Bücher mit dem Tag "naziregime"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "naziregime" gekennzeichnet haben.

42 Bücher

  1. Cover des Buches Winter der Welt (ISBN: 9783404169993)
    Ken Follett

    Winter der Welt

     (807)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Jeder der ein Buch über dieses dunkle Kapitel der Weltgeschichte liest, weiß, was er zu erwarten hat. Dennoch möchte ich eine kurze Triggerwarnung vorwegstellen. In dem Buch werden diese  Punkte doch recht deutlich dargestellt:

    Vergewaltigung von Frauen

    Mord und Misshandlung von Menschen und Volksgruppen u.a. Behinderte, Juden, Homosexuelle


    Kommen wir nun zur eigentlichen Rezension. Das Cover ist trist und grau gehalten, passend zum Winter und der grauen, düsteren Zeitspanne. Der Schreibstil ist umfassend und enthält diverse Details, welche die unheimliche Rechercheleistung untermauern. Historische Momente werden Dargestellt, als wäre man vor Ort und man fühlt mit ihnen. Es gab Momente, bei denen ich mich als deutscher schäme, dass Deutschland mal für sowas verantwortlich war. Es gab Momente, da war ich von der beschriebenen Brutalität geschockt und mir klar machen musste, dass es leider damals wirklich so war. Aber es gab auch glückliche Momente in der Zeit. Man durchlebt jene Berg und Talfahrt, die damals vorherrschte. Aber was ich am wichtigsten für so ein Werk finde ist, dass es aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet wird und die sich regelmäßig abwechseln. So erfährt man einiges über die russischen Verhältnisse als auch über die britischen und amerikanischen. Das sind nämlich eben jene Ansichten und Umstände, von denen man im Geschichtsunterricht am wenigsten von mitbekommt, da dort insbesondere Deutschland und seine Umstände im Vordergrund stehen. 

    Abschließend möchte ich sagen, dass es ein wunderbares Buch ist, jedoch etwas Vorkenntnisse über den Ablauf und die damaligen Verhältnisse angebracht sind, um das Beschriebenen der Realität zuordnen und in den entsprechenden Kontext einordnen zu können.

  2. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.334)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne ist ein Buch, das den Leser mit einem anderen Blickwinkel auf die Sicht der Dinge und des damaligen Schrecken des Nationalsozialismus durch die Handlung führt. Die Geschichte wird nämlich aus der Sicht eines unbedarften neunjährigen Jungen erzählt. Dies macht den Schreibstil zwar einfach und zugänglich, bringt meiner Meinung nach jedoch auch eine gewisse Naivität in der Darstellung des Hauptcharakters Bruno mit sich.

    Um was genau es in dieser Geschichte geht, ist dieses Mal schwer zu beschreiben. Normalerweise gebe ich an dieser Stelle die Inhaltsangabe wieder, aber bei diesem Buch  ist es wohl besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich kurz und knapp auf eine Reise mit dem Jungen namens Bruno. Früher oder später kommt der Leser zusammen mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt... 

    Brunos kindliche Unschuld steht im starken Kontrast zu den schrecklichen Ereignissen, die sich um ihn herum abspielen. Ich fand die Idee äußerst interessant, den Nationalsozialismus zur Abwechslung mal aus rationalen Kinderaugen heraus zu betrachten. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Bruno nicht ein klein wenig zu blauäugig dargestellt ist, um wirklich glaubhaft zu wirken?! Der jeweilige Eindruck bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen. 

    Außer Bruno und Schmuel wirken die restlichen Charaktere der Geschichte eher wie Schatten, die durch die Ereignisse huschen. Der Handlungsverlauf selbst ist zwar kreativ, unterscheidet sich aber immer wieder von den uns bekannten historischen Fakten. 

    Zudem finde ich es schwierig, das Buch für zu junge Leser zu interpretieren, da die Themen und Ansichten bei näherer Hinsicht doch recht komplex sind.

    Eine mir wiederkehrende Frage beim Lesen war übrigens auch, warum die Dinge eigentlich nicht beim richtigen Namen genannt werden?! Dieser Umstand ist für mich einfach nicht stimmig, in Hinsicht auf Brunos Alter. 

    Das Ende des Buches ist schlussendlich sehr erschütternd und lässt den Leser mit viel Raum für Interpretationen zurück. Tatsächlich hätte nicht mal ich mit diesem Ausgang gerechnet.

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist demnach eine nachwirkende Geschichte über die Freundschaft zweier Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch gleich sind. Es ist eine Geschichte, die eine traurige Wahrheit ohne Schuldzuweisungen erzählt und viel zwischen den Zeilen spricht. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass wir die Welt viel öfters einmal mit den Augen eines Kindes betrachten sollten. 

  3. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783404179008)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (335)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Andreas Eschbach spielt in seinem Thriller  “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” mit der Idee, dass es in der Zeit des Dritten Reichs bereits die perfekte Überwachungstechnik gegeben hat. Im 19. Jahrhundert hat sich in Großbritannien eine mechanische Computertechnik entwickelt, die zu Beginn des 20. Jahrhundert elektrisch wurde. Unter der Prämisse, Charles Babbage hätte seine analytische Maschine tatsächlich gebaut, entstand ein dem Internet vergleichbares Netzwerk, das in groben Zügen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das uns bekannte Internet und das die gleichen  Konsequenzen nach sich zog. In Eschbachs Alternativwelt ist die Entwicklung von Smartphones, bargeldlosem Zahlen per Handy, Handyortung bereits vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden. Dabei verknüpft der Autor historische Fakten der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 mit der Technologie des Internets und Mobiltelefone unserer Zeit. Aufgrund der totalen Überwachung können alle Geldströme lückenlos nachverfolgt werden. Niemand kann sich mehr verstecken und dem Zugriff von SS und Wehrmacht entziehen. 

    Programmieren ist Frauensache!

    Die Aufgabe, die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamtes, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet. Programme werden gestrickt, denn Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie 1942 in Weimar ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen nachzudenken. Das Buch startet sehr verstörend mit einem Szenario, in dem der Autor gleich historisch bekannte Ereignisse mit einbaut. Ein von Helene entwickeltes Programm wird getestet. Mit Hilfe von Datenabgleichen werden  mittels Kontobewegungen und Kalorienverbrauchstabellen eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig gemacht. Das Programm wird Heinrich Himmler vorgestellt und als zu demonstrierende Stadt zufällig Amsterdam ausgewählt. Als dadurch jüdische Familien wie die von Anne Frank aufgespürt und deportiert werden, merkt Helene bestürzt zum ersten Mal, was sie mit ihren herausragenden Programmierkünsten anrichtet. Ihr Vorgesetzter, der Analyst Eugen Lettke verfolgt mit den Kenntnissen, die er aus den Datenabfragen ziehen kann, seine persönlichen Interessen. 

