Bücher mit dem Tag "nein-sagen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nein-sagen" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Das NEINhorn (ISBN: 9783551518415)
    Marc-Uwe Kling

    Das NEINhorn

     (174)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Zuletzt habe ich dann noch die "NEINhorn"-Reihe gehört, welche mich besonders aufgrund der gelungenen Wortwitze gut unterhalten konnte. Anders als seine anderen Geschichten haben diese beiden Kinderbücher keine direkte Moral und behandeln keine inhaltlichen Themen. Stattdessen erzählt der Autor hier teilweise in Reimform einfach nur eine witzige Geschichte über bockige Außenseiter in einem bunten Traumland.


  2. Cover des Buches Rosa Parks (ISBN: 9783458179702)
    Lisbeth Kaiser

    Rosa Parks

     (40)
    Aktuelle Rezension von: buecherfeelotlot

    Rezension zu Rosa Parks.

    Zum Inhalt:
    In dem Buch geht es um die Bürgerrechtsaktivistin Rosa Parks die etwas dagegen tun wollte das dunkelhäutige Menschen anders behandelt werden als hellhäutige.

    Das Buch gehört zur Little People, Big Dreams Reihe. Im Format für die ganz kleinen.

    Meinung:

    Mir hat dieses Buch sehr, sehr gut gefallen. Man hat etwas über das Leben einer sehr beeindruckenden Frau gelernt und dies für die ganz kleinen einfach und bildlich erklärt. Gerade die Bilder im Buch waren wie ich finde sehr schön gestaltet. es war immer ein ganzes Bild auf der Seite und ein wenig Text am Rand. So ist es wirklich perfekt für kleine Kinder geeignet. Ich empfehle dieses Buch für ganz kleine aber auch ältere können ein wenig etwas mit diesem Buch lernen.

    Fazit:
    Ein sehr tolles Buch über eine beeindruckende Frau. Absolute Leseempfehlung und vollkommen verdiente 5 von 5 Sternen.

  3. Cover des Buches Mein Jahr zum Glück (ISBN: 9783499273537)
    Hannah Doyle

    Mein Jahr zum Glück

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Annabeth_Book

    Inhalt:


    Izzy will ihr Leben gerne ändern, aber wie? Sie nimmt sich Jahr für Jahr immer wieder das Selbe vor und schafft nichts davon, doch das soll sich jetzt dank einer Jahreschallenge ändern.


    Erster Satz:


    Wenn ich die nächsten paar Stunden meine Lebens vermassele, muss ich mich endgültig geschlagen geben. 


    Meine Meinung:


    Als das Buch bei mir angekommen ist, wollte ich es eigentlich immer um Silvester rum lesen, da ich dachte das es perfekt zu der Zeit passt mit den Neujahrvorsätzen, doch schlussendlich habe ich es dann doch erst im Mai gelesen.


    Das Cover finde ich wirklich megaschön. Die schlichte Gestaltung mag ich einfach sehr und da die Schrift auch so bunt ist, braucht man auf dem Cover auch gar nicht mehr.


    Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr fesselnd und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sodass ich es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen hatte, da mich die Story rund um Izzy einfach mitgerissen hat.


    Wenn ich ehrlich bin halte ich persönlich ja nichts von Neujahrvorsätzen, im Gegensatz zu unserer Protagonistin Izzy, die einfach einen Narren daran gefressen hat und jedesmal dann enttäuscht war, als nichts davon funktioniert hat.

    Weil sie das auch wirklich nervt, rutscht ihr einer ihrer Gedankengänge bei einem Meeting einfach raus und so entsteht die Challenge.


    Was ich persönlich schonmal super finde ist, dass das Buch in 12 Kapitel unterteilt ist also quasi in die 12 Monate und die Überschrift ist jeweils die neue Challenge die Izzy machen muss, wo aber dann nochmals in dem Kapitel dann erläutert wird.


    Izzy war mir eigentlich schon sehr sympathisch nur eins hat mich wirklich mega an ihr gestört zwar teilweise das Dauergejammere von ihr und die ständige Angst vor Veränderungen, genau das was die Challenge ja eigentlich ja bezwecken soll. Manchmal konnte ich dann wirklich nur genervt die Augen verdrehen, weil man sich einfach nur fragt wieso sie sich jetzt nun schon wieder so anstellt.


