Bücher mit dem Tag "narzismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "narzismus" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.984)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    Die Ausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ aus dem Jahr 2012 (Anaconda Verlag) zeigt eindrucksvoll den Hedonismus und die Dekadenz der viktorianischen Gesellschaft. Besonders interessant ist die Rolle des Romans als Beweismittel in Wildes Gerichtsverfahren wegen „grober Unzucht mit Männern“. Viele sehen Joris-Karl Huysmans' Werk "Gegen den Strich" als inspirierend für Wilde und sein Dorian Gray an. Persönlich sehe ich Parallelen zum Werk "Teleny", dessen Autorenschaft Wilde zu Lebzeiten bestritten hat. Dieser Klassiker erkundet subtil die Thematik der Homosexualität sowie die dunklen Seiten menschlicher Obsessionen und moralischer Verwerfungen.

  2. Cover des Buches Leichenblässe (ISBN: 9783499268298)
    Simon Beckett

    Leichenblässe

     (2.574)
    Aktuelle Rezension von: Alena91

    Auch der 3.Teil über den Forensischen Anthropologen David Hunter, hat es in sich…es kribbelte ständig auf der Haut. Eine Leiche die komplett entstellt war. 

    Extrem spannend, Nervenkitzel pur! Diesmal wusste ich bis zum Schluss nicht, wer der (wahre) Mörder war…!
    Ein Buch das man kaum aus der Hand legen will….!

  3. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (421)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  4. Cover des Buches Picture of Dorian Gray (ISBN: 9781407159157)
    Oscar Wilde

    Picture of Dorian Gray

     (326)
    Aktuelle Rezension von: lonelyThought

    "The picture of Dorian Gray" dürfte eine, wenn nicht die bekannteste Geschichte Oscar Wildes sein. Innerhalb seines Romans greift er vom Dandytum, über den Ästhetizismus und Hedonismus bishin zur Persönlichkeitsentwicklung und -struktur verschiedene Themen auf.

    Auch die Doppelgängermotivik wird an verschiedenen Stellen aufgegriffen und mit der Spaltung Dorians auf eine interessante Weise umgesetzt. Diese Spaltung kann man auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung als ein Hauptthema ansehen. 

    Anfangs ein Wunsch - vermutlich aus "jugendlichem Leichtsinn" heraus - wird die ewige Jugend Dorians irgendwann zu einem Fluch, der nicht nur seinen Alterungsprozess außer Kraft gesetzt hat, sondern auch einer Ent- und Weiterentwicklung der Persönlichkeit im Wege steht. Das Ende erscheint als eine mehr als logische Konsequenz, um die gespaltenen Teile seiner Seele wieder miteinander verbinden zu können.

  5. Cover des Buches Kalte Seele, dunkles Herz (ISBN: 9783596701292)
    Wendy Walker

    Kalte Seele, dunkles Herz

     (150)
    Aktuelle Rezension von: EurekaPalmer

    Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden und musste der Handlung konzentriert folgen, um durchzublicken. 

    Das Buch hat mir trotzdem sehr gefallen. Es ist sehr spannend und hält einige überraschende Wendungen bereit. Die Auflösung im letzten Kapitel bringt letztlich die ganze Wahrheit ans Licht.

    Die psychologischen Aspekte fand ich äußerst faszinierend. Narzismus steht dabei stets im Vordergrund und wie dieser die Beziehung zwischen Mutter und Tochter beeinflussen und prägen kann.

    Die Geschichte beherbergt unterschiedliche Blickwinkel und Perspektiven, was die Spannung nochmal etwas angefacht hat.

    Das Ende hat mich dann völlig aus den Socken gehauen.

