Bücher mit dem Tag "neonazis"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "neonazis" gekennzeichnet haben.

112 Bücher

  1. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783453442030)
    Stieg Larsson

    Verblendung

    (6.228)
    Aktuelle Rezension von: Welpemax

    Ich glaube, dass ist für mich das Buch, dass alle lieben, aber ich nicht. Zugegeben ist die Protagonistin Lisbeth Salander echt gelungen, aber alles drumherum ist nervig, allen voran Kalle "Fucking" Blomkvist. Außerdem haben mich die ganzen Vangers genervt, weil ich das hasse, wenn der Stammbaum riesig groß wird und ich da komplett den Überblick verliere. Skandinavien, Kälte und düstere Atmosphäre mag ich zwar, aber ich wäre schnell raus gewesen, wenn ich das Buch nicht in der Leserunde gelesen hätte.

  2. Cover des Buches PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen (ISBN: 9783955206789)
    Matthias Jösch

    PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen

    (46)
    Aktuelle Rezension von: Uwes-Leselounge

    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von einem jungen Mann names S. erzählt. Hier erleben wir die Gräueltaten der SS im 2. Weltkrieg hautnah mit, die sehr brutal, ausführlich und schonungslos erzählt werden. Dies war und ist starker Tobak! Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Adrian von Zollern kennen. Er besitzt eine Dozentenstelle an der Humboldt-Universität in Berlin, die er aber gekündigt hat, um seine neue Stelle beim BND anzufangen. 

    Durch den Erwerb einer Holzkiste bekommen es Adrian, sein bester Freund Sebastian und dessen Schwester Violetta mit einer Organisation zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das 3. Reich wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Aber was hat dies alles mit der Holzkiste und den Schallplatten zu tun? Währenddessen geht die junge und schöne Israelin Shari verschiedenen Hinweisen bezüglich einer Verschwörung nach und dabei stößt sie auf Adrian und seine Freunde. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch Deutschland, Österreich, England, Argentinien, Israel und Syrien nach Hinweisen aus der Vergangenheit. Wird es unseren Protagonisten gelingen, den Plan der Organisation zu vereiteln oder fällt Deutschland und Europa in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück?

    Mit dieser Geschichte arbeitet der Autor Matthias Jösch unsere Vergangenheit rund um den 2. Weltkrieg und der Herrschaft von Hitler auf. Dies tut er in einer schonungslosen und mitunter sehr brutalen Weise. Eigentlich bin ich schon recht hart im Nehmen, was so etwas angeht, aber gerade das Thema Judenverfolgung und hier speziell Ausschwitz, haben mir teilweise den Atem geraubt bzw. mehrmals schlucken lassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie ein so großer Hass auf andere Menschen, Religionen oder Ansichten entstehen und man einem einzelnen Mann folgen kann...

    Hier wird dem Leser nochmals ein Spiegel vor das Gesicht gehalten. Und ich möchte hoffen, dass ein solches Szenario wie im Buch beschrieben, niemals eintrifft. Die Protagonisten wurden allesamt gut ausgearbeitet, ohne jedoch einen besonders hervorheben zu wollen. Die Geschichte an sich, ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und weißt eine sehr hohe Spannung auf, die sich zum Ende hin nochmals stark erhöht. So sollte ein Thriller sein. Gerade auf Grund der schweren Thematik des Buches, aber auch der noch relativ jungen Vergangenheit von Eurokrise und ähnlichem, ist das Buch nicht mal eben so weg zu lesen. Ich werde jetzt erst mal ein, zwei Tage Pause einlegen, da mich dieses Buch gedanklich doch noch recht beschäftigt.

    Ich kann das Buch nur empfehlen!

  3. Cover des Buches Über Menschen (ISBN: 9783442772193)
    Juli Zeh

    Über Menschen

    (417)
    Aktuelle Rezension von: Isabelle_Kocher

    Können wir den Menschen hinter seiner politischen Orientierung sehen? Eine schwierige Frage, der sich Juli Zeh in diesem Roman kritisch stellt. Denn in einer Zeit, in der rechtsextreme Parteien mal wieder auf dem Vormarsch sind und wir aktiv Stellung dagegen beziehen wollen und müssen, ist es dennoch wichtig nicht in schwarz-weiß Denken zu verfallen. Wenn wir AFD-Wähler hassen, sind auch wir von Hass erfüllt. Dieser Roman gibt Denkanstöße, um unseren Mitmenschen mit weniger Vorurteilen zu begegnen, um Stellung zu bekennen und gleichzeitig Andersdenkende nicht kategorisch abzulehnen und, um das Zwischeneinander in den Vordergrund zu stellen. Ein spannendes und wichtiges Buch.

  4. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

    (2.332)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ich habe diese Geschichte damals im Unterricht als Film gesehen und ihn letztes Jahr sogar nochmal mit meiner Mutter geguckt. Zudem habe ich das Buch dazu auch gelesen. Es beschreibt auf erschütternde Weise, wie ein Experiment aus dem Ruder laufen kann und wie wenig Mittel es braucht, um Menschen zu etwas zu bekehren, worüber sie vorher nicht nachdenken. Schwächere werden dazu verleitet, etwas Böses zu tun und stärkere Menschen dazu, sich noch mächtiger zu fühlen. Ein tolles Beispiel stellt dieses Werk da, um zu zeigen, dass man sich nicht bekehren lassen sollte und dass sich ähnliche Szenarien wie der Nationalsozialismus nicht wiederholen dürfen.

  5. Cover des Buches Kleine große Schritte (ISBN: 9783328102601)
    Jodi Picoult

    Kleine große Schritte

    (266)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Breitenstein

    Wow. So ein gutes Buch versteckt sich hinter diesem unfassbar unpassenden und unscheinbaren Cover. Was sich der Verlag dabei gedacht hat, ist mir echt ein Rätsel, aber sei es drum.

    Der Plot ist wirklich hart und schwer zu lesen, denn es geht um Rassenhass und damit einhergehend Beleidigungen (Nig**r) unterster Schublade, krasse Brutalität, Ungerechtigkeit und Unterdrückung.

    Da es um das Justizsystem bzw. eine Gerichtsverhandlung geht, hat man sehr stark „Die Jury“ oder „Eine Frage der Ehre“ Vibes. Der Roman wurde übrigens auch mit Julia Roberts und Viola Davis unter dem Namen „Small Great Things“ verfilmt.

