Bücher mit dem Tag "nagib machfus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nagib machfus" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Die Midaq-Gasse (ISBN: 9783293710153)
    Nagib Machfus

    Die Midaq-Gasse

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein wundervolles Buch über Ägypten. Sprache, Stimmung, Charaktere sind zum Anfassen deutlich.
  2. Cover des Buches Zwischen den Palästen (ISBN: 9783293605886)
    Nagib Machfus

    Zwischen den Palästen

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Der Nobelpreis 1988 für Nagib Machufs galt vor allem seiner Kairoer Trilogie, dessen ersten Band „Zwischen den Palästen“ ich hier vorstelle. Die Trilogie ist das Hauptwerk des Autors und ein Meilenstein der modernen arabischen Literatur. Sie entstand in den Jahren 1946–1952, erschien aber erst 1956–1957. Mahfus behandelt darin das Leben einer Kairoer Familie über mehrere Generationen (1917–1944). 

    Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst

    Abd al-Gawwad, der übermächtige Herrscher der Familie, ist gefürchtet und geliebt zugleich. Strotzend vor Vitalität und Lebenslust ist er ein liebenswürdiger Freund und geistreicher Unterhalter, ein Kenner von Kunst und Gesang, und nicht zuletzt ein feinfühliger Liebhaber schöner Frauen. Doch wenn er die Treppe zu seinem Palast hochsteigt, verwandelt er sich zum gnadenlosen Patriarchen, der Ehefrau, Töchter und Söhne an seinen Fäden führt. 

    In der Tat, außerhalb der Familie flößte Herr Abd al-Gawwad niemanden Angst und Schrecken ein, denn im Umgang mit allen anderen Menschen – Freunden, Bekannten, Kunden – war er offensichtlich ein völlig anderer Mann.

    Als die Wünsche und Hoffnungen jedes einzelnen an die Oberfläche kommen, verstricken sich die Familienmitglieder immer tiefer im Geflecht ihrer verunsicherten Beziehungen. Seine Ehefrau Amina ist eine Gestalt von mystischer Tiefe, in der Welt der Geister heimischer als in der Welt der Menschen, deren Leben sich ganz auf die Bedürfnisse ihres Mannes konzentrieren. 

    „Ich höre und gehorche, stehe zu Diensten.“

    Während das Familienleben in den Palastmauern seinen gewohnten Gang geht, beginnt draußen auf der Straße der blutige Kampf um nationale Unabhängigkeit. Abd al-Gawwad’s Familie bleibt von der Tragik der Ereignisse nicht verschont.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Was für ein Roman! Grandios, außergewöhnlich, brillant, herausragend, ich könnte hier mit Superlativen nur so um mich werfen. Meine Reise in die Welt der Nobelpreisträger führt mich in ungeahnte literarische Höhen, so unterschiedlich und gleichzeitig so einzigartig und exzellent die einzelnen Meister sind. Sie bringen Erzählungen und Geschichten von hoher Qualität zu Papier, die ich in meiner kleinen Bibliothek der Weltklassiker sammle.

    Der 1. Band der Kairoer Trilogie „Zwischen den Palästen“ bietet einen Blick durchs Schlüsselloch in das Leben einer wohlsituierten, geachteten Kairoer Kaufmannsfamilie während des 1. Weltkrieges. An ihr stilisiert Machfus die ägyptische Gesellschaft der religiös geprägten Lebensvorgaben und -zwängen und dem verborgenen liederlichen Leben, dessen sich die Herren außerhalb der gesellschaftlichen Familienpflichten mit Freude und ohne Scham oder Gottesfurcht widmen. 

    Abd al-Gawaad ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Im eignen Haus ist er seiner Familie gegenüber ein Tyrann, der Religion aber ein ergebener Gläubiger. Respektlos und harsch gebietet er sich gegen seine Frau, die ihm zu Diensten stehen muss und zu seinen Kindern, von denen er bedingungslosen Gehorsam verlangt.

    Das einzige, was du zu tun hast, ist zu gehorchen. Also hüte dich davor, mich so weit zu bringen, dich erziehen zu müssen.

