Bücher mit dem Tag "naziverbrechen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "naziverbrechen" gekennzeichnet haben.

28 Bücher

  1. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.730)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  2. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  3. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  4. Cover des Buches Schachnovelle (ISBN: 9783755769965)
    Stefan Zweig

    Schachnovelle

     (1.449)
    Aktuelle Rezension von: megalon22

    Eine kurzweilige Novelle, die jedoch im Gedächtnis bleibt.

    Auch wenn ich kein besonderer Schachspieler bin und mich dieses allseits bekannte Brett - und Denkspiel eigentlich kaum interessiert, konnte mich dieses Buch ungemein fesseln und hätte auch zum Schluss gerne noch weitergelesen. 

    Hier werden die Lebensgeschichten zweier herausragender Schachspieler auf ungeschönte Weise erzählt. Zwei Personen, die unterschiedlicher kaum nicht sein könnten, am Ende aber dennoch gegeneinander antreten. 

    Insbesondere die Passage, in welcher "Doc. B" in seiner Gefangenschaft zum Schachspiel kommt und sich daraus eine manische Sucht entwickelt, fand ich sehr spannend und interessant erzählt.

    Auf alle Fälle eine schöne Geschichte von S. Zweig. 

  5. Cover des Buches Deutsches Haus (ISBN: 9783548061177)
    Annette Hess

    Deutsches Haus

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Sarita143

    Eine junge Übersetzerin arbeitet bei den ersten Ausschwitz-Prozessen und erfährt zum ersten Mal über die Taten im WW2 und was ihre Familie, damit zu tun hat. 

    Dieser Roman ist natürlich eine frei erfundene Geschichte und die Prozesse werden natürlich behandelt, aber es ist keine Dokumentation. Der Fokus liegt klar auf die Protagonistin und ihrer Familie. Vielleicht schweift die Autorin manchmal zu sehr ab, aber dadurch gewinnt das Buch etwas an Leichtigkeit (wenn es das bei diesem Thema überhaupt gibt)

  6. Cover des Buches Kühn hat zu tun (ISBN: 9783499266829)
    Jan Weiler

    Kühn hat zu tun

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 320 Seiten

    Verlag: Rowohlt Taschenbuch (21. Mai 2016)

    ISBN-13: 978-3499266829

    Preis: 11,00 €


    Spannender Krimi und mehr


    Inhalt:

    Kriminalhauptkommissar Martin Kühn, verheiratet mit Susanne, zwei Kinder, stolzer Besitzer eines Eigenheims, schwirrt der Kopf. In seiner Wohnsiedlung geht es drunter und drüber. Irgendwas stimmt mit dem Baugrund nicht, Neonazis bilden eine Bürgerwehr, ein kleines Mädchen ist verschwunden und hinter Kühns Garten liegt eine Leiche, aufs Übelste zugerichtet. 


    Meine Meinung:

    Dies ist der Auftaktband der Reihe um den Münchner Polizisten Martin Kühn. Er hat mir in seiner Vielseitigkeit ausgesprochen gut gefallen. Dicht an der Seite des sympathischen, aber auch ein bisschen verschrobenen Protagonisten erleben wir einige turbulente Tage mit polizeilichen Ermittlungen, aber auch einigen privaten Problemen, wobei sich alles irgendwie vermischt. 


    Besonders Kühns innere Monologe vermögen zu fesseln und bringen auch die Ermittlungen voran.  Was den Täter angeht, hatte ich zwar schon früh den richtigen Riecher, doch was genau dahintersteckt, hat mich letztendlich doch sehr überrascht und fasziniert.


    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für diesen tollen Kriminalroman.


    Die Reihe:

    1. Kühn hat zu tun

    2. Kühn hat Ärger

    3. Kühn hat Hunger


    ★★★★★

  7. Cover des Buches Der Fall Collini - Filmausgabe (ISBN: 9783442718665)
    Ferdinand von Schirach

    Der Fall Collini - Filmausgabe

     (539)
    Aktuelle Rezension von: NoaJael

    Nachdem ich etliche Kurzgeschichten von Schirach gelesen hatte und ihn im Interview mit Amselm Kiefer zusammen gesehen hatte, wollte ich unbedingt einen Roman von ihm lesen um zu sehen wie er eine Geschichte nicht nur über ein paar Seiten entfaltet. Und ich wurde absout nicht enttäuscht. In der Fall Collini wird die Geschichte des imigrierten Italieners Fabrizio Collini erzählt. 

