Bücher mit dem Tag "naomi novik"

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10 Bücher

  1. Cover des Buches Das dunkle Herz des Waldes (ISBN: 9783570312445)
    Naomi Novik

    Das dunkle Herz des Waldes

     (529)
    Aktuelle Rezension von: Schatten

    Es gibt Bücher, die liest man einmal und dann nie wieder. Und es gibt Bücher, die liest man immer und immer wieder. Für mich fällt dieses in die zweite Kategorie.

    Obwohl mich weder Titel noch Cover angesprochen haben, hat es mich regelrecht angezogen und ich habe es nicht bereut. Die Idee ist nicht neu, aber ungewöhnlich und vor allem ist sie unfassbar schön umgesetzt. Vor allem aber lebt sie von der wunderbaren Dynamik der beiden Hauptcharaktere Angnieszka und Sarkan, die unterschiedlicher kaum sein könnten und trotzdem einfach eine unbeschreibliche Harmonie haben, die im Verlauf der Geschichte einfach immer schöner wird, ohne das sich aber einer der Charaktere dabei verbiegen muss.

    Ich liebe sehr, das sie sich immer treu bleiben und trotzdem aufeinander zugehen, auf eine schwer zu beschreibende Art zueinander finden. Eine so schöne Dynamik zwischen Menschen ist selten und wunderbar die ist einfach auf den Punkt getroffen.

    Auch davon ab ist die Geschichte sehr lesenswert und insbesondere das Ende phänomenal gut geworden. Es ist einfach nur liebe.

  2. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 02 (ISBN: 9783641091804)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 02

     (233)
    Aktuelle Rezension von: Xamaror

    Information zum Buch

    Klappentext:

    Kaum haben Captain Will Laurence und sein gewaltiger Drache Temeraire ihre erste Bewährungsprobe bestanden, da erscheint eine chinesische Delegation am britischen Königshof und fordert die Rückgabe Temeraires. Als Laurence sich weigert, muss er seinen geliebten Gefährten in den fernen Osten begleiten – ohne zu ahnen, was ihn und Temeraire am Ende ihrer langen, gefahrvollen Reise erwartet ...

    Das Buch hat 506 Seiten und 17 Kapitel. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Das Cover ist mysteriös zu erkennen ist ein chinesisches Gebäude.

    Die Hauptfiguren/Die Story *Spoiler-Warnung*

    Unsere beiden Hauptfiguren sind wieder Will Laurence und sein chinesischer Drache Temeraire. In dem zweiten Abenteuer konzentriert sich die Story auf die Überfahrt nach China. Nach der gewonnenen Schlacht wollten die beiden Freunde sich darauf vorbereiten im Krieg weiter beizustehen, doch kommt alles anders, nach dem die Chinesen am britischen Königshof ankommen und die Rückgabe des Himmelsdrachen forderten. 

    So blieb den beiden Will und Temeraire nichts anderes übrig als auf die Reise sich zu begeben nach China. 

    Schreibstil

    Wieder werden wir sehr intensiv in die Story reingezogen. Die Autorin schreibt sehr detailreich und bleibt dabei Ihrem Stiel Treu flüssig und verständlich sich auszudrücken. 

    Fazit

    Der zweite Teil ist ein wenig schwächer als der erste Band. Da dieser sich hauptsächlich auf die Überfahrt nach China konzentriert wurde es zum Schluss langatmige zu lesen. Auch wenn die Abenteuer sehr spannend waren die die zwei Protagonisten miteinander erlebt haben. 

    Trotzdem kann man sich sehr gut in die Geschichte versetzten und man fühlt sich gut unterhalten, als wäre man selbst dabei gewesen.  


  3. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 01 (ISBN: 9783641091798)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 01

     (371)
    Aktuelle Rezension von: Delphoxdx

    Ich hab mir den ersten und den zweiten Band von : Die Feuerreiter seiner Majestät , aus der Bücherei ausgeliehen. Ich hab knapp nur 100 Seiten gelesen, da ich den Protagonisten Laurence so langweilig fand. Er hat kaum Probleme, ist irgendwie zu alt um ein Fantasy Protagonist zu sein.  und Fantasy Bücher in der Realen Welt passt nicht so zusammen. 

