Bücher mit dem Tag "neurotisch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "neurotisch" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (820)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Es gibt nicht viel über Ove zu sagen. Er fährt Saab und kontrolliert seine Wohnhaussiedlung auf Falschparker. Denn Regeln sind dem grummeligen Ove das Wichtigste. Zuerst verliert er seine Frau und jetzt noch die Arbeit. Kein Wunder, dass das Leben nun keinen Sinn ergibt. Als er entschliesst, sich endgültig zu verabschieden, zieht gegenüber das Chaos in Form einer jungen Familie ein. Für Ove ist klar, das kann so nicht bleiben.

    Ich habe schon andere Bücher von Fredrik Backman gelesen und muss leider sagen, dass diese Geschichte etwas schwächer daherkommt als andere. Ich glaube, dass das hauptsächlich aber an der garstigen Art von Ove ist, mit der man sich nicht recht identifizieren kann. Wiederum sind einzelne Passagen im Buch regelrecht herzzerreissend und berühren tief. Mein liebstes Zitat aus dem Buch werde ich nie vergessen.

    Mein Fazit: Man muss sich auf den etwas skurrilen schwedischen Humor und der Persönlichkeit von Ove einlassen. Dann vergisst man diese Geschichte nicht mehr so schnell. 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Chuzpe (ISBN: 9783518468166)
    Lily Brett

    Chuzpe

     (146)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Hier war ich wirklich zwiegespalten, am Schluss fand ich dann aber doch, dass es die Note 2 verdient. Mir ging die durchweg negative Haltung von Ruthie manchmal etwas auf die Nerven aber der Charme, Elan und Witz von Edek hat vieles wieder gut gemacht. Hat mir dann doch gut gefallen!  Lily Brett, ein Name, den man sich merken muss. 

     

  3. Cover des Buches Tausend kleine Schritte (ISBN: 9783492301374)
    Toni Jordan

    Tausend kleine Schritte

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Osilla

    Dieses zauberhafte kleine Büchlein habe ich bereits im Januar gelesen und irgendwie schaffe ich es erst jetzt, es euch vorzustellen. Aber besser spät, als nie, denn "Tausend kleine Schritte" ist eine tolle wenn auch ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der es darum geht, seine Mitmenschen so zu nehmen, wie sie sind, auch wenn sie nicht der Norm entsprechen. Wir alle sind einzigartig und sollten uns nicht verbiegen, um ins Raster zu passen.

    Die Autorin:
    Toni Jordan (geboren 1966) ist Schriftstellerin und lebt in Melbourne. "Tausend kleine Schritte" ist ihr erster Roman und war international erfolgreich. Das Buch wurde in Australien für den Miles Franklin Award und den Barbara Jefferis Award nominiert und als Bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet. Weitere Romane der Autorin sind "Die schönsten Dinge" und "Neun Tage". Letzterer wurde mit dem Fiction Award der unabhängigen australischen Buchhändler ausgezeichnet.

    Inhalt:
    „Grace Lisa Vandenburg zählt alles, was sie umgibt, jede Kleinigkeit: die Schritte bis zu ihrem Lieblingscafé (920), die Streusel auf ihrem Orangenkuchen (12 – 92) und die Buchstaben ihres Namens (19). Erst Seamus O’Reilly und sein unwiderstehlicher Wunsch, hinter das Geheimnis ihres Lebens zu kommen, lässt sie die Kontrolle verlieren.“ (Klappentext)

    Kritik und Fazit:
    Bereits das Cover lässt darauf schließen, dass wir es hier mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte zu tun haben. Da ist ein Stapel Orangen, teils geschält, teils nicht. Das alles auf weißem Grund und eigentlich so gar nicht zum Titel passend. Doch Orangen spielen im Buch eine Rolle, wenn auch eine kleine. Ich fand das Cover zumindest so interessant, dass ich auf dem Tisch der Mängelexemplare danach gegriffen habe. Und das ist es ja schließlich, was ein Cover erreichen sollte.

    Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Er passt genau zu der Protagonistin, die zwar ihre Macken hat, dabei aber dennoch gebildet ist. Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen und fühlte mich durchweg gut unterhalten.

