Bücher mit dem Tag "neurowissenschaft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "neurowissenschaft" gekennzeichnet haben.

37 Bücher

  1. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442143139)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (660)
    Aktuelle Rezension von: Carla_S

    "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" von Richard David Precht ist zweifellos ein Buch, das wichtige Fragen zur menschlichen Identität und Persönlichkeit aufwirft. Precht bietet dem Leser einen Einblick in verschiedene philosophische Ansätze und lädt dazu ein, über das eigene Selbst und dessen Entwicklung nachzudenken.

    Jedoch lässt das Buch in seiner Ausführung zu wünschen übrig. Precht neigt dazu, philosophische Konzepte oberflächlich zu behandeln, und verpasst oft die Möglichkeit, tiefergehende Diskussionen anzustoßen. Die vielen Ideen, die er präsentiert, werden oft nur gestreift, ohne dass sie in ausreichendem Maße ausgeführt werden.

    Ein weiteres Manko ist Prechts Neigung, in seinem Schreibstil von einem Thema zum nächsten zu springen, ohne klare Verbindungen zwischen den Kapiteln herzustellen. Dies kann es dem Leser erschweren, den Gedankengängen zu folgen und ein kohärentes Verständnis der behandelten Themen zu entwickeln.

    Obwohl das Buch sicherlich einige interessante Einsichten bietet, bleibt der Eindruck, dass es an Tiefe und Substanz mangelt. Es könnte von einer strafferen Struktur und einer gründlicheren Behandlung der vorgestellten Ideen profitieren.

    Insgesamt verdient "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" vielleicht eine durchschnittliche Bewertung von 3 von 5 Sternen. Es ist eine solide Einführung in das Thema, aber es fehlt an der Tiefe und dem Detailreichtum, um wirklich herausragend zu sein.

  2. Cover des Buches Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (ISBN: 9783499012464)
    Oliver Sacks

    Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

     (149)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Ich bin auf das Buch gekommen durch eine neurologische Fortbildung zur Kognition. Denn dieses Buch ist dabei einzigartig gut. Es steckt voller skurriler Fälle und dabei eben mehr als lehrreich.

    Das Gehirn als komplexes System voller Irrungen und Wirrungen und das zerbrechliche Sein.

    Zum Beispiel gibt es da ein Mann mit medizinisch gesunden Augen und überdurchschnittlicher Intelligenz, der aber nach und nach  nach seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen verliert. Was steckt dahinter, zudem er es selbst gar nicht wirklich wahrnimmt. Statt seinen Hut zu nehmen nimmt er den Kopf seiner Frau in die Hand. 

    So auch der Titel des Buches.


    Ein anderes Fallbeispiel legt dar, wie es ist, wenn man plötzlich sein eignes Bein als ein fremdes Bein anzieht und es lieber abgeschnitten bekommen will.

    Das Leben mit Psychosen, Paresen , Anogsien oder auch anderen hirnorganischen Schäden werden hier unter die Lupe genommen und dabei emotional und nicht nur rein medizinisch betrachtet, so dass es auch Laien möglich ist den einzelnen Geschichten zu folgen und einen Einblick in die Neurologie zu bekommen. Eine Art Fachliteratur in Romanform. Definitiv zu empfehlen.






  3. Cover des Buches Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain« (ISBN: 9783352009648)
    Ali Hazelwood

    Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Das irrationale Vorkommnis der Liebe" von Ali Hazelwood ist eine gelungene Fortsetzung, die mich erneut auf eine gute Reise mitgenommen hat. Die Autorin zeigt auch in diesem Buch ihr fundiertes Wissen über die Welt der Wissenschaft und schafft es, dieses gekonnt in die Handlung einzubinden.

    Obwohl ich persönlich den ersten Teil etwas besser fand, hat mich auch dieser Roman begeistert. Hazelwoods Schreibstil ist packend und fesselnd, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Protagonistin Bee, eine Neurowissenschaftlerin, wird authentisch und vielschichtig dargestellt. Als Frau in den Naturwissenschaften kämpft sie gegen Vorurteile und Hindernisse an, und man kann sich gut mit ihr identifizieren.

    Die Handlung dreht sich um Bees Arbeit an einem neurotechnischen Wunschprojekt und ihre Zusammenarbeit mit Levi Ward, ihrem langjährigen akademischen Erzfeind. Es entwickelt sich eine völlig unerwartete romantische Geschichte, die Bee vor große Herausforderungen stellt. Die Irrationalität der Liebe wird dabei auf eine faszinierende Art und Weise thematisiert.

    Der Klappentext gibt bereits einen guten Einblick in die Geschichte und verspricht nicht zu viel. Die Dialoge sind lebendig und die Emotionen der Charaktere werden gut vermittelt. Die Autorin schafft es, Spannung und Romantik gekonnt miteinander zu verbinden.

    Insgesamt vergebe ich "Das irrationale Vorkommnis der Liebe" von Ali Hazelwood 4 von 5 Sternen. Obwohl es nicht ganz an den ersten Teil heranreicht, ist es dennoch eine lesenswerte Fortsetzung. Ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Buch der Autorin.

