Bücher mit dem Tag "nähe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nähe" gekennzeichnet haben.

174 Bücher

  1. Cover des Buches Obsidian 3: Opal. Schattenglanz (ISBN: 9783551321299)
    Jennifer L. Armentrout

    Obsidian 3: Opal. Schattenglanz

     (3.102)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Die letzte Woche meiner Semesterferien ist vorbei und ich habe, nachdem ich viel gezockt habe, wieder etwas mehr gelesen. Deswegen habe ich „Opal“ von Jennifer L. Armentrout beendet, den dritten Band der Lux-Reihe. Das Urban Fantasybuch erschien 2015 auf Deutsch. Die Jugendbuchreihe schaffte es auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. Bis heute veröffentlicht die Autorin regelmäßig erfolgreiche Werke. Ihr aktuelles Buch „Flesh and Fire“ ist seit März frisch auf Deutsch erhältlich. Ich hänge aber etwas zurück und beschäftige mich hier mit einer ihrer früheren Reihen. 

    Nach der Rückkehr des totgeglaubten Dawson ist für die 18-jährige Katy Swartz das Leben nicht gerade einfacher geworden. Er wirkt unberechenbar und will unbedingt seine Freundin Bethany finden, die das Verteidigungsministerium weiterhin gefangen hält. Zwar ist Katy, kurz Kat, nun mit Daemon zusammen, die Freundschaft zu seiner Schwester Dee droht aber zu zerbrechen, weil diese Katy eine Mitschuld am Tod ihres Freundes Adam gibt. Ihre Mutter ist weiterhin mit Will zusammen, der die Beziehung nur vortäuscht, um Katy auszuspionieren. Der vermisste Mitschüler Simon ist noch nicht aufgetaucht und Blake weiterhin auf freiem Fuß, nachdem er Adam umgebracht hat. Zu allem Überfluss verhält sich Katys Schulfreundin Carissa sehr verdächtig und Katy weiß nicht, wem sie noch vertrauen kann.

    „Ich wusste nicht genau, warum ich aufgewacht war.“, ist der erste, etwas unspektakuläre Satz des ersten Kapitels. Das Aufwachen als Einstieg zu wählen, ist ein alter Hut. Zumindest macht er schnell wieder klar, dass Katy die Geschichte im Präteritum aus der Ich-Perspektive erzählt. Der Plot setzt etwa eine Woche nach dem Ende von „Onyx“ ein. Somit spielt er in der zweiten Januarwoche. Es herrscht ein Schneesturm, weshalb Katy alleine zuhause ist und schulfrei hat. Mit über 450 Seiten und 36 Kapiteln plus zwei Bonuskapiteln ist „Opal“ ähnlich lang wie der zweite Band.

    Eine der wichtigsten Figuren der Geschichte ist Daemons Schwester Dee, mit der sich Katy schnell angefreundet hat. Sie hat hüftlanges schwarzes Haar und grüne Augen wie ihr Bruder. Ihre Haut ist leicht gebräunt. Dee ist etwa 1,75m groß, hat eine schlanke Figur und stets ein elegantes und unschuldiges Auftreten. Sie ist sehr quirlig, aktiv und fröhlich, sodass sie schnell die Herzen ihrer Mitmenschen gewinnen kann. Als Lux hat sie übernatürliche Fähigkeiten sowie stets einen großen Appetit. Bis zu seinem Tod war Dee mit dem Lux Adam Thompson zusammen, der versehentlich von Blake getötet wurde. Seitdem hat sich ihre Persönlichkeit stark verändert. Ihre Fröhlichkeit ist verschwunden, sie sinnt nach Rache und gibt Katy eine große Mitschuld an Adams Tod. Daran zerbricht letztendlich auch die Freundschaft der beiden. Trotzdem ist Dee eine der Figuren dieser Reihe, die ich besonders lieb gewonnen habe. So vorhersehbar, wie die Reihe zwischendurch immer wieder ist, gehe ich davon aus, dass sich Katy und Dee wieder versöhnen werden.

    Seit „Opal“ höre ich auch gelegentlich das Hörbuch der Lux-Reihe. Es wird von Merete Brettschneider gelesen und ist ungekürzt etwa 13 Stunden lang. Insgesamt ist es ein gut vertontes Hörbuch. Brettschneider gelingt es, den verschiedenen Figuren Leben einzuhauchen. Allerdings gibt es vereinzelt Worte, die sie merkwürdig ausspricht, beispielsweise „Onyx“ oder „surreal“, was bei ihr eher französisch klingt, wobei sie „Luc“ vielmehr wie Luke ausspricht. Während der Hausarbeit sind Hörbücher für mich aber ein guter Weg, um nebenbei noch Fortschritte im Buch machen und sich unterhalten lassen zu können.

    Viele Aspekte, die ich bei „Onyx“ noch kritisiert habe, zum Beispiel die Dreiecksbeziehung, haben sich glücklicherweise in Wohlgefallen aufgelöst. Dennoch können Katy und Daemon mit ihrem Hin und Her stellenweise ziemlich nervig sein. Sie sind ein sehr temperamentvolles Paar. Das heißt, erst knutschen sie, dann streiten sie sich. Knutschen, streiten, knutschen streiten, knutschen, streiten, etc. Garniert wird das Ganze mit einer guten Portion Eifersucht und fertig ist ein Teenager-Beziehungsdrama, das erstklassig auf den Keks geht. Leider ist dies bei Urban Fantasy mit weiblicher Protagonistin ein häufiges Problem: es ist eher eine klischeehafte Liebesgeschichte in einem Fantasy-Setting, als eine Fantasy-Geschichte mit einer kleinen Lovestory. Viel zu oft nimmt der romantische Part einen zu hohen Stellenwert ein. So ist es leider bei vielen Jugend-Fantasy-Büchern. Ein bisschen Schund ist immer. Ich würde mir da endlich einen Wandel in dem Genre wünschen.

    Übrigens wird es dadurch, dass Katy und Daemon nun zusammen sind, in Liebesdingen noch etwas heißer. Es gibt eine Szene, in der es deutlich sexuell zugeht, wobei ich, um nicht zu spoilern, keine weiteren Details nennen werde. Es bleibt allerdings vage, sodass man diese Szene nur richtig versteht, wenn man schon zwischen den Zeilen lesen kann. Pornografisch ist die Szene also dennoch nicht.

    Armentrouts Schreibstil kann mich immer noch nicht wirklich überzeugen. Es bleibt zu profillos, hat kaum Wiedererkennungswert und eckt manchmal an. So machen aneinander gereihte Gradpartikel wie „sehr, sehr“ einen unbeholfenen Eindruck. Warum nicht ein ausdrucksstärkeres Adjektiv verwenden, anstatt den Mangel an Eloquenz so offenzulegen? Auch das klischeehafte Aufflackern oder Aufblitzen der Augen, um Emotionen zu verdeutlichen, ist äußerst überzogen und realitätsfern. Zumindest habe ich noch niemanden gesehen, dessen Augen sich bei düsteren Gedanken verdunkelten. Wie auch? Menschen haben ja keine implantierten Glühbirnen im Schädel. Zudem gibt es krude Metaphern wie „eine Mauer aus Muskeln“, wobei es den schon bekannten Berg aus Muskeln gibt.

    Die vermeintlich ärgsten Feinde der Lux sind die sogenannten Arum. Sie sind ebenfalls Aliens, dabei allerdings sozusagen das Gegenteil der Lux. Arum sind schattenhafte Gestalten, die keine übernatürlichen Fähigkeiten haben, es sei denn, sie töten einen Lux. Dadurch können sie dessen Fähigkeiten übernehmen. Arum werden immer als Vierlinge geboren, davon drei Jungen und ein Mädchen. Im Gegensatz zu den Lux können sie sich nicht mit Menschen fortpflanzen. Sie töten die Lux, indem sie ihnen das Licht aussaugen. Auch sie können eine menschliche Gestalt annehmen, um sich unbeobachtet unter Menschen bewegen zu können. Wenn Arum sich in der Nähe eines Obsidians aufhalten, heizt sich dieser auf. Deswegen trägt Katy eine Halskette aus Obsidian. Sie kann so spüren, wenn ein Arum nah ist.

