Bücher mit dem Tag "nahostkonflikt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nahostkonflikt" gekennzeichnet haben.

56 Bücher

  1. Cover des Buches Breaking News (ISBN: 9783596296958)
    Frank Schätzing

    Breaking News

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 976 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)

    ISBN-13: 978-3596030644

    Preis: 18,00 €

    auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend


    Inhalt:

    Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an. 


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet. 


    Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft. 


    Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen. 


    Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.


    ★★★☆☆

  2. Cover des Buches Während die Welt schlief (ISBN: 9783453427808)
    Susan Abulhawa

    Während die Welt schlief

     (240)
    Aktuelle Rezension von: Manoik

    Die Art Gefühle und Empfindungen zu übermitteln beherrscht die Autorin hervorragend. Plötzlich erscheinen weder das Land noch die Leute als weit entfernte Fremde. Man erkennt Gemeinsamkeiten, trotz verschiedener Kulturen. Sorgen, Gedanken, Ängste. Gefühle die über jede Grenze hinwegreichen und geradezu ident erscheinen, unabhängig von Herkunft oder Religion. 

    Außerdem ist es oft schwer die Ungerechtigkeit, rohe Brutalität und Hoffnungslosigkeit, die mit Kriegen einhergehen, überbaupt zu begreifen. Die Autorin bringt Ansätze dieser Gefühle berührend nahe. 

  3. Cover des Buches Tanzende Araber (ISBN: 9783833300950)
    Sayed Kashua

    Tanzende Araber

     (25)
    Aktuelle Rezension von: irismaria

     „Tanzende Araber“ von Sayed Kashua handelt von einem palästinensischen Jungen, der in Israel lebt. Die Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben und in seinen Erzählungen von Eltern und Großeltern erfährt man vieles über die Geschichte Israels und das schwierige Zusammenleben von Juden und Arabern. Nach der Lösung eines öffentlichen Rätsels, darf der

    Junge ein jüdisches Elite-Internat in Jerusalem besuchen. Als einziger Araber hat er es dort allerdings nicht leicht, erlebt aber die ganz andere Lebenswelt der jüdischen Mitschüler und verliebt sich auch in eine Jüdin.

    Die Thematik ist sehr spannend, doch leider konnte mich der Stil nicht überzeugen. Viele Gedanken und Handlungen der Hauptperson konnte ich nicht nachvollziehen. Nebensächlichkeiten nahmen einen großen Raum ein, während wichtige Aspekte (wie etwa die Geburt der Tochter) nur nebenbei erwähnt wurden.

  4. Cover des Buches TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern ... (ISBN: 9783423218450)
    Jussi Adler-Olsen

    TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern ...

     (109)
    Aktuelle Rezension von: eriS

    Nicky Landsaat lebt zusammen mit ihrer Familie in Amsterdam. Eine Bilderbuchfamilie sieht aber anders aus: ihr Vater ein richtiger Tyrann, ihre Mutter schluckt alles und verkriecht sich und ihre Geschwister sind drogenabhängig und sind kriminell. Als einzige der Familie hat sie es zu etwas gebracht und verfügt über einen hervorragenden Studienabschluss. Nicky bewirbt sich bei Christie NV, einer Beratungsfirma, die darauf spezialisiert ist grosse Firmen zu zerschlagen und kann tatsächlich am Trainee-Programm teilnehmen. Doch mit ihrer unkonventionellen Denkweise verursacht sie so manches Kopfschütteln und kommt dabei nicht überall gut an. Einzig der Chef von Christie NV, Peter de Boer, beeindruckt diese andere Denkweise und auch ihr Erscheinen. Nicky geniesst das vollste Vertrauen von Peter und wird auch für einen Auslandseinsatz eingesetzt. Leider ist das Ergebnis dieses Einsatzes jedoch nicht so wie gewünscht und sie verliert die Anstellung. Als Peter jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird und einen speziellen Auftrag erhält, wird Nicky zu seiner engsten Vertrauten. Er soll einen einflussreichen Öl-Konzern vernichten, darf aber niemanden sonst damit beauftragen. Doch bei der Bewältigung der Aufgabe gehen beide ein grosses Risiko ein und geraten in Gefahr. Können die beiden den Auftrag dennoch zu Ende bringen?

    Takeover ist sehr spannend geschrieben und fesselt einem bereits zu Beginn an das Buch. Es braucht eine gewisse Zeit bis der Leser die Zusammenhänge versteht, wenn sie aber dann Verstanden sind, dann ist man in der Geschichte gefesselt. Als Leser fiebert man richtig mit und hofft dass für Peter und Nicky alles gut ausgeht.

    Nicky wächst dem Leser bereits von Beginn an ans Herz. Sie versucht aus der Familie auszubrechen und für sich ein besseres Leben aufzubauen. Ihre Geschwister versucht sie immer wieder auf den richtigen Weg zu bringen und sie hat auch kein Problem damit ihre Meinung loszuwerden. Ihre spezielle Denkweise macht sie sehr sympathisch und lässt sie noch stärker dastehen. Das Schicksal spielt ihr übel mit, sie lässt sich aber durch nichts und niemandem unterkriegen. Den Unternehmer Peter konnte ich am Anfang nicht so einordnen. Zum einen kommt er als sehr hochnäsiger Geschäftsmann rüber, der keine Skrupel hat Firmen zu zerstören und den Menschen ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Je mehr der Leser jedoch über seine Geschichte erfährt desto mehr, versteht man diese Persönlichkeit. Mir wurde er im Laufe der Geschichte immer sympathischer.

    Obwohl es sich bei dem Buch nicht um einen klassischen Alder-Olsen handelt, den wir von der Sonderdezernat-Q-Reihe kennen, kann ich das Buch empfehlen. Es ist ein ruhiger, fesselnder Thriller mit starken Persönlichkeiten.

  5. Cover des Buches Das Leben kleben (ISBN: 9783423253468)
    Marina Lewycka

    Das Leben kleben

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Für mich lebte "Das Leben kleben" von seinen skurrilen, undurchschaubaren Nebendarstellern - allen voran Naomi. Leider nahm die Ich-Erzählerin Georgie mit ihren familiären Problemen zu viel Platz ein - im Vergleich war das eine zu gewöhnliche Geschichte. Ich hätte gerne mehr von den anderen Personen und dem Haus erfahren.
    Insgesamt aber eine unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Charakteren.