  4. Cover des Buches Das kalte Reich des Silbers (ISBN: 9783570313909)
    Naomi Novik

    Das kalte Reich des Silbers

     (157)
    Aktuelle Rezension von: FineAnders

    In diesem Märchen geht es um Mirjem, die Tochter eines Geldverleihers, Wanda, ein sehr einfaches Mädchen mit einem fiesen Vater, und Irina, die Tochter eines Herzogs. Alle drei versuchen ihren Weg zu gehen und kämpfen für ihr Glück. Mirjem wird vom Winterkönig in sein Reich verschleppt, Irina muss den Zaren heiraten und Wanda versucht ihrem Vater zu entkommen. Wie das alles zusammenpasst muss jeder selbst herausfinden! Es war total spannend bis zum Schluss, einmal angefangen mit Lesen konnte ich mich nicht mehr losreißen.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Es wird in der Ich-Form erzählt, aber die erzählende Person wechselt immer wieder und man muss selbst herausfinden, wer grade dran ist. Das macht die Geschichte sehr spannend und abwechslungsreich und man kann gut in die einzelnen Personen reinfühlen. Ich mochte nur die Kapitel aus Stepon´s Sicht nicht so besonders gerne, das war mir dann doch zu einfach und kindlich gehalten. Und ich hätte gerne auch mal aus Sicht des Staryk-Königs gelesen...

    Ansonsten war die Geschichte für mich rund und hat mich gut unterhalten. Das Buch ist zu empfehlen für alle, die Märchen und Fantasy mögen.

  5. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 03 (ISBN: 9783641091811)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 03

     (194)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    „Drachenzorn“ knüpft direkt an die Geschehnisse aus dem zweiten Band „Drachenprinz“ an. Nach langer Zeit am kaiserlichen Hof in China wird es für Laurence und Temeraire Zeit, zurück nach England zu reisen. Temeraire fällt es sehr schwer, sich von seinen Verwandten zu verabschieden, aber er hat es sich in den Kopf gesetzt, den chinesischen Lebensstandard der Drachen auch in England durchzusetzen, wo Drachen noch als Tiere angesehen werden. 

    Da erreichen sie neue Befehle: In Istanbul befinden sich drei Dracheneier, die so schnell wie möglich abgeholt und nach England gebracht werden müssen. Also machen sich unsere Protagonisten auf, um die scheinbar endlose Wüste Richtig Istanbul zu durchqueren. Sie bekommen Hilfe von ihrem Führer Tharkay, dessen wirkliche Absichten nicht klar ersichtlich sind. Unterwegs treffen sie auf Wilddrachen, die frischen Wind in die Geschichte bringen. Auch andere Personen und Drachen sorgen für Überraschungen.

    Mit der Ankunft in Istanbul könnte man mit der Erfüllung ihres Auftrags rechnen, doch in Wirklichkeit geht es dann erst richtig los. Die weitere Reise führt über Österreich und das Königreich Preußen. 

    So langsam wird das Konzept offenbart: eine Serie dicht aufeinander folgender, in sich abgeschlossener Geschichten, die als großen Bogen das Leben Temeraires und Laurence inmitten der napoleonischen Kriege beschreiben. Es ist zwar ein interessantes Prinzip, jedoch auch befremdlich. Schließlich stehen wir nach dem rapid abgebrochenen Ende wieder einmal mitten im Geschehen da. Um zu erfahren, wie es weitergeht und ob Temeraires Kampf für die Rechte der Drachen erfolgreich sein wird.

