Bücher mit dem Tag "neonazismus"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Stille Machtergreifung (ISBN: 9783218010849)
    Hans-Henning Scharsach

    Stille Machtergreifung

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Ein Sachbuch zu rezensieren gehört nicht zu den einfachen Aufgaben eines Lesers. Insbesondere, wenn es um eine Thematik geht, bei der man Laie ist.

    Als ich anfing das Buch "Stille Machgergreifung - Hofer, Strache und die Burschenschaften" von Hans-Henning Scharsch zu lesen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass nach allem was wir im letzten Jahrhundert erlebten, sich diese rechten Einstellungen wieder breit machen würden. Haben wir nichts dazu gelernt? Ein sehr umfangreiche Quellenverzeichnis am Ende des Buches belegt die einzelnen Zitate die von FPÖ Politikern und Burschenschaftlern verwendet wurden oder auch immer noch werden. Bei einem solch brisanten Thema darf sich der  Autor keine Fehler erlauben.

    Und trotzdem nagten noch Zweifel in mir, ob der Autor nicht übertreibt.  "So schlimm kann es doch nicht sein", ist so ein Satz mit dem man sich selbst ruhig stellt. Jedoch, meine letzten Zweifel wurden zerstreut, als wir genau zu der Zeit einen Urlaub in Österreich verbrachten, als die Gespräche zur Regierungsbildung mit der FPÖ liefen. Jeden Morgen las ich im Hotel voller Interesse die regionale Zeitung. Ich muss gestehen, mir fielen bald die Augen aus dem Kopf als ich darin die gleichen Zusammenhänge zwischen Burschenschaften, Hofer und Strache aufgeführt fand, wie es der Autor in dem vorliegenden Buch beschreibt. Meinem Empfinden nach nehmen die Menschen die Entwicklung  in Österreich (viel zu) gelassen hin.

    Was mir bisher unbekannt war, ist das Symbol der Kornblume. Während der Lektüre machte ich mir zig Notizen, die ich alle in der Rezi verarbeiten wollte. Doch es sind zu viele, als dass ich auf alle eingehen könnte.

    Ich wäre z. B. nie auf die Idee gekommen, (S. 59) "Österreich als ein Teil Deutschlands" zu sehen. Oder Seite 64, Ausführungen über die Möglichkeit der Notverordnung. Ich frage mich, sind die Bürger in Österreich  darüber nicht besorgt? Besonders nachdenklich mache mich die Aussage auf Seite 75, "Wer die Frage formuliert, bestimmt das Ergebnis". Die große Masse der Bevölkerung hinterfragt nur wenig - das dürfte auf der ganzen Welt ähnlich sein. Die meisten Menschen wollen einfache und plausible Lösungen, die sie auch am Stammtisch verstehen. Damit, komplizierte Zusammenhänge zu erkennen, sind viele Menschen überfordert. Auf Grund solcher Überlegungen sollte/muss man auch die Ergebnisse der letzten Wahlen in Österreich sehen.

    In diesem Buch zeigt der Autor die Verflechtungen der einzelnen Burschenschaften mit den Herren Hofer, Strache & Co auf. Eine bestimmte geistige Elite macht sich dies zu Nutze. Man kann nicht leugnen, die Herren treten mit großem Charme auf, verbreiten mit einem Lächeln auf den Lippen ihre Botschaften.  Den Ausführungen des Autors nach überzieht eine Vernetzung Gleichgesinnter das Land und warten darauf, an die Macht zu gelangen.

    Wer nach dieser Lektüre immer noch der Meinung ist, es wird schon nicht so schlimm sein/werden, ist ein ganz gewaltiger Optimist. Ich selbst kann mich nicht mehr beruhigt zurücklehnen. Dank moderner  Medien ist es jedem Interessierten möglich, auch dem Nachbarn jenseits der Grenzen über die Schultern zu schauen. Die Aussage unserer Eltern/Großeltern "wir haben nichts gewusst" ist damit hinfällig. Jeder ist heute in der Verantwortung hinzuschauen. Dieses Buch nimmt den Leser an die Hand, zwingt ihn regelrecht dazu hinzuschauen und zu hinterfragen, was ausgebreitet vor unseren Augen geschieht. 

    Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung.




