Bücher mit dem Tag "navid kermani"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "navid kermani" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Soundcheck (ISBN: 9783257244663)
    Christine Stemmermann

    Soundcheck

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Zen-Cola

    Mit »Soundcheck« hat der Diogenes Verlag eine Anthologie zum Thema Musik zusammengestellt, die 19 Geschichten zum Thema vorstellt, dabei aber eine ziemlich wilde Mixtur ist. Nicht nur thematisch (in vielen Texten geht es eher um klassischen Rock, aber nicht nur), sondern auch hinsichtlich der Autoren. Von Haruki Murakami (Geschichte ist ansonsten im Band »Männer ohne Frauen«) über Benedict Wells bis hin zu Truman Capote.


    Insgesamt ist die Zusammenstellung gelungen, aber wie es bei Anthologien mit vagem thematischen Rahmen nun mal so ist: Einige gefallen einem gut, andere weniger. Toll ist jedenfalls die große Bandbreite an Stilen. Einige Texte sind übrigens nur Auszüge aus Romanen, dennoch wirken sie nicht lieblos für die Anthologie zusammengeschnitten.


    Für Musikliebhaber und Freunde von Kurzgeschichten zu empfehlen.

  2. Cover des Buches Kurzmitteilung (ISBN: 9783250601043)
    Navid Kermani

    Kurzmitteilung

     (7)
    Aktuelle Rezension von: TexanGal
    Nett zum "zwischendurch" lesen. Steckt viel Wahres drin. Wird zum Ende aber irgendwie seltsam.
  3. Cover des Buches Große Liebe (ISBN: 9783499269707)
    Navid Kermani

    Große Liebe

     (28)
    Aktuelle Rezension von: serendipity3012
    Aus anderer Perspektive 

    Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich zum ersten Mal, so sehr, dass es ihn erschüttert, dass für nichts anderes mehr Platz ist. Die Angebetete ist ein paar Jahre älter, Abiturientin, doch trotzdem werden die beiden ein Paar. Sehr kurz, eine Woche dauert das Zusammensein nur, in der der Junge dreimal bei ihr übernachtet, erste sexuelle Erfahrungen macht, bevor sie sich ihm entzieht und es schon wieder vorbei ist. Das Leiden des Jungen ist unermesslich, die Eifersucht, das Nicht-wahrhaben-wollen – nie wieder habe er so geliebt wie beim ersten Mal, so sagt er, und genau um diese ersten Erfahrungen geht es in Navid Kermanis Roman „Große Liebe“.

    Für sich genommen wäre die Geschichte einer Pubertätsliebe, die gerade mal eine Woche gedauert hat, kaum Stoff genug für einen Roman, den auch jene lesen wollten, deren Jugend längst hinter ihnen liegt. Doch Kermani führt seiner Geschichte noch eine, eher zwei weitere Ebenen hinzu, die die Lektüre dann doch zu einem Gewinn machen:

    Zunächst einmal wechselt der Erzähler immer wieder hin und her zwischen der Er- und der Ich-Perspektive, erklärt dies auch an einer Stelle damit, dass er sich selbst in dem jüngeren Ich nicht wieder erkenne: Es sei also mehr als ein literarischer Trick. Gleichzeitig ist das aber auch eine Art Kokettieren, ein sicherlich bewusstes Verwirren des Lesers, denn „Große Liebe“ ist ganz eindeutig ein Roman. Und doch scheint die Grenze zwischen Erzähler und Autor immer wieder zu verschwimmen, neigt man dazu, zu vergessen, dass wir hier nicht eine autobiographische Episode aus dem Leben des Autors lesen. Ganz automatisch sieht man Kermani vor sich, der – so lässt er uns ja auch glauben – seine eigene Geschichte erzählt. Und zwar aus heutiger Perspektive heraus, mit 30 Jahren Abstand, so dass er dem Erzählten die Perspektive desjenigen gibt, der in der Lage ist, das Geschehene mit Abstand einzuordnen.

    Was den Roman aber vor allem von anderen Geschichten um eine erste Liebe unterscheidet, dürften die vielen immer wieder eingeschobenen Betrachtungen oder auch nur kurze Zitate aus der persisch-islamischen Liebesmystik sein, die mit dem Geschehen in Verbindung gebracht werden. Zum Beispiel, wenn der Erzähler sich der Eifersucht des Jungen zuwendet und diese vergleicht mit dem, was der persische Mystiker Schibli zu ihr zu sagen hat:

    „Der höchste Grad der Eifersucht jedoch besteht darin, auf sich selbst eifersüchtig zu sein. Gefragt, was wahre Liebe sei, antwortete Schibli: „Wahre Liebe ist es, wenn du zu eifersüchtig bist, als daß einer wie du sich dem Geliebten zuwenden dürfte.“ Das hat nun alles mit dem Jungen nichts mehr zu tun, dessen Liebe Schibli alles andere als groß vorgekommen wäre. Ich erwähne es nur, um zu illustrieren, daß die Eifersucht nicht erst mit der Verzweiflung auftritt, sondern schon der Verzückung angehört….“ Kapitel 84

    Der Erzähler macht seinen Leser, den er von Zeit zu Zeit auch persönlich anspricht, gern glauben, dass er sein Konzept, das dem vorliegenden Buch zugrunde liegt, nach Lust und Laune ändert. Er führt auf, wie viele Kapitel er für welches Stadium der Liebe vorgesehen hat, nur um sich doch wieder als unzuverlässig zu erweisen und alles über den Haufen zu werfen. Wir lesen also nicht nur seinen Roman, wir sind auch bei dessen Entstehen dabei – angeblich.

    Mit „Große Liebe“ ist Kermani ein Roman gelungen, der eine Geschichte, die so alt ist wie die Menschheit, auf andere, neue Art erzählt. Er nimmt sein jüngeres Ich ernst, betrachtet es aber auch ehrlich aus heutiger Perspektive, er benutzt eine Sprache, die sich zwischen gesetzt und gestelzt befindet und die vermutlich nicht jedermanns Sache ist. An einigen Stellen vielleicht ein wenig redundant, so dass man kleinere Längen empfindet. Alles in allem aber eine charmante Geschichte, die durch Kermanis durchdachte Konzeption alles andere als eindimensional ist. 
  4. Cover des Buches Du sollst (ISBN: 9783455305050)
  5. Cover des Buches Das Buch der von Neil Young Getöteten (ISBN: 9783518464618)
    Navid Kermani

    Das Buch der von Neil Young Getöteten

     (26)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    Es gibt Situationen im Leben, da greift man zu den unkonventionellsten Maßnahmen, die einem einfallen. Nur wer es einmal erlebt hat, kann sich die Hilflosigkeit vorstellen, die Eltern überfällt, wenn Babys die sogenannten 3-Monats-Koliken haben. Da hilft fast gar nichts und Nächte werden mit einem krampfartig schreienden Bündel verbracht, kreative Strategien ausgedacht, um diese Qual zu lindern. Warum nicht zu Neil Youngs erster Soloplatte greifen und "The last Trip to Tulsa" auflegen? Und siehe da, es funktioniert!

    Das, was Navid Kermani passiert ist, brachte ihn dazu, ein kleines Buch zu schreiben, ein Buch das nur 144 Seiten lang ist, uns aber intensiv in die Wunder der Musik von Neil Young führt, dieser rumpelnde Singer-und Songwriter, der wie kein anderer es versteht, Emotionen und Musik zu verbinden - und das auf die einfachste Art und Weise. Im weiteren Leben des kleinen Erdenbürgers wird nach und nach eine Playlist erstellt, zufällig, die Navid Kermani mit interessanten Details aus der Biografie von Neil Young füllt und uns an seinen teils philosophischen Gedanken teilnehmen lässt.

    "[Pocahontas]...gerät ihm zur wiederkehrenden Metapher für das zentrale Motiv seiner Kunst: den Verlust des Paradieses.[] ...immer sind es ein ernüchterndes, verhängnisvolles Heute und ein unschuldiges, sagenumwobenes Gestern, das er in Umkehrung der Hegelschen Dialektik beschwört."

    Dabei ist gerade dies, der Verlust des Paradieses ein wiederkehrendes Motiv bei Neil Young. Ist Neil Young deswegen ein dauerdepressiver Weltankläger? Nein, nur wenn jemand düster denkt, muss er nicht gleich düster sein.

    "Die quälende Anstrengung, sich dem Unheil möglichst nicht zu verschließen, verwässert oder sublimiert sich nach einer Weile zu einer entspannten Schwermut, so ab dem 29. Lebensjahr"

    Nur als Fatalist läßt sich jeder Stolperstein im Leben ertragen, da man auf nichts anderes gefasst ist, doch niemand schafft es, diese Düsterkeit so emotional in seine Lieder zu verflechten wie Neil Young. Trotzdem ist auch Neil Young vor dem Kommerz nicht ganz gefeit, wobei Kermani fast schon hellseherische Fähigkeiten besitzt.

    "...mit äußerstem Befremden musste ich konstatieren, dass ein Stück daraus, 'Heart of Gold', in den Flugzeugen von Swissair als Hintergrundmusik Fron tat (mögen sie pleite gehen dafür)"

    Das kommt davon! Im Laufe des Buches erweitert sich die Playlist und man selber kommt mit guten alten 'Bekannten' in Kontakt. Faszinierend ist die Musik von Neil Young und seiner Hausband Crazy Horse, auch wenn die Musiker minimalistische Fähigkeiten haben, Neil Young selber nicht zu Gitarrengrößen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix gehört und mit einer für Rockmusiker sehr hohen Fistelstimme ausgestattet ist, doch: "Ihre Kunst besteht aus der gedankenlosen Konzentration auf ein Motiv."

    Neil Young selber beschrieb die Plattenproduktionen als eine einzige Session, wobei meist die erste Aufnahme genommen wurde, da man diese Perfektion später beim Nachspielen nicht mehr erreichte. So hören sich auch seine Liveplatten an, rumpelnd, scheppernd und laut. Doch gibt es in der Musik Momente die einem den Atem aussetzen lassen, so auch bei Navid Kermani. Und Fans, die so verzückt und vertieft in seine Musik sind, werden von solchen Momenten einfach - getötet. So schließt sich der Kreis zu dem unkonventionellen Buchtitel, angelehnt an: "Das Buch der vom Koran getöteten"

    Viel Philosophie, viel Sozialwissenschaft, viel Religion, aber besonders viel Liebe zu Neil Young steckt in diesem kleinen Buch. Neil Young, dessen Musik Navid Kermanis Tochter zum Verstummen und Zuhören brachte. Können 144 Seiten ausreichend sein, um über das Werk von Neil Young zu schreiben? Natürlich nicht! Aber sie vermitteln dem Leser viel Tiefe und manche Neuigkeiten, dem Neil-Young-Neuling auf jeden Fall Lust, reinzuhören.

    Hier nun die schon angesprochene Playlist:

    The last Trip to Tulsa, Helpless, Prime of Life, Sugar Mountain, My Heart, A Dream that can last, Pocahontas (Live), Human Hughway (Live), Are you ready for the country, Out on the weekend, Cortez the Killer (Live), Down by the River, Cowgirl in the sand, Barstool Blues (Live) Campaigner

    Viel Spaß beim (wieder)hören.

  6. Cover des Buches Vierzig Leben (ISBN: 9783499273131)

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