  6. Cover des Buches Kleine Psychoanalytische Charakterkunde (ISBN: 9783525014172)
    Karl König

    Kleine Psychoanalytische Charakterkunde

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Karl König knüpft, wie er selbst im Vorwort schreibt, an Fritz Riemanns Grundformen der Angst an, ein psychoanalytischer Klassiker, der bereits seit den 1970er Jahren immer wieder Neuauflagen erfährt. Wie Riemann stellt Karl König Charaktertypen dar, allerdings erweitert er sie um zwei weitere Formen: 1) Narzisstische Charaktere, 2) Schizoide Charaktere, 3) Depressive Charaktere, 4) Zwanghafte Charaktere, 5) Phobische Charaktere sowie 6) Hysterische Charaktere. Beim Menschen kommt jedoch keiner der beschriebenen Formen in ‚Reinform‘ vor, sondern vielmehr Mischvarianten. Es war in einigen Fällen interessant zu lesen, wie die Psychoanalyse Charaktereigenschaften beurteilt und ihr Wirken in der Gesellschaft und im Zwischenmenschlichen deutet. Oftmals wirken die gezogenen Resümees etwas befremdlich, an anderer Stelle entdeckt man Bekanntes. Insgesamt ein recht interessantes und lesenswertes Buch.
  7. Cover des Buches Amerikanisches Solo (ISBN: 9783849303365)
    Katja Eichinger

    Amerikanisches Solo

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Schneekatze

    Warum dieser Roman von vielen so gelobt und angepriesen wird, kann ich leider nicht nachvollziehen. Mich haben das Cover und der Titel angezogen, auch der Klappentext klang spannend. Meine Erwartungen konnte „Amerikanisches Solo“ nicht erfüllen.

    Zu Beginn plätschert der Roman erstmal vor sich hin, fast wie ein langer Prolog oder eine Vorstellung des Hauptprotagonisten Harry Cubs. Man wartet darauf, dass es endlich richtig losgeht, die eigentliche Geschichte einsetzt. Aber die Handlung ist nicht durchscheinbar, wirkt etwas ziellos.
    Wie das Leben von Harry Cubs selbst. Die 51-jährige Jazzgröße lebt für die Musik, spielt so viele Konzerte wie möglich, um wenig Zeit für anderes zu haben. Anderen Menschen geht er lieber aus dem Weg. Bis er Mona kennenlernt. Er beobachtet sie, nähert sich ihr, die Geschichte bleibt erstmal konstant ruhig.

    Nach der Hälfte des Romans gibt es dann einen Wendepunkt. Harry Cubs zeigt eine ganz andere Seite von sich. Die tiefe Einsamkeit kämpft sich nach außen. Als Mona bei ihm zu Hause ist, sind seine unterdrückten Gefühle so stark, dass er sie einsperrt. Das Spiel um Macht, Unterdrückung und Manipulation beginnt.
    Hier steigert sich auch die Spannung, die Geschichte wird nun gut inszeniert, fließt schnell voran und ist leider auch recht schnell wieder vorbei.

    Fazit: 3/5 Der Roman besitzt gute Ansätze, aus denen die Autorin noch mehr hätte machen können.

     

     

    Lieblingszitate:


    »Harrys Blick wanderte nach oben in die schwarze Weite über ihm, und er lauschte dem Straßenlärm: der aus den Autos schallenden Musik, den Gesprächen der Leute, dem fernen Geheul der Polizeisirenen. Diese Geräuschkulisse ließ sein Herz aufgehen. Sie war die Verschmelzung all dessen, was im Jazz verdichtet wurde. Sie war der Lehm, aus dem Jazzmusiker ihre Stücke formten. Ohne Stadtlärm kein Jazz.« (S. 10*)

    »Warum konnte er nicht wie jeder andere in einem Fast-Food-Restaurant sitzen? Morgen würde sein Auto nach Fisch stinken. Der Gestank der Einsamen und Sozialgestörten.« (S. 11*)

    »Die Gewissheit, über eine Vergangenheit zu verfügen, die sich nicht auslöschen ließ, gab ihm Halt. Die Vergangenheit glich einem Netz, das seinen freien Fall während der Tourneepausen auffing. Er konnte sich auf seine Erinnerungen stützen, sich ins Bewusstsein rufen, dass er tatsächlich eine Identität besaß. Dass es im Inneren dieses Typen, dieses Harry Cubs, irgendetwas, irgendjemanden gab.« (S. 63*)

    * Die Seitenzahlen beziehen sich auf das eBook-Format.