    Zitat: "Aber ohne Zählen wäre die Welt zu groß und zu austauschbar. Eine endlose Leere. Ich wäre immerzu orientierungslos. Ich wäre überwältigt."
    (Toni Jordan: Tausend kleine Schritte, Seite 31)

    Grace‘ Tick mit den Zahlen begann schon in ihrer Kindheit. Was das Ganze ausgelöst hat, erfahren wir im Lauf der Geschichte. Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema „Zwänge“ auskennt, weiß man, dass meist ein traumatisches Ereignis in der Kindheit der Grund für solche ausgeprägten ungewöhnlichen Verhaltensmuster ist. So auch bei Grace. Dennoch hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. Sie kann aufgrund ihrer Zählerei nicht mehr in ihrem gelernten Beruf als Lehrerin arbeiten und gilt nun als erwerbsunfähig. Aber selbst den für sie schwierigen Situationen, wie zum Beispiel dem Einkauf im Supermarkt, ist sie gewachsen und dabei um keine Ausrede verlegen, als es darum geht die fehlende zehnte Banane zu ergattern. So können wir neben der schwierigeren Thematik auch an einigen humorvollen Szenen teilhaben.

    Erst als Seamus O’Reilly in ihre Leben tritt, merkt sie, dass ihr etwas in ihrem Leben gefehlt hat. Er macht sie glücklich und ihr Leben ein wenig aufregender. Er ist alles, was sie braucht. Doch das scheint Seamus nicht zu merken. Sein Drang, ihr zu helfen ist groß und so nimmt die Geschichte der beiden ihren Lauf.

    Wir lernen Grace Marotten ziemlich deutlich kennen, sie zählt alles was ihr möglich ist, um sich in der Welt zurechtzufinden und Sicherheit zu verspüren. Das hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt und manchem Leser könnte das schon auf die Nerven gehen. Ich persönlich fand es aber sehr interessant in Grace Kopf blicken zu dürfen. Natürlich kommen wir in der Geschichte irgend wann zu der Frage , ob es sinnvoll ist, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Ticks zu überwinden. Ob es überhaupt nötig ist, sich zu verändern, um mehr der Norm zu entsprechen. Und ob es Grace glücklich macht, mithilfe von Medikamenten ein sogenanntes normales Leben zu führen, welches der eigenen Natur aber zuwider ist.

    "Tausend kleine Schritte" ist ein sehr emotionales Buch, welches uns mitnimmt in die Welt einer Zwangsneurotikerin. Wir erfahren, welche Hürden jene Menschen zu nehmen haben, um so sein zu können, wie sie selbst sein möchte und nicht, wie die Außenwelt sie sehen will. Auch wenn viele Ratschläge von Außen gut gemeint sind, so muss jeder am Ende selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. Akzeptiere dich und akzeptiere dein Gegenüber. Jeder ist richtig, so wie er ist.

  4. Cover des Buches Das Geheimnis der Puppe (ISBN: 9783898971096)
    Petra Hammesfahr

    Das Geheimnis der Puppe

     (220)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Urgs, leider überhaupt nicht mein Geschmack.


    Der Klappentext klingt wirklich vielversprechend. Leider war die Enttäuschung umso herber. Den Thriller habe ich vergeblich gesucht.


    Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi, ist langwierig und langatmig ohne viel Aussagekraft. Auf die Geschichte welche die Hauptfigur als Autor schreibt hätte ich auch verzichten können. Es trägt nichts zur eigentlichen Story bei.


    Die Geschichte welche im Klappentext suggeriert wird beginnt erst irgendwann in der zweiten Hälfte des Buches. Viel zu spät aus meiner Sicht. Die ganze Zeit fragt man sich, wann es denn nun endlich los geht. Und auch dann nimmt die Geschichte nicht wirklich an Fahrt auf. Die Titelgebende Puppe spielt nur eine kleine untergeordnete Rolle. Spannung kam für mich überhaupt keine auf.


    Das einzige was ganz interessant war, war die Passagen die aus der Vergangenheit erzählen. Wie alles zusammen hängt versteht der Leser sehr früh. Daher war ich dann doch sehr gespannt aufs Ende. Aber auch dieses wahr sehr enttäuschend und hat meiner Meinung nach nicht zum restlichen Stil des Buches gepasst. 