    Es geht um die farbige Krankenschwester Ruth Jefferson, die beschuldigt wird, für den Tod eines Säuglings verantwortlich zu sein. Der bekennende Rassist und Vater des kleinen Jungen strebt eine Klage an. Das Krankenhaus wirft Ruth raus und den Wölfen zum Fraß vor. Mit Hilfe der Pflichtverteidigerin Kennedy McQuarrie versucht sie ihre Unschuld zu beweisen.

    Die Autorin hat sehr viel für diesen Roman recherchiert und, wie ich finde, einen äußerst guten Job gemacht, um den Leser die Welt durch die Augen einer Person mit dunkler Hautfarbe zu sehen. Es war auch sehr interessant zu erfahren, wie und warum Skinheads sich so sehr radikalisieren, dass ein Menschenleben nichts mehr wert ist.

    Gerade zum Ende hin wird es richtig spannend und dramatisch und mit der einen oder anderen Sache hätte ich nicht gerechnet. Ein tolles Buch. Unbedingt lesen!

  6. Cover des Buches Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3) (ISBN: 9783548061658)
    Jo Nesbø

    Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3)

    (330)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Dieses Mal befinden wir uns tatsächlich in Norwegen. Nach einem Vorfall wird der Kommissar vom Dienst erst einmal abgezogen. Was ihn nicht davon abhält einem Fall der damit zusammenhängt nachzugehen. Nur sitzt der Feind auch in den eigenen Reihen…

    Wow was für ein Fall! Sehr komplex und sehr nervenaufreibend. Wenn der Autor etwas kann, dann mit Schreib- und Erzählstil hochspannende Geschichten erzählen. Harry Hole wie immer mit seinen Eskapaden mehr oder weniger vertreten jagt einen Täter mit Nazi-Vergangenheit. Das Ganze ist sehr komplex und vielschichtig, so dass ich das ein oder andere Mal mit den Namen etwas durcheinandergekommen bin und nicht mehr ganz folgen konnte. Dennoch ist Spannung pur geboten und die Nazi-Thematik bietet hier sehr viel Stoff. Anders als in den vorherigen Fällen, haben wir hier auch immer Zeitsprünge an die Front integriert. Das bringt Abwechslung und zeigt Hintergründe der Protagonisten und auch des Täters näher. Die Wendungen in diesem Fall überschlagen sich teilweise schon und alles geschieht manchmal etwas sehr schnell. Bei diesem Buch hat mir die Verknüpfung zwischen Titel und Fall wirklich sehr gut gefallen. Nicht wie es auf den ersten Blick scheint, denn man muss ein zweites Mal hinsehen. Wie schon gesagt ist alles sehr verzweigt und die Dramatik kommt auch auf ihren Höhepunkt. Da habe ich mir schon, dass ein oder andere Tränchen verdrücken müssen. Weil in diesem Fall die Emotionen tatsächlich durch die Zeilen spürbar waren. Das passiert bei diesen Büchern nicht häufig und muss in meinen Augen auch nicht sein. Aber an dieser Stelle war es genau richtig und sehr bewegend. Wie immer führt der Autor den Leser etwas an der Nase herum, weswegen das Ende natürlich nicht so kommt wie man es vielleicht erwartet.

    Insgesamt ein solider, spannender Thriller der 4 von 5 Sternen verdient.

  7. Cover des Buches Schneckenkönig (ISBN: 9783894254162)
    Rainer Wittkamp

    Schneckenkönig

    (20)
    Aktuelle Rezension von: guybrush

    Martin Nettelbeck ist einer der erfolgreichsten Mitarbeiter im Berliner LKA gewesen. Denn nach einem Angriff auf einen Kollegen wurde er ins Referat Versorgung zu Bleistiftanspitzern und Druckerpapier verbannt. Ein Personalengpass ruft ihn nun wieder auf den Plan, aber die Ermittlungen im Fall eines ermordeten Schwarzen versprechen alles andere als einfach zu werden: Nettelbecks Vorgesetzte misstraut ihm aufgrund der damaligen Ereignisse und lässt ihn nicht aus den Augen. Zudem gestaltet sich die Identifizierung der Leiche als schwierig. Der junge Mann war offensichtlich ein Ghanaer, doch in der afrikanischen Gemeinschaft beißen Nettelbeck und sein Partner auf Granit, niemand will den Toten zu Lebzeiten gekannt haben. Dem Kommissar sitzt die Zeit im Nacken wenn er nicht innerhalb weniger Tage Ergebnisse liefern kann, droht ihm die Rückversetzung in die verhasste Bürobedarfshölle ...

    Zweifellos ist Rainer Wittkamp was das Schreiben angeht ein Profi. Mit Worten kann er umgehen. Trotzdem bleiben die Konturen der Geschichte verschwommen. Zum einen, weil mich die Themen nicht angesprochen haben. Eine dubiose Sekte, Ghanaer in Berlin und ein bisschen brauner Sumpf zur Deko. Fand ich weder neu noch prickelnd. Zum anderen ist die Story nie in so wirklich in Gang gekommen. Nur am Rand entlanggeschrammt, ohne die Tiefen auszuloten. Nicht mal der Schneckenkönig konnte bei mir punkten. Die Passagen waren nicht so angelegt, dass man wirklich etwas für ihn empfunden hätte.

    Das Personal war eigentlich in der Konstellation gut gewählt. Vor allem der junge Kollege von der Mosel mit der langen Ahnenreihe hatte viel Potenzial. Nettelbeck mit seiner missionarischen Ader für alles was den Jazz angeht, und seinen ständigen Teamplayer-Allüren, wirkt wie aus einer anderen Zeit gefallen. Irina hingegen zu blass und trotz ihres forschen Auftretens ziemlich unemanzipiert. Mich hat das „Trio infernale“ an Carl Mørcks Sonderdezernat Q erinnert, nur leider nicht so spritzig, sondern eher in der politisch korrekten deutschen Version, was gleichbedeutend mit ziemlich langweilig ist.

    Selbst der „Running Gag“, dass Nettelbeck, egal wo er hinkommt, sofort alle Büromaterialien zuordnen kann, hat sich schnell abgenutzt. „Dauerelastische Plastikbinderücken 10,0 mm, schoss es Nettelbeck durch den Kopf, Bindeleistung bis 70 Blatt.“  Es hätte mich nicht gewundert, wenn er auch noch die Stifte am Geschmack erkannt hätte. Das wäre doch wenigstens was für „Wetten Dass“ gewesen.

    Selbst der interessante Schauplatz Berlin wirkt in Wittkamps Ausführung auf mich nicht lebendig. Zu viele überflüssige Beschreibungen von architektonischen Bausünden gepaart mit geschichtlichem Hintergrundwissen, als wolle ein Zugereister mit seinen Ortskenntnissen prahlen. Atmosphäre entsteht anders.