    Diese offen dargebotete Misogynie ist durch und durch abstoßend und eine offene Kritik an Lebensumständen, die von der religiös fundamentalistischen Herrschaft durchaus geduldet schienen. Doch nicht nur seine Ehefrau lebt in Angst vor ihm. Auch seine 5 Kinder fürchten den Tyrannen. 

    Jedes Kind hatte Vorzüge, doch sobald sie vor dem Vater standen, waren diese im Handumdrehen verschwunden.

    Jedes Mitglied durchleidet unendliche psychische Pein in seinem Beisein. Abd al-Gawwad regiert mit eiserner Hand und lässt alle Menschen in den häuslichen Mauern zu kläglichen Marionetten verkommen. Für die Familie gilt, sich nicht seiner Zucht und seinem Gehorsam zu entziehen. Erstaunlich nur, dass außerhalb der Palastmauern der Patriarch mit einem gänzlich anderen Erscheinen auftritt. Jovial, charmant, mit perfekten Manieren tritt er Kunden und Freunden entgegen. Er ist geschätzt und wird umworben, denn seine Anwesenheit ist stets Garantie für fröhliche Stunden. Auch dem weiblichen Geschlecht begegnet er mit Wohlwollen und beim Werben um die weiblichen Gunst zieht er alle Register.

    ….noch nie, und das war wahrscheinlich das unglaublichste, hatte er dieses lachende, strahlende Gesicht gesehen, trunken von Zuneigung und Heiterkeit.

    Wenngleich das Hauptaugenmerk auf Abd al-Gawwad liegt, beschränkt sich der Roman bei weitem nicht nur auf ihn. Auf fast 700 Seiten finden alle Familienmitglieder Platz und Machfus widmet sich ihnen mit großer Empathie und Zuneigung. Für jede einzelne Romanfigur nimmt er sich Zeit und flechtet geschickt die einzelnen Schicksale in die große Familiengeschichte ein. Umrandet von den politischen Veränderungen und den äußeren Einflüssen, die hinter die Palastmauern drängen, eröffnet mir der Roman „Zwischen den Palästen“ einen einzigartigen Einblick in die fremde Kultur des einstigen Weltreiches der Pharaonen.

    Fazit

    „Zwischen den Palästen“ von Nagib Machfus ist ein Meisterstück an Erzählkunst der modernen arabischen Literatur. 

    Machfus‘ große Kunst liegt für mich in seiner Fähigkeit, gesellschaftliche Prozesse scharfsinnig zu beobachten und sie hervorragend, spannend und farbig zu erzählen. Seine genaue Beobachtung, seine scheinbar grenzenlose Fantasie und sein Mut, die Wahrheit zu schreiben, ermöglichte mir einen tiefen Einblick in das Leben in Ägypten vor 100 Jahren. Es mag aber auch ganz einfach sein, dass ich von Anfang an dem schönen Klang der Erzählstimme verfallen war!

  3. Cover des Buches Der Rausch (ISBN: 9783293305748)
  4. Cover des Buches Karnak-Café (ISBN: 9783293405844)
    Nagib Machfus

    Karnak-Café

     (4)
    Aktuelle Rezension von: monerl
    Meine Meinung
    Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Der Autor schafft Atmosphäre und verbreitet ein gutes Gefühl in Bezug auf das Karnak-Café und seine (Stamm)Gäste. Wenn man Ägypten bereits bereist hat, kann man sich diese Art von Café sehr gut vorstellen. Man hat die Gäste vor Augen, wie sie ihre Zeit dort genießen, über Politik, die Liebe und Gott und die Welt palavern. Das machen Ägypter in solchen Cafés tatsächlich mit riesengroßer Freude. Eher unüblich ist dabei die Anwesenheit von Frauen, sowohl als Inhaberin als auch als Gast. Dies muss jedoch an der Zeit liegen, in der das Buch verortet ist. In den 50er sowie 60er Jahren stellten Frauen in Cafés in Kairo durchaus ein normales Straßenbild dar.