  2. Cover des Buches Die weiße Straße (ISBN: 9783548280981)
    John Connolly

    Die weiße Straße

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Es ist schon unglaublich. Da hat man gerade einen John Connolly-Roman zu Ende gelesen und weiß dennoch nicht, was man großartig schreiben soll. Wo sonst in den ersten drei Bänden der Charlie „Bird“ Parker-Reihe die Lobeshymnen nur so aufs Papier gepurzelt sind, herrscht hier plötzlich bei mir nur große Ernüchterung. Warum hat mich das Buch nicht wie die Vorgänger begeistert? Bin ich des rächenden Privatdetektivs mit seinen beiden treffsicheren Freunden Angel und Louis etwa überdrüssig geworden? Fragen, die mir seit Ende der Lektüre des vierten Teils der Reihe durch den Kopf gingen, in dem John Connolly zwar einmal mehr mit seinen schriftstellerischen Fähigkeiten glänzt, aber gleichzeitig eine überraschende Ideenarmut an den Tag legt, welche dazu führt, dass sich das Buch eher wie die zweite Hälfte von „In tiefer Finsternis“ liest, denn wie ein eigenständiges Buch. Eine Tatsache, die nicht nur letztendlich das Leseerlebnis getrübt hat, sondern auch neu hinzugekommenen Lesern den Einstieg fast gänzlich unmöglich macht, da Connolly die Kenntnis der Vorgängerromane einfach voraussetzt und nicht näher erläuternd auf sie eingeht. Ein echtes Manko, klingt doch die im Klappentext angerissene Geschichte mehr als spannend und lässt Großes erwarten: Gut drei Jahre sind vergangen, seit der ehemalige New Yorker Cop Charles, genannt „Bird“, Parker, seine Frau und Tochter an einen brutalen Serienkiller verloren hat. Nun wagt er, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Rachel, die mittlerweile schwanger ist, einen Neuanfang. Seine neue Tätigkeit als Privatdetektiv lässt sie beide gut über die Runden kommen, gemeinsam genießt man die Idylle im neuen Heim (das Haus des Großvaters wurde verkauft) samt obligatorischen Hund. Zum ersten Mal seit langer Zeit empfindet Parker so etwas wie Glück und Zufriedenheit. Und doch, wie so oft in seinem Leben, ziehen bereits dunkle Wolken auf. Der sinistre Prediger Faulkner, den er einige Zeit zuvor noch höchstpersönlich hinter Schloss und Riegel gebracht hat, sinnt in seiner Zelle auf Rache. Er will Vergeltung für den Tod seiner Kinder (siehe „In tiefer Finsternis“) und scheint sogar schon in Bälde dafür die Gelegenheit zu bekommen, denn die Beweislage gegen ihn ist alles andere als eindeutig, was sein Verteidiger nun ausnutzen will, um ihn auf Kaution frei zu bekommen. Parker ist klar, dass, wenn man Faulkner auf freien Fuß setzt, dieser sofort abtauchen und seine kleine Familie zur Zielscheibe wird. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, erreicht ihn zur gleichen Zeit auch noch ein Hilferuf. Elliot Norton, ein Freund aus New Yorker Tagen und Anwalt in der Südstaatenstadt Charleston, bittet Parker um Unterstützung bei seinem derzeitigen Mandat. Atys Jones, ein 19-jähriger schwarzer Junge und sein aktueller Klient, wird beschuldigt seine Freundin, die weiße Marianne Larousse, Tochter des reichen Industriemagnaten Earl Larousse, vergewaltigt und dann erschlagen zu haben. Die Bevölkerung rund um den kleinen Ort Grace Falls fordert den Kopf des Jungen. Elliot Norton fürchtet um das Leben seines Klienten und braucht dringend Hilfe. Parker, der Rachel nicht allein lassen will, steckt in einer moralischen Zwickmühle, zumal er selbst noch einen Fall zu bearbeiten und ein seit langem vermisstes Mädchen zu finden hat. Nach einem Anschlag auf Nortons Leben infolge dessen diesem fast sein Haus abbrennt, reist Parker schließlich doch, wenn auch schweren Herzens, in den Süden. Schon kurz nach seiner Ankunft wird ihm klar, dass Norton nicht alles preisgegeben hat. Die Bevölkerung kocht vor Zorn und ein Bund skrupelloser Nazis und Rassisten, welche zudem in Kontakt mit dem „Prediger“ zu stehen scheinen, trachtet ihm bald nach dem Leben. Als dann auch noch Louis und Angel, Parkers beste und treffsicherste Freunde auf der Bildfläche erscheinen, droht das hochexplosive Gemisch aus Gewalt und Hass endgültig in die Luft zu gehen … „Same procedure as last book, Mr. Connolly?