    Das hört sich jetzt alles zu negativ an. In Wirklichkeit liest sich das Buch sehr gut und die Geschichte ist weder uninteressant, noch schlecht erzählt. Besonders spannend ist sie allerding wirklich nicht und sie hat mich an keiner Stelle auch nur annähernd berührt.

  8. Cover des Buches Nighttrain (ISBN: 9783954412266)
    Anne Kuhlmeyer

    Nighttrain

    (9)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Nicola und André fahren jeden Tag Zug auf der Strecke Berlin Leipzig und sind sich schon des Öfteren begegnet, ohne miteinander zu kommunizieren. Sie leben beide völlig unterschiedliche Leben. Während Nicola sich im Zeugenschutzprogramm befindet und versucht, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, wurde André aus seinem Leben im Luxus und dem seiner Freundin herausgeworfen. Eine Leiche im Zug, die ihnen beiden bekannt ist, lässt sie nun aber zusammen türmen und ziellos durch die Gegend irren.
    Eine typische Handlung gibt es in diesem Buch nicht. Alles dreht sich um die Flucht mit der Verfolgung, die oftmals verwirrend und undurchsichtig bleibt. Nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Figuren, die alle mit auftreten, wobei man manchmal nicht mehr weiß, aus welchem Grund sie verfolgen. So passt aber der abgehackte ungewöhnliche Schreibstil doch hierher, an den man sich auch erst einmal gewöhnen muss. Man muss schon genau aufpassen, um nichts zu verpassen, auch wegen des schnellen Wechsels der Handlungsstränge. Leider bleiben auch die Hauptfiguren ziemlich blass, und eine Identifikation mit ihnen ist gar nicht möglich. Schade, man hätte sicher mehr draus machen können. Die Idee an sich ist gut.
  9. Cover des Buches Mörder ohne Gesicht (ISBN: 9783423216470)
    Henning Mankell

    Mörder ohne Gesicht

    (1.003)
    Aktuelle Rezension von: Pascal_Maess

    Henning Mankells „Mörder ohne Gesicht", der erste Band der Wallander-Reihe, hat mich von Anfang an durch seinen prägnanten und reduzierten Erzählstil überzeugt. Der Schreibstil mag zunächst ungewohnt erscheinen, erinnert aber mit seiner präzisen, teils stakkatoartigen Erzählweise an die Direktheit eines „Maschinengewehrs". Diese Klarheit, gepaart mit dem Verzicht auf überflüssige Ausschmückungen, sorgt dafür, dass die Handlung stets auf den Punkt bleibt und nie ins Stocken gerät. Selbst alltägliche Handlungen, wie Wallanders Reisen von einem Ort zum anderen, werden aufs Wesentliche reduziert, ohne dass dabei etwas fehlt.

    Die Handlung selbst ist geprägt von rea-litätsnaher Polizeiarbeit. Wer actiongela-dene Szenen, Explosionen oder filmreife Verfolgungsjagden sucht, wird hier nicht fündig. Stattdessen überzeugt das Buch durch die nüchterne und präzise Darstellung von Ermittlungsarbeit. Gerade diese sachliche Herangehensweise macht die Geschichte so fesselnd - die Spannung entsteht aus der Authentizitat der Arbeit und den falschen Fahrten, denen man als Leser ebenso auf den Leim geht wie die Ermittler. Mankell schafft es meisterhaft, den Leser in den Denkprozess der Ermittler einzubeziehen, sodass man selbst miträtseln kann.

    Kurt Wallander ist eine Figur, die mich besonders beeindruckt hat. Mankell gibt einen tiefen Einblick in seine Persönlichkeit und Gefühlswelt. Wallander ist ein vielschichtiger Charakter, der manchmal unsympathisch wirkt, gleichzeitig aber auch seine menschliche und mitfühlende Seite zeigt. Diese Ambivalenz macht ihn glaubwürdig und interessant. Es ist spannend, Wallanders Entwicklung im Verlauf des Buches zu beobachten, und ich freue mich darauf, seine charakterliche Reise in den folgenden Büchern weiterzuverfolgen.

    Ein weiteres Highlight des Buches ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Besonders auffällig ist, wie aktuell die Diskussionen über Themen wie Asylpolitik und Rassismus auch heute noch sind - mehr als 30 Jahre nach Erscheinen des Buches. Dies verleiht dem Werk eine zeitlose Relevanz und regt zum Nachdenken an. Ich bin gespannt, welche weiteren gesellschaftlichen Fragestellungen Mankell in den nächsten Bänder -'fgreifen wird.

    Insgesamt ist „Mörder ohne Gesicht" ein beeindruckender Auftakt der Wallander-Reihe. Die Kombination aus realitätsnaher Ermittlungsarbeit, spannenden Wendun-gen, einem tiefgründigen Hauptcharakter und gesellschaftskritischen Themen macht das Buch zu einem echten Leseer-lebnis. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Reihe und bin gespannt, wie sich Kurt Wallander weiterentwickelt.

    Fazit: Ein gelungener Start in eine der wohl bekanntesten Krimireihen - absolut empfehlenswert!



  10. Cover des Buches Todeswunsch (ISBN: 9783442478712)
    Michael Robotham

    Todeswunsch

    (278)
    Aktuelle Rezension von: LeseRolli

    Meine Rezension ist auf die angesprochenen Themen im Buch bezogen. Jede Autorin und jeder Autor, macht sich Gedanken, welche Themen im Buch angesprochen werden. Ich bin der Meinung, dass wir uns viel mehr mit diesen auseinandersetzen sollten.

    Mädchen und junge Frauen, die oftmals unsicher durchs Leben gehen, können schnell auf einen gewissen Männertyp hereinfallen. Diese Männer suchen sich ihre Opfer oft in sozialen Netzwerken aus, aber es gelingt ihnen auch, diese im richtigen Leben zu finden.

    Zunächst täuschen sie die große Liebe vor und bringen die Mädchen oder jungen Frauen in eine starke Abhängigkeit. Zudem gelingt es diesem Männertyp, dass ihr Opfer ihnen absolut hörig ist. Diese bedingungslose Unterwerfung, macht es diesen Tätern leicht, die Mädchen und jungen Frauen, Schritt für Schritt in die Situation zu bringen, dass sie ihren Körper verkaufen. Oftmals nennen Täter dies, den ultimativen Beweis von Liebe oder sie täuschen Geldprobleme vor.