    Der Erzähler stolpert ganz zufälltig über das Café und erkennt in der Inhaberin die in den 40er Jahren berühmte Bauchtänzerin Kurunfula. Ihr Name ist auf die Nelke zurückzuführen, die im Ägyptisch Arabisch “karanful” (قرنفل) heißt. Sie strahlt und er erinnert sich an die damalige Zeit, in der er Kurunfula bewunderte und freute sich nun umsomehr dieses Café gefunden zu haben, in dem er sich schnell sehr wohl und als einer von -ihnen- fühlte.

    “Was aber diesen Ort zu etws ganz Besonderem machte, war die innige Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, von wehmütiger Erinnerung an schöne Zeiten und dem Stolz auf die rühmliche Jetztzeit. Über allem schwebte der Zauber des unerwarteten Zufalls. Da war einfach nur meine Uhr stehen geblieben, und schon erlebte ich einen so manigfaltigen Reiz. Oh ja, sagte ich mir, wann immer die Zeit es erlaubt, soll das Karnak-Café der Ort sein, an dem ich mich ausruhe und erhole.“ (S. 7f.)

    Doch dieser wundervolle Café-Alltag hällt nicht für immer. Drei junge Stammgäste, einer davon ist Hilmi Hamada, in den Kurunfula sehr verliebt ist, sind plötzlich für eine längere Zeit verschwunden. Irgendwann erscheinen sie wieder und es ist klar, dass sie Schreckliches erlebt haben, und dass das mit dem Geheimdienst zu tun hat.

    Die drei verschwinden noch zweimal und jedes Mal kommen sie älter und verstörter zurück. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, widerfährt dem ägyptischen Volk in dieser harten, politischen Zeit eine schmerzhafte Niederlagen, bei der über 10.000 Soldaten den Tod fanden. Es ist die Niederlage im Kampf gegen Israel, der Ägypten durch den Sechstagekrieg/Junikrieg (05.-10. Juni 1967) den Stolz und die Söhne nahm.

    Nagib Machfus hat seine Novelle einige Wochen nach dem Sechstagekrieg geschrieben und man erkennt dabei, dass er diesen als auch die gesamte ägyptische Politik darin verarbeitet und kritisiert.

    Diese Novelle ist nicht sehr umfangreich. In den ca. 120 Seiten reduziert Machfus somit alles auf das Wichtigste. Als Leser kann man der Entwicklung folgen, wobei es ohne Kenntnisse zur ägyptischen Politik, der Revolution von 1952, dem Sechstagekrieg und den Gesellschaftsstrukturen nicht leicht fällt, das Gesagte zu verstehen. Das Buch muss in der zeitlichen Verortung gesehen und gelesen werden, damit Machfus’ Worte verstanden werden können.

    Meine Interpretation des Endes ist, dass sich das Volk verraten und vergewaltigt fühlte; von der Revolution, von den Versprechungen, von der Führungspolitik. Am Ende blieb ihnen nicht einmal mehr der Stolz – und der ist sehr wichtig für viele Ägypter. Wenn man schon in Ägypten war und die Gelegenheit hatte sich mich Einheimischen zu unterhalten, konnte man ganz bald erkennen, dass die meisten Ägypter stolz darauf sind, Ägypter zu sein. Was auch immer das im Grunde bedeuten soll.

    Der Autor hat noch etwas Hoffnung für sein Land. Dass er die aber durch den Mund des Folterers kundtut, der in den Kreis des Karnak-Cafés aufgenommen wird, spricht meiner Ansicht nach Bände.

    “Lasst mich in aller Kürze sagen, was für mich die Quintessenz dessen ist, was ich in der letzten Zeit gelernt habe. Mit der Niederlage war mein früheres Leben beendet, aber ich bin aus dieser Krise mit neuen Erkenntnisssen hiervorgegangen, die mir für mein zukünftiges Leben als Richtschnur dienen werden. Was für Prinzipien das sind? Erstens: Begib dich niemals wieder auf den Irrweg von Willkür und Diktatur. […]“ (S.116)

    Ich hätte mir insgesamt aber ein paar Seiten mehr gewünscht, auf denen die Charaktere ein bisschen näher beschrieben worden wären. Dies ist kein Entwicklungsroman. Das Buch beschreibt eigentlich den damaligen Ist-Zustand, wie der Autor ihn empfand.

