt sie mit Chloroform, fesselt sie und schneidet ihre Bäuche auf, wenn sie wieder bei Bewusstsein sind, um ihnen die Gebärmutter zu entnehmen. Erst danach tötet er sie, indem er ihnen die Kehle aufschlitzt. Zwei Opfer hat es bereits gegeben: Diana Sterling und Elena Ortiz. Diese Morde gleichen einer Mordserie in Savannah bis ins Detail, die aber bereits zwei Jahre zurück liegt. Der Mörder, Andrew Capra, wurde in Notwehr von Dr. Catherine Cordell erschossen. Catherine arbeitet inzwischen wieder als Unfallchirurgin in einem Krankenhaus in Boston, also dort, wo die identische Mordserie gerade angefangen hat und sie befürchtet, dass sie erneut zur Zielscheibe eines Psychopathen wird.
„Heute werden sie ihre Leiche finden.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher aus der Perspektive des Chirurgen geschrieben ist. Der Medizinthriller ist im Präteritum verfasst und hat einen personalen Erzähler, der je nach Passage, unterschiedlichen Charakteren folgt. Nur die Abschnitte aus der Perspektive des Chirurgen sind im Präsens und mit einem Ich-Erzähler formuliert. Mit der Leiche im Prolog ist das erste Opfer des Serientäters, Diana Sterling, gemeint. Zu den anderen Erzählern gehören Jane Rizzoli, Thomas Moore, der ebenfalls Kommissar des Serienmords ist und Catherine Cordell, die die Chirurgin ist, die im Buchtitel gemeint ist. Es ist zugegeben etwas fragwürdig, warum der geschlechtsneutrale Originaltitel „The Surgeon“ auf Deutsch in „Die Chirurgin“ übersetzt wurde, wo der Serientäter von den Medien doch als „Der Chirurg“ bezeichnet wird, Mit „The Surgeon“ hat Gerritsen bestimmt nicht Catherine gemeint, beziehungsweise eher auf eine Doppeldeutigkeit angespielt.
Jane Rizzoli ist die Protagonistin, auch wenn andere Erzähler genauso große Präsenz haben. Sie ist eine kleine und leicht mollige Frau, die sich nie schminkt, ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt bindet und unvorteilhafte Hosenanzüge mit flachen Schuhen kombiniert. Sie ist sehr ehrgeizig und wird immer wieder damit konfrontiert, dass Frauen, selbst in einer modernen Gesellschaft, nicht so gleichberechtigt sind, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Gelegentlich ist sie sogar herablassenden Kommentaren ihrer männlichen Kollegen oder sogar Streichen ausgesetzt, Beispielsweise findet sie in einer ihrer Wasserflaschen einen Tampon, der sie daran erinnern soll, dass sie eben „nur“ eine Frau ist. Auch ihre Mutter, die Janes ältere Brüder stets bevorzugt hat, schätzt die Arbeit ihrer Tochter bei der Polizei recht gering. Das erklärt vermutlich Janes Charakter. Sie ist forsch, direkt und wirkt so auf ihre Mitmenschen manchmal unsensibel. Kurzum ist sie eine burschikose Frau.
Die andere weibliche Erzählerin ist Catherine Cordell, eine junge, hübsche Frau, die in Savannah lebte, bis sie beinahe Opfer eines Sexualmordes wurde. In letzter Sekunde konnte sie sich retten, indem sie den Täter, Andrew Capra, erschoss. Seitdem ist sie stark traumatisiert. Sie lebt ständig in Angst und leidet unter Paranoia. Ein Jahr lang konnte sie deshalb sogar nicht als Chirurgin praktizieren. In Boston trat sie dann eine neue Stelle an und wurde aufgrund ihrer Zielstrebigkeit und Kompetenz schnell zur leitenden Assistenzärztin. Doch als „Der Chirurg“ auftaucht und mit ihr auf unterschiedliche Weise Kontakt aufnimmt, wird sie wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Zwischenzeitlich tauchen Passagen aus der Perspektive des Täters auf. Schnell wird deutlich, dass er unter Größenwahn leidet. Immer wieder glorifiziert er seine Taten, indem er sie mit historischen Ereignissen oder literarischen Meilensteinen vergleicht. Unter anderem mit Odysseus aus der griechischen Mythologie, der den Sirenen widerstehen muss oder Agamemnon, der seine Tochter Iphigenie als Kriegsopfer darbringt. Das Motiv der Opfergabe verwendet er erneut, als er über nordische Rituale sinniert. „Der Chirurg“ ist damit ein unglaublich gut gezeichneter und individueller Charakter.