    Ein weiteres Thema bei Missbrauch ist, dass Opfer oftmals lange brauchen, sich jemandem anzuvertrauen. Sollten sie nach diesem Schritt, auf Ablehnung stoßen, ist dies besonders dramatisch. Daher kann ich nur sagen, sollte sich ein Kind an jemanden wenden und dieses Thema anschneiden, sollte dies ernst genommen werden*.

    Wie oft, in der Geschichte der Menschheit, kann eine Lüge schlimme Folgen haben. Dabei kam es nicht selten dazu, dass andere ihr Leben verloren haben. Doch gerade in Zeiten, in denen die Ablehnung gegen gewisse Personengruppen immer stärker wird, sollte jeder mit seinen Worten vorsichtig sein. Unschuldige Menschen zu beschuldigen, eine schwere Straftat begangen zu haben, kann unvorhersehbare Folgen haben. Worte sind schwer zurückzunehmen und bevor alles geklärt ist, kann es dafür zu spät sein.

    2010 wurde dieses Buch veröffentlicht und schon damals wurde das Thema laut, dass es gewisse Personenkreise gibt, die sich mit Messern bewaffnen. Es wurde sogar darauf hingewiesen, dass dieses Thema immer mehr ins Bewusstsein rücken wird. Heute haben viele das Gefühl, dass dies noch schlimmer geworden ist. Ist dies aber nur ein Gefühl oder ist es tatsächlich so, weil dieses Straftaten endlich ernst genommen wird?

    Wie weit würdest du gehen, wenn du spüren würdest, dass deine Ehe oder große Liebe in Gefahr ist? Würdest du jemanden so extrem Schaden, dass dieser durch seine Verletzungen ums Leben kommt? Liebe kann uns zu Taten bewegen, die wir sonst nie übers Herz bringen würden.

    Ein Thema hat mir fast die Luft genommen. Der Verlust eines Kindes, kann Eltern zerstören. Doch wenn die Eltern nicht einmal wissen, was mit ihrem Kind passiert ist, ist das an Grausamkeit nicht zu überbieten. Der Satz: „Wenn ein Kind beide Eltern verliert, ist es eine Waise. Aber es gibt kein Wort für Eltern, die ein Kind verlieren.“ findet sich auf Seite 242. Dieser kleine Satz, zeigt deutlich, wie Eltern leiden und wie viel Schmerz sie ertragen müssen.

  11. Cover des Buches Hass im Fadenkreuz (ISBN: 9783958131408)
    Tatjana Flade

    Hass im Fadenkreuz

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Momina

    Zum Inhalt:

    Die junge Studentin Esther lernt in ihrer Lieblingskneipe den gutaussehenden aber sehr zurückhaltenden Lysander kennen. Die beiden verlieben sich. Doch schon bald fällt Esther auf, dass Lys sich immer wieder merkwürdig benimmt, vor allem dann, wenn sein bester Freund und Mitbewohner Jörg ihn anruft. Dann kann es sein, dass Lys seine neue Freundin einfach sitzen lässt und nach Hause fährt oder plötzlich spontan verreisen muss. Das alles kommt Esther äußerst merkwürdig vor und auch wenn es deswegen mit Lys immer zum Streit führt, kommt sie dennoch nicht von ihm los. Nach einem Bombenanschlag auf eine rechtsextreme Veranstaltung, bei der auch Unschuldige ihr Leben lassen, macht Esther zwischen Lysanders Sportsachen eine verstörende Entdeckung und in ihr keimt ein schrecklicher Verdacht auf…


    Persönlicher Eindruck:
    Bei „Hass im Fadenkreuz“ von Tatjana Flade war ich anfangs wirklich skeptisch ob das Buch meinen Erwartungen entspricht. Ich bin wahrlich kein Freund von Liebesgeschichten, dennoch war meine Sorge, dass die Lovestory zu sehr im Vordergrund steht, völlig unbegründet. Tatjana Flade greift in ihrem Buch auch in Deutschland derzeit sehr aktuelle Themen auf: Terror, Gewalt, Angst, Rechtsextremismus. Auch wenn der Leser von Anfang an um das Geheimnis von Lys weiß, kommt so gut wie nie Langeweile auf. Die Autorin hat einen flüssigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und
    nach den ersten Seiten war ich so gefangen von der Story, dass ich unbedingt wissen wollte, wie sie ausgeht. Wie wird Esther reagieren, wenn sie von Lysanders anderer Seite erfährt? Wird es ein Happy End für die beiden geben? Nicht so einfach eine Rezension zu schreiben, wenn man nicht zu viel von der Story verraten möchte, deswegen lest einfach selbst! Die Protagonisten, die sich schnell auf wenige Personen reduzieren sind Flade gut gelungen. Die Zerrissenheit, die Lys in sich trägt ist deutlich spürbar und er war mir trotz seiner fragwürdigen Handlungen immer sympathisch. Auch Esthers Charakter wirkt klar und realistisch, eine verliebte junge Frau eben, die dennoch sehr selbstbewusst auf mich wirkte. Tatjana Flade behandelt in ihrem Buch ein gesellschaftspolitisches Thema, welches uns alle angeht und vielleicht auch irgendwann mal direkt betreffen könnte. Rasant und flüssig geschrieben bereitete mir „Hass im Fadenkreuz“ spannende Leseunterhaltung. Das ist ein Buch, welches man erst aus der Hand legt, wenn man es ausgelesen hat. So ist es zumindest mir ergangen.
  12. Cover des Buches Westwall – Auf welcher Seite willst du stehen? (ISBN: 9783328105947)
    Benedikt Gollhardt

    Westwall – Auf welcher Seite willst du stehen?

    (110)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf


    "Westwall" hat alles, was ein guter Politthriller haben sollte. Sympathische Protagonisten, im Dunkeln operierende Geheimdienste, eine fesselnde Story und manche Person hat Facetten, die nicht ans Licht gezogen werden dürfen.

    Inhaltlich geht es um eine junge Polizeischülerin, die ohne ihr Wissen in eine Operation des Verfassungsschutzes gegen eine rechtsextreme Organisation verstrickt wird. Ihr Leben gerät dadurch vollkommen aus der Bahn und sie mehr als einmal in Lebensgefahr. Auf der Suche nach den Geheimnissen ihrer Vergangenheit kommt sie der nicht näher benannten Organisation einen Schritt zu nahe...