  8. Cover des Buches Tagebuch eines Egomanen (ISBN: 9783378006669)
  9. Cover des Buches Seine Frau (ISBN: 9783453354081)
    Hanne-Vibeke Holst

    Seine Frau

     (13)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707
    Gerd Jacobsen, Sozialdemokrat, Minister und seit Jugend an ein cholerischer Hitzkopf wohnt mit seiner immer noch schönen Frau Linda, einer ehemaligen Miss Danmark, in einer tollen Villa am Stadtrand von Kopenhagen. Gerd hat ein schwer wiegendes Geheimnis, dass aus der Zeit stammt, da er mit seiner Familie als Kind in Afrika zuhause war. Und dieses Geheimnis kostet ihn alles, als Linda, die sich nicht länger von ihm schlagen und demütigen lassen will, in ein Frauenhaus flüchtet und bei einer Pressekonferenz alles ans Licht bringt...

    Es hat etwas gedauert, bis ich in dieser Geschichte drin war. Anfangs dreht sich doch noch fast alles um Politik - und damit kann ich nicht so viel anfangen - besonders, wenn es um die Politik eines Nachbarlandes geht. Aber ich werde langsam in die Arbeit auf Christiansborg - der Burg - eingeführt. In den verschiedenen, oft kurzen Kapiteln, lerne ich viele der handelnden Personen kennen und freunde mich mit ihnen an - oder auch nicht. Es sind viele sehr unterschiedliche Charaktäre und sie machen den Reiz der Geschichte aus. Bei einem Friedhofsbesuch bei ihrem Vater Max und ihrem verunglückten Bruder Sonny wird mir Linda sympathisch. Und bei den Gedanken von Friedhofswarter Bjarne erfahre ich mehr von der jugendlichen Linda.
    Es ist für mich unverständlich, wie eine Frau so lange still halten und sich von ihrem Mann körperlich und seelisch so demütigen lassen kann. Warum hängt sie so sehr an diesem Mann, der ihr nichts als Böses will und sie nur noch verachtet? Hier wird die seelische Notlage, in der sich die Protagonistin befindet, sehr deutlich erklärt. Sie selbst erzählt die Geschichte ihrer Ehe aus ihrer Sicht und in Ich-Form. Die anderen einfließenden Geschichten aus der Politik oder dem Umfeld einer jungen Türkin bzw. dem Umfeld eines weiteren jungen Helfers erfahre ich aus Sicht eines Erzählers.

    Ich habe ein Buch gelesen, dass mich noch nicht bei den ersten Seiten gefesselt hat. Aber mit der Zeit hat es mich nicht mehr losgelassen. Politik, Liebe und Verzweiflung werden hier zu einem berührenden Roman vereint.

  10. Cover des Buches Supermuttis (ISBN: 9783426779897)
  11. Cover des Buches Leichenstarre (ISBN: 9783955301743)
    Claudia Puhlfürst