  4. Cover des Buches Hirnrissig (ISBN: 9783442158683)
    Henning Beck

    Hirnrissig

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Diezwinkerlinge

    Meine Erwartungen:

    Als ich das Buch auf Ebay entdeckte, hatte ich so richtig keine Vorstellung. Ich dachte nur es klingt ganz lustig. Da wir im Unterricht gerade Neurologie hatten, passte es ganz gut. Vielleicht erfährt man ja etwas Passendes, so mein Gedanke dazu. Also kaufte ich es. Ein wenig Humor erwartete ich schon.


    Meine Meinung:

    Aufgrund der schulischen Situation und der Prüfung, zog sich das Lesen des Buches über acht Monate hin. Am Anfang fand ich es auch echt noch ganz gut und interessant. Jedoch stellte ich immer wieder während des Lesens fest, dass es sich unendlich zieht. Der Autor, so empfand ich es zumindest, versucht in dem Buch, das Ganze ironisch aufzubauen. Aber nur so ein wenig und nicht so richtig. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Spagat zwischen der Wissenschaft und der Ironie nicht gelang. Es wäre für mich besser zu lesen gewesen, wenn er es hätte auf der wissenschaftlichen Ebene gelassen. Die Beispiele sollen es zwar verständlicher erklären, was sie hin und wieder auch taten, dadurch verliert das Buch aber an Seriosität. Was echt schade ist. Ich musste mich am Ende echt dazu aufraffen weiter zu lesen. Es sollte ja angeblich leicht zu verstehen sein. Ich sage mal ja, aber das alles mir zu merken und hinter her noch Aussagen über die Korrektheit zu treffen, wie das nun mit den Mythen ist, und wie sie korrekt wären, gelingt mir nicht mehr. Dazu müsste es noch einmal lesen, aber dafür ist der Reiz zu gering. Da fehlt dem Buch etwas. Es ist nicht so bombastisch geschrieben wie manch anderes. Es verliert auch an Leichtigkeit beim Lesen, damit meine ich nicht den Inhalt sondern die Art, wie es geschrieben ist. Ich weiß auch nicht, ob Leser ohne medizinische Kenntnisse den Inhalt und die Zusammenhänge so verstehen, dass es noch Sinn macht. Ein wenig Vorwissen zum Thema Aufbau und Funktion des Gehirns ist sicher sinnvoll.

    Die komplette Rezension findest du auf unserem Blog:
    http://www.zwinkerlingsbibliothek.de/2016/08/gastrezension-jule-hirn-rissig-von.html

  5. Cover des Buches Öffne die Augen (ISBN: 9783442480012)
    Franck Thilliez

    Öffne die Augen

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Code-between-lines

    Zum Inhalt: Der Thriller „Öffne die Augen“ von Franck Thilliez ist der dritte Teil der Serie um die Polizeikommissarin Lucie Henebelle aus Lille sowie Hauptkommissar Franck Sharko von der Kriminalpolizei in Paris.

    Lucie wird verzweifelt zu ihrem Ex-Freund Ludovic gerufen, der, nachdem er einen mysteriösen Film geschaut hat, plötzlich erblindet ist. Zusammen mit einem Restaurator für alte Filme untersucht Lucie den Film und entdeckt darin eine verborgene Botschaft aus erschreckenden, abstoßenden Bildern. Ihre Ermittlungen führen sie zum Sohn eines kürzlich verstorbenen Filmsammlers aus Belgien, welcher Ludovic den Film aus dem Nachlass seines Vaters verkaufte.

    Kommissar Sharko wiederum recherchiert während dieser Zeit in Paris den Mord an fünf jungen Männern, die am Ufer der Seine geborgen wurde. Ein makaberes Detail: den fünf unbekannten Männern wurden das Gehirn sowie die Augen entnommen.

    Im Verlauf der Entwicklungen stellt sich heraus, dass die beiden Fälle miteinander verbunden sind, und dass ihre gemeinsame Vergangenheit bis in die Fünfziger Jahre zurückreicht. Während Lucie und Kommissar Sharko gemeinsam ermitteln, kommen sie nicht nur einer abgründigen Geschichte, in die neben der französischen Fremdenlegion, auch ein Regisseur experimenteller Kurzfilme, ein Neurowissenschaftler und sogar die CIA verwickelt ist, sondern auch einander näher.

    Eigene Meinung: Erst nach einigen Kapiteln habe ich festgestellt, dass es sich bei dem Thriller um Kommissar Franck Sharcko und Ermittlerin Lucie Henebelle um den dritten Teil einer Serie handelt. Die Geschichte trägt die typischen Elemente von Kriminalserien: zwei Ermittler, die ihre Laufbahn als Polizist(in) geprägt hat und die neben einer Passion für das Lösen von Kriminalfällen auch die Narben alter Fälle und die Abgründe menschlicher Abscheulichkeiten, in die sie geblickt haben, auf der Seele tragen.

    Dass das Buch Teil einer Serie ist, hat der Sache keinen Abbruch getan. Auch wenn man erahnen konnte, dass es natürlich Hintergründe gibt, die nur angedeutet werden und sich dem Leser nicht vollständig erschließen, konnte man das Buch gut als eigenständige Geschichte lesen, ohne dass man das Gefühl hatte, es fehlen zentrale Informationen.

