Bücher mit dem Tag "nahost-konflikt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nahost-konflikt" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Breaking News (ISBN: 9783596296958)
    Frank Schätzing

    Breaking News

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 976 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)

    ISBN-13: 978-3596030644

    Preis: 18,00 €

    auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend


    Inhalt:

    Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an. 


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet. 


    Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft. 


    Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen. 


    Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.


    ★★★☆☆

  2. Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783328102687)
    Meike Winnemuth

    Das große Los

     (248)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Meike Winnemuth gewinnt bei ‚Wer wird Millionär‘ 500.000 Euro und startet damit in ein spannendes Reise-Jahr. Genauer gesagt, verbringt sie 12 Monate in 12 verschiedenen Städten auf allen Kontinenten unseres Planeten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna. Jede Stadt bringt neue Herausforderungen mit sich, mal größere, mal kleinere. Außerdem lernt Meike überall auf der Welt interessante Menschen kennen, die sie manchmal auch länger als nur einen Monat begleiten.

    🧳🧳🧳

    Die Autorin hat jedes Kapitel in Form eines Briefs an eine für sie wichtige Person umgesetzt, der die Erlebnisse eines Monats in der jeweiligen Metropole beinhaltet. Das sorgt für ein spannendes und kurzweiliges Leseerlebnis. In diesem Buch geht es um viel mehr als eine unvergessliche Reise. Themen wie Selbstfindung und der große Schritt, als Frau alleine die ganze Welt zu bereisen, stehen immer wieder im Vordergrund. Und ist am Ende eine halbe Million Euro überhaupt nötig, um dieses Reisejahr umzusetzen?

    Meike Winnemuth hat alles genau so erlebt, wovon sie schreibt, was dieses Buch besonders intim macht. Ich konnte den Briefen mit großer Bewunderung folgen, da sie damit auf großartige Weise zeigt, dass das Alleinreisen als Frau sehr wohl möglich ist, und zwar auf jedem Kontinent der Welt. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, aber zu schaffen ist es allemal. Und am Ende bleibt ein überragendes Gefühl der Selbstsicherheit. Das gilt natürlich nicht nur für das Reisen, wie die Autorin in diesem Buch immer wieder beweist. Es gilt für alle Lebenslagen. 

    Ich kann dieses Buch jeder Person empfehlen, der manchmal ein Funken Mut fehlt, um große Pläne umzusetzen. Und insgesamt wird jede:r Reiseliebende das Buch ganz bestimmt mögen, denn die Autorin nimmt uns alle mit auf eine facettenreiche und aufregende Weltreise.

  3. Cover des Buches Tanzende Araber (ISBN: 9783833300950)
    Sayed Kashua

    Tanzende Araber

     (25)
    Aktuelle Rezension von: irismaria

     „Tanzende Araber“ von Sayed Kashua handelt von einem palästinensischen Jungen, der in Israel lebt. Die Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben und in seinen Erzählungen von Eltern und Großeltern erfährt man vieles über die Geschichte Israels und das schwierige Zusammenleben von Juden und Arabern. Nach der Lösung eines öffentlichen Rätsels, darf der

    Junge ein jüdisches Elite-Internat in Jerusalem besuchen. Als einziger Araber hat er es dort allerdings nicht leicht, erlebt aber die ganz andere Lebenswelt der jüdischen Mitschüler und verliebt sich auch in eine Jüdin.

    Die Thematik ist sehr spannend, doch leider konnte mich der Stil nicht überzeugen. Viele Gedanken und Handlungen der Hauptperson konnte ich nicht nachvollziehen. Nebensächlichkeiten nahmen einen großen Raum ein, während wichtige Aspekte (wie etwa die Geburt der Tochter) nur nebenbei erwähnt wurden.

  4. Cover des Buches Das Leben kleben (ISBN: 9783423253468)
    Marina Lewycka

    Das Leben kleben

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Für mich lebte "Das Leben kleben" von seinen skurrilen, undurchschaubaren Nebendarstellern - allen voran Naomi. Leider nahm die Ich-Erzählerin Georgie mit ihren familiären Problemen zu viel Platz ein - im Vergleich war das eine zu gewöhnliche Geschichte. Ich hätte gerne mehr von den anderen Personen und dem Haus erfahren.
    Insgesamt aber eine unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Charakteren.

  5. Cover des Buches Judas (ISBN: 9783518466704)
    Amos Oz

    Judas

     (58)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Amoz Oz ist ausgezogen, um eine politische und religiöse Analyse mit einem Roman zu verknüpfen und das ist meiner Meinung nach gehörig in die Hosen gegangen. Die Analyse der Staatengründung von Israel, der Regentschaft von Ben Gurion und die Beziehung des Judentums zu Jesus Christus und Judas Ischariot sind recht gut gelungen. Wenngleich ich die Judas Analyse schon einige Male woanders basierend auf dem gnostischen Judas Evangelium gelesen habe und manche Analysen auch doppelt breitgetreten werden.

    Die Romanhandlung hingegen ist voll gegen die Wand gefahren. Ich hasse Redundanzen abgrundtief!!! (Bitte hier 30 Rufzeichen und Großbuchstaben dazu denken). Zugegeben, Oz kann fantastisch fabulieren, aber bei der Dramaturgie hat er sowas von vergeigt, denn es passiert einfach nicht viel in der Geschichte, die Handlung kommt nicht vom Fleck und wenn irgendetwas passiert, ist es eine ewige wiederholte Beschreibung derselben Abläufe, deren Beschreibung am Anfang charmant scheint, dann irgendwann monkhaft zu belächeln ist und mit zunehmender Seitenanzahl so brüllend nervt, dass ich mir die Augen auskratzen wollte.