    Naomi Noviks fiktive Welt voller Drachen wird um einige Elemente erweitert. Diesmal hauptsächlich um wilde Drachen. Das ist vor allem deswegen interessant ist, weil die Autorin damit ihr Konzept der Drachen als dem Menschen ebenbürtige, aber nicht gleichberechtigte Spezies weiter ausbaut. Dies stachelt die revolutionären Gedanken Temeraires immer weiter an, die nach den Erlebnissen in China auch langsam auf Laurence abzufärben beginnen. Der Anhang des Buchs, ein pseudowissenschaftliches Essay über Drachen als intelligente Rasse, liefert ebenfalls reichlich Zündstoff für Konflikte in den kommenden Teilen der Serie, auf die wir gespannt sein dürfen.

    Erzählt wird erneut aus Wil Laurences Sicht. Er ist nicht unbedingt die liebenswerteste Person. Wil ist rasch beleidigt, sobald er sich in seiner Ehre gekränkt fühlt. Seine Reaktionen sind dabei leicht übertrieben. Zudem ist er in seiner Erziehung und seine langen Jahre als Marineoffizier eingeengt. So findet er Auspeitschen eine sinnvolle Maßnahme, um die Disziplin aufrecht zu erhalten. 

    Termains Mannschaft ist zu unbekannt, um wirklich Gefühle zu ihnen zu entwickeln. Bei den Nebenfiguren bleibt die Autorin nach wie vor distanziert, so dass Todesfälle keine Wirkung erzielen. 

    In diesem Band geht es nicht überwiegend um die Probleme, die Laurence und Temeraire wegen ihrer Verbindung haben. Nun geht es wieder um den großen geschichtlichen Hintergrund. Den napoleonischen Kriegen.

    Dazu gehört der Coup der Engländer in Istanbul, der beinahe mit einem vollständigen Debakel endet.  Aber auch um die Aktionen von Wil Laurence und seinen Leuten in Österreich und Preußen. Dort versuchen sie nach besten Kräften und Gewissen zu helfen, was nicht immer von Erfolg gekrönt ist, zumal auch hier Verrat auf sie lauert.

    Durch die Reisebeschreibungen und die actionreichen Geschehnisse kommt die Interaktion zwischen Temeraire und Laurence etwas zu kurz. Jeder der beiden ist in seinen Aufgaben gefangen, dazu gehört für den Menschen auch das Schmieden von Schlachtplänen, während sich der Drache um einen gerade geschlüpften und äußerst lebhaften Nestling kümmern muss, der noch voller Übereifer ist.

    Die Handlung dreht sich um die große Völkerschlacht bei Leipzig. Die Autorin scheint dabei vorauszusetzen, dass sich ihre Leser besser mit der europäischen Geschichte und den dortigen Völkern auskennt und verzichtet darauf, denen mehr Profil zu geben.

    Da zunächst nicht so recht erkennbar ist, worauf das Ganze hinausläuft, besitzt gerade die erste Hälfte des Romans Längen. Die Handlung wirkt etwas zerfahren und kann insgesamt nicht mehr so fesseln wie die Vorgängerbände.

    Das Buch beginnt gut, und die Reise nach Istanbul ist interessant und ereignisreich beschrieben. Bis dahin hat das Buch echt Spaß gemacht. Doch die Sache mit den Dracheneiern und das ganze Versteckspiel waren eher mäßig. Das Ganze war schlecht in Szene gesetzt und irgendwie nicht richtig durchdacht. Erst als Will Laurence und Temeraire in Preußen ankommen, gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt. Die Beschreibungen der Schlachten waren spannend und interessant. Hier bewies die Autorin Ideenreichtum, denn es musste ja beschrieben werden, wie das Aufeinandertreffen zweie Armeen zur Zeit Napoleons sich ändert, wenn beide Kräfte auch noch über kampfbereite Drachen verfügen. So gesehen war das Ende ein wenig versöhnlich. Allerdings ist Drachenzorn der bisher schwächste Roman der Reihe.

  6. Cover des Buches Uprooted (ISBN: 9781447294139)
    Naomi Novik

    Uprooted

     (36)
    Aktuelle Rezension von: HBecker

    Dieses Buch hat es geschafft, mich tagelang an einer angemessenen Bewertung überlegen zu lassen. Da ich noch immer nicht restlos von meinem gegenwärtigen Urteil von 3,5 überzeugt bin, hier erstmal vorübergehend Stichpunkt.