    Ansonsten war auch einiges nicht wirklich Verständnis. Z. B. Beispiel das Verhalten der erwachsenen Figuren in der Vergangenheit. Da gäbe es noch viele andere Möglichkeiten. Und auch das Ende war nicht wirklich verständlich. Wieso ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt? Auch die Figuren konnten nicht meine Sympatie gewinnen. Die Frau ging mir zunehmend auf die Nerven mit ihren komischen Launen. Der Sohn kam mir doch sehr reif vor und weniger wie ein kleines Kind.


    Irgendwie hat da für mich einiges nicht gepasst.

    Ich wollte mehrmals abbrechen, aber die Neugier aufs Ende war zu groß. Da dieses auch enttäuschend war, kann ich im Nachhinein sagen, dass ich doch besser abgebrochen hätte.


    Fazit: Leider überhaupt nicht mein Geschmack.

  5. Cover des Buches Wintersturm (ISBN: 9783641122195)
    Mary Higgins Clark

    Wintersturm

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nancy lebt mit ihrem Mann und den Kindern in einer Idylle an der Ostküste und das Leben ist einfach nur schön. Aber dann taucht ein Killer auf und er entführt die Kinder der Familie. Nancy ist verzweifelt und will alles tun, um ihre Kinder lebend zu befreien. Stück für Stück kommt sie dem Täter näher, Stück für Stück der Vergangenheit auf die Spur und was sie da zu Tage fördert, ist eiskalt! Mary Higgins Clark ist eine Meisterin der Spannung und dies war ihr erster Bestseller und dies völlig zurecht. Ich hatte das Buch damals im Strandurlaub gelesen und mir wurde bitterkalt!

  6. Cover des Buches Einfach so/ Zu sehen (ISBN: 9783518460870)
    Lily Brett

    Einfach so/ Zu sehen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: claudia_hieber
    eigentlich habe ich das Buch auf einen Kommenatar in dem letzten Buch , das ich gelesen habe, gekauft. mir hat das Foto vorne gut gefallen,da ich ja Amerikafan bin. also ,es ist interessant, über das Leben in New York zu lesen, und mich berühren natürlich auch die Erinnerungen der Autorin an den Holocoust. andererseits bin ich etwas geschockt, wenn sie manchmal ziemlich ordinär schreibt!
  7. Cover des Buches Becoming Scarlett (ISBN: 9780340963500)
    Ciara Geraghty

    Becoming Scarlett

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Meine Anforderungen an chick lit sind eigentlich recht simpel: eine sympathische, gerne etwas chaotisch-neurotische Hauptfigur, das Setting in UK & Ireland und eine Geschichte, in der ich das Happy-End und den zugehörigen Mann gerne ab S. 50 absehen kann. Vor allem aber eine witzige Sprache, Redensarten, Wortspiele und Ironie. Deswegen lese ich diese Bücher ja schließlich in Englisch - und gerade britische Autorinnen erfüllen meine Erwartungen meist recht gut. Leider trifft das alles für Becoming Scarlett von Ciara Geraghty nicht oder nur sehr unvollständig zu. Ich habe vor allem den Wortwitz vermisst, viels wird einfach nicht in der leichten und (selbst)ironischen Sprache präsentiert, die eine so leichte Geschichte unterhaltsam macht. Zudem war die Hauptfigur mir nur bedingt sympatisch, sicher, sie ist neurotisch, aber auch dieser Aspekt wird nicht lustig dargestellt und wirkt wie zusätzlich hinzugefügt. Auf mich wirkt das Buch, als wollte eine Autorin eine berührende Geschichte schreiben, eingefallen ist ihr aber nur ein sehr seichtes Thema und so schwankt sie permanent zwischen Banalität und Betroffenheit. Als Leser kann ich daher wenig lachen, kann aber gleichzeitig die Figuren nicht ernst nehmen, weil dafür die Geschichte zu langweilig ist. Mich konnte C. Geraghty nicht überzeugen, in Zukunft werde ich lieber wieder auf Autorinnen wie Lindsey Kelk oder Jenny Colgan zurückgreifen, wenn ich unterhaltsame Chick Lit suche. Und für Leser, die Geschichten suchen, deren Figuren liebenswert und unterhaltsam und dennoch nicht zu albern sind, die auch Schicksalsschläge erleben, aber dennoch nicht zu betroffen machen, denen sei wiederum eine Irin ans Herz gelegt: Maeve Binchy schafft den Spagat leichter, unterhaltsamer Literatur, die dennoch ernste Themen nicht ausklammert.
  8. Cover des Buches Neurotica (ISBN: 0385337574)
    Sue Margolis