    Protagonist Schmuel verliert seine Freundin, schmeißt sein Studium kurz vor der Doktorarbeit über Jesus aus der Sicht der Juden hin und da ihn die Eltern nicht mehr unterstützen können, nimmt er einen Job als Gesellschafter des Behinderten Gerschom Wald an, der mit seiner Schwiegertochter Alija sehr zurückgezogen in einem alten Haus in Jerusalem lebt. Der alte Mann und der ehemalige Student politisieren und diskutieren ausführlich und vertreiben sich so den Winter. Die verwitwete Schwiegertochter Atalja wird von unserem Protagonisten angebetet, tausende ausführliche Warnungen, sich nicht in sie zu verlieben, schlägt er in den Wind.

    Schmuel isst wortreich beschrieben seine 100ste Gulaschsuppe mit Apfelkompott, sein ausladend geschildertes 50stes Käsebrot und die Reste des 70sten Grießbreis mit Zimt, den Herr Wald auf dem Teller übriggelassen hat (igitt wie grauslich). Da unser Protagonist sonst nichts isst und die Geschichte schon den ganzen Winter dauert, wundert es mich, dass ihm vor Skorbut nicht die Zähne ausfallen. Man möchte ihm zurufen: Iss endlich einen Salat, Junge! Auch die Prozedur des Bartpuderns wiederholt Schmuel viel zu ausführlich.

    Dazwischen brillante Streitgespräche und Analysen über Israels Beziehung zu seinen Nachbarn. Einen Feind zu einem Freund zu machen ist fast unmöglich, nur unterdrücken kannst Du ihn, das ist die falsche langfristige Strategie, sich Feinde zu machen.


    „Das glauben auch die Juden in Israel, weil sie keine Ahnung von den Grenzen der Macht haben. Die Wahrheit ist, dass alle Macht der Welt den Feind nicht in einen Freund verwandeln kann. Man kann den Feind zum Sklaven machen, aber nicht zu einem Liebenden. Mit aller Macht der Welt kann man Fanatiker nicht zu einem aufgeklärten Menschen machen. Und mit aller Macht der Welt kann man aus einem Rachedurstigen keinen Freund machen. Und genau da liegen die existenziellen Probleme des Staates Israel.“

    Ich habe Oz mal persönlich auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Dort sagte er: Wir sind mit den Arabern quasi in einer WG und wir müssen uns endlich arrangieren. Leider haben zu wenige damals bei der Staatengründung so gedacht und denken auch heute noch so. Letztendlich ist es genauso gekommen zwei Gemeinschaften, zerfressen vor Hass und Gift, die tausende Tote über Jahrhunderte und Generationen verursachen werden.


    „Schließlich leben die Juden in einem großen Flüchtlingslager und die Araber leben ebenfalls in einem großen Flüchtlingslager. Die Araber erleben jeden Tag die Katastrophe ihrer Niederlage, und die Juden erleben Nacht für Nacht ihre Angst vor Rache.“



    Leider wiederholen sich auch die religiösen Analysen über Jesus und Judas irgendwann einmal, indes die Romanhandlung gefühlte Ewigkeiten auf der Stelle trabt. Dann endlich, als ich schon die Geduld verloren hatte, passiert etwas. Hallelujah Jesus Christ, da muss sich der Schmuel einen Haxen brechen, damit er letzendlich Vitamin C in Form seines ersten Salats mit Oliven bekommt und der Autor ihn schließlich ins Bett der Atalja schreiben kann. Der erste Sex war dann auch sehr unspektakulär und langweilig mit vorzeitigem Samenerguss, der zweite war wahrscheinlich sehr gut, aber gerade hier versagt die Erzählkunst und Wortgewandtheit von Oz völlig.

    Das offene Ende ist dann nur das Tüpfellchen auf dem I der Enttäuschung und hat mich eigentlich gar nicht mehr so sehr gestört, denn ich hab das Interesse an den Protagonisten und der Geschichte verloren.

    Fazit: Bedauerlicherweise nur Mittelmaß, so viel Potenzial und so viel Talent derart vergeudet. Das gesamte Werk stinkt nach der ersten Hälfte total ab und ergeht sich in ewigen Wiederholungen. Da hilft auch die sparsame Handlung am Ende nichts. Wäre Oz bei der politisch-religiösen Analyse geblieben, hätte nicht versucht, diese mit einem Roman zu verbinden, und hätte die Wiederholungen auch in der Analyse etwas gestrafft, hätte mir das Buch sogar ausnehmend gut gefallen. Denn es hat seine brillanten Momente, die leider nur Momente bleiben und das ist zu wenig für eine gute Beurteilung meinerseits.

  6. Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852804)
    Dorit Rabinyan

    Wir sehen uns am Meer (DAISY Edition)

     (7)
    Aktuelle Rezension von: EmmaZecka
    Gestaltung
    Im Argon Verlag legt man bei der Hörbuchgestaltung sehr viel Wert auf Barrierefreiheit. Woran das liegt?

    Zum einen werden Produktionen im Daisy Format produziert. Keine Sorge, ihr könnt das Hörbuch auch auf normalen MP3 Playern hören, allerdings können dann die speziellen Funktionen nicht genutzt werden. Dank dem Daisy Format kann man nämlich nicht nur von Kapitel zu Kapitel springen, sondern auch von Satz zu Satz oder - wenn man das Hörbuch mit einem Gerät hört, dass das Daisy Format unterstützt - können auch Notizen zum Hörbuch hinzugefügt werden.

    Zum anderen befinden sich die Daisy Hörbücher in Hüllen, die mit Blindenschrift beschriftet sind. Das finde ich unheimlich praktisch, weil man, wenn man blind ist, problemlos das passende Hörbuch aus dem Bücherregal holen kann.

    Allerdings gibt es da nur einen Nachteil: Die Daisy Hörbücher befinden sich nicht in normalen CD Hüllen, sondern haben das Format einer DVD Hülle. Das fand ich persönlich etwas schade, weil ich das Hörbuch so nicht in meinem CD Regal unterbringen konnte, weil es einfach zu groß war. Dabei lassen sich Punktschriftbeschriftungen auch auf kleineren Hüllen anbringen.

