Bücher mit dem Tag "nachkriegsgeneration"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nachkriegsgeneration" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Die vier von der Schusterstaffel (ISBN: 9783800108251)
    Heinrich Maurer

    Die vier von der Schusterstaffel

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Booky-72

    Vier Freunde in einem kleinen schwäbischen Dorf, das nach dem Ende des zweiten Weltkriegs die Landwirtschaft wieder auf- und ausbaut. Jeder von ihnen soll den väterlichen Hof übernehmen und doch hat jeder ganz andere Vorstellungen von der Arbeit, vom Fortschritt auf den Höfen und von der Familiengründung.

    Doch egal, was das Schicksal für jeden einzelnen bereithält, ihrer Freundschaft kann das nichts anhaben. Und so treffen sie sich weiterhin an der Schusterstaffel auf einen Schwatz.

    Ein sehr schöner Heimatroman, der die damalige Zeit wunderbar widerspiegelt. 5 Sterne auch für den eindrucksvollen Schreibstil und die geschichtliche Bedeutung.

  2. Cover des Buches Die Toten Hosen (ISBN: 9783499630033)
    Philipp Oehmke

    Die Toten Hosen

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Radermacher

    Locker geschrieben und amüsant, hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Sprachliche Feinheiten habe ich nicht erwartet, ebenso wenig Tiefgang. Dennoch gab es einige emotionale Kapitel, die auch zum Nachdenken anregten. Insbesondere die Schilderung des Todesfalles auf dem "1.000 Konzert" und der Reisen in die DDR und hinter den eisernen Vorhang.

  3. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9783453435711)
    Stephen King

    Atlantis

     (228)
    Aktuelle Rezension von: MaBoy

    Der Gedanke an den darauf basierenden Film "Hearts in Atlantis" mit Anthony Hopkins erweckt in mir stets ein Gefühl der Nostalgie. Dennoch bezieht sich der Film lediglich auf die erste Teilgeschichte des Buches. Die übrigen widmen sich dem Leben einzelner "Nebencharaktere". Leider ziehen sich die Geschichten etwas in die Länge und verlieren dabei ihre Essenz. In kürzester Zeit wirkten Einzelheiten wie im Meer versenkt.

  4. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  5. Cover des Buches Ada (ISBN: 9783550200465)
    Christian Berkel

    Ada

     (132)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Schon „Der Apfelbaum“ von Christian Berkel war für mich ein kleiner Kampf. Damals fand ich das Buch nicht wirklich schlecht aber insgesamt anstrengend. Da hatte ich „Ada“ schon gekauft.


    Ah, da kommt mit ihrer Mutter Sala aus Buenos Aires nach Deutschland. Sie spricht die Sprache nicht und muss nicht nur im Wirtschaftswunder Muff der 50er Jahre Fuß fassen, sondern sich auch noch mit ihrem Vater, den sie bis dato nicht kannte, auseinandersetzen. Die unstete Mutter, die während des Naziregimes verfolgt wurde, trägt nicht gerade dazu bei, dass das Kind sich sicher fühlt.


    Ich muss leider nach 107 Seiten feststellen, dass mich die Fortsetzung überhaupt nicht packt. Das liegt bestimmt nicht am Schreibstil von Christian Berkel, der flüssig und gut strukturiert ist.

    Aber ich habe mich lange nicht mehr so beim Lesen gelangweilt und gleichzeitig genervt gefühlt. Für mich finde ich hier viele Klischees wieder, die ich in anderen Büchern über die Nachkriegszeit auch so gelesen habe. Mir fehlt der Tiefgang und die Begeisterung für einen der Charaktere. Aber da war mir überhaupt nicht sympathisch und auch das rechtliche Personal ist eher unangenehm. Nichts kriegt mich dazu, mich für die Geschichte von Ada zu interessieren und ich musste mich zum Lesen zwingen. Da ich aber viele tolle Bücher auf dem SUB liegen habe, kam mir heute Morgen der Gedanke, dass es Zeit für Floppy ist. Das Buch wird abgebrochen. Das ist für mich jedes Mal eine schwierige Entscheidung. Aber manchmal muss es sein.