    Ein kleiner Punkt, der mich auch wiederholt stört, ist Armentrouts Fanatismus für den Konzern Apple. Immer wieder fallen Eigennamen wie iPhone, MacBook oder Apple Store. Dabei werden die Produkte des Elektronikherstellers über die von anderen gestellt. Katy bezeichnet das MacBook Air als das Nonplusultra der Laptops, vor allem, weil es teuer ist. Das ist erstens nur Markengehabe und zweitens ist diese schamlose Schleichwerbung völlig deplatziert in einem Roman. Das Finale ist wieder richtig spannend, nicht alle Figuren überleben und man wird mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurückgelassen, der geradezu dazu einlädt, sofort nach Band 4 zu greifen.

    Im direkten Vergleich mit „Onyx“ ist „Opal“ der bessere Band der Lux-Reihe. Viele Kritikpunkte sind hier glücklicherweise nicht fortgesetzt worden. Das Hörbuch hat mir geholfen, den dritten Band schneller zu beenden. Trotzdem ist das Jugendbuch nicht überragend, dafür gibt es doch einige Stolpersteine, beispielsweise die Schleichwerbung oder der Schreibstil. Das Hin und Her zwischen Katy und Daemon ist auch immer wieder nervig und generell ist die Liebesgeschichte der beiden nicht außergewöhnlich, sondern stark klischeebelastet. Der Fantasy-Part kann weitaus mehr überzeugen. Die Geschichte ist insgesamt spannend und der Cliffhanger zwingt mich förmlich dazu, sofort mit dem vierten Band „Origin“ weiterzumachen. Kurzum, „Opal“ von Jennifer L. Armentrout ist ein gutes Jugendbuch, dem es leider an Individualität und Feinschliff fehlt. Deswegen gebe ich dem Jugendbuch aus dem Jahr 2015 drei von fünf Federn.

     

  2. Cover des Buches Bevor ich sterbe (ISBN: 9783570306741)
    Jenny Downham

    Bevor ich sterbe

     (1.919)
    Aktuelle Rezension von: momos-bookshelf

    Wir haben "Bevor ich sterbe" damals in der Schule als Lektüre ausgesucht und uns damit thematisch auseinander gesetzt. Es ist ein berührendes und inspirierendes Buch, welches zum Nachdenken anregt und uns ermutigt das Leben mehr zu genießen. Ich würde sagen in "vollen Zügen zu genießen".
    Man weiß nie wann das Leben endet - manchmal kommt es plötzlich und letzendlich bleiben uns als HInterbliebende dann nur noch unsere Erinnerungen und alles, was wir nicht gesagt haben und bereuen.

    Der Hauptcharakter führt eine Liste mit Erfahrungen die sie machen will und versucht diese abzuarbeiten, sich mit ihren Ängsten zu konfrontieren und erkennt dabei die Schönheit des Lebens in ihrer schwersten Zeit.

    Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch, insbesondere Tessas Beziehung zu ihrer Familie und ihren Freunden, die von Trauer, Hoffnung und letztlich von Akzeptanz geprägt sind.

  3. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.786)
    Aktuelle Rezension von: Alrik

    "Der Vorleser" von Bernhard Schlink hat mich tief beeindruckt. Die Geschichte um die Beziehung zwischen dem jungen Michael und der geheimnisvollen Hanna ist fesselnd und regt zum Nachdenken an. Schlink beleuchtet dabei nicht nur die persönliche Ebene, sondern auch die historische Dimension der Nachkriegszeit in Deutschland.


    Besonders gelungen fand ich die Entwicklung der Charaktere und die authentische Darstellung ihrer inneren Konflikte. Der Schreibstil ist klar und präzise, was das Lesen angenehm macht. Allerdings gab es Passagen, die sich etwas in die Länge zogen und meinen Lesefluss leicht beeinträchtigten.


    Insgesamt ist "Der Vorleser" ein lesenswertes Buch, das wichtige Themen anspricht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für tiefgründige Literatur interessiert.

  4. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.350)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Es ist mir sehr wichtig, mich einmal im Jahr aktiv mit dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte zu befassen, dem Dritten Reich. Dass Jana aus Kassel sich wie Sophie Scholl fühlt, weil sie aufgrund einer Pandemie eine medizinische Maske tragen muss oder Coronaleugner, die auf Demonstrationen einen Davidstern tragen, zeigt, wie enorm der Nachholbedarf bei manchen Mitbürgern ist. Jeder von uns sollte gegen das Vergessen kämpfen, denn dass man auf Großveranstaltungen verzichten oder beim Einkaufen einen Mundschutz tragen muss, ist ein schlechter Witz gegen das unerträgliche Leid, das Millionen von Menschen während der NS-Zeit ertragen haben. Letztes Jahr habe ich bereits „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak gelesen, dieses Jahr ist es „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne. Das Buch wurde mit Asa Butterfield und David Thewlis in den Hauptrollen verfilmt. 2009 kam der Film in die deutschen Kinos und erhielt durchweg positive Kritiken. Ich selbst habe den Film im Geschichtsunterricht gesehen und einige Jahre später erneut geschaut. „Der Junge im gestreiften Pyjama“ wurde 2007 veröffentlicht und hat sich inzwischen zu einem modernen Klassiker etabliert. 

    Der neunjährige Bruno zieht im Jahr 1943 mit seinen Eltern, seiner Schwester Gretel und den Hausangestellten von Berlin nach Auschwitz. Dort gefällt es ihm nicht, denn er vermisst seine Freunde, seine Großeltern und den Trubel der Großstadt, doch eine Rückkehr ist vorerst ausgeschlossen. Schon bald entdeckt Bruno hinter dem Gelände des Elternhauses Menschen, die hinter Stacheldrahtzäunen stehen. Er freundet sich mit einem Jungen dort an und fragt ihn unter anderem, warum er mitten am Tag einen Pyjama trägt. Was Bruno nicht weiß, ist dass sein Vater als SS-Kommandant das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verwaltet und dass die Menschen hinter dem Zaun Juden sind. Eigentlich weiß Bruno nicht einmal, was genau ein Jude ist. 

    „Eines Nachmittags kam Bruno von der Schule nach Hause und staunte nicht schlecht, als Maria, das Dienstmädchen der Familie, das den Kopf immer gesenkt hielt und nie vom Teppich aufblickte, in seinem Zimmer stand und seine Sachen aus dem Schrank in vier große Holzkisten packte, auch die ganz hinten versteckten, die nur ihm gehörten und keinem etwas angingen.“, ist wohl einer der längsten ersten Sätze des Jahres und vermutlich auch einer der längsten im Buch selbst. Doch nicht nur das ist auffällig, sondern auch, dass die letzten Nebensätze dieses Satzes im Verlauf der Geschichte noch ein paar Mal wiederholt werden. Das erste von insgesamt 20 Kapiteln auf mehr als 250 Seiten wird also durch den Umzug von Berlin nach Auschwitz eingeleitet. Erzählt wird die Geschichte von einem auktorialen Erzähler, der aber in erster Linie Bruno und seine Gedanken verfolgt, und dabei gezielt Informationen zurückhält. Denn genau das ist der Clou dieses Jugendbuches.

    Bruno ist ein neunjähriger Junge, der nicht weiter beschrieben wird, außer dass er für sein Alter verhältnismäßig klein ist und oft jünger geschätzt wird. Im Grunde genommen ist er ein ganz normaler Junge, der am liebsten draußen mit seinen Freunden spielt und sich nicht besonders gut mit seiner älteren Schwester versteht. Er ist neugierig, weshalb er gerne Forscher werden möchte, und er ist allgemein ein braver Junge, der sich bemüht keinen Unfug anzustellen. Doch das gelingt ihm nicht immer, denn er versteht die Welt, in die er hineingeboren wurde nicht. So nennt er die Führer „Furor“ und weiß nicht genau, wer das eigentlich ist. Aus Auschwitz wird „Aus-Wisch“, übrigens ein gelungenes Wortspiel, und den Hitlergruß hält er für „eine andere Möglichkeit […] zu sagen: Na dann, auf Wiedersehen und einen schönen Nachmittag.“ Diese kindliche, unschuldige Perspektive, die die politischen Zusammenhänge zu Zeiten des Nationalsozialismus nicht richtig begreifen kann, trotz vieler Fragen, entlarvt den Schwachsinn hinter dieser Ideologie. Jedoch ist es ziemlich unglaubwürdig, dass Bruno, der 1934 als Sohn eines künftigen SS-Kommandanten geboren wurde, nicht weiß, wer der Führer ist oder wer Juden sind und dass letztere, wie es wahrscheinlich schon von Kindesbeinen an indoktriniert wurde, die Feinde des deutschen Vaterlandes seien. Tatsächlich war es für überzeugte Nationalsozialisten üblich ein Foto von Hitler im Haus hängen zu haben, weshalb es auch keinen Sinn ergibt, dass Bruno, als er in einer Rückblende auf ihn trifft, ihn mustert, als hätte Bruno keine Ahnung wie er aussieht. Die extreme Naivität passt nicht zu einem Jungen dieses Alters und Umfeldes. An dieser Stelle wirkt das Ganze schlichtweg zu inszeniert. Es hätte der Glaubwürdigkeit besser getan, wäre Bruno noch ein paar Jahre jünger gewesen als neun.