“ „Same procedure as every book!“ So oder ähnlich ließe sich gemeinerweise der Grundtenor zusammenfassen, der sich letztendlich aus dem Eindruck von „Die weiße Straße“ ergibt. Und es ist schon was Wahres dran, denn der Autor kopiert viel bei sich selbst, um aus einer unter näherer Betrachtung simplen Grundstory wieder mal ein in sich stimmiges und spannendes Lesevergnügen zu schmieden. Erneut sind die Gegenspieler äußerst hassenswerte Gestalten, erneut tritt das coole schwule Killerpaar auf den Plan, um den Tag zu retten. Und erneut ist das alles gut geschrieben, wäre da nicht dieses gewisse Déjà-vu-Gefühl, das sich spätestens beim Auftauchen des Predigers einstellt. Warum man ihn wieder aus dem Hut gezaubert hat, wird sich wohl erst im weiteren Lauf der Reihe herausstellen. Fakt ist jedoch, dass Connolly ihn als Werkzeug gebraucht, um den langsamen, aber stetigen Wandel der Reihe von der Hardboiled-Detective-Eye-Literatur zum eher mystischen Milieu einzuläuten. Schwarze Engel, welche über den Gefängnistürmen kreisen. Beschuppte Frauen in langen weißen Gewändern. Die Themen „dunkle Welt“ und „weiße Straße“ werden hier jetzt noch expliziter hervorgehoben, was dazu führt, das die gerade so bedrückende und mitfühlende Nähe zur Figur Charlie „Bird“ Parker irgendwie verloren geht. Meiner Meinung nach ein Fehler, ist Parker doch der Leim der die Connollys Bücher zuvor zusammengehalten bzw. sie einzigartig gemacht hat. Das wird besonders in jenen Passagen deutlich, wo der Autor auf ältere Ereignisse eingeht, um die Figur näher zu beschreiben. Eine Weiterentwicklung oder gar Wandlung macht sie nämlich hier nicht durch, was auch zur Folge hat, dass die Geschichte sich lange Zeit ungewöhnlich zäh und langatmig liest. Wo sonst schon nach wenigen Seiten Adrenalin und Wohlfühlschauerfaktor in die Höhe schossen, blieb ich dieses Mal seltsam ungerührt. Nun jedoch zum Positiven, denn das kann sich immer noch sehen und lesen lassen. John Connollys Darstellung des immer noch von Fanatismus und Rassismus durchzogenen Südens legt einmal mehr Zeugnis von seinen schriftstellerischen Qualitäten ab und überzeugt mit einer literarischen Akribie und tiefgehender Eindringlichkeit. Besonders die Anfangsszene, in der sich ein Lynchmob für die bevorstehende Verbrennung eines Schwarzen versammelt, hinterlässt beim Leser Spuren, wenngleich sich wohl der ein oder andere an den Film „Die Jury“ erinnert fühlen wird. Zudem betätigt sich Connolly wieder als meisterhafter Landschaftsmaler, der die Natur des Südens bis ins kleinste Detail zum Leben erweckt und den gebannten Beobachter so geistig in selbige Gefilde katapultiert. Wenn Parker durch von Spanischem Moos behangene Bäume stolpert, um im Dickicht Zuflucht vor einem mysteriösen Verfolger zu suchen, packt man die Seiten dieses Buches unwillkürlich fester. Lockern tut man sie meist erst dann, wenn auf der Bildfläche Louis und Angel erscheinen, die natürlich wieder für manchen schwarzhumorigen Gag gut sind, insgesamt aber noch ernster herüberkommen als in den Vorgängerromanen. Connolly geht näher auf ihre bis hierhin eher nebulöse Lebensgeschichte ein, wiewohl ich mir gewünscht hätte, dass er sich für beide noch etwas mehr Zeit genommen bzw. sie stärker in die Geschichte mit eingebaut hätte. Am Schluss führen viele Fäden, wenngleich auch nicht alle, zusammen, wobei die sich dort überschlagenden Ereignisse irgendwie nicht ganz zum eher ruhigeren Erzählton des ersten Drittels passen wollen. Es scheint ganz so, als wollte da jemand möglichst schnell zum Ende kommen. Insgesamt ist „Die weiße Straße“ zwar immer noch ein waschechter Connolly, der jedoch nicht an die Vorgänger anknüpfen kann und mit seiner aufgeteilten Erzählweise für ungewohnte Längen sorgt. Wer auf harte, düstere Literatur mit einem Schuss Phantastik steht, wird letztendlich aber immer noch blendend unterhalten.
  3. Cover des Buches Höllenritt (ISBN: 9783548374055)
    Ulrich Detrois

    Höllenritt

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Uli ist Aussteiger bei den Hells Angels, dem größten und weltweit gefürchtesten Rockerclub der Welt. Er schildert, wie er auf die schiefe Bahn geraten ist, was für einen Spaß die Partys mit Suff, Koks und Stripperinnen gemacht haben und wie er innerhalb der Organisation kaltgestellt wurde. Inhaltlich ist das Ganze also ganz interessant, auch wenn man vieles schon aus diversen Büchern und Dokumentationen im Fernsehen kennt, aber sprachlich und von der Schreibe her ist das alles so schlecht gemacht, daß ich nicht mehr Punkte vergeben konnte.
  4. Cover des Buches Turmschatten (Die Turm-Reihe 1) (ISBN: 9783844931204)
    Peter Grandl

    Turmschatten (Die Turm-Reihe 1)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Ein alter Mann kehrt in seine deutsche Heimat zurück, er ist Israeli und Jude und hat unter dem Nationalsozialismus seine gesamte Familie verloren. Nun kauft er einen Turm mit schmachvoller Geschichte und lässt ihn umbauen. Als von einer Handvoll Neonazis eine grauenvolle Tat begangen wird und diese mithilfe einer List in seinen Turm eindringen, erleben sie eine böse Überraschung. 

    Der Kommentar und das Leseerlebnis: 
    Ich lese selten Krimis oder Thriller. Seinerzeit hat mich jedoch John Grishams „Die Kammer“ fasziniert, weil die Taten eines KukluxClaners, der seit Jahrzehnten im Todestrakt sitzt, natürlich verurteilt werden, aber gleichzeitig Sinn oder Unsinn der Todesstrafe verhandelt wird. Ich mag es, wenn es nicht um Verbrechen per se geht, sondern damit gleichzeitig ethische Probleme verbunden und verhandelt werden.
    So ist es auch bei Peter Grandls Turmschatten, welches der erste in sich abgeschlossene Teil einer Trilogie darstellt, wie es heißt. TurmGold ist schon auf dem Markt. Wegen der verhandelten moralischen Dilemmata mag ich den Roman so sehr! Vordergründig geht es um Gewalt, Verbrechen und Rache, um ein spannendes Geiseldrama eben, sämtliche Emotionen werden bedient, aber eigentlich geht es um das Phänomen des Neonazismus. Vier Biografien werden glaubhaft abgebildet.
    „Turm Schatten“ ist daher nicht ein reines Nervenkitzelbuch, obwohl es das auch ist, auch der Wettlauf zwischen Verbrechern und ihren Bekämpfern, der Polizei allein macht den Roman nicht aus, obwohl er auch diesen Punkt abarbeitet und das ziemlich gut, sondern es geht um psychologische Diagramme. Untergründig ist auch das Thema „Selbstjustiz“ mit drin; aber darüber wird nicht groß debattiert. Man kann aber selber weiter denken. Wo würde ich mich positionieren ? Ehrlich gesagt, ich weiß es bei mir nicht. Es gibt innerhalb der Moralethik Grau-Bereiche. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man nie in die Situation eines moralischen Dilemmas kommt.
    Das Ende des Thrillers ist zu soft. Abgesehen davon - ein ungetrübter Lesespaß mit Anspruch. 

    Fazit: Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Mit fast 600 Seiten bekommt man etwas geboten für sein Geld. Moralisches Dilemma/Problem inklusive. Figurenzeichnungen: top. Sprachvermögen: vorhanden. Mit Wolfang Wagner hat man einen hervorragenden Hörbuchsprecher. Was will man mehr?
    Mein erstes Lese-/Hörhighlight 2023. Ich kann mir vorstellen, dass der Roman als Hörbuch sogar besser funktioniert, da Wolfang Wagner mit seinem herrlichen Timbre das Seinige dazu tut! Chapeau, Herr Wagner! 

    Kategorie: Thriller/Krimi
    Verlag: Piper, 2022 und
    Hörbuchverlag Hamburg, 2022



  5. Cover des Buches Schwarzer, Wolf, Skin (ISBN: 9783522202244)
    Marie Hagemann

    Schwarzer, Wolf, Skin

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Kuss aus Honolulu

  6. Cover des Buches Solange das Herz noch schlägt (ISBN: 9783404154616)
  7. Cover des Buches Die Republik vor Gericht 1954-1995 (ISBN: 9783746634364)
    Heinrich Hannover

    Die Republik vor Gericht 1954-1995

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Beim ersten Lesen des Buches ist mir in erster Linie die relativ schlechte Schreibe von Heinrich Hannover aufgefallen, die auch für die durchschnittliche Bewertung des Buches mit verantwortlich ist. Nach nochmaliger Lektüre muß ich aber sagen, daß Hannover durchaus interessante Gerichtsprozesse der 50er/60er Jahre aufbereitet, die ansonsten völlig in Vergessenheit geraten sind.
  8. Cover des Buches Hatecrimes (ISBN: 9789963522538)
    Christine Bendik

    Hatecrimes

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Guaggi
    Der Grundkern dieser Geschichte ist aktuell und brisant, spielt das Thema Rassismus doch immer noch eine große Rolle in unserer Gesellschaft.
    Christine Bendik stellt in ihrem Buch beängstigend real dar wie Neonazis unter dem Deckmantel von Jugendcamps und dergleichen, junge Menschen, die sich nach Anschluss sehnen oder aus einem zerrütteten Elternhaus kommen, um den Finger wickeln, indem sie ihnen einen Familienersatz bieten. Wer möchte heutzutage, wo sich jeder meistens nur um sich selber kümmert, nicht Teil einer Gemeinschaft sein, der zusammenhält und für seine Ideale einsteht? Junge Menschen auf ihrer Suche nach sich selbst und einen geeigneten Platz in der Gesellschaft lassen sich doch recht leicht beeindrucken, beeinflussen und formen. Genau dieses nutzen die Fänger der Neonaziszene aus um neue Rekruten anzuwerben und pflanzen so den Keim des Hasses in die Köpfe ihrer Anhänger.
    Wie schnell solches menschenverachtendes Denken in Gewalt eskaliert, kennen wir nicht nur aus den Nachrichten.
    In diesem Buch begleiten wir einige Jugendliche, die in diese Hassspirale hineingeraten, dabei wird die Geschichte aus dem Blickwinkel von Tätern und Opfern geschildert.
    Das Hauptaugenmerk liegt aber auf Jenna, die sich bereits in den Fängen der Rassisten befindet, jedoch zu zweifeln beginnt, seit ihre russische Freundin vermisst wird und Timo, dem Anführer der juDe.
    Die Geschichte könnte so spannend und vielschichtig sein, doch leider fehlten mir einige Aspekte. Ich hätte gerne mehr aus der Sicht des Opfers erfahren und auch der Freund der Verschwundenen kommt mir etwas zu kurz. Zudem machte mir die Geschichte zu große Sprünge von einem Geschehen ins andere. Auf mich wirkte daher alles etwas unausgereift und abgehackt.
    Doch das Grundprinzip dieser faschistischen Jugendtreffs und Camps werden so anschaulich beschrieben, das ich diese Lektüre durchaus als pädagogisch wertvoll erachte.

    Eine kurzweilige Geschichte, die der Realität beängstigend nahe kommt und einem einen sehr realistischen Einblick in die Machenschaften der Neonazirekrutierung erlaubt und dadurch für mich durchaus auch für den Schulunterricht sinnvoll wäre.
  9. Cover des Buches Anschlag von rechts (ISBN: 9783570312247)
    Reiner Engelmann

    Anschlag von rechts

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Witch-Journal

    Dieses Buch wurde nach einer wahren Geschichte geschrieben. In was für einen Land leben wir? Der Autor Reiner Engelmann schreibt hier schonungslos, wie die Menschen miteinander umgehen. Die Story zeigt auf, das es immer wieder Menschen geben wird, die sich über andere Menschen stellen. Beim Lesen kroch mir die Gänsehaut über den Rücken. Das sind doch keine Menschen! Man glaubt, das das Geschehen dieser Story geraade in den Nachrichten abläuft. Reiner Engelmann hat bewiesen, wie er mit dem Sachverhalt und den Geschehen der heutigen Zeit, umgehen kann. Sein Schreibstil ist sehr makant. Der Widererkennungswert ist hoch. Detailgetreu und ohne wenn und aber, beschreibt er hier, was jeden Tag in unserem Land passiert. Er hat die Charaktere hervorragend aufgestellt und dazu passend die Schauplätze ausgesucht. Dieses Buch nimmt jeden Leser von Anfang an in seine Fänge. Die Spannung, Hoffnungslosigkeit, Gewalt und natürlich das Verbrechen lassen sich beim Lesen schmecken. So ist auch das Leben. Es ist wirklich nicht immer ein Ponyhof.

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