  6. Cover des Buches Ein fauler Gott (ISBN: 9783518468722)
    Stephan Lohse

    Ein fauler Gott

     (95)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Jonas ist tot. Mami und Ben sind sehr traurig. Der Elfjährige glaubt, „Gott selbst ist faul in seiner Allmacht, und es bereitet ihm Freunde, den Brüdern die Brüder zu stehlen und den Müttern ihre Kinder. Er ist unersättlich. Es gibt im Himmel immer mehr Tote als Lebende auf der Erde.“ (Seite 8)


    Der deutsche Schauspieler und Theaterregisseur Stefan Lohse ist 1964 in Hamburg geboren und veröffentlichte mit „Ein fauler Gott“ 2017 seinen ersten, mit guten Kritiken überhäuften, Roman.

    Darin nähert er sich dem Schmerz von Mutter und Bruder an und zeigt, wie sich das Leben durch den Tod verändert. Doch der Alltag fordert weiterhin seinen Tribut. Ben findet neue Freunde, die ihm beim Weiterleben helfen, was schließlich auch seiner Mutter zugute kommt. 

    Dieser Entwicklungsroman spielt zu einer Zeit, als es noch Fotoapparate mit Blitzwürfeln gab und sich Jungs zu Weihnachten noch Plattenspieler wünschten. Und Reisen in die Ostzone gab es auch noch. Dieser Rückblick hat mir persönlich sehr gefallen, da er mich in meine eigene Jugend zurückgeführt hat.

    Das Buch ist zwar oft traurig, es enthält jedoch auch zahlreiche Stellen, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Noch nie war ich den Gedanken eines Jungen so nah wie in diesem Buch. Was mich beim Lesen allerdings etwas überforderte, waren die Erinnerungen der Mutter an die eigene Kindheit während der Nazizeit. Sie passten in meinen Augen nicht so recht zum sonstigen Buch, weshalb ich einen Stern von der Höchstpunktzahl abziehe.

  7. Cover des Buches Und das Glück ist anderswo (ISBN: 9783784481210)
    Stefanie Zweig

    Und das Glück ist anderswo

     (9)
    Aktuelle Rezension von: MissJones86
    Entgegen des irreführenden Covers und Klappentexts ist dies kein "Afrika-Roman", nur das erste Kapitel spielt dort. Stattdessen steht das Leben der liberal-jüdischen Familie Procter im London der 60er/70er Jahre im Vordergrund, man erfährt, wie die Eltern dem KZ entkommen sind und wie die Kinder damit umgehen, aber vor allem behandelt das Buch die sehr unterschiedlichen Wege, die die Kinder einschlagen und die sehr von dem abweichen, was ihre Eltern sich für sie vorgestellt haben. Ich habe das Buch damals als "Mängelexemplar" erworben und vor allem zugegriffen, da das Cover einen Afrika-Roman der "Nirgendwo in Afrika"-Autorin versprach. Zwei Jahre später, als ich es dann in meinem Regal wiederfand, musste ich feststellen, dass es eben absolut kein Afrika-Roman ist, obwohl Afrika am Rande thematisiert wird, weil die Mutter der Familie dort eine Weile gelebt hat, um den Nazis zu entkommen. Dennoch hat mir das Buch sehr gefallen. Ich fand es sehr interessant, Einblick in Leben und Denkweise einer liberal-jüdischen Nachkriegs-Familie zu bekommen, aber auch die Charaktere gefielen mir sehr. Am Anfang hatte das Buch ein wenig Längen, was aber auch daran liegen mag, dass ich keinen Schimmer hatte, worauf das Buch hinauswill, da Cover und Klappentext so irreführend sind (was hat der Verlag sich bloß dabei gedacht? Nur, damit es sich besser verkauft?). Aber ich schloss die Familie immer mehr ins Herz und zum Schluss war ich richtig gefesselt, welchen Weg die so unterschiedlichen Kinder nun einschlagen werden. Es ist das erste Buch, dass ich von der Autorin las, daher kann ich keinen Vergleich anstellen, dennoch hat es mir gut gefallen und ab der Hälfte hab ich es richtig verschlungen.
  8. Cover des Buches 100 Jahre Leben (ISBN: 9783455503753)
    Kerstin Schweighöfer

    100 Jahre Leben

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mariel

    Tolles Buch. Habe viel gelernt und mitgenommen und es mit Begeisterung gelesen.