    Sprachlich ist „Der Junge im gestreiften Pyjama“ eher einfach gehalten, die Sätze selbst werden aber gerne mal verschachtelt. Der Stil ist sehr ausdrucksstark, wodurch ich dieses Buch so selten aus der Hand legen konnte wie schon lange keines mehr. Dabei wird man immer tiefer in eine Geschichte gesogen, die von Seite zu Seite angsteinflößender wird. Immer wieder finden sich Wiederholungen und Vergleiche, die die häufigsten Stilmittel der Geschichte sind. Die deutschen Bürger werden mit allen Facetten gezeigt, die Mächtigen, die Hilflosen, die Schuldigen wie die Unschuldigen, aber auch der laute oder stille Widerstand gegen eine menschenverachtende Diktatur.

    Den Film habe ich wie bereits erwähnt schon zweimal gesehen. Als Buchverfilmung ist er sehr gut umgesetzt und zweifelsfrei sehenswert, auch wenn die kluge Erzählperspektive verloren geht, die Brunos Gedanken mit einem Augenzwinkern enthüllt. Es gibt keine nennenswert großen Unterschiede zwischen Buch und Film. Die wichtigsten Szenen sind buchgetreu enthalten, allerdings sind diese im Film teilweise brutaler und erschreckender, während der Buch-Erzähler bevorzugt wegschaut oder einen Schnitt setzt.

    Da ich den Film bereits kannte, wusste ich, wie „Der Junge im gestreiften Pyjama“ endet, und doch hat es mich sehr berührt. Bei Büchern bin ich wirklich nicht nah am Wasser gebaut, aber hier musste ich das ein oder andere Mal mit den Tränen kämpfen. Es wäre vermessen zu behaupten, dass das Leid der Juden auch nur ansatzweise in einem Buch wiedergegeben werden kann, aber allein das, was man als Leser erlebt, genügt, um tiefe Betroffenheit auszulösen.

    Sieht man über die Tatsache hinweg, dass Brunos Naivität und Unwissenheit nicht zu seinem familiären und historischen Hintergrund passt sowie eher als erzählerisches Stilmittel als als realistisch zu erachten ist, ist „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne ein sehr schönes Jugendbuch mit einem ernsten Thema. Der Stil ist unglaublich fesselnd. Ich habe das Buch in gerade einmal zwei Tagen durchgelesen. Vor wenigen Tagen ist der letzte Befreier des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau verstorben. Wir kommen langsam in ein Zeitalter, in dem auch die letzten Zeitzeugen von uns gehen. Umso wichtiger ist es, mit Büchern und Filmen immer wieder auf den Holocaust aufmerksam zu machen, damit so etwas nie wieder geschieht, denn das ist leider nicht selbstverständlich. „Der Junge im gestreiften Pyjama“ bekommt von mir vier von fünf Federn.

  5. Cover des Buches Die Hütte (ISBN: 9783548069876)
    William Paul Young

    Die Hütte

     (622)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Macks Tochter wird entführt und ermordet. Seitdem hadert er mit Gott und seinem Leben. Doch eines Tages erhält er eine merkwürdige Botschaft, angeblich von Gott, die ihn einlädt. So begibt sich Mack schließlich zu der Hütte, in der das Kleid seiner Tochter gefunden wurde. Doch dort trifft er auf drei merkwürdige Wesen, die sich ihm als Gott, Jesus und der heilige Geist präsentieren und so anders als in seiner Vorstellung sind. Der lange Weg der Versöhnung beginnt und verändert Macks Inneres nachhaltig. 

    Ich habe damals den Film gesehen und er hat mich, auch als nicht tief religiöser Mensch, sehr bewegt. Jetzt habe ich endlich das Buch gelesen und wie erwartet ist es sehr tiefgründig. Ja, natürlich geht es in erster Linie um Gott. Doch ich glaube auch als Nicht-Christ kann einem dieses Buch viel geben. Das Thema Vergebung spielt eine wesentliche Rolle und wird aus einer spannenden Perspektive gezeigt. Gut gefallen hat mir auch die Aussage, dass alles was ein jeder tut von Bedeutung ist, weil jeder Einzelne Mensch wichtig ist. In dem Buch sind viele dieser bedeutenden Sätze, die man meines Erachtens auch ohne religiösen Hintergrund lesen kann. Spannend fand ich auch die Kritik Gottes an der Institution Kirche. 

    Nach dem eigentlichen Ende des Buches gibt es noch einige lesenswerte Seiten über und von dem Autor selbst. 

    Eine klare Empfehlung meinerseits und auch für nicht tiefreligiöse Menschen geeignet. 

  6. Cover des Buches Tausend strahlende Sonnen (ISBN: 9783596520701)
    Khaled Hosseini

    Tausend strahlende Sonnen

     (1.253)
    Aktuelle Rezension von: zuppi

    Mariam und Laila wachsen unterschiedlich auf, zwischen ihnen liegen 17 Jahre. Doch teilen sie ein Schicksal: Beide heiraten als Jugenliche und zwar den selben Mann. Aus anfänglicher Feindschaft entsteht eine Liebe wie zwischen Mutter und Tochter. Gemeinsam ertragen sie unfassbar viel Leid. Durch die politischen Unruhen im Land und durch ihren Ehemann.


    Der Roman ist sehr ergreifend und mitreißend. Politische Entwicklungen des Landes sind mit dem Leben der beiden Frauen verflochten. Wer "Stein der Geduld" gelesen hat weiß von wieviel Leid einer Frau man lesen kann. Doch in diesem Buch hier geht dieses Leid über Jahrzehnte und Generationen! Was bei meiner ersten Auflage leider fehlt ist im Anhang eine Liste mit den kursiv geschriebenen Begriffen (Farsi oder Paschtu?)

  7. Cover des Buches Evermore - Die Unsterblichen (Die Immortal-Reihe 1) (ISBN: B09ZDWG71M)
    Alyson Noël

    Evermore - Die Unsterblichen (Die Immortal-Reihe 1)

     (2.564)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Eigentlich ist diese Art von Buch total meins und auch der Schreibstil an sich war okay. Allerdings habe ich selten einen Hauptchara so wenig leiden können wie Damen (wie spricht man den überhaupt aus? allgemein waren die Namen außer Miles seltsam..)- Es gab ein paar richtig gute Ideen, Evers Fähigkeiten zum Beispiel und dass ihre Geisterschwester sie besucht hat. sie war auch eienr der wenigen Charactere, die ich wirklich gemocht habe. Ever ging mir mitunder echt auf die Nerven, vor allem mit ihren Hass auf Ava obwohl ich schon verstehe, dass sie einfach ein Ventil für ihren Hass brauchte. Die Ansätze der Trauer/des Traumas waren auch gut und auch der Teil mit der Alkohol eskalation aber irgendwie zu wenig, zu unausgereift. Damen war ..aufdringlich und ein schlechter Einfluss. Drina war irgendwie ein schlechter Bösewicht, ihre Grundmotivation fand ich gut aber ihre dialoge waren irgendwie nervig und redundant und die Lösung dieses Problems zu schnell und einfach. Evers Freunde wirkten auch sehr egozentrisch, Miles war nur am Handy mit seinen Liebschaften immer wenn sie zusammen waren, richtiges Freundschaftsgefühl kam da nicht auf, aber sie war wohl auch erst ein paar Monate dort? 