    Misogynie und Fahnenflucht

    Danach wird erstmal das Tempo rausgenommen und in einem Rückblick die historische Entwicklung bis etwa 1938 dargestellt. In über 200 Seiten werden auch unsere Hauptfiguren Helene und Eugen ausufernd vorgestellt und wir  erfahren alles über ihre Kindheiten und wie sie zum NSA gekommen sind. Für meinen Geschmack war dieser Erzählstrang viel zu lang. Helene Bodenkamp, Tochter eines Arztes ist gezeichnet als das klassische Klischee der grauen Maus. Bescheiden, naiv mit analytischem Verstand besitzt sie ein großes Talent zum Programmieren. Eugen Lettke ist der Antagonist, er ist durchtrieben, menschenverachtend und ein brutaler Sadist mit Mutterkomplex. Seit er in seiner Jugend von einer Gruppe junger Mädchen gedemütigt wurde, ist er auf Rache aus. Sein Job bei der Behörde ermöglicht es ihm, diese Frauen aufzuspüren, kompromittierende Geheimnisse herauszufinden, sie damit zu erpressen und zum Sex zu zwingen. Dabei wird oft erwähnt, dass der Opportunist kein ideologisch überzeugter Nazi ist, ihm geht es nur um seine zutiefst misogyne Rache an den Frauen. Die vielen Vergewaltigungsszenen waren für mich schwer zu ertragen und dienten nach meinem Empfinden lediglich dem Schockeffekt. Eschbach, der die Handlung in der dritten Person abwechselnd von Helene und Eugen berichtet, wählt in den Fällen sexueller Gewalt grundsätzlich die Täterperspektive. Dabei fand ich Formulierungen wie „es jemanden besorgen“ oder „jemand hart ran nehmen“ problematisch. 

    Die schüchterne, unpolitische Helene, die sich bisher fraglos in das vorgeschriebene Rollenmuster eingefügt hat, lernt einen Mann kennen und verliebt sich. Als dieser Arthur Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich bei ihr Zweifel am System und sie hilft ihm. Da es für das NSA ein leichtes wäre, ihn ausfindig zu machen, braucht Helene ihren ganzen Mut und ihre Intelligenz, um das zu verhindern. Ihre dem Nationalsozialismus ergebenen Eltern setzen allerdings alles daran, sie mit einem SS-Offizier zu verkuppeln. Dieser Ludolf von Argensleben, ein überzeugter Antisemit wird derart ekelerregend mit körperlichen Deformationen beschrieben, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Als sich Eugen Lettke die Gelegenheit bietet, verwickelt er Helene in seine Machenschaften und sie wird zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen. Diese hat keine andere Wahl, wenn sie verhindern will, dass ihr Geliebter auffliegt und exekutiert wird. 

    Fazit 

    Andreas Eschbach, der vor allem durch seinen Thriller „Das Jesus-Video“ und der Fortsetzung „Der Jesus-Deal“ bekannt wurde, behandelt in seinem kontrafaktischen Roman ein erschreckendes Gedankenexperiment, was passiert wäre, wenn die Welt ebenso vernetzt gewesen wäre, wie sie es heute ist, mit all den Konsequenzen für Kommunikation, Überwachung, Konsum und Politik. Das macht „NSA“ phasenweise zu einer durchaus beklemmenden Lektüre, die für mich jedoch mit fast 800 Seiten einige Längen aufwies. Dabei fand ich seine deutschen Entsprechungen für uns bekannte Worte im Zusammenhang mit digitaler Technik durchaus passend. Das Internet ist das Weltnetz, Computer heißen Komputer und Server Datensilos. Es gibt schnurlose Telefone, genannt Volkstelefone oder kurz VoTels und E-Mails sind Elektrobriefe.

    Dabei sind Sprache und Erzählstil eher schlicht und wenn es um die Liebesgeschichte geht, zum Fremdschämen. Die Charaktere waren mir zu stereotypisch gestaltet, die Handlung stellenweise zu rührselig oder platt und dadurch wurde das Potential der Grundidee nicht ausgenutzt. Das größte Problem war für mich, dass die Grausamkeiten der Nationalsozialisten leider nur dem vordergründigen Thrill dienten sowie die größten Verbrechen unserer Geschichte perfide ausgeschlachtet wurden und ich das Gefühl nicht los wurde, dass sich an dem Leid der Opfer bedient wurde. 

    Bewertung: 2,5

  4. Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423219525)
    Jussi Adler-Olsen

    Das Alphabethaus

     (549)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Zwei junge britische Piloten werden 1944 über Deutschland abgeschossen. Mitten im Feindesland müssen sie fliehen und um ihr Überleben kämpfen. Sie gelangen auf einen Krankentransport und schaffen es unter falscher Identität und durch das Vortäuschen einer psychischen Erkrankung in eine Nervenheilanstalt im Schwarzwald. In dieser werden Patienten der Wehrmacht und der SS behandelt. Unter keinen Umständen dürfen sie hier auffallen und müssen so schnell wie möglich fliehen, da ihr Aufenthalt hier die Hölle und zudem noch lebensgefährlich ist. Doch sie werden gut überwacht, nicht nur vom Klinikpersonal, sondern auch von Mitpatienten und so gelingt nur einem von ihnen die Flucht…

    Dieses Buch war anders, als ich es erwartet habe. In der ersten Hälfte habe ich etwas länger gebraucht. Ausführlich wird hier der Aufenthalt in der Klinik beschrieben und man erlebt die Schrecknisse dort mit. Die Stimmung ist bedrücken und bedrohlich, aber mir war der Teil insgesamt etwas langatmig erzählt, da ich irgendwie auf die Flucht und darauf gewartet habe, worauf das Ganze hinausläuft. Der zweite Teil, der dann im Jahr 1972 spielt hat mich dann richtig gefesselt. Adler Olsen spielt geschickt mit Verstrickungen der Vergangenheit, der verletzten Psyche des Geflohenen, der seinen Freund zurücklassen musste und klärt nach und nach alle Hintergründe auf. Alles was mir bis da hin unklar war kommt nun ans Licht. Und weiterhin geht es um Leben und tot. 