    Sehr gut gefallen haben mir zum Schluss die Worterklärungen, die Infos zur Übersetzerin und eine Art Nachwort zum Buch von Roger Allen. Das alles gibt einem ein größeres Gefühl für das “Karnak-Café”.


    Fazit
    Ein sehr interessantes Buch über die ägyptische Gesellschaft bis Ende der 60er Jahre. Ein wahrlich historisches Buch, das die damalige politische Landschaft und Struktur beschreibt, in der es zum damaligen Zeitpunkt geschrieben wurde. Dies ist kein Buch, das man einfach so zwischendurch liest, um sich zu unterhalten. Ohne Vorwissen oder nachträgliche Recherche als auch Interesse an Ägypten und seiner Gesellschaft, wird sich dem Leser der Inhalt des Buches nicht richtig eröffnen. Es wird lediglich ein geschriebener Text bleiben, der nicht berührt. Dies finde ich sehr schade und wird dem Buch und dem Autor nicht gerecht. Deshalb sollte jeder die Finger davon lassen, der sich nicht für Klasser, nicht für Politik und nicht für Ägypten und seine Konflikte interessiert.
  5. Cover des Buches Ehrenwerter Herr (ISBN: 9783293305830)
  6. Cover des Buches Die Spur (ISBN: 9783293001770)
    Nagib Machfus

    Die Spur

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Das Hausboot am Nil (ISBN: 9783518223826)
  8. Cover des Buches Das Lied der Bettler (ISBN: 9783293405714)
  9. Cover des Buches Radubis (ISBN: 9783293305861)
    Nagib Machfus

    Radubis

     (2)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Machfus hat eine ganze Reihe Bücher über das antike Ägypten geschrieben, die im Grunde immer die aktuelle Situation in seinem Heimatland anprangern. Dazu gehört auch "Radubis", die Geschichte einer Kurtisane, unter deren Einfluss das Land und Leute erbarmungslos ausgebeutet werden. Radubis ist berühmt für ihre Schönheit, und auch der Pharao erliegt ihr bedingungslos. Beide erleben zum ersten Mal in ihrem Leben die wahre Liebe und ergeben sich dieser ohne Rücksicht auf Verluste, bis letztendlich das Volk sich erhebt und zur Wehr setzt. Wenn man auf die Geschehnisse der letzten Jahre in Ägypten zurückblickt, dann kommt einem diese Handlung seltsam vertraut vor, und auch in der Zeit des Entstehens des Romanes dürfte es für das einfache Volk nicht anders gewesen sein. Das Buch besticht durch eine einfache klare Sprache, wobei diese auch manchmal etwas seltsam klingt. Im Nachwort habe ich gelesen, dass sie "die Fremdheit der priesterlichen Gesänge und der pharaonischen Verkündigungen" widerspiegelt - darauf wäre ich selbst natürlich nicht gekommen. Wenn man sich für das antike Ägypten interessiert, erfährt man viel darüber, wie die Menschen vor 4.000 Jahren gelebt haben, allein dafür mag ich das Buch. Ausserdem ist es eine Liebesgeschichte, die durchaus ihre romantischen und ergreifenden Momente hat. Alles in allem ein lesenswertes Buch.
  10. Cover des Buches Das Buch der Träume (ISBN: 9783293305694)
  11. Cover des Buches Die Kinder unseres Viertels (ISBN: 9783293305892)
    Nagib Machfus

    Die Kinder unseres Viertels

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Eine Parabel über biblische Geschichten, verpackt in wunderbare Märchen. Das Buch hat mich an vielen Stellen an Rafik Schami erinnert - lesenwert!
  12. Cover des Buches Anfang und Ende (ISBN: 9783293305670)
  13. Cover des Buches Die Nacht der Tausend Nächte (ISBN: 9783293305786)
  14. Cover des Buches The Thief and the Dogs (ISBN: 0385264623)
    Naguib Mahfouz