    Alles in allem einige gute Ideen aber meienr Meinung nach nicht so gut umgesetzt. Obwohl es alle Elemente hatte die ich sonst mag war das leider gar nichts für mich und ich werde die Reihe auch nicht weiter lesen.

  8. Cover des Buches Ich hab dich im Gefühl (ISBN: 9783492312868)
    Cecelia Ahern

    Ich hab dich im Gefühl

     (1.234)
    Aktuelle Rezension von: Buchwahn

    In einer ausgewogenen Mischung aus Humor und Tragik entfaltet Ahern eine Geschichte, die den Leser von der ersten Seite an fesselt. Die unerklärlichen Fähigkeiten der Hauptcharaktere bringen eine faszinierende Dimension in die Handlung und lassen Raum für Spekulation und Reflexion.

    Die Stärke des Romans liegt zweifellos in seiner Vielschichtigkeit. Ahern jongliert gekonnt mit unterschiedlichen Emotionen, die den Leser auf eine Achterbahn der Gefühle mitnehmen. Mal sorgt sie für herzhaftes Lachen, dann wieder für Tränen der Rührung.

    Besonders gelungen ist die romantische Komponente der Geschichte. Ahern erschafft eine zarte und doch intensive Liebesgeschichte, die den Leser mitfiebern und mitfühlen lässt. Die Chemie zwischen Justin und Joyce ist spürbar und authentisch, was das Buch zu einem wahren Pageturner macht.

    "Ich hab dich im Gefühl" ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Es erforscht auf einfühlsame Weise Themen wie Schicksal, Vertrauen und die Kraft der Liebe. Cecelia Ahern beweist einmal mehr ihr Talent, emotionale Geschichten zu erzählen, die lange im Gedächtnis bleiben.

    Für Liebhaber romantischer Literatur ist "Ich hab dich im Gefühl" ein absolutes Muss. Es ist ein Buch, das berührt, zum Lachen bringt und die Herzen der Leser im Sturm erobert.

  9. Cover des Buches Das letzte Polaroid (ISBN: 9783746631783)
    Nina Sahm

    Das letzte Polaroid

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Als sich die beiden Teenager im Urlaub am Balaton kennenlernen, verstehen sie sich auf Anhieb. Die schüchterne Anna und die wilde Kinga, ein Team gemacht für die Ewigkeit. Aus der Begegnung erwächst eine Brieffreundschaft bis ins Erwachsenenalter. Als Kinga,  Jahre später, nach einem Unfall im Koma liegt, beschliesst Anna nach Budapest zu reisen und lernt Kingas Leben hautnah kennen.

    Nina Sahms Buch über die Freundschaft zweier Mädchen, schien zunächst ein intressantes Thema zu sein, doch Sahm verspielt ihr Potential komplett. Eine Außenansicht auf eine Freundschaft, von der mir als Leserin, nicht klar wird, warum diese überhaupt besteht oder gar wichtig sei. 

    Wir lernen Anna und Kinga mit 14 Jahren kennen. Ein Urlaub und beide sind befreundet - so wie es in der Jugend oft passiert. Doch diese Freundschaft, die wir auszugsweise 9 Jahre begleiten, bleibt einseitig. Kinga bleibt blass, weil ihre Perspektive schlichtweg nicht erzählt wird, denn Anna soll uns den Zugang zu dieser Freundschaft gewähren; doch dies scheitert völlig. 

    Anna bleibt ein blasser Charakter, der beginnt Kingas Leben anzueignen. Warum sie das tut? - Wird nicht geklärt. Wie andere diese Aneignung empfinden? - Wird nur angedeutet.  Eine Charakterentwicklung fehlt völlig - beide Mädchen sind mit 14 Jahren genauso wie mit 23 Jahren und ihr Umfeld bleibt Staffage. Weder Annas Vater, noch Kingas Eltern oder ihr Freund werden dem Leser näher gebracht. So bleibt dieses Buch, obwohl es sich wirklich gut liest (einer der wenigen Pluspunkte), leider völlig hinter meinen Erwartungen zurück, denn aus diesem Thema kann man nun wirklich viel herausholen. Die Krönung ist dann auch noch das offene Ende, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet.

    Kurzum: Eine Geschichte, die sich zwar gut liest, aber jeglicher Tiefe entbehrt, schale Charaktere ins Rampenlicht zerrt und letztlich am interessantesten Punkt der Geschichte endet. Leider keine Leseempfehlung.

  10. Cover des Buches Wait for You (ISBN: 9783492304566)
    J. Lynn

    Wait for You

     (1.627)
    Aktuelle Rezension von: DianaJames

    Avery Morgansten will ihrem alten Leben entfliehen und beschließt an einer Uni zu studieren, an der sie keiner kennt, weit weg von ihrer Heimat Texas.
    Sie findet schnell Anschluss und trifft prompt auf den unverschämt gutaussehenden Cameron, der keine Gelegenheit auslässt mit ihr zu flirten und um Dates zu bitten. Auch nach dem gefühlt 100sten Korb denkt er nicht ans Aufgeben und eine gefühlsvolle Liebesgeschichte beginnt.

    Die Charaktere sind authentisch beschrieben und man bekommt durch J.Lynns detaillierte Beschreibungen direkt ein ausführliches Bild von allen Hauptcharakteren und auch den Nebenfiguren. Durch ihren lockeren Schreibstil fliegt man mühelos durch die Seiten und Spannung wird gut aufgebaut. Auch ein gutes Maß an Witz und Humor lässt sich in dieser zuckersüßen Geschichte finden.
    Nachdem man Stück für Stück immer mehr aus Averys bewegter Vergangenheit erfährt, wird einem ihr Charakter immer sympathischer, da sie sich nicht unterkriegen lassen hat. Nach einem tragischen Vorfall vor 5 Jahren wandten sich nämlich all ihre damaligen Freunde von ihr ab. Auch ihre Eltern wollten die Geschehnisse lieber vertuschen, um das Image der Familie nicht zu beschmutzen und standen ihr in den harten Zeiten nicht bei. Trotz ihrer zerrütteten Familienverhältnisse ist sie eine selbstbewusste und mutige Frau und ihre Weiterentwicklung in der Geschichte ist realistisch dargestellt.

    Auch die Liebesgeschichte von Cam und Avery wird in einem angemessenen Tempo erzählt. Es passiert alles nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam. Die Gefühle entwickeln sich von Zeit zu Zeit immer mehr.

    Das Cover trifft leider nicht so meinen Geschmack, ich bin kein großer Fan von Gesichtern auf Covern aber das ist ja nur mein persönliches Empfinden.

    Den Auftakt der Reihe fand ich gelungen und werde Band 2 damnächst lesen.

  11. Cover des Buches In einer kleinen Stadt (Needful Things) (ISBN: 9783453433991)
    Stephen King

    In einer kleinen Stadt (Needful Things)

     (631)
    Aktuelle Rezension von: das_lesende_ich

    🌆

    𝘚𝘪𝘦 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘩𝘪𝘦𝘳


    EINE KLEINSTADT GERÄT AUSSER KONTROLLE

    Leland Gaunt, ein mysteriöser Fremder, eröffnet in Castle Rock einen Laden mit dem Namen »Needful Things«, in dem jeder das bekommen kann, wovon er schon lange träumt. Doch alles hat seinen Preis - und Gaunt bestimmt ihn, denn er kennt die verborgenen Sehnsüchte und Schwächen jedes Einzelnen.

    Der Albtraum beginnt...


    💭

    Mal wieder ein richtig starker King.

    Ich fand es toll gleich auf den ersten Seiten von King begrüßt zu werden. 

    Seite um Seite wird der Horror immer weiter in so scheinbar banale Alltagssituationen  verpackt.

    Hier hatte ich dezent „Brennen muss Salem“ Vibes. Wahnsinnig toll. 


    Außerdem regt es doch zum nachdenken an. 

    Was hätte mir Leland Gaunt verkauft? Was hätte ich bezahlt? Welchen Gefallen hätte ich Mr. Gaunt tun sollen? Und hätte ich das wirklich getan, für etwas, das ich ganz wirklich, unbedingt haben möchte?