  9. Cover des Buches Im Kessel (ISBN: 9783492240321)
    Carl Schüddekopf

    Im Kessel

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Erschütternde Berichte aus der Hölle von Stalingrad und der Gefangeschaft danach. Es werden Schicksale einzelner Soldaten aus verschiedenen Bereichen und Dienstgraden erzählt. Die Berichte der einzelnen Soldaten sind schonungslos offen und erzählen die ganze Brutalität des Krieges, aber auch derer die solch einen Krieg angezettelt haben. Ein Stück Geschichte das sich nie wiederholen darf.
  10. Cover des Buches Stadtschreiber (ISBN: 9783982421711)
    Brigitte Wustrau

    Stadtschreiber

     (2)
    Aktuelle Rezension von: M_Paulus

    Vorneweg, der Roman ist nicht geeignet als kurzweilige Urlaubs- oder Abendlektüre. Dazu ist er schlichtweg zu tiefsinnig, zu nachdenklich, an vielen Stellen zu dramatisch. Gleich in ihrem Romandebüt greift Brigitte Wustrau eine Thematik auf, die schwerer kaum sein könnte: Die (unverarbeiteten) Traumata  der Generation der Nachkriegsgeborenen. Das Bild, das sie wählt, um die inneren Prozesse ihrer Romanfigur zu verdeutlichen ist der Turm, in den sich ein junger Mann zurückzieht, um von da aus seine Arbeit als Stadtschreiber zu verrichten. Schnell wird klar, dass die eigenen Gedanken, Erinnerungen und das permanente Bezugnehmen auf die eigenen nichtverarbeiteten Prozesse seine eigentliche Aufgabe unmöglich machen. Das Beobachten, ins Gespräch kommen mit den Bürgern der Stadt, in Kontakt treten, Beziehungen eingehen, das Beschreiben der (so wird ihm aufgetragen) guten Seiten der Stadt. All das ist aus einem inneren Erleben des Isoliertseins heraus, für das der Turm steht,  schwerlich möglich. Irgendwann fällt ihm selbst das Verlassen des Turmes schwer. Sehr eindrücklich sind die Schilderungen der Kindheitserlebnisse des jungen Mannes, in die er immer wieder eintaucht, obwohl er sich ihnen durch seine "Flucht" in den Turm doch eigentlich entziehen möchte. Die Erinnerungen an Geschichten der Großeltern aus den 30er-40er Jahren, die Arbeit des Großvaters im KZ Buchenwald,  Deportation der Juden im Dritten Reich etc. blitzen, teilweise nur angedeutet, als für ihn unbegreifliche Bilder immer wieder auf. Erst nach und nach zeigt sich die Kraft der Sehnsucht, die ihn auch in seinen dunkelsten Momenten nicht verlässt. Die Sehnsucht, in die Welt hinaus zu gehen, Menschen zu begegnen, gesehen zu werden, sich auszudrücken, ein erfülltes Leben zu führen. Farbe bekommt der Text durch eine äußerst bildhafte Sprache und durch die an vielen Stellen eingesetzten kleinen lyrischen Einlassungen. So macht es trotz  der Thematik Freude, sich dem Roman zu widmen. Die Verspieltheit der Worte, mit der Brigitte Wustrau auch durch dunkle Passagen führt, lässt immer wieder auch Raum für Staunen, für Hoffnung, für Mut und Begeisterung. Beeindruckend!



  11. Cover des Buches Töne durch die Wand (ISBN: 9783981079876)
    Andrea van Bebber

    Töne durch die Wand

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Schwalbe71

    Hier finden Sie eine weitere Geschichte der Autorin Andrea van Bebber , die mit ihrem Stil diese Geschichte  besonders lebendig und eindrucksvoll aus dem Damals, der Kindheit und dem Aufwachsen und Erwachsen der Anna  erzählt. Das Mädchen lebt, in den1960er Jahren in ihrer Familie mit dem cholerischen Vater , der besänftigenden Mutter, ihrer älteren Schwester Elisabeth  und dem kleineren Bruder Matthias zusammen. Eine, dem Schein nach, ganz typische Familie dieser Zeit, die die reiferen Leser*innen irgendwie  kennen, sich erinnern. Eine gute Gelegenheit,  eine dieser Kindheiten in ihrem  zur  Lebensgeschichte geformten Schicksal zu begleiten, zu verstehen und Emphatie zu finden. Gut das es dieses Buch gibt! Mindestens. Andrea van Bebber schreibt. Literatur lebt. Ein Buch, wie eine Freundschaft,  vom Leben gezeichnet. In der literarischen Realität dieses frühen Romans der Autorin spiegelt sich unsere Vergangenheit im Heute mitfühlend  wider. 

  12. Cover des Buches Unscharfe Bilder (ISBN: 9783328100171)
    Ulla Hahn

    Unscharfe Bilder

     (22)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Es sprach aus ihm, es rann aus ihm heraus wie Eiter aus einer schmutzigen Wunde. Es strömten ihm die Bilder, die Sätze zu. Das Vergessene drängte herauf, überschwemmte die Gegenwart. Der alte Vater war der junge Soldat. Erzähler war er und Erzähltes in einem. (S. 40)

    „Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um die Väter zu fragen, was sie im Krieg getan haben…“ Diese Aussage des Klappentextes trifft auf das Jahr 2018 noch mehr zu als auf das Jahr 2003, dem Erscheinungsjahr von Ulla Hahns Roman Unscharfe Bilder. Die Beweggründe hinter dem Fragen der älteren Generationen sind jedoch weiterhin dieselben: sich der deutschen Verantwortung stellen, keine blinden Flecken in der eigenen Familiengeschichte zulassen, das Unverständliche zu verstehen versuchen, Erklärungen finden, die über das Faktenwissen hinausgehen. Das alles treibt auch die Hauptfigur Katja um: Ihr Vater, pensionierter Lehrer und einst Soldat der Wehrmacht, hat ihr die Schuld Deutschlands und der Deutschen stets vor Augen geführt. Doch das alles beginnt zu wanken, als sie glaubt auf einem Foto einer Wehrmachtsaustellung ihren Vater erkannt zu haben – auf einem Foto, auf dem er russischen Zivilsten erschießt. Katja drängt ihren Vater dazu, vom Krieg zu berichten; dieser stellt sich seinen schmerzhaften Erinnerungen und beginnt zu erzählen…

    Die Ausgangssituation und den sich entfaltenden Grundkonflikt finde ich interessant, anregend und wichtig: Auf der einen Seite die treue Tochter, für die der Vater immer ein Vorbild war und die mit dem Leitgedanken „Nie wieder Krieg, nie wieder Ausschwitz“ aufgewachsen ist; auf der anderen Seite der Vater, ein Täter, ein Teil des Nazisystems, der sich doch auch als Opfer eines Krieges sieht, den er nie führen wollte, dessen Erinnerungen ihn jedoch bis heute prägen. Es geht um die große Frage der Schuld, um die Pflicht des Nicht-Vergessens-Dürfen und die Möglichkeit eines Täter-Opfer-Daseins in der Zeit von 1933 bis 1945, ein Diskurs, der vor allem prägend für die Generation meiner Eltern war, jedoch bis heute keine Aktualität eingebüßt hat. Umso trauriger ist es, dass die Umsetzung dieses wichtigen Themas in Unscharfe Bilder insgesamt leider nicht geglückt ist!

    Das liegt hauptsächlich – und ich kann nicht wirklich glauben, dass ich als großer Fan der Autorin und Lyrikerin Ulla Hahn das einmal schreiben würde – am Stil und an der Sprache: Hahn verschanzt ihre Protagonisten hinter einer hochstilisierten, bisweilen blumigen, fast durchgehend intellektualisierenden Erzählweise: Stets werden Zitate weiser Dichter und Denker eingebunden, Kriegsbeschreibungen lesen sich wie Lyrik. Da ist zwar durchaus in der Charakterisierung ihrer Figuren (Bildungsbürgertum) angelegt, führt aber leider dazu, dass das Erzählte distanziert – und viel schlimmer – nicht authentisch daherkommt. Man spürt diesen Kriegen und seine Unmenschlichkeiten nicht, man erlebt die Belastung, die Vater und Tochter seelisch wie körperlich durch das gemeinsame Erforschen der Erinnerungen erleiden, als Leser nicht mit. Stattdessen kämpft man sich mühsam durch eine Geschichte, die zäh und inhaltlich wiederholend daherkommt und bemüht sich vergeblich um Nähe und Verständnis für die Figuren und ihr Schicksal – jedoch meistens vergeblich. Selten kann einen diese doch im Grunde erschütternde Thematik packen, kann einen der Grundkonflikt bewegen und zu einer Haltung zwingen; den Großteil der Zeit bleibt man als Leser passiv und – traurigerweise! – gleichgültig.

    Unscharfe Bilder stellt ist für mich tatsächlich der schwächste Roman von Ulla Hahn, der das Können dieser Autorin in keiner Weiser widerspiegelt. Dass er bei seiner Erscheinung im Feuilleton durchgefallen ist, wundert mich nach der Lektüre bedauerlicherweise weniger – auch wenn meine Kritik aus einer anderen Richtung kommt. Das Thema ist gut, was Hahn daraus macht leider nicht. Daher nur 3 Sterne!

  13. Cover des Buches Die Uhr steht auf fünf (ISBN: 9783373002970)
  14. Cover des Buches Die Fabrikantinnen – Schwesternzeiten (ISBN: 9783352009778)
    Sarah Lindberg

    Die Fabrikantinnen – Schwesternzeiten

     (10)
    Aktuelle Rezension von: tigerbea

    Im Jahr 1954 leitet Emmi Wagner die Zuckerfabrik der Familie. Sie hat großen Erfolg damit und hofft, daß ihre Töchter Lisa und Greta ihr bald zur Seite stehen. Während Lisa bereit ist zu lernen, hat Greta so gar keine Lust auf irgendeine Arbeit. Die beiden Schwestern, die sich früher sehr nahe standen, streiten sich immer öfter. Als Lisa den smarten Johannes Falkenstein kennenlernt und ihn bald heiratet, wird Gretas Wut auf ihre Schwester noch größer. Sie versucht alles, um Lisa und Johannes auseinander zu bringen. Da verunglückt Emmi Wagner schwer und ihre Töchter müssen die Fabrik gemeinsam leiten. Als dann auch noch ein altes Familiengeheimnis ans Licht kommt, zerbricht die Familie endgültig.

    Nachdem der erste Teil über "Die Fabrikantinnen" mir wirklich gut gefallen hatte, war ich auf den zweiten Teil mit dem Titel "Schwesternzeiten" sehr gespannt. Leider muß ich sagen, daß ich davon etwas enttäuscht bin. Ich lese gerne und kann dabei gut entspannen. Dies war hier aber nicht der Fall. Das Gezanke der Schwestern ging mir zu sehr auf die Nerven. Ich hatte ständig das schrille Gekeife dieser unmöglichen Greta im Kopf. Im Gegensatz dazu erschien mir die Sprache der anderen Personen einfach zu zuckersüß (auch wenn es hier um Zucker-Fabrikantinnen geht). Dabei war die Geschichte selbst wirklich interessant. Sarah Lindberg beschreibt anschaulich, wie schwer es Frauen hatten, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Sie wurden oft nur auf ihr Aussehen reduziert. Entweder schön, aber dumm oder graue Maus, aber intelligent. Leider trat diese Botschaft aber in den Hintergrund. Die Streitereien der Schwestern waren eindeutig zu viel des Guten.

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