Gerritsens Schreibstil ist präzise, ausdrucksstark und teilweise auch explizit. Die medizinische Recherchearbeit ist extrem gut, obwohl Gerritsen selbst Internistin war und somit ohnehin über ein großes medizinisches Wissen verfügt, wodurch sie in ihrer Recherche nur ihr Wissen erweitern musste, ohne bei Null anzufangen. Das merkt man dem Medizinthriller auch deutlich an, denn er ist in der Beschreibung von medizinischen Eingriffen und der Routine im Krankenhaus merklich detaillierter und realitätsnäher als vergleichbare Thriller. Allerdings werden einige medizinische Begriffe, die nicht jedem Laien bekannt sind, nicht näher erläutert, wie „Anastomose“ oder „Transversalschnitt“. Wer also mit dem Gebiet überhaupt nicht vertraut ist, muss entweder damit leben, das enthaltene „Ärztelatein“ nicht zu verstehen oder öfter mal recherchieren zu müssen.Ein paar Kritikpunkte muss ich trotzdem anmerken. Im Verlauf des Romans entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die mich wenig überzeugen konnte. Ohne zu spoilern, muss ich gestehen, dass das Paar aus verschiedenen Gründen nicht sonderlich gut zusammen passt. Außerdem wirkt der romantische Einschlag in einem so brutalen und düsteren Thriller gewissermaßen deplatziert. „Die Chirurgin“ wäre auch sehr gut ohne die Lovestory ausgekommen. Hinzu kommt, dass Jane Rizzoli als Charakter verhältnismäßig wenig Erzählzeit hat, obwohl sie die Protagonistin ist. Das führt dazu, dass man als Leser keine enge Verbindung zu ihr hat, weshalb sie fast wie ein Nebencharakter wirkt, auch wenn ihr Handlungsstrang spannend ist.
Die Enthüllung des Täters erfolgt nicht plötzlich und überraschend, sondern eher wie ein Puzzle, dessen einzelne Teile sich im Verlauf immer mehr zu einem Bild zusammen fügen. Deswegen ist der Thriller auf einen literarischen Showdown angewiesen, den er auch bietet und der sehr spannend ist. Der Epilog bietet noch einen kleinen Überraschungsmoment.
„Die Chirurgin“ ist ein guter und empfehlenswerter Medizinthriller, der beweist, dass Tess Gerritsen eine Autorin mit immensem Potenzial ist. Die Idee des Chirurgen, der jeweils halb an die Serienmörder Ted Bundy und Ottis Toole erinnert, ist bisher einzigartig in der Reihe fiktiver Mörder. Auch die Recherche, der Schreibstil und das Ende konnten überzeugen. Jedoch fehlten die Bindung zur Protagonistin und der letzte Funken Spannung, der das Buch zu einem Suchtfaktor macht. Die Liebesgeschichte dagegen war recht überflüssig und deplatziert. Trotzdem bin ich überzeugt genug, um mit der Fortsetzung „Der Meister“ weiterzumachen. „Die Chirurgin“ erhält von mir drei von fünf Federn.
- Marcus Sakey
Die Abnormen
(113)Aktuelle Rezension von: AbigailRook„Die Abnormen“ ist ein etwa 500 Seiten starker Thriller aus dem Jahr 2014. Seit circa drei Jahren verstaubte er in meiner Kindle-Bibliothek, in die er nur gelangt war, weil das Buch für eine kurze Zeit kostenlos für Amazon Prime Kunden angeboten wurde. Von seinem Autor Marcus Sakey hatte ich bis dato nie gehört.
Das Grundthema der Geschichte ist Rassismus, allerdings portiert in die nahe Zukunft bzw.in eine Parallelgegenwart. Diskriminiert werden hier keine farbigen, indigenen oder sonstig anders aussehenden Menschen, sondern sogenannte Inselbegabte. Dabei handelt es sich nicht um Patienten mit einem ASD Syndrom (Autismus, Asperger-Syndrom), sondern um psychisch und physisch kerngesunde Menschen mit einer genetischen Mutation, die zu Extrembegabung auf einem Gebiet führt. Einige können rechnen wie der beste Computer, andere können Bewegungsabläufe vorhersagen bevor sie geschehen, wieder andere extrem gut Prognosen über den Aktienmarkt erstellen. Alles also nicht sonderlich spektakulär - keine Telekinese, keine Gedankenleserei, keine Superkräfte. Und doch werden diese Menschen diskriminiert, weil sie sich in ihren Gebieten als unschlagbar erweisen und die „Normalen“ nach und nach verdrängen. Das passt der (amerikanischen) Regierung nicht, denn im Volk rumort es. Zumindest spürt der ein oder andere Politiker, dass diese Wenigen die perfekten Sündenböcke darstellen würden, um vom eigenen Versagen abzulenken.
Der Hauptheld der Geschichte ist selbst ein Inselbegabter, der allerdings auf der Seite der Regierung steht und Seinesgleichen jagt. Er ist fest davon überzeugt, dass die Abnormen, wie sie im Allgemeinen genannt werden, die Weltherrschaft anstreben und das Land mit Terror überziehen wollen.
Dass das letztlich nur Propaganda ist, auf die er reingefallen ist, merkt unser Held natürlich im Laufe der Geschichte. Dabei konstruiert Sakey ein spannendes moralisches Dilemma: Cooper (unser Held) verspricht sich nämlich von seiner Arbeit für die Regierung einen Schutz für seine Familie, zumindest für seine Tochter, die ebenfalls begabt ist. Denn die genialen Kinder kommen in Erziehungsanstalten, die eher Internierungslagern entsprechen. Und das will Cooper um jeden Preis verhindern.