    Ein King, den ich in Verbindung mit „Stark“ empfehle. Tolle King Kombi in Castle Rock.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  12. Cover des Buches Alle sieben Wellen (ISBN: 9783442472444)
    Daniel Glattauer

    Alle sieben Wellen

     (2.232)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Alle sieben Wellen
    Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.

    Der erste Teil war ja schon ziemlich frustrierend, wenn ich so an das Ende denke. Da war ich ja vollkommen enttäuscht, dass die beiden nicht zusammen gekommen sind. Durch Zufall habe ich jetzt den zweiten Teil in einem Bücherpaket bekommen. Dieser geht natürlich lustig weiter, da die Emails natürlich nicht ankommen und dafür der Systemmanager antwortet.

    Es war auch beim zweiten Teil auch etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man diesen Emailverlauf liest, aber daran gewöhnt man sich schnell.

    Der Schreibstil ist auch hier sehr flüssig und ich habe bei einigen Sprüchen schon geschmunzelt. Emmi ist einfach nur cool. Sie weiß, was sie will und wie sie es bekommt. Leo muss erstmal in dem Buch zu sich selber finden, dennoch finde ich ihn einen schönen Charakter.

    Wendungen in der Story bekommt man hier auch geboten. Und vor allem hat man am Ende ein Happy End. Kann euch also das Buch weiterempfehlen.

    #bookstagram #romantasy #bookiesupport #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bücherliebe #bücherverliebt #magischebücher #fantasy #lesenmachtsüchtig #lesenistschön #bücherwelt #bücherwurm #fantasy #romantasyroman #bookstagramchallenge #bibliophile #buchmagie

  13. Cover des Buches Gut gegen Nordwind (ISBN: 9783552075566)
    Daniel Glattauer

    Gut gegen Nordwind

     (5.591)
    Aktuelle Rezension von: Katzenbaer12

    Mehr als einmal wollte ich diesen Roman schon abbrechen. Aber ich war auf Geschäftsreise, hatte nichts Anderes dabei und der Fernseher im Hotelzimmer war kaputt. Vielleicht ist mit der Roman zu hoch, aber hier passiert eigentlich nichts. Zwei Menschen schreiben sich, entwickeln Fantasien übereinander, reden aneinander vorbei und machen einander Vorwürfe. Wer so etwas liebt, mag auf seine Kosten kommen. Alle andern dürften es langweilig finden.
    Mit dem Ende kann ich gar nichts anfangen.

    Man fragt sich wirklich, was das soll.

  14. Cover des Buches Was fehlt, wenn ich verschwunden bin (ISBN: 9783733500405)
    Lilly Lindner

    Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

     (516)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love


    ~ KLAPPENTEXT ~

    April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.

    ~ MEINUNG/ FAZIT ~

    Ich muss zugeben, ich bin kein Fan von Büchern die nur aus Briefen/E-Mails bestehen. Ich habe mich dennoch wegen dem Thema ran gewagt. Ich fand das Buch gut und auch die Thematik war sehr interessant. Die Autorin schafft es hier die Gedanken und Gefühle der kleinen Phoebe aufs Papier zu bringen. Manchmal tat Phoebe mir echt schon leid. Solch eine schwierige Situation und dann noch streitende und schweigende Eltern drum herum. Eine Situation die sich kein Kind wünscht.




  15. Cover des Buches Obsidian 0: Oblivion 1. Lichtflüstern (ISBN: 9783551318107)
    Jennifer L. Armentrout

    Obsidian 0: Oblivion 1. Lichtflüstern

     (643)
    Aktuelle Rezension von: GuinevereOriginal

    "Oblivion - Lichtflüstern" von Jennifer L. Armentrout erzählt die Geschichte des Buches Obsidian, hier jedoch aus der Sicht des Charakters Daemon und seiner Auffassung der Geschehnisse.

    Daemon ist ein sogenannter Lux, ein Alien, der aus Licht besteht und mit anderen Lux auf der Erde lebt. Die Menschheit jedoch weiß nichts darüber - bis auf einen Teil der Regierung, der die Luxkolonie unterstützt, das Geheimnis ihres Wesens geheimzuhalten. Daher gefällt es ihm überhaupt nicht, als das Menschenmädchen Katy und ihre Mutter gegenüber von ihm einziehen, viel zu nah an der Kolonie und ihr Geheimnis. Hilfreich ist es dabei nicht, dass er sich zu ihr hingezogen fühlt. Obwohl er versucht Distanz zu wahren, geschieht es trotzdem, dass er und Katy miteinander in Kontakt kommen, was schnell zu Problemen führt. Denn nicht nur muss man das Geheimnis ihrer Existenz wahren, es gibt da noch das Problem mit den Arum - die außerirdischen Schattenwesen und einzigen Feinde der Lux, die eine große Gefahr darstellen.


    Mir hat schon das Buch Obsidian total gefallen, daher habe ich mich sofort auf Oblivion gestürzt, nachdem ich es mir gekauft hab - und auch hier bin ich begeistert. 

    Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout ist flüssig und daher angenehm, um einfach nur so durch die Seiten zu fliegen. Auch die allgemeine Geschichte der Figuren Daemon und Katy ist, wie auch der ganze Hintergrund bezüglich der Lux, spannend mitzuverfolgen, was das Leseerlebnis nur noch besser macht.

    Obwohl mir die Geschichte aus Katys Sicht besser gefallen hat, war ich mit diesem Buch nach nur 4 Tagen fertig, da mich die Ereignisse wie auch Daemons Gedanken und Meinungen gepackt haben. Somit kann ich voller Freude das Romantasy Buch weiterempfehlen - erst Recht an die Obsidian-Fans, die mehr von Daemon erfahren möchten.

  16. Cover des Buches Und nebenan warten die Sterne (ISBN: 9783596521814)
    Lori Nelson Spielman

    Und nebenan warten die Sterne

     (433)
    Aktuelle Rezension von: ChristineE

    Eine Mutter verliert eine Tochter durch einen Verkehrsunfall. Schlimm, überaus schlimm und doch setzt das Unglück so viel in Gang und verändert das Leben der restlichen Familie, dass es wieder sein Gutes hat. Aus der Sicht der Mutter und der anderen Tochter, also der Schwester der verunglückten jungen Frau, wird wechselnd beschrieben, wie es weitergeht. Die Trauer wird überschattet von einer Hoffnung, dass die Tote nicht tot ist und sich nur irgendwo versteckt und nicht gefunden werden will. Ich finde das Buch sehr spannend und kann es nur empfehlen - es hat Tiefgang und regt zum Nachdenken an. Es macht Mut und zeigt, was es alles gibt, wenn man sich öffnet und auch über seinen Schatten springt.

  17. Cover des Buches Mondscheinmund (Liebesroman) (ISBN: B00XFPUIFY)
    Luisa Sturm

    Mondscheinmund (Liebesroman)

     (20)
    Aktuelle Rezension von: CanisLibrum
    Nach dem Debütroman von Luisa Sturm, der mir persönlich sehr gut gefallen hat, war meine Vorfreude auf  den zweiten Roman „Mondscheinmund“ riesig, ich hatte aber auch ein wenig Angst, dass er mit „Ein ganzes Ja“ vielleicht nicht mithalten kann. Aber mit ihrer speziellen Art Geschichten zu erzählen hat mich Luisa Sturm auch mit dem Auftakt zur „Mondschein-Reihe“ absolut überzeugt. Dieser Roman erzählt wieder eine Geschichte über einen längeren Zeitraum im Leben der Hauptfigur Marlene – kurz Lene. Diese beginnt als Lene 18 Jahre alt ist und erzählt bis in die frühen Dreißiger der jungen Frau. Gerade diese Arte der Darstellung  hat mir beim ersten Buch schon gefallen, da man nicht nur einen Einblick in einen kurzen Lebensabschnitt bekommt, sondern geradezu  mit der Protagonistin erwachsen werden kann.

    Die Pianistin Marlene und ihr Zwillingsbruder Felix sind ein Herz und eine Seele. Lene und Felix haben offenbar eine spezielle Verbindung, verstehen sich auch ohne Worte. Auch das Verhältnis der beiden zu ihren Eltern ist ein sehr gutes, sodass die beiden wohl behütet aufwuchsen. . Jeden Dienstag beobachtet Lene an der Bushaltestelle, auf dem Weg zur Schule, einen jungen Mann, der ihr sehr gut gefällt. Ansprechen traut sie sich ihn jedoch nicht, unterhält er sich doch ab und an mit einer rothaarigen Schönheit, die Lene für seine Freundin hält. Eines Tages kommt der junge Mann auf Lene zu und bittet sie um Wechselgeld für einen Fahrschein, mehr nicht, Enttäuschung und Ungeduld machen dem jungen Mädchen zu schaffen. Um den Haltestellenmann zu vergessen lässt sie sich auf ein Date mit einem Mitschüler ein, doch Gefühle wollen sich so gar keine einstellen, geistert doch der Kerl von der Haltestelle ständig in ihrem Kopf herum. Und plötzlich steht er vor ihr und bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen. Von nun an treffen sich Philipp (kurz Pip) und Lene jeden Dienstag an der Bushaltestelle und sprechen über Gott und die Welt. Nach endlos langen fünf Monaten bittet Pip Lene endlich um das langersehnte Date, das erfolgreich verläuft und den Beginn einer wunderbaren Beziehung einläutet. Sehr realistisch und einfühlsam erzählt die Autorin die Geschichte über das erste aufflackern von Gefühlen Lene gegenüber Pip. Auch die Art und Weise wie das   Aufeinandertreffen stattgefunden hat,wurde realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich habe mich in Lenes Situation hineinversetzt gefühlt, ihre Unsicherheit miterlebt und auch ihre Enttäuschung darüber, das Pip sie nicht anspricht, sie sich selbst aber auch nicht traut den ersten Schritt zu gehen. Ich glaube, jeder von uns war schon einmal in so einer Situation und dadurch kann man richtig schön mit Lene mitfiebern bzw. mitleiden. Wird das was oder wird das nichts???

    Während Lene und Pip eine Vorzeigebeziehung führen, kracht es bei Lenes Eltern immer häufiger seitdem ihr Papa seinen Job verloren hat. So auch am Tag von Lenes Abschlusskonzert, an dem sie schon morgens beim Aufstehen ein ganz ungutes Gefühl im Bauch hat. Und sie sollte recht behalten, denn bei der Hinfahrt kommt es zu einem verheerenden Autounfall, bei dem Lenes Eltern und auch ihr heißgeliebter Bruder Felix ums Leben kommen. Einzig Lene überlebt den Unfall, doch ihre Verletzungen sind derart schwerwiegend, dass sie eine geraume Zeit im Koma liegt.  Während dieser Zeit ist Pip ständig an ihrer Seite, kümmert sich um sie, bleibt Tag und Nacht bei ihr.. Obwohl Lene nicht bei Bewusstsein ist, merkt sie die Anwesenheit von Pip und was um sie herum geschieht.  Als sie allerdings wach wird, will sie eigentlich nur ihre Familie zurück und kann die Fürsorge von Pip nicht ertragen, weil sie von dem Autounfall traumatisiert ist und ihr es verkehrt vorkommt, Glücksgefühle zuzulassen.   Eines Tages sagt sie Pip, dass sie ihn nie geliebt hat und das er gehen soll, sie ist der Meinung er hat mehr verdient als so ein kaputtes Mädchen wie sie es ist. Pip erfüllt ihr diesen Wunsch widerwillig und so liegt es jetzt an Poupette, Lenes Oma, sich um das gebrochene Mädchen zu kümmern und sie aufzufangen. Lenes Gefühlen Pip gegenüber waren in diesem Teil des Romans so toll herausgearbeitet, man konnte ihren inneren Konflikt absolut nachvollziehen. Sie wollte dem jungen Mann nicht bei seiner Karriere zum Ingenieur für Maschinenbau im Weg stehen, war der Meinung, dass sie nur eine Belastung für den Mann wäre, den sie liebt. Außerdem war sie der festen Überzeugung schuld am Unfall und somit am Tod ihrer Familie zu sein, dass sie keine Liebe verdient hat. Einerseits fand ich ihre Entscheidung richtig gehend  mutig, andererseits hätte ich sie am liebsten geohrfeigt, denn sie hat ihm den Entschluss einfach abgenommen, hat ihn nicht selbst entscheiden lassen. Und Pip? Natürlich ist er ihrem Wunsch nachgekommen, liebt er sie doch über alles, aber an die Wand klatschen wollte ich ihn trotzdem. Gerade dieser Leseabschnitt war ein Wechselbad der Gefühle. Alle Handlungen der Beiden waren nachvollziehbar, dennoch ergaben sie keinen Sinn. Während des Lesens hatte ich immer wieder auf einen Wendepunkt gehofft, doch der blieb leider aus und obwohl sich beide lieben, gingen sie getrennte Wege.

    10 Jahre später, Lene arbeitet bei den „Augsburger Nachrichten“.,  Sie führt eine Beziehung zu dem aufmerksamen, ehrlichen, zuverlässigen Polizisten Gregor. Dass Gregor auch noch gut aussieht, einen knackigen Po hat und Lenes Launen erträgt, ist natürlich ein weiteres Plus für ihn. Lene soll für die Zeitung ein Interview bezüglich des Baus eines Windrades führen und in einer Phase ihres Lebens, in der sie glaubt, endlich so etwas wie glücklich zu sein, macht ihr das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Ihr Interviewpartner ist niemand geringerer als Philipp von Westphal – ihr Pip. Lenes plötzlich aufwallende Gefühle machen ihr Angst und sie stößt Pip vor den Kopf und flieht, doch so einfach gibt Pip nicht auf, möchte über die Vergangenheit sprechen und so fordert er bei der Zeitung für die weiteren Interviews wieder Lene an. Ein zweites Mal würde er die Frau, die er liebt, nicht mehr ziehen lassen, davon ist er felsenfest überzeugt.   Lene kann sich keinen Reim darauf machen, lernt sie doch in Pips Firma seine Freundin Hannah kennen, also warum kann er sie nicht einfach in Ruhe lassen und bringt ihre Gefühle so in Aufruhr?  Denn nicht nur die  machen ihr zu schaffen, auch ihr schlechtes Gewissen Gregor gegenüber bereitet ihr schlaflose Nächte und auch die Tatsache, dass sie ihre Oma nicht an sie heranlässt um mit ihr über ihre Probleme zu sprechen,  nagt immer mehr an ihr. Denn im Laufe der Geschichte erlebt Lene so manche Höhen und ganz tiefe Tiefen, eine Person allerdings ist immer an ihrer Seite, ihre Oma Poupette, die Lene wie ihr eigenes Kind aufgezogen hat, nachdem die Eltern verstorben sind. Poupette ist lebensfroh, ein Wirbelwind und versucht Lene nach dem Unfall wieder zurück ins Leben zu holen, was nicht immer einfach war und ist. Was wird Poupette dazu sagen, dass Lene immer noch Gefühle für Pip hat? Wird sie es gut finden oder ihr raten bei Gregor zu bleiben. Lene muss auf jeden Fall für sich die beste Entscheidung treffen, doch welche wird das sein und was hält das Leben noch für sie bereit?

    Luisa Sturm hat es auch mit ihrem zweiten Roman geschafft, mich an jedes einzelne Wort zu fesseln. Ihre Figuren sind absolut realistisch und obendrein alle  liebenswert. In ihren Geschichten braucht es keinen Bösewicht, denn durch die dramatischen Wendungen,  mit denen  die Protagonisten konfrontiert sind, wird das Lesen  nie langweilig. Ich mag es sehr, dass man durch die Reise, die man mit den Figuren über Jahre hinweg zurücklegt, diese so gut kennen lernt und man sich dadurch sehr gut in sie hineinversetzen kann. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, ohne dabei übertrieben oder gar gekünstelt rüber zu kommen. Luisa Sturm schreibt so, als hätte sich alles genau so abgespielt und genau das macht ihre Geschichten einzigartig.

    Fazit

    Nach dem zweiten Roman kann ich getrost sagen, dass ich ein Luisa Sturm Fan bin! Romantisch, tragisch und realistisch bringt sie ihre Geschichten unter den Mann und die Frau.

    Liebe Grüße,
    Canis Librum
  18. Cover des Buches Sterben (ISBN: 9783442749577)
    Karl Ove Knausgård

    Sterben

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Chrischi_W

    Die Themen, die in diesem Buch zur Sprache kommen, wie sie erzählt werden, haben mich intensiv berührt. Knausgards Erzählstil und die teilweise ausschweifenden Beschreibungen sorgten für außergewöhnliche Lesestunden und lassen das Buch noch lange nachwirken. Eine Entdeckung von besonderer Qualität. 