    Wer ihr Gott sei Dank immer wieder einen Arschtritt gibt sind ihre Freundinnen Jamie, Emma und Lucy. Die drei habe ich auch sofort in mein Herz geschlossen und es sind solche Freundinnen, wo man sich immer nur wünschen kann. Die immer offen und ehrlich zu einem sind und in der Öffentlichkeit auch mal richtig peinlich sein können, sodass man am liebsten im Boden versinken möchte.


    Die Challenge helfen Izzy sich nochmals neu zu entdecken und sie eröffnet ihr Welten, die teilweise direkt vor ihrer Nase waren und von ihr einfach ignoriert worden sind. Wie Welten zu ihrem Nachbarn oder ihrer Schwester oder die schmerzhafte Welt ihrer ach so tollen Schwarms den man als Leserin dann am liebsten auf den Mond geschossen hätte.


    Alles einem war ich einfach wirklich sehr begeistert von der Idee sein Leben einmal wirklich komplett in einem Jahr rundum zu erneuern und man fragt sich selbst ob man auch dazu bereit wäre und ob man zufrieden mit dem Leben ist, dass man aktuell so lebt. 

    Was ich mich dann auch irgendwann im Buch gemeinsam mit Izzy gefragt habe ist, warum soviele neue Jahresvorsätze ein Nein beinhalten. Warum auf was verzichten, wenn man es nur reduzieren kann oder einfach anders machen kann.


    Das Buch zeigt auch, wie dämlich es einfach ist sich selbst mit Jahresvorsätze einzuschränken und dabei vergisst das Leben zu genießen.


    Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der was locker und leichtes für zwischendurch lesen möchte.


  4. Cover des Buches Warum Burnout nicht vom Job kommt.: Die wahren Ursachen der Volkskrankheit Nr. 1 - (ISBN: 9783641091002)
    Helen Heinemann

    Warum Burnout nicht vom Job kommt.: Die wahren Ursachen der Volkskrankheit Nr. 1 -

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Kleine8310

    "Warum Burnout nicht vom Job kommt" ist ein Buch von Helen Heinemann. Wie der Titel schon sagt geht die Autorin hier auf das Thema "Burnout" ein und führt die These an, dass diese Erkrankung nicht vom Job kommt. 

     

    Ich interessiere mich schon länger für neue Ansätze zu dieser Erkrankung und deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Zu Beginn war mein Interesse geweckt, denn der Schreibstil von Frau Heinemann ist gut zu lesen und ihre Schilderungen nachvollziehbar. Leider waren die Erklärungen, die die Autorin anführt nicht neu für mich.

    Die Zusammenhänge zwischen Seele und dem Burnout waren mir bekannt und auch, dass die Ursachen nicht nur mit dem Job zusammenhängen. Neue Erkenntnisse habe ich in diesem Buch leider nicht gefunden. Das Buch lies sich aber angenehm lesen, nur der Teil mit der Geschlechterrolle war mir persönlich ein wenig zu überzogen. Für Leute, die sich noch nicht intensiv mit dem Thema befasst haben ist dieses Buch sicherlich spannend, wenn man schon etwas mehr weiß, werden sich kaum neue Erkenntnisse auftun. Alles in allem ist es ein solides, aber nicht herausragendes Sachbuch.


  5. Cover des Buches Ich will so bleiben, wie ich war (ISBN: 9783426788929)
    Monika Bittl

    Ich will so bleiben, wie ich war

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Mauela
    .„Älter werden ist nicht schwer, älter zu sein dagegen sehr“  Dieses Zitat von Detlev Fleischhammel (*1952 deutscher Theologe) ist wohl jedem bekannt. Und tatsächlich kann Jeder wohl die eine oder andere Geschichte ums Älterwerden zum Besten geben und darüber lamentieren dass früher ja alles besser und leichter war. Tatsächlich? War alles besser? Oder bilden wir uns das nur ein? Oder, Gott bewahre, sind wir vielleicht doch tatsächlich selber schuld daran, dass wir nicht nur körperlich, sondern auch noch geistig, alt geworden sind und uns alles Neue erschreckt. 