    "Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord?", dieser Frage geht das Werk nach, dabei ist es für mich nur die äußere Frage um der Geschichte zu folgen, die für mich eigentliche Frage ist, wer entscheidet über unser Recht und dessen Auslegung. Wie kann etwas was im einem Moment Recht ist, im nächsten nicht mehr Recht sein?  Viel mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen aus Angst mehr vom Inhalt wegzunehmen. Ich fand es sehr gut, dass der Rechtsanwalt Leinen sehr blass gezeichnet war, mit ihm gehen wir den Großteil durch die Geschichte. Dadurch bleibt mehr Raum, das gelesene selbst einzuordnen.

    Schirach ist für mich ein Meister der spannenden Wendungen, der ethischen und juristischen Fragen. Für mich sitzt in diesem Werk jeder Satz. Keiner ist zu viel, keiner zu wenig. Ich genieße diese scheinbare unemotionale Sprache, welche an mein eigenes Wertesystem anknüpft und dennoch die Weichen in bestimmte Richtungen legt. Für mich war es wirklich  unfassbar schade, dass dieses Werk so kurz ist. 


    P.S.: Nachdem ich den Trailer zum Film gesehen habe, möchte ich diesen nicht sehen, da er dramatischer scheint, als das Ausgangswerk, welches von dieser Ruhe, teilweise Unemotionalität lebt. Auch scheinen Motive die ich im Buch sehr spannend und passend bei bestimmten Figuren fand, auf andere übertragen, damit mehr Drive in die Geschichte kommt. Dabei macht die Ruhe für mich das Buch aus und vor allem die angedeuteten Leerstellen auf die die eigenen Gedanken und Erfahrungen gelegt werden können. 





  8. Cover des Buches Nackt unter Wölfen (ISBN: 9783746630267)
    Susanne Hantke

    Nackt unter Wölfen

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    "Nackt unter Wölfen" - ich hätte das Buch viel früher schon lesen sollen. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

    Die Geschichte der Häftlinge vom Konzentrationslager Buchenwald im Frühjahr 1945, der kommunistischen Organisation unter den Gefangenen und eines kleinen Kindes, das in einem Koffer in das Lager eingeschleust worden ist, und von Häftlingen versteckt worden ist. Dieser dreijährige Junge wurde in dem Roman zu einem Symbol für den Zusammenhalt, Mitgefühl und Kampf gegen Nazi. Der Roman ließ mich nicht kalt.  

    Die Erzählweise hat entfernt an das Geschehen im KZ erinnert, stellenweise abgehackt, trocken und da, wo es notwendig war, sachlich. Wenn es zu emotional zuginge, hätte man solche Szenen, wie Gefangenen im Bunker, Leichen, die täglich nach Buchenwald gebracht worden sind oder im KZ hingerichtet oder verstorben waren, die Folter... gar nicht lesen können.

    Was mir noch sehr gut gefallen hat, war der Anhang. Eine ganz tolle Ausgabe des Romans, die auch die Biografie vom Autor, Geschichte der Entstehung des Romans und reale Briefe von Gefangenen des KZ, bietet. Sehr bewegend. 5 Sterne und eine Empfehlung.

                            

  9. Cover des Buches Hannah und ihre Brüder (ISBN: 9783746635095)
    Ronald H. Balson

    Hannah und ihre Brüder

     (125)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Solomon zog die Luger und drückte die Waffe fest auf Rosenzweigs Stirn. Man hörte den Aufschrei einer Frau. Die Menge wich zurück...“


    Elliot Rosenzweig hatte sich die Eröffnungsgala in der Oper anders vorgestellt. Was will der Mann von ihm, der ihn beschuldigt, Otto Piontek zu sein?

    Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte umfasst zwei Handlungsstränge. Einerseits ist sich Ben Solomon sicher, Hauptscharführer Otto Piontek erkannt zu haben. Dabei geht er nicht nur vom Äußeren aus, dass sich nach fünfzig Jahren stark verändert hat. Es sind die Stimme und die Gesten, die ihn überzeugen. Ben möchte, dass Otto für seine Schuld vor Gericht kommt. Gleichzeitig erfahre ich aus Bens Erzählung die Lebensgeschichte von ihm und Otto.

    Liam bittet Catherine, Ben zu unterstützen. Die ist zuerst skeptisch. Könnte es sich um eine Verwechslung handeln? Liam stellt allerdings die richtigen Fragen.


    „...Hast du dir einmal überlegt, wie ein Überlebender eines Konzentrationslagers ohne einen Cent in der Tasche nach Amerika kommen und schon bald einer der reichsten Männer Chicagos werden kann?…


    Elliot behauptet, selbst im KZ gewesen zu sein. Er gehört zu den angesehensten Männern der Stadt. Das will er sich nicht kaputt machen lassen. Also beauftragt er einen Privatdetektiv, um Informationen über Ben Solomon und Otto Piontek einzuholen. Steckt da wirkliches Interesse oder nur eine geschickte Verschleierungstaktik dahinter?