    Meinung:

    Ich hatte vor einiger Zeit bereits die ZDFneo Serie Westwall gesehen und fand den Stoff und die Umsetzung gelungen. Und hier merkt man, dass Benedikt Gollhardt Drehbuchautor ist. Serie und Buch unterscheiden sich extrem geringfügig.

    Meiner Meinung nach sind alle Personen gut getroffen. Die Motivation ihrer Handlungen ist für den Leser nachvollziehbar und glaubwürdig. Der Thriller hat Tempo. Der Spannungsbogen wird fast durchgängig gehalten. Der Schreibstil hat mich angesprochen; ich fand ihn gut.

    Der Thriller greift die Thematik der erstarkenden rechtsextremen, gewaltbereiten Organisationen in den letzten Jahren auf und stellt Polizei und Verfassungsschutz dagegen. Wie weit sind die Staatsorgane bereit zugehen, wenn es um die Bekämpfung von extremistischen Organisationen geht? und wie weit sind diese Organe bereits durch rechts oder links durchdrungen?

    Fazit:

    Gelungener Thriller mit starken Charakteren und einem spannenden Plot - lesenswert

  13. Cover des Buches Die letzte Witwe (ISBN: 9783365005293)
    Karin Slaughter

    Die letzte Witwe

    (206)
    Aktuelle Rezension von: shinyJulie

    Durch Zufall wird Gerichtsmedizinerin Sara von einer militaristischen Gruppe entführt und ihr Partner und Special Agent Will tut alles, um ihr zu helfen.
    .
    Sara ist eine wirklich sympathische Protagonistin und es ist wahnsinnig beeindruckend, wie resilient sie ist und so die Zeit bei der militaristischen Gruppe überstehen kann. Natürlich gibt es auch noch andere Perspektiven, aber diesen Handlungsstrang fand ich bei weitem am interessantesten. Die Handlung ist spannend und wie es sich für einen Thriller gehört, gibt es auch jede Menge Wendungen. Gerade für Sara in ihrer Situation wird eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut. Die Thematik der Gruppe ist interessant gewählt. Auch der Schreibstil war angenehm zu lesen.

  14. Cover des Buches Sommer unter schwarzen Flügeln (ISBN: 9783789142970)
    Peer Martin

    Sommer unter schwarzen Flügeln

    (138)
    Aktuelle Rezension von: MissRose1989

    Das Cover ist an sich schon besonders, wir haben eigentlich nur den Buchtitel, der dominiert und der Rest der Covergestaltung tritt in den Hintergrund. Trotzdem ist das Cover sehr passend für die Thematik des Buches. 

    Nuri hat in ihrem Leben schon viel erlebt und ist durch Flucht in Deutschland gelandet, wo sie mit ihrer Familie Schutz sucht. 

    Calvin dagegen ist Mitglied einer rechten Gang, aber auch sein gesamtes Umfeld besteht aus Menschen, die durch ihre eigene Vergangenheit einen schlechten Einfluss auf ihn haben, ihm den Hass auf Ausländer praktisch einimpfen. 

    Aber dann lernen sich Nuri und Calvin kennen und aus ausfänglicher Distanz wird Nähe und aus Freundschaft schnell Liebe. Aber beide müssen sich ihrer eigenen Realität stellen, die diese Liebe nie verstehen wird und alles daran setzt, die Beziehung zu unterbringen und zu zerstören... 

    Nuri und Calvin sind 2 Charaktere, die man als Leser sehr intensiv kennenlernt, die beiden sind mit viel Tiefe dargestellt, aber auch die Nebencharaktere bilden sehr starke Charaktere in dem Buch, gerade wenn es um Nebencharaktere wie Pascal oder Frau Silbermann geht, die hier stellvertretend für die beiden Erfahrungswelten von Nuri und Calvin stehen. 

    Peer Martin zeichnet in seiner Geschichte nicht nur zwei Erlebniswelten, weil Nuri ist eine grosse Erzählerin, die sich an ihr Leben in Syrien und ihr Leben erzählt, während Calvin schon durch sein Elternhaus geprägt wird und auch durch seinen Umgang mit seiner Clique, die absolute Nähe zum rechten Spektrum hat. Diese zwei Welten prallen durch ihre Liebe komplett aufeinander und während die Familie von Nuri in Teilen offen ist, ergeben sich in Calvins Umfeld - vor allem durch seine Clique aus Neonazis, NPD-Freunden und anderen ausländerfeindlichen Personen besteht - sehr bedrohliche Konstellationen, die neben Calvin auch das Leben von Nuri und ihren Mitbewohnerin in der Flüchtlingsunterkunft bedrohen. 

    Peer Martin nimmt die Leser mit aus eine sehr emotionale und aufwühlende Reise und schafft damit ein Buch, was sicher heute noch die Relevanz hat. Er lässt das Buch auch immer wieder durch unerwartete Momente interessant werden und dadurch möchte man wissen, wie es mit Nuri und Calvin weitergeht. 

    Mit der Leseempfehlung ab 16 Jahren muss man dem Verlag und dem Autor auch recht geben, es ist an sich kein klassisches Jugendbuch sondern recht schwere Kost, weil die Problemfelder vom Autor recht gross gehalten werden und dadurch ergibt sich ein Buch voller Konflikte, die eigentlich nur durch eine Liebe ausgelöst werden. 


    Fazit: 

    Peer Martin schafft mit "Sommer unter schwarzen Flügeln" kein klassisches Jugendbuch, er schafft eine Geschichte, die fesselt, die berührt und auch nachwirkt. 

    Ein Jugendbuch mit einer Liebesgeschichte zwischen einen Neonazi und einem Mädchen aus Syrien - an sich würde man meinen, die Geschichte ist so schon hart genug, aber Peer Martin schafft daraus richtig schwere Kost mit vielen Problemen, die sich durch die Nebencharakteren ergeben und auch die gesamte politische Lage. Verschärft wird das Ganze noch durch die Nähe zu ausländerfeindlichen Freunden und einem Umfeld, dass sich auf beide wirklich toxisch auswirkt. 

  15. Cover des Buches 606 (ISBN: 9783518472903)
    Candice Fox

    606

    (139)
    Aktuelle Rezension von: Miia

    Inhalt:

    Ein genial inszenierter Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste von Nevada: 606 der gefährlichsten Verbrecher ‒ Mörder, Psychopathen, Wahnsinnige und anderen Gewalttätern ‒ schwärmen in alle Himmelsrichtungen aus und verbreiten Schrecken und Chaos. Die größte Menschenjagd in der US-Geschichte beginnt.