    Besonders gut gefallen hat mir, wie es dem Autor gelungen ist, Hintergrundinformationen, die z.T. auch einen historischen Kern haben, gut recherchiert in die Geschichte einzuweben, ohne dass sie als störend empfunden wurden oder den Lesefluss gestört hätten. Die eingestreuten Informationen über „Subliminals“, also in Filmen und Musik versteckte „Botschaften“, die ungefiltert das Gehirn erreichen und dadurch eine manipulative Wirkung haben, der Bereich des Neuromarketings, das Forschungsprogramm „Mkultra“ der CIA, welches es von 1953 bis in die 1970er Jahre tatsächlich gegeben hat und in welchem Experimente zur Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens durchgeführt wurden, waren ein spannender zweiter Nebenschauplatz des Buches und stellenweise fast genauso spannend zu lesen wie der Plot selbst.

    Auf meine Wunschliste sind demnach auch Band 1, 2 und 4 der Geschichte um Franck Sharko und Lucie Henebelle gewandert!

  6. Cover des Buches Das Echo der Erinnerung (ISBN: 9783104037035)
    Richard Powers

    Das Echo der Erinnerung

     (82)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight

    Der junge Amerikaner Mark hat in eisiger Nacht auf einer einsamen Landstraße einen sehr schweren Autounfall. Nur der Anruf eines Unbekannten beim Rettungsdienst sorgt dafür, dass der Mann noch lebend geborgen wird. Mark ist sehr schwer verletzt und liegt sehr lange im Koma. Seine Schwester Karin wacht an seiner Seite, denn ihr Bruder ist das einzige was ihr noch geblieben ist. Umso tragischer wird es als Mark erwacht und seine eigene Schwester nicht mehr erkennt. Er hält die Frau für so etwas wie eine Doppelgängerin seiner echten Schwester. Sehr schnell  wächst in Mark die Vorstellung heran das er überwacht wird: von Karin, von seinen Freunden, selbst seine Hündin ist seiner Meinung nach die Echte. Wer immer ihn überwacht hat alles nachgebaut, die ganze Stadt, samt den Menschen!

    Der Autor hat hier einen sehr verstrickten und beklemmenden Roman geschaffen. Als Leserin fühlte ich mit Karin, aber auch Mark und Daniel. Ich konnte mich in so ziemlich jede Lage der Protagonisten versetzen. Leider sind die meisten jedoch eher oberflächlich ausgearbeitet. Bei der ein oder anderen Person, z.B. Daniel oder auch Pflegerin Barbara hätte ich mir einfach mehr „Tiefgang“ gewünscht.

    Eine wirklich schöne und berührende Geschichte. Hier sind das Krankheitsthema und der Naturschutz in einem Roman verarbeitet wurden. Wissenschaftliche Fakten sind verständlich erklärt, doch leider sind viele Charaktere nur oberflächlich beschrieben und wirken lieblos. (Als hätte der Autor ihnen keine „Seele“ gegeben.) Dazu streckt sich die Geschichte sehr weit. Viel überflüssiger Text macht das Lesen eher anstrengend als zum Genuss.

  7. Cover des Buches Der einarmige Pianist (ISBN: 9783644000902)
    Oliver Sacks

    Der einarmige Pianist

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Laubblatt

    Ein sehr gehaltvolles Sachbuch über den Einfluss der Musik auf das Gehirn und die Folgen von Veränderungen der Hirnanatomie auf die Musikalität eines Menschen. 

    Besonders ist der warme, menschliche Schreibstil und die Liebe von Oliver Sacks zu allen Menschen, denen er begegnet und die man aus den Seiten herauslesen kann.

    Jedoch sollte man zuvor schon einiges über das Gehirn wissen, andernfalls sind die anatomischen Details wahrscheinlich sehr abschreckend und mühsam zu lesen.

  8. Cover des Buches Wie das Gehirn heilt (ISBN: 9783593394770)
  9. Cover des Buches Ein erhabenes Königreich (ISBN: 9783832166472)
    Yaa Gyasi

    Ein erhabenes Königreich

     (71)
    Aktuelle Rezension von: kristinaliest

    Welches Buch gehypte Buch hat euch zuletzt so richtig enttäuscht?

    Bei mir war es "Ein erhabenes Königreich" von Yaa Gyasi.

    Ich wollte das Buch so sehr mögen, aber leider war das Buch für mich nichts. Es hatte für mich leider auch gar keine Message.

    Wichtige Themen werden angesprochen, wie es sich z. B. als schwarze Frau in den USA lebt, Depressionen etc. Die Themen werden aber nur oberflächlich behandelt und die Geschichte zieht sich und eigentlich passiert nichts interessantes. 