    Kommen wir aber nun zur Sprecherin: Wir sehen uns am Meer wird von Luise Helm gelesen. Kaum hatte ich mit dem Hörbuch begonnen, stellte ich irritiert fest, dass ich die Sprecherin kaum wiedererkannt hätte. Erst im März hatte ich Ein ganzes halbes Jahr gehört und dachte eigentlich, sie hätte den Großteil der Geschichte gesprochen. Dort kam mir ihre Stimmfarbe etwas heller vor. In Wir sehen uns am Meer, klingt ihre Stimmfarbe dunkler. Und ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Stimmfarbe ja nach Produktion so unterscheiden kann.

    Luise Helm stellt unsere Hauptcharaktere wunderbar dar und greift zudem die schwierige Situation auf, in der sich die beiden befinden. Einerseits erleben wir in Wir sehen uns am Meer eine junge Liebe, die aber auch von einer Schwere geprägt ist. Eine Last, die unsere Protagonisten nicht abschütteln können. Und das konnte Luise Helm glaubhaft darstellen.

    Inhalt / Spannung
    Liat und Chilmi lernen sich durch einen Zufall in New York kennen und verlieben sich beinahe auf den ersten Blick ineinander. Doch da gibt es ein großes Problem: Liat ist Israelin und Chilmi Palästinenser. Obwohl beide in Israel aufgewachsen sind, sind sie unterschiedlich sozialisiert worden und wissen genau, dass ihre Liebe in der Heimat nicht bestehen könnte. Was ihnen bleibt, sind drei gemeinsame Monate, die sie so gut wie eben möglich nutzen möchten.

    Hier begegnet uns eine Art moderne Version von Romeo und Julia. Allerdings wird Wir sehen uns am Meer nicht etwa von einem Familienkonflikt bestimmt. Liat und Chilmi wurden so sozialisiert, dass sie das Volk des jeweils anderen als Feind ansehen müssten. Und genau das sorgt immer wieder für Konflikte in ihrer Beziehung.

    Mir gefiel es sehr gut, dass neben der Liebesgeschichte auch noch ein gesellschaftlicher Konflikt in die Handlung eingebaut wurde. Ein Konflikt, der in unserer westlichen Kultur vor ein paar Jahrhunderten ebenfalls noch sehr präsent war. Katholiken und Protestanten in einer Beziehung wurde auch bei uns lange Zeit nicht gerne gesehen.

    Der Inhalt stimmte mich stellenweise sehr nachdenklich, weil hier sehr eindrücklich geschildert wird, was passiert, wenn Menschen unterschiedlich sozialisiert werden und es Konflikte gibt, die über Generationen weitergegeben werden. Dabei suchen beide Gruppen nach Frieden und dennoch ist es so schwer, eine gemeinsame Lösung für die Konflikte zu finden.
    Doch zwischen Liat und Chilmi steht nicht nur der gesellschaftliche Konflikt. Die beiden Protagonisten sind auch sehr gegensätzlich.

    Liat sucht nach Ordnung und Struktur. Ihr ist es wichtig, was Freunde und Familie über sie denken und so macht es sie unglaublich nervös, als sie ihre Beziehung zu Chilmi verheimlichen muss. Eine Beziehung, die sie nicht kontrollieren kann.
    Chilmi ist verträumt und sehr gefühlvoll. Während Liat ihr Leben organisiert, lässt sich Chilmi überraschen, was das Leben so für ihn bereit hält.

    Schreibstil
    Dorit Rabinyan erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Liat. Wir lernen also nicht nur Liats Gedanken kennen, sondern erfahren auch, wie sie Chilmi wahrnimmt. Und das sagt wiederum unbewusst viel über seinen Charakter aus.
    Immer wieder baut die Autorin Bedeutungen für hebräische oder arabische Wörter ein. Das fand ich persönlich sehr spannend, weil mir so fremde Kulturen und Sprachen ein bisschen näher gebracht wurden, ohne, dass es aufdringlich wirkte.

    Gesamteindruck
    Hinter Wir sehen uns am Meer verbirgt sich eine sehr tiefgründige Liebesgeschichte, die von der Frage geprägt ist, ob diese Liebe die gesellschaftlichen Konflikte überstehen kann und es doch noch ein Happy End für Liat und Chilmi gibt. Wer sich also für Liebesgeschichten interessiert, in denen nicht nur die Paarbeziehung im Vordergrund steht, sondern auch noch andere Konflikte thematisiert werden, sollte sich die Geschichte mal genauer anschauen. 
  7. Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783423142465)
    Olga Grjasnowa

    Der Russe ist einer, der Birken liebt

     (187)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Klappentext: Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

    Der Schreibstil von Olga Grjasnowa und die Geschichte zu Der Russe ist einer, der Birken liebt empfand ich als sehr bewegend und interessant. Sie setzt sich mit verschiedenen Identitäten auseinander, wo fühlt man sich zugehörig in einem fremden Land. Die Protagonistin muss Verluste verkraften und daraus resultieren tiefe Traumata, über die sie nicht hinwegkommen scheint. Der Roman beinhaltet wichtige Themen aus vergangener und heutiger Zeit. Für mich war die Geschichte sehr interessant und berührend zu lesen, auch wenn ich mir an Menschen Stellen ein bisschen was anderes gewünscht hätte, das Ende fand ich leider nicht so gut, aber dennoch passend zur Protagonistin, ich hatte mir einfach anderes erhofft. Trotzdem ein gutes Buch. 

  8. Cover des Buches Hier bin ich (ISBN: 9783596701209)
    Jonathan Safran Foer

    Hier bin ich

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Julia und Jacob haben drei gemeinsame Kinder und sich irgendwie auseinander gelebt. Der Prozess begann wohl schleichend und erscheint zu einem bestimmten Punkt nicht mehr umkehrbar. Im Rückblick wird auf den Anfang ihrer Beziehung geschaut, auf ihr inniges Verliebtsein und die Nähe, die auf der Strecke verloren ging.