    Warnung vorab: Die Story ist düsterer, als man vom Cover und Klappentext vermuten kann und die zweite Hälfte des Buches nimmt eine Wendung, die von dem anfänglich aufgebauten Setting rasend abweicht und beinah den Eindruck macht, man lese plötzlich eine völlig andere Geschichte.


    Positiv:

    -  ein schönes, verständlich vermitteltes Worldbuilding

    - vorallem der Wald! Ich hätte so gerne mehr über den Wald gelesen

    - überraschende, aber plausible Wendungen


    Negativ:

    - die Magie ist overpowered & das Magiesystem zuweilen unklar

    - die Protagonistin verhält sich schmerzhaft dumm

    - die Romanze hat keine Chemie, bzw. weniger als keine


    Sonstiges:

    - der sogenannte Drache ist weder ein Drache, noch kann er sich in einen verwandeln

    - viele Nebenfiguren sind in Charakterisierung und Handlungen spannender als die Protagonistin


    Fazit:

    Leseempfehlung unter Vorbehalt: Wer sich mehr für eine originelle Welt und Handlung interessiert, wird hier fündig, wer aber einen sympathischen Protagonisten oder einen romantischen Subplot zum Mitfiebern sucht eher nicht.

  7. Cover des Buches Drachenwacht (ISBN: 9783641091781)
    Naomi Novik

    Drachenwacht

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Nach dem gewaltigen Cliffhanger im Vorgängerband war ich neugierig, wie das für Temeraire und Will jetzt wohl weitergehen wird. 

    Da Kapitän Laurence und sein Drache Temeraire die französischen Drachen vor einer tödlichen Seuche gerettet haben, wird Will des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Das Urteil wird vorerst ausgesetzt und Will kommt ins Gefängnis, während Temerarire in einem Zuchtgehege sein Dasein fristen muss.

    So fängt dieser Band schon damit an, dass jeder der Beiden ohne den anderen in seinem Gefängnis festsitzt. Als Napoleon jedoch den Kanal mit seiner Armee überquert, um Großbritannien zu überfallen, scheint sich das Blatt zu wenden.

    Die französische Armee erweist sich weitaus stärker als die britische. Die Regierung kann nicht auf Temeraires Kampfkraft verzichten, und so wird Will zeitweilig begnadigt. William Laurence, immer der treue Diener seiner Majestät, macht sich auf den Weg nach Schottland und findet ein verlassenes Zuchtgelände vor. 

    Temeraire hat in der Zwischenzeit von dem angeblichen Tod seines Kapitäns erfahren.

    „Temeraire sagte nichts. Ein entsetzliches Gefühl stieg in ihm empor und sammelte sich in seiner Kehle. Blicklos wandte er den Kopf ab und ließ es kommen. Das Brüllen brach aus ihm heraus wie ein Donner, erstickte jedes Wort um ihn herum, und der Felshang vor ihm zersprang wie das Glas eines Spiegels.“ (S. 50, „Drachenwacht“ von Naomi Novik)

    Da er sich nun niemanden mehr verpflichtet fühlt, beschließt der Drache, die Dinge in seine eigenen Klauen zu nehmen. 

    Es ist das erste Buch der Reihe, das sich nicht mehr an historischen Ereignissen orientiert, sondern einen komplett neuen Geschichtsverlauf beschreibt, schließlich war Napoleon nie in England eingefallen. Die Handlung erscheint allerdings nicht übertrieben unglaubwürdig, da die Geschehnisse hervorragend in Temeraires Welt passen.

    Zu Beginn sind die beiden getrennt, wodurch die Erzählperspektive aufgeteilt werden muss, was der Geschichte wahnsinnig guttut. Endlich erhält Temeraire seinen eigenen Handlungsstrang und den weiß er verdammt gut zu nutzen.

    Temeraire und Will Laurence verbringen etwa ein Drittel des Buches getrennt voneinander, und es war wirklich faszinierend zu sehen, wie sie zum ersten Mal unabhängig voneinander agieren. Nicht in einer Nacherzählung, sondern Life aus der Sicht eines Drachens.