     

    Darum geht es in "Ein erhabenes Königreich":

     

    Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression der Mutter angesichts dieser Verluste. Ihre Familiengeschichte hat dazu geführt, dass Gifty als erwachsene Frau ihren Glauben gegen die Neurowissenschaften eingetauscht hat. Sie ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, und damit Trauer und Leid, durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Doch die Angst um ihre Mutter, die fest verankert in ihrer Religion stets allen Schwierigkeiten im weißen Amerika gewachsen war, lässt Gifty an beidem zweifeln: Kann nur die unbestechliche, aber seelenlose Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen oder gelingt das allein den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche?

  10. Cover des Buches Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln (ISBN: 9783423348256)
    Heinz Oberhummer

    Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die reine naturwissenschaftliche Lehre. Das möchte - meiner Meinung nach - das Buch zwischen den Zeilen verkaufen. Alles andere wird bestenfalls belächelt oder schlichtweg abgetan. 

    Dabei hätte es doch so schön und einfach sein können. Wissenschaft und Satire? Ja, das ist möglich. Im vorliegenden Buch finden wir ein Sammelsurium von Wissenswertem aus der Tier- und Menschenwelt und darüber hinaus, nett aufbereitet, mit schönen Illustrationen geschmückt und gut lesbar. 

    Mehrmals werden Studien von Preisträgern des Ig-Nobelpreises aufgegriffen und eingehender durchleuchtet. Okay, manche Sachverhalte waren auch für mich als Nichtwissenschaftler nicht mehr ganz neu. Doch zum großen Teil fand ich viel aufregend Neues. 

    Fazit: wissensbereichernd, doch mit einem fahlen Beigeschmack des Madigmachens 'nichtwissenschaftlicher' Erkenntnisse (Erfahrungen) - falls das auch Satire war, haben sie es zu dogmatisch verpackt. 



  11. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783837113686)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bommerlinda
    Ja, ich bin eine Spätzünderin, bzw. eine Spätleserin.

    Fünf Jahre steht die philosophische Reise des Herrn Prechts bereits in meinem Bücherregal, aber ehrlich gesagt, habe ich nie so richtig Lust verspürt, dieses Buch zu lesen, warum auch immer. Das hat sich nun geändert und so schlimm, wie ich es mir zeitweise ausgemalt habe, ist es dann doch nicht zu lesen.

    Der Inhalt des Buches gibt auf unterhaltsame Art und Weise Antworten auf Fragen, mit denen sich Philosophen so im Allgemeinen beschäftigen müssen. Hier besitzt Herr Precht die Fähigkeit, manch tiefgreifende Erkenntnis so prägnant auf den Punkt zu bringen, dass viele Philosophen noch etwas lernen können.
    Allerdings behandelt Precht vor allem die modernen Philosophen des 19. und 20. Jahrhundert. Wer einen wirklichen Überblick über die wichtigen Philosophen haben möchte, der kommt um andere Bücher nicht drumrum, so wird beispielsweise Sokrates, der Begründer der Philosophie, nur kurz erwähnt. 

    Übersichtlich und kompakt umfasst jedes Kapitel um die zehn Seiten. Die Sprache ist verständlich, und jedes Thema wird sehr klar dargestellt und fast immer mit einem Beispiel aus dem heutigen Alltag belegt, so dass die Gedanken Prechts sehr anschaulich vermittelt werden.
    Der Autor bietet dem Leser einiges, nämlich die drei Pfeiler der Philosophie: die Ethik die Erkenntnistheorie sowie die Metaphysik.
    So gesehen ist die philosophische Reise mit Precht zwar unterhaltend und lehrreich, meines Erachtens führt sie aber letztendlich in ein Nirgendwo.

    Wer sich allerdings nur für Zusammenhänge aktueller ethischer Fragen interessiert, für den ist dieses Buch sicherlich spannend, aufschlussreich und durchaus lesenswert.
  12. Cover des Buches The Brain (ISBN: 9783570552889)
    David Eagleman

    The Brain

     (25)
    Aktuelle Rezension von: kleinstadtstudentiin

    „The Brain“ ist ein bemerkenswertes Buch über das komplizierteste und beeindruckendste Organ, das die Natur je hervorgebracht hat - das Gehirn. In „The Brain“ beschreibt der renommierte Neurowissenschaftler David Eagleman die Entwicklungen und Prozesse unseres Gehirns von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter hinein, und geht auf verschiedene Themen wie z.B. optische Täuschungen und Erkrankungen ein. 

    Obwohl es sich hierbei um ein an sich sehr komplexes Fachgebiet handelt, führt David Eagleman seine Leser*innen auf eine sehr spannende und laiengerechte Weise an das Thema heran und vermittelt gleichzeitig grundlegende Informationen über das Gehirn, ohne mit seiner Informationsdichte erschlagend zu wirken. Eine klare Leseempfehlung!