    Das Ende dieser tragischen Geschichte hat mich sehr berührt und ich habe es als sehr passend empfunden. Insgesamt ein tolles Buch, wenn auch anders als erwartet und empfehlenswert für Leser*innen die Spannung ohne allzu viel Blutvergießen bevorzugen. 

  5. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783837133561)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (257)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Inhalt (LB): "Liesel lebt während des Zweiten Weltkrieges bei Pflegeeltern in der Himmelstraße in Molching, wo sie die Juden nach Dachau ziehen sieht und die Bombennächte über München erleidet. Das Mädchen überlebt, weil der Tod – in dieser Zeit beschäftigter denn je und Erzähler dieses außergewöhnlichen Romans – Liesel in sein Herz geschlossen hat. Sie und die Menschen aus der Himmelstraße."

    Cover: Das Cover ist das Cover des Films bei meiner Ausgabe. Ich finde es ansprechend und passend, alles abgebildet, was es braucht: Mädchen, Buch, Krieg/Zerstörung. Damit finde ich das Cover gelungen.

    Charaktere: Liesel ist ein mir grundsätzlich sympathisches Mädchen und ich habe sie gerne in dieser Geschichte begleitet. Rosa scheint zu Anfang nicht sehr sympathisch, aber das ändert sich dann schnell, eben eine Person die man erst näher kennenlernen muss. Hans war mir dagegen von Anfang an sympathisch. Aus Rudi wurde ich die ganze Zeit nicht richtig schlau, aber unsympathisch ist er nicht. Max habe ich irgendwie gar nicht so richtig kennengelernt, sondern eher etwas distanziert beachten können.

    Meinung: Gesprochen fand ich das Hörbuch sehr gut. Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen. Zu Anfang ist es eben recht traurig, dass Liesel in eine Pflegefamilie kommt, aber dort geht es ihr dann ja ganz gut. Die Bücher spielen hier immer wieder eine Rolle. Es fängt mit einem Buch an, dann eine Zeit lang nichts und dann regelmäßiger. Die Freundschaft zu Rudi ist hier auch wichtig. Das Ganze mit den Juden und dem Krieg ist natürlich interessant, aber auch traurig und erschreckend. Generell eine interessante Geschichte, die ich weiterempfehlen kann. 

  6. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  7. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

     (2.323)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Hab am Anfang etwas gebraucht mich an die Art des erzählens zu gewöhnen und den Schreibstil, aber dann bin ich schnell durchgekommen.  


    Die Darstellung der Schüler und ihrer Reaktionen auf "Die Welle" erschien mir manchmal etwas unglaubwürdig und oberflächlich. Hätte gern mehr über die verschiedene Charaktere und ihre Sichtweise erfahren. Etwas ausführlicher formuliert.


    In dem Buch wird einen aufgezeigt wie schnell man doch dem Gruppenzwang unterliegen kann.


    Zum Ende hin fand ich es etwas zu kurz zusammengefasst und es gab zu viele Probleme, die nicht ausführlich genug behandelt wurden.

  8. Cover des Buches 28 Tage lang (ISBN: 9783499266638)
    David Safier

    28 Tage lang

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Kado

    '28 Tage lang' von David Safier begleitete mich schon eine Zeitlang und wurde nun endlich von mir gelesen und ich habe es nicht bereut.
    Das Buch hat mich trotz seines schweren und ernsten Themas wunderbar umterhalten. Das lag vorallem an der gut lesbaren Schreibweise und den tollen Protagonistin. Ich mochte alle, vorneweg natürlich besonders Mira und ihre entzückende Schwester Hannah und auch Daniel war mir sehr sehr sympathisch. Ich musste einige Male schwer schlucken und oft sind mir Äußerungen des Unverständnisses über die Lippen gekommen.
    Es spielt 1943 im Warschauer Ghetto. Die Menschen da leben mehr schlecht als Recht und jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Dann allerdings spitzt sich die Lage noch mehr zu und das Ghetto und deren Bewohner sollen ausgelöscht werden. Eine Gruppe Widerständler möchte nicht kampflos aufgeben und lässt sich auf die perfiden Machtspielchen der SS nicht ein. Sie wehren sich.
    Wir begleiten die sechzehnjährige Mira durch Ihr Leben im Ghetto und erleben einige typische Teenie Momente und viele die niemand erleben sollte.
    Ein sehr lesenswertes Buch muss ich sagen. Es gefiel mir wirklich gut und man stellt sich einige mal die Frage...Was für ein Mensch möchtest du sein.

  9. Cover des Buches Honigtot (ISBN: 9783492307253)
    Hanni Münzer

    Honigtot

     (422)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Seit vielen Monaten tummelt sich das Buch auf den Bestenlisten und ich stolper in Buchhandlungen und auch bei Bekannten immer wieder über diesen Titel. Was hat es damit auf sich? Ich wollte es jetzt wissen und habe mir ein Wochenende Honigtot gegönnt. Der Beginn ist in der jetzt Zeit. Eine junge Frau möchte ins Ausland und eckt damit immer wieder bei ihrer Mutter an. Als diese plötzlich verschwindet bleibt sie erstmal und sucht die Mutter. Die Spur führt nach Italien und wie die junge Frau bald heraus findet, tief hinein in ihre eigene Familiengeschichte. Diesen Start fand ich interessant und auch spannend und war gespannt, aber dann gings Berg ab. Wieder einmal eine Geschichte aus dem Nazi Deutschland und dies ist hier aber so banal gemacht, dass es fast schon weh tut. Der Beginn war super, aber wie es weiter geht fand ich furchtbar. Spannung kam da für mich überhaupt nicht mehr auf und teilweise sind die Dialoge echt erschreckend gruselig geschrieben. Es verwundert mich wirklich, dass dieses Buch so viel Aufmerksamkeit bekommt. Gut, Literatur ist immer Geschmacksache und das ist auch wirklich gut so, aber es gibt so viele tolle, feine Geschichten die unentdeckt bleiben und so ein Buch verkauft sich wie geschnitten Brot. Kann ich nicht nachvollziehen. Achso, am Schluß gehts natürlich wieder in die Gegenwart und dann ist es plötzlich aus. Ich verstehe es nicht