  6. Cover des Buches Leihst du mir deinen Blick? (ISBN: 9783423782234)
    Valérie Zenatti

    Leihst du mir deinen Blick?

     (30)
    Aktuelle Rezension von: DieKirsche
    Nachdem ganz in Tals Nähe eine Bombe explodiert ist, beginnt sie zu schreiben, um das Erlebte zu verarbeiten. Eines Tages kommt ihr dabei die Idee einen Brief - besser gesagt eine Flaschenpost - zu schreiben, mit der sie Kontakt zu einem gleichaltrigen Mädchen aus dem Gazastreifen aufnehmen möchte. Tatsächlich bekommt sie irgendwan eine eMail. Allerdings stammt diese vom 20-jährigen Naim, welcher den Israelies weder besonders feindsehlig noch wohlgesonnen gegenübersteht und sich auch gegenüber Tal zunächst sehr zurückhalten und ironisch gibt. Der Großteils dieses Buches ist in Briefform geschrieben.Auch einige wenige Chatunterhaltungen gibt es, ergänzt durch Erzählungen in der Ich-Form aus Tals oder Naims Sicht. Auf diese Art und Weise entsteht auf den wenigen Seiten ein sehr gutes Gesamtbild über die Gefühlswelten beider. Auch die Sprache ist dementsprechend einfach und schnell zu lesen. Obwohl beide nur 100 Kilometer voneinander entfernt wohnen, unterscheiden sich ihre Welten sehr stark und es wird erst nach und nach ersichtlich, dass es auch durchaus Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gibt. Das Leben beider wird mehr oder weniger durch den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern geprägt. In Jerusalem werde Anschläge verübt, der Gazastreifen wird oft komplett abgeriegelt, es gibt Militärstreifen und Ausgangssperren. In ihren Briefen nähern sich die beiden nach und nach an während sie versuchen, den anderen zu verstehen. Hieran wird sehr deutlich, das es Frieden wohl kaum durch wechselseitige Gewalt sondern vielmehr durch einen Dialog geben wird, der jedoch nach wie vor eher in weiter Ferne schwebt. Am Ende des Buches ist man für beide Charaktere gleichermaßen eingenommen und macht sich gemeinsam mit dem jeweiligen Charakter Sorgen um den anderen, wenn wieder ein Selbstmordattentäter einen Sprengstoffgürtel gezündet oder eine Militärpatrouille geschossen hat. Allerdings fand ich beide Charaktere auch etwas überzeichnet. Tal ist die Optimistin in Person. Sie glaubt bedingungslos an den möglichen Frieden. Dazu gehört unter anderem, dass sie in diesem ersten Brief nach Gaza ihre komplette Identität offen legt, ohne Angst vor einem möglichen Fanatiker oder ähnlichem. Naim konnte mich auch nicht wirklich überzeugen. Er scheint das Gegenteil all dessen zu sein, was man sich unter "den Palästinensern" vorstellt. Sehr gebildet, steht er dem Islam kritisch gegenüber, hält nichts von den Kulturen seines Volkes, sondern sieht sich durch diese in seiner Freiheit eingeschränkt. Auch wenn seine Gedanken recht nachvollziehbar waren, hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass sich Tal mit jemanden unterhält, der nicht repräsentativ für den Konfliktpartner ist und gerade so wurde das Bild eines kaum möglichen Friedens noch verstärkt. Gut dargestellt werden hingegen die vielen Probleme, die es im Gazastreifen gibt und die durchaus eine ohnmächtige Wut bei den Betroffenen auslösen können. Das Ende ist gelungen und rundet dieses Buch gut ab. Für mich hätte es durchaus noch ein Epilog sein dürfen, damit die Dinge nicht so offen im Raum stehen bleiben, aber das Ende funktioniert auch so sehr gut. Fazit: In diesem Buch kann man viel über den Konflikt im Nahen Osten lernen. Dabei bleibt die Perspektive nicht einseitig und die Autorin schafft es den Leser zum Nachdenken anzuregen. Die Charakter wirken leicht stilisiert, schaffen es aber dennoch den Leser zu packen und erst nach der letzten Seite wieder loszulassen. Wertung: 4 Punkte Nicht nur für Jugendliche eine interessante Lektüre
  7. Cover des Buches Judas (ISBN: 9783518466704)
    Amos Oz

    Judas

     (58)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Amoz Oz ist ausgezogen, um eine politische und religiöse Analyse mit einem Roman zu verknüpfen und das ist meiner Meinung nach gehörig in die Hosen gegangen. Die Analyse der Staatengründung von Israel, der Regentschaft von Ben Gurion und die Beziehung des Judentums zu Jesus Christus und Judas Ischariot sind recht gut gelungen. Wenngleich ich die Judas Analyse schon einige Male woanders basierend auf dem gnostischen Judas Evangelium gelesen habe und manche Analysen auch doppelt breitgetreten werden.

    Die Romanhandlung hingegen ist voll gegen die Wand gefahren. Ich hasse Redundanzen abgrundtief!!! (Bitte hier 30 Rufzeichen und Großbuchstaben dazu denken). Zugegeben, Oz kann fantastisch fabulieren, aber bei der Dramaturgie hat er sowas von vergeigt, denn es passiert einfach nicht viel in der Geschichte, die Handlung kommt nicht vom Fleck und wenn irgendetwas passiert, ist es eine ewige wiederholte Beschreibung derselben Abläufe, deren Beschreibung am Anfang charmant scheint, dann irgendwann monkhaft zu belächeln ist und mit zunehmender Seitenanzahl so brüllend nervt, dass ich mir die Augen auskratzen wollte.

    Protagonist Schmuel verliert seine Freundin, schmeißt sein Studium kurz vor der Doktorarbeit über Jesus aus der Sicht der Juden hin und da ihn die Eltern nicht mehr unterstützen können, nimmt er einen Job als Gesellschafter des Behinderten Gerschom Wald an, der mit seiner Schwiegertochter Alija sehr zurückgezogen in einem alten Haus in Jerusalem lebt. Der alte Mann und der ehemalige Student politisieren und diskutieren ausführlich und vertreiben sich so den Winter. Die verwitwete Schwiegertochter Atalja wird von unserem Protagonisten angebetet, tausende ausführliche Warnungen, sich nicht in sie zu verlieben, schlägt er in den Wind.