  13. Cover des Buches Schöne neue Neuro-Welt (ISBN: 9783777622132)
    Rüdiger Vaas

    Schöne neue Neuro-Welt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Julietta271080
    Pimp your brain! Oder vielleicht doch lieber nicht? Rüdiger Vaas beschreibt den aktuellen Stand der Neurowissenschaften und der Neurotechnologie sowie deren zukünftigen Implikationen für die Menschheit. Was wird obsiegen: Ethik oder wirtschaftliche Interessen? Schuster bleib bei deinen Leisten?!? Wenn man Blinde wieder sehen lassen, wenn man Tauben ihr Gehör - zumindest teilweise - zurückgeben, wenn man durch über das Gehirn steuerbare Prothesen Menschen ihre verlorenen Extremitäten - annähernd - ersetzen kann, wird kaum ein Mensch Einwände gegen den Einsatz von Neurotechnologien hervorbringen. Ebenfalls spricht nichts gegen den Einsatz von Psychopharmaka zur Therapie von psychischen Erkrankungen, um den Leidenden ein normales Leben zu ermöglich. Aber wann wird die Dosis zum Gift? Wenn es zukünftig möglich sein wird, durch eingesetzte Mikrochips seine kognitiven Fähigkeiten zu erweitern, durch Psychopharmaka eine permanente Glücksstimmung zu erzeugen, sein Wunsch-Baby zu entwerfen oder Jahrhunderte lang zu leben (warum nicht durch eine Gehirntransplantation, wenn der Körper marode ist), ist dann der Mensch noch Mensch? Und welche Manipulationsmöglichkeiten stehen Machthabern damit zur Verfügung? Erschreckend realistisch sind Vaas´ Zukunftsvisionen. Da erscheinen die Dystopien "1984" von George Orwell und "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley rosarot dagegen. Dies Buch ist für Neurowissenschaftler und an dieser Interessierte gerichtet. Es regt stark zum Hinterfragen der Neurowissenschaften und deren Ergebnissen sowie ethischen Grundfragen an. Reine Unterhaltungslektüre und einfach zu lesen ist dies Buch jedenfalls nicht! Zusehr merkt man die philosophische Bildung des Autors. Mein Fazit zu diesem Buch: Wir sind es uns, der Welt und unseren Nachkommen schuldig, uns mit diesen Themen zu befassen! Ansonsten resultiert eine Vogel-Strauß-Politik mit verheerenden Konsequenzen.
  14. Cover des Buches Meditation für Skeptiker (ISBN: 9783426878453)
    Ulrich Ott

    Meditation für Skeptiker

     (14)
    Aktuelle Rezension von: beccy
    Inhalt:
    Meditation ist ein Instrument der Selbsterkenntnis, das jeder für sich nutzen kann. Der neben Wolf Singer bekannteste Meditationsforscher im deutschsprachigen Raum erschließt auf undogmatische Weise den Weg in die spirituelle Praxis. Ulrich Ott vereint in sich den rationalen Wissenschaftler mit dem langjährig Praktizierenden. Er vermittelt sowohl fundiertes Hintergrundwissen als auch konkrete Übungsanweisungen. In fünf Schritten lädt er den Leser zur eigenen praktischen Erfahrung ein: ein einzigartiges Meditationshandbuch von sachlicher Überzeugungskraft.

    Meine Meinung:
    Ich mache selbst regelmäßig Yoga, das Buch "Meditation für Skeptiker" wurde mir im Yogazentrum empfohlen. 
    Der Titel klingt für mich anfangs etwas verwirrend, denn wenn ich dermaßen Skeptisch zu dem Thema Meditation stehen würde, würde man sich das Buch ja nicht kaufen xD nun gut. Nun aber zum Inhalt...
    Das Buch ist in 2 Teile unterteilt: Der Weg zum selbst und Wissenschaftliche Vertiefung.
    In diesen Teilen werden verschiedene Themen angesprochen.  Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten.
    Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt welche Körperhaltungen in der Meditation wichtig sind, worauf zu achten ist und auch welche Einstellungen zum Körper förderlich sein können. 
    Leider habe ich immer darauf gewartet das endlich erklärt wird wie man meditieren kann. Ich habe gehört das es verschiedene Möglichkeiten gibt, die zum Teil auch kurz angesprochen wurden. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht, um mich besser für eine Meditationstechnik entscheiden zu können. 
    Was mir gut gefallen hat, das zahlreiche Quellen angegeben sind und Internetseiten wo man bei Fragen nachschlagen kann.
    Im 2 Teil des Buches geht es um viele Fakten aus der Psychologie. Beim lesen dachte ich teilweise echt: Wow das Buch muss für psychologen warnsinnig interessant sein, als ich dann das Buch zugeschlagen habe sah ich das der Autor tatsächlich Psychologe ist xD.
    Für mich war der 2. Teil zeitweise etwas zu theoretisch,  aber trotzdem sehr informativ.  Durch die Fakten konnte der Autor natürlich bestätigen das Meditation nicht nur "Esoterischer-Blödsinn" ist, sondern wirklich eine handfeste Methode ist, sein Leben angenehmer und bewusster zu gestallten.

    Ich würde das Buch besonders Personen empfehlen, die Anfangen möchten zu Meditieren aber noch nicht alzu viel Erfahrungen haben. Zudem werden alle die an der Psychologie des Menschen interessiert sind Spaß an dem Buch haben.

    Fazit:
    "Meditation für Skeptiker" ist ein Ratgeber der einen Tipps zur praktischen Umsetzung geben kann ohne dabei "abgehoben" zu klingen.