    Als Hauptperson des Romans ist eindeutig Jacob auszumachen. Dabei lässt sich nur mutmaßen, wie viel autobiografische Elemente vom Autor selbst verarbeitet sind, wenn man sich mit seiner Biografie etwas näher auseinandersetzt. Ein zentraler Punkt spielt dabei sein Jüdisch-sein, doch nicht in tief traditionellem Sinn, sondern vielmehr in der Assimilation der meisten amerikanischen Juden.

    So ist zwar auch die Bar Mizwa des ältesten Sohnes gegen seinen Willen in Planung, aber mehr wie ein Familienevent. Dazu reisen auch Freude aus Israel an. Wie man sieht, gibt es bei solch einem umfassenden Werk viele Seiten- und Nebenlinien. So lebt auch noch der Großvater von Jacob, ein Überlebender der Shoah. Doch er ist des Lebens müde. Erwähnte ich schon den Familienhund Argus?

    Diese persönlichen und familiären Begebenheiten Jakobs werden mit einem fiktionalem Katastrophenszenario in Israel kombiniert. Dadurch ergibt sich eine potentielle Fluchtmöglichkeit für Jakob aus seinem ganzen Schlamassel.

    Wahrlich ein Epos. Als Leser bekommt man den Eindruck, eine nach der anderen Gefühlsschleife mit Jacob Bloch zu drehen. Dabei wurde es mir zumindest kaum langweilig. Das Werk erscheint in sich schlüssig. Foer experimentiert mit unterschiedlichen Stilen,was sich zum Schluss hin nochmals radikalisiert. Dieses Werk ist so ganz anders, als die beiden anderen Bücher, die ich bisher vom Autor gelesen habe.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob jeder an diesem Roman Gefallen finden kann. Hat man keinerlei Bezug zum Judentum, würde ich nicht zur Lektüre raten. Da ich eine Zeit lang selbst in Israel gelebt habe und mir die jüdischen Traditionen vertraut sind, fand ich das Werk für mich lesenswert (wenn auch mit gewissem 'Sitzfleisch').

  9. Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (ISBN: 9783462007824)
    Dorit Rabinyan

    Wir sehen uns am Meer

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Humpi

    Der Roman "Wir sehen uns am Meer" thematisiert die Liebe zwischen einer Israelin und einem Palästinenser. Die beiden laufen sich in New York über den Weg und lernen sich kennen sowie lieben - wohlwissend, dass ihre Liebe aufgrund der divergenten Herkunft keine realistische Zukunft haben wird.

    Mir hat die Handlung sehr gut gefallen, da Dorit Rabinyan einfühlsam und prägnant eine Liebesgeschichte schildert, die zugleich schön, aber auch unglaublich tragisch ist. Ich mag, wie politische Hintergründe verwebt werden, um auf die große Problematik der Liebe zwischen Liat und Chilmi aufmerksam zu machen. Ich mochte die beiden Charaktere sowie das Kennenlernen der beiden sehr, hätte mir aber im Verlauf der Handlung etwas mehr Spannung und weniger Längen gewünscht.

    Insbesondere die Botschaft, die dieser Roman mit sich bringt, gefällt mir aber sehr: Die Liebe sollte frei von politischen sowie religiösen/kulturellen Zwängen sein und ist vielleicht auch der beste Weg, um die Angst vor dem Fremden/Anderen zu überwinden.

    Wer sich über einen Roman näher mit der Thematik des Israel-Palästina-Konflikts auseinandersetzen möchte, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen! Man sollte jedoch keine extreme Spannung, sondern eine einfühlsame Schilderung der problematischen Liebe zweier Menschen erwarten.

  10. Cover des Buches Das letzte Testament (ISBN: 9783596178971)
    Sam Bourne

    Das letzte Testament

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Igno

    Bei Plünderungen im Rahmen des Sturzes Saddam Husseins im Jahre 2003 findet ein Junge eine Tontafel. Über Umwege landet die Jahre später in den Händen des israelischen Archäologieprofessors Shimon Guttman. Der erkennt noch die Brisanz der Tafel, denn sie enthält den letzten Willen Abrahams. Doch bevor er den Fund veröffentlichen kann, wird er ermordet. Weitere Menschen, die mit der Tafel in Kontakt waren, folgen. Der Nahost-Friedensprozess, der eigentlich gerade in einer aussichtsreichen Phase war, gerät wieder einmal in Gefahr.
    Um die Verhandlungen zu retten, schickt die US-Regierung Maggie Costello, ehemals Star-Mediatorin für NGOs, die UN und die USA, in die Region. Seit ihrem letzten Verhandlungsauftrag, bei dem sie schlimm scheiterte, hat sie auf Scheidungen umgesattelt. Mehr gezwungen als freiwillig nimmt sie den Auftrag an und beginnt Ermittlungen zu den rätselhaften Mordfällen. Schnell gerät sie dabei zwischen die Fronten.

    Das letzte Testament ist Band 1 der Reihe um Maggie Costello und erschien in der deutschsprachigen Fassung 2008, in der aktuellen 2010. Der Thriller stützt sich historisch lose auf die Lage im Nahostkonflikt in der zweiten Hälfte der Nullerjahre. Fest datiert in der Handlung ist lediglich der Strang um die Geschehnisse 2003 im Irak, die restliche Handlung findet »Mehrere Jahre später« statt. Allerdings gibt es innerhalb der Handlung Hinweise, so beispielsweise die Bildung der Einheitsregierung von Hamas und Fatah im Februar 2007, die im Buch bereits geschehen ist. Außerdem steht in den USA eine Präsidentschaftswahl an, was auf November 2008 datiert werden kann. Historisch abweichend ist dabei, dass es im Buch um eine Wiederwahl geht, der damalige US-Präsident George W. Bush aber am Ende seiner zweiten Amtszeit stand. Die Friedensverhandlungen, die im Buch thematisiert werden, sind Fiktion; real wurden diese erst 2010 wiederaufgenommen.