    So ganz ohne Will, auf sich allein gestellt, kann sich Temeraire ohne die stets bremsende Einflussnahme des typischen Musterengländers endlich frei entwickeln. Nun, da er nicht mehr von Wills konservativen Vorstellungen und Treueschwüren zurückgehalten wird, lässt er seinem eigenwilligen, nach Gerechtigkeit dürstenden Naturell freien Lauf.

    Er folgt dabei seiner eigenen Moral und kann Dinge tun, die mit Will nach dessen Pflichtgefühl einfach nicht möglich wären. Temeraire droht, verhandelt und stellt seine eigene Miliztruppen aus wilden und kapitänlosen Drachen zusammen. Mit sanftem Zwang überredet er auch einige Menschen unter seinem Kommando zu dienen.

    Es ist schön zu sehen, wie der Drache wirklich ist und fühlt. Dies finde ich am Buch mit am besten, den liebgewonnen Charakter besser kennenzulernen.

    Während Temeraire mit seiner Drachenarmada beschäftigt ist, muss William Laurence mit seinen eigenen Dämonen kämpfen. Er zerfleischt sich ob der Ereignisse allerdings etwas zu sehr und scheint sich beinahe für das ganze Ungemach der Welt verantwortlich zu fühlen.

    Will Laurences Moralvorstellung wird langsam ärgerlich. Er findet es ehrlos, mit Drachen die französischen Soldaten anzugreifen, die marodierend über die Zivilbevölkerung herfallen, Frauen vergewaltigen, alles Rauben, was sie wegtragen können und Wehrlose niederschlachten. Lieber würde er ihnen von Mann zu Mann entgegentreten, um ihm ehrlichen Kampf zu fallen. Seine Schuldgefühle erdrücken ihn und steigern bei ihm sein bizarres Ehrgefühl, wodurch er nicht mehr wie er selbst ist. Alles scheint ihm egal zu sein. Die Drachen zeigen vermehrt Mitgefühl dem Leiden des Volkes gegenüber, während Will Laurence bloß mit seiner vermeintlichen Schande hadert.

    Schreibtechnisch hat sich Naomi Novik weiterentwickelt. Wir befinden uns viel näher an den Figuren, was diesen Band, trotz seiner teilweisen düsteren Stimmung, zu etwas Besonderem macht. Vielleicht liegt es daran, dass vermehrt aus Temeraires Sicht erzählt wird, und dessen Gefühlsleben um einiges bunter ist als die des blasen ehemaligen Marinekapitäns.

    In der Erzählung treffen wir auf einige Altbekannte. So ist immer noch der ehemalige Bote, Überlebenskünstler und Fremdenführer Tharkay mit von der Party.  Dieser hat eine geradezu bemerkenswert nüchterne, ruhige und unkomplizierte Art und schafft es mit seinen logischen und vernünftigen Äußerungen das Wesentliche zum Ausdruck zu bringen. 

    Auch die feuerspuckende Drachin Iskierka sorgt durch ihr aufwieglerisches, anstrengendes und kratzbürstiges Verhalten für einige Schwierigkeiten, womit sie nicht nur das Leben ihres armen Kapitäns Granby schwer macht. Sie ist ein richtiger Wirbelsturm, kämpferisch, starrköpfig und gierig. Damit bildet sie einen deutlichen Gegensatz zu Temeraire, der mutig und entschlossen für seine Ideen und seine Freunde kämpft und auch Rücksicht nimmt. 

    Auch Emily Roland spielt hier wieder mit, ebenso wie der chinesische Koch Gong Su und die beiden afrikanischen Jungen Demane und Sipho, die zu Temeraires Mannschaft gehören.

    Aber es kommen auch noch ein paar weitere tolle Drachen dazu. Wie zum Beispiel die wissensdurstige, intelligente und einfallsreiche Perscitia und der liebevolle und ehrenhafte Veteran Gentius.