    Das Buch ist im Knaur Verlag erschienen hat 205 Seiten und kostet im HC Format 14,99€.
    http://www.droemer-knaur.de/buch/7739308/meditation-fuer-skeptiker
  15. Cover des Buches Der Sommer ohne Männer (ISBN: 9783499014659)
    Siri Hustvedt

    Der Sommer ohne Männer

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》EIGENE MEINUNG:

    "Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."

    Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.

    Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.

    Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.

    Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.

     

    》FAZIT:

    Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.

  16. Cover des Buches Jedes Kind ist hoch begabt (ISBN: 9783328112013)
    Gerald Hüther

    Jedes Kind ist hoch begabt

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Kleeblatt2804
    Gerald hüther berichtet in dem Buch über die Besonderheiten jeden Kindes und wieviel oder wieweit Beachtung diese finden. Jedes Kind ist hochbegabt auf einem Gebiet. Im Buch ist zu lesen, was passiert, wenn wir diese Begabung fördern und was passiert, wenn wir sie missachten .
  17. Cover des Buches Genug (ISBN: 9783404664368)
    John Naish

    Genug

     (25)
    Aktuelle Rezension von: oblomow
    Genug gibt es vor allem an allermöglicher Ratgeberliteratur, die ein besseres Leben verspricht. Eine Feststellung, die übrigens auch John Naish in seinem Buch "Genug" trifft. Dafür allein kann man Ihm jedoch nicht die Absolution erteilen, geschrieben hat er trotzdem ein weiteres. Dieses liest sich zwar an einigen Stellen ganz amüsant , aber leider auch nicht mehr. "Genug" hat sich Naish wohl auch bei der Quellenrecherche gedacht, alles hat man schon irgendwie irgendwo schonmal gelesen. Von der x-fach zitierten Studie in den Hawthorne-Werken, bis zur Philosophie des Aristoteles bemüht er nicht unbedingt Neues. Anhand der einzelnen Kapitel kann man schon erahnen, welche Tipps einen erwarten "Genug essen", "Genug Sachen", "Genug Arbeit".
  18. Cover des Buches Woher wir wissen, was andere denken und fühlen (ISBN: 9783442156757)
  19. Cover des Buches Die Gotteswelle (ISBN: 9783959671071)
    Patrick Hemstreet

    Die Gotteswelle

     (35)
    Aktuelle Rezension von: NiWa

    Der Neurowissenschafter Chuck Brenton arbeitet an einer Methode, die Menschen befähigt direkt mit Computern zu interagieren. Was wie eine Science-Fiction-Utopie klingt, ermöglicht beeinträchtigten Menschen, körperliche Einschränkungen zu überwinden. Aber bei Erfindungen kommt es nicht auf den ursprünglichen Zweck, sondern auf die tatsächliche Verwendung an. Denn schon hat das Militär seine Finger im Spiel. 

    "Die Gotteswelle" ist ein Wissenschaftsthriller, der mit einer interessanten Ausgangslage aufwartet. Was wäre, wenn Wissenschafter eine Möglichkeit finden, damit das Gehirn aktiv Einfluss auf die Außenwelt nimmt? Was passiert, wenn sich ein Weg ergibt, durch Hirnwellen - sozusagen durch den bloßen Willen - auf Gegenstände einzuwirken oder Geräte zu bedienen? Welche Bedeutung hätte diese Errungenschaft für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen? Welche Möglichkeiten ergäben sich für gefährliche oder anstrengende Tätigkeiten? Und was würde das Militär dazu sagen?

    Dieses Gedankenspiel finde ich spannend, weil es mir sogar als möglich erscheint. Modernste Technik gepaart mit wissenschaftlichem Erfindergeist ersinnt immer wieder innovative Visionen, die auf den ersten Blick unvorstellbar erscheinen. Autor Patrick Hemstreet beschreibt diesen Umstand gut, arbeitet mehrere Perspektiven ein und zeigt, wo Hoffnung und Gefahr von Erfindergeister aufeinanderprallen.

    Die Handlung selbst ist leider eher zäh erzählt. Hemstreet beginnt mit der Idee. Er beschreibt, wie das Korn im wissenschaftlichen Milieu gesät wird und unter welchen privaten Umständen sich mühselig der Innovationsgeist daraus erhebt. 

    Es folgt die Darstellung eines - für den Leser eher ermüdenden - Start-up-Projekts. Detailliert wird in der Erzählung ein Unternehmen gegründet, nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht, ein Büro eingerichtet und nebenher am Produkt gearbeitet. Mir hat es an erzählerischer Finesse gefehlt. Die einzelnen Schritte sind logisch aufgebaut und nachvollziehbar erzählt, könnten aber aus einem Ratgeber zur Unternehmensgründung stammen. Insgesamt ist es ein bescheidenes Vergnügen, obwohl die Entwicklungsgeschichte von der Idee bis zum umsetzbaren Ergebnis - mit allen Tiefschlägen und Höhenflügen - interessant geschildert ist.

    Später durchdringt ein gefährlicher Kooperationspartner das ambitionierte Forscherteam: Das Militär bietet Hilfsmittel und Fördergelder an, was von den Forschern blauäugig betrachtet wird. 