    In ihrem Buch „Ich will so bleiben, wie ich bin“ geht die Autorin Monika Bittl genau diesem Älterwerden und seinen seltsamen Blüten, an Hand von Anekdoten aus ihrem Umfeld, auf den Grund. Alltagsgeschichten, wie sie jeder kennt und in denen die Leserin immer wieder eine Freundin oder gar sich selber entdeckt. Dazu kommen Tipps und Anregungen um das Älterwerden nicht ganz  so ernst zu nehmen. Auch auf die Suche nach dem Glück macht sich die Autorin und nimmt verschiedene Lebensfaktoren, die angeblich glücklich machen sollen, unter die Lupe. So findet sie zum Beispiel heraus, dass aller Gerüchte zum Trotz, eine Studie besagt, dass Kinder weder glücklich noch unglücklich machen. Obwohl die Informationen sehr interessant sind, gehen sie mir teilweise nicht genug in die Tiefe. Ganz besonders ist mir das beim Thema Glauben und Glück aufgefallen. Hier fand ich den Text zu oberflächlich, so dass der Glaube meiner Meinung nach durch Weglassen von Informationen  in ein schlechtes Licht gerückt wird. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass ich persönlich andere Erfahrungen mit dem Thema gemacht habe, denn für mich macht Glaube glücklich, weil er mir eine innere Zufriedenheit geben kann.

    Insgesamt jedoch ein unterhaltsames, wenn auch nicht sehr in die Tiefe gehendes Buch über das Schreckensgespenst des Älterwerdens und die kuriosen Marotten die manchmal damit einhergehen. Von mir eine Leseempfehlung für alle Frauen ab 40, die über sich selber lachen können, denn an der einen oder anderen Stelle wird sich jede Leserin wieder erkennen. 
  6. Cover des Buches Leon sagt NEIN! (ISBN: 9783942122313)
    Heike Becker

    Leon sagt NEIN!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sabine_Kruber

    Jeder Schultag ist für Leon schrecklich. Kaum auf dem Schulhof angekommen, nehmen Dennis und seine Jungs ihm sein Essensgeld ab, bedrohen und schikanieren ihn. Leon kann sich ausmalen, was passiert, wenn er ihnen das Geld nicht geben würde. Am liebsten würde er gar nicht mehr in die Schule gehen. Bauchschmerzen bekommt er, wenn er nur dran denkt. Und die Lehrer? Die Lehrer sehen doch eh nichts. Niemand ist da, der ihm hilft, nicht mal sein bester Freund. So kann es doch nicht bleiben ...

    Leon sagt NEIN ist ein ganz besonderes Buch. Es ist aus den Erlebnissen und Erfahrungen vieler Kinder entstanden. Gemeinsam erzählen sie Leons Geschichte, die Heike Becker aufgeschrieben hat. Auch die Illustrationen im Buch haben die Kinder selber gemalt. Besonders berührend sind die Kommentare der Kinder selbst, die sich am Ende des Buchs befinden.
    Heike Becker ist Kinderpflegerin und schon lange in der Kinderbetreuung tätig. In Ihrem Berufsalltag bekommt sie häufig mit wie Kinder, ja sogar schon sehr kleine Kinder, gemobbt werden. Ihr und den Kindern ist es daher ein Anliegen anderen Kindern in ähnlicher Situation, Mut zu machen und aufzuzeigen, wie man Hilfe holt.
    Und damit möglichst viele Kinder von diesem Buch erfahren, machen sich auch die Autoren Hera Lind und Paul Maar für das Buch stark. Außerdem entstand zu der Geschichte ein Buchtrailer, der es sogar bis auf die Shortlist des Deutschen Buchtrailer Awards 2020 geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch!

    Ja, Mobbing ist ein wichtiges Thema und sollte gerade auch in der Schule kein Tabu sein. Dieses Buch lässt sich sehr gut mit Grundschülern lesen. Es kann zur Prävention eingesetzt werden, aber auch dann, wenn es zu Mobbingvorfällen in der Klasse gekommen ist. Der Text hat eine einfache Lesbarkeit. Die serifenlose Schrift ist etwas größer und die Zeilenabstände sind etwas weiter. Der Text ist linksbündig im Flattersatz gesetzt und die Sinnabschnitte sind durch eine Leerzeile voneinander abgehoben. Die vielen Bilder lockern das Textbild auf, sodass dieses Buch auch für Kinder geeignet ist, die sich von einem zu großen Textumfang abschrecken lassen. Insgesamt liegt der Textumfang bei L. Die Geschichte ist nicht in Kapitel unterteilt.

    Fazit: Dies ist ein wirklich wichtiges Buch und es sollte nicht nur von Kindern gelesen werden, sondern auch von Erwachsenen.

    Dieses Buch wurde mir vom Institut für sprachliche Bildung als kostenfreies Prüfexemplar zugesandt.

  7. Cover des Buches Finnis Geheimnis (ISBN: 9783961292004)
    Caroline Link

    Finnis Geheimnis

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Favole

    Ich habe dieses Buch mit meinen Kindern (6+8) in der Bibliothek entdeckt. "Kinder stark machen, NEIN zu sagen!" als Untertitel, weswegen ich das Buch mitgenommen habe. So genau habe ich nicht hingeschaut. Den Wolfsschatten nicht wahrgenommen. Nein sagen lernen ist wichtig. Auch noch für Erwachsene. Es hat nichts mit dem Nein der Trotzphase zu tun. 

    Ein paar Tage später beim der Vorlesezeit des Zubettgehens vorgelesen. Nach wenigen Seiten beginnt für mich der Horror, von dem meine Kinder noch nichts ahnen. Das Buch ist bunt und fröhlich gestaltet und doch beginnt schnell eine Ahnung in mir zu reifen, dass es um sexuellen Missbrauch gehen könnte. Ich wollte das Buch weglegen. Aufhören vorzulesen. Meine Kinder vor diesem Alptraum beschützen. 

    Aber nein. Indem ich es ihnen vorlese, beschütze ich sie doch viel mehr. Wissen, dass sie mir alles erzählen können. Oder der Oma, dem Papa, der Erzieherin, der Lehrerin, einer Freundin. Jemand, dem sie vertrauen. Ohne Bedingungen. Ich sage Ihnen das auch am Ende. Dass dies auch gerade für böse Geheimnisse gilt. Für Geheimnisse, die angeblich Schlimmes passieren lassen, wenn sie erzählt werden. Dass dies nicht gilt. 

    Das Buch macht mir in gewisser Hinsicht mehr Angst als es jeder Thriller könnte. Angst, meine Kinder vor so etwas nicht beschützen zu können. Dass ich nicht immer da bin, um sie zu beschützen. Ich kann nur versuchen, sie so stark zu machen, dass sie sich selbst beschützen können. 

    Dieses Buch hilft dabei. Es erzählt kindgerecht eine Geschichte von (sexuellem) Missbrauch. Es macht deutlich, was wichtig ist. Das es böse Geheimnisse gibt. Dass es böse Menschen gibt, die sich zunächst gut geben und sich so Vertrauen erschleichen. Aber auch dass es immer Menschen gibt, die helfen können. Dass man nicht allein ist. Und dass böse Geheimnisse besser erzählt werden. 

    Absolut empfehlenswertes Buch. Verständlich sicher schon in gewissem Maße ab 3 oder 4 Jahren. 

  8. Cover des Buches Die Zeit, mein Feind (ISBN: 9781549815010)
    Antje Zimmermann

    Die Zeit, mein Feind

     (49)
    Aktuelle Rezension von: buechererzaehlengeschichten

    Isabella ist die Protagonistin in dieser Geschichte. Eine Woche lang (von Montags bis Sonntags) erlebte ich mit ihr verrückte Momente, arbeitsreiche, vom alltäglichen Wahnsinn gebeutelte Stunden und stressige Tage in ihrem Leben. Sie ist 30 Jahre alt, mit Tom verheiratet und sie arbeitet in einem Sanitätshaus. Ohne große Erklärungen erfuhr ich das nötigste von ihr und ihrem Leben mi Tom. Denn Isabella hat keine Zeit zu verschenken und ist von morgens bis abends immer im Stress. Dieser beginnt bereits morgens im Bad und hält ab diesem Moment auch Missgeschicke  parat. Selbst die Wochenenden sind mit Besorgungen und Freizeitaktivitäten gefüllt. Isabella ist eine liebenswürdige und zuvorkommende junge Frau, die lernen sollte in ihrem Sinne auch einmal "Nein" zu sagen.

    Ich habe mich schnell in Isabella und ihre Geschichte hineingefunden. Vom ersten Lesemoment an konnte ich den Stress und die Hektik von Isabelle wahrnehmen, so dass mir manchmal der Kopf schwirrte. Mit einem Lächeln jedoch habe ich das Buch zwischendurch aus der Hand gelegt, um kurz die Augen zu schließen und durchzuatmen. Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben, regt zum Nachdenken an und hat mich gut unterhalten. Mir gefällt die Schreibweise mit den kurzen, klaren, humorvollen Sätzen und der Ich-Perspektive.

    Die Autorin, Antje Zimmermann, zeigt mir anhand von Isabellas Geschichte, wie hektisch und gestresst wir doch oft durchs Leben gehen, ohne es noch richtig wahrzunehmen. Wie wichtig es ist, mal eine Pause einzulegen, durchzuatmen und die Zeit für uns, für die Familie, für die Zweisamkeit, für die Liebe und das Leben zu nehmen.

    Klare Leseempfehlung 5 / 5 Sternen

  9. Cover des Buches Bartleby, der Schreiber (ISBN: 9783458194668)
    Herman Melville

    Bartleby, der Schreiber

     (100)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Wenn man in Wikipedia den Begriff "Bartleby, der Schreiber" eingibt, dann erscheint ein Artikel, der fast so lang ist wie die Erzählung selbst. Nun ja, vielleicht ist das etwas übertrieben, aber über den nur 70 Seiten kurzen Klassiker ist im Verlauf der Zeit so viel geschrieben, interpretiert und analysiert worden, dass man sich fast genauso viele Stunden Musse für die Abhandlungen und wissenschaftliche Artikel nehmen muss wie für die Lektüre. Sofern man dies möchte. Bartleby, von dem die Geschichte erzählt, würde mit Gewissheit vorziehen, dies nicht zu tun.


    Herman Melville erzielte mit dem Kurzroman nicht den gewünschten Erfolg. Wie auch schon bei "Moby Dick", der sich zu Lebzeiten des Autors nur dreitausend Mal verkaufte, blieb der finanzielle Erfolg aus, was damals sicherlich als Reaktion auf Melvilles erzählerische Eigentümlichkeit und verwegene Themenwahl verstanden werden konnte. Heute gelten beide Werke als absolute Meisterwerke der klassischen Weltliteratur. "Bartleby, der Schreiber" wurde vierzehn Mal in die deutsche Sprache übersetzt und auch von zahlreichen Verlagen veröffentlicht. Bei meinem Exemplar handelt es sich um die Ausgabe von 2010 des Anaconda Verlags, der für die Verlegung von Weltliteratur-Klassikern bekannt ist. Die Übersetzung aus dem amerikanischen Englischen besorgte Felix Mayer.


    Man begegnet bei fremdsprachigen Werken immer wieder der Frage, wie gut eine Übersetzung denn gelungen sein mag. Hierfür müsste man das Original gelesen haben und auch alle anderen Übertragungen, um sich ein abschliessendes Bild machen zu können, was unmöglich ist. Felix Mayers Übersetzung, ohne die anderen zu kennen, scheint mir dennoch gelungen, sie gibt eine gepflegte Sprache Melvilles wider, die reiche sprachliche und stilistische Variation seiner Prosa. Die Geschichte wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verfasst, in einer Zeit, in der man sich noch respektvoller und diplomatischer auszudrücken wusste, wie ich finde. Für heutige Begriffe vielleicht altmodisch. Aber schön und wohlklingend.


    Was meiner persönlichen Vorliebe entspricht, ist die gelungene Komposition kurzer und langer Sätze, letztere auffallend oft durch die Verwendung von Semikolons über mehrere Zeilen führend. Und wenn die Geschichte sich auch durch eine Art innerer Monolog des Erzählers, der die Leserschaft mit entsprechenden Ausdrucksweisen geschickt einzubeziehen weiss ("Es mag nun scheinen, als gäbe es keinen Grund, mit dieser Geschichte fortzufahren" ... oder: "Doch bevor ich mich von meinem Leser verabschiede" ... oder: "Bevor ich nun den Schreiber so vorstelle, wie er mir bei der ersten Begegnung erschien" ...) sind die wenigen Dialoge immer passend eingeflochten, sorgen für ein abgerundetes Bild und dafür, dass wir nicht in den inneren Gedankengängen des Erzählers versinken.


    Die Geschichte ist Mitte des neunzehnten Jahrhunderts angesiedelt. Ich-Erzähler (Ich bin nun schon ein älterer Mann) ist ein Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei an der Wall Street, der drei Angestellte, zwei Kanzleikopisten sowie einen Laufburschen, beschäftigt. Ehe er von Bartleby berichtet, eines dieser Geschöpfe, über die sich nichts in Erfahrung bringen lässt, und den er als dritten Kopisten in seiner Kanzlei einstellt, stellt er dem Leser die drei anderen Mitarbeiter vor - Turkey, Nippers und Ginger Nut. Dies, wie ich finde, in äusserst origineller Art und Weise, schliesslich sind auch die Figuren von äusserst originellem Charakter. Im Vergleich hierzu kann der namenlose Ich-Erzähler über Bartleby, den merkwürdigen Neuen, nahezu nichts berichten. Aber auch nichts gegen ihn verwenden; seine stille, ruhige, stets gelassene Art macht dem Rechtsanwalt Eindruck, denn Bartleby ist ein fleissiger Angestellter und nimmt sich nie eine Auszeit. Anfänglich. Denn schon bald beginnt Bartleby die Arbeit zu verweigern. Aufträge seines Vorgesetzten lehnt er in sanftem Ton ab, erklärt lediglich, es vorzuziehen, das Verlangte nicht zu tun.


    So beginnen die Schwierigkeiten, der innere Kampf des Erzählers mit sich selbst, mit seinem Gewissen, seinen Glaubensgrundsätzen, die an wenigen Stellen des Buches durchscheinen; so beginnt sein Ringen mit seinem Unverständnis über die geheimnisvolle aber selbstverständliche Untätigkeit Bartlebys, mit seinem Unvermögen, gegen diesen Arbeitsverweigerer vorzugehen, ihn auf die Strasse zu setzen, denn nichts anderes hätte er verdient. Doch Ärger, Empörung und Erregung sind Kräfte, die keinen Platz haben. Schliesslich ist der Erzähler ein Mann, der seit seiner Jugend von der tiefen Überzeugung erfüllt ist, dass die bedächtige Art zu leben die beste ist. Mitleid, Mitgefühl ist das, was die stumme Zurückhaltung Bartlebys in ihm erzeugt, den Drang, diesen Menschen zu verstehen.


    Es kommt soweit, dass der Rechtsanwalt Bartleby vor seinen wütenden Angestellten in Schutz zu nehmen beginnt, und die Erkenntnis, dass sowohl Nippes und Turkey wie auch der Erzähler selbst Worte Bartlebys in ihren eigenen Wortschatz zu übernehmen beginnen (ich ziehe vor ...), was Befremden auslöst. Bartleby verweigert sich weiterhin, will nicht einmal Botengänge übernehmen, die ihm aufgetragen werden, da seine Augen für die Abschrift von Dokumenten überreizt und geschädigt zu sein scheinen, lässt schliesslich verlauten, dass er das Kopieren endgültig aufgegeben habe, und steht irgendwann, gleich eines Inventarstückes der Kanzlei, nur noch stumm an seinem angestammten Platz. Weshalb sollte er also bleiben? Alle Versuche des Rechtsanwalts, Bartleby vom Weggehen zu überzeugen, scheitern jedoch, weshalb es am Ende des Tages so weit kommt, dass nicht Bartleby geht, sondern der Rechtsanwalt an einem anderen Ort neue Räumlichkeiten bezieht und den unbelehrbaren Schweigsamen in seiner alten Kanzlei zurücklässt.


    Weit gefehlt, zu glauben, dass Bartleby damit aus dem Leben des Rechtsanwalts geschieden wäre. Vom neuen Mieter der alten Räumlichkeiten und des Eigentümers wird er zur Verantwortung gezogen, denn Bartleby ist nicht aus der Kanzlei rauszukriegen. Noch einmal versucht der Rechtsanwalt, mit ihm zu reden, schlägt ihm andere Beschäftigungsgebiete vor, bietet ihm sogar eine Bleibe bei sich zuhause an, doch vergeblich. Nein, gegenwärtig würde er vorziehen, keinerlei Veränderung vorzunehmen. Die Geschichte endet tragisch, denn der neue Mieter der Kanzleiräume bringt nicht so viel Geduld auf wie unser besonnene Erzähler. Der unbewegliche Bartleby landet im Gefängnis, wird ironischerweise wegen Landstreicherei inhaftiert. Verweigert dort das Essen, verweigert sich selbst. "Ach Bartleby! Ach Menschheit!"


    Von den anfänglichen Anstrengungen des Ich-Erzählers, auf Bartleby einzuwirken, verlagert sich die Geschichte auf sein Bemühen hin, ihn verstehen zu lernen. Es gibt in der Literatur viele Interpretationsversuche, die sich auf die Selbstentfremdung und gescheiterte Persönlichkeit des Kopisten beziehen, die einen Bezug herstellen wollen zwischen den zu Beginn der Geschichte beschriebenen Räumlichkeiten der Kanzlei und den Gefängnismauern am Ende des Buches. Man will in der Figur Bartlebys Ansätze eines Selbstportraits des Autors sehen oder eine Parabel auf die Lage eines erfolglosen Schriftstellers, der sich angesichts des Unverständnisses seiner Zeitgenossen letztlich verweigert. Wiederholt wurde Bartleby auch als Sinnbild für passiven Widerstand oder zivilen Ungehorsam verstanden. Heute würden ihm wohl psychotische oder neurologische Erkrankungen untergeschoben, oder autistische Züge.


    Wie dem auch sei. Ich ziehe es vor, keine Deutungen vorzunehmen und das Werk als gelungenes Portrait einer skurrilen Persönlichkeit zu geniessen, als Schilderung einer dunklen Innenwelt eines Menschen, wie Kafka sie später verfolgt, und der erfolglosen Versuche eines Mitmenschen, diese zu ergründen und zu verstehen. Ein zeitloses Meisterwerk zweifelsohne. Ich bin diesem Büchlein diese Woche beim Besuch eines Gebrauchtbuchladens zufällig begegnet und musste es natürlich gleich erstehen und lesen, obwohl dies nicht geplant gewesen war. Die Lektüre hat sich gelohnt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/bartleby-der-schreiber 

  10. Cover des Buches Endlich Stille (ISBN: 9783455811650)
  11. Cover des Buches Jim hat keinen Bock (ISBN: 9783743209435)
    Suzanne Lang

    Jim hat keinen Bock

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Man muss nicht alles mögen und mitmachen nur weil es alle anderen machen, das ist die Botschaft dieser turbulenten, wie lustigen Geschichte ab 3 Jahren

    Jim wird vom Stachelschwein zu einer Party eingeladen. Während Freund Nick sich sofort auf die Party freut ist Jim Freude noch etwas verhalten und als Nick dann auch noch davon schwärmt wie toll man bei so einer Party tanzen kann wird es Jim ganz anders und er gesteht, das er gar nicht tanzen kann. Das Jim nicht tanzen kann können die anderen Tiere nicht verstehen und so machen sie sich kurz darauf daran ihm das Tanzen bei zu bringen. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass Jim sehr wohl tanzen kann. So vorbereitet kann die Party starten, die dann tatsächlich sehr schwungvoll wird. Jim will kein Spielverderber sein und tanzt mit, doch wohl fühlt er sich dabei nicht und irgendwann kommt der Moment da schreit er laut "NEIN!" und lässt seinem Unmut freuen Lauf. Alles was sich angestaut hat sprudelt nur so heraus und er machten seinen sehr deutlich klar, dass Tanzen für ihn nicht das Schönste sondern das Schrecklichste auf der Welt ist. Die Freunde scheinen zunächst nicht zu verstehen, was Jim da gerade von sich gibt doch dann geschieht etwas ganz erstaunliches. Es gibt einige Tiere, die plötzlich den Mut haben zu sagen, das sie auch nicht gerne Tanzen. Die Party scheint für sie gelaufen, doch gerade als Jim gehen will kommt das Stachelschwein und erklärt das das Buffet eröffnet ist. Das bei der Party nicht nur getanzt wird sondern auch etwas zu Essen gibt gefällt Jim.  Und dann gibt es für ihn noch eine große Überraschung. Zu einer guten Party gehört nicht nur das Tanzen sondern auch jede Menge Spiele und bei den Spielen, die sich die Tiere ausgedacht haben ist bestimmt für jeden etwas dabei. 

    Da wird gehüpft, gesprungen, getaucht und geschaukelt. Jeder macht da mit wo er Spaß daran hat und so geht die Party bis tief in die Nacht und endet mit lauter glücklichen und bestimmt auch sehr müden Tieren.

    Jim hat nicht alles mitgemacht und das ist auch gar nicht schlimm. Man muss nicht immer das machen was die anderen machen. Das erleben die Kinder in  diese Bilderbuchgeschichte   und erfahren gleichzeitig, das man alles einmal ausprobieren kann. Es hätte ja auch sein können, das Jim Gefallen am Tanzen bekommen hätte. Dadurch, das er es ausprobiert hat weiß er nun, das es ihm keinen Spaß macht. Toll fanden die Kinder, das er den Mut aufgebracht hat dies auch zu sagen. Traurig fanden sie, das Jim Angst hatte seine Freunde zu verlieren oder zu verärgern und deshalb mit gemacht hat obwohl es für ihn keine Freude war. Gleichzeitig bemerkten einige der Kinder, dass es aber auch irgendwie toll von Jim war erst  einmal trotzdem mit zu machen, den Freunden zu Liebe. Diese Äußerung entfachte dann aber eine heiße Diskussion unter den 4 bis 7 Jährigen, denn Jim hat ja nicht aus Freundschaft mit gemacht sondern aus Angst vor der Reaktion der anderen.

    Fazit der Geschichte, sie begeistert nicht nur durch die lustigen und intensiven Situationen und wundervollen Illustrationen, die die Stimmungen sehr gut einfangen und durch die grandiose Mimik ein Gefühl für die Emotionen vermitteln, sondern auch weil sie reichlich Gesprächsstoff liefert.

    Wenn Geschichten zu spontanen Gesprächen anregen dann wissen wir, die Kinder sind voll in der Handlung mitgegangen und haben sich mit der Thematik identifizieren können.

    Dies ist nun schon das zweite Buch von Jim, das die Kinder begeisterte. Ich bin mir sicher auch die Folgenden werden heiß geliebt.


  12. Cover des Buches Ich muß mich nicht für alles verantwortlich fühlen (ISBN: 9783442151356)
    Gary B. Lundberg

    Ich muß mich nicht für alles verantwortlich fühlen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Dieser Ratgeber öffnet dem Leser die Augen und zeigt auf, in wie vielen Bereichen des Lebens wir uns Verantwortung aufbürden lassen,wie wir dahingehend manipuliert werden und Verantwortung oft selber freiwillig übernehmen. Ein sehr gut geschriebenes Sachbuch mit vielen praktischen Hinweisen - auf jeden Fall 5 Sterne !
  13. Cover des Buches Fritzis Welt. JA, NEIN, MÄ (ISBN: 9783910334007)
    Simone Ehmann

    Fritzis Welt. JA, NEIN, MÄ

     (16)
    Aktuelle Rezension von: IsabellK

    Gibt es Situationen mit Erwachsenen bei denen Kinder "Nein" sagen dürfen? Definitiv! Und es ist wichtig, die Kinder zu stärken, es zu tun.

    Aber was ist, wenn etwas eigentlich okay ist und man eigentlich nicht ablehnen kann? So etwa wie Haare kämmen? Diese Gedanken macht sich die sechsjährige Fritzi in dem Buch „Fritzis Welt – JA, NEIN, MÄ“ – ein cleveres und aufgewecktes Mädchen, das sich einen pfiffigen Umgang mit all diesen Situationen aus dem Alltag überlegt. Mit lustigen Wörtern wie „Gack“ und „Mä“ macht sie Alltagssituationen erträglich, charmant und witzig zugleich und klärt darüber auf, in welchen Situationen Kinder sofort „Nein“ sagen sollen.

    Wir haben dieses tolle Buch aus dem Puntito Verlag genommen um mit den Kindern über diese Themen zu sprechen. Viele Diskussionen gab es darüber, ob man einen Kuss von Oma, Opa, Onkel, oder Tante ablehnen sollte. Das zeigt, dass wir die Kinder weiter aufklären sollten, was ihre Rechte sind. Einig waren sich aber alle, dass man bei Hausaufgaben definitiv „Mä“, „Pupsipups“ oder „Gack“ sagen sollte.

    Eins ist sicher, Fritzi unterstützt dabei, dass Kinder sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln, indem sie ihre Gefühle äußern und angeleitet werden, persönliche Grenzen mitzuteilen Auch Eltern werden sensibilisiert ihren Kindern ein offenes Ohr zu schenken. Das schafft Vertrauen und eine gute Grundlage um gemeinsam schwierige Situationen oder Konflikte zu bewältigen.

    Ein großes Lob geht an die Autorin Simone Ehmann, die so ein komplexes Thema mit großer Leichtigkeit erzählt. Constanze Franke hat Fritzis selbstbewusstes und liebevolles Wesen so wunderbar in ihren Zeichnungen eingefangen und das schöne pastellene Farbspiel und die Texte, die selbst zu Illustrationen werden, tragen dazu bei, dass Fritzi Vorbild wird und Kinder Vertrauen fassen können, sich auszuprobieren und Grenzen auszuloten. Es ist ein wunderbares Buch, das ruhig ist und zum Lachen, Reden, Argumentieren, Erfinden, Kreativ-werden und zum Nachdenken anregt.

  14. Cover des Buches Nein, ich geh nicht mit, ich kenn dich nicht! (ISBN: 9783401715131)
  15. Cover des Buches Schluss mit Kuss! (ISBN: 9783880105034)
  16. Zeige:
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