    Heftig sind die Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen. Die Juden in Zamóc wähnten sich lange sicher. Bens Vater gehörte eine Glasfabrik. Nach der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht beginnt der langsame Abstieg. Mehr möchte ich zu diesem Teil der Erzählung nicht sagen. Das muss man lesen und auf sich wirken lassen.

    Je mehr Catherine in Bens Geschichte eintaucht, desto mehr ist sie gewillt, ihm zu helfen. Dabei entwickeln sich intensive Gespräche.


    „...Gott hat den Holocaust nicht gewollt. Er war der Wille derer, die vom Bösen erfüllt waren. Er war der Wille des Teufels…


    Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der wird auch durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten aufgebaut.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Werk gegen das Vergessen.


  10. Cover des Buches Zeit zu leben und Zeit zu sterben: Roman (ISBN: 9783462305555)
    E.M. Remarque

    Zeit zu leben und Zeit zu sterben: Roman

     (40)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    [..Menschen stürzten an ihm vorüber mit offenen Mündern, Entsetzen in den Augen. Sie schrien, aber er konnte sie nicht hören. Wie aufgestöberte Taubstumme liefen sie an ihm vorbei..]

    E.M.Remarque

    Der Soldat Graeber erlebt an der Ostfront den langsamen aber steten Niedergang der deutschen Wehrmacht. Als er unerwartet Urlaub kriegt kehrt er zurück in seine Heimat. Aber es ist nicht die Heimat die er in Erinnerung hat. Sein Dorf zerbombt und seine Eltern verschollen. Er verliebt sich in ein Mädchen aus seiner Jugendzeit.. Nach zwei Wochen kehrt er zurück an die bröckelnde Front.. 

    Klassiker der einem nah geht.

  11. Cover des Buches Die Sünden der Väter (ISBN: 9783442454297)
    Ian Rankin

    Die Sünden der Väter

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Dieser neunte Roman Ian Rankins um den Detective Inspector John Rebus in Edinburgh erschien 1998 unter dem Originaltitel „The Hanging Garden“. John Rebus arbeitet mal wieder an mehreren Fällen gleichzeitig. Sein Chef hat ihn mit Ermittlungen zu Joseph Lintz beauftragt, der verdächtigt wird, ein ehemaliger Kriegsverbrecher zu sein. Die Polizei hat eine bosnische Zwangsprostituierte aufgegriffen, die mutmaßlich für Edinburghs neuen Stern am Gangsterhimmel, Tommy Telford, arbeitet und hinter dem das Scottish Crime Squad mit Siobhan Clarke her ist. Es droht ein Bandenkrieg zwischen den Organisationen Telfords und Caffertys auszubrechen. Und als wäre das noch nicht genug, versuchen ausländische Mafiagruppierungen in Großbritannien Fuß zu fassen.

    Ein in meinen Augen großartiger Krimi, in dem der Autor ganz nebenbei zwei politische und ein philosophisches Problem anspricht:

    Über die Figur Joseph Lintz erinnert Rankin an das Kriegsverbrechen der deutschen Waffen-SS in Oradour-sur-Glane im Juni 1944 und beleuchtet dabei das Thema Schuld und deren Verfolgung, indem er Lintz sagen lässt: „Sehen Sie nicht, wie verlogen es ist, jemanden den Prozess wegen einer Tat zu machen, die man in der gleichen Lage wahrscheinlich auch begangen hätte?“ (Goldmann Tb, 2. Aufl. 2006, S. 130). Die Frage, inwieweit jeder zu solchen Gräueltaten fähig wäre, spielt später nochmals eine Rolle, als der Autor seinen Protagonisten sich erinnern lässt, wie er als Angehöriger des Militärs Teil einer brutalen Vergeltungsaktion gegen Katholiken war (ebd., S. 382 ff.). 

    Die Verwicklungen alliierter Regierungs- und Geheimdienststellen in die Vertuschung von Kriegsverbrechen, die Verschleierung von Fluchtwegen und die Hilfen für Kriegsverbrecher, die sich noch als nützlich erweisen könnten, sind ein politischer Skandal, den Rankin exemplarisch am Beispiel des realen Massakers von Oradour-sur-Glâne und dessen Folgen deutlich herausarbeitet.

    Mit der Person Candice beschreibt Rankin die brutale Welt der Zwangsprostitution, die für ihre Opfer oft genug nur durch die Flucht aus der Realität in eine durch Drogen künstlich erhellte Welt zu ertragen ist. Und er beschreibt die Machtlosigkeit selbst wohlmeinender Polizeikräfte im Kampf gegen dieses Unwesen, die den Opfern letztendlich nur das komplette Untertauchen unter Aufgabe der bisherigen menschlichen Bindungen als Rettung offenlassen. Auch dies im Grunde ein Skandal, der nur politisch gelöst werden kann.

    Der Leser ist es gewohnt, von Ian Rankin mit komplexen Handlungssträngen gefordert zu werden, die dann logisch und konsequent auserzählt werden. Dennoch beschlich mich zu Anfang dieses Romans das Gefühl, dass sich Rankin diesmal übernommen haben könnte. Zu weit voneinander entfernt schienen mir die einzelnen Geschichten zu sein, als dass man sie wieder vernünftig miteinander verbinden würde können. Doch weit gefehlt. Mit gewohnter Raffinesse verwebt Rankin die unterschiedlichen Stränge zu einem schlüssigen Ganzen. Dabei ist am Ende alles ein bisschen anders, als es zunächst scheint und wie Rankin die Zusammenhänge schließlich auflöst, ohne den roten Faden zu verlieren und die Logik des Geschehens zu schmähen, das ist allerfeinste Krimikunst. Fünf Sterne.

  12. Cover des Buches Im Frühling sterben (ISBN: 9783518466803)
    Ralf Rothmann

    Im Frühling sterben

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    Ralf Rothmann erinnert sich an seinen Vater Walter, Jahrgang 1928, einen schweigsamen Bergmann, der sein Leben lang schwer an den Erinnerungen seiner Kriegszeit getragen hat. Literarisch macht er sich auf dessen Spur, wobei wir nicht erfahren, ob der Vater ihm doch etwas berichtet hat oder sich Rothmann aus den Rohdaten zusammenreimt, was geschehen sein könnte.

    Im Februar 1945 wird irgendwo auf dem Land in Schleswig-Holstein ein Fest der siebzehnjährige Melker Walter gemeinsam mit den anderen Jungs aus dem Dorf zum Eintritt in die Waffen-SS getrieben. Der Krieg ist eigentlich längst verloren - jeder weiß das, aber Walter und sein bester Kumpel Fiete müssen nach einer dreiwöchigen Minimalausbildung in Hamburg doch noch an die Ostfront, die zu dieser Zeit in Ungarn verläuft. Walter hat während der Ausbildung den Führerschein gemacht und kommt als Fahrer in eine Versorgungseinheit, die den Frontsoldaten Nachschub und Munition bringt und Verwundete zurück in die Etappe holt, ein vergleichsweise sicherer Auftrag, während Fiete ganz vorne an der Kampflinie landet. Walter erhält von einem gutmütigen Vorgsetzten drei Tage frei und die Erlaubnis, nach dem Grab seines Vaters zu suchen, den er kaum gekannt hat, die Eltern sind getrennt, und der kurz zuvor in der Gegend gefallen sein muss. Als Walter zurückkommt, findet er bei seiner Einheit seinen Kumpel Fiete vor, der in der Kommandantur wegen versuchter Fahnenflucht auf die Hinrichtung wartet, und ausgerechnet Walters Einheit ist vorgesehen, Fiete zu erschießen.

    Wie Ralf Rothmann in seiner präzisen, aber unprätentiösen Sprache ohne Pathos und Klimbim große Tragik wachsen lässt, hat mich beeindruckt. Die Geschichte ist so - oder so ähnlich passiert - sie ist glaubhaft in all den Absurdidäten und Unwahrscheinlichkeiten, die der Krieg mit sich bringt. Und es steckt eine Menge kluger Dinge drin in diesen exakten Beobachtungen kleiner Dinge. Der von der SS routiniert orchestrierte Zwang, sich einzuschreiben, als vermeintlich Freiwilliger, zu jener Zeit! - er wird greifbar und man fühlt, wie schwer, ja, unmöglich es war, sich dem als junger Mann zu entziehen. Die Haltung Walters, gänzlich unpolitisch und korrekt, auf eine altmodische Art anständig, ohne zum Helden zu taugen. Was er sieht an Kriegsgräueln und wie er drauf reagiert. Die sittliche Verrohung der Landser: ein bisschen Verzweiflung, dazu Fatalismus und das Gefühl, besonders zu sein, ein Hauch Sadismus und die eingetrichterte Zwangslage, die jede Brutalität rechtfertigen soll - schon hat man im Kleinen ein geradezu typisches Kriegsverbrechen, in dem eine Schar deutscher Fallschirmjäger eine ungarische Familie bestialisch umbringt. Rothmann zeigt es, anschaulich, knapp und unentrinnbar. Das ist schon richtig grandiose Erzählkunst!

    Ich kannte Ralf Rothmann bis dahin nicht, er ist keiner von denen, die im Fernsehen das große Wort schwingen oder Samstags ihre Weltsicht der FAZ darlegen, aber "Im Frühling sterben" reiht ihn für mich unter die ganz Großen seiner Zeit!

  13. Cover des Buches Strafsache 40/61 (ISBN: 9783923118311)
    Harry Mulisch

    Strafsache 40/61

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Harry Mulischs eindringliche Betrachtung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem, außerdem ein interessantes Porträt des Staates Israel zur damaligen Zeit (Anfang der 60er JAhre). Viele Fragen bleiben offen, für Mulisch war das Buch der literarische Durchbruch.
  14. Cover des Buches Gegen Judenhass (ISBN: 9783462052718)
    Oliver Polak

    Gegen Judenhass

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Polaks flammender Appell gegen Antisemitismus und Xenophobie jeder Art. Neben eigenen Erfahrungen, die er als jüdischer Deutscher an Ablehnung durchleben mußte (bei denen man nur sprachlos zurückbleibt), beschreibt er auch negative Erlebnisse mit Fernsehmoderatoren und sonstigen Veranstaltern (bei denen man wünschte, er würde Roß und Reiter benennen), und legt dar, wie Vorurteile und Stereotype entstehen und wie sie zu bekämpfen sind. Bei mir rannte er mir dem Buch offene Türen ein, daß einige der schlimmen Ereignisse bei uns im Emsland stattfanden, beschämte mich zutiefst.
  15. Cover des Buches Der geheime Grossvater (ISBN: 9783895921971)
    Christine Nöstlinger

    Der geheime Grossvater

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Autorin schildert in ihrem Erinnerungsbuch ihre enges Verhältnis zu ihrem Großvater während der Kindheit, wobei alles vor dem Hintergrund von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg spielt, Für ein Kinderbuch enthält das Buch erstaunlich viele Passagen über die Naziverbrechen und die Entbehrungen des Krieges. Von mir gibts 3-4 Sterne.
  16. Cover des Buches Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5) (ISBN: 9783869091440)
    Camilla Läckberg

    Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5)

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Reneesemee

    Nicht schlecht.
    Hier geht es um einen Mord an einen Nazi-Jäger der auch das eine oder andere Geheimnis hat.

    Inhalt:
    Das Dorf Fjällbacka ist alarmiert: Der pensionierte Geschichtslehrer Erik Frankel wurde ermordet. Der beliebte alte Mann war ein angesehener Spezialist für die NS-Zeit. Die Ermittlungen der schwedischen Polizei konzentrieren sich auf Neonazikreise. Doch Erica Falck vermutet das Motiv in Frankels Vergangenheit. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte er den Widerstand gegen die deutschen Besatzer unterstützt. Dunkle Jahre, über die Ericas Mutter nie gesprochen hat. Für Erica ist es an der Zeit, das große Geheimnis ihrer Mutter zu ergründen. Damit gerät sie ins Visier des Mörders.


    Erika Falk hat auf dem Dachboden ihres Hauses eine alte Kiste von ihrer Mutter Elsy gefunden. In der sie eine Kinderzeichnung von ihr und ihrer Schwester Anna auch ein vergilbtes Hemdchen mit Blutflecken drauf, vier Tagebücher von Elsy und einen Naziorden enthält.

    Einige Wochen später brechen zwei Jugendliche in das Haus des Geschichtslehrers Erik Frankel ein in der Hoffnung interessante Artefakte aus dem Dritten Reich zu finden. Doch stattdessen finden sie die Leiche des alten Mannes.

    Während dessen die Polizei auf der suche nach dem Mörder ist geht Erika ihren eigenen Ermittlungen nach. Sie will wissen was es mit dem Naziorden in der Kiste von ihrer Mutter auf sich hat und kommt dort einem dunklem Geheimnis immer näher. 

    Es ist eine interessanter Krimi voller Spannung und vielen Geheimnissen.

  17. Cover des Buches Hinterhältig (ISBN: 9783946652168)
    Jonathan Metzell

    Hinterhältig

     (2)
    Aktuelle Rezension von: claireb
    In "Hinterhältig" geht es um mehrere rätselhafte Tode. Da wäre zum einen der Kopflose, der auf Eisenbahnschienen gefunden wird und zum anderen Kern, der aus der Untersuchungshaft entlassen wird und noch vor der JVA stirbt. Seltsame Tode, die Fragen aufwerfen. Was genau ist geschehen? Stehen die Opfer in Zusammenhang? Zieht jemand einen Nutzen aus den Toden? Und wenn ja, wer?

    Im Laufe des Buches werden diese Fragen nach und nach gelöst.
    Insgesamt ein spannendes Buch, auch wenn ich mit der Geschichte und den Charakteren nicht so richtig warmgeworden bin. Ich hatte das Gefühl, dass die Charaktere zwar agieren, aber man bekommt wenig Einblicke in die Gedanken, Gefühle und Motive der Personen. Sie scheinen außerhalb des Falles auch kein Leben zu haben, was vermutlich dazu beigetragen hat, dass ich nicht wirklich für eine Person eine Symathie entwickelt habe.

    Ich kann das Buch vor allem Leuten empfehlen, die einen Bezug zu Saarbrücken oder dem Saarland und dem Umland haben, da es schon schön ist, wenn man sich zwischendurch auf dem St. Johanner Markt oder in Forbach wiederfindet.
  18. Cover des Buches Schattenkrieger (ISBN: 9783800095179)
    Brian Moreland

    Schattenkrieger

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ultraviolett
    Fetzig geschriebener Mystery-Horror vor glaubhaft-drastisch dargestelltem Kriegshintergrund. Der Spannungsbogen wird konstant aufgebaut und bis zum Finale aufrecht erhalten.
    Moreland versteht es, die nebelverhangene, regennasse, düstere Handlungsumgebung des Hürtgenwaldes für seine Zwecke zu instrumentalisieren und verzichtet zum Glück auf die häufig anzutreffende Schwarz/Weiss-Charakterisierung des "guter Ami vs böser Nazi"-Schemas.

    Die Horror- bzw. Gewaltdarstellungen sind gut platziert und teilweise sehr derbe.
    Eine gewisse inhaltliche Ähnlichkeit mit dem Computerspiel „Return to Castle Wolfenstein“ ist unverkennbar, was meinem persönlichen Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch tat, da mich diese Thematik der „Übersoldaten“ als okkulte Nazi-Wunderwaffe bereits damals schon interessierte.
    Einzig die teilweise schlechte Übersetzung und die massenhaften Rechtschreibfehler fallen etwas negativ auf, was aber wohl eher dem Übersetzer bzw. dem Lektor zuzuschreiben ist!

    Blutiges Nazi-Okkultismus-Horror-Gesplattere in der Eifel ohne Tiefgang oder besonderem literarischen Anspruch, dafür mit kurzweiligem Unterhaltungswert für Horrorfans!

  19. Cover des Buches Grappa und die Toten vom See (ISBN: 9783894254186)
    Gabriella Wollenhaupt

    Grappa und die Toten vom See

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Alais
    Von der Grappa-Krimireihe von Gabriella Wollenhaupt fühle ich mich immer gut unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken gebracht. Deshalb freute ich mich sehr, für meine Lago-Maggiore-Reise eine passende Urlaubslektüre von dieser Autorin einpacken zu können. Auch dieser Band ist locker-leicht geschrieben und wird doch den beklemmenden und leider immer noch aktuellen Themen Rechtsradikalismus und Rassismus gerecht. 
    Handlungsort ist dieses Mal nicht nur Grappas Bierstadt (eine fiktive Stadt, von der gemunkelt wird, dass sich die Autorin dabei stark von Dortmund inspirieren ließ ...), sondern wie schon angedeutet auch die idyllische Kulisse vom Lago Maggiore, wo in diesem Roman eine Bierstädter Familie ermordet aufgefunden wird und wo während der Nazizeit schon einmal ein schreckliches Verbrechen stattgefunden hatte ... Letzteres beruht leider auf einer wahren Begebenheit: 1943 begingen deutsche SS-Mitglieder am Lago Maggiore ein Massaker an Juden … 
    Die Journalistin Grappa, die auch in diesem Band wieder ermittelt, ist zum Leidwesen einiger ihrer Mitmenschen eine ausgeprägte Freidenkerin, die bei mir mit ihrer Schlagfertigkeit immer wieder für gute Laune beim Lesen sorgte.
    Nur zwei unwichtige Kleinigkeiten gefielen mir nicht so gut: der Falschgebrauch der Bezeichnung „Übersetzerin“ für „Dolmetscherin“ – das sind zwei verschiedene Berufe, die unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften erfordern und somit manchmal auch von sehr unterschiedlichen Menschen ausgeübt werden. Und: Nur Futter hinstellen für Kater Horsti, während sein Mensch im Krankenhaus ist, finde ich nicht toll, sondern das Mindeste und sogar viel zu wenig Engagement angesichts der Tatsache, dass sich noch Katzenhasser in der Umgebung aufhalten … Dafür hatte ich in diesem Band wieder große Freude an den gewählten Namen - Grappa, Bierstadt und vor allem der Name Horsti für einen Kater brachten mich immer wieder zum Lächeln. Ein bisschen positive Energie benötigte ich als Leserin aber auch, angesichts des traurigen und leider gerade wieder so schrecklich aktuellen Themas ... Die Autorin beweist, dass es möglich ist, auf die in Thrillern üblichen voyeuristisch-detaillierten Beschreibungen blutiger Gräueltaten zu verzichten und dennoch deren Grausamkeit zu verdeutlichen. So flossen dieses Mal bei mir auch einmal Tränen beim Lesen ...
    Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass „Grappa und die Toten vom See“ eine sehr schöne Mischung aus einer kräftigen Prise Gesellschaftskritik, humorvollen Dialoge und immerhin einer Katze (Kater Horsti) bietet!
  20. Cover des Buches StiNa (ISBN: B00AWD0QUY)
    Rüdiger Hock

    StiNa

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches History. Geheimnisse des 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783570006658)
    Guido Knopp

    History. Geheimnisse des 20. Jahrhunderts

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    In diesem Band sind nun abgesehen von den üblichen ganz großen Themen auch viele packende "Histörchen" aufbereitet. Vieles war mir nicht neu. Etwa die Love Story von Queen Viktoria mit ihrem schottischen Hochland-Diener John Brown. Oder die Tatsache, dass Magda Goebbels einen jüdischen Stiefvater hatte, den sie im KZ verrecken ließ. Manches hat mich aber total überrascht. Hat etwa jemand gewußt, wie und warum die Limonadenmarke "Fanta" unter den Nazis erfunden wurde? Oder dass Hitler einen irischen Neffen namens William Patrick Hitler hatte, der später in der US-Armee diente? Oder - für mich der Highlight - was Musik-Superstar Billy Joel mit Josef Neckermann zu tun hat? Hier wird Zeitgeschichte erfahrbar, manchmal amüsant, meist erschütternd. Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch.
  22. Cover des Buches Meine zwanzig Kinder (ISBN: 9783882434316)
    Günther Schwarberg

    Meine zwanzig Kinder

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches The Rembrandt Affair (ISBN: 9780241954270)
    Daniel Silva

    The Rembrandt Affair

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Elwe
    Das neue Abenteuer um den Mossad-Killer und Gemälde-Restaurator Gabriel Allon ist ein solider, gut erzählter Politthriller - aber es läßt die Leidenschaft vermissen, die frühere Bände der Serie auszeichnet. . Inhalt: Zwei Familien, ein entsetzliches Geheimnis und ein Gemälde, für das sich zu sterben lohnt... Gabriel Allon hat alle Brücken zu seinem Arbeitgeber, dem Mossad, abgeschlagen und sich mit seiner wunderschönen, venezianischen Frau Chiara an die windumtosten Klippen von Cornwall zurückgezogen. Doch erneut wird seine Abgeschiedenheit durchbrochen von einem Besucher aus seiner bewegten Vergangenheit: dem exzentrischen Londoner Kunsthänder Julian Isherwood. Wie üblich, hat Isherwood ein Problem. Eins, das nur Gabriel lösen kann. In der historischen Englischen Stadt Glastonbory wurde ein Kunstrestaurator brutal ermordet und ein lang verschollenes Rembrandt Porträt wurde gestohlen. Obwohl er es besser wissen sollte, nimmt Gabriel schließlich die Aufgabe an, das Bild zu finden und die Verantwortlichen für den Mord zur Verantwortung zu ziehen. Doch als er mühsam den Spuren folgt, die von Amsterdam nach Buenos Aires führen und zuletzt zu einer Villa an den eleganten Stränden des Genfer Sees, entdeckt Gabriel, dass tödliche Geheimnisse an dem Bild hängen. Und böse Männer hinter ihm her sind. Wieder wird Gabriel in eine Welt gezogen, die er längst hinter sich gelassen glaubte, und begegnet dabei einer Reihe bemerkenswerter Personen: einer berühmten Londoner Journalistin, die den schlimmsten Fehler ihrer Karriere ungeschehen machen will, einem eleganten Meisterkunstdieb, der sein Gewissen um ein schlimmes Geheimnis erleichtern möchte, und einem mächtigen Schweizer Milliardär, der für seine guten Tagen bekannt ist, aber hinter einer der größten Bedrohungen der Welt stecken könnte. . . Meine Einschätzung: Ich bin ein großer Fan von Daniel Silvas Serie um den Mossad-Killer und Gemälderestaurator Gabriel Allon und habe wirklich jeden Band der inzwischen recht umfangreichen Serie gelesen. Allerdings stelle ich schon seit zwei oder drei Büchern fest, dass sie mich nicht mehr so zu fesseln vermögen wie zu Beginn. Ich glaube, es liegt daran, dass Silva seinen Helden selbst etwas in die Ecke geschrieben hat - Gabriel kommt bei seiner nunmehr zehnten oder zwölften Mission langsam in die Jahre, rückt in den Hintergrund, ist selbst kaum noch operativ beteiligt, sondern zieht eigentlich nur noch die Fäden. Sein eigenes Schicksal ist nur noch am Rande mit den Ereignissen verknüpft und er gerät fast zu einer Nebenfigur, sobald die Geschichte Schwung aufnimmt. Auch scheint Silvas Schreibstil über die Jahre schwerfälliger zu werden, er verliert sich immer wieder in Details und Hintergründen und läßt die Handlung seitenlang liegen. "The Rembrandt Affair" ist ein dicker Wälzer und kommt ohne Zweifel mit einer gut konstruierten Story daher, aber ich glaube, man hätte die auch auf der Hälfte des Umfangs erzählen können. Zudem kommen hier zunehmend die Tugenden abhanden, die die früheren Bücher um den charismatischen Gabriel Allon ausgezeichnet haben. Dieses hier ist ein reinrassiger Politthriller, aber er leidet auch unter den Schwächen des Genres: der Fokus bleibt nie lange genug auf den Hauptfiguren, um wirklich mit ihnen zu fiebern, sondern wandert immer wieder ab auf unzählige Nebenschauplätze und Nebencharaktere und politische und geschichtliche Details. Im Showdown beispielsweise, der einzigen Passage, die mich wirklich an die Seiten gefesselt hat, beschränkt sich Gabriels Rolle darauf, an einem Mikrofon zuzuhören und ab und an seine Vorgesetzten in London anzurufen... solche Momente sind enttäuschend. . Alles in allem kein schlechtes Buch, das bestimmt in Kürze auch auf Deutsch erscheinen wird. Aber nicht zu vergleichen mit der Faszination, die frühere Teile der Serie verströmen. Ich fürchte fast, der hier wird der letzte sein, sollte Daniel Silva sich nicht entscheiden, mal einen neuen Helden aus der Taufe zu heben.
  24. Cover des Buches Nachts am Brenner (ISBN: 9783462050080)
    Lenz Koppelstätter

    Nachts am Brenner

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    Der dritte Fall ist der bisher persönlichste für Commissario Grauner aus Südtirol.

    Als Kulisse dient der Brennerpass samt den zugehörigen Ortschaften, der Brennerautobahn und dem italienisch-österreichischen Grenzgebiet.

    Das erste im Buch erwähnte Verbrechen ist die brutale Hinrichtung eines hochbetagten Einheimischen. Bei der Erforschung dessen Lebensgeschichte dreht Grauner das Rad der Zeit immer weiter zurück, bis in das Jahr 1946…  In jenem Jahr nämlich geschahen ebenfalls geheimnisumwitterte Dinge rund um den Brenner. Als Grauner schließlich ein Koffer in die Hände fällt, der im Zusammenhang mit dem Mord an Grauners Eltern steht, sind da viele Spekulationen über einen möglichen Tathergang zu berichten und die dritte Krimi-Ebene ist eröffnet.

    Nicht nur Grauner ist verwirrt: Welche Stränge gehören denn nun wirklich zusammen, welche sind willkürlich aneinandergereiht?

    Als dann noch das Klarissenkloster ins Spiel kommt und Saltapepe nachts eine ungewöhnliche Entdeckung macht, sind so viele Nebenschauplätze eröffnet, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht…

    Fast 300 Seiten lang stochern die Ermittler in den wenigen Fundstücken, die sie entlang des Weges  finden konnten, immer wieder reiht sich ein anderes Indiz ein und widerlegt die vorherige Theorie,  neue Verdächtige kommen und gehen.

    Gut, dass am Ende der Fall mit allen losen Strängen noch einmal rekapituliert wird!

    Die ganz besondere Stärke des Buchs liegt (wieder) darin, ein Lokalkolorit zu schaffen, das ungeheuer plastisch wirkt, das authentische Protagonisten zeigt und menschelnde Ernittler. Das Rauschen der Autobahn habe ich im Ohr wie auch das Dunkel einer Augustnacht in den Bergen. Die Autobahn spielt mit, ebenso wie die kommerziellen Einrichtungen, die es tatsächlich auf der Höhe des Brennerpasses gibt.

    Der Erzählstil ist – wie immer – wunderbar und niemals platt. Ein wenig Durchhaltevermögen ist im Mittelteil gefragt, hier kommt die Spannung etwas zu kurz.

    Wieder ein Roman wie ein Kurzurlaub in Südtirol – geschrieben von einem echten Kenner.

    Klare Leseempfehlung für Südtirol-Fans und Freunde des gepflegten Regionalkrimis.

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