    Doch es ist vor allem Teremaire, der der Handlung neuen Schwung verleiht.  Naomi Novik stellt ihn hochintelligent und freigeistig, gleichzeitig aber auch (noch) etwas naiv in Bezug auf menschliche Konventionen und politische Erfordernisse dar. 

    Auch die anderen Drachen zeigen eigene Persönlichkeiten, was für eine weitere interessante Facette bei der Lektüre sorgt. 

    Teremar und Wills fünftes Abenteuer endet zwar größtenteils abgeschlossen, dennoch wird bereits das nächste Abenteuer eingeleitet.

    Aus unerfindlichen Gründen plätschert die Story nach der Endschlacht noch etwas dahin, ohne dabei die zuvor erreichte Intensität wieder zu gewinnen. Die dort geschilderten Ereignisse hätten sich als Auftakt zum nächsten Band deutlich besser geeignet. Dennoch ist „Drachenwacht“ ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass es mit ähnlich viel Schwung weitergehen wird.

  8. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 04 (ISBN: 9783641091767)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 04

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Um einen hervorragend recherchierten historischen Hintergrund hat Naomi Novik ihre bezaubernde Drachen-Geschichte geschlungen. Dennoch scheint es, als könnte sich die Autorin nicht ganz entscheiden was sie eigentlich inhaltlich ausdrücken will. So fragt sich der Leser, ob sie einen kritischen Roman über die damalige Gesellschaft schreiben wollte oder doch eher eine Abenteuergeschichte verfasst. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr gelungenes Buch. Der Leser muss jedoch das Setting mögen. Gerade zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wird die Wende zur Moderne eingeleitet. Andere Dinge werden wichtig als edle Ritterlichkeit und archaische Rituale.

    Die Handlung knüpft dort an, wo der vorherige Band geendet hat. Endlich schaffen es Temeraire und Kapitän Laurence mit ihrer reduzierten Mannschaft zurück nach England.

    Intrigen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Aber auch eine gefährliche und bislang tödliche Krankheit hält die britischen Drachen fest im Griff. Eine schreckliche, unbekannte und tödliche Seuche ist unter ihnen ausgebrochen – und die Drachen sterben qualvoll, während alle Versuche, diese Seuche zu bekämpfen, kläglich gescheitert sind. Noch dazu muss diese Schwäche vor den Franzosen geheim gehalten werden, denn nie wäre es für Frankreich günstiger gewesen als nun eine Invasion zu starten. Ohne die Drachen wäre England hilflos. Zufällig eröffnet sich jedoch eine letzte Chance: In Afrika könnte es ein Heilmittel gegen diese Drachenkrankheit geben.

    Nachdem wir bereits den europäischen und den asiatischen Kontinent kennengelernt haben, kommt in "Drachenglanz" nun der afrikanische an die Reihe. Also macht sich unser schwarzer Drache mit seinen Gefährten auf, mitten ins afrikanische Herz hinein. Während sie sich langsam an das Heilmittel herantasten und schließlich Erfolg haben, lernen sie auch die anderen Seiten des schwarzen Kontinents kennen. 

    Will Lawrence und seine Gefährten lernen die Welt erst einmal aus der typischen Sicht des weißen Mannes kennen. Sie blicken herablassend, ja fast arrogant auf die scheinbaren Wilden hinab, bis sie ihren Blickwinkel ändern müssen. 

    Die Autorin zeichnet eine fantastische und exotische Welt, die historische Fakten mit eigener Phantasie verbindet. Den Ahnenkult der afrikanischen Stämme mit Drachen zu verbinden, erscheint im ersten Moment eine verrückte Idee zu sein, ist nach kurzer Zeit aber vollkommen logisch. Dies führt allerdings manchmal zu absurden Situationen. So wird ein weiblicher Drache als Wiedergeburt eines Königs angesehen, was ziemlich befremdlich wirkt.

    „Drachenglanz“ kann durch eine spannende Geschichte und einige Überraschungen punkten. Allerdings sollte einer schon die vorherigen Bände des Zyklus kennen, da der Hintergrund und die Beziehungen zwischen den Figuren nicht allzu sehr erklärt werden.