    The Thief and the Dogs

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Die Reise des Ibn Fattuma (ISBN: 9783293305793)
    Nagib Machfus

    Die Reise des Ibn Fattuma

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Schon als Bub träumt Ibn Fattuma davon, die Welt als Reisender zu erkunden. Ausgestattet mit einer erstklassigen Erziehung, die ihm den Islam und die Kultur seiner Väter näher gebracht hat, schließt er sich als junger Mann einer Handelskarawane an. Sein Ziel? Die Reise ins Innere seiner selbst und in jenes sagenumwobene Gaballand, das nur wenige Menschen vor ihm erreicht haben.

    Es ist schnell klar, dass der Autor einen einfachen Tor auf Reisen schickt und dass sein Roman als modernes Märchen gestaltet ist, mit wundersamen Wendungen, plötzlich aus dem Nichts schießenden Abenteuern, mit Prüfungen aller Art. Und natürlich gibt es auch eine wunderschöne Frau, die es zu erobern gilt, es gibt kräftige Söhne, die unterwegs gezeugt werden, und viele, viele Erfahrungen.

    Es führt zu einer lebenslangen Wanderschaft, durch Kulturen und Religionen und politische Systeme. Am Ende erreicht er die Insel der Seligen, das Paradies. Der gesamte Roman wirkt allerdings durchgehend sehr konstruiert und ist durchgehend vorhersehbar. Die blumige und doch sehr einfach gehaltene Sprache ist zwar flüssig uns nachvollziehbar, aber irgendwo doch sehr eigen und sicherlich etwas ungewohnt. Die Analyse der unterschiedlichen Gesellschaftsformen wirkt herbeigezogen und didaktisch überzogen und nimmt dem Werk jegliche literarische Poesie und Leichtigkeit.

    Mein Fazit: Ein modernes Märchen als Lehrstück, das leider viel zu vorhersehbar und dadurch langatmig und teils langweilig wird obwohl es viele gute Grundlagen und Ansätze bietet. Schade, dass der Autor zu sehr den Lehrpfad einschlägt. Wer sich allerdings als Anfänger in leichter Weise mit den grundlegenden Gesellschaftsformen auseinandersetzen möchte, findet hier einen netten Einstieg.

  16. Cover des Buches Zuckergässchen (ISBN: 9783293305922)
  17. Cover des Buches Autumn Quail (ISBN: 0385264542)
    Naguib Mahfouz

    Autumn Quail

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Cairo Modern (ISBN: 9780307473530)
  19. Cover des Buches The Beggar (ISBN: 0866851518)
    Naguib Mahfouz

    The Beggar

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Palast der Sehnsucht (ISBN: 9783293405912)
    Nagib Machfus

    Palast der Sehnsucht

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Die Familie des Patriarchen Achmed Abd al-Gawwad ist durch den Tod des geliebten Sohnes Fathmi stark getroffen. Vieles hat sich verändert und besonders Kamal, der jüngste Sohn, erfährt die Härten und Hürden des Erwachsenwerden. Jasin, der älteste Sohn aus erster Ehe, hingegen, versinkt in seiner krankhaften Sexsucht und benötigt mehr als einmal die schützende Hand seines Vaters, der ihn zwar verflucht, aber mehr als alle anderen liebt.

    Ich habe vielleicht nur unbewusst wiederholt, was alle sagen, denn die Leute, …., lassen sich nun mal vom Glanz der Macht und des persönlichen Einflusses blenden.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Der 2. Band der Kairoer Trilogie „Palast der Sehnsucht“ ist anders. Der Fokus verschiebt sich vom Vater zu den beiden sehr unterschiedlichen Söhnen Kamal und Jasin und besonders auf Kamal konzentrieren sich die größten Buchabschnitte. 

    Kamal erfährt die Schmerzen der ersten großen Liebe, ausgesetzt nicht nur dem Spott der Angebeteten, sondern auch der Falschheit des Bräutigams, der sich einst als sein Freund ausgab. 