    Der weitere Verlauf liegt wahrscheinlich auf der Hand. Dieser Part ist meinem Empfinden nach exzellent beschrieben. Das Start-up wird von militärischem Gebaren durchtränkt. Der ursprüngliche freie Geist wird in zackigen Gleichschritt gelenkt, und der Zweck weg von der Anfangsidee gedrängt.

    Der Erzählstil ist insgesamt nüchtern und distanziert. Das Forscherteam und die Figuren stehen im Hintergrund, die Forschung, Entwicklung und das Unternehmertum sind vordergründig. Es gibt kaum Nähe zu den Figuren. Die Charaktere sind grob gezeichnet und ich habe sie allesamt als austauschbar empfunden.

    Trotz dieser Kritikpunkte ist es kein schlechtes Buch. Es ist eben kein mitreißender Thriller, der von spannenden Szenen oder einer packenden Umsetzung lebt, sondern allein aufgrund der Entwicklungsgeschichte einer Erfindung fesselt. Für mich war es daher nicht der richtige Roman. Ich denke aber sehr wohl, dass es Leser gibt, die es wirklich begeistert.

    Unterm Strich bleibt eine nüchterne Schilderung von großartigen Visionen, interessanten Ideen und falschen Händen, die statt offen Hoffnung weiterzureichen, sich zum Würgegriff schließen. 

  20. Cover des Buches Der Mensch lebt nicht vom Hirn allein (ISBN: 9783938880463)
  21. Cover des Buches Witness X – Deine Seele ist der Tatort (ISBN: 9783492705394)
    S. E. Moorhead

    Witness X – Deine Seele ist der Tatort

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Saskias-Kapitel

    Wir begleiten unsere Hauptprotagonistin in einer späteren Zukunft mit neuer Technologie und viel moderneren Leben von und aus, auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester und vielen weiteren Opfern. 


    Am Anfang war die Geschichte sehr spannend erzählt, besonders gefiel mit hier aufgrund einer neuen Erfindung den Mörder zu finden. Es gelingt hier in die Köpfe von verurteilten und Straftätern in den Köpfe zu schauen. Dies ist natürlich eine super Voraussetzung um den Mörder für die Schwester unserer Hauptprotagonistin zu finden, da wir aufgrund von eventuellen Zeugen der Vorfälle in deren Köpfen schauen können.

    Ab Mitte des Buches bis zum Ende der Geschichte verliert sich hier jedoch leider der  Pfaden der Spannung und wirklicher Grundidee des Buches in meinen Augen. Für mich hat sich das Ende leider sehr gezogen, welches bereist relativ schnell erkennbar war.

  22. Cover des Buches Rettet das Spiel! (ISBN: 9783442716371)
    Gerald Hüther

    Rettet das Spiel!

     (5)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    Das WM-Fieber steigt und steigt. Der Fußball spielt auch in diesem Buch eine Rolle. Schließlich sind Fußballspiele „die öffentlichkeitswirksamsten Kulturereignisse unserer Zeit“, so die Autoren Gerald Hüther und Christoph Quarch. Doch inwieweit haben sie ihre spielerische Leichtigkeit und Lebendigkeit bewahren können? Und warum müssen Spiele im allgemeinen  – wie der Buchtitel suggeriert – gerettet werden?

    Um diesen Fragen nachzugehen, nehmen uns die Autoren zunächst mit auf eine Zeitreise in die Antike – denn bereits die Griechen waren von der Idee beseelt, das Leben als ein Spiel zu feiern und in vielfältigen Spielen das wahre Menschsein auszubilden. Im Laufe des Buches begegnen wir weiteren Verfechtern des Spiels, zum Beispiel Schiller, der freie Spielräume und Spielzeiten forderte, um der Schönheit zu huldigen, oder die Romantiker, die die Magie des Lebens mit seinen unendlichen Möglichkeiten entfesseln wollten.

    In diesem kulturgeschichtlichen Abriss macht das Autorenduo deutlich, dass das Spielen Freiräume öffnet, in denen die Spieler in einer guten Balance von Verbundenheit und Freiheit ihre Geschicklichkeit, Talente und Emotionen zeigen können. Der Homo ludens werde in der heutigen Zeit jedoch immer mehr durch den Homo oeconomicus verdrängt, der nach Effektivität und Produktivität strebt.

    In einer Mischung aus philosophischen Gedanken und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beleuchten Hüther und Quark verschiedene Spielvarianten und entlarven auch gefährliche Spielverderber. Stellenweise schien mir die Lobpreisung des Spiels etwas übertrieben und ihre Vorstellungen sehr idealistisch, doch beschreiben sie eine Welt, die auch aus meiner Sicht unbedingt erstrebenswert ist. Das Buch ist ein überzeugendes Plädoyer für das zwang- und absichtslose Spiel, das das volle kreative Potenzial der Spieler zum Vorschein bringen kann, Lebensfreude weckt und das Gefühl des Miteinanders in Beruf, Familie und Freizeit stärkt.

  23. Cover des Buches Und Sie sind also der Künstler? (ISBN: 9783833745621)
    Simon Bill

    Und Sie sind also der Künstler?