    Leichenstarre

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Kerry
    Nur wenig Zeit ist ins Land gezogen, seit Doreen Graichen und Norbert Löwe einen Mörder überführt haben (Band 1: Kind vermisst). Norbert ist noch immer in Doreen verliebt, was diese durchaus weiß, die seine Gefühle allerdings nicht in dem Maße erwidert. Es ist ruhiger geworden im Leben der beiden Detektive. Ihre Aufträge bestehen, wie schon zuvor, aus Recherchen zu Ehebruch und Schwarzarbeit. Zurzeit bearbeiten sie einen Fall in der Boutique, in dem sich Ladendiebstähle häufen. In diesem Fall steht von vorneherein fest, dass sie den Täter bzw. die Täterin fassen werden, doch im Anschluss liegen noch keine weiteren Aufträge vor. Dann verschwindet eines Tages die 15-jährige Madeleine Stove. Das Mädchen ist früher schon von zu Hause "abgehauen" und von daher machen sich ihre Eltern, allen voran der Tyrann von Vater, keine allzu großen Sorgen. Als das Mädchen sich jedoch nach 5 Tagen immer noch nicht bei seinen Eltern gemeldet hat, beauftragt der Vater Doreen und Norbert mit der Suche nach seiner Tochter, allerdings eher in Hinsicht auf seine Frau, die er dadurch beruhigen will. Er selbst ist nach wie vor der Meinung, dass sie nur von zu Hause verschwunden ist, um bei ihrer Rückkehr einige Bedingungen an ihren Vater zu stellen. Was allerdings weder Doreen noch Norbert und auch nicht das Ehepaar Stove wissen: Madeline ist tot - vergewaltigt und ermordet von Wolfram Kippling, einem Lateinlehrer an ihrer Schule, der ihr heimlich Nachhilfe gegeben hat. Wolfram Kippling ist ein überaus integerer Mann - allseits beliebt bei den Schülern und geachtet von seinen Kollegen. Grundsätzlich ist er höflich und zuvorkommend und niemand ahnt, dass dies alles nur Fassade ist. Denn der wahre Wolfram liebt junge blonde Frauen, die es zum Glück auch an der Schule gibt und er hat nur ein Ziel: er will sie besitzen. Madeleine war seine "Principessa" - doch sie verweigerte sich ihm, weshalb sie sterben musste. Nach Beseitigung ihrer Leiche ist Wolfram jedoch wieder auf der Jagd nach einem neuen Mädchen und wie der Zufall es will, bittet ihn die junge Maren um Nachhilfe in Latein. Wolfram Kippling sagt natürlich zu, denn Maren entspricht genau seinem Ideal einer Frau - die er besitzen muss. Doreen und Norbert ermitteln indes im Freundeskreis von Madeleine, um eine Spur zu erhalten, wo sie stecken könnte. Dabei kommen sie dem Täter unmerklich immer näher ... Was für ein anspruchsvoller und tiefgründiger Psychokrimi. Auch in diesem Buch ist der Plot wieder sehr gut, erschreckend real und abgründig erarbeitet. Die Protagonisten weisen sehr viel Tiefe und Wärme auf - ich freue ich, mit jedem Band mehr über Doreen und vor allem Norbert zu erfahren. Bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass er noch sehr viele Geheimnisse für mich parat hält. Den Schreibstil kann ich nur als erschreckend realistisch und brutal-tiefgründig beschreiben. Wer hier große Actionszenen erwartet, ist fehl am Platz, wer jedoch in die Psyche eines Mörder schauen will, den sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Obwohl in diesem Band der Mörder von Anfang an feststand, habe ich dennoch bis zum Schluss mit Doreen und Norbert gezittert. Korrekterweise würde nach diesem Band "Eiseskälte" an der Reihe sein, da ich jedoch mal wieder in der Mitte angefangen habe, eine Reihe zu lesen, werde ich mich als nächstes dem 4. Band "Dunkelhaft" widmen.
  12. Cover des Buches Frau mit Grill - Königin der Costa Blanca (ISBN: 9783033059764)
    Sabine Ibing

    Frau mit Grill - Königin der Costa Blanca

     (2)
    Aktuelle Rezension von: ira_habermeyer
    Sie ist wieder da. Sophie, die "Frau mit Grill". Vergangenes Jahr durfte ich die Bekanntschaft mit der durchtriebenen Narzisstin Sophie Barradon im gleichnamigen Roman von Sabine Ibing machen. Zur Erinnerung: Die rothaarige alterslose Schönheit (sie ist 60), Produkt der plastischen Chirurgie und diverser Luxuslabels, trieb ihre Männer an den Rand des Wahnsinns und des finanziellen Ruins. Bis sie am Ende den reichen, aber betagten Victor Bäsch heiratete - und ihre Apanage für Promi-Friseurbesuche und Shoppingtouren durch Nobelboutiquen per Ehevertrag geregelt wurde. Blöd nur für Sophie, dass Victor auch noch ein wohltätiger Mensch ist ...

    Jetzt hat Sabine Ibing die Fortsetzung "Die Königin der Costa Blanca" geschrieben, die seit 01. Dezember 2016 erhältlich ist. Das Scheusal ist zurück und hat mit der spanischen Putzfrau Maria und deren Freund Alejandro Gesellschaft bekommen, denn ihr und Victors Lebensmittelpunkt ist in Spanien.

    Maria de la Concepcion Imaculada putzt die Appartments der betuchten Eigentümer der Wohnanlage. Einst träumte sie von einer Modelkarriere, als Entschädigung für ihren gescheiterten Traum "leiht" sie sich die teuren Kleider verreister Bewohnerinnen und geht mit Alejandro aus. Auch Sophies breitkrempige Hüte fallen ihr auf. So kommt es eines Tages, dass durch eine Ungeschicklichkeit Marias Victor so unglücklich stürzt, dass er bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird. Herrlich oberflächlich wird hier Sophie beschrieben: Sie wendet sich in der Zwischenzeit seichten Liebesromanen zu, auf die sie sich dann doch nicht konzentrieren kann. Nicht etwa aus Sorge um das Befinden ihres Ehemanns, sondern, ob er vorzeitig stirbt und sie nicht in Genuss seiner Rente kommt. Auch Victors Neffe, der katholische Geistliche Franz, stellt sich als Rivale im Erbstreit dar. Denn wozu soll Geld für die Erhaltung einer Orgel verschwendet werden, wenn man es auch für Versace und Louis Vuitton ausgeben kann? Schnell wird im Allgäu das Haus ausgeräumt, denn Franz wird kein einziges Möbelstück gegönnt.