    Doch für einen der Flüchtigen, John Kradle, ist dies die einzige Chance, endlich seine Unschuld zu beweisen, fünf Jahre nach dem Mord an seiner Frau und seinem Kind. Er muss den Strafverfolgungsbehörden nur immer einen Schritt voraus sein.

    Allerdings hat sich auch eine Aufseherin des Todestrakts, Celine Osbourne, an seine Fersen geheftet. Sie hat sehr persönliche Gründe, ihn zu hassen ‒ und sie weiß anscheinend ganz genau, wo er hin will ...


    Meine Meinung:

    Irgendwie bin ich momentan im Candice Fox-Fieber. Ich mag ihren Stil gerade sehr gerne und genieße die Spannung in ihren Krimis. 

    "606" hat mich sehr schnell in den Bann gezogen, weil ich ca. vor einem halben Jahr selbst in Nevada war und mich einfach total gut in die Szenerie der Wüste und Einöde hineinversetzen konnte. Das hat total Spaß gemacht und mich einfach wieder zurück manövriert. Zusätzlich ist die Geschichte wirklich sehr gut. Ein Massenausbruch aus einem Gefängnis, 606 Häftlinge auf der Flucht. Dabei ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Verbrechen und Charakterzügen, die ihre neu gewonnene Freiheit auf ganz unterschiedliche Art nutzen. Die Idee ist einfach gut und bietet sehr viel Potential. Die Autorin nutzt das sehr spannend, weil sie gewisse Hauptcharaktere aussucht, die wir zu 95% der Zeit begleiten, aber auch immer mal wieder einzelne Szenen von anderen Häftlingen einfließen lässt. Das macht die ganze Geschichte super abwechslungsreich und in keiner Weise eintönig. 

    Mir ist die Geschichte einfach an keiner Stelle langweilig geworden. Wir bekommen brutale blutige, aber auch emotionale und freundschaftliche Szenen geboten - da ist einfach für jeden was dabei. Wenn ich etwas kritisieren muss, dann sind es doch die Hauptcharaktere. Einzelne Personen wie zum Beispiel Celine, die wirklich einen großen Teil ausmacht, oder auch Trinity (die zuständige Ermittlerin) sind teilweise etwas übertrieben dargestellt und oft nicht ganz authentisch. Hier fand ich einige Szenen oder Aussagen einfach etwas drüber und übertrieben. Man muss sagen, dass die Autorin die Männer in der Geschichte irgendwie authentischer und glaubwürdiger hinbekommt. Man bekommt hier manchmal das Gefühl, dass sie die Frauen als besonders touch und stark darstellen will - und da übertreibt sie dann manchmal ein bisschen. 

    Dennoch bleib ich dabei: Ihr Stil ist wirklich gut und ich werde weiterhin Geschichten von ihr lesen :) 


    Fazit:

    Ein abwechslungsreicher Thriller, der wirklich mit einer guten Idee daher kommt. Einzelne Charaktere sind etwas übertrieben dargestellt, aber im Grunde ist hier wirklich für jeden etwas dabei. Brutale Szenen, aber auch emotionale Geschichten... hier bekommt man von allem etwas. 4 Sterne!

  16. Cover des Buches Die Nachhut (ISBN: 9783746625584)
    Hans Waal

    Die Nachhut

    (103)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Vier, als junge Männer zu der Waffen SS eingezogene, Soldaten haben das Ende des zweiten Weltkrieges in einer großen unterirdischen Bunkeranlage nicht mit bekommen. Sie sind weiterhin der Meinung, es herrsche immer noch Krieg. Verstärkt wird ihre Annahme dadurch, dass über der Bunkeranlage ein Bombenabwurfplatz der UDSSR entstanden ist.
    Erst als der letzte Dosenöffner abbricht, entschließen sie sich die Anlage zu verlassen.
    Da sich in den letzten 70 Jahren natürlich sehr viel geändert hat, müssen die vier alten Herren mit den jetzigen Gegebenheiten zurecht kommen. Immer noch behaftet mit dem Gedankengut des dritten Reiches.
    Der Autor hat das Buch aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Immer als Tagebuch. Aus Sicht des einen Soldaten, der Ermittlerin und eines Journalisten.
    Das Buch ist lustig, witzig aber auch traurig zu lesen.
    Witzig wegen der Situationen in die die vier alten Herren geraten (z.B. ein Zusammentreffen mit Neo-Nazis) traurig aber auch, da man wieder einmal sehen kann, was eine obskure Weltanschauung anrichtet.
    Allerdings sollte man wissen, dass man es mit "Er ist wieder da", das ja ein ähnliches Thema behandelt, nicht vergleichen kann. Das sind zwei verschiedene Dinge.


    Das Buch ist wirklich gut zu lesen und auch der Schluß fand meine Zustimmung.

  17. Cover des Buches Weissenau (ISBN: 9783897059719)
    Peter Beutler

    Weissenau

    (7)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Beat Lauber, Band 1: Interlaken (Schweiz), 2001. Interlaken ist ein beliebter Urlaubsort, doch leider ist es nicht Idylle pur, denn Neonazis vergiften ihre Umwelt mit ihrem Gedankengut und ihren Hasstiraden. Der junge Polizist Beat Lauber hat nicht nur mit Rassismus zu kämpfen, sondern auch mit Verrat in den eigenen Reihen! Dölf Imobstgarten und seine Kumpane werden verdächtigt, einen brutalen Überfall auf einen Obdachlosen verübt zu haben. Aber es ist ihm nichts nachzuweisen. Dann verschwindet plötzlich einer aus Imobstgartens Geheimbund… Die Geschichte basiert auf einem wahren Fall.

    Erster Eindruck: Das Cover mit der Bergkulisse ist schlicht – gefällt mir.

    Ein kleiner Junge hat einen Mord gesehen. Als er dies auf dem Polizeiposten Flurmühle in Interlaken in Begleitung seiner Mutter dem diensthabenden Polizisten erzählt, stellt sich dieser die Frage, ob der Junge nicht einfach nur schlecht geträumt hat. Aber sein Bauchgefühl sagt ihm etwas anderes – und das hat ihn noch selten getäuscht.
    Dölf Imobstgarten ist in einer frommen und sehr konservativen Familie aufgewachsen; Veränderungen gegenüber ist man misstrauisch und zugezogene Nachbarn bleiben auch noch zwanzig Jahre „fremd“. Imobstgarten ist zum ersten Mal in einer Disco und hat Interesse an einem Mädchen. Da kommt ein anderer Mann daher, an dem das Mädchen Gefallen findet. Dieser andere, wie er tags darauf herausfindet, war Bruno Tadic – ab sofort Dölfs neustes Hassobjekt. Er schert seine Kumpels um sich, um Tadic eine Abreibung zu erteilen…

    Die Polizisten Lauber und Raaflaub (ich verzichte auf die korrekte Rangbezeichnung) und Polizei-Aspirant Minder haben mir sehr gefallen. Bei anderen Polizei-Kollegen kam mir schier die Galle hoch (während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, wem man eigentlich noch trauen kann). Ebenso bei den Neonazis – deren Gedankengut ist für mich nicht nachvollziehbar (und ich will das auch gar nicht verstehen können). Hass, Rassismus, Gewalt – und das alles auch noch mit der schrägen Idee, zu den „Guten“ zu gehören.
    Dies war mein erstes Buch des Autors. Es hat sich gut lesen lassen, wenn mir auch die erste Hälfte deutlich schwerer fiel als der zweite. Im Anhang des Buches befinden sich ein Glossar sowie ein Zeitungsartikel über den wahren Fall im Jahr 2004. Die Lektüre des Buches im Wissen darum, dass es auf einer wahren Tatsache beruht (aber mit fiktiven Bestandteilen ergänzt wurde), war spannend aber auch bedrückend.

  18. Cover des Buches Schwarzer Regen (ISBN: 9783746625188)
    Karl Olsberg

    Schwarzer Regen

    (63)
    Aktuelle Rezension von: Laudia89
    Der größte Horror wird Realität - ein tödlicher Anschlag auf eine deutsche Großstadt. Unter den zahllosen Opfern ist auch Ben, der Sohn des Ex-Kommissars Lennard Pauly. Bei einem Überwachungsauftrag stößt der Privatdetektiv auf Informationen, die ihn an der offiziellen Aufklärung des Attentats zweifeln lassen. Während das ganze Land von einem Feuer aus Hass und Gewalt verzehrt wird, sucht er nach der Wahrheit. Ist es möglich, dass die, die jetzt vom Zorn über den Anschlag profitieren, die eigentlichen Drahtzieher sind?

    Am Anfang fand ich es ein wenig verwirrend, weil von sehr vielen Nebenhandlungen erzählt wird und man versucht den Zusammenhang zu finden. ABer dies wird sehr schnell aufgeklärt. Karl Olsberg schreibt sehr flüssig und spannend. Man kann sich die Situation gut vorstellen und erlebt das ganze Gefühlschaos mit. Der Spannungsbogen ist von Anfang an gegeben und steigert sich bis zum Schluss.

    Es ist mein erstes Buch vonKarl Olsberg, aber auf keinen Fall das letzte. EIn Buch was zu empfehlen ist.
  19. Cover des Buches Blut muss fließen (ISBN: 9783593398020)
    Thomas Kuban

    Blut muss fließen

    (4)
    Aktuelle Rezension von: KymLuca
    Ein Journalist mischt sich mehrere Jahre mit versteckter Kamera auf Rechtsrockkonzerten unter Neonazis und deckt sehr viel mehr auf, als die Polizei und der Verfassungsschutz behaupten zu wissen. Seine Videos wurden im Fernsehen ausgestrahlt und haben dort für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt. Doch sehr oft hat sich auch niemand für sein Material interessiert, obwohl Straftaten aufgezeichnet wurden, wo die Polizei der Meinung war, dass es sich um friedliche und legale Konzerte handelte. Deshalb ist es um so wichtiger dieses Buch zu lesen, da einem nur so das ganze Ausmaß der Verbreitung und die Macht der Neonazis klar wird. Es werden Anwälte und Richter namentlich genannt, die Mitglieder in rechten Bands sind und es wird klar wie wenig der Staat gegen Neonazis unternehmen kann oder will.
    Sehr lesenswert!
  20. Cover des Buches Im Krebsgang (ISBN: 9783423252898)
    Günter Grass

    Im Krebsgang

    (206)
    Aktuelle Rezension von: UtahBCN

    Toll, wie Grass den Spagat zwischen neutraler Schilderung des Schiffuntergangs und der emotional aufgeladenen, hier fiktiven Geschichte schafft! Leider ist das Thema Neonazis wieder aktuell, umso besser, dieses Buch als Hintergrund, um unverständliches nicht verständlich, aber nachvollziehbarer zu machen.

  21. Cover des Buches Die schützende Hand (ISBN: 9783462049312)
    Wolfgang Schorlau

    Die schützende Hand

    (65)
    Aktuelle Rezension von: Buchfreundin55

    Der NSU-Krimi "Die schützende Hand" mit dem Privatermittler Dengler (Typ: anständiger Ex-Polizist, eigenwillig und kantig, man muss ihm Anerkennung zollen). Gerechtigkeit und Ehrlichkeit gehen ihm über alles, sogar über seine Karriere. Nach einem Vertuschungsvorfall beim BKA („er war der Beste“) zieht er selbst die Konsequenzen, quittiert den Dienst und macht sich als Privatermittler in Stuttgart (!) selbstständig.
    Von einem unbekannten Auftraggeber bekommt er den Auftrag, die Vorfälle über die mysteriösen Todesfälle der Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Camper in Erfurt-Stregda 2011 aufzuklären. Es gibt viele Ungereimtheiten und ungeklärte Fragen. Wurden etwa Spuren zum NSU absichtlich vernichtet? Und wer will diese Spuren verwischen? Ist es der amerikanische Geheimnis oder etwa der thüringische Verfassungsschutz? Wer hat von den Morden des NSU gewusst? Wie weit reicht das Netzwerk von Neonazis, bis in welche politischen Ebenen? Wer ist die schützende Hand, die über das Morden des NSU über Jahre Bescheid wusste? Gab es beim NSU einen Spitzel?
    Kann Dengler diesem Staat noch vertrauen? Er bekommt über Kontakte (Ehemalige Kollegin, verliebt in Dengler, unerwidert) Zugang zu vertraulichen Ermittlungsakten, die ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Mit an Bord ist seine attraktive Freundin Olga, die ihm als IT-Spezialistin und zusammen mit den gemeinsamen Kumpels mit ihrem gesunden Menschenverstand unterstützt Im Text sind immer wieder Ermittlungsakten eingestreut, die auch beim Leser große Zweifel über den Tod der Neonazis aufkommen lassen. Am Anfang noch ganz interessant, habe ich das Buch zuletzt nur mit wenig Begeisterung zu Ende gebracht.
    Zu sehr in die Länge gezogen, die Figuren Dengler, Olga und seine Freunde nervig klischeeartig. Am Ende: Was ist Fiktion, was Wahrheit? In Zeiten wie heute halte ich solche Verschwörungstheorien, wo sich Realität und Fiktion vernetzen, für sehr fragwürdig und umstritten.

  22. Cover des Buches Na und, dann sind die eben rechts! (ISBN: 9783834605061)
    Luisa Hartmann

    Na und, dann sind die eben rechts!

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Kristin wohnt zusammen mit ihren Stiefgeschwistern bei ihrer Mutter. Sie kümmert sich um die Kleinen und erledigt die ganze Hausarbeit, fühlt sich dafür aber kein bisschen respektiert. Zum Glück gibt es Carl, Kristins neuen Freund. Er versteht sie wirklich und gibt ihr endlich die Aufmerksamkeit, die sie sich immer gewünscht hat. Und auch in seinem Verein findet sie immer mehr Akzeptanz. Dass seine Freunde ziemlich rechts sind, will Kristin nur langsam einsehen. Und selbst wenn – deshalb ist Carl doch kein schlechter Mensch …


    Genau darum geht’s in diesem Buch, denn Kristin die sehr behütet aufgewachsen und dann kommt der Neonazi Carl, wirft ihr ganzes Leben um, geht mit ihr zu Veranstaltungen seiner Gruppe doch anfangs merkt sie es noch nicht mal, verdrängt ihre Gedanken und Vermutungen. Das Buch ist zwar wirklich dünn, jedoch war es echt aufregend, es zu lesen, hat wirklich Spaß gemacht.

     

    Ich durfte hier auch schon ein bisschen mit der Autorin schreiben, weil sie selbst recht aktiv hier auf Lovelybooks ist, sie ist super sympathisch ! Ich finde ihre Rezensionen klasse und ihre Seite echt sehenswert :)

  23. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen (ISBN: 9783937536590)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen

    (282)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    "Guten Tag, die Welt liegt in Trümmern. Ich sammle sie auf. Errichte daraus neue Gebäude. Konstruiere neue Städte. Kann man wohnen drin. Oder weiträumig umfahren." So begrüßt einen dieses Stück Literatur, bevor es einen hinabreißt in die Abgründe einer Welt, die in uns etwas zum Klingen bringt, denn sie ist uns sehr vertraut. Es ist unsere Welt! Wenn man Bernemanns Buch liest, kommt es einem vor, als hätte man uns endlich die rosa Brille abgenommen, ja vom Kopf geprügelt. In einer poetischen Klarheit zelebriert er ein Massaker des Leben, dass fasziniert, um gleichzeitig abzustoßen.


    Cover:

    An sich wirkt das Cover im Gegensatz zum Inhalt eher harmlos. zu sehen ist auf weißem, schlichten Grund eine blonde Puppe, welche erst nach genauerem Hinsehen ein bisschen abgewrackt wirkt. Erst der Titel lässt den Betrachter stutzen, besonders weil das Wort "Kotzen" farbig hervorgehoben ist. Spätestens jetzt ist man neugierig oder eben abgeschreckt, wenn man sich den Inhalt oder die ersten Seiten durchliest. Trotzdem passt das Cover durchaus zu dem Klientel, welches der Autor hier bedient und ist für jenes Klientel sicher auch ein absoluter Blickfang.


    Eigener Eindruck:

    Er sitzt auf seinem Sofa mit seiner Freundin. Sie haben wieder zu viel getrunken und die Wut kommt in ihm auf. Er will sie zerstören. Er hasst sie. Und so verteilt sich ihre Hirnmasse auf den Fliesen, was wenig später den Kommissar auf den Plan ruft. Doch auch er hat ein Geheimnis, was wiederum den Auftragskiller auftauchen lässt. Als dieser nicht wieder auftaucht ist seine Freundin und Prostituierte mit den Nerven am Ende... und so zieht sich der rote Faden immer mehr durch die kurzen Episoden der Geschichte.


    "Ich habe die Unschuld kotzen sehen" ist ein Buch, welches mich hat ein paar mal den Atem anhalten lassen. Das Buch ist wirklich sehr anschaulich geschrieben und allein durch die Handlungskette einfach nur genial. Zwei Protagonisten geben sich jeweils immer die Klinke in die Hand. Sei es nun durch eine zufällige Begegnung oder durch mehr Kontakt. So treffen wir auf einen jungen Bengel der mit seiner Freundin kein Kind will. Sie hat die Idee das Kind mit einer Stricknadel zu beseitigen, doch das geht schief und so macht er nichts mehr aus seinem Leben, ganz zum Leidwesen seiner Mutter, die sich nun fortan um ihn kümmern muss und so weiter. Dirk Bernemann beschreibt die Geschichten so detailliert, dass man das Gefühl hat direkt neben den Protagonisten zu stehen. Man fühlt mit ihnen. Angst, Kummer, Verwirrung, Wut, Ekel, Verzweiflung. Es ist von jeder Emotion etwas dabei und obwohl die Geschichten bisweilen sehr morbide und dunkel sind, machen sie einfach Spaß. Das Buch ist in meinen Augen ein kleines Kunstwerk für sich, denn es behandelt menschliche Abgründe und regt zum nachdenken an. Wirklich gut gemacht.


    Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!


    5 von 5 Sterne.



    • Taschenbuch: 256 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag (Oktober 2008)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453675606
    • ISBN-13: 978-3453675605
    • Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2 x 18,5 cm
  24. Cover des Buches Slow Horses (ISBN: 9783257245059)
    Mick Herron

    Slow Horses

    (103)
    Aktuelle Rezension von: FelixLibris

    Slow Horses von Mick Herron (2010) ist der erste Band einer Spionagethriller-Reihe um die MI5-Außenstelle Slough House, wo gescheiterte Agenten abgeschoben werden.


    Der junge Agent River Cartwright wird nach einem peinlichen Fehler bei einer Übung ins Slough House strafversetzt. Dort arbeiten die als Slow Horses verachteten Agenten unter dem zynischen Jackson Lamb an sinnlosen Aufgaben. Als ein entführter Jugendlicher im Internet mit Enthauptung bedroht wird, geraten sie in einen gefährlichen Fall, der mit internen Machtkämpfen des MI5 verknüpft ist. Dabei decken sie eine Verschwörung auf und müssen trotz gegenseitigen Misstrauens zusammenarbeiten.


    Mein Resümee: Der Roman verbindet schwarzen Humor, scharfzüngige Dialoge und politische Brisanz mit klassischer Spannung. Jackson Lamb sticht als vulgärer, aber brillanter Antiheld hervor!

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