  19. Cover des Buches 180 Grad Meer (ISBN: 9783596035762)
    Sarah Kuttner

    180 Grad Meer

     (158)
    Aktuelle Rezension von: subbi

    Inhaltangabe des S. Fischer Verlags:

    "Nachdem ihr Vater die Familie verlassen hat, ist Jule mit ihrem Bruder und ihrer selbstmordgefährdeten Mutter aufgewachsen. Als Erwachsene hat sie sich einen Alltag geschaffen, in dem sie alles nur noch irgendwie erträgt: ihren Job als Sängerin, die unzähligen Anrufe ihrer Mutter, den ganzen Hass in ihr, der sie fast verschwinden lässt. Als auch ihre Beziehung zu bröckeln beginnt, flieht sie zu ihrem Bruder nach England, auf der Suche nach Ruhe und Anonymität.
    Doch dort trifft sie auf ihren Vater, der im Sterben liegt. Zaghaft beginnt Jule einen letzten Versuch, sich dem Mann anzunähern, von dem sie sich ihr Leben lang im Stich gelassen gefühlt hat."

    Sarah Kuttner schafft es (wieder), wie nur wenige Autor*innen, das Gefühlsleben ihrer Protagonistin Jule ehrlich und schonunglos darzustellen. Ich konnte mich dadurch super in Jule hineinversetzen. Gleichzeitig hat das Buch viele humorvolle oder eher tragikomische Momente, sodass sich beim Lesen keine "Schwere" entwickelt. Diese Balance fand ich sehr gut.



  20. Cover des Buches Die Einsamkeit der Primzahlen (ISBN: 9783499291289)
    Paolo Giordano

    Die Einsamkeit der Primzahlen

     (811)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    2 Außenseiter, die in ihrer Kindheit ein schreckliches Trauma - jeder für sich - erlebten, finden nicht zusammen, obwohl sie wie für einander geschaffen scheinen. Eine sehr traurige Geschichte, die einen für mich unbefriedigenden Schluss aufweist, es wird eine herzzerreißende Wendung angedeutet, die jedoch nicht weiterverfolgt wird und völlig offen bleibt, deswegen "nur" 4 Sterne.

  21. Cover des Buches Golem und Dschinn - Eine Liebe nicht von dieser Welt (ISBN: 9783734101205)
    Helene Wecker

    Golem und Dschinn - Eine Liebe nicht von dieser Welt

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Fidelity

    Inhalt:

    Ein unattraktiver Mann möchte von Polen nach Amerika auswandern - nur eines fehlt: eine Ehefrau! Kurzerhand beauftragt er einen unmoralischen Rabbi, ihm einen Golem nach seinen Wünschen zu erschaffen, eine Frau aus Lehm, ein Wesen, konstruiert zu gehorchen und seinem Meister zu dienen. Kaum ist der Golem namens Chava erweckt, stirbt ihr Meister auf der Überfahrt und sie geistert auf sich gestellt, ruhelos von den Sehnsüchten der Menschen um sie herum,  ziellos durch New York, bis sich ein netter Rabbi ihrer annimmt. 

    Zur gleichen Zeit wird ein Dschinn von einem Kupferschmied aus seinem Gefängnis, eine Kupferflasche, befreit und im syrischen Viertel von New York als Lehrling bei ihm eingestellt und ins menschliche Leben eingewiesen. 

    Als sich eines Nachts Golem und Dschinn begegnen, zwei Geschöpfe, die unterschiedlicher nicht sein könnten - er steckt voller Risikobereitschaft, sie leidet unter extremer Angst, als unmenschlich entdeckt zu werden -, entsteht eine platonische Freundschaft, die mit der Zeit an Tiefe gewinnt. 

    Trotz aller Vorsicht bahnt sich eine große Gefahr für die beiden an ...

    Fazit:

    Ein absoluter (historischer) Edelstein im Fantasy Genre, der sich aus der trivialen Masse hervorhebt!

    Der Schreibstil ist von großer Ausdruckskraft, blumig und detailliert Wer auf Spannung steht, für den ist das Werk nicht geeignet. Wer jedoch schätzt, wie sich ohne jegliche Hast von Seite zu Seite die Geschichte mehr und mehr entfaltet, wird das Buch lieben wie ich.

    Eine Lese-Genuss!

     

  22. Cover des Buches Die Zwillinge von Highgate (ISBN: 9783596512003)
    Audrey Niffenegger

    Die Zwillinge von Highgate

     (289)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Als Elspeth stirbt ändert sich nicht nur für ihren geliebten Mann Robert das Leben. Ihre Nichte, die Zwillinge Julia und Valentina, sollen fast alles erben. Die beiden Mädchen kennen ihre Tante gar nicht, denn mit ihrer Schwester war sie schon lange zerstritten. Die Auflagen für die Mädchen sind groß wenn sie wirklich das Erbe haben möchten und alles scheint ein Geheimnis zu bergen. Nicht nur für Robert beginnt eine neue Zeit, sonder auch für die Mädchen, die Schwester und all die Freunde von Elspeth. Denn sie haben zwar einen geliebten Menschen verloren, aber Elspeth ist doch all gegenwärtig. Nicht nur für Julia und Valentina die in der Wohnung der Tante einziehen, sonder auch für alle anderen, denn man spührt ständig ihre Gegenwart. Nach ]Die Frau des Zeitreisenden[ ist Audrey Niffenegger erneut ein großartiger Roman gelungen. Es ist wie ein Sog wenn man zu lesen beginnt und die Geschichte die sich entfaltet ist einfach wunderbar. Plötzlich begegnet man Elspeth auch im eigenen Leben. Ein ganz großer Roman!

  23. Cover des Buches Leopardenblut (ISBN: B005IXQJVS)
    Nalini Singh

    Leopardenblut

     (1.134)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich habe "Leopardenblut" zum ersten Mal kurz nach dessen Release gelesen und dachte mir letztens, es wäre Zeit für einen Re-Read, um zu sehen, ob es immer noch so gut ist, wie in meiner Erinnerung.

    Spoiler: ist es. 

    “Leopardenblut” ist der tolle Start einer noch schöneren Paranormal-Romance-Serie und ich bin mehr als gespannt darauf, weitere Romane von ihr zu lesen. Ich habe die Schreibweise, den Aufbau der hier zu findenden Welt sowie die Charaktere absolut geliebt.

    Für mich positiv überraschend: Es gab tatsächlich eine Dynamik, eine Entwicklung der Charaktere und zwei starke Hauptfiguren, die nicht auf die übliche “Sie war ein Mädchen, er war ein Alpha-Junge” Handlung angewiesen waren.

    Das Ende war zwar etwas schnell, aber das hat auf keine Weise meinen Genuss gemindert. 5/5 Sterne. Absolute Leseempfehlung.

  24. Cover des Buches Asymmetric Woman (ISBN: 9783000459931)
    September D.

    Asymmetric Woman

     (9)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EINE UNGEWÖHNLICHE GESCHICHTE...

    Nadja ist Anfang vierzig, als ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wird und sich ein riesiger Abgrund auftut. Ihr Mann und ihre drei Kinder überleben einen Unfall auf der Autobahn nicht - und nichts ist mehr, wie es vorher war. Nach der Beerdigung igelt sie sich ein, wochenlang, monatelang. Isst kaum etwas, pflegt sich nicht, kümmert sich nicht um den Haushalt, lässt niemanden an sich heran.