    Neurotica

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Janineamba
    Ein Roman der einige sehr witzige Stellen hat und teilweise durch aus interessant ist. Man kann nicht ganz so einfach wie bei den meisten anderen Romanen vorraussehen wie die sache für die Heldin des Buches Anna ausgehen wird. Es gubt aber meiner Meinung nach bessere Bücher von dieser Autorin.
  9. Cover des Buches Neurotisch, männlich, ausrangiert sucht: Gay Romance (ISBN: 9783739615448)
    Kooky Rooster

    Neurotisch, männlich, ausrangiert sucht: Gay Romance

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87
    Ich muss sagen an sich hat mir die Geschichte gut gefallen, nur fand ich Michael oft sehr anstrengend. Auch, dass er noch über ein Jahr nach dem Beziehungsaus bei seinem Ex und dessen neuem Lover wohnen blieb und sogar angeboten hat für beide die Wäsche zu waschen, hat ihn mir nicht gerade sympathischer gemacht. Von daher finde ich den Titel der Geschichte schon passend.
  10. Cover des Buches Im Schatten der Burg (ISBN: 9783942661591)
    Patrick Morode

    Im Schatten der Burg

     (1)
    Aktuelle Rezension von: linasue
    ★★★★★ (5 von 5 Sterne)

    Inhalt:
    Sarah ist jung und glücklich verliebt. Der gutaussehende Henry von Rönstedt scheint ebenso zu empfinden, denn er macht Sarah schon nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag. Das Leben für Sarah scheint perfekt, doch schon nach kurzer Zeit, lernt sie Henrys Macken kennen. Es muss immer alles genau an seinen Platz stehen. Kein Bild darf schief hängen, kein Stuhl darf schräg stehen. Sarah versucht alles, um es Henry gerecht zu machen – doch dieser zeigt jetzt erst sein wahres Gesicht.
    Sarah wird von ihrem Mann auf brutalste Weise terrorisiert, geschlagen und gedemütigt.

    Als Sarah eines Tages stirbt, bringt das Henrys Leben komplett ins wanken. Er fühlt sich als verliere er den Verstand. Geplagt von Träumen, die ihn jeden Abend quälen, wird Henrys Kontrolle über sich selbst in Mitleidenschaft gezogen – Doch sind es wirklich nur Träume, oder steckt mehr Wahrheit in seinen Erinnerungen als er denkt ?



    Meinung:
    Die Geschichte zieht einem schon ab der ersten Seite in den Bann. Als ich erfuhr, dass die Geschichte zu 90% der Wahrheit entspricht, wollte ich diese unbedingt lesen. Anfangs erinnert die Geschichte an den Film „Der Feind in meinem Bett“. Wie brutal doch ein Mensch mit einem anderen umgehen kann, ist erschreckend.


    Das Cover:
    Das Cover zeigt eine gefesselte Frau, wodurch sich schon erahnen lässt, das dieser Thriller nichts für zartbesaitete ist. Das Düstere lässt einem neugierig auf die Geschichte werden.

    Die Geschichte:
    Die Geschichte hat keine einzelnen Kapitel, trotzdem ist sie in drei Teile aufgeteilt worden.
    „Sie, Er und Sie und Sie“ Ich habe die Geschichte regelrecht eingesaugt, und es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Wenn einem die Geschichte einmal packt, kommt man nicht mehr davon los.