  10. Cover des Buches Jakob der Lügner (ISBN: 9783518468098)
    Jurek Becker

    Jakob der Lügner

     (308)
    Aktuelle Rezension von: Gotje

    Inhalt: Unverhofft kommt Jakob Heym, ein Jude aus einem polnischen Ghetto, an eine Information über den Aufenthalt der lang erwarteten russischen Armee. Die frohe Botschaft will er gleich am nächsten Tag seinen Arbeitskollegen unterbreiten. Doch die glauben ihm kein Wort und so greift Jakob zu einer Notlüge, die bald das ganze Ghetto in Atem - und am Leben - hält

    Meine Meinung: Jakob der Lügner ist keine sehr spannende Geschichte, aber das muss sie auch gar nicht sein. Sie ist emotional und authentisch, sie bildet das wahre Leben vieler, vieler Menschen wider und zeigt die damalige Zeit aus einem völlig anderen Blickwinkel. Jurek Becker war selbst KZ-Insasse, dennoch hat er sich dazu entschieden, eine Geschichte zu erzählen, die auf den Straßen, in den Wohnungen, mitten unter den Leuten spielt, zu erzählen und ich bin darüber sehr froh. 

  11. Cover des Buches Eine Familie in Deutschland (ISBN: 9783596299881)
    Peter Prange

    Eine Familie in Deutschland

     (108)
    Aktuelle Rezension von: anke3006

    Ich lese Peter Prange sehr gerne. Er schafft es historische Geschehnisse greifbar zu machen.

    So auch in diesem Auftakt.

    Mich stört, dass er diesmal alle Unwegbarkeiten mit eingebaut hat hat, die möglich waren.

    Ja, es ist ein Roman, aber diesmal war es etwas zu viel.

    Die Geschichtliche Recherche und der Erzählstil haben mir wieder gut gefallen.

  12. Cover des Buches Das siebte Kreuz (ISBN: 9783746634692)
    Anna Seghers

    Das siebte Kreuz

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    >Das siebte Kreuz <, geschrieben von einer in Frankreich lebenden Emigrantin, spielt 1937 in Deutschland und erzählt die Geschichte von Flüchtlingen aus einem Konzentrationslager. Geschrieben von einer Kommunistin, ist es gleichwohl kein politisches Kampfbuch. Denn es kennt keine Aggressivität: Die Trauer der verjagten Autorin ist stärker als ihre Empörung. Nicht ein Rachegesang ist > Das siebte Kreuz<, sondern eine Elegie, nicht ein Buch des Hasses, sondern der Barmherzigkeit. Im Unterschied zu den meisten ihrer Romane verkündet Anna Seghers hier keine Philosophie, sie wirbt für keine Ideologie, sie deutet kein Programm an. Ihr ist nur noch die einzige Hoffnung geblieben: die Redlichkeit, die Rechtschaffenheit des Individuums. Im innersten gäbe es etwas, > was unangreifbar war und unverletzbar<. So überwinden die Menschen auf dem Fluchtweg jenes Mannes, auf den im Konzentrationslager das siebte Kreeuz wartet, ihre Angst und helfen dem Ausgestoßenen. Das poetische Meisterwerk ist zugleich ein Kriminalroman, doch mit ungekehrten Vorzeichen: Verbrecher in den Uniformen der SS und SA verfolgen einen Unschuldigen.

    > Marcel Reich – Ranicki <

    Aus sieben gekappten Platanen wurden im Konzentrationslager Westhofen Folterkreuze für sieben geflohene Häftlinge vorbereitet. Sechs der Männer müssen die Flucht mit dem Leben bezahlen. Das siebste Kreuz aber bleibt frei: Georg Heisler kann entkommen, er findet den Weg in die Freiheit. Sein langer, dramatischer Fluchtweg gleicht einem sezierenden Schnitt durch Schichten und Mentalitäten des nationalsozialistischenDeutschlands.

    Dieser Roman von Anna Seghers läßt uns Leser nach Beendigung des Buches in einem riesigen Vakuum, gefüllt mit Emphatie und Beklemmung, etwas mitgenommen zurück. Wir werden uns bewußt, dies war die Zeit bevor die ganze Welt Kopf stand. Das Übel brodelte schon massiv, der Gestank dieser braunen Kloake schwebte unheilvoll über das Land.

    Das siebte Kreuz, ist das antifaschistische Buch schlechthin und gehört zu Recht in den Kanon der Literatur. Es sollte als allgemeine Schullektüre integriert werden.

    Klare Leseempfehlung !


    “ Dieses Buch ist den toten und lebenden Antifaschisten Deutschlands gewidmet.“

    Anna Seghers

  13. Cover des Buches Die verbotene Zeit (ISBN: 9783453359215)
    Claire Winter

    Die verbotene Zeit

     (190)
    Aktuelle Rezension von: ChristineE

    Ich liebe dieses Buch und habe mich jeden Abend auf die Fortsetzung gefreut! Sehr spannend und auch wenn ich bei den Personenwechseln achtgeben und mich komzentrieren musste, super gut geschrieben! Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, denn nicht nur Herzschmerz und die Sorge, ob alles zu einem guten Ende führt, auch das Einfühlen in die Geschichte Detuschlands und der Welt macht Lesefreude.

  14. Cover des Buches Weil sie das Leben liebten (ISBN: 9783426517291)
    Charlotte Roth

    Weil sie das Leben liebten

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Franzip86

    Franka liebt und lebt für Tiere. Ihr Berufswunsch ist Zoologin, nur leider zu einer Zeit (1923) in denen Frauen, solche Berufe nicht zugetraut werden. Ihr Vater ist Pfarrer und lebt für seine Gemeinde, nur leider nicht für seine Familie. Ihre Mutter fügt sich und ist sehr gefühlskalt Franka gegenüber. Einzig ihr Onkel Gerhard, unterstützt Franka, er finanziert ihr die Schule und später auch das Studium. Nur dann kommt die Weltwirtschaftskrise, 1929. Von nun an, arbeitet Franka im Berliner Zoo als Pflegerin, an ihrer Seite viele Menschen, die genauso wie sie, für die Tiere leben. 

    Als gegenstrang wird von Kirschla und Tokeli erzählt. Beide sind Sintis, sie leben für ihr Leben, sie haben Ziele und sich aufrichtig. Tokeli sein Ziel ist Anwalt zu werden und schafft es auch in einer Anwaltskanzlei unterzukommen. Doch dann kommt die Machtergreifung Hitlers...