    Schmuel isst wortreich beschrieben seine 100ste Gulaschsuppe mit Apfelkompott, sein ausladend geschildertes 50stes Käsebrot und die Reste des 70sten Grießbreis mit Zimt, den Herr Wald auf dem Teller übriggelassen hat (igitt wie grauslich). Da unser Protagonist sonst nichts isst und die Geschichte schon den ganzen Winter dauert, wundert es mich, dass ihm vor Skorbut nicht die Zähne ausfallen. Man möchte ihm zurufen: Iss endlich einen Salat, Junge! Auch die Prozedur des Bartpuderns wiederholt Schmuel viel zu ausführlich.

    Dazwischen brillante Streitgespräche und Analysen über Israels Beziehung zu seinen Nachbarn. Einen Feind zu einem Freund zu machen ist fast unmöglich, nur unterdrücken kannst Du ihn, das ist die falsche langfristige Strategie, sich Feinde zu machen.


    „Das glauben auch die Juden in Israel, weil sie keine Ahnung von den Grenzen der Macht haben. Die Wahrheit ist, dass alle Macht der Welt den Feind nicht in einen Freund verwandeln kann. Man kann den Feind zum Sklaven machen, aber nicht zu einem Liebenden. Mit aller Macht der Welt kann man Fanatiker nicht zu einem aufgeklärten Menschen machen. Und mit aller Macht der Welt kann man aus einem Rachedurstigen keinen Freund machen. Und genau da liegen die existenziellen Probleme des Staates Israel.“

    Ich habe Oz mal persönlich auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Dort sagte er: Wir sind mit den Arabern quasi in einer WG und wir müssen uns endlich arrangieren. Leider haben zu wenige damals bei der Staatengründung so gedacht und denken auch heute noch so. Letztendlich ist es genauso gekommen zwei Gemeinschaften, zerfressen vor Hass und Gift, die tausende Tote über Jahrhunderte und Generationen verursachen werden.


    „Schließlich leben die Juden in einem großen Flüchtlingslager und die Araber leben ebenfalls in einem großen Flüchtlingslager. Die Araber erleben jeden Tag die Katastrophe ihrer Niederlage, und die Juden erleben Nacht für Nacht ihre Angst vor Rache.“



    Leider wiederholen sich auch die religiösen Analysen über Jesus und Judas irgendwann einmal, indes die Romanhandlung gefühlte Ewigkeiten auf der Stelle trabt. Dann endlich, als ich schon die Geduld verloren hatte, passiert etwas. Hallelujah Jesus Christ, da muss sich der Schmuel einen Haxen brechen, damit er letzendlich Vitamin C in Form seines ersten Salats mit Oliven bekommt und der Autor ihn schließlich ins Bett der Atalja schreiben kann. Der erste Sex war dann auch sehr unspektakulär und langweilig mit vorzeitigem Samenerguss, der zweite war wahrscheinlich sehr gut, aber gerade hier versagt die Erzählkunst und Wortgewandtheit von Oz völlig.

    Das offene Ende ist dann nur das Tüpfellchen auf dem I der Enttäuschung und hat mich eigentlich gar nicht mehr so sehr gestört, denn ich hab das Interesse an den Protagonisten und der Geschichte verloren.

    Fazit: Bedauerlicherweise nur Mittelmaß, so viel Potenzial und so viel Talent derart vergeudet. Das gesamte Werk stinkt nach der ersten Hälfte total ab und ergeht sich in ewigen Wiederholungen. Da hilft auch die sparsame Handlung am Ende nichts. Wäre Oz bei der politisch-religiösen Analyse geblieben, hätte nicht versucht, diese mit einem Roman zu verbinden, und hätte die Wiederholungen auch in der Analyse etwas gestrafft, hätte mir das Buch sogar ausnehmend gut gefallen. Denn es hat seine brillanten Momente, die leider nur Momente bleiben und das ist zu wenig für eine gute Beurteilung meinerseits.

  8. Cover des Buches Ich versteh die Welt nicht mehr (ISBN: 9783492314275)
    Jennifer Sieglar

    Ich versteh die Welt nicht mehr

     (7)
    Aktuelle Rezension von: theophilia

    Liebe Leser, heute möchte ich Euch das Buch „Ich versteht die Welt nicht mehr“ von Tim Schreder und Jennifer Sieglar vorstellen. Auf dieses Buch bin ich aufgrund einer Empfehlung vom Piper Verlag gestoßen.

    Inhalt:
    Der Islamische Staat verbreitet weltweit Angst und Terror, in den USA wird ein Außenseiter zum Präsident gewählt, aus der Türkei vernimmt man ständig neue Schreckensmeldungen über Präsident Erdoğan und hierzulande wird die AfD stetig populärer – die Welt der Nachrichten dreht sich immer schneller, dabei sind viele Themen ohne fundiertes Hintergrundwissen kaum zu verstehen. Zugleich konsumieren viele Menschen diese Meldungen vor allem bruchstückhaft über die sozialen Medien. Hier setzt »Ich versteh die Welt nicht mehr« an und bietet auf verständliche und unterhaltsame Art Hintergründe zu den wichtigsten Nachrichtenthemen unserer Zeit.

    Meine Meinung:
    Das Cover des Buches ist in Himmelblau gehalten. Vielleicht soll es die Draufsicht vom Weltall darstellen. In der Länderkarte stecken Fähnchen mit den jeweiligen Brennpunkten die im Buch erklärt werden.

    Das Buch „Ich verteh die Welt nicht mehr“ wurde von Tim Schreder und Jennifer Sieglar als Klappenbroschur im Piper Verlag aufgelegt. in den Klappen sind auf einer Landkarte die Punkte der Erde zu sehen, von welchem in dem Buch die Berichte sind. In der hinteren Klappe sind Tim und Jenni bei der Arbeit zu sehen. Beide sind u.a. als Moderatoren der Kindersendung Logo bei Kika bekannt.

    Das Buch hat neben einem Vorwort, Dankesteil und Buchempfehlung 33 kleine Kapitel mit unterschiedlichen Brennpunkten der Erde. Das Buch kann auch als kleines Einführungslexikon zur aktuellen Weltpolitik gesehen werden. Nach der Kapitelüberschrift kommt eine kurze Einleitung farblich hinterlegt.

    Die Schrift ist in 2mm Standardschrift als reines Textsachbuch gedruckt. Nur zur Einleitung eines Kapitels ist ein Globus aufgedruckt mit einer Fahne, welche in dem Teil der Erde steckt, welches gerade besprochen wird. Vielleicht hätte eine etwas größere Landkarte als optische Orientierung neben der großen Weltkarte am Anfang des Buches zur näheren Orientierung verholfen.

    Das Buch kann wie ein kleines Lexikon verwendet werden. Jedes Kapitel lässt sich unabhängig vom anderen lesen und keines baut auf dem anderen auf.

    Tim und Jenni kenne ich von den Logonachrichten. Dort werden die Tagesnachrichten so für Kinder erklärt, dass sie verstehbar sind. Daher bin ich mit der Erwartung an das Buch gegangen, dass dies in einer einfachen Sprache gehalten ist. Doch bei näherem Durchlesen wurde mir schnell klar das das Buch für Teenager bzw. junge Erwachsene gedacht ist. Aber auch Senioren und Eltern von Kindern, die Tim und Jenni aus Logo kennen, sind mit diesem Buch angesprochen.

    Das Buch setzt einen etwas weiteren Sprachwortschatz voraus wie Logo Kindernachrichten. Ist aber im Prinzip genauso gut verständlich und tiefgründig geschrieben. Einige Themen z.B. Mord und Vertreibung sind für jüngere Kinder nicht so geeignet genauer auszuführen. Aber auch Eltern und Senioren sind

    Was ich aus dem Buch lernen konnte
    Es ist nicht aussichtlos die politische Weltlage zu verstehen. Hier ist ein Buch, das dem oftmals überforderten Nachrichtenseher Klarheit in die tägliche Nachrichtenflut an Hintergrundwissen bringt. Die 33 Weltbrennpunkte werden von Anbeginn der Entstehung zeitgeschichtlich fortlaufend dargestellt.

    Das Buch macht Mut sich weiter mit der Weltgeschichte auseinanderzusetzen. Erste Anfänge sind hier gelegt und der Nachrichtenseher kann sein hier erworbenes Wissen Tag für Tag selber vertiefen.

    Dank an Tim Schreder und Jennifer Sieglar für die ausführliche Recherche zu den aktuell brisanten Tagesthemen. Es ist zu erlesen wie viel Zeit und Mühe sie in ihr Buch investiert haben.

    Tim Schreder und Jennifer Sieglar durfte ich im Rahmen der Buchvorstellung auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennenlernen. Es hat mich gefreut sie genauso authentisch bei der Buchbesprechung zu erleben, wie ich Euch von Logo her kenne: jugendlich, kommunikativ und frisch aber trotzdem mit allem Ernst bei der Sache. Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt das Buch zu signieren. Hoffe, dass ihr noch lange die Jugendlichkeit bewahren könnt, um Logo Nachrichten den Kindern zu Präsentieren.

    Fazit:
    Das Buch kann ich für jeden Empfehlen, der sich an der Weltgeschichte interessiert. Ein Muss für jeden der Tagesnachrichten besser verstehen will.

    Autor:

    Tim Schreder
    Tim Schreder, geboren 1991, moderiert seit 2010 logo! und ist als Reporter für das ZDF weltweit im Einsatz. Er berichtete u.a. von den US-Präsidentschaftswahlen und der Fußball-WM in Brasilien. Für seine Reportage zur Flüchtlingskrise wurde er 2016 für den Grimme-Preis nominiert.

    Jennifer Sieglar
    Jennifer Sieglar, Jahrgang 1983, absolvierte ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk, wo sie derzeit Moderatorin für die Hessenschau ist. Seit 2008 ist sie für die ZDF-Nachrichtensendung logo! tätig, die sie seit August 2012 moderiert.

  9. Cover des Buches Eine Frau flieht vor einer Nachricht (ISBN: 9783596184309)
    David Grossman

    Eine Frau flieht vor einer Nachricht

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Die Frau ist Ora, deren Sohn sich nach dem Ende seiner 2-jährigen Wehrpflicht freiwillig zu einem Einsatz für die israelische Armee meldet. Die "Nachricht" ist die Angst der Mutter davor, dass ihr Sohn nicht zurückkehren wird, nachdem sie erfolglos versucht hat, ihn von seinem Plan abzubringen. Die "Fluchtroute" führt sie auf einer gemeinsamen Wanderung mit dem leiblichen Vater des Sohnes durch Galilea, episodenhaft in die ihre eigene und die Vergangenheit des Sohnes. 

    Beeindruckend ist der Kontrast zwischen der fantastischen Landschaft, durch die die Wanderreise wie ein roter Faden führt, und die Beschreibung des Alltags in Israel, der ständigen Alarmbereitschaft, auch der schwierigen Situation der Palästinenser und der Vergangenheit ihres Wanderpartners, der selbst schwer vom Krieg gezeichnet ist. 

    Der Roman ist wegen seines Inhalts, der Länge und auch seines Aufbaus nicht einfach, aber dennoch war ich nachhaltig beeindruckt und würde das Buch gerade wegen des aktuellen Hintergrunds (Herbst 2023) auf jeden Fall empfehlen. 

  10. Cover des Buches Ein schönes Attentat (ISBN: 9783641149437)
    Assaf Gavron

    Ein schönes Attentat

     (22)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln

    Das  Buch lag lange auf meinem Lesestapel, bis ich es nun endlich geschafft habe zu lesen und vor allem zu beenden, denn mitreißend war es nicht. Die Thematik, die Geschichte an sich und der humorvolle bis provokante Ansatz haben mir gut gefallen. Trotzdem habe ich mich immer mal wieder durchgequält, da irgendwie kein richtiger Lesefluss entstand. Immerhin wird es zu Ende hin noch etwas spannend, denn man möchte die ganze Zeit über wissen, wer zum Schluss noch lebt oder nicht. In dieser Hinsicht passiert über viele Seiten eigentlich nicht viel und auch sonst zerfranst sich das Ganze etwas.

    In "Ein schönes Attentat" treffen zwei Welten buchstäblich aufeinander. Auf der einen Seite gibt es den Israeli, der für eine elitäre "Zeitspar-Firma" arbeitet, eine seltsame Beziehung führt und zufällig in sozusagen zahlreiche Anschläge gerät, die sich irgendwann doch auf sein Innenleben auswirken, andererseits den Palästinenser, der mit einem bestimmten Feindbild aufgewachsen ist und einen schwierigen Alltag hat. Dass beide Seiten in einem Roman (und nicht zwei verschiedenen) beschrieben werden, ist auf jeden Fall positiv. Man erhält viele Einblicke, wird mit den Personen so richtig aber nicht warm. Teilweise wirkt das Buch sehr realistisch, andererseits gibt es Absurdes, Irreales und Satire. Nicht immer ist hier leicht zu trennen. Ich nehme zumindest an, dass es die beschriebenen Talkshows nicht gibt, obwohl es nicht viel wundern würde. Vielleicht liegt die Anstrengung beim Lesen auch an den zwei Perspektiven, die sich ständig abwechseln, vielleicht an der Erzählweise. 

    Auch wenn der Roman gesellschaftskritisch ist und zum Nachdenken anregt, ist es schwer, zu allen Fäden ein Fazit zu ziehen. So bleibt auch der Titel bis zum Ende unklar. Ein lustiges Buch ist es nicht, wie man schon vermutet. Die Entscheidung des Autors, sich auf seine Weise mit dem Thema zu befassen, ist sicherlich ungewöhnlich und lobenswert.


  11. Cover des Buches Die schwarze Macht (ISBN: 9783328100621)
    Christoph Reuter

    Die schwarze Macht

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Splashbooks

    Es vergeht kaum ein Tag, wo es nicht eine neue Schreckensnachricht aus dem Gebiet gibt, wo der Islamische Staat herrscht. Dieses Gebilde hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Terrororganisation ohne Gleichen entwickelt. Doch woher kommt sie? Wie kann es sein, dass sie allen Versuchen, sie auszulöschen, widerstanden hat? Wie ist überhaupt das Alltagsleben in den besetzten Gebieten? Das sind Fragen, die der SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter versucht in seinem Buch "Die Schwarze Macht: Der 'Islamische Staat' und die Strategien des Terrors" zu beantworten.

    Der Autor wurde 1968 geboren. Er studierte Islamwissenschaften und spricht fließend Arabisch. Der war "Journalist des Jahres 2012" und hat für Die Zeit und den Stern geschrieben. Er ist einer der letzten Reporter, die noch aus Syrien und Nordirak berichten.

    Vorab macht Christoph Reuter klar, dass er für viele seiner Aussagen keine direkten Quellen hat. Vielmehr verlässt er sich auf die Aussagen von Flüchtlingen, die er interviewt hat. Doch das tut der Aussagekraft seines Buches keinen Abbruch. Denn vieles, was er zu berichten weiß, hat trotzdem Hand und Fuß und weiß zu überzeugen.

    In seinem Band versucht er dabei jeden erdenklichen Aspekt bezüglich des "Islamischen Staates" abzudecken. Er beschreibt über mehrere Kapitel hinweg, die diese Organisation entstanden und an die Macht gelangt ist. Ebenso geht er auch auf den Umgang der Medien mit dem "IS" ein und wagt unter anderem auch einen Ausblick auf das, was geschehen könnte.

    Rest lesen unter:
    http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/22019/die_schwarze_macht_der_islamische_staat_und_die_strategen_des_terrors
  12. Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (ISBN: 9783426306185)
    Dorit Rabinyan

    Wir sehen uns am Meer

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Humpi

    Der Roman "Wir sehen uns am Meer" thematisiert die Liebe zwischen einer Israelin und einem Palästinenser. Die beiden laufen sich in New York über den Weg und lernen sich kennen sowie lieben - wohlwissend, dass ihre Liebe aufgrund der divergenten Herkunft keine realistische Zukunft haben wird.

    Mir hat die Handlung sehr gut gefallen, da Dorit Rabinyan einfühlsam und prägnant eine Liebesgeschichte schildert, die zugleich schön, aber auch unglaublich tragisch ist. Ich mag, wie politische Hintergründe verwebt werden, um auf die große Problematik der Liebe zwischen Liat und Chilmi aufmerksam zu machen. Ich mochte die beiden Charaktere sowie das Kennenlernen der beiden sehr, hätte mir aber im Verlauf der Handlung etwas mehr Spannung und weniger Längen gewünscht.

    Insbesondere die Botschaft, die dieser Roman mit sich bringt, gefällt mir aber sehr: Die Liebe sollte frei von politischen sowie religiösen/kulturellen Zwängen sein und ist vielleicht auch der beste Weg, um die Angst vor dem Fremden/Anderen zu überwinden.

    Wer sich über einen Roman näher mit der Thematik des Israel-Palästina-Konflikts auseinandersetzen möchte, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen! Man sollte jedoch keine extreme Spannung, sondern eine einfühlsame Schilderung der problematischen Liebe zweier Menschen erwarten.

  13. Cover des Buches Als die Sonne im Meer verschwand (ISBN: 9783453359147)
    Susan Abulhawa

    Als die Sonne im Meer verschwand

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Anfangs tat ich mich schwer, die Schreibart der Autorin zu verstehen. Jedem Kapitel ist eine seltsame Zusammenfassung vorangestellt, die man nur mit viel Fantasie deuten kann. Schwierig fand ich auch, mich bei all den Namen und Bezeichnungen (für Tante, Oma, Mutter des …) zurechtzufinden, obwohl es am Schluss ein Glossar gibt und zu meiner Freude auch einen Familienstammbaum.

    Es geht um das eigentlich unbeschreibliche Leid, das die Palästinenser seit 1947 ertragen müssen. Über die grausame und unmenschliche Brutalität der israelischen Soldaten geht die Erzählerin locker hinweg. Das verstehe ich gut, denn derartiges Leid kann man nur sachlich kurz formulieren. Gefühle hält der Verfasser diesbezüglich nicht aus und würde auch den Leser überfordern.

    Erzählt wird die tragische Geschichte einer Großfamilie, die aus Palästina vertrieben (sehr gelinde ausgedrückt) wird und in Gaza „lebt“. Ich bewundere diese Menschen sehr, die ihr Schicksal, für das sich weltweit kaum jemand zu interessieren scheint, nicht nur ertragen, sondern ihre positive Einstellung zur Familie und zum Leben erhalten und bewusst pflegen. Neben der Lebensfreude kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

    Ich bin froh, dieses Buch entdeckt zu haben und werde demnächst einen weiteren Titel dieser Autorin lesen.

  14. Cover des Buches Der Duft von bitteren Orangen (ISBN: 9783734100468)
    Claire Hajaj

    Der Duft von bitteren Orangen

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Ein wunderschöner Einband mit malerischem Titelbild, ein guter Titel und ein interessanter Klappentext, der auf eine spannende Geschichte neugierig macht, garantiert keinen guten Roman. Leider. Der Text ist derart schlecht und konfus erzählt oder übersetzt, dass ich ihn als unlesbar empfand und auf Seite 51 genervt abbrach. Ich bevorzuge klare Aussagen und habe überdies keine Freude an poetischen Umschreibungen.

    Da ich in meinem Bücherregal keine optischen Schönheiten, sondern für meinen Geschmack gut geschriebene Texte sammle, werde ich „Ismaels Orangen“ entsorgen.

  15. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  16. Cover des Buches Die Geschichte der Israelis und Palästinenser (ISBN: 9783423626316)
    Martin Schäuble

    Die Geschichte der Israelis und Palästinenser

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Mikki44

    Das Buch von Schäuble und Flug bildet eine gute Grundlage, um sich näher mit dem Nahostkonflikt zu befassen. Es wird geschichtliches und politisches Hintergrundwissen gegeben und ordnet die einzelnen Grundsteine für den Konflikt zeitlich ein. Anhand von Zeitzeugenberichten und zusätzlichem Infomaterial ist das Buch leicht verständlich und macht Lust auf eine noch intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema. 

  17. Cover des Buches Jaffa Road (ISBN: 9783596703852)
    Daniel Speck

    Jaffa Road

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    "Jaffa Road" ist ein brandaktuelles Buch, dass die Vergangenheit Israels sehr eindrucksvoll beschreibt. Daniel Speck hat hier sämtliche Nerven offen- bzw. blankgelegt, verpackt in eine dramatische Geschichte um einen ehemaligen deutschen Soldaten, Moritz, der am Schluss eigentlich 3 Familien hat,  die nichts voneinander wissen.  Wer sind nun diese Familien ? 

    Während des 2. Weltkriegs versteckt sich Moritz verletzt bei einer jüdischen Familie in Italien, die sich rührend um ihn kümmern. Dabei verliebt er sich in Yasmina, eine Adoptivtochter der Sarfatis. Diese erwartet ein Kind  

    ( Joelle) von Victor, ihrem Stiefbruder. Um die Ehre der Familie zu wahren, heiraten Moritz ( nun Maurice Sarfati) und Yasmina. Victor ist verschwunden. Nach dem Krieg gehen Maurice , Yasmina und Joelle als Familie nach Palästina  um dort ein neues Leben zu beginnen. Scheinbar mühelos bekommen sie eine Wohnung und treffen dabei auf Victor. Nachdem der Staat Israel 1948 ausgerufen wurde, bricht Chaos aus. 

    Parallel zu Yasminas Geschichte erfahren wir von der Palästinenserin Amal und ihrer Familie in Jaffa. Als 6 Jährige sieht sie zum letzten Mal ihre Heimatstadt. 

    Später lebt Amal mit anderen Palästinensern in München und lernt dort Moritz kennen. Sie ist eine Verfechterin ihrer Heimat Palästina und engagiert sich aktiv für " Gerechtigkeit " aus ihrer Sicht, jedoch nicht ohne politisch fragwürdige Aktivitäten ( PLO) zu unterstützen. Trotzdem ist sie gegenüber Moritz immer direkt und gerade heraus. Das gefällt Moritz. Als Geheimagent hat er nun die Aufgabe,  Abhörgeräte zu installieren und ist zwischen seiner Aufgabe und seiner Anziehung zu Amal tief gespalten. 

    Es ist schwer diesen Roman zu beschreiben,  doch hat man diesen Roman einmal gelesen,  hat man die Geschichte Israels besser verstanden und  doch noch einmal eine andere Sicht über die grundsätzlichen Probleme des Landes gewonnen. Eine traurige, ernste Geschichte, ein Land, das zeitlebens innere Kämpfe ausstehen muss, auch aufgrund Bestimmungen anderer Staaten, der UNO. Wird es je eine Lösung für Palästinenser und Israelis geben? Oder sind die Fronten schon so verhärtet, dass es immer wieder zum Krieg kommen wird? 






  18. Cover des Buches Wie denn sonst, wenn nicht gemeinsam? (ISBN: 9783775161169)
    Assaf Zeevi

    Wie denn sonst, wenn nicht gemeinsam?

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Schnuppe

    „Die Geschichte bildet das Fundament für das Verständnis der Gegenwart“

    Assaf Zeevi ist ein gefragter Israel Reiseleiter. Er hat sich mit diesem Buch daran gewagt, den Nahostkonflikt, der seit Jahren für polarisierende Nachrichten sorgt, auf den Zahn zu fühlen. Nach einer persönlichen Einleitung über seine Kindheit in Israel kommt ein ausführlicher geschichtlicher Teil, der den Leser sehr fordert. Danach wird man auf eine Reise durch Israel mitgenommen, bei denen die unterschiedlichsten Menschen zum Thema befragt werden. So bekommt man wirklich viele Meinungen mitgeteilt und kann versuchen sich ein Bild von den verschiedenen Seiten zu machen. Das Ganze ist natürlich nicht so schwarz-weiß, wie es oft in der Berichterstattung scheint. 

    Ein sehr umfangreicher Querschnitt, der aber doch nicht alle Meinungen enthält. Extreme Gruppierungen kommen nicht zu Wort. Aber es gibt auch Gegenden in denen das Miteinander zu funktionieren scheint, Menschen, die eine Lösung wollen und hoffentlich auch etwas erreichen können. 

    Der Autor hat all diese Stimmen zusammengefasst und sich keiner Seite angeschlossen. Eine gute Lagebestimmung, die trotz aller bestehenden Schwierigkeiten doch einen Hoffnungsschimmer für die Region aufzeigt.

  19. Cover des Buches Verdammtes Land (ISBN: 9783492307178)
    Andreas Altmann

    Verdammtes Land

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Chrischan
    Ich will über Palästina nichts als Geschichten erzählen, weil mich jede Illusion - die Antwort zu finden - längst verlassen hat. Geschichten von den einen, die andere quälen und erniedrigen. Und den anderen, die gequält und erniedrigt werden. Und Geschichten von Heldinnen und Helden, die es zäh und beherzt mit ihrer Wirklichkeit aufnehmen. Von Frauen und Männern, von denen all wir anderen etwas erfahren könnten: über Würde, über Großzügigkeit, über schiere Tapferkeit. Klar, vom Irrsinn und der Lächerlichkeit wird auch die Rede sein. Denn das muss man Palästina lassen: Stories hat das Land zu bieten, an jedem Eck, zu jeder Stunde. - Andreas Altmann

    Und so beginnt er einfach zu erzählen, der Reiseautor, der Weltenbummler und manchmal Aussteiger. Wie er im nicht ganz so heiligen Land ankommt; wie er aufgenommen wird, von Juden, von Muslimen, von Christen. Er erzählt, wie sie im begegnen, ihm dem Atheisten, dem durch und durch Ungläubigen: mit Herzlichkeit, mit Gastfreundschaft, mit Respekt.

    Doch es gibt auch jene "unangenehmen" Begegnungen. Aufeinandertreffen mit Fanatikern aller Seiten, mit den vernagelten Juden, den verbohrten Christen und den fundamentalistischen Muslimen. 

    Es ist eine Reise, die widersprüchlicher nicht sein könnte. Eine Reise in eine Welt zwischen Sehnsucht und Hass, zwischen Schönheit und der hässlichen Fratze des Krieges; eine Welt zwischen Himmel und Hölle. 
    Mittendrin Andreas Altmann, der mit einer unprätentiösen Sprache, mit Leidenschaft und Wehmut von Land und Leuten berichtet. Der aufmerksam zuhört und aufmerksam macht, ohne dabei zu fatalisieren. Altmann zeigt eben jene Menschen, die einfach nur frei und selbstbestimmt leben wollen. Die das Beste aus dem kargen Land machen wollen und nicht verstehen können, warum man ihnen diesen kargen Flecken auch noch wegnehmen will.
    Altmann macht kein Geheimnis daraus, dass er für einen palästinensischen Staat ist, aber er ist dabei nicht aufdringlich oder gar missionarisch. Er ist dieser idealistische Journalist, der alle Seiten betrachtet, der vorurteilsfrei an etwas herangeht.
    Ein wunderbarer Reisebericht, wie er schöner und aufrüttelnder nicht sein könnte. Durch und durch humanistisch, in Sprache und Gebaren. Sympathisch, bewegend und zutiefst menschlich.

    (c) Christian Hesse, Oktober 2014
  20. Cover des Buches Mit fremden Augen (ISBN: 9783423145619)
    Rafik Schami

    Mit fremden Augen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Rafik Schami, in Damaskus (Syrien) geboren, lebt seit 1971 in der Bundesrepublik und ist bekannt für orientalisch anmutenden Erzählungen und gesellschaftskritische Romane in deutscher Sprache.

    Beginnend mit dem 11. September 2001 hat er für ein halbes Jahr eine Art "politisches Tagebuch" geschrieben, in dem er sich vor allem mit der arabischen Welt beschäftigt. Seine Themen sind vielfältig, aber der Schwerpunkt liegt beim Palästinenserkonflikt, mehr noch als bei den islamistischen Terror-Anschlägen. 

    Er sammelt und kommentiert Informationen aus den deutschen und arabischsprachigen Medien und erzählt, was er von seinen im Ausland lebenden Freunden und Verwandten erfahren hat.

    Schami betont im Text mehrfach, dass es ihm wichtig ist, sich keiner Seite zuzuschlagen, und daran hält er sich auch. Sein Blick und seine Stimme sind die des Humanisten und Pazifisten.

    Mein Lese-Erlebnis:

    leider enttäuschend. 

    1. Rafik Schami ist ein  deutscher Schriftsteller. Er ist genauso weit weg vom Geschehen, wie wir anderen auch. Und - auch wenn er ein aufmerksamer Beobachter der Medien ist, und offensichtlich fleißig recherchiert hat - er hat nicht viel mehr Hintergrundwissen als du und ich. Der Vorteil, dass er Al Jazeera auf arabisch verfolgen kann, macht ihn noch nicht zum Polit-Profi.

    Er schreibt, was er sich denkt - und vieles davon ist klug und weise. Aber die Gedanken, die er sich macht, könnte ich mir selber auch machen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich von ihm lernen kann. 

    2. Deutsche Politik interessiert mich (als Österreicherin) - sogar wenn sie aktuell ist - recht wenig. Die deutsche Aussenpolitik anno 2001 ist mir persönlich wirklich völlig wurscht. 

    3. Überhaupt sind viel zu viele Einträge einfach nur abgeschriebene Nachrichtensendungen. Als privates Tagebuch vielleicht nützlich, aber für einen nur mäßig politisch interessierten Menschen wie mich nicht (mehr) interessant.

    4. Attentate und Vergeltungsschläge sind etwas Schreckliches. Aber es hätte wirklich gereicht, wenn im Vor- oder Nachwort gestanden wäre: im Zeitraum dieses Tagebuchs sind soundsoviele Palästinenser und Israelis getötet worden, anstatt beinahe unkommentiert die täglichen Zahlen immer wieder aus der Zeitung abzuschreiben. 

    Leseprobe:

    29.3.2002

    Israel antwortet auf die jüngsten Palästinenseranschläge mit der Großoffensive "Schutzwall" im Westjordanland. Truppen rücken in Ramallah ein und umstellen erneut Arafats Hauptquartier. Mit Ausnahme der Präsidentenbüros werden alle Gebäude des Komplexes zerstört. Im Amtssitz von Präsident Arafat liefern sich israelische Soldaten Kämpfe mit dessen Bewachern. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hatte zuvor Arafat zum "Feind Israels" erklärt. Die Armee ruft zur Teilmobilisierung auf. 

    5.4.2002

    ... Der UN-Sicherheitsrat produzierte wieder eine Resolution in der er Israel zum Rückzug aus den besetzen Gebieten aufforderte. Ich weiß inzwischen nicht mehr, die wievielte Aufforderung es ist. Der Sicherheitsrat erläßt seit 1967 ununterbrochen Resolutionen und wirkt im Hinblick auf Israel fast lächerlich. Israel ist keiner einzigen Resolution gefolgt. Auch alle Resolutionen in bezug auf die von Israel besetzen Golanhöhlen waren Verschwendung von Papier, Tinte und Zeit.

    Fazit:

    Für Politik- und Geschichte-Interessierte und für Fans des Autors möglicherweise interessant. Für mich nicht.