Mit der Entscheidung, sich gegen seinen Auftraggeber zu stellen, würde er somit gleichzeitig die Zukunft seines Kindes aufs Spiel setzen.
Aber genug des Spoilerns. Die Geschichte ist sicher alles andere als neu. Eher eine der vielen Holocaust-Variationen, gewürzt mit etwas X-Men und einem Helden, der an Jason Bourne erinnert, aber man kann sie gut lesen.
Stilistisch hat mir vor allem der Anfang sehr gefallen. Das Pacing ist spitze, die Dialoge knackig und der Spannungsbogen straff. Leider schafft es Sakey aber nicht, den Plottwist am Ende unvorhersehbar zu gestalten. Spätestens ab Seite 100 wusste ich, wie das Ganze endet. Das hat mir den Spaß am Lesen in der Mitte des Buches verdorben. Der Showdown war dann jedoch wieder ein Page-Turner, sodass ich trotzdem mit einem ganz positiven Eindruck aus dem Buch gehe.
Fazit: Kein Meisterwerk, aber gute Unterhaltung. Vom Thema ähnlich wie Steven Kings „Das Institut“, aber aus meiner Sicht das deutlich bessere Werk. Die Protagonisten blieben bis auf Cooper alle recht flach und eindimensional. Außerdem gab es einige Längen (vor allem in der Mitte), vermutlich, weil Thriller nun mal 500 Seiten haben müssen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
3,5 von 5 Sternen.
- JP Delaney
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
(381)Aktuelle Rezension von: Marie_PEs wird abwechselnd die Geschichte zweier Frauen erzählt (damals vs. heute). Sie beide leben in demselben hochmodernen Haus. Durch dieses sind sie miteinander verbunden.
Ich fand, dass die Geschichte Anfangs etwas brauchte, um in Fahrt zu kommen. Dennoch konnte ich das Buch nicht weglegen, weil alles daran - die Geschichte, die Charaktere, das Haus - so ungewöhnlich waren. Das Ende kam überraschend, wirkte aber stimmig. - Shelby Mahurin
Game of Gold
(281)Aktuelle Rezension von: HeartofHopeAn Hexengeschichten komm ich meistens einfach nicht vorbei. Schon seid jeher haben mich diese Wesen fasziniert.
„Game of Gold“ war mein erstes Buch von Shelby Mahurin. Mit dem Schreibstil kam ich sehr schnell gut zurecht.
Auch das Setting war sehr interessant gewählt. Belterra, eine frei erfundene Stadt, zeigte doch einige historische Übereinstimmungen mit unserer realen Welt zur Zeiten der Hexenverfolgung. Dies zusammen mit der eingebauten Magie ergaben eine wirklich faszienierende Mischung. Ich fand mich dort sehr schnell zurecht.
Lou hatte mich sofort auf ihrer Seite. Mit ihrer kratzbürstigen Art kämpfte sie sich schnell in mein Herz. Sie ist eine unglaublich starke, unabhängige Temperatur, welche sich niemals unterkriegen lässt, aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat und unter der Fassade unglaublich warmherzig ist.
Reid war leider nicht so ganz mein Charakter. Für meinen Geschmack war er einfach zu engstirnig. Stellenweise fand ich ihn auch viel zu weich, obwohl er ja eigentlich der Kämpfer war.
Das Zusammenspiel der beiden gefiel mir dann aber wieder recht gut. Was Reid für mich persönlich an zu wenig Biss besaß, das machte Lou alle mal wieder weg. Das Katz-und Mausspiel der beiden war stellenweise sehr unterhaltsam. Auch den Loveintrest konnte ich gut nachvollziehen.
Der Plot war wirklich interessant und konnte meine Neugier wecken. Dennoch fand ich die Handlung stellenweise recht langatmig. Vor allem am Anfang des Buches schleppte sich die Geschichte nur so dahin. Ab der zweiten Häfte wurde es besser, doch fehlte mir an einigen Stellen doch wirklich die Spannung. So interessant ich die Story auch fand, so war sie doch relativ monoton. Auch das Ende konnte mich nicht gänzlich überzeugen, auch hier konnte das Buch mich nicht so ganz fesseln, zum Schluss kam es mir auch alles etwas zu hastig vor, so nach dem Motto, dass das Buch nun ein Ende haben muss.
Für mich war diese Geschichte leider eher mittelmäßig, zwar fand ich den Plot wirklich interessant, und auch die Charaktere konnten mich im Großen und Ganzen überzeugen, doch für mich hätte die Handlung deutlich mehr Spannung, mehr Tiefgang gebrauchen können. Ich muss ehrlich gestehen, auch wenn ich zwar neugierig bin, wie die Geschichte für Lou und Reik und ihre Freunde weitergeht, so bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, ob ich hier den zweiten Band lesen möchte.