    Längst hätte Will Lawrence seine veraltete Moralvorstellung über Bord werfen können. Bei den Drachenreitern sind Frauen gleichberechtigt. Diesen Punkt hätte Naomi Novik noch viel mehr herausarbeiten sollen, und weniger Kapitän Lawrences steifen Gesellschaftskodex ins Spiel bringen. Klar gehört diese Einstellung zu den vorherrschenden, sozialen Konventionen der damaligen Zeit. Dieses starre Denken sollte jedoch gebrochen werden. Da es die Frauen im Drachenkorps tatsächlich braucht, sollte die Autorin in diesem Punkt mehr der Logik folgen, und nicht den damaligen Gegebenheiten folgen. Dieses unbedingt geheim halten wollen, dass Frauen im Korps dienen, finde ich lächerlich. Die Autorin hat es auch nicht gestört, die Weltgeschichte zu ändern. In dem Afrika mit Hilfe ihrer Drachen die Kolonialmacht England von seinen Küsten vertrieben hat.

  9. Cover des Buches Drachenfeind (ISBN: 9783734160509)
    Naomi Novik

    Drachenfeind

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Der Klappentext ist reiner Nonsens. Ich frage mich, ob die Person, der dies geschrieben hat, das Skript überhaupt gelesen hat.

    Was davon stimmt, ist der Gedächtnisverlust. Und dies auch nur zum Teil. 

    Die Handlung spielt in Japan, China und Russland, wobei Moskau kaum eine Rolle spielt, außer das Napoleon dort einmarschiert. 

    Zu Beginn fällt Will Laurence über Bord und verliert dabei sein Gedächtnis. Ohne Erinnerung an seinen Drachen wird er an die japanische Küste geschwemmt. Europäern ist das Betreten des japanischen Kaiserreichs bei Todesstrafe untersagt. So befindet sich Will auf der Flucht, ohne zu wissen, wo er Rettung finden kann.

    Schlussendlich ist es Teremaire, der seinen Kapitän rettet. 

    Nach dem japanischen Abenteuer reisen sie weiter nach China. Auch dort geht es turbulent zu. Da trifft die Nachricht über Napoleons Russlandfeldzug ein. In diesem Moment kommen Wills Erinnerungen zurück. Gemeinsam mit Teremaire und dreihundert chinesischen Drachen unter seinem Kommando, eilt Will dem russischen Zarenreich zur Hilfe.

    Die besten Texte schreibt Naomi Novik, sobald Teremaire und Will Lawrence voneinander getrennt sind. So hat sie die nötige Zeit, um auf jede der beiden Figuren individuell einzugehen, und ihnen so die nötige Tiefe zu geben.

    Persönlich halte ich den Gedächtnisverlust für Humbug. Ich kenne mich zwar mit der menschlichen Psyche zu wenig aus, um dies abschließend beurteilen zu können. Dennoch erscheint es mir unglaubwürdig, dass sich jemand an alles erinnern kann, jedoch die aufregendste Zeit seines Lebens, aus dem Gedächtnis gelöscht sein soll. Zudem stellt sich auch die Frage: weshalb gerade der Mann unter den Fliegern, der seit seinem zwölften Lebensjahr auf Schiffen herumturnt, so dumm über Bord fällt? 

    Zwar hat sich die Autorin bedeckt gehalten, wie das genau geschehen ist. Was das Ganze noch unglaubwürdiger macht. Aber so konnte Naomi Novik ihren Helden erneut zu dem langweiligen Mann machen, der nie einen Befehl hinterfragen würde, und stur seiner vermeintlichen Pflicht der Krone gegenüber nachkommt.

    Vom Inhalt her war dieser Band wieder besser als der vorhergehende. Trotzdem hat mich die Handlung nicht wirklich berührt. Die Handlung ist flüssig und kommt immer wieder in Fahrt. Das Ende bleibt offen.

  10. Cover des Buches Die Feuerreiter seiner Majestät Sammelband (ISBN: B0024I5EI4)
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