    Da waren nicht nur Geringschätzung und Spott gewesen, nein, auch Härte. Ja, sogar Grausamkeit, denn sie hatte sich gnadenlos über ihn lustig gemacht, war mit ihren Späßchen über ihn hergefallen wie ein Zeichner, der seine Feder nur dazu benutzt, aus einem Menschen eine Karikatur zu machen, einzigartig in ihrer Hässlichkeit wie in ihrer Wahrheit.

    Doch die großartige Charakterskizzierung bis ins kleinste Detail ermüdet mich ab und an, wenngleich die schriftstellerische Virtuosität seinesgleichen sucht. Fast schon übertrieben schwulstig lese ich über Kamals Gemütszustand, der meine Lesefreude manchmal arg herausfordert. 

    Als Kontrast zu Kamals Leiden gleicht Jasins Leben einer Achterbahn der Sexgelüste, deren er sich bewusst wird. Seine Handlungen, bei denen seine Vernunft vollständig aussetzt, bringt Unruhe in das Familienleben und auch wenn er aktiv daran nicht mehr teilnimmt, werfen seine Aktivitäten Schatten auf den guten Ruf seines Vaters.

    Was den Patriarchen Achmed Abd al-Gawaad anbetrifft, so war seine Gestalt etwas Gewaltiges, ein Wesen auf einem Thron, über alle Kritik erhaben. Sein maßloser Lebensstil, der zwar nach dem Tod seines Sohnes eine kurze Unterbrechung erfährt, bringt ihn nicht nur in eine schwierige Lage, sondern fordert seinen Tribut. Doch damit nicht genug, denn die Tragödie bricht über die Familie herein.

    Fazit

    „Palast der Sehnsucht“ von Nagib Machfus ist der 2. Band der Kairoer Trilogie und ein Meisterstück an Erzählkunst der modernen arabischen Literatur. Wenngleich die detailreiche Charakterisierung Kamals, der zum Manne reift, stellenweise übertrieben schwulstig ist, sehe ich dennoch das Großartige im Rahmen einer Familiensaga.

  21. Cover des Buches Miramar (ISBN: 9783293405851)
    Nagib Machfus

    Miramar

     (10)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln
    Als ersten arabischsprachigen Literaturpreisträger sollte man Nagib Machfus wohl gelesen haben. Ich habe mit "Miramar" angefangen, das erstmals 1967 erschienen ist. Es entführt nach Alexandria, wie es damals war. In der Pension mit dem Namen Miramar treffen mehrere Männer aufeinander, die sehr unterschiedlich sind. Alle werden sie von der schönen Fellachin (das Wort musste ich erstmal googeln) Zuchra angezogen, die aus ihren Dorf geflüchtet ist und der griechischen Pensionsinhaberin zur Hand geht. Es geht viel um politische ägyptische Zustände, aber auch rein Menschliches. Die Männer haben entweder eine Vergangenheit hinter sich oder sehen eine bestimmte Zukunft vor sich. Aber alles ist gar nicht so einfach, nicht nur die gesellschaftlichen Bedingungen, auch das Innenleben der Protagonisten... Einige verwickeln sich in tragische Wirrungen bezüglich der Frau(en) und der Roman wird fast zur Komödie. Was für Liebe gehalten wird, ist manchmal etwas anderes. Der Aufbau des Romans, die Perspektiven von vier der Männer, ist gelungen. So ist es ein Art Mosaik, das sich zum Schluss zusammensetzt. Zuchra und der älteste Mann sind die vorbildhaften Protagonisten, die trotz allem fast strahlend ihren Weg gehen, während die anderen träumen oder auf falsche Ziele setzen.

    Das Buch hat sehr gute Stellen und schöne, wahre Sätze. An anderen Stellen wirkt es etwas langatmig oder schwer verständlich. Vielleicht liegt das auch an der Übersetzung oder man sollte vorher einiges über Ägypten wissen. Die Worterklärungen hinten machen das Verständnis leichter. Aber was z. B. ein Buffet in einem Kino ist und einige andere Worte sind mir noch rätselhaft. Nach einiger Überlegung gebe ich aber doch 4 Sterne.
  22. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks