Bücher mit dem Tag "nationalheld"
9 Bücher
- Joachim B. Schmidt
Tell
(226)Aktuelle Rezension von: textwerkbremenLiterarisches Retelling erfreut sich gerade großer Beliebtheit: Antike Mythen und überlieferte Sagenstoffe neu erzählen, ausgewählte, noch unbeachtete Figuren – insbesondere bisher ‚stumme‘ Heldinnen wie Medusa oder Penelope - erhalten eine eigene Perspektive und können eine aktualisierte oder andere Version eines scheinbar fest tradierten Narrativs geben.
Wie einzigartig, fesselnd und besonders die Wiedererzählung eines bereits vielfachen reproduzierten Stoffes funktionieren kann, zeigt Joachim B. Schmidt in seinem Roman TELL aus dem Jahr 2022. Schmidt wählt keine Überhöhung der Schweizer Nationalheldenfigur Wilhelm Tell, sondern hebt Tell als einen schlichten, starrköpfigen, äußerlich aufbrausenden und innerlich gebrochenen Menschen von seinem Mythensockel. Tell wird von seiner eigenen Familie wie von anderen Bergbewohnern weniger als Heils-, denn als Unheilsperson wahrgenommen, er ist nicht der vom Schicksal geleitete Befreiungskämpfer, der gegen die Habsburger Herrschaft antritt, sondern ein unterdrückter Bauer und Familienernährer, der ums pure Überleben, aus persönlichen Freiheits- und Rachegefühlen kämpft.
Die Tell-Sage wird zusätzlich jeglichem historischen Mittelalterstaub entledigt, indem die einen kurzen Zeitraum umfassende Handlung aus ständig wechselnden Perspektiven erzählt wird. Hier kommen alle Seiten, alle Geschlechter, alle Schichten, Haupt- wie Nebencharaktere, ja sogar nur kurz die Handlungsbühne betretende Stimmen, zu Wort, blicken in kurzen Kapiteln jeweils auf das sich kontinuierliche weiterentwickelnde Geschehen, geben jeweils ihr Wissen und ihre Meinung mit in den Handlungsverlauf. Da die agierenden wie beobachtenden Figuren zudem in ihrem ungeschönten Lebenskontext aus Brutalität, Härte und Armut beschrieben werden, erhält der Text eine zugleich erschreckende wie pulsierende Authentizität.
Ein für mich genial gestalteter Roman, der auf keiner Seite – obwohl der Kern der Geschichte bekannt ist – an Spannung oder Faszination verliert und vor allem die Brüchigkeit und Infragestellung des symbolischen Gehalts von Mythen thematisiert.
Absolute Leseempfehlung!
[unbezahlte Werbung, eigenes Exemplar]
- Arnaldur Indriðason
Todesrosen
(171)Aktuelle Rezension von: page394Todesrosen ist das erste Buch von Arnaldur Indridason, von dem ich es kaum abwarten konnte, dass ich es fertiggelesen habe. Der Fall ist recht langweilig und zieht sich wie Kaugummi, dazwischen immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die für die Handlung kaum wichtig sind und die endlosen Diskussionen zwischen Erlendur und Sigurdur Oli nerven irgendwann nur noch, anstatt witzig zu sein. Drama beschreibt dieses Buch besser als Krimi.
- Marc Hujer
Arnold Schwarzenegger -
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenArnies Lebensgeschichte, vom kleinen Dorfbub im Thal der Nachkriegsjahre bis zu einem mächtigsten Männer der Welt. Nach Beendigung des Buches 2009 ist ja auch einiges passiert (Ehebruch, Scheidung usw.), eine Neuauflage ist als dringend nötig, Herr Hujer! Die Abschnitte über seine harte Kindheit mit dem sehr strengen Vater und der Aufstieg zum Bodybuilderkönig sind natürlich am interessantesten, da ich im Moment auch ein bißchen zu den Hanteln greife, hätte ich über Trainingsmethoden oder Ernährungspläne auch sehr gern gelesen. Und im neuen Jahrtausend ein ganz neues Leben in den Höhen und vielen Tiefen der Politik, wo ihn manche mit "Gulliver" vergleichen. Ein echter Tausendsassa, der ein Leben für zehn normale andere lebt, in seinem Tatendrang und seinem Fleiß ein echtes Vorbild. - Mac P. Lorne
Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
(20)Aktuelle Rezension von: Michael_GrayDie Geschichte des spanischen Nationalhelden Rodrigo Díaz de Vivar, genannt El Cid ( ca. 1045-1099) Viele der historischen Ereignisse habe ich gewusst, einiges habe ich auch nachgelesen und neues gelernt. Alles dabei Intrigen, Mord, Verrat, Liebe, Politik und immer wieder Schlachten. Das wahre Leben schreibt doch die besten Geschichten! Das Hörbuch würde ( wieder mal) wunderbar von Reinhard Kuhnert gesprochen.
- Sandra Brown
Verhängnisvolle Nähe
(26)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteIch bin jemand, der nicht sehr viele Thriller liest und gerade bei bei Spontankäufen wie in diesem Fall öfters darüber hadert, ob ich ein Buch lese oder nicht. In diesem Fall bedauere ich es, dass es so lange ungelesen bei mir stand. Es ist spannend aber auch gleichzeitig romantisch. Es verbindet miträtseln mit Wendungen und Geheimnissen, die einen einen Moment inne halten lassen. Jedoch hat mir am besten die Beziehung zwischen der toughen Kerra Bailey und dem charakterlich nicht ganz leichten John Trapper. Es ist von Beginn an eine Verbindung, die von Neckereien und Wortgefechten lebt. Es ist einfach ein Thriller den Jedermann lesen kann, ohne danach nicht schlafen zu können. Einfach herrlich!
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