     (14)
    Aktuelle Rezension von: ErikHuyoff

    Vor kurzem habe ich auch "Und Sie sind also der Künstler?" von Simon Bill gelesen. Das Buch ist 2023 im GOYA Verlag, JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH erschienen, die Originalausgabe wurde 2016 zuletzt unter dem Titel "Artist in Residence" bei Sort of Books, eine frühere Version unter dem Titel "Brains" bei CABINET II veröffentlicht. Das Buch ist der Gegenwartsliteratur zuzuordnen, für die Übersetzung zeichnet Friederike Moldenhauer verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

    Ganz schön frustrierend, wenn man sich von Vernissage zu Vernissage schleppt, selbst aber schon lange nichts mehr verkauft hat - immerhin sind die Drinks gratis. Auch sonst sieht die Situation für Simon Bills Antihelden nicht gerade rosig aus: Seine Freundin hat ihn sitzen lassen und der einzige Händler, der ihm Aufmerksamkeit schenkt, ist sein Drogendealer. Das soll sich jedoch ändern, als er an ein Arbeitsstipendium an einem neurologischen Institut kommt. Die rettende Idee: eine von Neurowissenschaften inspirierte Ausstellung! Es läuft nur leider nicht ganz so glatt, wie er sich das vorgestellt hat ...

    "Und Sie sind also der Künstler?" ist ganz anders als erwartet - und lässt sich daher bereits nicht wirklich einem Genre zuordnen. Beworben als bissige Satire, fehlt mir hier sowohl der Biss als auch die Satire - am ehesten gleicht das Buch noch einer Mischung aus überzeichnetem Porträt der modernen Kunstwelt gemischt mit sachbuchhaften Ausführungen. Daher habe ich es dem Genre der Gegenwartsliteratur zugeordnet - mir gingen hier schlicht die Ideen aus.

    Die Handlung ist im Grundsatz interessant, hat durch die teils echt umfangreichen, wissenschaftlichen Ausführungen aber durchaus auch Längen. Zudem fehlt fast gänzlich ein roter Faden, als Leser bekommt man nie das Gefühl, zu wissen, wo Simon Bill mit dem Buch hinmöchte, es ist viel mehr eine Momentaufnahme der Kunstszene als eine wirkliche Geschichte - schade, hier hätte man mit den Charakteren durchaus mehr machen können. Auch ist das Ende fast gänzlich offen und lässt mich als Leser durchaus unbefriedigt zurück.

    Das Setting kann dahingegen im Wesentlichen überzeugen. So nimmt Simon Bill den Leser mit auf eine Reise durch die Kunstwelt - und in ein neurologisches Institut. Auch wenn die wissenschaftlichen Ausführungen - wie oben angegeben - teils zu umfangreich sind und daher den Fortgang und Lesefluss hemmen, ist die Mischung doch interessant und ermöglicht spannende Einblicke in das Zusammenwirken von Kunst und Neurowissenschaft.

    Die einzelnen Figuren sind teils nur sehr schematisch angelegt, bestehen doch die Nebenfiguren für die Protagonisten fast nur aus ihren Erkrankungen - stärkere persönliche Einblicke fehlen hier leider. Am ehesten können noch Ben, Colin und Emily überzeugen, der namenlos bleibende Protagonist kann zu keiner Zeit eine richtige Verbindung zum Leser aufbauen - und das liegt nicht nur an dem exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum. Simon Bills Schreibstil lässt sich dahingegen durchaus flüssig lesen, verbleibt aber alles in allem etwas emotionslos.

    Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, die Handlung wird mit vereinzelten Abbildungen aufgelockert und unterstützt. Das Buch unter dem Umschlag ist schlicht, das Covermotiv etwas nichtssagend, zieht sich aber immerhin gut über den Buchrücken und die Coverrückseite, sodass ein einheitliches Gesamtbild mit tollem Farbverlauf entsteht.

    Mein Fazit? "Und Sie sind also der Künstler?" ist ein grundsätzlich interessantes Porträt der Londoner Kunstwelt gemischt mit neurowissenschaftlichen Ausführungen, dem jedoch leider der rote Faden und der versprochene bissige Humor fehlt. Daher nur bedingt zu empfehlen - ab einem Lesealter von 16 Jahren.

  24. Cover des Buches Das Gehirn hat kein Geschlecht (ISBN: 9783423282536)
    Daphna Joel

    Das Gehirn hat kein Geschlecht

     (4)
    Aktuelle Rezension von: oceanlover

    Die Neurowissenschaftlerin Daphna Joel und Wissenschaftsautorin Luba Vikhanski erklären das Konzept vom Gehirn als Mosaik - dass es zwar durchaus (statistische) Unterschiede bei den Gehirneigenschaften, nicht aber "männliche" und "weibliche" Gehirne und schon gar keine biologischen Determinismen á la "Männer sind halt so und Frauen so" gibt. Es geht neben Hirnaufbau und -scans auch viel um Verhalten und Wechselwirkungen zwischen Umwelt und charakterlichen Eigenschaften; dass Hirnstrukturen eben nicht alleinige Erklärung für unser Wesen sind.

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