    Beide Stränge fügen sich ineinander.

    Die Thematik des Buches hat mir Gänsehaut beschehrt, ich war oft den Tränen nahe, aber leider hat der Erzählstil der Autorin seine Längen. Längen in denen ich das Buch sehr gerne zur Seite gelegt hätte und einfach nicht weiter lesen wollte... 

    Ich vergebe dem Buch 4,5 von 5 Sterne!

  15. Cover des Buches Marlene (ISBN: 9783492309479)
    Hanni Münzer

    Marlene

     (141)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Marlene

    Autor*in: Hanni Münzer

    Erschienen in Deutschland: 2016

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Historisch, Drama, Action, Hetero

    Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]

    Seiten: 539

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-492-30947-9

    Verlag: Piper Verlag GmbH München

     

    Inhalt:

    München 1944: Erschüttert steht Marlene vor dem ausgebomten Haus am Prinzregentenplatz. Ihre Freundin Deborah und dern kleiner Bruder Wolfgang wähnt sie tot. Doch das kann ihre Entschlossenheit zum Widerstand nicht brechen. Todesmutig stürzt sie sich in den unheilvollen Strudel des Krieges, immer wieder riskiert sie ihr Leben und wird zu einer der meistgejagten Frauen im Deutschen Reich. Sie schließt ungewöhnliche Freundschaften und lernt einen ganz besonderen Mann kennen. Einen Mann, dem das eigene Leben nichts gilt, der aber alles für die Kinder tut, die er unter seinem Schutz gestellt hat. Bald sieht sich Marlene vor der größten Entscheidung in ihres Lebens: Sie erhält die Chance, den Verlauf des Krieges zu ändern, vielleicht Millionen Menschen zu retten. Doch dafür müsste der Mann, den sie liebt, sterben ...

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Ein weiteres Buch, das ich letztes Jahr geschenkt bekommen habe. Was ich bis vor dem Lesen nicht wusste und auch eher zufällig herausgefunden habe, ist, dass das hier der zweite und letzte Teil einer Dilogie ist. Dementsprechend kannte ich den Vorgänger natürlich nicht. Aber das macht nichts, ich denke, man kann das Buch hier auch für sich alleine lesen, zumindest hatte ich die meiste Zeit das Gefühl. Klar, man wüsste mehr über Marlenes Vergangenheit und ihre Ziele, aber meinen Lesespaß hat es mir trotzdem nicht geraubt.

    Also, soweit es bei dem schweren Thema und den harten Schicksalen, mit denen man hier konfrontiert wurde, natürlich möglich war. Wie wir alle war ich auf mehreren deutschen Schulen und wir haben diesen Teil der Vergangenheit sehr genau durchgenommen. Da spricht auch nichts dagegen, immerhin dürfen wir es nicht vergessen, und verhindern, dass es wieder passieren kann. Dennoch hat es mich immer wieder schockiert zu lesen, wie menschenverachtend die Nazis in diesem Buch draufwaren. Welche Handlungen sie getan haben, welches absurd kranke Weltbild sie hatten und wie grausam ihre Gedanken waren. Immer mal wieder habe ich auf die Buchseiten gestarrt und konnte nicht glauben, was ich da grad gelesen habe.

    Kennt ihr dieses "What The Fuck Am I Reading?" - Meme bzw die Version mit Samuel Johnson? Genau so habe ich während des Lesens  auch geschaut, bei jedem einzelnen Mal.

    Marlene musste eine Menge mitmachen und auch wenn ich am Anfang nicht wusste, was ich über sie denken sollte, konnte ich bald verstehen, was ihre Motivation und ihre Sichtweise anging. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihr die Dinge zu leicht von der Hand gingen, aber vielleicht kam mir das auch nur so vor. An anderen Stellen hatte sie eher verdientes Glück und an ganz anderen lief es leider gar nicht gut für sie. Besonders später, als man ihr Situationen, in denen sie zu irgendwas gezwungen worden war, dass man diese dann später benutzen wollte um ihr einen Strick draus zu drehen ... das hat mich einfach nur zum Kopfschütteln gebracht.

    So im Großen und Ganzen wirkt es sehr realistisch und das macht es auch so bedrückend. Zu wissen, dass das, was da passiert nicht fiktiv ist. Zu wissen dass die historischen Ereignisse so passiert sind, dass es Menschen gab, die solche grausame, herzlose, gewissenlose Wesen waren ... das macht das Buch unheimlicher als es bisher jeder Horrorroman war, den ich in den Händen gehalten habe.

    Ich habe hier mit der Charakterin mitgefiebert und mitgelitten. Immer wieder, wenn sie mit so einem Naziarsch zu tun hatte, war es eine Genugtuung, wenn er am Ende das bekommen hat, was er auf jeden Fall verdient hat. Und oft genug hatte ich mich gefragt: Wie kommt sie da jetzt nur wieder raus? Wie wird sie das überleben? Dass sie es überleben wird, ist am Anfang total klar und man bekommt auch den einen oder anderen Spoiler, den man aber nicht sieht. Oder ich hab es nur einfach nicht gesehen, das kann auch sein.

    Für einen anderen Charakter hätte ich mir echt ein anderes Schicksal gewünscht, das hat diese Person nicht verdient. Aber hey, so ist es nun mal mit solchen Geschichten: Nicht alle überleben oder bekommen ihr Happy End :/

    Das Ende ist berührend und bringt einem zum Nachdenken, finde ich.

     

    Fazit:

    Wie gesagt, die ganze Thematik ist absolut nicht leicht und ich kann verstehen, wenn jemand sagt: Ne, das wäre mir dann doch ein bisschen zu viel. Aber allen anderen kann ich das Buch ans Herz legen. Ob es hilft, den Vorgängerband "Honigtot" zu kennen, oder nicht, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, ich habe ihn wie gesagt nicht gelesen.

    Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne.

  16. Cover des Buches Aimée und Jaguar (ISBN: 9783462307634)
    Erica Fischer

    Aimée und Jaguar

     (93)
    Aktuelle Rezension von: dot
    Im Roman "Aimée und Jaguar" von Erica Fischer geht es um die 29-jährige Lilly Wust. Lilly ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und lebt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Deutschland die Rolle der Nazifrau. Als sie der 21-jährigen Felice Schragenheim begegnet, verändert sich ihr Leben. Schnell fühlen sich die zwei Frauen unergründlich zueinander hingezogen und als Lilly ("Aimée") erfährt, dass Felice ("Jaguar") Jüdin ist, bindet sie das nur noch stärker aneinander. Aimée und Jaguar leben ihre Liebe aus, solange sie können. Sie tauschen sogar Ringe und schließen einen Ehevertrag, doch sie leben auch in ständiger Angst davor entdeckt zu werden. [...] 1991 lernt die bereits 78-jährige Lilly Wust die Autorin Erica Fischer kennen. Sie veröffentlicht mit Hilfe von Lilly's Erinnerungen und Andenken an Felice das Buch "Aimée und Jaguar".


    "Aimée und Jaguar" ist eine tragische Geschichte einer Liebe zweier Frauen, die in ständiger Angst aber auch Hoffnung existierte, den Krieg letztendlich aber nicht überstehen durfte.
  17. Cover des Buches Das Mädchen im Strom (ISBN: 9783608963298)
    Sabine Bode

    Das Mädchen im Strom

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Lese-Lust

    "Das Mädchen im Strom" von Sabine Bode erzählt vom Leben  der Jüdin Gudrun Samuel kurz vor dem 2. Weltkrieg. Zusammen mit ihrer Freundin Margot und ihrem Freund Martin erlebt sie viele schöne, aber auch unschöne Erlebnisse. 

    Von ihrer 1. Liebe mit Martin Schubert, bis zur  Haft, sowie  bis zum Ende mit ihrem Mann Alex. Hier wird alles erzählt. ( Ich möchte nicht allzu viel verraten).

    Mir hat der Roman bis auf ein paar einzelne Stellen, die kurz ein bisschen langweilig waren, sehr gut gefallen. Die Geschichte um  Gudrun und Freunde bzw. Mitmenschen wurde hier im einzelnen erläutert. Alles recht interessant. 

    Was mir jedoch nicht so gefallen hat, war dass sie in diesem Buch keine wörtliche (direkte und indirekte) Rede verwendet hat. 


    Alles in allem lesenswert. Vielleicht auch als Schullektüre geeignet. 






  18. Cover des Buches Verlorene Bilder, verlorene Leben (ISBN: 9783938045305)
    Melissa Müller

    Verlorene Bilder, verlorene Leben

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Armillee
    Ich habe schon viel über diese unsägliche Kriegszeit gelesen, über Unrecht, Herrschaft, Kriegskinder.- und Enkel etc.
    In diesem Buch hat sich mir eine ganz neue Welt eröffnet. Von dieser Seite hatte ich - bis jetzt - noch keinen Gedanken verschwendet. Wie kann es sein, dass nachweislich Eigentum nicht zurück gegeben wird, obwohl jede Menge Beweise vorliegen..? Schämen sich diese Leute nicht...?
    Ein Buch, das wirklich bis ins kleinste Detail recherchiert wurde. Wer sich für dieses Thema interessiert, für den ist dieses Werk ein "Muss"
  19. Cover des Buches Winter der Welt (ISBN: 9783785753293)
    Ken Follett

    Winter der Welt

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Nach dem, meiner bescheidenen Meinung nach, brillanten ersten Teil der Familien-Saga, nun die nicht weniger gelungene Fortführung aus Ken Folletts Feder. Johannes Steck ist in diesem Werk nach wie vor die Stimme, die den Figuren Leben einhaucht. Die Helden aus England, Deutschland, Russland und den USA haben harte Jahre hinter sich und ihre Geschichte setzt im Jahr von Hitlers Machtergreifung 1933 wieder ein. Unter Hochspannung verfolgte ich die Geschehnisse, die geradezu unausweichlich in die erneute Katastrophe führen. Obgleich man als LeserIn genau weiß, wie die Rahmenhandlung enden wird, bleibt der Hörgenuss unbenommen aufrührend. Alle wichtigen Stationen der Kriegsereignisse werden vom Autor mit einer Sachkenntnis pointiert zu einem Bild gefügt, von dem man annehmen könnte, dass es sich tatsächlich so abgespielt hat. Seinen weiblichen Charakteren verleiht Follett erneut eine besondere Stärke und Ausdruck, was angesichts der damaligen Situation, dem Fortlaufen der Story eine besondere Dramatik verleiht.

  20. Cover des Buches Die Göring-Verschwörung (ISBN: 9783866806788)
    Achim Müller Hale

    Die Göring-Verschwörung

     (12)
    Aktuelle Rezension von: sternthaler75
    1939, Hitler ist an der Macht. Und irgendwie liegt Krieg in der Luft. Was geht vor in Deutschland? Um näheres zu erfahren, wird Henry Clarson mit seiner Frau von Churchill gebeten, nach Berlin zu fliegen. Für die beiden keine Problem, denn Goebbels ist ihr Schwager. Und so kommen sie auch zügig an die Spitze Deutschlands- an Hitler persönlich. Es gibt Gerüchte, dass Göring seinen Sturz plant, bevor Hitler die Tschechoslowakai angreift. Als jedoch der ebenfalls eingeweihte britische Handelsattache Wardley vor den Augen Clarsons erstochen wird, gerät er selbst in große Gefahr. Der SD hat ihn bereits im Visir und von Churchill kann er keinerlei Hilfe erwarten, da sein Aufenthalt ja keinen offiziellen Charakter hat. Ich gestehe, ich habe dieses Buch einige Zeit vor mich hergeschoben. Hauptsächlich, weil ich an den politischen Ereignissen des 2. Weltkriegs nicht sonderlich interessiert war. Denn auch wenn diese Geschichte fiktiv ist, spielt die Politik hier natürlich eine große Rolle. Doch trotz dieses Hindernisses meinerseits hat mich dieses Buch letztendlich doch irgendwie gefesselt. Achim Müller Hale hat sicher viel Zeit investiert, um seine Recherche gründlich zu betreiben, sodass ich als Laie durchaus das Gefühl hatte, der politischen Situation folgen zu können. Im Verlauf baut sich unterschwellige Dauerspannung auf, da man als Leser ständig das Gefühl hat, dass die Machenschaften jederzeit auffliegen, die Bombe sozusagen jeden Moment platzen könnte. Mit seinem Stil schafft es der Autor durchaus, den Leser in diese Zeit zurück zuversetzen. Insgesamt fand ich das Buch zwar trotz der "nur" 287 Seiten teilweise langatmig, aber ich bin mir auch sicher, dass es nicht kürzer sein kann und darf. Für jemanden, den dieser geschichtliche Abschnitt Deutschlands interssiert, durchaus lesenswert.
  21. Cover des Buches Charlotte (ISBN: 9783328100225)
    David Foenkinos

    Charlotte

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    »Das ist mein ganzes Leben« – mit diesen Worten übergibt Charlotte einem Vertrauten 1942 einen Koffer voller Bilder. Sie erzählen ihre viel zu kurze Geschichte: von der Kindheit im Berlin der Zwanzigerjahre, dem frühen Tod der Mutter, dem Zugang zu Berlins Künstlerkreisen durch die neue Frau des Vaters, dem Studium an der Kunstakademie, dem Leben als Malerin. Und dann: Flucht vor den Nationalsozialisten nach Südfrankreich, Leben im Exil, aber auch Liebe und Hochzeit. Nur ihre Bilder überleben – und damit ihre Geschichte, die David Foenkinos anrührend erzählt. Charlotte ist das Porträt eines verheißungsvollen Lebens, das viel zu früh beendet wurde. 

    Im vergangenen Jahr hörte ich den Namen Charlotte Salomon zum ersten Mal im Rahmen einer musikalischen Lesung. Neugierig geworden, begab ich mich auf die Suche, um mehr von der mir bis dahin unbekannten Malerin zu erfahren. Zuerst las ich die Biografie von Margret Greiner. Gleichzeitig fand ich David Foenkinos' Roman, der sich im wesentlichen auf das autobiografische Werk von Charlotte Salomon „Leben? Oder Theater?“. 

    David Foenkinos hat einen ganz besonderen Roman geschrieben, der von Christian Kolb aus dem Französichen übersetzt wurde. Jede Zeile ein Satz. Jede Zeile ein Satz, der sitzt. Der Roman wirkt wie ein Gedicht. Foenkinos hält sich sehr eng an Charlottes Biografie und streut nur hin und wieder ein, wie er sich auf die Reise zu ihren Spuren gemacht hat und was er dort findet. Es sind nur wenige kurze Sätze, die so viel aussagen. 

    Ich bin von diesem Roman, auf dessen Cover ein Ausschnitt aus einem von Charlottes Selbstporträts zu sehen ist, absolut begeistert. 


  22. Cover des Buches Café Heimat (ISBN: 9783548610863)
    Louise Jacobs

    Café Heimat

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Splashbooks

    Teils mit einfachen Worten die Fakten darlegend, teils mit erzählenden Teilen, wie sie hätten sein können, schildert Louise Jacobs die Geschichte ihrer Familie. Einen besonderen Schwerpunkt legt sie dabei auf die Generation ihrer Großeltern. Väterlicherseits erfährt man von Walther Jacobs, der das Geschäft seines Onkels zu der berühmten Kaffeemarke führte, die heute jeder kennt, und mütterlicherseits von der sephardisch-jüdischen Familie Jessurun, welche während des zweiten Weltkriegs aus Deutschland emigrierte.

    Wer eine Biografie erwartet hat, in der er detailliert die Wege der legendären Kaffeerösterei beschrieben bekommt, wird enttäuscht. Nur wenige Details gelten der Firma. So erfährt man nur in zwei Sätzen, dass der Großvater aus Amerika wiederkam und innerhalb von zwei Jahren der Umsatz gewaltig stieg. Marketing und ein durchdachtes Konzept waren anscheinend das Erfolgsgeheimnis, doch die großen Sprünge, in denen dieser Teil erzählt wird, überlassen viel der Fantasie des Lesers. Erst ab dem Ende des zweiten Weltkriegs wird die Beschreibung etwas persönlicher und so langsam kann man sich den Unternehmer Walther Jacobs als fürsorglichen und erfolgreichen Mann vorstellen, der aber seiner eigenen Familie etwas hilflos gegenüberstand und dessen Kinder ihm zwar viel Respekt entgegenbrachten, aber mit Liebe und Vertrauen ihm gegenüber Probleme hatten.

    Dafür bekommt der Leser eine Menge über die Kindheit der Großmutter von Louise Jacobs erzählt. Da wird seitenlang beschrieben, dass das kleine Mädchen keinen Spargel mochte, dass die Urgroßmutter nicht mit ihrer Schwiegermutter auskam und viele andere Kleinigkeiten. Dinge, die Louise Jacobs von ihrer Großtante Eva erfuhr, die sich wohl als eine der ergiebigsten Quellen für die Recherche der jungen Autorin zur Verfügung stellte. Erst langsam entwickelt sich die Erzählung von der glücklichen Kindheit der beiden Mädchen weg zur Emigration nach Portugal, wo sich die jüdische Familie ein neues Leben aufbaut.

    Eigentlich geht es den Jessuruns dort gut. Der Vater hat ein neues Unternehmen mit einem Geschäftsfreund, Mutter und Kinder haben viel Kontakt zu Verwandten, nur die Schwiegermutter harrt weiterhin in Deutschland aus. Sie weigert sich, ihre Heimat zu verlassen, bis es fast zu spät ist. Und auch, wenn die Familie versorgt ist, fühlt sich die Mutter, Else Jessurun, in Portugal nicht wohl. Sie lernt die Sprache nicht, Hitler und seine Bedrohung sind ihr zu nah und unter ihren Stimmungsschwankungen hat die ganze Familie zu leiden. Letztendlich wandert die Familie weiter nach New York, wo Elses Bruder ihnen eine goldene Zukunft verspricht. Doch auch hier ist es nicht so einfach, wie man es sich vorgestellt hatte.

    Rest lesen unter:

    http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/6897/caf_heimat___die_geschichte_meiner_familie

  23. Cover des Buches Sei ganz still (ISBN: 9783839217016)
    Sebastian Thiel

    Sei ganz still

     (41)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Eine Handlung, so wahr und so gruselig und doch ein Stück Aufklärung und Läuterung. – Ein Roman, wie er besser nicht unterhalten kann.


    Inhalt: Wolf, einstmals Polizist und recht erfolgreich, sitzt in einem Arbeitslager. Doch er kommt frei, weil er für einen Naziarzt Ermittlungen anstellen soll.

    Wolf stürzt sich wieder ins Nachtleben, trifft alte Feinde und macht neue. Aber er scheint mit seinen Ermittlungen nach der ehemaligen Verlobten des Arztes voranzukommen. Sie wurde gesehen und er verfolgt die Spur.

    Wolf ermittelt allerdings in Kreisen, die gefährlich für ihn werden können. Nicht die Prostitution, die eigentlich verboten ist, soll ihm das Genick brechen, sondern vielmehr das Geheimnis, welches die verschollene Verlobte aufgedeckt hat und verhindern will.

    Die Nazis haben, während Wolf im Lager saß, das Projekt T4 angeleiert und geplant. Es sind erste Feldversuche mit den angeblich schwachsinnigen Kinder geplant und Wolf gerät unversehens zwischen die Fronten derer, die diese Kräuel verhinder wollen und lernt gleichzeitig die Wahrheit über seinen Retter.


    Fazit: Ein weiteres Werk von Sebastian Thiel. Viel zu lang liegen seine Bücher schon auf der Wunschliste bei meinem Buchhändler des Vertrauens. – Dabei kann ich nicht mal sagen, was den Reiz seiner frühen Werke ausmacht. Ich habe einfach ein starkes Bedüfnis, sie zu lesen.

    Dieses Buch ist im Jahr 2015 erschienen, macht in Disclaimer klar, dass sie Story frei erfunden ist, aber historisch verbürgte Personen vorkommen. Da fällt es mir sicher wieder schwer, das Erfundne zu glauben. Schauen wir also mal ...


    Die Situation ist von Anfang an hochgradig beklemmend. Der Leser beginnt seine Reise hier in einem kleinen Arbeitslager und wird gleich mit der Situation eines ganz bestimmten Inhaftierten konfrontiert. Schnell wird klar, dass er kein Jude ist, sondern inhaftiert wurde, weil er eben nicht ins politische Bild gepasst hat. – Es war gleich klar, dass wir hier mitten in der Nazizeit angesiedelt sind. Was gerade nicht passt, wird passend gemacht oder verschwindet auf Nimmerwiedersehen.

    Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich noch an ein gutes Ende für den Polizisten geglaubt habe, als er die Verlobte eines Naziarztes suchen soll. Zwar habe ich mich gefragt, was die Frau zur Flucht bewogen haben mag, aber zunächst war das unwichtig. Sie war weg und sollte gesucht werden.

    Der böse Wolf, wie sich der Polizist nennt, beginnt also gut ausgestattet mit Geld und Klamotten seine Ermittlungen. Und schnell wird klar, dass die auffällig rothaarige Frau gesehen wurde. Er schnüffelt ihr also hinterher, gerät an alte Feinde und macht sich neue. Auch sein Leben nach dem Lager ist alles andere als langweilig.

    Während den Ermittlungen lernt der Leser viel von dem kennen, wie es in Nazideutschland zuging und was alles für schräge Dinger abgelaufen sind. Man lernt menschliche Abgründe kennen, wird nach und nach mit diesem Rassenreinheitsgesetz vertraut gemacht und wirklich vorsichtig daran herangeführt, was das für Kinder bedeutete, die nicht ins Schema passen. – Diese Szenen in den Kliniken haben mir wirklich eiskalte Schauer über den Rücken gejagt und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie Eltern bei dieser Sache einfach so mitgemacht haben.

    Wolf schnallt jedenfalls sehr spät, um was es hier eigentlich ging und dass die Verlobte in keiner Weise schmerzlich vermisst wird. In einem wirklich großartigen und spannenden Finale geben sämtliche Charaktere noch einmal alles und wechseln stellenweise sogar noch die Seiten.

    Mit dem Ende bin ich nicht so wirklich zu zufrieden. – Zunächst scheint ja erst einmal alles im Lack zu sein, aber was genau aus den Kinder wurde und aus der verschollenen Verlobten, bleibt leider offen.


    Die ganze Zeit hatte ich ein das pure Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Da waren Bilder, die authentischer nicht hätten sein können. Und dann habe ich auch noch alles unter einem wirklich drüben und tristen Herbstschleier gesehen. Fast so, als würde ich einen Film in Schwarz Weiß zu diesem Thema sehen.

    Von den Gefühlen her, war ich dabei. Fast so, als wäre ich an der Seite des Protagonisten und habe alles selber durchlebt und gesehen. Das hat mir bei den Beschreibungen der Heilanstalten wirklich eiskalte Schauer über den ganzen Rücken gejagt und dies Kaltschnäuzigkeit der Ärzte hat mich auf die Palme gebracht. – Und wieder muss ich feststellen, dass ich die damaligen Eltern nicht verstehen kann. Nur weil das Kind in irgendeiner Sache nicht so schnell wie andere ist, haben sie es wirklich diesen Quacksalbern ausgeliefert. Dieses Gefühl hat Herr Thiel hier wirklich großartig rübergebracht. Diese absolute Zwiespältigkeit.

    Das Buch war jetzt nicht besonders lang, aber trotzdem waren, aufgrund von realem Leben, Leseunterbrechungen notwendig. Diese waren höchst unwillkommen, da mich die Story wirklich komplett in sich aufgesogen hat. Aber wenn ich nach so einer Unterbrechung das Lesen dann fortgesetzt habe, bin ich schnell und ohne Probleme wieder in die Story hineingekommen.

    Das Lesen und Verstehen ist mir leicht gefallen, da alles in einem authentischen, aber nicht bertriebenem Stil be- und geschrieben war.

    In jedem Fall war das Buch interessant und lehrreich. Auch wenn die Story frei erfunden ist, habe ich mich sehr gut in die damalige Zeit und die Behandlung der Kinder hineinversetzen können.


    Ich kann dieses Buch empfehlen. Ich bin wirklich sehr gut unterhalten worden, habe einige Denkanstöße bekommen und wirklich selber die komplette Gefühlspalette durchgemacht. Auch wenn die Story selber frei erfunden ist, hat sie doch erschreckend viel wahres im Hintergrund.

  24. Cover des Buches Schuhhaus Pallas (ISBN: 9783423624640)
    Amelie Fried

    Schuhhaus Pallas

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Amelie Fried hat die Geschichte ihrer Familie nieder geschrieben. Anhand von Zeitdokumenten und begleitet von Bildern wird es besonders deutlich. Ein wichtiges SAchbuch zum Thema Juden im dritten Reich von der Bestsellerautorin Amelie Fried. Ganz nah bei uns ums Eck in Ulm, das macht das Buch noch wichtiger

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