Bücher mit dem Tag "napoleon iii."
Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "napoleon iii." gekennzeichnet haben.
5 Bücher
- Umberto Eco
Der Friedhof in Prag
(165)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchDas Konzept des Romans ist schon originell und auch teilweise ironisch geschrieben.
Aber man hätte das ruhig auf 300 Seiten zusammenstreichen können.
Und bei Eco hab ich immer das Gefühl, mir entgeht alles, weil ich kein Historiker bin.
- Alain Plessis
Nouvelle Histoire de la France contemporaine, tome 9 : De la fête impériale au mur des fédérés, 1852-1871
(1)Aktuelle Rezension von: sKnaerzlePlessis schreibt hauptsächlich eine Strukturgeschichte des 2. Kaiserreichs. Zu den Ereignissen lässt er sich erst im letzten Drittel herab. Lang und breit lässt er sich über die Verfassung aus, die zwar ein Parlament kannte, das aus allgemeinen Wahlen (damals sehr modern und "links") hervorging, das aber letztlich weder über Gesetze noch über das Budget entschied und dessen Debatten nicht einmal in der Zeitung zitiert werden durften!
Das Wahlrecht mit dem "offiziellen" Kandidaten war auch eher interessant als demokratisch. In Zeiten vor Internet und Radio genügte es, wenn die lokalen Beamten Plakate der falschen Bewerber von den Wänden rissen. So ließen sich Demokratie und Diktatur prima kombinieren.
Plessis behauptet dann, das Regime sei relativ offen gewesen, seine Minister waren selten begeistete Bonapartisten, sondern eher Orleanisten. Damit scheint er mir aber eher das Geheimnis des Erfolges des Systems auszuplaudern, hinter Napoleon sammelte sich die alte Ordnungspartei, die seit 1848 Angst vor der Revolution hatte. Selbst Klerikale und Legitimisten (das sind die, die lieber den Absolutismus wieder einführen wollten) machen ihren Frieden mit dem Kaiser, der sie vor der roten Gefahr beschützt.
Die Modernisierung von Paris beurteilt der Autor sehr ausgewogen, auch als eine Gentrifizierung avant la lettre.
Die Fortschritte in der Industrialisierung behandelt er sehr differenziert, während der Ausbau des Eisenbahnnetzes wahrlich beeindruckend ist, zeigen Statistiken, dass die große Mehrheit der Franzosen immer noch in kleinen Handwerksbetrieben mit ein oder zwei Angestellten arbeitet und nicht in den großen Fabriken von Creusot.
Was das unmoralische Bürgertum betrifft, so sei auch dieses besser als sein Ruf. Diese Aussage bezweifle ich. Hier habe ich mein Urteil anhand von Zola gebildet und lasse es mir doch nicht von einem hergelaufenen Historiker verderben. Und seinen Einwand, den Romancier hätten eher die Auswüchse interessiert als der Normalfall, nehme ich einfach nicht ernst.
Kurz, wer sich von einem historischem Werk Belehrung und differenzierte Urteile erwartet, wird hier bestens bedient. Wer sich auch noch Unterhaltung wünscht, greift lieber zu Zola. - Juri Kowal
Juri Kowal: Der kleine Polarfuchs
(1)Aktuelle Rezension von: Tintenklecks98Bei diesem Buch musste ich an der einen oder anderen Stelle eine Träne verdrücken... Es berührte mich sehr. Das Schicksal des kleinen Polarfuchses, seine Abenteuer, die Ungewissheit, ob er geschnappt wird... Das alles waren Faktoren, die das Buch unvergleichbar einzigartig machten. Schon nach wenigen Kapiteln schließt man den kleinen Fuchs Napoleon III. fest ins Herz. Man will ihm helfen den Nordpol zu erreichen, aber das muss der allein schaffen... Für mich waren all die russischen Namen schwer zu merken und auszuzsprechen, aber sonst: Hammer! Allerdings vergaß ich nach einiger Zeit den Inhalt, sodass ich es sicher nochmals lesen werde! Sehr gute 4 Sterne für den kleinen Polarfuchs!!! - Ulrich Ladurner
Solferino
(2)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAusgangspunkt der Geschichte, die Ulrich Ladurner (Auslandsredakteur der Wochenzeitschrift DIE ZEIT) erzählt ist das Tagebuch seines Urgroßvaters, der für Kaiser Franz Josef I. in den Krieg gegen Napoleon III. gezogen ist. Anhand dieses Tagebuches hat der Autor alle Schauplätze der Kampfhandlungen im Piemont und in der Lombarei besucht und dabei versucht zu sehen, was der Urgroßvater sah, zu verstehen, wie er sich gefühlt haben muss. Meine Motivation, dieses Buch zu lesen, war die vorherige Lektüre zweier Bücher von Josef Roth - Radetzkymarsch und die Kapuzinergruft - in denen immer wieder auf den "Helden von Solferino" hingewiesen hat, der dem Kaiser (Franz Josef I.) in dieser Schlacht das Leben gerettet hat. Ich wollte mehr über die Geschehnisse von damals wissen und das ist anhand dieses Buches gelungen. Allerdings hätte alles ein wenig frischer und spannender erzählt werden können - für ein historisches Sachbuch ist es wahrscheinlich nicht detailliert genug, für einen Roman ein wenig zu trocken. Dennoch - für geschichtlich interessierte ist es sehr empfehlenswert.