- Holger Karsten Schmidt
Isenhart
(97)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.
- Bernhard Trecksel
Nebelmacher
(33)Aktuelle Rezension von: Petra78Um fair zu sein möchte ich anmerken, dass ich in den vergangenen Wochen eher wenig Zeit zum Lesen hatte. Mag sein, dass ich dadurch die verschiedenen Erzählperspektiven noch verwirrender fand und nicht so richtig in die Geschichte hinein finden konnte. Aber - ein wirklich gutes Buch möchte man nicht aus der Hand legen und nützt jede freie Minute. Dieses Gefühl ist bei diesem Buch leider zu keiner Zeit aufgekommen.
Dem Hauptcharakter Clach wurde leider viel zu wenig Platz gegönnt. Er verschwindet beinahe neben all den anderen Charakteren. Auch die Welt(en) waren sehr verwirrend und manchmal hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass ich etwas überlesen hätte, da mir wichtige Erklärungen zu den jeweiligen Reichen fehlten.
Was für mich noch negativ wiegt, ist die kalte Brutalität mit der so manche Hinrichtungen beschrieben wird. Dies hätte auch viel subtiler passieren können, was manchmal mehr Gänsehaut erzeugt als jede Szene bildlich zu beschreiben.
Einerseits möchte ich nach dem Cliffhanger des 1. Bandes wissen, was weiter passiert. Andererseits würde ich aber nicht viel Geld für die Folgebände ausgeben wollen, da ich sehr zwiegespalten bin. Gut, dass ich diese Entscheidung nicht treffen muss, da ich alle Bände als Schnäppchen ergattert habe und die Folgebände bereits bei mir liegen. Allerdings werde ich wohl einige Zeit verstreichen lassen, bevor ich mich dieser verwirrenden Story weiter widme.
- Frida Ramstedt
Innendesign
(20)Aktuelle Rezension von: wortknaeuelRatgeber für die Inneneinrichtung gibt es wie Sand am Meer, jedoch nur wenige, die so hilfreich sind wie dieses hier. Frida Ramstedt hat mit ihrem Buch "Innendesign" wirklich ein hilfreiches Handbuch geschaffen, das für jeden Geschmack interessant ist. Denn es geht eben nicht um Geschmack und Moden, es geht eher darum, grundlegende Prinzipien bei der Gestaltung von Räumen zu erläutern und anwendbar zu machen. Somit fängt die Planung einer Raumgestaltung auch nicht bei Instagram oder Pinterest and, sondern bei sich selbst – was man zum Wohlfühlen braucht, ist für jede Person etwas anderes. Wie man dann letztendlich mit der gegebenen Architektur, den gewünschten Möbeln und Objekten, Texturen, Farben und Materialien umgeht, dafür gibt es erklärbare Regeln. Bei der Lektüre hatte ich so manchen Aha-Effekt. Aber auch die Inspiration kommt nicht zu kurz und so fühlte ich mich sehr motiviert, die vielen praktischen Tipps auch direkt anzuwenden. Mir gefällt auch der Blick auf Aspekte wie Nachhaltigkeit und Langlebigkeit – ein Thema, das gerade in der Ära der Wegwerfmöbel und Deko-Moden wichtiger ist, denn je.
- Meagan Spooner
Undying – Das Vermächtnis
(122)Aktuelle Rezension von: Angellika_BuenzelEin fremder Planet, eine aussterbende Menschheit, Naturkatastrophen und Aliens. All das klingt super und so beginnt es auch. Anfangs flog ich über die Seiten und wollte wissen, wie es denn nun weitergeht, und dann kommen Jules und Mia im Tempel an. Nicht ohne Grund vergleichen die beiden den Alientempel mit Ankor Watt und den Pyramiden, denn genauso fühlt es sich an. Die Alienvibes verklingen und der fremde Planet tritt in den Hintergrund.
Was steht also im Vordergrund?
Nun, die beiden sind 17 und 18. Ihre Gedanken drehen sich immer und immer wieder um sich selbst und jeweils den anderen. Dazu kommen Plünderer, weitere Plünderer und Lügen über Lügen.
Ich bekam sehr schnell den Eindruck, dass sich die Geschichte um sich selbst drehte, ohne so richtig vorwärts zu kommen. Mir fehlte Tiefe und mehr aus dem Bereich Science Fiction. Weniger Slow Burn und Hormone. Natürlich gehört beides zu Romantasy zu und ich persönlich liebe eine gute Liebesgeschichte. Hier spielte sich für mich aber zu viel in deren Gedanken ab.
Letztendlich habe ich nach nicht einmal der Hälfte des Buches die Lust an der Geschichte verloren.
- Paul Finch
Mädchenjäger
(117)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDetective Sergeant Mark Heck Heckenberg ermittelt schon sehr lange in scheinbar auswegslosen Fällen. Achtundreißig Frauen sind verschwunden und es gibt keinerlei Spuren von ihnen. Es muss eine Serie sein und es muss sich auch um die gleichen Täter handeln. Seine Theorie glaubt man ihm nicht und er wird quasi zwangsbeurlaubt. Als Lauren Wraxford vor ihm steht und ihn um Hilfe anfleht will er erstmal nicht, aber ihre Schwester ist verschwunden. Beide begeben sich in allerhöchste Gefahr, denn die Hintergründe sind viel grausamer als sie vermuten. Die Jagd beginnt. Ein Thriller der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Page Turner!
- Catherine Shepherd
Kalter Zwilling: Thriller
(72)Aktuelle Rezension von: rayless75Band 3 der Zons-Krimireihe ist wieder spannend, ganz wie von Catherine Shepard gewohnt. Um alle Zusammenhänge zu verstehen und die Protagonisten einordnen zu können ist es hilfreich, die ersten beiden Bände vorher zu lesen. Zur Not geht es auch ohne, würde ich jedoch nicht empfehlen. Im aktuellen Band begegnen wir wieder einem Teil der schon bekannten Protagonisten. Wieder lesen wir in zwei Zeitsträngen. Sebastian in der Vergangenheit, und Anna in der Gegenwart- beide weiter durch ihre Träume verbunden. Was hat der Fluch einer Hexe mit moderner Reproduktionsmedizin zu tun? Und was genau geschieht in der roten Etage der Psychiatrie? Und was für eine Rolle spielt Annas Mutter? Oliver Bernstein muss sich einigen Herausforderungen stellen während der Ermittlungen und der Suche nach einem Serienkiller. Guter Spannungsbogen, die Sprünge zwischen den Zeiten sind nicht nur ein gutes Stilmittel, sondern auch schon charakteristisch für die Zons-Geschichten. Also mir gefällt die Zons-Reihe und ich mag die Autorin und ihren Stil. Genau richtig für lange Herbstabende!
- Douglas R. Hofstadter
Ich bin eine seltsame Schleife
(4)Aktuelle Rezension von: KaivaiDualismus heißt die philosophische Lehre von den zwei Ebenen der Welt. Die eine ist die materielle, die andere die immaterielle. Die erste nenn ich mal die untere, die zweite die obere Ebene (die untere Ebene folgt aus und folgt der oberen). Im strengen Dualismus (Fachterminus: nichtinteraktionistisch) sind die beiden Ebenen strikt getrennt und stehen nicht miteinander in Verbindung. Auf der unteren Ebene ist alles ausschließlich materiell, auf der oberen Ebene alles ausschließlich immateriell. Was "immateriell" heißt, darüber streiten sich die Gelehrten. Ich versuch mal mein Bild zu erläutern: was in uns immateriell ist, das wissen wir ja. Das befindet sich in unserem Kopf und nennt sich Denken (wenn wir schlafen, nennt sich das Träumen). Für Douglas Hofstadter ist Denken "der Tanz der Symbole unter dem Schädel". Das klingt gut. Mein einfacher Gedanke: der Tanz der Symbole ohne Schädel, das ist das immaterielle. Klingt auch gut, oder? Dieser Tanz der Symbole entspricht ungefähr dem was Platon mit "Ideen" meint. Platon war Dualist. Gödel war Platoniker (der Einwurf gilt Hofstadter!). Die Bibel sagt das ja auch: am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. So, also Gott, nennen wir den Grund der immateriellen Welt (der oberen Ebene). Die Ebene selbst nennen wir Geist. Wenn der Geist sich im Menschen manifestiert, nennen wir das Seele (oder in der Ich-form: Selbst). Den Grund der unteren Ebene nennen wir Urknall. Die Ebene selbst nennen wir Materie. Und unseren Anteil an der Materie nennen wir Körper (oder Leib). Als der Mensch anfing zu denken, erlangte er Bewußtsein. Das heißt, er bildete in seinem Denken die obere Ebene (die ihm ansonsten unerreichbar ist) nach. Imaginär befindet sich der Mensch nun auf der oberen Ebene. Von der schaut er hinab auf die untere Ebene. Der Mensch hat Kraft seines Bewußtseins den Zwiespalt überwunden, der die beiden Ebenen trennt. Es handelt sich dabei um eine Schleife auf einer Brücke. Ich bin eine seltsame Schleife auf einer Brücke. Der Punkt an dem sich die Brücke auf der oberen Ebene befestigt ist die Seele (in der Ich-Form: Selbst). Kierkegaard beschreibt das Selbst als den Ort, an dem die absolute Vereinzelung und der vollkommene Zusammenhang zusammenfallen. Der Punkt auf dem die Brücke auf der unteren Ebene befestigt ist, das ist unser Körper. Die Brücke ist unser Ich. Seele und Körper sind unverzichtbar für unser Ich. Unser Ich ist die Spannung, die entsteht, wenn ein Wesen aus der unteren Ebene so denkt, wie die obere Ebene ist. Liest das jetzt noch jemand? Ist ganz schön schwer so komplizierte Dinge in wenigen Worten zu erklären. Aber nun zu Hofstadter. Der ist, wie in seinem Buch deutlich wird, Antidualist. Er sagt das auch. Für ihn gibt es die obere Ebene nicht. Für ihn gibt es nur die materielle Welt und er meint, die Seele, das Ich und das Bewußtsein (für ihn alles ein und dasselbe), haben sich aus einer seltsamen Schleife entwickelt, einer selbstreferentiellen, einem Feedback vergleichbar. Er denkt Gödel als seinen Kronzeugen anrufen zu können. Ich weiß nicht. Mit "Gödel, Escher, Bach" hat Hofstadter Gödel ein Denkmal gesetzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Kurt Gödel, der Kafkas Bücher liebte und ein enger Freund von Einstein war, außerdem Platoniker, dies krude, verschleifelte Buch gutgeheißen hätte. Am Ende war ich so genervt. Zwei Sterne gibt es, weil Hofstadter sympathisch ist und wegen Gödel und den wenigen schönen Zitate (eins davon heut als Spruch des Tages in der Zitategruppe). - Katherine Scholes
Die Regenkönigin
(124)Aktuelle Rezension von: rose7474Diesen Roman habe ich nun zum 2. Mal mit Begeisterung gelesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Durch die bildhaften Landschaftsbeschreibungen kann man sich alles wunderbar vorstellen. Man kann richtig in eine andere Welt eintauchen. Super zum abschalten. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4,5 Sterne. Einen Punkt Abzug gibt es für ein paar Längen jedoch sehr empfehlenswert.
- Tanja Noy
Teufelsmord
(49)Aktuelle Rezension von: tragalibrosEin kleines Dorf, eine eingeschworene Gemeinschaft. Als Ex-Polizistin Julia wegen der Beerdigung einer Freundin ins Dorf ihrer Kindheit zurückkehrt, stößt sie auf verschlossene Menschen, die keine Fremden dulden. Auch die grausigen Morde, die den kleinen Ort erschüttern, werden unter den Teppich gekehrt. Doch Julia beginnt zu ermitteln, stößt auf einen alten, lange zurückliegenden Fall und gerät selbst in tödliche Gefahr...
Ich habe schon beim Lesen lange nachgedacht, ob ich eine Rezension zu diesem Buch schreiben soll, oder es lieber lasse. Wieso? Nun ja, ich bin sehr zwiegespalten, ob mir dieser Thriller gefällt, oder ob er eher in die Kategorie Flop fällt.
Das Buch begann recht vielversprechend. Düstere, brutale Szenen wurden beschrieben, wie ich sie von Titel her erwartet hatte.
Doch leider ließ die Begeisterung für die Handlung schnell nach. Zum einen ist dies auf die sehr oberflächlichen Charaktere zurückzuführen, die mich überhaupt nicht angesprochen haben. Zum anderen lässt die Geschichte Kapitel für Kapitel mehr nach und die anfängliche Spannung verpufft.
Auch der Schreibstil hat mir nicht so gut gefallen, wie ich gehofft hatte. Die Autorin findet zwar immer wieder gute und teils auch sehr treffende Vergleiche ("(...) prallten an ihm ab, wie Steine an einem Panzer", etc.), doch sie werden meiner Meinung nach im Übermaß angewandt und so wird dramatischen, spannenden Szenen der Schwung genommen. Außerdem gab es recht viele Erzählstränge, die zwar im weitesten Sinne mit der Handlung zu tun hatten, aber eigentlich keinen Einfluss auf den Ausgang der Geschichte hatten.Besonders zum Ende hin, ist bei mir der Eindruck entstanden, dass nur noch Seiten gefüllt werden sollten und so unnötige Längen entstanden sind.
Eigentlich wollte ich drei Sterne vergeben, doch wenn ich mir diesen Thriller in Erinnerung rufe, in mich gehe und noch einmal über die Geschichte nachdenke, muss ich leider sagen, dass sie mich nicht begeistern konnte. Sie ist nicht völlig daneben gegangen, da mir die Idee und der grobe Rahmen des Buches wirklich gut gefallen haben, doch die Umsetzung hat mich einfach nicht packen können.Deswegen vergebe ich nun, nach reiflicher Überlegung, zwei von fünf Sternen. - Jan Costin Wagner
Eismond
(106)Aktuelle Rezension von: CountofcountZum Glück hab ich JCW noch eine zweite Chance gegeben und nach dem Ben-Neven-Auftakt (der mich überhaupt nicht angesprochen hat) auch noch den Eismond gelesen.
Die Erzählung ist deutlich klarer (auch wenn hier ähnliche „Gedankenmotive“ auftauchen).
Die Motive und Erzählstränge fand ich um Längen plausibler und nachvollziehbarer als im ersten BN-Buch, das Setting war ebenfalls gut nachvollziehbar.
Eine Sache war mir aber tatsächlich nicht ganz klar:
(Spoiler)
Warum wird nicht versucht, auch bei dem missglückten Mord das Ganze „rückgängig“ zu machen? Hab ich überlesen, dass der Täter mitbekommen hat, dass der Mordversuch nicht erfolgreich war?
- T. Harv Eker
So denken Millionäre
(8)Aktuelle Rezension von: Barbarellabuecherfee"So denken Millionäre - Die Beziehung zwischen Ihrem Kopf und Ihrem Kontostand". Der Titel des 263 Seiten langen Buches von T. Harv Eker sagt eigentlich auch schon ziemlich genau, worum es geht: Das eigene Gehirn auf Reichtum zu programmieren. Und wer von uns würde denn nicht gerne reich sein? Also habe ich das Buch natürlich sofort gekauft, als ich es in der Buchhandlung entdeckt habe. (Okay, der fette Goldbarren auf dem Cover hat bestimmt auch seinen Teil dazu beigetragen.)Der Autor, T. Harv Eker, leitet seit vielen Jahren sehr erfolgreich das sogenannte "Millionaire Mind Seminar". Die Essenz dieses dreitägigen Seminares hat er nun in diesem Taschenbuch, erschienen im Heyne-Verlag, zusammengefasst (was allerdings, wie er betont, kein wirklicher Ersatz für das Seminar sei).
In Teil 1 des Buches wird dem Leser zunächst das eigene Verhaltensmuster bezüglich Geld bewusst gemacht. Alles ist sehr ausführlich und durchaus nachvollziehbar erklärt. Auch etwas "bodenständigeren" Menschen wird hier begreiflich gemacht, wie ihre mentale "Programmierung" mit der gähnenden Leere im Portemonnaie zusammenhängt. Passend dazu gibt es in jedem Abschnitt Deklarationen (= ähnlich wie positive Affirmationen), die der Leser sich im Idealfall morgens und abends vorsagen soll, um sie zu verinnerlichen. Auch kleine Aufgaben helfen dabei, sich die eigenen negativen Verhaltensmuster bewusst zu machen.In Teil 2 geht man dann schließlich dazu über, den Kopf tatsächlich auf grenzenlosen Wohlstand zu programmieren. Das System mit den Deklarationen und Aufgaben wird beibehalten.
Nicht nur der Aufbau des Buches, auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Zwar ermahnt Harv den Leser so manches mal (und das muss er auch, schließlich möchte er uns ja etwas beibringen). Er tut aber niemals so, als ob alle anderen Idioten wären und er der einzige "Erleuchtete" unter uns dummen Menschen. Auch das kommt ja leider bei so manchen Ratgebern vor. Er wirkt eher wie ein liebevoller Lehrer, was das Lesen wirklich sehr angenehm macht. Und was die Thematik angeht so finde ich es sehr schade, dass solch existenziell wichtigen Dinge nicht schon in der Grundschule unterrichtet werden. Zwar gibt er auch konkrete Tipps in Sachen Vermögensverwaltung. In erster Linie geht es aber tatsächlich um die eigene Einstellung zu Geld, zum Job, und zu den Themen Sparen und Investieren.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, weswegen es von mir volle 5 Sterne bekommt.
Ratgeber-Fans, die sich vielleicht sogar schon an anderer Stelle mit dem Gesetz der Anziehung beschäftigt haben, finden in diesem Buch alles, was sie zum Millionär sein brauchen. (Die Million habe ich zwar noch nicht. Aber mein Traumhaus ist auch nicht mehr in soooo weiter Ferne wie noch vor dem Buch.) ;-)
Abschließend kann ich sagen, dass sich die Investition von 8,99 € in dieses Buch wirklich gelohnt haben.
Und jetzt viel Spaß beim lesen und reich werden
Eure Bücherfee
- Stephanie Göhr
Häkelideen mit Granny Squares
(9)Aktuelle Rezension von: YoyomausDa ich sehr gerne häkel und immer wieder auf der Suche nach neuen Ideen bin, kam mir dieses Buch gerade gelegen, da ich ich Granny Squares sowieso ganz toll finde. Nach kurzem hineinblättern stand für mich fest, dass ich dieses Buch besitzen muss und ich habe es bis heute nicht bereut. Sicherlich ist dieses Buch nicht etwas für jedermann, aber es ist eine sehr gute Grundlage, wenn man seine ersten Schritte mit Granny Squares wagen möchte. Bereits zu Beginn des Buches werden einfache bis kompliziertere Squares Schritt für Schritt in Wort und Häkelschrift erklärt, sodass kaum eine Frage offen bleibt. Wer sich dann in das System eingefuchst hat, kann sehr schöne Modelle aus diesem Buch nachhäkeln. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit Decken, Kissen, Schals, Mützen und anderes zu häkeln. Ich persönlich finde Kissen und Decken natürlich am besten, würde aber nie und nimmer auf die Idee kommen und einen Kleiderhaken mit Grannys zu behäkeln, weil ich denke, dass das Tünneff ist. Auf so etwas muss man natürlich in dem Moment stehen. Was sich auch sehr schwer gestaltet, ist, dass manche Garne nicht mehr erhältlich sind. Man sollte also unbedingt mitsamt der Anleitung in den Wolleladen des Vertrauens gehen und sich mit Alternativen beraten lassen. Empfehlen kann ich dieses Buch allen häkelwütigen Menschen, die viel und gern häkeln und natürlich immer mal etwas Neues ausprobieren möchten. Wer wenig Geduld hat, sollte allerdings die Finger von den Squares lassen, da viel zusammen- und vernäht werden muss. ;-) - Albrecht Beutelspacher
Albrecht Beutelspachers Kleines Mathematikum
(8)Aktuelle Rezension von: mabuerele„…Wenn intelligente außerirdische Wesen unseren Globus anschauen, dann ist Mathematik eines der wenigen Phänomene, die sie verstehen könnten…“
Der Autor ist Direktor des von ihm 2002 gegründeten Mathematikums, eines mathematischen Mitmachmuseums in Gießen. Durch die Besucher des Museums worden eine Reihe von Fragen an ihn herangetragen. 101 Fragen beantwortet er in diesem Büchlein.
Die Fragen wurden in verschiedene Themen gegliedert. Es geht um Grundlagen, um Zahlen, um Formen und Muster, um Formeln, um den Zufall und um infinitesimale Fragestellungen. Danach wendet er sich den Fragen zu Anwendungen, Problemen, Mathematikern, Lehren und Lernen zu. Der letzte Abschnitt enthält ein Sammelsurium von Fragen, die sich keinen der anderen Punkte zuordnen ließen.
Die Fragen werden präzise, fachlich korrekt und kurz und bündig beantwortet. Das bedeutet, dass sich der Leser je nach Interesse wenige Minuten oder länger mit dem Buch beschäftigen kann. Unterbrechungen sind jeder Zeit möglich. Durchgerechnete Beispiele sind vollständig. Der Autor nutzt vielfältige grafische Möglichkeiten, um Lösungswege anschaulich darzustellen. Meiner Meinung nach sind die Darlegungen auch für mathematische Laien gut nachvollziehbar. Wer sich intensiver mit gewissen Themen beschäftigen möchte, dem genügen im Text eingestreute Hinweise auf Fachbegriffe und übergeordnete Themen.
Doch der fachliche Inhalt ist nur eine Seite des Buches. Ich war vom Schriftstil begeistert. Neben dem mathematisch-exakten Teil findet sich ein lockerleichter Stil, der teilweise mit leisem Humor gestaltet ist. Der Leser findet demzufolge keine trockene Mathematik, sondern vielfältige Rückblenden in die Geschichte, Beispiele aus unserer Erfahrungswelt und Zitate aus alter und neuerer Zeit. Die Begeisterung des Autors für sein Fach ist in jeder Zeile spürbar.
Mit obigem Zitat endet die Antwort auf die letzte Frage.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auf unterhaltsame Art werden selbst schwierige Fragen nachvollziehbar beantwortet. Das Buch gehörte in jede Schulbibliothek!
- Jana Stieler
Der Stoff, aus dem Träume sind
(42)Aktuelle Rezension von: FeeranSchöne und auch unterhaltsame Geschichte. Claire fand ich zu beginn nicht gerade sympathisch, aber ihre Vergangenheit ging mir umso mehr ans Herz und warf dann auch einen anderen Blick auf sie! Schön fand ich, wie die beiden Frauen sich nach und nach emotional näher kamen, was nicht unbedingt absehbar war. Ich muss zugeben, dass mich eigentlich erst der schöne Titel auf das Buch aufmerksam gemacht hat und auch meine Kaufentscheidung beeinflusste! Bereut habe ich es nicht. Ich habe es gerne gelesen und empfehle es auch weiter
- G. A. Aiken
Call of Crows - Entfacht
(45)Aktuelle Rezension von: dorothea84Jace Berisha hatte kein leichtes Leben und dann hat ihr Mann sie auch nun ja ermordet. Sie kämpft jetzt für die mächtigen Götter der Wikinger, Seite an Seite mit den gefährlichen Crows. Jace liebt Sprachen und Bücher, deshalb soll sie den Protektor helfen. Obwohl die beiden Clans nicht gerade gut aufeinander zu sprechen sind. Ski Eriksen ist ein friedliebender Kerl und fühlt sich von Jace angezogen.
Nach dem letzten Band glauben die Crows, dass sie die Göttin aufgehalten haben. Doch als Leser wissen wir das es nicht der Fall war. Doch auch die Crows und die anderen Clans kommen in diesem Band dahinter. Ein auffallender Beginn der Geschichte von Jace. Die etwas gruselig ist. ;) Wie auch schon bei Band 1 ist hier viel dunkler Humor vorhanden und das liebe ich. Die Geschichte ist nicht nur witzig, sondern auch voller Spannung und Action. Jace und Ski Gespräche sind einfach einzigartig und ich liebe es. Diese Reihe überrascht mich von den Charakteren immer wieder. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und man fragt sich ob die Crows die Welt wirklich retten können. Denn eine Party feiern können sie auf jeden Fall. Natürlich taucht auch ein Haufen alte Bekannte auf.