    Als Einstieg in die Reihe baut Bourne Das letzte Testament ein bisschen ungewöhnlich auf, was aber nur auffällt, wenn man sich nicht an die Reihenfolge hält und die restlichen Bände schon kennt. Denn im Gegensatz zu den späteren Bänden widmet er sich detailliert mit Maggies Vorgeschichte. Wo sich der Hintergrund der Hauptfigur in vielen anderen Reihen erst nach und nach im Rahmen einer Rahmenhandlung enthüllt, erledigt Bourne das gleich im ersten Band und dort auch am sehr viel präziser, als in allen späteren Bänden. Das betrifft insbesondere Maggies erste Phase als politische Mediatorin. Insofern relativiert sich meine Kritik an der fehlenden Charaktertiefe in den späteren Bänden ein wenig, man sollte die Bücher einfach chronologisch lesen.

    Mit Blick auf die Übersetzung von Rainer Schmidt habe ich für ein Buch von 2008 mit dieser Thematik erstaunlich wenig anzumerken. Rassismen und Sexismen werden insgesamt nur von negativ behafteten Figuren genutzt und die werden dadurch auch nicht sympathischer. Es gibt gegen Ende aber eine Stelle, an der Maggie »Gutmenschen« in negativer Konnotation nutzt, was mich sehr gewundert hat. Das Wort schien mir für die Zeit vor 2015 eher eine Randerscheinung. Allerdings muss ich feststellen, es hat seit den 1990ern einen schleichenden, aber stetigen Aufschwung. Dass es 2008 allerdings schon so weit im allgemeinen literarischen Sprachgebrauch angekommen war, dass man es in einer Übersetzung nutzen musste, wundert mich weiter.

    Davon aber abgesehen ist Das letzte Testament ein toller Einstieg in eine herausragende Serie. Maggie Costello ist als Protagonistin super gewählt. Thematisch bestechen Band und Serie insbesondere durch ihre recht enge Einbettung in die tatsächlichen Entwicklungen seit Mitte der Nullerjahre. Dazu kommt ein erhebliches Maß an Fachwissen über den Nahostkonflikt und seine Hintergründe und, was allerdings im ersten Band noch nicht so sehr zum Tragen kommt, die US-amerikanische Politik.

    Eine Contentwarnung muss ich mir noch gestatten: Es gibt einige wenige Folterszenen und recht eindrücklich beschriebene sexualisierte Gewalt. Gerade letzteres muss in der Deutlichkeit nicht unbedingt gut für jede:n sein.

    Also, lest Das letzte Testament und den Rest der Reihe. Es lohnt sich. Sam Bourne hat da mit der Verbindung aus Fiktion und sehr großer Realitätsnähe da wirklich eine oft schmerzhaft gute Thrillerreihe geschrieben.

  11. Cover des Buches Israels Existenzkampf (ISBN: 9783894582371)
  12. Cover des Buches Patria (ISBN: 9783442370276)
    Steve Berry

    Patria

     (14)
    Aktuelle Rezension von: moey
    Der ehemalige Regierungsagent Cotton Malone, der sich mittlerweile als Antiquar in der dänischen Hauptstadt niedergelassen hat, erhält überraschend Besuch von seiner Ex-Frau. Der gemeinsame Sohn wurde entführt, um eine Information von Cotton über die so genannte "Alexandria-Connection" zu erpressen. Dabei handelt es sich um die verschollen geglaubte Bibliothek von Alexandria, die das ganze Wissen der Menschheit enthalten soll. Den beiden bleibt nicht viel Zeit, um ihren Sohn wiederzubekommen, denn auch andere Mächte sind bei der Suche beteiligt. Ein rasanter und extrem actionreicher Thriller, der in verschiedenen Handlungssträngen von verschiedenen Orten parallel erzählt wird. Auch Cottons Freund Henrik Thorvaldsen ist wieder dabei, ebenso seine ehemalige Chefin Stephanie Nelle, die Cotton aus der Ferne unterstützen. Eine rasante Jagd quer durch Europa und den nahen Osten fesselt den Leser und lässt ihn nicht mehr los. Ein Verschwörungsthriller, der neben privaten Interessen auch politisch weit reichende Kreise zieht und die Handlungsstränge gekonnt verknüpft. Obwohl "Alpha et Omega", der Vorgängerband um Cotton Malone schon spannend war, kann "Patria" dies durch die spannende Thematik und die gute Umsetzung noch toppen. Das Buch ist clever konstruirt, gut aufgebaut und leicht lesbar, wenn auch realistisch gesehen teilweise ziemlich übertrieben und unrealistisch. Da es sich jedoch um einen Spannungsroman handelt, tut dies der Geschichte keinen Abbruch. Ein sehr unterhaltsamer und fesselnder Thriller zur kurzweiligen Unterhaltung.
  13. Cover des Buches Im Land der Verzweiflung (ISBN: 9783446250468)
    Nir Baram

    Im Land der Verzweiflung

     (3)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


    Der mittlerweile 40 Jahre alte israelische Schriftsteller und Intellektuelle Nir Baram hat sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem der schärfsten Kritiker der israelischen Besatzung des Westjordanlandes entwickelt, sondern zählt mittlerweile auch international zu den Schriftstellern, die in einem Atemzug mit Amos Oz oder David Grossmann genannt werden.

    Doch ähnlich hart wie mit der israelischen Regierungspolitik geht er um mit der israelischen Linken und der liberalen Boheme in Tel Aviv. Sie, so sagt er, halten an überkommenen Friedensplänen fest, die vielleicht in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts so etwas wie Hoffnung versprachen, mittlerweile aber völlig obsolet geworden sind.

    Dies zeigen sehr überzeugend seine Reportagen, die er bei Besuchen 2014 und 2015 in den besetzten Gebieten Westjordanlands geschrieben hat und die hier in einem Band gesammelt sind. Er kommt zu dem Schluss,  "dass die überwiegende Mehrheit aller Israelis keine Ahnung hat, wie das Leben auf der Westbank aussieht. Die meisten sind noch niemals dort gewesen. Man könnte meinen, wir reden über einen theoretischen, nebulösen Ort, der in unserer politischen Vorstellung nur vage existiert, so, wie wir über die Bürgerkriegsschauplätze in Syrien oder Kongo reden."

    Auch direkt in Ost-Jerusalem, nur wenige hundert Meter entfernt von den Orten, an denen die Touristen sich gegenseitig auf die Füße treten, hinter einer 12 Meter hohen Mauer, sieht er sich in Ras Khamis mit einer Welt konfrontiert, die man in Israel nicht vermutet hätte:
    "Ich habe bei meinen Recherchen Orte in Jerusalem gesehen, die waren schrecklicher als jeder andere Ort, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Schlimmer als in jedem Drittweltland, das ich besucht habe. Vor allem in jenen Teilen Ost-Jerusalems, die hinter der Sperrmauer liegen. Niemand im restlichen Israel glaubt, dass Menschen dort unter solch grauenvollen Bedingungen leben müssen."

    In den Dörfern der Palästinenser begegnet er sowohl Menschen, die eine Versöhnung für illusionär halten, als auch welchen, die genau dafür arbeiten. Er erzählt davon, wie eng auf diesem Gebiet schon lange zusammengewachsen ist, was doch nach der Ideologie beider Seiten nie zusammengehören sollte. Ohne die wirtschaftlichen Verbindungen der Palästinensergebiete zu Israel würden diese binnen weniger Wochen kollabieren. Genauso verhält es sich mit den jüdischen Siedlungen:
    "Sie sind überall, nicht nur in den großen Siedlungsblöcken, sie sind einfach überall, egal, über welche Straße man durch das Westjordanland fährt, überall sieht man die Siedlungen. Wir sind also nicht mehr in den 1990er-Jahren, wir haben es 2016 mit einer neuen Realität zu tun, in der sich hunderte und aberhunderte Siedlungen überall im Westjordanland finden. Und in denen leben hunderttausende Siedler. Juden und Palästinenser leben dort also miteinander total vermischt. Und ich kenne einfach keine politisch umsetzbare Idee, wie man diese Siedler aus dem Westjordanland wieder herausbekommen könnte."

    Zwei Völker, eine Heimat. Das ist eine Initiative in Israel, bei der Nir Baram mitarbeitet, und die auf kleine Modellprojekte für das gleichberechtigte Miteinander von Juden und Palästinensern baut und sie fördert und unterstützt. Eine hoffnungsvolle Alternative zu jener anderen Dystopie eines Apartheidmodells, von dem manche Hardliner träumen.







  14. Cover des Buches Palästina (ISBN: 9783037310502)
    Joe Sacco

    Palästina

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Antigone8
    Ein paar Worte zum Autor:
    Joe Sacco wurde 1960 in Malta geboren. Er studiere Journalismus an der University of Oregon und arbeitete danach für den Verlag Fantagraphics Books. 1991/1992 bereiste er zum ersten mal Israel und die palästinensischen Gebiete. Seine Erlebnisse verarbeitete er in neun Comic Heften. Dafür erhielt er 1996 den American Book Award. Außer an seinen Büchern arbeitet er noch für das Time Magazine, den Guardian und das New York Times Sunday Magazine.

    In Palästina sind die einzelnen Comic Reportagen zusammengefügt, für die Secco den American Book Award bekam. Dabei handelt es sich um eine Art Tagebuch in Form von Bild und Text.

    Joe Sacco macht sich gemeinsam mit dem Leser auf den Weg um die Lebenswelt der Palästinenser besser verstehen zu können. Er begibt sich dabei in die einzelnen Gebiete, trifft die dort Lebenden und zeichnet ihre Geschichten und somit die Geschichte eines Volkes auf. Sacco lässt dabei ganz bewusst die israelische Darstellung in seinem Comic außen vor. Es geht ihm vielmehr darum, die Realität in den palästinensichen Siedlungen und Lagern aus Sicht ihrer Bewohner zu zeigen.

    In diesem Werk gelingt es dem Autor, die grauenvolle Situation in den besetzten Gebieten auf eindrückliche Weise darzustellen. Dabei schafft er dem Leser einen Zugang zu diesem äußerst komplexen Thema gerade indem er Alltagszenen und teils banale Texte verwendet. Er bricht den Konflikt in einzelne, sehr individuelle Erlebnisse und Gefühle auf und genau darin besteht die Wucht dieser Art der Berichterstattung.

    Als Einstieg in das Thema Nahost Konflikt sehr gut geeignet aber auch um einen neuen Blick auf die politischen Entwicklungen in dieser Region zu erhalten. Eine Leseempfehlung.
  15. Cover des Buches Das Leben kleben (ISBN: 9783844505948)
    Marina Lewycka

    Das Leben kleben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Georgie Sinclair hat ihren Ehemann gerade vor die Tür gesetzt. Ihr jugendlicher Sohn vergräbt sich tief vorm Computer und hängt dubiosen Endzeittheorien nach. So hält Georgie gerade wenig zuhause. Auf ihren Streifzügen in der Nachbarschaft macht sie mit Mrs. Shapiro Bekanntschaft, die in einer alten, verwunschenen Villa mit vielen Katzen haust. Sie nimmt die Einladung zu einem zweifelhaften Essen an und schwups gilt sie als engste Angehörige, als Mrs. Shapiro nach einem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Eigentlich möchte man die betagte Dame ins Altersheim stecken und bald entsteht eine Wettstreit um die Villa und das lukrative Grundstück, auf dem sie steht. Georgie gerät in Verstrickungen die sich durch die Zeit und bis ist ferne Gefilde ziehen.....

    Die Geschichte an sich ist locker-flockig geschrieben und bietet auch eine schön große Prise Humor. Im Blick zurück wird jedoch auch das schwere Thema der Judenverfolgung angeschnitten. Der aktuelle Konflikt wischen Juden und Palästinensern in Israel wird nach London verlagert und auf deutlich abgeschwächte Weise beim Kampf um die Villa ausgetragen.

    Mit der Hauptperson und Ich-Erzählerin Georgie konnte ich doch gewisse Sympathien entwickeln und die Figur der Mrs. Shapiro ist wunderbar verschroben und birgt ein Geheimnis.

    Es handelt sich um eine gekürzte Fassung auf 4 CDs mit ca. 5 Stunden Laufzeit.

    Fazit: Dem Roman an sich würde ich gute 4 Sterne geben. Eine weitere Aufwertung findet durch die fantastischen Lesekünste von Katharina Thalbach statt.


  16. Cover des Buches Offene Wunde Nahost (ISBN: 9783203760148)
  17. Cover des Buches Fake (ISBN: 9783608503494)
    James Rayburn

    Fake

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Schnuppe
    Friedensverhandlungen im nahen Osten sollen zum Amtsende des amerikanischen Präsidenten forciert, wenn möglich erfolgreich abgeschlossen werden. Daran haben nicht alle ein Interesse, für die Waffenindustrie würden damit ein wichtige Einkünfte wegbrechen. Als bei einem Drohnenangriff eine amerikanische Geisel involviert ist , versuchen daraufhin alle Parteien die Verhandlungen in ihren Sinne zu beeinflussen. Fake News sind da noch das wenigste, auch vor Mord wird nicht zurückgeschreckt. Leider kann man sich als Leser nur zu gut vorstellen, dass dies nah an der Wirklichkeit ist. Die 383 Seiten lassen sich gut lesen, sie sind in sehr kurze Kapitel (meist ca. 4 Seiten) unterteilt. Jedes Kapitel stellt den anderen Blickpunk eines anderen Protagonisten vor, so entsteht manchmal eine "Hektik", die gewollt ist.
  18. Cover des Buches Der Duft des Sussita (ISBN: 9783446240292)
    Robert Scheer

    Der Duft des Sussita

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962
    Der Autor: Robert Scheer wurde 1973 in
    Rumänien geboren und lebte mit seiner
    Familie ab 1985 in Israel. Er versuchte sich
    als Rockmusiker in London, auch als
    Dolmetscher und als Musikproduzent. Heute
    lebt er seit 1999 in Tübingen und ist nach
    einem Philosophiestudium als Buchhändler
    und auch Schriftsteller tätig. Aber auch
    sonst ist er sehr vielseitig begabt.

    Dieses Buch ist 2012 im Hansa-Verlag
    erschienen.

    In 12 wunderbaren Kurzgeschichten
    berichtet Robert Scheer u. A. über den
    Duft des Sussita. Es handelt sich
    nicht um eine Modemarke oder
    Parfum, nein es ist ein Auto. Über eine
    glückliche Familie, die ihren ersten
    Ausflug mit diesem neuen Auto macht
    und nach dem Essen das Auto nicht
    mehr finden kann. Oder wie ein
    Opernbesuch zum ersten Richard
    Wagner Konzert in Israel bei den
    Israelis ankommt. Ganz besonders
    gefallen hat mir die Geschichte mit
    Lothar Matthäus, der sich in Israel
    als Trainer versucht hat und leider
    den Spieler mit dem falschen Namen
    arrangieren wollte oder die Privatisierung
    der Essenlieferungen an der Front für
    die Soldaten.

    Der Leser bekommt einen hervorragenden
    Einblick in die Lebensweise und auch
    Denkweise der in Israel lebenden Menschen,
    mit all ihren Macken und Eigenarten.
    Sehr amüsant fand ich es.

    Auch hat Robert Scheer so seinen ganz
    eigenen Stil etwas zu erzählen. Durch
    häufige Wiederholungen der Wörter und
    Sätze prägt sich der Text richtig ein.
    Lässt es noch mal Revue passieren, denkt
    darüber nach und ich musste dann auch
    immer mal wieder Dinge nachschlagen
    oder auch Passagen aus der Bibel
    heraussuchen. Habe einiges neues gelernt,
    über die ausgestorbene Gattung der
    Amalekiter und über die geheimnisvollen
    Drusen, die nur noch in einigen wenigen
    Ländern leben.

    Von solchen Geschichten darf es ruhig
    noch mehr geben. 
  19. Cover des Buches Die Rache des Falken (ISBN: 9782919800117)
    Werner Sonne

    Die Rache des Falken

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    "Die Rache des Falken" ist ein fiktiver Roman zum Nahostkonflikt, der den Leser aber viele Male kräftig schlucken lässt.  Zwar ist die Geschichte wie gesagt fiktiv - ein palästinensischer Terrorist droht, einen nuklearen Sprengkopf „irgendwo in der Stadt“, in Washington D.C. - zu platzieren. Doch mit Blick auf die politischen Kriege, Konfliktsituationen, Krisen und Eskalationen, welche die unbeteiligten Bürger der betroffenen Länder wieder und wieder um ihr Leben zittern lassen, habe ich das Buch mit einer gewissen Bitternis gelesen. Das ist ein Buch; ein Thema, auf das man sich einlassen muss. Und zwar in aller Ruhe. Sich mal schnell zwischendurch in einer kurzen Pause ein paar Seiten vornehmen ist nicht. Zumal vor allem der Pool an Figuren ebenso groß ist, wie deren politischen Ansichten und der Szenenwechsel rasch aufeinander folgend. Vor allem zu Anfang, wenn man als Leser noch nicht richtig drin ist in der Storyline, kann der Überblick verloren gehen. Von daher ist das „sich Zeit nehmen“, hier unbedingt ratsam. Es lohnt sich! Und am Ende? Am Ende habe ich Muhameds Worte im Stillen mitgeflüstert.

