Bücher mit dem Tag "nachkriegsschicksale"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nachkriegsschicksale" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Der Lavendelgarten (ISBN: 9783442492947)
    Lucinda Riley

    Der Lavendelgarten

     (834)
    Aktuelle Rezension von: emkadiva

    Als ich das Buch begann, hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass es mich letztlich so mitreißen würde. Die Gegenwartsgeschichte lief für mich schleppend voran, weil die Protagonistin so schrecklich naiv und deswegen ermüdend zu lesen war. Doch auch sie bekommt schließlich zum Glück noch die Kurve.

    Die Vergangenheitsgeschichte konnte mich jedoch direkt packen, nicht zuletzt, weil hier eine vertraute Person wiederkehrt, die man schon aus "Das Orchideenhaus" kennt. Als regelmäßige Lucinda Riley Leserin hat mir dieses kleine Easter Egg gefallen. 

    Die Figuren der Vergangenheit sind allesamt sympathisch und riskieren so mutig ihr Leben, um andere zu schützen, dass man gar nicht anders kann, als mitzufiebern. Gleichzeitig ist es aber auch eine moralische Herausforderung. Kann man bei Gut und Böse Grauzonen sehen oder ist es doch Schwarz und Weiß? Wie würde man selbst in solchen Situationen entscheiden?

    Die Tragik dieser Geschichte findet in der Gegenwart letztendlich ihren positiven Ausgang. Wie bereits erwähnt, bekommt mir die Protagonistin zum Schluss deutlich besser und es liest sich sogar noch ein mal richtig spannend, so dass der Schluss mich wieder total abholen und überzeugen konnte.

  2. Cover des Buches Die Zwillinge (ISBN: 9783453359079)
    Tessa de Loo

    Die Zwillinge

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Sunny225

    Die Zwillinge Anna und Lotte werden nach dem Tod der Eltern voneinander getrennt. Anna wächst bei Onkel und Tante auf einem Bauernhof in Deutschland auf, wo sie als billige Arbeitskraft ausgenutzt wird. Die kränkelnde Lotte kommt zu Verwandten nach Holland und wird dort liebevoll in der Familie aufgenommen mit Zugang zu Bildung und Musik.Zufällig treffen die beiden Schwestern 1990 im Alter von 74 Jahren im belgischen Spa wieder aufeinander. Sie erzählen abwechselnd chronologisch aus ihren Leben. 

    Die Idee den Zweiten Weltkrieg und das Dritte Reich so aus holländischer und deutscher Sicht gegenüberzustellen, fand ich großartig. Leider hat mir die Umsetzung dann überhaupt nicht gefallen. Zum einen wurden viel zu viele Ereignisse, Themen und Gesichtspunkte aufgegriffen, so dass diese zum Teil nur angerissen werden konnten. Zum anderen konnte ich mich mit keiner der beiden Protagonistinnen identifizieren. Nicht mit der „Holländerin“ Lotte, die nach all dieser Zeit so unversöhnlich ist. Noch weniger mit der „Deutschen“ Anna, die man anfänglich vielleicht noch für ihre anpackende Art für Ordnung zu sorgen oder später nach harten Schicksalsschlägen sich als Rotkreuzschwester zu verpflichten, bewundern konnte. Ihre immer wieder durchscheinenden Vorurteile, so z.B. gegenüber den faulen, fetten, dummen, unkultivierten... Amerikanern waren für mich nicht zu entschuldigen.

    Ich hatte gehofft, dass man am Ende beide Seiten besser verstehen und einiges vergeben könnte, immerhin spielt der Roman 1990. Kann die Abneigung und der Hass gegenüber einer ganzen Nation 45 Jahre nach Kriegsende noch so groß sein? Gott sei Dank, habe ich diese Erfahrung nie machen müssen. Ich bin wieder einmal dankbar, dass wir hier inzwischen schon so lange in Frieden leben dürfen.


  3. Cover des Buches Eine Frau in Berlin (ISBN: 9783442737949)
    Anonyma

    Eine Frau in Berlin

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Nach dem Krieg gab es Massenvergewaltigungen. 

    Der Verlag lobt die Autorin dafür, kein Sekbstmitleid zu zeigen.

    Ihr Freund trifft es eher. Als er zurück kommt, sagt er, sie sei wie eine Hündin geworden. Sie schreibt selber, sie will überleben wie ein Tier. Sie schreibt auch, es habe ihr körperlich nicht geschadet, sie sei gesund.

    Wenn man in Deutschland Hilfe gesucht hat, weil die Oma etc durch solche Erlebnisse traumatisiert war, wurde man ausgelacht. Deutsche sind stolz drauf, angeblich alles ohne Schaden wegzustecken, überlegen und unkaputtbar. In Wahrheit aber nur kalt und vertiert.

    Wie es in diesem Buch heisst: das gehört halt dazu.

    Wie Deutsche mit Katastrophen umgehen, ist einfach abscheulich.Hier werden die Deutschen auch ein Volk von Stummen  genannt.

    Ein sicher aufschlussreiches Buch. Man möchte schreien.




  4. Cover des Buches Die Illusion des Getrenntseins (ISBN: 9783458360766)
    Simon Van Booy

    Die Illusion des Getrenntseins

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Anna625

    Dies ist die Geschichte Martins. Oder eigentlich eher die Geschichte dessen, wie er zu seiner Familie fand. Denn Martin ist ein Findelkind und der Weg, der ihn zu seinen Adoptiveltern führte, ein dichtes Geflecht aus den verschiedensten Personen und Ereignissen.
    Eingeleitet wird der Roman mit der Erkenntnis Martins, dass die Menschen, die ihn liebevoll aufgezogen haben, nicht seine leiblichen Eltern sein können. Was folgt sind mehrere mal kürzere und mal längere Kapitel aus der Perspektive verschiedener Menschen, deren Schicksale alle auf die eine oder andere Art mit dem Martins verknüpft sind. Manche in der Gegenwart, manche in der Vergangenheit, einige mit direktem Einfluss auf das Leben Martins und andere nur ganz lose damit verknüpft.

    Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Roman, da mir die Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren nicht klar war; recht schnell ergibt sich aber ein sehr schönes und überraschend schlüssiges Netz aus den verschiedenen Strängen, das die Handlung wirklich sehr gut trägt und am Ende des Romans sehr stimmig wirkt. Anfangs hatte ich die Befürchtung, es könnte dem Roman etwas an Tiefe fehlen, weil der recht leichte Schreibstil das für mich suggeriert hat; aber auch das hat sich als vollkommen unbegründet herausgestellt. Im Nachhinein war ich sogar sehr froh über den lockeren Stil, weil es ihm gelingt, genau die richtige Prise Leichtigkeit in das schwierige Thema (die Geschichte spielt während des 2. Weltkrieges) und die teils berührenden Einzelschicksale hineinzumischen, sodass die Geschichte zwar emotional ist, aber nicht zu traurig o. Ä. wird.
    Und nach den anfänglichen Zweifeln war ich dann auf einmal so sehr im Lesefluss, dass ich irgendwann aufgeblickt und festgestellt habe, dass die Geschichte schon fast wieder vorbei ist. Auch jetzt nach dem Lesen bin ich noch sehr beeindruckt von dem erzählerischen Geschick des Autors und der Wärme, die die Geschichte transportiert.

    "Die Illusion des Getrenntseins" ist ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat, und ich bin froh, so spät im Jahr noch ein kleines Highlight von meinem SuB befreit zu haben. Wer es noch nicht kennt - Leseempfehlung!

  5. Cover des Buches Sterbenszeit (ISBN: 9783492300841)
    Michael Kibler

    Sterbenszeit

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich glaube, ich habe bisher alle Darmstadt-Krimis von Michael Kibler gelesen.

    Doch in diesem Roman spielen Hauptkommissarin Margot Hesgart und ihr Kollege Horndeich nur eine kleine Nebenrolle, denn die Ermittler in der behandelten Mordserie sind Ricarda Zöller von der SoKo Mainz und Lorenz Rasper vom BKA Wiesbaden, in einer Spezialeinheit vertraut mit „bundesweiten Serientaten“. Nicht ganz unsympathisch die beiden, doch zu klischeebeladen, um wirklich ins Herz geschlossen werden zu können.

    Zur Handlung: Was haben der gewaltsame Tod an einem Neugeborenen in Mainz gemeinsam mit dem Mord an einem Homosexuellen in Heidelberg ein Jahr zuvor außer der gleichen Tatwaffe? Im Laufe der Ermittlungen, was sich durch die eingeschobenen Texte „damals“ bereits früh ankündigt, kommt ans Tageslicht, dass die beide Fälle und weitere Morde mit dem Untergang der 'Cap Arcona' Ende des 2. Weltkrieges zusammenhängen.

    Die Idee eines Rachefeldzuges aufgrund Verstrickungen ins Nazi-Verbrechen ist ja sicherlich nicht ganz neu. Aufgrund des Zeitraumes, der seither vergangen ist, entsteht quasi automatisch eine Mehrgenerationen-Ebene. Für meinen Geschmack gab es ein bisschen zu viel Tote und Unglücksfälle, die wie auch andere Hergänge im Handlungsverlauf mit einer Portion zu viel an Zufall konstruiert werden.

    Ansonsten gefällt mir der Schreibstil von Kibler ganz gut, wenn man über den einen oder anderen sprachlichen Ausrutscher etwas hinweg schaut.

    Fazit: Sicherlich nicht der stärkste Krimi vom Autor.


  6. Cover des Buches Der Engel von Grosny (ISBN: 9783100725240)
  7. Cover des Buches Der Feind (ISBN: 9783462046298)
    E.M. Remarque

    Der Feind

     (14)
    Aktuelle Rezension von: MyriamErich

    Eine kleine Sammlung von Kurzgeschichten, die, Fotographien ähnlich, Fragmente aus dem Leben verschiedenster Menschen beleuchten. Nichts besonderes, möchte man meinen. Sachliche Beschreibungen, die das Schicksal geschlagener Menschen schildern, denen der Erste Weltkrieg in den Rücken fiel.

    Und dennoch hinterlassen sie einen Eindruck, der im Inneren des Lesers etwas berührt. Die innere Leere in den Seelen der Menschen wird greifbar. Remarque vermag, trotz sachlicher Manier, ein Bild zu entwerfen, das im Gedächtnis bleibt.

    Eindrucksvoll wird die Sicht auf den Feind beschrieben. Anonymisiert, nur durch die Bewaffnung kenntlich gemacht, als eben ein Feind, ein Gegner, ein Individuum als Zahnrad in der Kriegsmaschinerie. Entmenschlicht, emotionslos. Und doch muss der Protagonist feststellen: Er ist ein Mensch, wie ich. Er hat Angst, wie ich.

    Remarque schafft es, den Leser mit dem Protagonisten fühlen zu lassen. Bilder tauchen vor seinem geistigen Auge auf, es ist, als ob man selbst der Protagonist sei. Und doch ist es nicht ein und dasselbe, denn der Leser vermag Mitleid zu empfinden.

    Mitleid mit Annette und ihrem Ehemann, deren Liebe den Krieg und den Ehemann überlebt. Mitleid mit all den armen Seelen, in deren Herzen eine tiefe, unermessliche Leere klafft, gleich einem großen Loch, das niemals verschlossen werden kann.

    Die sechs Kurzgeschichten beschreiben einerseits das Leben auf dem Schlachtfeld, andererseits zeigen sie aber auch die Problematiken auf, mit denen Das Individuum nach dem Krieg konfrontiert wurde.

    Fazit: Ein sehr schönes Werk, das einen zutiefst berührt. Ein weiteres Beispiel dafür, was der Krieg anrichtet und warum er allenfalls vermieden werden sollte.

  8. Cover des Buches Briefe der Liebe (ISBN: 9783869151328)
    Maria Nurowska

    Briefe der Liebe

     (37)
    Aktuelle Rezension von: joliest

    Es ist ein polnisch-jüdisches Frauenschicksal, das die Warschauer Autorin Maria Nurowska auf 200 Seiten fesselnd erzählt. Sieben Briefe schreibt Elzbieta Elsner an ihren Mann. Sie offenbart ihm darin ihr Schicksal und schildert ihre tragische Vergangenheit. Als Tochter einer Deutschen und eines Juden wächst sie mit ihrem Vater im Warschauer Ghetto auf. Ein SS-Offizier verliebt sich in sie und verhilft ihr nach dem Tod des Vaters zur Flucht. Unter falschem Namen fängt Krystyna Chylinska ein neues Leben an. Bei einer alten Frau untergekommen, kümmert sie sich um deren Enkel und schafft es, sich im kommunistischen Polen der Nachkriegszeit eine Existenz aufzubauen. Mit größter Anstrengung gelingt es Krystyna, in einer Zeit die geprägt ist von Denunziationen, Verfolgung und wirtschaftlicher Not, jahrelang ihre Identität zu wahren. Sie kämpft gegen die Schatten ihrer Vergangenheit an, die sie immer wieder einzuholen scheinen. Als der Vater des Kindes aus dem Krieg zurückkehrt, findet Krystyna in dem Kardiologen und patriotischen Antisemiten Andrzej ihre große Liebe, dem sie ihr Geheimnis jedoch niemals anvertrauen kann. Es ist die Geschichte einer Liebe, die von Zärtlichkeit, aber auch der Angst geprägt ist, die Wahrheit zu offenbaren und ihre erschaffene Welt im Moment des Friedens einstürzen zu lassen. Kann Liebe Überzeugungen überwiegen?

    Maria Nurowska stellt ihre Figuren äußerst stimmig und psychologisch glaubhaft dar, die Handlung zeigt Stringenz ohne in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen. Jede Wendung wirkt stets realistisch, die vielen Zeitsprünge nicht störend, sondern eher der Nachvollziehbarkeit zuträglich. Nurowska flicht liebevoll poetische Abschnitte in die Konstruktion eines schrecklichen Schicksals ein, verbindet persönliche Erlebnisse der Protagonistin mit Zeitgeschichte von 1944-1968 und einer Abhandlung über Verantwortung, Lüge, Gewissen, Schuld und Vergebung. Ein eindrücklicher Roman und die wohl schönste und auch traurigste Liebesgeschichte, die ich immer und immer wieder lesen könnte. Große Empfehlung!

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