  21. Cover des Buches Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen (ISBN: 9783967410075)
    A. K. Grundig

    Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelf

    Sind es die Bilder oder die Bilder im Kopf, die einen mehr berühren? Wahrlich kann ein Bild mehr als tausend Worte sagen und doch, ohne Zusammenhang und in einer schieren Reizüberflutung können Bilder einen Film hinterlassen, der die Grausamkeit des Krieges verschleiert. Zudem ist es nicht ungewohnt, dass man bei täglicher Auseinandersetzung abstumpft, doch wo endet die Wahrheit und wo beginnt die Mutmaßung?
    Lea reist mit mehreren Journalisten und Fotografen nach Syrien. Noch scheint es alles ruhig, doch der Druckkessel ist zum Bersten gefüllt. Zu viele Interessen prallen auf dem nahezu kleinen Gebiet aufeinander. So dauert es nicht lange, bis die Reporter neben der Berichterstattung immer wieder um ihre Existenz fürchten müssen, wenn sie sich auf die Straßen begeben, um mit den Menschen zu sprechen oder sie durch Fotos am Leben zu erhalten. Doch wer erzählt was, wer hat welches Interesse? Werden sie auf Dauer geduldet oder ist es gar auf Dauer schlicht zu gefährlich?
    Doch wo das Gefühl der Angst sich umtreibt, ist auch das Gefühl nach Nähe und so treibt es Lea immer wieder zu dem Mann, der eigentlich nicht der Richtige für sie zu sein scheint. Denn ein Immortal War Baby ist ein Leben lang gezeichnet.
    Selbst jetzt da ich das Buch beendet und zur Seite gelegt habe, spüre ich noch diesen Druck auf der Brust. Man weiß um die Kriege und um seine Schrecken. Man kennt die Bilder und Videos. Man weiß, was Menschen anderen Menschen antun können.
    Doch ist es für das Format eines Buches, dass die Schmerzen und Leiden spürbarer macht, den Schrecken näher rückt, der die Gedanken für die Ursachen des Krieges befeuert. Das nachdenklich stimmt und gleichzeitig die Geschehnisse par absurdum führt.
    Alle Gefühle, die vermeintlich kleinen, wie das Betrunken sein vor der Fahrt ins Ungewisse, oder die großen wie zum einen Liebe und zum anderen Hass, vereinigt das Buch in sich, was es zeitweilig nahezu unerträglich macht es weiter zu lesen.
    Dabei ist das Schlimme: Es ist nicht wirklich eine Geschichte - es ist ein Spiegel der Realität.

    4 von 5 Zigaretten

  22. Cover des Buches Besetzte Gebiete (ISBN: 9783462001068)
    Arnon Grünberg

    Besetzte Gebiete

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Jin_ny

    Ich habe gemischte Gefühle. Zum einen war ich restlos begeistert von der lustigen Konstellation zwischen dem sogenannten Psychiater, Kadoke, und all den anderen Menschen mit dem er zu tun hat. Zum anderen haben mich manche Szenen dann doch eher verstört als dass sie meiner Meinung nach tatsächlich für die Story notwendig waren.
    Kadoke stolpert von einer irrsinnigen Situation zum nächsten noch groteskeren Moment. Dabei sieht er nicht ein wie er alles in den Sand setzt, alle vor den Kopf stößt und dabei Tabus und Grenzen bricht. Die Geschichte nimmt auch vor nichts Halt, verdreht alle Realitäten und anormalen Tätigkeiten um 180 Grad in selbstverständlicher Leichtigkeit und rüttelt an gefestigten Moralgedanken und Menschenformen. Dabei spielt Kadoke immer die Rolle des Außenseiters, immer unverstanden, in wiederkehrender Unzufriedenheit. Die Erzählweise ist dabei charmant, direkt und wütend, und verliert nie an Schärfe, was ich besonders gut fand. Interessanterweise gibt es auch keine Rolle, die das Ganze versucht ins richtige Licht zu rücken (wenn es denn überhaupt in diesem Buch ein "richtig" gibt). Somit bleibt es dem Leser selbst zu überlassen über Kadoke und die Situationen zu urteilen.

    Nach dem Lesen hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass man mich wach gerüttelt hat und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich Gefallen am Buch. Übrigens finde ich die Wahl des Titels "Besetzte Gebiete" höchstinteressant. Bei so vielen Ebenen und Anspielungen in dem Buch gehe ich davon aus, dass man die Besetzungen auf mehreren Ebenen meint, nicht nur die geografische, sondern auch die gesellschaftliche und geistliche. Das Buch bietet mehr als die Kurzbeschreibung erscheinen lässt und ich konnte das Buch nicht von der Hand lassen bis ich am Ende war, vergleichbar wie bei einem Unfall, wo man nicht wegsehen kann. Mir persönlich hat das Buch zwar Spaß gemacht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht für jeden gemacht ist.

    ** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **

  23. Cover des Buches Reportagen (ISBN: 9783037311073)
  24. Cover des Buches Mona (ISBN: 9783442483440)
    Dan T. Sehlberg

    Mona

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Noxia_Lupus

    Der Thriller "M.O.N.A." von Dan T. Sehlberg ist 2016 als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen. Im Großen und Ganzen besteht M.O.N.A. aus zwei miteinander verbundenen Handlungssträngen. Auf der einen Seite gibt es den ehemaligen MIT Professor Samir Mustaf, der aus Rache einen hoch aggressiven Computervirus entwickelt und auf der anderen Seite ist der schwedische Erfinder Eric Söderqvist, der ein revolutionäres Programm geschrieben hat, welches ermöglicht Mensch und Maschine zu verbinden. Kurz nachdem das Computervirus verbreitet wurde, fällt Erics Frau Hanna Söderqvist in ein mysteriöses Koma. Hängt es damit zusammen, dass sie das Programm ihres Mannes nach der Verbreitung des Virus' ausprobierte? Mir hat der Thriller sehr gut gefallen. Beide Handlungsstränge sind sowohl für sich genommen als auch zusammen gesehen hoch interessant mit faszinierenden und realistisch handelnden Charakteren. Ich habe das Buch schnell und begeistert gelesen. Einzig und allein das Ende war nicht wirklich zufriedenstellend, doch zum Glück gibt es einen zweiten Band auf den ich sehr gespannt bin.

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