    Die Charaktere:
    Die starke Sarah hat mich besonders fasziniert, denn sie kämpft bis zum Schluss um ihr Leben.
    Solche Männer wie Henry, sind einfach grauenhaft. Man hat sofort eine Abneigung gegen ihn.
    Die Krankenschwester Carmen, ist mir auch sehr ans Herz gewachsen. Eine liebevolle Freundin, die Sarah immer bei steht, und sie nicht aufgibt.

    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Da die Schrift etwas kleiner ist, brauch man auch länger für diese Geschichte, was für mich persönlich sehr gut war, denn ich wollte am liebsten immer weiter lesen, und gleichzeitig aber auch das Ende erfahren. Der Autor schreibt super, dass man immer versucht mit zu rätseln, doch man irrt sich oft und ist dann erstaunt, was wirklich passiert.

    Fazit:
    Ein wirklich gelungener Thriller, der zu 90% der Wahrheit entspricht. Eine Geschichte, die lange im Kopf bleibt, weil man von Anfang bis Ende mitfiebert. Ich kann diesen Thriller wirklich empfehlen, denn die Geschichte ist faszinierend-tragisch und regt zum denken an.
  11. Cover des Buches Mind Games (ISBN: 9780553592610)
    Carolyn Crane

    Mind Games

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Kennt ihr das Gefühl, in der Urban Fantasy schon alles gelesen zu haben? Vampire, Werwölfe, Magier, Dämonen – ich kenne sie alle. Trotzdem lese ich dieses Genre noch immer gern. Obwohl ich mit den Grundzutaten bestens vertraut bin, bin ich stets gespannt, wie der Autor oder die Autorin versucht, sie in eine neue, innovative Geschichte einzubauen. Umso überraschter bin ich dann allerdings, wenn mir ein UF – Roman über den Weg läuft, der völlig anders ist und ohne die bekannten Supras auskommt. „Mind Games“ von Carolyn Crane ist so ein Fall. Hier geht es mal nicht um Gestaltwandler oder fiese Blutsauger, sondern um – Trommelwirbel – Psychologie.

    Justine Jones ist seit Jahren eine Gefangene ihrer eigenen Angst: sie ist eine pathologische Hypochonderin. Während ihrer extremen Panikattacken ist sie überzeugt, an einem geplatzten Hirnaneurysma zu leiden. Sie weiß, dass ihre Angst irgendwann ihr Leben zerstören wird.
    Doch eines Tages erhält Justine ein Angebot, das zu verlockend ist, um es abzulehnen: sie soll sich einem Team zur Verbrechensbekämpfung anschließen. Ausgerechnet die Hypochondrie ist es, die sie dafür prädestiniert. Der höllisch attraktive Packard bringt ihr bei, wie sie ihre Angst kanalisieren kann, um Kriminelle gemeinsam mit ihren KollegInnen zu desillusionieren und dadurch dauerhaft zu besseren Menschen zu machen. Zum ersten Mal ist Justine mit Menschen zusammen, die genauso neurotisch sind wie sie und kann völlig sie selbst sein. Allerdings scheint hinter den Desillusionisten und ihrem Chef Packard mehr zu stecken, als anfangs angenommen. Gibt es einen Zusammenhang mit der Verbrechenswelle, die die Stadt seit Jahren zu überschwemmen droht?

    „Mind Games“ hat bei mir leider weniger Eindruck hinterlassen, als ich vor dem Lesen dachte. Die Idee dahinter ist so großartig, so frisch und neu und einfach atemberaubend – aber die Geschichte selbst ist unglücklicherweise eher flach.
    Carolyn Crane hat sich viel Mühe bei der Konstruktion ihrer Protagonistin gegeben. Justine ist eine sehr überzeugende Figur, bei deren psychischer Problematik Crane unglaublich tief ins Detail gegangen ist. Ich konnte mir bildhaft vorstellen, wie sehr ihre Krankheit sie einengt und bremst; ihre Verzweiflung war absolut greifbar. Aus dem Käfig ihrer Ängste dank Packard befreit, zeigt sich Justines wahres Wesen. Denn eigentlich ist sie eine mutige und starke junge Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Recht und Unrecht. Mich hat diese Verwandlung völlig fasziniert, weil sie glaubhaft ist. Angst lähmt und schwächt, sie nimmt Menschen ihre Persönlichkeit und ersetzt sie mit Dunkelheit.
    Die negative Seite an dieser ausführlichen Ausarbeitung von Justine ist, dass sie dadurch eine so dominante Rolle in der Geschichte einnimmt, dass die Nebencharaktere zu kurz kamen. Sie bei der Arbeit als Desillusionistin zu erleben fand ich überaus spannend; es hätte mich daher brennend interessiert, wie ihre ebenso neurotischen KollegInnen die Aufträge ausführen. All diese potentialreichen Figuren verschwinden jedoch völlig hinter der Protagonistin. Vielleicht war die Entscheidung für Justine als Ich-Erzählerin nicht die beste; ein auktorialer Erzähler hätte möglicherweise für etwas mehr Ausgewogenheit sorgen können.
    Außerdem glaube ich, dass die Geschichte der Autorin nach der Hälfte entwischt ist; als hätte sie sich in eine Richtung entwickelt, die Carolyn Crane nicht geplant hatte. An diesem Punkt hatte ich den Eindruck, als wüsste sie nicht mehr, wie das Buch enden soll. Nachdem die Story dadurch einige Seiten irgendwie in einer Sackgasse steckt, scheint ihr dann plötzlich die zündende Idee gekommen zu sein – dann geht es nämlich rasend schnell. Kaum verwunderlich, dass mich das Ende dementsprechend nicht richtig überzeugte. Zwischen den Zeilen konnte ich regelrecht die Erleichterung der Autorin spüren, nun doch noch eine mögliche Auflösung entdeckt zu haben. Ich fand diese ein wenig an den Haaren herbei gezogen, etwas zu gewollt und zu unnatürlich. Darüber hinaus steht – ohne hier zu viel verraten zu wollen – Justine wieder so sehr im Fokus. Wie konnten all die Nebencharaktere nur jahrelang ohne sie überleben?

    „Mind Games“ lebt und atmet nur durch Justine. Es ist vollständig ihre Geschichte, sie steht und fällt mit ihr. Glücklicherweise mochte ich Justine wirklich gern, sonst wäre meine Bewertung des Buches sicher wesentlich negativer ausgefallen.
    Ich werde Carolyn Crane und der „The Disillusionists“ – Reihe auf jeden Fall noch eine Chance geben und den zweiten Band „Double Cross“ lesen. Ich komme von dieser großartigen Idee einfach nicht los. Ernsthafte Neurosen in andere Menschen leiten und sie damit in bessere Versionen ihrer selbst verwandeln? Wie cool ist das bitte?
    Wenn ihr es mit „Mind Games“ versuchen möchtet, solltet ihr euch auf einen sehr erwachsenen Urban Fantasy Roman einstellen, der Übernatürliches und Psychologie in besonderem Maße verbindet. Ihr solltet euch aber auch darüber im Klaren sein, dass ihr ihn nur mögen werdet, wenn ihr auch der Protagonistin Justine Sympathie entgegen bringen könnt. Vor diesem Hintergrund möchte ich „Mind Games“ an LeserInnen empfehlen, die des altbekannten UF Stoffes müde sind und etwas Neues ausprobieren möchten.

  12. Cover des Buches Der Besen im System (ISBN: 9783499237591)
    David Foster Wallace

    Der Besen im System

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Der_Buchklub

    Zur vollständigen Buchbesprechung im Podcast geht es hier: https://buchklub.podbean.com/e/david-foster-wallace-der-besen-im-system/

    Vorsicht, Spoiler!

  13. Cover des Buches Hausgeflüster (ISBN: 9783453811195)
    Alexander McCall Smith

    Hausgeflüster

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    In der 44 Scotland Street haben sich interessante Charaktere unter einem Dach zusammengefunden. Die weitgereiste Domenica, die der in Liebesdingen unsicheren Pat gerne Ratschläge erteilt, der unsympathische Narzisst und Weinkenner Bruce, der sechsjährige Bertie, der für sein Alter schon viel zu weit ist und der unter seiner ehrgeizigen Mutter, seinem durchsetzungsschwachen Vater und dem Psychologen Dr. Fairbairn zu leiden hat.

    Der Autor sieht genau hin, wenn es um die Stärken und Schwächen seiner Mitmenschen geht und so hat er Charaktere geschaffen, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Das Buch erschien Kapitel für Kaptel täglich in der schottischen Zeitung ‚The Scotsman‘ und eignet sich durch die kleinen Lesehäppchen besonders auch für Menschen, die einen Begleiter für den Weg zur Arbeit oder für zwischendurch suchen. Es ist allerdings schwierig, das Buch aus der Hand zu legen, sobald man sich eingelesen hat. Mich konnten die Geschichten immer wieder zum Schmunzeln bringen und überraschen. Die Illustrationen und die Karte der Innenstadt Edinburghs lockern das Buch auf.

    Warum man vielleicht zu diesem Buch greifen sollte:
    1. Wenn man feinsinnigen Humor schätzt
    2. Wenn man in Edinburgh verliebt ist
    3. Wenn man kurze Kapitel von vier – sechs Seiten mag

    Fazit: Wer intelligente Unterhaltung schätzt, wird dieses Buch lieben.
  14. Cover des Buches Schildkrötensoldat (ISBN: 9783518469255)
    Melinda Nadj Abonji

    Schildkrötensoldat

     (12)
    Aktuelle Rezension von: tragalibros

    Zoltán ist ein Außenseiter in einem kleinen serbischen Örtchen, kurz vor dem jugoslawischen Bürgerkrieg. Seit er als Kind vom Motorrad seines Vaters gefallen ist, hat er „Schläfenflattern“, wie er es selbst nennt. Als er 1991 zur Armee eingezogen wird, beginnt für ihn die schlimmste Zeit. Bei einem Gewaltmarsch kommt sein bester Freund zu Tode. Zoltán sucht verzweifelt nach einem Ausweg, ohne Gewalt, ohne Geschrei, ohne Leid…

    Eigentlich war „Schildkrötensoldat“ ein Zufallsfund, als ich für die diesjährige Lovelybooks Themenchallenge nach Büchern suchte, die an meinem Geburtstag erschienen sind.
    Bisher ist mir noch kein anders Buch der Autorin untergekommen, doch der Klappentext dieses Romans, hat mich sehr angesprochen.
    Als ich anfing zu lesen, war ich erst irritiert und skeptisch, wegen der völligen Abwesenheit der wörtlichen Rede. Auch die Regeln der Groß- und Kleinschreibung hat die Autorin für ihr Buch, sagen wir, neu gestaltet. Dies wirkt anfangs sehr befremdlich, führt dem Leser aber den Geisteszustand des Protagonisten wunderbar vor Augen. Man kann, zwar zu Beginn nur mit etwas Mühe und Konzentration, den teils wirren Gedankengängen und Vergleichen des Hauptcharakters folgen, die sehr poetische Vergleiche enthalten, mit denen er seine Umwelt beschreibt.
    Hier wird schnell deutlich, dass Zoltán ein sanftmütiger Charakter ist, der Gewalt und Streit ablehnend gegenübersteht.
    Ergänzt werden die Ereignisse durch Zoltáns Cousine, die sich oft und sehr liebevoll an ihren Cousin erinnert.
    Eine weitere Besonderheit dieses Romans ist es, dass der Leser häufig direkt angesprochen wird. („Wer sind Sie eigentlich?“, „…verstehen Sie?“) Dadurch fühlt man sich als Teil, als Beobachter in dieser Geschichte.

    Und obwohl auch die Handlung selbst sehr rührend und tiefgründig ist, tue ich mich mit meiner Bewertung eher schwer.
    Ich war unterhalten, ich habe schnell Sympathie zum Protagonisten aufgebaut und mich gleich zu Beginn in die Handlung eingelesen, aber der Schreibstil hat mich nach einer Weile angestrengt. Hier kam dem Buch allerdings die Kürze (etwas über 170 Seiten) zugute.

    Ich vergebe drei Sterne. Das Buch war definitiv gut, hinterlässt bei mir einen wunderbaren Eindruck, ist aber sehr speziell in der Erzählweise und daher sicher nichts für jeden.

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