    Nadja schrie, wähend sie aufwachte, ihre Haut nass vom Schweiß, ihr Herz raste jedes Mal, als hätte sie mit im Wagen gesessen. Jede Minute iher sinnlosen, langsam verwesenden Existenz wünschte sie sich, es wäre so gewesen. Wie einfach. Alle tot, keine Überlebenden. Überlebende, die nicht wussten, weshalb sie weitermachen sollten. Deren Verstand aufgegeben hatte, denen jede Motivation und Kraft fehlten. Sie hatte keine Kraft zu leben und keinen Mut zu sterben. (S. 34)


    Als sie merkt, dass sie nicht bereit ist, schon zu sterben, verflucht sie sich. Sie merkt aber auch, dass sie so wie die letzten Monate nicht weitermachen kann. Um allem zu entfliehen, bucht sie für einige Tage ein Zimmer in einem Hotel in Den Haag - das Hotel, in dem sie in dem Leben vor dem Unfall glückliche Tage mit ihrem Mann verbracht hat. Zufällig stößt sie dort auf Mason, einen smarten, gutaussehenden Amerikaner. Warum auch immer: dieser Mann interessiert sich für sie - und geht so einfühlsam mit ihr um, dass sie ihm auf sein Zimmer folgt. Es bahnt sich ein unvergesslicher Tag an - mit vielen Gesprächen, entspannenden Stunden und, ja, auch mit Sex. Etwas, für das Nadja sich ganz bewusst entscheidet - etwas, wodurch sie sich seit Monaten das erste Mal wieder lebendigt fühlt.

    Kein Gedanke jedoch an ein Wiedersehen, denn Mason hat vorher klar gemacht, dass er ihr genau diesen einen Tag zur Verfügung steht und dann nicht mehr - ein Vorgehen, das er stets so handhabt, wenn er beruflich unterwegs ist. Als Nadja wieder zu Hause ist, wird ihr klar, dass sie radikal etwas ändern muss. Sie räumt die Sachen ihrer verstorbenen Familie zusammen, gibt alles weg, auch ihre Möbel - und verkauft das Haus. Schließlich kauft sie sich ein Oneway-Ticket in die USA und fährt einfach los, ohne zu wissen, wohin es sie treibt. In einem alten aber zuverlässigen Auto fährt sie schließlich in ihrem Tempo die gesamte Ostküste von Norden nach Süden entlang und versucht, allmählich zu sich zu finden. Ihr einziges Ziel: Sonne. Sie will endlich nicht mehr frieren...

    Laguna Beach in Kalifornien - für das Ziel entscheidet sie sich schließlich. Und dort geschieht das Unglaubliche: in einem Geschäft begegnet sie ausgerechnet Mason. Bei einem gemeinsamen Kaffee fühlt sich Mason von der geheimnisvollen, traurigen Aura der Deutschen angezogen, er zeigt Interesse an ihrer Situation und bietet ihr an, erst einmal bei ihm zu wohnen. Aus dem 'erst einmal' werden Wochen und Monate, und Nadja entwickelt sich. Und kehrt ins Leben zurück, wobei Masons Rolle sich zunehmend verändert. Aber nichts ist einfach - und das ganze Leben ist Wandel...


    Der Beginn des Buches war ein unglaublich intensives Leseerlebnis - die Situation um den Tod von Nadjas Familie war so eindringlich geschildert, dass ich es kaum ertragen konnte. Daher habe ich das Buch erst einmal wieder weggelegt, um es dann ein paar Tage später wieder zur Hand zu nehmen. Die Schilderung des Verlustes, des Falls ins totale Nichts war geradezu spürbar, nahm mir die Luft. Da begrüßte ich dann den Szenenwechsel mit der Begegnung von Nadja und Mason in dem Hotel, auch dies sehr intensiv geschildert, aber auf einem ganz anderen emotionalen Level. Immerhin hat Nadja durch dieses Erlebnis den Mut gefunden, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, ihr Leben aufzuräumen und einen Neubeginn zu wagen. So weit weg wie möglich. Der Roadtrip die Ostküste der USA entlang hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn der Abschnitt recht lang war. Die Symbolik des langen Weges und auch die Rolle des Meeres - das waren alles Bilder, die mir zusagten.

    Der Einschnitt kam bei der Wiederbegegnung von Nadja und Mason. Einmal abgesehen von dem aberwitzigen Zufall, an den man kaum glauben mag, gefiel mir dann immer weniger von dem, was sich da entwickelte. Zugegeben, es war nett von Mason, Nadja erst einmal ein Dach über dem Kopf anzubieten, und auch okay war, dass er weiter seiner eigenen Wege ging. Aber spätestens als deutlich wurde, dass Nadja schwer depressiv war, fand ich es geradezu vermessen von Mason, dass er sich zum Ziel setzte, dies alleine und ohne professionelle Unterstützung zu regeln. Hausaufgaben für Nadja, ein Verhaltenskatalog und Sprüche wie 'Du kannst alles tun, was du willst!' sollen sie ins Leben zurückholen. Und seine Einstellung zu dem ganzen fand ich teilweise sehr merkwürdig...


    Sie wohnten beinahe vier Monate unter einem Dach und es war viel geschehen. Mason war dabei zu Nadjas Universum geworden: ihr Freund, Arbeitgeber, Hausherr, ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Sie hingegen war wie ein liebgewonnenes Haustier für ihn. Aber es ging noch darüber hinaus. Nadja war sein ganz persönliches Projekt." (S. 181)


    Passend dazu verhält sich dann Nadja - untertänig, Mason auf ein Podest hebend, immer bemüht, seinen Forderungen zu entsprechen. Auch die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen den beiden scheitert beinahe daran, dass sich Nadja zu selbstbewusst entwickelt und eigene Vorstellungen äußert - wobei Mason sich wenig kompromissbereit zeigt. Bei allem Verständnis für Nadjas desolate Situation: irgendwie war mir letztlich keiner der Charaktere sympathisch.

    Der Schreibstil von September D. hat mich wirklich überzeugt. Bildhaft, oft sehr eindringlich, gerade bei der Schilderung von Emotionen, haben mich vor allem im ersten Drittel des Buches manche Szenen geradezu mitgerissen, überrollt, einverleibt. Doch dann - eben nach der Wiederbegegnung mit Mason - kamen die Längen. Zu viele Details, zu viele Wiederholungen, zu viele Szenen, die für Najda eine Bedeutung haben mochten, für den Leser aber eher uninterssant sind. Langatmig, langgezogen, langweilig. Sehr schade, aber so habe ich es nun einmal empfunden.

    Letztlich habe ich mich gefragt, was die Autorin da eigentlich erzählen wollte. Die Wiederkehr ins Leben nach einer schlimmen Krise - das ist ihr im ersten Drittel des Buches sehr gut gelungen. Eine Liebesgeschichte, Einschübe aus der Rock- und Filmszene, Abhängigkeitsstrukturen? Das war irgendwie von allem etwas und von allem zu viel.
    Zunehmend verstärkte sich bei mir der Eindruck, die Autorin könnte vieles aus ihrem eigenen Leben hier geschildert haben. Als sich Nadja z.B. einen Laptop zulegt, um alle ihre Gedanken festzuhalten, hatte ich das Bild vor Augen: genauso war es in Wirklichkeit. Ich mag komplett falsch liegen, aber das würde auch zu dem Buch passen. Ein wenig wirkt es, als hätte man Tagebuchpassagen versucht in Buchform zu übertragen - und dabei aus den Augen verloren, dass nicht alles, was man für sich und seine persönliche Entwicklung als wichtig empfand, auch den Leser in dieser Weitschweifigkeit interessieren kann. Es ist für mich nachvollziehbar, dass der Weg von Nadja und Mason kein einfacher ist, weil sie ja wirklich ihre Rollen und Positionen neu definieren müssen: vom labilen und nervlich instabilen 'Patienten' bzw. therapeutisch-beschützenden Freund hin zu einem Liebespaar, das nicht so recht weiß 'wie'. Aber diese epische Breite, in der dieser Weg dargelegt wird, hat mich leider ermüdet und das Intersse an den Figuren verlieren lassen.

    Noch einmal: die Autorin hat Talent. Und ich finde es selbst ausgesprochen schade, dass mir das Buch nicht besser gefallen hat. Eine Kürzung um wenigstens 200 Seiten hätte dem ganzen m.E. gut getan. Geschwankt habe ich hier zwischen zwei und drei Sternen und entscheide mich hier zur höheren Wertung, weil ich hoffe, dass die Autorin nicht den Mut zum Weiterschreiben verliert.

    Das Cover ist im übrigen wundervoll - auf der Rückseite beginnt es mit einem Sprungbrett in einen schmalen Pool, der sich auf der Vorderseite zu einem offenen Meer erweitert. Eine schöne Aussage: Entwicklung ist möglich, die Wege sind offen, das Leben bietet viele Möglichkeiten. Sicher auch für die Autorin.


    © Parden

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks