Bücher mit dem Tag "nachrichtendienst"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nachrichtendienst" gekennzeichnet haben.

37 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Vergebung (ISBN: 9783453442054)
    Stieg Larsson

    Vergebung

     (2.326)
    Aktuelle Rezension von: PWD_Kater

    Stieg Larsons Triologie ist fast perfekt, sein Stil, seine Spannungshaltung, seine immer wieder wechselnde Schauplätze. Ich kann nur sagen, dass so eine Triologie nicht täglich erscheinen wird und auch erscheinen kann. Es ist wirklich zu schade, dass der Autor zu früh verstorben ist, er hätte vielen Lesern noch so viel Freude bereiten können. 

    Es dreht sich nicht nur um das Hauptgeschenen und die Gerechtigkeit, es geht in seinen Büchern um viel, viel mehr. Es gibt sehr viele Nebenhandlungen, die auf ersten Blick gar nichts mit dem Hauptgeschehen haben, doch insgesamt genau dank dieser kleineren Erzählungen, die nebenbei verlaufen, macht es nicht nur dieses, sondern auch andere seine Bänder sehr spannend und interessant. Ich habe das erste Band "Verblendung" als Geschenk erhalten und wollte auch keine anderen Bücher lesen, bis ich "Verdammnis" und "Vergebung" gelesen habe. Alleine der Umstand, dass ich sehr bald mit dem dritten Band fertig werde, bereitet mir große Kopfschmerzen. Was werde ich nur lesen, denn solche Werke sind einmalig !! Es wird schwierig sein, so ein Niveau beizubehalten. Zögert nicht, kauft einfach seine Bücher. Das ist ein spektakulärstes Eregnis, auch für die, die nicht viel oder nicht sehr gerne lesen.

  3. Cover des Buches Tod und Schatten (ISBN: 9783738090598)
    Ole R. Börgdahl

    Tod und Schatten

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Janosh

    Der Tote in einem Reisebüro mitten in Berlin ist nur der erste! Am Tatort erscheint Marek Quint, der Leiter einer 2-Mann-Einheit, ein völlig unerfahrener, weil praxisferner Polizist, der sein Handwerk nicht etwa von der Pieke auf gelernt, sondern es in Form von theoretischem Wissen auf der Universität erworben hat, was ihn in den Augen seiner Vorgesetzten über den altgedienten Kollegen Thomas Leidtner stellt. Dass der nicht eben gut auf den jungen Quint zu sprechen ist, ist nachvollziehbar, doch richtet sich sein Groll gegen den Falschen. Das System an sich ist es, das zu kritisieren wäre, das völlig fern jeglicher Realität einen bloßen Studienabschluss höher bewertet als lange Jahre Berufserfahrung.

    Doch sei es wie es sei – Marek Quint ist nun zur Stelle, tappt unsicher herum, spöttisch-ironisch beäugt von dem Chef der Spurensicherung. Doch während eines ersten planlosen Rundgangs durch das Haus, das den Tatort beherbergt, hat Marek die Genugtuung, etwas zu finden, das der Spurensicherung entgangen ist: im Keller nämlich entdeckt er, versteckt hinter einem Berg Kisten, eine angeschossene Frau und rettet ihr damit das Leben, wie bei fortschreitender Handlund gemutmaßt werden darf.

    Während Kollege Leidtner schmollt und zunächst nicht so recht bereit ist, sich in dem Falle des erschossenen Mannes, auf dessen Identität nichts, aber auch gar nichts hinweist, nicht jetzt und auch nicht später, eigentlich bis zum Ende nicht, zu engagieren, zumal er befürchtet, dass ihm und dem ihm vorgesetzten Kollegen der Fall sowieso wieder entzogen werden wird, wie das seit dem plötzlichen und mysteriösen Verschwinden des eigentlichen Chefs, Kowalski, dessen Namen die Einheit trägt, grundsätzlich geschieht, begibt sich Marek Quint auf seine Irrfahrt zu den Krankenhäusern, in die sowohl das tote als auch das überlebende Opfer verbracht wurden, und versucht seinerseits, seine ungelenken Ermittlungen voranzubringen, um schon Ergebnisse vorweisen zu können, bevor man ihm und Leidtner den so rätselhaften, wie herausfordernden Fall wieder abnehmen wird.

    Und ja, auch der muffige Kollege kommt allmählich in die Gänge und lässt sich auf eine Zusammenarbeit mit dem ungeliebten, aber liebenswürdig bleibenden Marek ein. Schließlich zieht man doch am gleichen Strang, nicht wahr? Man möchte endlich auch ohne Chef Kowalski als fähige Ermittler angesehen und nicht mit Routineaufgaben für Anfänger abgespeist werden!

    Man muss es den beiden Kommissaren lassen – sie ermitteln in alle Richtungen, versuchen Zeugen ausfindig zu machen, befragen Anwohner des Reisebüros, die nichts gehört und nichts gesehen haben, mit einer Ausnahme, deren Information sich erst viel später als bedeutsam herausstellen wird. Und hier muss ich anmerken, dass das Desinteresse der Nachbarn an Nachbarn mich einigermaßen erschüttert hat! Da lebt und arbeitet man jahrein, jahraus Seite an Seite – und ist nicht einmal imstande, das Gesicht des jeweils anderen zu beschreiben, sich an Namen zu erinnern. Das sagt so einiges aus über unsere Gesellschaft!

    Aber dies nur am Rande. Unerklärlich ist auch, dass man des Besitzers des Reisebüros trotz aller Bemühungen nicht habhaft werden kann, der Herr ist und bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Spätestens jetzt ist den Kollegen wider Willen klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Und obschon Marek und Quint unter Hochdruck arbeiten, um wenigstens die Identität des Ermordeten zu klären, obwohl sie seine Beschreibung, seine Fingerabdrücke durch alle möglichen Datenbanken jagen und auch inoffizielle Kanäle nutzen, zu denen sie dank des vorzüglich vernetzten Leidtner Zugang bekommen – es geht eben nichts über die in vielen Jahren aufgebauten Kontakte eines in der Praxis erprobten Kriminalen! - kommen die Kommissare zu ihrer Verblüffung, die ihrerseits zu neuen Überlegungen und Fragen Anlass gibt, erst einmal keinen Schritt weiter! Weder kann die angeschossene Frau Auskunft geben über den Tathergang im Reisebüro, noch findet man etwas heraus über das Opfer. Es ist geradeso, als hätte es den körperlich in bestem Zustand gewesenen Mann nie gegeben! Und das mutet wirklich seltsam an, denn mit der Hilfe der hochentwickelten Technik, die gerade auch der Polizei zur Verfügung steht, erscheint es unglaublich, dass jemand durch das feine Raster fallen sollte.

    Vielleicht aber möchte jemand, jemand von ganz oben, aus der Führungsetage, sei es der Polizei oder der Politik, gar nicht, dass irgendetwas herauskommt über das Opfer, dem sehr bald zwei weitere folgen, auf die gleiche Weise getötet und anscheinend ebenso wie das erste ohne jegliche Identität. Worauf nur mag das hindeuten? Da gibt es doch eigentlich nur eine Antwort, mag der aufmerksame, krimierfahrene und der mysteriösen Geschichte mit Spannung folgende Leser denken! Und Recht hat er – schon gar, als der Verfassungsschutz die Handlungsbühne betritt! Das deutet alles auf Spionage, auf Agenten, also auf genau das, das ich hier weder erwartet habe noch mir gewünscht hätte, denn mit Spionagegeschichten habe ich so gar nichts im Sinn. Dann wird’s verworren und geheimnisvoll und man ergeht sich in Andeutungen, deren Sinn nicht zu entschlüsseln ist. Also ja – mir fehlt eindeutig das Spionagegen....

    Jedoch von der mich etwas ernüchternden Wendung abgesehen habe ich bis gegen Ende einen rätselhaft-spannenden Krimi gelesen, mit überzeugenden, glaubwürdigen Protagonisten und einer bis zu besagter Auflösung logisch nachvollziehbaren Handlung. Viel erfährt man über die Polizeiarbeit, die nicht auf plötzlich auftauchenden, brillianten Geistesblitzen fußt, sondern auf sorgfältiger Kleinarbeit, bei der schon winzige Erfolge gefeiert werden, denn sie sind ein Schritt hin zur Erhellung des Rätsels, zur Lösung der meisten Fälle.

    Offensichtlich gemacht werden auch die oft nicht nachvollziehbaren Irrtümer und Fehlentscheidungen auf der Leitungs- und Verwaltungsebene, die ihr ganz eigenes Süppchen kocht, herumlaviert, verschweigt, verschleiert – ganz eben, wie das in der Politik so üblich ist. Wenn ich das etwas zu abrupte, jedenfalls aber kryptische Ende richtig deute, ist es den Kollegen Quint und Leidtner diesmal durch Zufall gelungen, die Entscheidungsträger, nennen wir sie mal so, zu überlisten, freilich ohne dass es ihnen am Ende genutzt hätte. Oder doch? Da der Krimi mit einem Cliffhanger endet, was ich grundsätzlich kritisch sehe, kann man sich dessen nicht sicher sein. Man muss halt den Nachfolgeband lesen oder besser noch alle beide fehlenden Bände der als Trilogie entstandenen Kurzreihe mit Marek Quint und seinem Kollegen Leidtner, der Figur, die mir am meisten lag! Und allein seinetwegen werde ich das wahrscheinlich auch tun....

  4. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783404179008)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (335)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Andreas Eschbach spielt in seinem Thriller  “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” mit der Idee, dass es in der Zeit des Dritten Reichs bereits die perfekte Überwachungstechnik gegeben hat. Im 19. Jahrhundert hat sich in Großbritannien eine mechanische Computertechnik entwickelt, die zu Beginn des 20. Jahrhundert elektrisch wurde. Unter der Prämisse, Charles Babbage hätte seine analytische Maschine tatsächlich gebaut, entstand ein dem Internet vergleichbares Netzwerk, das in groben Zügen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das uns bekannte Internet und das die gleichen  Konsequenzen nach sich zog. In Eschbachs Alternativwelt ist die Entwicklung von Smartphones, bargeldlosem Zahlen per Handy, Handyortung bereits vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden. Dabei verknüpft der Autor historische Fakten der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 mit der Technologie des Internets und Mobiltelefone unserer Zeit. Aufgrund der totalen Überwachung können alle Geldströme lückenlos nachverfolgt werden. Niemand kann sich mehr verstecken und dem Zugriff von SS und Wehrmacht entziehen. 

    Programmieren ist Frauensache!

    Die Aufgabe, die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamtes, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet. Programme werden gestrickt, denn Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie 1942 in Weimar ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen nachzudenken. Das Buch startet sehr verstörend mit einem Szenario, in dem der Autor gleich historisch bekannte Ereignisse mit einbaut. Ein von Helene entwickeltes Programm wird getestet. Mit Hilfe von Datenabgleichen werden  mittels Kontobewegungen und Kalorienverbrauchstabellen eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig gemacht. Das Programm wird Heinrich Himmler vorgestellt und als zu demonstrierende Stadt zufällig Amsterdam ausgewählt. Als dadurch jüdische Familien wie die von Anne Frank aufgespürt und deportiert werden, merkt Helene bestürzt zum ersten Mal, was sie mit ihren herausragenden Programmierkünsten anrichtet. Ihr Vorgesetzter, der Analyst Eugen Lettke verfolgt mit den Kenntnissen, die er aus den Datenabfragen ziehen kann, seine persönlichen Interessen. 

    Misogynie und Fahnenflucht

    Danach wird erstmal das Tempo rausgenommen und in einem Rückblick die historische Entwicklung bis etwa 1938 dargestellt. In über 200 Seiten werden auch unsere Hauptfiguren Helene und Eugen ausufernd vorgestellt und wir  erfahren alles über ihre Kindheiten und wie sie zum NSA gekommen sind. Für meinen Geschmack war dieser Erzählstrang viel zu lang. Helene Bodenkamp, Tochter eines Arztes ist gezeichnet als das klassische Klischee der grauen Maus. Bescheiden, naiv mit analytischem Verstand besitzt sie ein großes Talent zum Programmieren. Eugen Lettke ist der Antagonist, er ist durchtrieben, menschenverachtend und ein brutaler Sadist mit Mutterkomplex. Seit er in seiner Jugend von einer Gruppe junger Mädchen gedemütigt wurde, ist er auf Rache aus. Sein Job bei der Behörde ermöglicht es ihm, diese Frauen aufzuspüren, kompromittierende Geheimnisse herauszufinden, sie damit zu erpressen und zum Sex zu zwingen. Dabei wird oft erwähnt, dass der Opportunist kein ideologisch überzeugter Nazi ist, ihm geht es nur um seine zutiefst misogyne Rache an den Frauen. Die vielen Vergewaltigungsszenen waren für mich schwer zu ertragen und dienten nach meinem Empfinden lediglich dem Schockeffekt. Eschbach, der die Handlung in der dritten Person abwechselnd von Helene und Eugen berichtet, wählt in den Fällen sexueller Gewalt grundsätzlich die Täterperspektive. Dabei fand ich Formulierungen wie „es jemanden besorgen“ oder „jemand hart ran nehmen“ problematisch. 

    Die schüchterne, unpolitische Helene, die sich bisher fraglos in das vorgeschriebene Rollenmuster eingefügt hat, lernt einen Mann kennen und verliebt sich. Als dieser Arthur Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich bei ihr Zweifel am System und sie hilft ihm. Da es für das NSA ein leichtes wäre, ihn ausfindig zu machen, braucht Helene ihren ganzen Mut und ihre Intelligenz, um das zu verhindern. Ihre dem Nationalsozialismus ergebenen Eltern setzen allerdings alles daran, sie mit einem SS-Offizier zu verkuppeln. Dieser Ludolf von Argensleben, ein überzeugter Antisemit wird derart ekelerregend mit körperlichen Deformationen beschrieben, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Als sich Eugen Lettke die Gelegenheit bietet, verwickelt er Helene in seine Machenschaften und sie wird zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen. Diese hat keine andere Wahl, wenn sie verhindern will, dass ihr Geliebter auffliegt und exekutiert wird. 

    Fazit 

    Andreas Eschbach, der vor allem durch seinen Thriller „Das Jesus-Video“ und der Fortsetzung „Der Jesus-Deal“ bekannt wurde, behandelt in seinem kontrafaktischen Roman ein erschreckendes Gedankenexperiment, was passiert wäre, wenn die Welt ebenso vernetzt gewesen wäre, wie sie es heute ist, mit all den Konsequenzen für Kommunikation, Überwachung, Konsum und Politik. Das macht „NSA“ phasenweise zu einer durchaus beklemmenden Lektüre, die für mich jedoch mit fast 800 Seiten einige Längen aufwies. Dabei fand ich seine deutschen Entsprechungen für uns bekannte Worte im Zusammenhang mit digitaler Technik durchaus passend. Das Internet ist das Weltnetz, Computer heißen Komputer und Server Datensilos. Es gibt schnurlose Telefone, genannt Volkstelefone oder kurz VoTels und E-Mails sind Elektrobriefe.

    Dabei sind Sprache und Erzählstil eher schlicht und wenn es um die Liebesgeschichte geht, zum Fremdschämen. Die Charaktere waren mir zu stereotypisch gestaltet, die Handlung stellenweise zu rührselig oder platt und dadurch wurde das Potential der Grundidee nicht ausgenutzt. Das größte Problem war für mich, dass die Grausamkeiten der Nationalsozialisten leider nur dem vordergründigen Thrill dienten sowie die größten Verbrechen unserer Geschichte perfide ausgeschlachtet wurden und ich das Gefühl nicht los wurde, dass sich an dem Leid der Opfer bedient wurde. 

    Bewertung: 2,5

  5. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  6. Cover des Buches Verschwörung (ISBN: 9783453504059)
    David Lagercrantz

    Verschwörung

     (277)
    Aktuelle Rezension von: Olaf_Raack

    Die Trilogie von Stieg Larsson um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist habe ich verschlungen. Lagercrantz ist nicht Larsson, aber das stand auch nicht zu erwarten. Dennoch konnte ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen. Es ist vielleicht weniger düster, weniger bedrohlich, weniger emotional, aber es besticht durch eine hervorragende Stilistik und eine klasse zusammengefügte Story. Und es ist dem Autor aus meiner Sicht gelungen, die wichtigen Charaktereigenschaften der Protagonisten von Larsson zu übernehmen und gekonnt fortzuführen.
    Für mich war es auf jeden Fall ein spannendes Wiedersehen mit Salander und Blomkvist, die eine Affäre aufdecken, die sich von der russischen Mafia bis zur NSA in den USA erstreckt und die grandiose Rückkehr Millenniums an die investigativ-journalistische Spitze einläutet.
    Wer keinen Larsson erwartet, wird hier sicher nicht enttäuscht. Ich zumindest freue mich darauf, den nächsten Band zu lesen.

  7. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  8. Cover des Buches Die Toten, die niemand vermisst (ISBN: 9783499266614)
    Michael Hjorth

    Die Toten, die niemand vermisst

     (313)
    Aktuelle Rezension von: Kathi_Mo

    Auch dieser Teil aus der Sebastian Bergmann-Reihe enttäuscht nicht! Bis zum Ende spannend, ein super Leseerlebnis und mal wieder direkte Sucht auf den nächsten Teil! Der Autor schafft es immer wieder einen vollkommen mitzureißen! Nun ist natürlich die große Frage: ist Ursula tot oder hat sie überlebt?!? 

  9. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (609)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  10. Cover des Buches CIA (ISBN: 9783596190591)
    Tim Weiner

    CIA

     (24)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    CIA - Amerikanischer Geheimdienst, wer kennt ihn nicht?

    Tim Weiner offenbart in über 600 packenden Seiten, was die CIA ist.
    Ein unorganisierter Haufen Menschen, die denken, sie können alles und dabei so ziemlich alles vermasseln, was es zu vermasseln gibt. In wie weit weiss der jeweilige Präsident Bescheid? Ein Buch, das Details offenbart, die einen sprachlos, wütend, enttäuscht und einfach nur - ja, wie sagt man dem, geschockt? zurücklassen.

    Einziger Kritikpunkt; es gibt sehr viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Mir fehlte einfach der Bezug dazu. Es wurde nicht mit Nummern gearbeitet oder anderen Hinweisen, so dass ich nun etliche Seiten Anmerkungen habe, aber irgendwie nicht weiss, wo ich diese dazu packen soll, das finde ich sehr, sehr schade.

    Der Schreibstil von Tim Weiner ist hervorragend, man merkt, dass er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was mich persönlich am meisten überraschte, ein Geschichtsbuch, dass auch noch spannend und fesselnd geschrieben ist. Das muss man mal schaffen. Es ist schwere Kost und man kann es nicht einfach "durchfuttern", es ist aber nicht lahm oder zäh, dass man kaum vom Fleck kommt, es ist spannend in einer eigenen sehr speziellen Art und Weise. Man braucht einfach Lesepausen um das ganze zu verdauen.

    Fazit: Wer sich für die Geschichte Amerikas und den Geheimdienst interessiert muss dieses Werk lesen. Jedoch Vorsicht; man liest vielleicht vieles, das man lieber nie gelesen / erfahren hätte. Der Blickwinkel zu Amerika könnte sich auf einmal verdüstern oder die schöne heile Traumwelt platzen...
  11. Cover des Buches Kesseltreiben (ISBN: 9783867542319)
    Dominique Manotti

    Kesseltreiben

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    »Doch, ich verstehe sehr gut. In einem bestimmten Moment, wenn sich die Schläge häufen, unter dem immer schwerer häufenden Gewicht des Lebens, weiß man nicht mehr, dass man existiert, man verliert den Willen zu überlegen.«

    Wir erinnern uns: Die Allstrom-Affäre. Frankreichs großer Energieriese wird von der US-General Electric, GE, übernommen. Man vermutete dahinter ein schmutziges Komplott, bei dem Geheimdienste ihre Finger im Spiel hatten. Die Betreffenden werden es uns nicht verraten. Dominique Manotti hat recherchiert und sich ihre eigenen Gedanken gemacht. Dabei ist ein hervorragender Wirtschaftskrimi entstanden. So ähnlich könnte es vielleicht gewesen sein … In diesem Roman schluckt die amerikanische Firma PE den französischen Riesen Orstam.

    Es gab zwar ein Rundschreiben, dass den Managern von Orstam rät, nicht in die USA einzureisen, aber das mag Francois Lamblin nicht abhalten, immer diese Übervorsichtigkeit … Er ist unbescholten und arbeitet für den größten französischen Hersteller von Turbinen und Kraftwerken, eine Weltfirma. Und schon klicken Handschellen am Einreiseschalter auf dem JKF-Airport. Lamblin hat keine Ahnung, worum es geht. - Aber Ludovic Castelvieux packt schnell seine Koffer, als er davon Wind bekommt. Er ist der windige Mittelsmann zwischen einer kanadischen Bank und der Mafia, der Geldwäscher der Bank. Er schafft es zwar auf die Grand Caymans zu gelangen, aber soeben wurde sein Konto gesperrt. In Paris sitzt jemand, der ihm helfen könnte, an seine Millionen zu gelangen. Auf nach Paris mit dem anderen Pass, er hat eine Adresse, muss sich in keinem Hotel anmelden.

    »›Französisches Unternehmen, Indonesiengeschäft, was hat die amerikanische Justiz damit zu tun?‹
    »Die Überweisungen wurden in Dollar getätigt. Deshalb hält sich die US-Justiz für zuständig.‹
    ›Und das nehmen wir so hin?‹
    ›Alle nehmen das hin. Vergessen Sie nicht, die Amerikaner haben den Krieg gewonnen. Weiter im Text. Niemand hier in Frankreich spricht über diese Verhaftung.«

    Diese beiden Fälle gehören letztendlich zusammen. Und nun kommt Commandant Noria Ghazali ins Spiel, die frisch in die Abteilung wirtschaftliche Sicherheit versetzt wurde. Ein Fach, in das sie sich einarbeiten muss. Sie muss sich durchfragen, recherchieren, und auf diesem Wege erhält auch der Leser Einblick in weltweiten wirtschaftlichen Zusammenhänge, Tricks. Ein Manager einer französischen Firma wurde in den USA verhaftet. Es gibt keine offizielle Anklage. Keine Sau interessiert sich dafür, niemand setzt sich für den Mann ein, nicht einmal seine eigene Firma, auch nicht die Diplomatie. Noria Ghazali steht vor einem Rätsel. Jeder um sie herum mauert. Wozu war sie früher beim Inlandsnachrichtendienst DCRI! Sie spricht bei ihrem alten Chef vor.

    »Der Capitaine, der sie empfängt, ist eisig. Als sie ihm mitteilt, dass sie mit der Festnahme und Inhaftierung von Lamblin, einem leitenden Angestellten von Orstam, in den USA befasst ist, und ihn fragt, ob er als nicht geheim klassifiziertes Material zu dem Fall hat, begnügt er sich damit, ihr mit einem schmalen Lächeln zu antworten: ›die Amerikaner sind heutzutage nicht unsere Hauptsorge. Und wir teilen unsere Erkenntnisse zu diesem Thema genauso wenig wie zu jedem anderen.‹
    ›nicht mal, wenn eine Abteilung der Police Nationale den Antrag stellt?‹
    ›nicht mal dann. Die Gesamtheit unserer Informationen ist als geheim klassifiziert. Sollten Sie denn unsere Betriebsvorschriften schon vergessen haben, Commandant Ghozali?«

    Am Anfang legt Dominique Manotti ihre Spuren aus, kleine Abzweigungen und im Laufe der Geschichte werden alle Fäden fein zum Ganzen zusammengewoben. Korruption, Firmenspionage, Geheimdienst, hier hängt alles zusammen. Die Amerikaner haben die Franzosen über den Tisch gezogen, nicht das erste Mal. Es geht um Macht und Geld – Geld ist Macht, um Karriere, Sex und Drogen, Anerkennung. Es ist alles dabei im hohen Turm der Macht. Mitwisser werden Stück für Stück erledigt. Die Autorin ist genau und feingliedrig, gleichzeitig hoch spannend. Ihre Sprache ist wie immer nüchtern und direkt. Dominique Manotti schafft es, mit feinen Bildern und Dialogen Atmosphäre zu schaffen. Wer sich für Wirtschaftskrimis interessiert, nichts wie ran. Ich würde mich freuen, wenn dieser Stoff verfilmt würde.

  12. Cover des Buches Die weiße Löwin (ISBN: 9783552056138)
    Henning Mankell

    Die weiße Löwin

     (575)
    Aktuelle Rezension von: NataScha_Ki

    Ich bin ein absoluter Wallander-Fan, doch dieses Buch hat mich nicht so wie die Vorherigen mitgenommen. Man hat viel über die politischen Machtbestrebungen Südafrikas erfahren. Dies war auch notwendig, um der Geschichte folgen zu können. Ich hätte mir jedoch weniger politische Verstrickungen zum Kriminalfall Wallanders gewünscht. 

  13. Cover des Buches Terror (ISBN: 9783832161910)
    Martin Maurer

    Terror

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Tim_Tichatzki
    Staatlich unterstützter Terror! „Aber doch nicht in einer Demokratie“, möchte man reflexartig antworten. Doch wenn man das Buch von Martin Maurer liest, dann bleibt von diesem Reflex nicht mehr viel übrig. Es ist bestürzend, beängstigend, man steht dem Ganzen auch ziemlich ohnmächtig gegenüber. Und der letzte Ausweg, alles nur als Verschwörungstheorie abzutun, gelingt nur, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Tatsächlich ist mir dieser Gedanke beim Lesen des Buches immer häufiger gekommen. Die Story war also wirklich fesselnd. Kompliment an den Autor. Einen Kritikpunkt habe ich aber dennoch: die Protagonisten sind mir allesamt zu blass geblieben. Besonderes Marc. Ich weiß nicht wie er aussieht, woher er kommt, was seine Vorlieben sind, kenne seine Geschichte nicht. Und was am schwerwiegendsten ist: ich habe bis zuletzt nicht nachvollziehen können, warum er sich in die Geschichte hat reinziehen lassen. Dem Marokaner helfen, den er einmal getroffen hat, das ist mir als Motiv zu dünn. Trotzdem, 4 Sterne.
  14. Cover des Buches Totenmesse (ISBN: 9783492259002)
    Arne Dahl

    Totenmesse

     (97)
    Aktuelle Rezension von: lesemaus17
              Meine Rezension zu "Totenmesse"

    Klappentext: Cilla Hjelm betritt und 10:39 Uhr die Bank im vornehmen Stockholmer Viertel Östermalm. Hätte sie geahnt, was ihr bevorsteht, sie hätte einen anderen Tag für ihren Tag gewählt. Um genau 10:40 Uhr brüllen die Maschinengewehre der zwei Maskierten los, Glas splittert, und Cilla presst ihr Gesicht flach auf den Marmorboden. Was aussieht wie ein brutaler Banküberfall, entpuppt sich bald als etwas viel Ernsteres, Weitreichenderes: Die beiden russischen Bankräuber, mit denen das A-Team um Kerstin Holm un Cillas Exmann Paul Hjelm verhandelt, sind nicht auf das Geld aus. Denn plötzlich sind sie verschwunden, und ihre Spur führt bis nach Berlin und Wolgograd, bis in eine Zeit des Kalten Kriegs und der Jagd nach einer wertvollen chemischen Formel, für die viele Leute über Leichen gehen würden.

    Im ersten Moment erinnert der Klappentext von "Totenmesse" an Haus des Geldes: Zwei Maskierte, Tokio und Nairobi, beginnen, in diesem Fall in der Banknotendruckerei, um sich zu schießen. Hierbei ist man jedoch nicht auf das Geld aus, sondern auf eine chemische Formel.

    Das Buch ist äußerst spannend und sehr zu empfehlen. 
            
  15. Cover des Buches Breakpoint (ISBN: 9783442469154)
    Richard A. Clarke

    Breakpoint

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Amerdale
    Meine Rezension: https://amerdale.wordpress.com/2015/06/24/gelesen-richard-a-clarke-breakpoint/
  16. Cover des Buches Gefährliche Empfehlungen (ISBN: 9783462049220)
    Tom Hillenbrand

    Gefährliche Empfehlungen

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Schattenfrau

    Xavier Kieffer wird in sein nächstes Abenteuer geschubst.

    In diesem Buch finden sich auch mehrere Flashbacks aus der Kriegszeit wieder, die im weiteren Verlauf der Handlung für Aufschluss sorgen.

    In diesem Band tauchen wir in historische Materie ein, was ich persönlich total spannend fand. Geheimdienste, mysteriöse Verschlüsselungen und Anschläge auf Xavier und sein Restaurant und seinen Freund Pekka gehören in diesem Band zum Alltag.
    Xavier bangt mehrmals um sein Leben und eine Person, die in den anderen Bänden schon eine tragende Rolle gespielt hat, wechselt die Seiten. Lest es selbst. Und was uns zum Ende des Buches erwartet, was für ein Geheimnis die Zeit überdauern konnte, damit habe ich am wenigsten gerechnet. Der Showdown wäre kinoreif, da bin ich mir sicher.

    Und nun lehnt euch zurück, schenkt wich einen Riesling ein und lüftet das Geheimnis von 1939. 📘

  17. Cover des Buches Vampire küssen besser (ISBN: 9783426507384)
    Savannah Russe

    Vampire küssen besser

     (82)
    Aktuelle Rezension von: gedankenchaotiin
    Daphne Urban hat es nicht leicht. Nicht nur, dass sie ein Vampir ist und schon längerem - in sexueller Hinsicht - auf dem Trockenen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, findet sie sich plötzlich beim FBI wieder, mit der Bedingung, entweder sie hilft denen und steht auf deren Seite oder sie findet auf der Stelle den Tod.




    Daphne stimmt natürlich zu und so lautet ihr erster Auftrag, einen skrupellosen Waffenhändler zu beschatten. Schon bei ihrem ersten Weg zu besagtem Waffehändler, hat sie das Gefühl verfolgt zu werden und trifft recht bald auf Darius.
    Darius ermittelt ebenso gegen den Waffenhändler, hat allerdings so einen umwerfenden Charme, dass Daphne ihm recht schnell erliegt.
    Eigentlich spräche nicht mal etwas dagegen, immerhin darf auch eine Vampirin sich verlieben oder Sex haben, aber als ihr "Chef" J ihr erzählt, wer oder eher was Darius wirklich ist, geraten all die letzten Wochen in ein völlig anderes Licht und nicht nur Daphnes Mission gerät in große Gefahr.

    Der Schreibstil der Autorin hat mich eigentlich recht gut gefallen, auch wenn ich anfangs ein paar Schwierigkeiten hatte, ins Buch zu finden, wobei ich nicht mal genau sagen kann, woran das lag.
    Daphne war und ist ein Charakter, welchen ich nur schwer einschätzen konnte, aber dafür, dass sie sich so schon lange durchs "Leben" geschlagen hat, dafür dass sie schon so viel erlebt hat, ging mir ihr Selbstmitleid manchmal echt auf die Nerven.

    Obwohl sie sich zu ihm hingezogen fühlt, spürt und merkt sie deutlich, dass Darius nicht nur ein Geheimnis mit sich rumzutragen scheint, auch wenn er da wahrlich nicht der einzige ist.

    J... ja, J war ein Charakter, mit dem ich eigentlich so gar nichts anfangen konnte, zumal ich es ein wenig .. sagen wir, verwunderlich fand, dass sich eine so alte und starke Vampirin, von jemandem wie J etwas sagen lässt und ihm quasi aus der Hand frisst, auch wenn sich das im Laufe des Buches gibt und J und sie sich sogar ein bisschen auf mehr oder weniger freundschaftlicher Ebene annähern.
    Das Verhältnis zwischen J und Darius war mir bis zum Ende hin des Buches auch nicht gerade schlüssig und die Ausreden, die J teilweise benutzt hat, um Daphne von Darius fernzuhalten, fand ich an manchen Stellen auch echt unpassend.
    Zum Ende selbst werde ich nichts preisgeben, denn ich muss ehrlich sagen, dass es mich dort doch schon etwas überrascht hat, gerade auch, was das Verhältnis zwishen Darius und Daphne betrifft.

    Es ist zwar ein Buch, was man zwischendurch lesen kann, welches auch das eine oder andere Mal zum Schmunzeln anregt, aber was mich selbst betrifft, werde ich mir die Folgebände - welches inzwischen schon 5 Stück sind - nicht zulegen... glaube ich zumindest.

    2/5 Herbstblätter, für diese kurzweilige Unterhaltung, welche mich jedoch nicht überzeugt hat.
  18. Cover des Buches Das kalte Blut (ISBN: 9783257244434)
    Chris Kraus

    Das kalte Blut

     (29)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    In diesem Roman geht es um die radikale, systematische Vernichtung von Menschen während des zweiten Weltkriegs. Aus Sicht des Täters. Zwei Brüder werden als SS-Männer mit der „Säuberung“ im Osten und Westen des „Großdeutschen Reichs“ beauftragt. Beide lieben sie die Jüdin Ev, die traumatisiert aus Auschwitz zurückkehrt, wo sie zur Folterung von Häftlingen gezwungen wurde. Nach dem Krieg wechseln die Brüder Hub und Koja zu anderen Geheimdiensten, CIA und KGB, dienen als Doppelagenten mal hier mal da der „Sache“. Harte Kost, die anfangs in schönen Bildern und einem lockeren Erzählstil in das Buch zieht. 1974 beichtet der Ich-Erzähler Koja einem Hippie-Leidensgenossen in einem Krankenhaus seine Vergehen. Dabei schweift er immer wieder in melancholische Erinnerungen ab. Koja ist ein Künstler, hält alles mit Graphit auf Papier fest, lernt  Heinrich Himmler kennen und beeindruckt ihn. Sein Bruder Hub möchte den „Zartbesaiteten“ beschützen. Er sorgt dafür, dass Koja versetzt wird, sobald er zu Massenhinrichtungen abkommandiert werden soll, doch eines Tages kann Hub es nicht mehr verhindern. Und Koja ballert ein ganzes Magazin auf einen Säugling.
    Es gibt wunderschöne Metaphern in dem Buch, aber die will man als Leser mit zunehmender Enthüllung der Grausamkeiten nicht mehr genießen. Der Roman erinnert an die wahren Schicksale und pflanzt sie damit in die Gedächtnisse von uns Nachgeborenen ein oder besser, er ätzt sie ein. Für „Das kalte Blut“ hat er penibel in seiner eigenen Familiengeschichte recherchiert. Trotz bester Absichten zerfällt der Roman für mich als Leser aber eher in einen Bericht als in eine runde Gesamterzählung.

     Ein bedrückendes aber gutesBuch.

  19. Cover des Buches Ruhelos (ISBN: 9783833305368)
    William Boyd

    Ruhelos

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Speechless

    Die 27jährige Ruth Gilmartin ist alleinerziehende Mutter und promoviert an der Universität von Oxford. Ihr Vater ist bereits vor Jahren verstorben und zu ihrer Mutter Sally hat sie ein spezielles Verhältnis. Bei einem ihrer wöchentlichen Besuche im Cottage der Mutter im Sommer 1976, bemerkt Ruth, dass sich Sally sehr seltsam benimmt, sich verfolgt und beobachtet fühlt. Beim Abschied überreicht Sally Ruth eine Akte und eröffnet ihr quasi zwischen Tür und Angel, dass sie in Wirklichkeit Eva Delektorskaja heißt und eine ehemalige Spionin des britischen Geheimdienstes ist.

    Ab diesem Moment tun sich im Buch zwei Handlungsstränge auf. Während der eine weiterhin aus der Ich-Perspektive von Ruth erzählt wird und in der Gegenwart verläuft, führt der andere nach Paris zurück in das Jahr 1939. Dort wird die junge russische Emigrantin Eva Delektorskaja auf der Trauerfeier ihres Bruders von dem mysteriösen Lucas Romer angesprochen. Dieser erzählt ihr zunächst, dass ihr Bruder keinesfalls durch einen tragischen Unfall starb, sondern gezielt ermordet wurde und wirbt sie in der Folge für den britischen Geheimdienst an. Nach einer intensiven Ausbildung in Schottland, absolviert Eva einige hochgefährliche Einsätze In Belgien, England und den USA. Das Ziel ihrer Spezialeinheit besteht darin in den Medien gezielt Falschmeldungen zu verbreiten, die die zögernde USA zum Eintritt in das Kriegsgeschehen gegen die Nazis bewegen sollen. Dabei lautet die oberste Regel: Vertraue niemandem.

    Die Sprache des Autors ist geradlinig, nüchtern und klar, was meiner Meinung nach besonders zu dem Inhalt des Buches passt. Ein perfektes Beispiel ist dafür schon der pointierte Titel des Buches. Ohne Umschweife auf den Punkt kommend gelingt es Boyd trotzdem eine plastische Welt entstehen zu lassen, in die man wunderbar leicht hineinfindet und ungerne wieder auftauchen möchte.

    Besonders spannend fand ich es die Ereignisse während des zweiten Weltkriegs mal aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben. Aber selbst für Leser, die sich nicht sonderlich für die Zeit des zweiten Weltkriegs interessieren, ist es eine spannende Geschichte, die mit jedem Kapitel eine intensivere Sogwirkung entfaltet. Ständig fragt man sich, wem Eva trauen kann, ist erleichtert, wenn sie einer gefährlichen Situation entkommen ist und völlig fasziniert von ihrem alltäglichen Leben als Spionin, in dem kaum ein Platz für wirklichen Alltag bleibt. Enttäuscht war ich gleichzeitig von dem zweiten Handlungsstrang um Ruth. Zwar war mir Ruth grundsätzlich sehr sympathisch, ich konnte ihr Verhalten und ihre Gedanken gut nachvollziehen. Gleichzeitig bleibt sie aber sehr blass und auch die Bezüge zum Baader-Meinhof-Komplex verliefen irgendwie im Sande und waren dann für die Geschichte doch eher unnötig.

    Trotzdem ist dies ein kitschfreier Spionage-Thriller, der mit viel Spannung und Gänsehaut daherkommt. Am Ende bleibt auch die Aufforderung an den heutigen Leser nicht jede Nachricht, die keine eindeutige, seriöse Hintergrundquelle vorweisen kann, bedingungslos zu glauben.

  20. Cover des Buches Im Fadenkreuz der Spione (ISBN: 9783218010429)
    Florian Horcicka

    Im Fadenkreuz der Spione

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Wenn man dem Autor des Buches Florian Horcicka Glauben schenkt, dann auf jeden Fall. Horcicka arbeitet als Journalist und in Österreich kein Unbekannter. Zu oft sorgten seine Enthüllungen bereits für Aufsehen. Auch bei diesem Buch hat man das Gefühl, top recherchierte Kapitel mit einem leicht ironischen Erzählstil genießen zu dürfen. Und das sind Horcickas Geschichten tatsächlich – ein Genuss zu lesen, obwohl die Themen rund um den russischen Geheimdienst, Wien als Drehscheibe von Korruption und Agententum, eher erschreckend als genussvoll sind.

    In prägnanten 24 Kapiteln (sowie einem Resümee) wird man als Leser Zeuge ob der Vielfalt der teils kriminellen Machenschaften in Wien, oftmals am Rande der Legalität, oft ziemlich außerhalb dieser.

    Doch nicht nur die Big Player (USA, Russland…) machen in Österreich Station, auch Balkan und z.B. Israel sind hier vertreten. Der Autor schafft es auf beeindruckende Weise, ein Sachbuch über ernste Themen zu schreiben und trotzdem humorvoll zu bleiben, trotz Kapiteln über Waffenschieber, Araber und OPEC, Pleiten, Pech und Pannen der österreichischen Geheimdienste usw. Recherchiertes Material, Anekdoten und bereits bekannte Storys werden miteinander vermischt und zu einem lesenswerten Buch.

    Nach dem Motto „Die im Dunkeln sieht man nicht“ musste Horcicka mit versiegenden Informationsquellen ebenso kämpfen wie mit diversem Druck, Dinge zu verschleiern. Trotzdem finde ich, ist ihm ein informatives Buch gelungen, das mit der Erkenntnis endet, dass Spionage (als ältestes Gewerbe der Welt) nicht zu verhindern ist.

  21. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783785780312)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Chronikskind

    Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.

    Der Stil des Autors hat mir gut gefallen und immer eine kontinuierliche Spannung erzeugt, sodass man wissen wollte, wie es weitergehen wird. Auch die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man die Seiten relativ flott weghören kann. Erzählt wird die Geschichte hier aus der Sicht von Helene, zwischendurch einzelne Passagen von Lettke.

    Und da wären wir bei einem Knackpunkt des Hörbuchs ... es handelte sich um eine gekürzte Version. Worin die Kürzung bestand, wusste ich erst, als ich andere Rezensionen gelesen habe - hier wird die Erzählersicht von Eugen Lettke einfach völlig außen vorgelassen. Mit 3 Ausnahmen (die nicht mal gesondert gekennzeichnet sind und einfach komisch mitten drin sind) wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Helene erzählt. Die meiste Zeit stört das auch nicht, aber als zu den Entwicklungen am Ende geht, hat man schon den Eindruck, dass was fehlt und eine Menge Fragen offen bleiben, die Lettkes Sicht vielleicht beantworten könnte.

    Die Handlung selbst beschreibt sehr gut den Lebensweg von Helene. Anfangs fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sich die Technik entwickelt und Helene ins NSA kommt und welche Aufträge sie dort hat. Mit der Zeit wirkte es aber doch ein wenig eintönig und kam auch nicht so richtig voran.

    Die Entwicklungen der Technik fand ich sehr spannend, aber auf der anderen Seite auch echt gruselig. Gerade wenn man bedenkt, wie sich die aktuelle Technik entwickelt, ist das hier doch ein Schreckensszenario, was ich nicht unbedingt haben wöllte. Auch wenn man sicher ist, dass es einiges bereits gibt.

    Im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich fand die Entscheidungen, die Helene getroffen hat, sehr interessant. Überraschende Wendungen inklusive, da man ja nie wusste, wer wo seine Finger noch im Spiel hat. Gewusst hätte ich gerne, wie es mit dem NSA weitergegangen ist - das wird bei Helene nicht mehr thematisiert. Ob ich wüsste, wenn die Sicht von Lettke dabei gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber gerade zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass einfach zentrale wichtige Wendungen in den Ereignissen fehlten.

    Das Ende des Buches hat noch eine Weile nachgewirkt und ich fand ich es auch absolut grausam und unnötig. Dafür hätte man echt was anderes wählen können, das war für mich einfach zu viel des Guten (oder Schlechten). Tatsächlich sind für mich auch noch einige Fragen offen geblieben ... was vielleicht/wahrscheinlich an der fehlenden Sicht Lettkes liegt. Sehr ungünstig gemacht, da einfach eine komplette Sicht zu streichen.

    Mein Fazit
     Rein objektiv betrachtet war die Geschichte ein sehr spannendes Gedankenspiel und man sollte froh sein, dass es so nicht gekommen ist. Die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man gut durch die Handlung kommt. Helenes Weg war durchaus spannend, wenn er manchmal auch ein wenig eintönig wirkte. Das Ende empfand ich als zu drüber und mir sich zu viele Fragen offen geblieben. Was eventuell auch daran liegen kann, dass durch das gekürzte Hörbuch einfach eine komplette Erzählweise (Eugen Lettke) gestrichen wird. Sehr ungünstig gemacht.

  22. Cover des Buches Anschlag am Abend: Actionthriller (Drohnenkampf 1) (ISBN: B0138L7EHO)
    Octavius Zelma

    Anschlag am Abend: Actionthriller (Drohnenkampf 1)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Patno
    "Anschlag am Abend" (Drohnenkampf 1) ist ein Actionthriller des Autors Oktavius Zelma, erschienen im August 2015 beim FS-Verlag Edition Störtebeker. Meine Intension dieses Buch zu lesen lag darin, dass ich das Thema "Drohnen" interessant finde und es in letzter Zeit auch medial oft diskutiert wurde. Als sich Erik zum Feierabend mit seinem Freund Justin und dessen Freundin Eileen an einer Imbissbude in der Nähe des Hamburger Hafens treffen, kommt es zu einer folgenschweren Explosion, hervorgerufen von einer Drohne. Dabei wird Justin und der Besitzer der Imbissbude getötet, Eileen überlebt schwerverletzt. Auch Erik muss eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Als er erwacht, sitzt eine ältere Frau an seinem Bett. Sie kennt wohl die Schuldigen dieses Anschlages und macht Erik ein ungeheuerliches Angebot. Für einen Haufen Geld soll er die Hintermänner des Anschlages zur Rechenschaft ziehen. Seine Gefühle für Eileen lassen Erik völlig blauäugig und unüberlegt in sein Verderben rennen. Nach den ersten Abschnitten war ich vom flüssigen Schreibstil und der intelligenten Wortwahl des Autors begeistert. Die Story fing schon echt spannend an und ich unterhielt mich gut. Doch zunehmend wurde die Handlung unglaubwürdiger und glitt mir damit zu sehr in die Fiktion ab. Einige Szenen schienen mir nicht logisch und plötzlich kippte auch meine Leselust. Die Protagonisten wirkten planlos und unreif. Mir fehlte einfach der Scharfsinn der Akteure. Einziger Lichtblick war hier Paul, der ansatzweise mit Cleverness punkten konnte. Aber insgesamt überzeugten mich die Charaktere nicht ganz. Im letzten Abschnitt des Buches wurde es wieder etwas besser. An Spannung und Action mangelt es dem Thriller nicht. Mir persönlich hat einfach der Tiefgang und die Realitätsnähe gefehlt. Es ist aber wohl reine Geschmacksache. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Actionthriller bei der jungen, männlichen Zielgruppe deutlich besser ankommt. Wer also einfach abschalten will, kurzweilige Action und Spannung sucht und nicht so sehr den Tiefgang in der Handlung braucht, dem sei dieser Lesestoff durchaus zu empfehlen.
  23. Cover des Buches Die Kolumbus-Verschwörung (ISBN: 9783442382798)
    Steve Berry

    Die Kolumbus-Verschwörung

     (4)
    Aktuelle Rezension von: pbrner
    Der Anfang der Geschichte ist etwas gewöhnungsbedürftig, wird jedoch im weiteren Verlauf immer fesselnder. Die historischen Hintergründe (teils authentisch, teils hinzugedacht) sind recht interessant. Dies liegt vor allem an die interessante Sichtweise auf Kolumbus, die mir völlig neu war. Die schwierige Lebensphase von Vater und Tochter bringen einen zusätzlichen Spannungsbogen in die Geschichte. Man konnte die innere Zerrissenheit von Tom Sagan (Vater) förmlich spüren. Meiner Ansicht nach ist das Buch spannend und flüssig geschrieben.
  24. Cover des Buches Der Augenblick der Wahrheit (ISBN: 9783423212083)
    Leif Davidsen

    Der Augenblick der Wahrheit

     (12)
    Aktuelle Rezension von: dyke
    Inhalt: Peter Lime ist Berufsfotograf - ein Papparazzi. Mit seinen Fotos von Berühmtheiten in Situation, in den sie garantiert nicht fotografiert werden wollten, ist er eine Berühmtheit geworden. Mit seinen Freunden Oscar und Gloria hat er sich eine florierende Agentur aufgebaut. Er ist Däne, einer aus der 68er Generation, lebt schon lange in Madrid und ist mit einer Baskin verheiratet. Seine Frau und sein Tochter sind der absolute Mittelpunkt seines Lebens. Er denkt zwar darüber nach, die Jagd auf DAS Foto aufzugeben, ein ruhigeres Leben zu führen, aber noch ist er auf der Jagd und landet einen Hit – einen spanischen Minister in einer verfänglichen Situation in einer Bucht. Er hat aber das Pech, dass er beobachtet wird, der Minister seine ganze Macht ausspielt, um die Veröffentlichung dieser Fotos zu verhindern. Peter Lime gibt letztendlich nach, da geschieht das Unfassbare – in seiner Wohnung explodiert eine Bombe, seine Frau, seine Tochter kommen ums Leben. Er kennt nur noch einen Gedanken – Rache. Meine Meinung: Das ist das Einstiegsszenario, das Erwartungen weckt in Richtung ein „Mann sieht rot“. Diese Erwar-tungen erfüllt der Roman NICHT. Wer temporeiche, actionlastige Thriller a la Ludlum, Deaver, Grisham liebt, sollt diese Buch nicht auf die Leseliste setzen. Wem jedoch eher das „menschliche“ liegt, wer sich auch an längeren Passagen mit den Gedanken des Ich-Erzählers und an bild- und nasenhafte Ortsbeschreibungen erfreuen kann, der sollte in dieses Buch einmal hineinlesen. Trotz einiger Längen hält der Spannungsbogen, auch wenn der Leser schon nach der Hälfte einiges ahnen kann. Mir hat die Zeit mit Peter Lime viel Spaß gemacht und manche Erinnerung geweckt. Und so ganz neben bringt er die Welt der Papparazzi etwas näher, wirbt für Madrid und macht Lust sich mit Spanien und dem Experimentierfeld für den 2. Weltkrieg, dem spanischen Bürgerkrieg, zu beschäftigen. Wer weiß eigentlich, das die Stasi auch „Duftproben“ von Menschen aufbewahrt hat, um sie einmal mit Hunden leichter verfolgen zu können?

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