    Und jetzt tritt Alejandro auf den Plan. Er beglückt ältere verwitwete Engländerinnen, bei denen es auch etwas zu holen gibt. Ein lukratives Geschäft. Auch Sophie gegenüber erweist er sich als charmant, wenn es ihm auch an Manieren fehlt, wie sie feststellt. Da auch alle in der Wohnanlage so gemein zu Sophie sind - ihre Verflossenen und die dicke Berta, die Seele und Bildzeitung der Anlage - will sie wegziehen. Beim Kauf eines Apartments in Altea, dem "Hollywood der Costa Blanca" aufgrund seiner Promi- und Russendichte, ist ihr Alejandro äußerst behilflich ... Ob der spanische Immobiliendeal gut geht? Alejandros Part ist die Parallelgeschichte zu Sophie und mit dem Spanier mit Ronaldo-Frisur hat Sabine einen ebenfalls wenig sympathischen, dafür aber umso schillernden Charakter hinzugefügt.


    Apropos Russendichte. Sophie macht Bekanntschaft mit Oleg, einem ukrainischen Oligarchen. Der bringt sie auf die Idee, Bloggerin für Lifestyle zu werden. Was würde auch anderes zu Sophie passen? Süchtig nach Anerkennung und nach Glamour, immer im Mittelpunkt, immer die Schönste und dabei die Verachtung ihrer Mitmenschen in der Seele - genau das arbeitet Sabine Ibing wieder gelungen bei Sophie heraus. Doch nicht nur, denn der scheinbar oberflächliche Charakter hat auch eine traurige Seite:


    Immer wieder bekommt Sophie Anfälle von Selbstmitleid. Ihre Männer hätten sie nicht geliebt, sondern nur verarscht und schlecht behandelt. Sie gerät in Zweifel, ob sie jemals Liebe erfahren hat. Ihr neues Wirkungsfeld als Modebloggerin trägt auch nicht zu ihrem Seelenheil bei. So beschreibt Sabine Ibing treffend:


    "Wieder bestimmte die Ebbe Sophies Seele. Likes fluteten tagsüber ihre Gefühle, Wellen des Glücks mit bewundernden Postings. Am späten Abend kehrte die Ebbe zurück, wenn sie allein vor dem Fernseher saß, die Rotweinflasche auf dem Tisch, Lachen von draußen, fröhliche Stimmen aus den Nachbarwohnungen ..."


    So mag es vielen gehen - quer durch alle Schichten - die sich über Klicks, Likes, Follower und Kommentaren in den sozialen Netzwerken definieren. Virtuelle Freunde sind nicht unbedingt immer echte Freunde und dämpfen die Einsamkeit kaum. Im Gegenteil. Manche Menschen fühlen sich trotz 1000 Facebook-Freunde ziemlich leer.

    Genau solche Passagen geben den Büchern von Sabine Ibing bei ihrem flüssigen und beschwingten Erzählstil auch etwas Nachdenkliches, mit dem man sich im Alltag und seinen eigenen Gedanken wiederfindet.


    Auch den zweiten Teil von "Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle" kann ich weiterempfehlen. Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, kommt hier gut rein, weil die Personen um Sophie schnell vertraut werden, auch die neuen Figuren. Wer wie ich bisher noch nie in Spanien war, kann sich dank der detailreichen und bunten Beschreibungen gut an die Schauplätze versetzen. "Die Königin der Costa Blanca" ist eine kurzweilige Lektüre, die bei aller Skurrilität Sophies dennoch Tiefgang hat. Denn hier erwartet uns keine zuckrige Klischeewelt der Reichen und Schönen à la "Sturm der Liebe" oder wie in den Milliardärs-Schmonzetten, sondern ein realistischer Einblick hinter die Fassaden - und das wortwörtlich. Eine Protagonistin muss auch nicht unbedingt sympathisch sein, oder sämtliche Vorbildfunktionen einnehmen. Sie darf ekelhaft, abstoßend, zickig, gemein und unfreiwillig komisch sein, und damit nimmt sie den Raum komplett ein. So wie Sophie eben, die wahre "Königin der Costa Blanca".
  13. Cover des Buches Dr. Nerudas Therapie gegen das Böse (ISBN: 9783596147779)
  14. Cover des Buches Narzissmus (ISBN: 9783843600477)
  15. Cover des Buches Idiopathie (ISBN: 9783608501285)
    Sam Byers

    Idiopathie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: errich
    »Idiopathie« ist der erste Roman des britischen Schriftstellers Sam Byres, der sofort in mehreren Ländern erschien und sich auf der Waterstone-Liste der elf besten Debüts des Jahres 2013 befindet.
    In einer nordenglischen Kleinstadt leiden die Kühe unter einer BSE-ähnlichen Erkrankung und starren immerzu ins Leere. Vor dem Hintergrund der Kühe, die ein Sinnbild für das Treiben, die Idiopathie, der drei Protagonisten darstellen, erzählt Sam Byres eine Geschichte über die Unmöglichkeit von Liebe in einer narzisstischen Gesellschaft.
    Katherine, Daniel und Nathan befinden sich in ihren Dreißigern. Katherine ist extrem selbstbezogen und zynisch. Sie kann Nähe zu Männern nicht ertragen und hat sich von Daniel getrennt. Trotzdem schläft sie sich durch das gesamte Kollegium und wird vom größten Vollidioten schwanger. Daniel, empfindsam und zartbesaitet, sucht einen Ausgleich zur anstrengenden Katherine und geht eine Beziehung zu einer esoterischen Umweltschützerin ein, die ihn täglich mit Liebeschwüren überhäuft. Zusammen mit seiner neuen Freundin und ihrer Hippie-Clique setzt er sich für die kranken Kühe ein, obwohl er eigentlich Chemielaborant ist und Vegetarier hasst ...
    Während Katherine sich in einem Selbstreflektions-Wahn befindet, indem sie nicht aufhören kann, sich mit Hilfe des Internets zu analysieren und Daniel sich selbst belügt, kommt plötzlich ihr gemeinsamer Freund Nathan aus der Psychiatrie zurück. Während eines Drogen-Trips verstümmelte er sich selbst. Nun zieht er wieder bei seinen Eltern ein, mit denen er allerdings auch einige Probleme hat.
    Nathan führt Daniel und Katherine erneut zusammen und das Aufeinandertreffen weckt vergessene Konflikte auf.
    Witzig und schockierend zugleich thematisiert Byres den grenzenlosen Narzissmus einer Generation. Durch einen Perspektivwechsel erhält man unterschiedliche Einblicke in die Gedankenwelt der drei Protagonisten. Obwohl ihre Selbstbezogenheit und Hysterie extrem überzeichnet und teilweise lächerlich dargestellt ist, erkennt man sich erschreckenderweise darin wieder. Keine der Figuren ist sympathisch, sondern wirkt  anstrengend und man möchte sie schütteln, doch mit ihren nie enden wollenden, absurden Streitgesprächen aufzuhören. Mit präziser Sprache und eigenem Stil ist Byres insgesamt ein bitterböser Roman über Kühe, Liebe und Narzissmus gelungen.

  16. Cover des Buches Dead - Alex Cross 13 - (ISBN: 9783442372041)
    James Patterson

    Dead - Alex Cross 13 -

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87
    In Alex Cross' 13. Fall geht es hoch her. Er ermittelt in einer spektakulären Mordserie, in der sich der Täter medienwirksam in Szene setzt. Außerdem entkommt sein alter Erzfeind aus dem Hochsicherheitsgefängnis und er plant sich an allen zu rächen die ihn dort hin gebracht haben. Und während der Ermittlungen begreift Alex Cross das die Fälle irgendwie zusammen hängen, denn scheinbar kennen sich die Psychopathen und nun machen sie Jagd auf Alex.
    Ein sehr spannendes Buch, was einen bis zum Schluss mitraten lässt, wie denn nun alles zusammen hängt. Wer sich denn nun mit wem verbündet hat oder wer wen umbringen will. Auch ist die Mordserie die im Vordergrund steht hoch spannend.
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