  20. Cover des Buches NOAMI - Eine Reise nach Jerusalem (ISBN: 9783943446449)
    Peter Berg

    NOAMI - Eine Reise nach Jerusalem

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Katja_Peschel

    Das Buchcover finde ich sehr ansprechend. Die Handlung laut Klappentext war für mich auch sehr interessant und macht das Buch spannend. 

    Der Schreibstil des Autors ist wirklich sehr schön, flüssig, detailreich und gut verständlich. Natürlich handelte dieses Buch viel von Politik, schliesslich studiert Joachim dieses Fach auch und interessiert sich sehr dafür. Mir hat im Buch sehr gefallen wie wunderbar bildlich die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten beschrieben wurden, so dass man das Gefühl hatte mittendrin zu sein und einen wunderbaren Reiseführer vor sich hat. Die spannende Geschichte um Noami und Joachim fand ich ebenfalls sehr gut, immer wieder gab es Wendungen in dem Fall. Was ich etwas merkwürdig empfand war die Vielzahl der weiblichen Bekanntschaften von Joachim, aber gut, jede hatte ihre Aufgabe. 

    Für mich persönlich waren die ganzen politischen Erklärungen und Hintergründe sehr anstrengend zu lesen, aber nichtsdestrotz sind sie für die Geschichte natürlich wichtig. 


    Alles in allem ein sehr gutes informatives und spannendes Buch und ich bin gespannt auf den 2ten Teil. Von meiner Seite her auf jeden Fall eine Empfehlung!

  21. Cover des Buches Der Schläfer (ISBN: 9783492252591)
    Daniel Silva

    Der Schläfer

     (43)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

     

    Die israelische Botschaft in Rom wird durch einen Bombenanschlag vollständig zuerstört.

     

    Während sich beim Dienst die Bürokraten um die freiwerdenden Posten bemühen, wird ihnen eine Daten-CD überbracht. Der italienische Geheimdienst kann die Daten nicht entschlüsseln.

     

    Was der Dienst auf der CD findet, löst große Unruhe aus. Gabriel Allons fast vollständiger „Lebenslauf“ taucht darin auf wie kürzlich in Venedig geschossene Bilder.

     

    Als Restaurator bleibt ihm nichts anderes übrig, als nach Israel zurückzukehren. Die Enttarnung liegt schwer auf ihm.

     

    Gemeinsam mit einem frisch zusammengestellten Team versuchen sie, den Kopf des Anschlags zu ermitteln.

     

    Erst die junge Agentin Dina bringt das Team auf die richtige Spur und jetzt gilt es abzuwarten.

     

    Ari Schamron, Urgestein des Mossad lässt Gabriel freie Hand, nichtsahnend, dass alle folgenden Taten eigentlich auf sein Konto gehen. Sein erster eigener Auftrag holt ihn jetzt ein und reißt Gabriel und seine Frau Leah fast ins Verderben.

     

    Daniel Silva lässt gewaltig Strippen ziehen. Gut ausgeheckte Pläne lösen sich in Schall und Rauch auf und erstmals scheint der Dienst vor einem Rätsel zu stehen, dass sie nicht lösen können.

     

    Politische Machtspielchen quer über alle Länder hinweg zeigen, wie eng die Welt doch eigentlich vernetzt und wie Staaten voneinander abhängig sind.

     

    Der Schläfer lässt den Mossad schön nach seiner Pfeife tanzen.

  22. Cover des Buches Wem gehört das Heilige Land? (ISBN: 9783492979078)
    Michael Wolffsohn

    Wem gehört das Heilige Land?

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Wo liegt denn nun das sogenannte Heilige Land, um das alle möglichen Völker und Religionen so streiten? Was steht denn in der Bilbel? Welche Hinweise der Landesbegrenzung gibt es und wer hat warum daran Rechte angemeldet? Ein flüssig zu lesendes Taschenbuch, sehr informativ. Wer blickt denn überhaupt noch durch bei all den Religionskriegen um dieses Heilige Land! Ist Israel damit gemeint? Oder doch ein Land im weiteren Osten oder Richtung Ägypten? Woher kommt der Begriff? Ich finde es immer wieder unglaublich, was die Bilbel, der Koran und ähnliche "heilige Schriften" für fatale Kriege auslösten, die bis in die heutige Zeit andauern und kein Ende in Sicht! (Kein Wunder, dass sich kein Außerirdischer hierher traut, meine Güte, ich sollte aufhören, so viele Bücher parallel zu lesen!)
  23. Cover des Buches Die Stunde der Jäger (ISBN: 9783442098262)
    Stephen Coonts

    Die Stunde der Jäger

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film (ISBN: B002O8EH82)

    Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage für den Film mit Redford, Moore und Harrelson: Ein Milliardär und Staatschef aus dem Nahen Osten lernt einen nahezu mittellosen jüdischen Ghostwriter aus Philadelphia in Atlantic City im Spielcasino kennen und lädt diesen zu einem Dinner mit den jeweiligen Partnerinnen an. Bei dem gemeinsamen Abendessen verkündet der Sultan, er halte jeden Menschen zu jeder Zeit für käuflich, es komme nur auf den Preis an. Um dies zu beweisen, bietet er dem neuen Bekannten an, ihm eine Million Dollar für eine Nacht mit der Frau des anderen an. Das Ganze wird noch pikanter dadurch, daß der arme Jude (Josh) im Sechs-Tage-Krieg von 1967 Israel verteidigt hat, der Moslem (Hassan) und sein Land hingegen das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Und Jash und seine Frau haben durch Ehebruch von beiden zueiandergefunden, während Hassan Josh jetzt ebenfalls Ehebruch anbietet. Das Buch bietet auch interessante Einblicke in das Judentum und die israelische Geschichte, und zu den Themen "Kapitalismus" und "amerikanischer Traum" hat das Buch sicher auch einiges zu sagen. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen, ich hab es in 2 Tagen verschlungen!

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks