Bücher mit dem Tag "nachdenken"
128 Bücher
- Ally Condie
Cassia & Ky - Die Auswahl
(4.531)Aktuelle Rezension von: RoWieCassia lebt in einer Welt, in der nichts dem Zufall überlassen wird. Partnerwahl, Beruf, sogar der Todestag sind festgelegt. Als ihr mit siebzehn Xander als Lebenspartner zugewiesen wird, scheint alles geregelt. Doch dann taucht auf ihrem Chip plötzlich auch Kys Gesicht auf und Cassia beginnt, die Regeln zu hinterfragen.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, an manchen Stellen aber für mich zu sehr ins Dramatische gezogen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Cassia und Ky konnte mich nicht ganz erreichen. Ich habe mich gefragt, ob ihre Gefühle auch ohne den rebellischen Rahmen Bestand hätten.
Die Welt selbst wirkte vertraut, viele Elemente kennt man bereits aus anderen Dystopien. Trotzdem liegt ein gewisser Reiz in den kleinen Details und in der Frage, wie Cassia sich entwickelt.
Fazit:
Ein Roman, der berührt, auch wenn die Handlung wenig Überraschendes bietet. - Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.074)Aktuelle Rezension von: Emely1Von der Handlung war ich von Anfang an angetan. Die drei unterschiedlichen Handlungsstränge finde ich gelungen und gut nachvollziehbar. An manchen Stellen hätte die Handlung kürzer sein können und dafür anderen etwas tiefer. Es war schön, dass am Ende alle Handlungsstränge zusammen gefunden haben. Ich freue mich schon auf die weiteren Teile der Buchreihe.
- John Strelecky
Das Café am Rande der Welt
(1.260)Aktuelle Rezension von: JonasSchreiberIch habe die Buchreihe geliebt. Inzwischen haben die ersten Teile schon massig meiner Schüler gelesen. Ich empfehle es jedes Jahr aufs Neue. Ein paar bleiben immer hängen und sind begeistert. Ich kann es nur jedem empfehlen. Liest sich leicht und schnell. Immer wieder toll es nochmals zu lesen oder nur einzelne Kapitel
- Cecelia Ahern
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
(1.195)Aktuelle Rezension von: Elite1304Endlich wieder ein Buch von Cecelia Ahern. Ich hatte ganz vergessen wie wunderbar diese Autorin ist und wie gut sie schreibt. Ich habe die Dilogie zu "Flawed" schon lange, aber irgendwie hab ich es bisher nicht gelesen und rückwirkend frage ich mich wieso.
Meiner Meinung nach ist die Geschichte etwas für Fans von "Die Bestimmung" oder "Die Tribute von Panem". Es geht um eine Welt, in der die Menschen Perfektion anstreben. Wer sich etwas zu schulden kommen lässt, wird als fehlerhaft eingestuft und erhält ein entsprechendes Brandzeichen auf der Schläfe, dem Fuß, der Zunge, der Hand oder auf der Brust. Was als fehlerhaft zählt, legt natürlich die Regierung fest. Das führt dazu, dass den Fehlerhaften nicht geholfen werden darf, dass sie gemieden, beleidigt und ausgegrenzt werden, weil sie zum Abschaum zählen.
In dieser Welt lebt Celestine, ein junges Mädchen, ein Mathe-Ass, mit ihrer Familie. Ihr Nachbar ist der oberste Richter Crevan, mit dessen Sohn sie seit langer Zeit zusammen ist und den sie sehr liebt. Doch die Beziehung und die Sympathien bröckeln als Celestine einem Fehlerhaften zu Hilfe kommt aus Angst, er würde sterben.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es war so dermaßen spannend geschrieben. Man hat miterlebt wie Celestine sich verändert, wie clever sie ist und wie misstrauisch den Leuten in ihrem Umfeld gegenüber. Sie weiß nicht wem sie trauen kann. Ihre Familie leidet und sie will sie beschützen. In dem Buch sieht man wie die Menschen sich unter einer fehlerhaften Regierung benehmen, welche Verhaltensweisen sie an den Tag legen, welche Freunde zu Feinden werden und anders herum. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und Celestine wird zur Schlüsselfigur einer Rebellion.
Es ist ein Jugendbuch, aber keineswegs kindlich geschrieben. Ich fands absolut großartig und beginne sofort mit Teil 2 und möchte hier auch gar nicht weiter spoilern.
- Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.381)Aktuelle Rezension von: Annis_BuecherregalDie unglaubliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce hat mich tief berührt.
Anfangs wirkt die Geschichte sehr unscheinbar: Ein Rentner, der einfach nur einen Brief einwerfen will. Doch aus dieser kleinen Geste entwickelt sich eine unglaubliche Reise, die ihn mit seiner Vergangenheit konfrontiert. 🚶♂️
"Auf seiner Reise begegnet er den unterschiedlichsten Menschen – von seiner oft übersehenen Frau Maureen über Fremde, die ihm helfen, bis hin zu einem Nachbarn – und jeder von ihnen ist ein Spiegel für sein eigenes Leben. Es sind diese Begegnungen, die ihm helfen, seine inneren Dämonen zu verstehen und zu akzeptieren."
Was das Buch so besonders macht, ist die Mischung aus Hoffnung und Melancholie. Es zeigt eindringlich, wie die Vergangenheit die Zukunft bestimmt und dass man sich seinen Fehlern stellen muss, um weiterzukommen. Harold versucht, seine Fehler "wegzumachen", lernt aber, dass es viel wichtiger ist, die eigenen und die Narben anderer zu akzeptieren.
Eine der stärksten Botschaften für mich war, dass man den Wert einer Person oft erst erkennt, wenn sie nicht mehr da ist. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Aber es gibt auch hoffnungsvolle Momente, wie die Begegnung mit dem Mädchen, das sagt: "Du musst nur stark genug an das Positive denken, dann wird es auch wahr." ✨
Ein sehr schönes, gut lesbares Buch, das voller Menschlichkeit steckt und zeigt, wie man auch im hohen Alter mutige Schritte machen kann. Absolut lesenswert!
Ich glaube fest daran, dass die Kraft des positiven Denkens viel verändern kann. Aber hat diese Idee wirklich keine Grenzen? Was denkt ihr: Wann hört positives Denken auf zu wirken?
- William Paul Young
Die Hütte
(627)Aktuelle Rezension von: word_dancerFür mich eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
Es hat mich verändert, etwas in meinem tiefsten inneren bewegt.
Diese Geschichte hat gezeigt, wie schwer es ist zu verzeihen und zu vergeben, egal wie groß der Schmerz und die Trauer sind. Es mir gezeigt, wie wichtig es ist uns selbst zu vergeben, um wirklich frei zu sein.
Eine so wundervolle Geschichte, die es tief in mein Herz geschafft hat
- Inge Kutter
Hippiesommer
(21)Aktuelle Rezension von: Angeliques_Leseecke*Inhalt*
Der heutige Leistungsdruck ist auch in Elenas Leben präsent. Sie steht ständig unter Strom, will immer ihr Bestes geben und keinen Fehler machen. Zu Weihnachten fährt sie nach langer Zeit wieder nach mal nach Hause zu ihren Eltern. Dort bricht sie zusammen, "Burn Out" ist die Diagnose. In der Klinik wird ihr Leben entschleunigt, ihr Handy wird ihr weggenommen, keine Email oder sonstige dienstliche Belange. Hier kann sie sich endlich Gedanken über ihr Leben machen und erinnert sich an vergangene Zeiten, besonders an ihren "Hippiesommer".
*Meine Meinung*
In "Hippiesommer" berührt die Autorin Inge Kutter ein sehr aktuelles Thema, dem sogenannten "Burn Out". In ruhigen und leisen Tönen werden die Symptome gut beschrieben, die innere Unruhe und der ständige Druck Leistung zu erbringen, kenne ich von mir auch.
Die Ansätze finde ich gut gelungen, in den Erzählstrang aus der Gegenwart kann ich mich gut einfinden, aber mit dem aus der Vergangenheit habe ich so meine Probleme. Dieser hinterlässt viele Fragen bei mir. Irgendwie hat es sich mir nicht erschlossen, warum hier der Anfang sein soll, der zum Burn Out führte.
Zu Elena kann ich keine Beziehung aufbauen, vielleicht liegt an der Erzählweise. Es ist in der dritten Person und irgendwie distanziert geschrieben.
Irgendwie hatte ich mir mehr von diesem Buch versprochen, und auch wenn das Buch gut zu lesen war, hat es mich nicht wirklich abgeholt.
*Fazit*
Schade, es war leider nicht mein Buch. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das Buch lesen möchte oder nicht. Von mir gibt es 3 Sterne. - Sten Nadolny
Die Entdeckung der Langsamkeit
(459)Aktuelle Rezension von: PjeroIn einer Welt, die dem Schnellen huldigt, ist Sten Nadolnys Roman eine literarische Verneigung vor der Langsamkeit – nicht als Mangel, sondern als Gabe. Der historische John Franklin, langsam im Denken und Handeln, wird hier zur Projektionsfläche eines tiefer liegenden menschlichen Themas: das Recht, das Leben im eigenen Takt zu begreifen.
Nadolny schreibt mit ruhiger Eleganz, unaufgeregt und doch durchdrungen von feiner Ironie und existenzieller Tiefe. Die Sprache spiegelt, was sie beschreibt: ein Dahinfließen jenseits des Getriebenseins, ein Lauschen auf den eigenen inneren Rhythmus. Franklin wird dabei zu einem Gegenbild der modernen Rastlosigkeit – und gerade deshalb zu einem Helden des Geistes.
Ein Roman, der nicht laut sein muss, um lange nachzuhallen. Wer sich darauf einlässt, wird beschenkt: mit Gelassenheit, Erkenntnis – und dem Gefühl, dass Zeit nicht vergeht, sondern sich entfaltet.
- Rolf Dobelli
Die Kunst des klaren Denkens
(185)Aktuelle Rezension von: SeitenwindEinige der vorgestellten Tricks aus der Psychologie, die im Marketing und der unseriösen Politik Anwendung finden, kannte ich schon im Vorfeld. Der Confirmation Bias, die Reziprozität und die kognitive Dissonanz sind zum Beispiel Leuten, die überhaupt dran denken würden so ein Buch zu lesen, häufig bereits bekannt. Manches ist unter anderen eingedeutschten Namen ebenfalls schon bekannt wie etwa Herdentrieb, Gruppendenken, Korrelation, etc.
Je weiter man im Buch voranschreitet, desto kompliziertere Denkfehler und Fachtermina werden erläutert. Teilweise sind es keine klassischen Denkfehler mehr, sondern Effekte, die sich aus anderen Denkfehler ergeben. Das sehe ich auch als kleine Schwäche des Buches an. Zwar werden hier und da Verbindungen zwischen den Denkfehlern hergestellt und Unterformen explizit erwähnt, teilweise aber auch nicht. Aus meiner Sicht wäre es sehr ratsam gewesen, die Unterschiede stärker herauszustellen, um das Wissen besser zu festigen.
Das Buch eignet sich ganz passabel als Nachschlagewerk aufgrund eines guten Inhaltsverzeichnisses mitsamt Begriff und Umschreibung.
Die Bilder, die jeden Psycho-Fallstrick merk-würdig herausheben sollen, sind ganz nett. Teilweise sind sie aus meiner Sicht aber nicht allzu hilfreich. Im Gegenteil: Die Komik und der Humor holen mich nicht allzu sehr ab. Ich weiß nicht, ob es Absicht ist oder das ganze Buch auf einer ironischen Ebene gebaut ist: Es wirkt sehr männlich-dominant. Der "Ihr männliche Leser wisst es doch besser als die ganzen anderen Männer"-Witz erscheint schnell platt. Die meisten Beispiele aus der Banken- und Investorenwelt sind hilfreich für das Verständnis, wirken aber teilweise auch unglaubwürdig und aufgesetzt.
Fazit: 2/3 der Denkfehler und psychologischen Phänomene sehr hilfreich zu kennen, möglicherweise aber in anderen Büchern noch besser erläutert.
- Ava Reed
Wir fliegen, wenn wir fallen
(635)Aktuelle Rezension von: AlenaxplsIch fand das Buch wirklich schön und an vielen Stellen auch berührend und besonders der Einstieg mit Phil hat mich emotional direkt gepackt. Besonders mochte ich, wie Yara und Noel durch die Erlebnisse, die sie gemeinsam von ihrer Liste abhaken, immer mehr zusammenwachsen. Dabei reisen sie an verschiedene Orte auf der Welt, was der Geschichte viel Abwechslung und Spannung verleiht. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die mit vielen besonderen Momenten gefüllt ist. Allerdings ist es eher für ein jugendliches Publikum geschrieben. Man kann das Buch gut mal zwischendurch lesen. Von mir bekommt es drei Sterne😊 Für zwischendurch ist es auf jeden Fall eine unterhaltsame Lektüre. Auch wenn es nicht mein absolutes Highlight war, hat es mich durch die interessante Idee und die gefühlvolle Umsetzung dennoch überzeugt.
- Neal Shusterman
Vollendet – Die Flucht
(748)Aktuelle Rezension von: Roman-TippsMit Neal Shustermans dystopischen Scythe-Trilogie konnte er mich so begeistern, dass ich noch mehr Bücher von ihm lesen wollte. Somit war ich schon ganz gespannt auf den Auftaktband „Vollendet – Die Flucht“ aus der 4 Bände umfassenden Vollendet-Reihe von Neal Shusterman.
Die Vollendet-Reihe spielt in einem zukünftigen USA, in welchem Jugendliche, die zu viel Ärger machen, „umgewandelt“ werden können. Das bedeutet, dass ihr gesamter Körper sofort zur Organspende freigegeben wird. Es wird behauptet, dass die Teile des Körpers weiterleben, also dass man selber weiterlebt, nur in einer anderen Form. Ob ein Jugendlicher umgewandelt werden darf, wird von den Eltern bzw. den Erziehungsberechtigten entschieden. Und diese Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden. Jugendliche, die sich dagegen wären und fliehen, werden gejagt, bis zur Festnahme.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieses Thema so richtig…unter die Haut geht, sodass mir ganz anders wurde. Fassungslos, aufgrund dieser Schrecken. Nochmal mehr, wenn man erfährt, wie die Umwandlung passiert. Die Ungerechtigkeit, dass man über ein Leben so bestimmen kann. Dass einem so etwas angetan wird. Dass man nichts dagegen tun kann. Dass es kaum welche gibt, die dagegen angehen. Die Art und Weise, wie dieses System durchgeführt wird. Und das alles erinnert mich an die grausame Ausbeutung von Tieren in unserer Welt – nur dass es in der Geschichte Jugendliche sind, die so etwas durchmachen müssen.
Die Handlung wird aus der Sicht von mehreren Charakteren in der personalen Erzählweise erzählt, hauptsächlich jedoch von Risa, Connor und Lev, die sich auf eine ziemlich krasse Weise begegnen, nämlich inmitten einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd auf einer Straße. Alle drei sind Wandler, also Jugendliche, die umgewandelt werden sollen. Während sie auf der Flucht sind, gibt es so einige gefährliche, schaurige und überraschende Momente und Wendungen. Und ganz besonders Levs Entwicklung auf dieser Flucht ist unglaublich.
Neal Shustermans Schreibstil ist flüssig und locker zu lesen. Die Handlung ist spannend, nur hin und wieder ein bisschen langatmig. Aber größtenteils überwiegen Momente voller heftiger und actionreicher Wendungen und Szenen, Herzklopfen und Fragen, wie es nun wohl weitergeht. Auch die Charaktere werden nach und nach tiefgründiger und haben mir gefallen. Connor, der langsam zu einer Legende wird. Risa, mit ihrer Hoffnung und dem kühlen Kopf. Lev, der Gefahren eingeht, um seine Pläne durchzusetzen. Auch das Ende fand ich passend mit dem krassen Showdown. Doch es ist noch lange nicht vorbei. Die Vollendet-Reihe werde ich definitiv weiterlesen!
Fazit:
Eine spannende Dystopie mit einer erschreckenden und albtraumhaften Zukunftsvision. Das Thema geht so richtig unter die Haut und hat mich fassungslos machen können. Die Idee ist spannend umgesetzt und die Charaktere entwickeln sich mit der Zeit. Ich bin neugierig, wie alles letztendlich enden wird und werde die Vollendet-Reihe weiterlesen.
- Claudia Klingenschmid
Parasit ToGo
(16)Aktuelle Rezension von: raveneyeToxoplasma gondii ist ein einzelliger Parasit der es sich gerne in den unterschiedlichsten Lebewesen gemütlich macht. Und ein Vertreter dieser Art ist ToGo und er hat einiges zu erzählen.
Ein Parasit als Ich-Erzähler, darauf trifft man auch nicht alle Tage. Ist definitiv mal was anderes und überraschend unterhaltsam.
ToGo nimmt den Leser mit auf eine Reise der besonderen Art, die nicht nur Station in Ländern wie Japan oder den USA macht sondern auch in den unterschiedlichsten Lebewesen. Ob Mensch, Fliege oder Schlange – ToGo versucht immer das beste aus seinem aktuellem Wohnsitz herauszuholen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Und dabei weiß ToGo nicht nur seine unfreiwilligen Wirte einzuwickeln, sondern auch der Leser kann sich seinem Charme nicht lange widersetzten. Jedenfalls ging es mir so, als ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.
ToGo ist eine sympathischer kleiner Fiesling, voller Abenteuerlust und sehr unterhaltsam. Man muss ihn einfach gern haben, selbst wenn er einen gerne um die Ecke bringen möchte in seinem bestreben seine Weltreise der etwas anderen Art fortzusetzen.
Ein absolut lesenswerter Lebensbericht eines Einzellers.
- Lenny Löwenstern
Sommerfabel: Roman
(16)Aktuelle Rezension von: Evelyn_ZiebuhrJosefine Bach ist 29 Jahre alt, von Beruf Hutmacherin, lebt so in den Tag hinein und träumt gerne auch mal vor sich hin. Eile kennt sie nicht. Lieber flaniert sie und spricht mit Tieren und Dingen.
Es ist die Vorgeschichte von Josefine, die hier erzählt wird. Wir begleiten sie an einem heißen, wenn nicht sogar an dem heißestes Tag des Sommers im Jahre 2018. Sie schließt für einen Tag ihr Hutgeschäft, läuft durch ihren Heimatort Bernburg, träumt so vor sich hin, macht sich Gedanken, wie es sein könnte, wenn…. Um sich etwas Abkühlung zu verschaffen, macht sie sogar eine Rundfahrt mit dem Zug. Auf ihrer Reise trifft sie andere Menschen, die auch so in den Tag leben, jeder hat eine andere Geschichte. Zu guter Letzt lädt sie alle zu sich am Abend nach Hause ein um auf der Dachterrasse zusammen zu verweilen. Sie trauert noch immer ihrer großen Liebe Georg, dem Seemann, nach. Er ist zur See gefahren und kam nie wieder. Was ist mit ihm passiert? Hat er sie einfach so verlassen? Jedenfalls lässt sie das nicht los. Und so muss sie irgendwann eine Entscheidung treffen. Doch, ob es auch die richtige ist….?
Fazit / Meinung:
Das Buch hat 244 Seiten, aufgeteilt in 31 Kapitel, Vorwort und Abspann. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, die sagt, um was es im Einzelnen geht. Gut gefallen hat mir auch das Extra am Ende des Buches – Josefines Erdbeerlimes-Rezept.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, sehr flüssig und locker, so lässt sich das Buch sehr gut lesen. Es ist witzig und spannend zugleich geschrieben. Der Abspann gibt einem dann noch mal den Überblick, was aus den einzelnen Charakteren geworden ist. Nicht zu vergessen, der Dialog, den Josefine zu Beginn und am Ende des Buches mit einer Mücke führt.
Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
- Elfriede Hammerl
Das muss gesagt werden
(10)Aktuelle Rezension von: LimitLessKurz und knackig kommentiert Elfriede Hammerl politische wie gesellschaftliche Themen in ihrer Kolumne im Magazin profil. In diesem Buch sind ausgewählte Texte der letzten zehn Jahre (2010-2020) versammelt, die sich einer breiten Themenvielfalt widmen. Mit ihrer kritischen Sichtweise nimmt sie uns mit auf Gedankenexperimente, die vor allem die Situation der Frauen in der Gesellschaft erfahrbar machen. Sie pickt sich oft Menschen aus der Masse heraus und versucht durch das Einnehmen dieser Perspektiven, deren Gedanken und Lebenssituationen besser zu verstehen bzw. den Leser*innen besser verständlich zu machen oder eben auch auf sarkastische und ironische Weise Missstände aufzudecken.
Die Ironie zieht sich eigentlich durch alle Texte. Es geht mal um sexuelle Belästigung und Missbrauch, Vollverschleierungen, Arbeitsbedingungen, Familie, Trump, das Alter bzw. Älterwerden, Schule, soziale Gerechtigkeit, um nur ein paar wenige Themen zu nennen. Hammerls selbstbewusster Stil ist provokant, rüttelt auf, macht betroffen und regt zum Nachdenken an. Ich konnte die Texte nicht an einem Stück lesen, sondern musste immer wieder Pausen einlegen. Spannend war auf jeden Fall, die Ereignisse der vergangenen Jahre nochmal in Erinnerung zu rufen, an manches konnte ich mich nicht mehr erinnern, anderes war wiederum noch sehr präsent.
Fazit
Hammerl hat mich immer wieder überrascht, zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht. Die letzten zehn Jahre aus ihrem Blickwinkel nochmal Revue passieren zu lassen war auf jeden Fall sehr lesenswert. Manchmal ist ein Perspektivenwechsel notwendig, um sich über eigene Grenzen/Privilegien/Gedankenmuster klar zu werden. Hammerl schafft das in jedem ihrer Texte!
- Liane Moriarty
Neun Fremde
(161)Aktuelle Rezension von: Nadine21In dem Buch besuchen 9 Fremde (wobei sich nicht alle fremd sind, denn es ist auch eine dreiköpfige Familie und ein Ehepaar dabei) ein Wellness- Resort. Ihr Ziel ist es zu entspannen und in ihren jeweiligen Lebenskrisen Hilfe zu bekommen. Doch die Leiterin des Resorts möchte ihren Kunden ganzheitlich helfen, und so greift sie auch zu nicht ganz legalen Mitteln. Irgendwann scheint die Lage zu eskalieren.
Das Buch zeigt ein ganz interessantes Experiment, bei dem die 9 Menschen, die ganz verschiedene Voraussetzungen haben, sich mit ihren Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen müssen. Dabei bekommt man im Laufe des Buches einen immer besseren Überblick sowohl über die 9 Fremden, als auch über Masha, die Leiterin des Resorts.
Doch, obwohl das Buch schön geschrieben war, konnte es mich nicht so ganz packen. Die Charaktere waren z.T. sehr ausführlich beschrieben und doch blieben viele Fragen offen. Interessant ist auch der letzte Teil, in dem beschrieben wird, wie es nach den 10 Tagen für die Personen weitergeht. Auch da bleiben (bewusst?) noch viele Fragen offen.
- David Levithan
Letztendlich geht es nur um dich
(188)Aktuelle Rezension von: booksforeverNachdem ich den ersten Band schon vor einiger Zeit gelesen habe und mich nicht mehr in allen Details an die Handlung erinnert habe, mochte ich den zweiten Band der Reihe ganz gerne. Allen voran war Rhiannon ein großer Pluspunkt für mich, denn dieses Mal wird die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. An sich war der Großteil der Geschichte die Handlung aus Band 1 nur eben nicht aus der Sicht von A, sondern aus Rhiannons Perspektive. Mit ihr bin ich eher warm geworden als mit A, weshalb mir die ganze Geschichte aus ihrer Sicht viel besser gefallen hat. Allerdings gab es nur auf den letzten Seiten etwas wirklich Neues, sodass ich am Ende mit gemischten Gefühlen hinausgehe.
- Alice Oseman
Solitaire (deutsche Ausgabe)
(298)Aktuelle Rezension von: thewonderlandofbooksIch liebe Alice Oseman, ihre Welt und die Charaktere, die sie erschafft. Für mich war klar, dass ich jedes Buch von ihr lesen möchte.
In diesem Buch begleiten wir Tori. Wer die Heartstopper-Reihe verfolgt oder die Serie gesehen hat, kennt sie bereits ein wenig. Auf den ersten Blick ist Tori eher zurückgezogen, grumpy und ein Einzelgänger, genau das hat mein Interesse geweckt. Ich wollte unbedingt sehen, wie sie sich entwickelt und welche Herausforderungen sie meistert.
Ich mochte Tori sehr. Es geht viel um ihre Ängste, Zweifel und Sorgen, und das war oft wirklich schön zu lesen, weil ich mich darin teilweise selbst wiederfinden konnte. Gleichzeitig wirkte das Buch dadurch aber emotional schwer und manchmal schwer zugänglich. Ich konnte Tori nicht immer vollständig nachvollziehen, und manche Szenen haben mich etwas verloren zurückgelassen.
Die Liebesgeschichte ist nur nebenbei präsent und schwer greifbar. Gleichzeitig wirkt die Handlung auf dieser Seitenanzahl eher flach, sodass das Buch stellenweise langatmig wirkte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bisher nur die Graphic Novels von Alice Oseman kannte und dies mein erstes „richtiges Buch“ von ihr war. Für mich persönlich konnte mich die Geschichte daher emotional nicht so mitreißen, wie ich es von Alice Oseman gewohnt bin. Oft wusste ich nicht genau, wohin die Geschichte führen wollte, und konnte mich nur schwer darauf einlassen.
Fazit
Ich finde Tori und die angesprochenen Themen sehr spannend, aber das Buch konnte mich emotional nicht richtig packen.
3,5/5 - Ellen Nieswiodek-Martin
Montagsgedanken: 52 Impulse zum Wochenbeginn. Damit Montage zu Lieblingstagen werden.
(18)Aktuelle Rezension von: Arwen10Die Zeitschrift Lydia lese ich nun schon seit einigen Jahren. Für viele Gelegenheiten gibt es dort passende Gedanken und Artikel, die uns Frauen weiterhelfen und da abholen , wo wir gerade stehen. Aus Texten der Zeitschrift Lydia, den Montagsgedanken, ist dieses Buch mit 52 Montagsgedanken entstanden. Wer nun denkt, Lydia ist eine Zeitschrift nur für Frauen , denkt falsch. Auch Männer mögen diese Zeitschrift lesen und es war sogar vor vielen Jahren ein Mann, der mir diese Zeitschrift näher gebracht hat. Im Großen und Ganzen findet man in der Lydia jedoch Themen, die Frauen in allen Lebenslagen ansprechen.
Die Bücher aus der Lydia- Edition sind besonders schön gemacht im Einband . Die zwei Bücher zur Bibel haben dazu noch Lesebändchen. Eines haben die Bücher von Lydia gemeinsam. Es sind Texte aus dem Leben einzelner Frauen. Wahre Begebenheiten, traurige und schöne Erlebnisse, Hoffnungen, Träume, tiefsinnige Gedanken, Glaubensimpulse und Glaubenserfahrungen und vieles mehr. Jeder Text ist individuell und bedeutet manches Mal ein Stück Mut, um das zu sagen, was den Einzelnen im Inneren bewegt.
Genauso ist dieses Buch : 52 Ausschnitte aus dem Leben von Lydia Leserinnen. So unterschiedlich und individuell, wie die Frauen selbst. Nicht jeder Text spricht den Leser direkt an, dafür kommt es darauf an, wo wir gerade sind. Aber mancher Gedanke berührt unser Herz und manches kommt uns bekannt vor, tröstet uns oder wühlt auf.
Das Buch Montagsgedanken kann man als Andachtsbuch für ein Jahr nehmen und jede Woche eine Geschichte lesen. Man kann die Geschichten aber auch am Stück lesen oder drin suchen, wenn man auf der Suche nach etwas Bestimmten ist. So geht es mir auch immer wieder mit der Zeitschrift Lydia. Hier findet man immer etwas, wenn man es braucht. Frauen, die einander ermutigen und unterstützen, das ist die Vision von Lydia. Und auch dieses Buch Montagsgedanken ist dieser Vision treu.
Mir hat es sehr gut gefallen. Dazugehörende Bibelabschnitte am Ende jeder Geschichte ermuntern dazu, auch die Bibel in die Hand zu nehmen und nachzulesen. Montagsgedanken ist ein sehr gelungenes Buch aus der Lydia Edition für alle Frauen, die gerne Andachtsbücher lesen, als Wochenimpuls und für viele weitere Gelegenheiten und Situationen als Geschenkidee. - Fried-ra-sum
Sternenleuchten
(9)Aktuelle Rezension von: IzabelliMeine Muttersprache ist Ungarisch, und ich habe Sternenleuchten als ein fremdsprachiges Buch gelesen, aber es ist so deutlich geschrieben, dass ich es gut verstanden habe.
Das Buch sieht wunderschön aus, die fliegenden Vögel, der weiße feste Bucheinband mit der beruhigenden blauen Farbe sind bezaubernd. Das Papier ist leider ziemlich steif, und während des Lesens wollte das Buch mehrmals zusammenklappen, und das hat mich manchmal ein bisschen gestört.
Über den Inhalt der 14 Geschichten möchte ich nichts sagen, es muss man selbst entdecken. :)
Und wie waren die Geschichten? Nachdenklich!!!
Nach jeder Erzählung soll man sich ein bisschen Zeit geben und das Gelesene überdenken. Manchmal hatte ich Aha-Erlebnisse, aber ab und zu habe ich gedacht, ja, ich weiß es schon. Die Geschichten bedeuten für jeden etwas anderes. Und wenn ich es später erneut lese, wird mir das Buch auch was anderes zeigen. Ich glaube, man kann aus diesen Erzählungen immer etwas lernen.
Als ich das Buch gelesen habe, konnte ich es nicht beiseitelegen. Ich war fast in der Geschichte, ich habe manchmal so gefühlt, dass ich es selbst erlebe. Oft habe ich die Außenwelt nicht gemerkt, ich war ganz tief in das Buch und ganz tief in mich versunken. Es war eine spannende Reise.
Danke für die Möglichkeit! :)
- Blake Crouch
Dark Matter: Der Zeitenläufer
(286)Aktuelle Rezension von: BejeweledCatVor 7 Jahren las ich dieses Buch und war überwältigt. Überwältigt von der Idee von Multiversen, überwältigt von den beschriebenen möglichen Szenarien in Parallelwelten. Ich gab dem Buch 5 Sterne.
Nun sortiere ich mein Regal in 2025 und las es erneut. Ich bin überrascht, gelinde gesagt.
Die Szenarien, die mir damals noch so unglaublich vorkamen, so spannend beschrieben und unvorstellbar, sind heute... möglich. Denkbar. Nichts besonderes. Eine verwüstete Stadt durch einen Atomkrieg? Kann passieren. Eine Stadt versunken in Schnee und Eis, in der die Bewohner verhungern oder erfrieren? Klimawandel wird es zeigen. Schwerkranke Menschen im Lockdown wegen eines hochinfektiösen Pathogens? Habe ich erlebt und lebe ich immer noch. Der "Zauber" des Unvorstellbaren, der mich vor 7 Jahren bei der Lektüre belegte, ist verflogen. Wir leben diese Parallelwelten teilweise schon.Die zweite Hälfte wird dann ganz hirnverknotend und spielt sich wieder im "echten" Universum ab. Der Fokus und die Versessenheit von Jason1, wieder mit seiner Familie zusammen zu sein, ist das Leitmotiv des Romans und macht es irgendwann aber auch etwas langweilig.
Heute bewerte ich das Buch mit 3 Sternen. - Markus Brunner
Neues aus Bethlehem
(8)Aktuelle Rezension von: bergroemerDas kleine Büchlein " Neues aus Bethlehem" von Markus Brunner ist im fontis- Verlag erschienen.
15 kleine oder auch größere Weihnachtsgeschichten lassen uns auf 95 Seiten über die eigentliche Bedeutung von Weihnachten nachdenken.
Das sehr schöne Cover, in blau gehalten mit einem goldenen Stern ist ein eye-catcher und spricht mich sehr an.
Viele lassen sich von Rentieren, X-mas, Santa Claas und anderen ablenken und vergessen die eigentliche Bedeutung von Weihnachten. Der Autor Markus Brunner führt uns in seinen Geschichten wieder an diese heran. Jede Geschichte ist für sich abgeschlossen und mit 3-10 Seiten so kurz, dass sie beim Adventskaffee, in der Familie, aber auch bei kirchlichen Zusammenkünften vorgelesen werden kann.
Mich persönlich hat die 8. Geschichte "Weihnachten in der Unterwelt", bei der es um die Kommerzialisierung von Weihnachten geht und die 15. Geschichte " Generaldirektor John Calwer" am besten gefallen.
Allen Geschichten ist gemein, dass sie den Lesern die wahre Weihnachtsbotschaft wieder näher bringen will und zum Nachdenken anregt.
Die zwischendurch eingestreuten Vertiefungen bringen einige Gedanken wie "Multimediales Weihnachten" oder "Zeit der Besinnung" auf den Punkt.
Mir haben diese Vertiefungen gut gefallen und mich teilweise sogar mehr zum Nachdenken gebracht als die Geschichten.
Für alle, die einen anderen Blick über die Weihnachtsgeschichte haben wollen und für alle die über die Weihnachtsbotschaft nachdenken wollen, ist dieses Buch sehr zu empfehlen.
Von mir 4 Sterne
Vielen Dank für dieses schöne Buch
- Lyl Boyd
Sommerurlaub
(23)Aktuelle Rezension von: wbetty77Seit zwanzig Jahren sind Rolf und Lisa nun verheiratet. In der Ehe kriselt es heftig. Es scheint keinerlei Gemeinsamkeiten mehr zu geben. Das zeigt sich in aller Klarheit im Sommerurlaub. Statt der erwarteten Sonne in Lissabon zeigt sich der Himmel über der Stadt trüb und regnerisch. Rolf will unbedingt an der Ehe festhalten, merkt jedoch wie ihm sein Vorhaben entgleitet. Der Urlaub droht zu einem Reinfall zu werden.
Wie schmerzlich es ist, sich einzugestehen, dass eine Ehe am Ende ist, wird in dieser kurzen Erzählung deutlich. Ob Rolf allerdings wirklich um seine Frau kämpfen möchte oder einfach nur die schöne Fassade aufrecht erhalten will, bleibt offen.
Der Autor beschreibt auf wenigen Seiten, wie einem ein Urlaub um die Ohren fliegen kann, wenn man nicht bereit dem jeweils anderen entgegenzukommen. Einen gemeinsamen Urlaub sollte man gemeinsam planen.
- Nicola Yoon
The sun is also a star
(281)Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesichtNatashas härtestes Tag steht ihr bevor: ihre Familie und sie werden aus Amerika abgeschoben. Durch ein Vergehen ihres Vaters wurde öffentlich, dass sie illegal in Amerika leben. Nun steht die Abreise bevor, in 24 Stunden ist sie in Jamaika. Ein Land, an das sie nur noch entfernt Erinnerungen hat und in dem sie sich nicht heimisch fühlt. Natascha will ein letztes Mal versuchen die Ausreise zu verhindern und macht sich auf den Weg ihre Familie zu retten. Dabei stößt Daniel auf sie. Er hat auch einen großen Tag vor sich: ein Empfehlungsgespräch für Yale. Seine Eltern wollen unbedingt, dass er Medizin studiert und ein erfolgreicher Arzt wird. Daniel will das genau so wenig wie sein älterer Bruder Charlie, der gerade erst von Yale suspendiert wurde und somit Schande über die Familie bringt. Daniel und Natascha treffen zufällig aufeinander. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, sie glaubt nicht an sowas. Nun versucht Daniel sie vom Gegenteil zu überzeugen während beide auf die wichtigsten Termine ihres bisherigen Lebens warten.
Der Schreibstil ist sehr gut. Ich habe vor vielen Jahren ein anderes Buch der Autorin gelesen, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnere, aber weil mir das so gut gefiel habe ich mir "The Sun Is Also a Star" gekauft. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Natascha und Daniel gelesen aber zwischendurch auch von zufälligen Randfiguren unter anderem von einer Kellnerin, einer Sicherheitsbeamtin oder einem Wachmann. Die Idee finde ich super und hat frischen Wind in die Geschichte gebracht. Aber auch ohne dieses Feature hätte mich das Buch von sich überzeugen können, denn die beiden Hauptfiguren sind Goldstaub.
Am besten hat mir Daniel gefallen. Er ist auf jeden Fall ein Bauchmensch, Träumer, Dichter und ein toller Fang. Ich habe ihn sehr schnell sehr gern gehabt. Seine Familie ist sehr bedacht auf Traditionen. So stell ich mir ehrlich gesagt auch eine asiatische Familie vor auch wenn das ein totales Klischee ist.
Natascha mag ich auch gern. Sie ist definitiv ein Kopfmensch, sehr schlau, ehrlich und direkt. Sie hält ihre Gefühle gern zurück und gibt nicht alles preis. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist schlecht, denn er zieht sich zu sehr aus dem Familienleben raus um einen Traum hinterherzujagen, den er wahrscheinlich nie erreichen wird.
Trotz der ernste Themen der Geschichte wie Abschiebung, Rassismus, Armut und verschiedene Familiedramen konnten mich die Jugendlichen auch immer wieder zum Lachen bringen. Besonders Daniels Gedanken in der Karaoke Bar waren zum Schreien.
Über die Nebenfiguren hätte ich gern mehr erfahren. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen warum Daniels älterer Bruder so ein großer Arsch ist oder warum sich Nataschas beste Freundin nicht mehr bei ihr gemeldet hat.
Das Ende hat mir nicht gefallen.
- Simone Lappert
Der Sprung
(284)Aktuelle Rezension von: Sanni_KozDas Buch "Der Sprung" von Simone Lappert handelt von einer Frau (Manu) die auf einem Dach steht und sich weigert herunterzukommen. Niemand weiß, was in ihr vorgeht und ob sie womöglich springen möchte.
Im Buch werden 3 Tage behandelt, der Tag davor und Tag 1 & Tag 2 - die Erzählweise erinnert an einen Episodenfilm mit unabhängigen Geschichten, die sich dann zum Ganzen verweben. Jeder Tag wird aus den unterschiedlichen Sichten von 10 Figuren erzählt, die mehr oder weniger mit Manu zu tun haben - hier merkt man, welche Auswirkungen Manus Verhalten auf eine Stadt hat. Der Detailreichtum überzeugt bis zum Schluss und fesselt einen ans Buch - man spürt im Buch, dass sich die Autorin jede Charaktere hat wachsen lassen mit dem Buch und der Handlung.
Dadurch, dass es viele verschiedene Sichtweisen, von den unterschiedlichen Personen gibt, ist das Buch etwas kompliziert zu lesen. Es empfiehlt sich Notizen beim Lesen zu machen, um die Zusammenhänge zwischen den Personen zu begreifen und nicht durcheinander zu kommen.
Das Buch ist mit viel Feingefühl und Empathie geschrieben.























