Bücher mit dem Tag "niederland"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "niederland" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Die Macht der Geographie (ISBN: 9783423350433)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geographie

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Warum kämpft Russland so erbittert um einen Hafenzugang? Was steckt hinter Chinas globalen wirtschaftlichen Tätigkeiten? Wieso klammern sich die Briten an die Falklandinseln? Und wie hat die Kolonialisierung die politische und wirtschaftliche Situation der Welt von heute geprägt? Interessant, umfassend und kenntnisreich rollt Tim Marshall Weltgeschichte und Weltpolitik vor dem verblüfften Leser aus, der so viel zu kennen meint und jetzt doch alles in einem neuen Licht betrachten muss. Entscheidungen von Politikern sind niemals frei – sie sind begrenzt von der Geographie. 

    Der Leser kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Viele Überzeugungen werden in Frage gestellt, scheinbar willkürliche Ereignisse werden verblüffend logisch erklärt. Alles kenntnisreich, fundiert und mit Witz auf fast unwahrscheinlich wenigen Seiten präsentiert. Ein Anhang mit der zugrundeliegenden Literatur lädt zum Weiterstöbern ein. Die kurzen Kapitel, die jeweils ein eigenes Land bzw. Gebiet abhandeln, geben einen tiefen Einblick in andere Kulturen, ihre Geschichte und Völker. Erschütternd ist, wie viele aktuelle Probleme der Welt aus der Kolonialisierung stammen, durch Unwissenheit, Gier und eine bittere Gleichgültigkeit der europäischen Kolonialmächte produziert. 

    Eine hochinteressante Lektüre, die sich nicht aus der Hand legen lässt! Unterhaltsam und informativ, dabei stets sachlich und fundiert. Brillant!

  2. Cover des Buches Todesmärchen (ISBN: 9783442483129)
    Andreas Gruber

    Todesmärchen

     (570)
    Aktuelle Rezension von: julia_lesewelt

    Todesmärchen ist der 3. Teil der Reihe von Andreas Gruber rund um das Duo Sneijder/Nemez.

    Ich muss sagen, dass ich nach den ersten beiden Bändern schon ein kleiner Fan der Reihe war. Jetzt nach dem 3. Teil bin ich ein riesengroßer!

    Das Buch hat wirklich alles was einen guten Thriller ausmacht. Besonders die 2. Hälfte war mega spannend, so dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

    Sowohl Sneijder als auch Sabine sind ganz tolle Charaktere, die auch im Laufe der 3 Bücher jetzt eine interessante Entwicklung durchgemacht haben.

    Das Cover und der Titel fand ich auch sehr passend. Am Anfang hatte ich mich schon gefragt was es damit auf sich hat. Das wurde im 2. Teil dann komplett aufgeklärt.

    Das Ende lässt darauf schließen, dass es im nächsten Band wohl genauso spannend weitergeht. Ich werde jedenfalls an der Reihe dranbleiben und kann sie auch nur jedem wärmstens empfehlen.


  3. Cover des Buches TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern ... (ISBN: 9783423218450)
    Jussi Adler-Olsen

    TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern ...

     (109)
    Aktuelle Rezension von: eriS

    Nicky Landsaat lebt zusammen mit ihrer Familie in Amsterdam. Eine Bilderbuchfamilie sieht aber anders aus: ihr Vater ein richtiger Tyrann, ihre Mutter schluckt alles und verkriecht sich und ihre Geschwister sind drogenabhängig und sind kriminell. Als einzige der Familie hat sie es zu etwas gebracht und verfügt über einen hervorragenden Studienabschluss. Nicky bewirbt sich bei Christie NV, einer Beratungsfirma, die darauf spezialisiert ist grosse Firmen zu zerschlagen und kann tatsächlich am Trainee-Programm teilnehmen. Doch mit ihrer unkonventionellen Denkweise verursacht sie so manches Kopfschütteln und kommt dabei nicht überall gut an. Einzig der Chef von Christie NV, Peter de Boer, beeindruckt diese andere Denkweise und auch ihr Erscheinen. Nicky geniesst das vollste Vertrauen von Peter und wird auch für einen Auslandseinsatz eingesetzt. Leider ist das Ergebnis dieses Einsatzes jedoch nicht so wie gewünscht und sie verliert die Anstellung. Als Peter jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird und einen speziellen Auftrag erhält, wird Nicky zu seiner engsten Vertrauten. Er soll einen einflussreichen Öl-Konzern vernichten, darf aber niemanden sonst damit beauftragen. Doch bei der Bewältigung der Aufgabe gehen beide ein grosses Risiko ein und geraten in Gefahr. Können die beiden den Auftrag dennoch zu Ende bringen?

    Takeover ist sehr spannend geschrieben und fesselt einem bereits zu Beginn an das Buch. Es braucht eine gewisse Zeit bis der Leser die Zusammenhänge versteht, wenn sie aber dann Verstanden sind, dann ist man in der Geschichte gefesselt. Als Leser fiebert man richtig mit und hofft dass für Peter und Nicky alles gut ausgeht.

    Nicky wächst dem Leser bereits von Beginn an ans Herz. Sie versucht aus der Familie auszubrechen und für sich ein besseres Leben aufzubauen. Ihre Geschwister versucht sie immer wieder auf den richtigen Weg zu bringen und sie hat auch kein Problem damit ihre Meinung loszuwerden. Ihre spezielle Denkweise macht sie sehr sympathisch und lässt sie noch stärker dastehen. Das Schicksal spielt ihr übel mit, sie lässt sich aber durch nichts und niemandem unterkriegen. Den Unternehmer Peter konnte ich am Anfang nicht so einordnen. Zum einen kommt er als sehr hochnäsiger Geschäftsmann rüber, der keine Skrupel hat Firmen zu zerstören und den Menschen ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Je mehr der Leser jedoch über seine Geschichte erfährt desto mehr, versteht man diese Persönlichkeit. Mir wurde er im Laufe der Geschichte immer sympathischer.

    Obwohl es sich bei dem Buch nicht um einen klassischen Alder-Olsen handelt, den wir von der Sonderdezernat-Q-Reihe kennen, kann ich das Buch empfehlen. Es ist ein ruhiger, fesselnder Thriller mit starken Persönlichkeiten.

  4. Cover des Buches Der Schneeflockenbaum (ISBN: 9783492264976)
    Maarten 't Hart

    Der Schneeflockenbaum

     (47)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Die Hauptperson hatte es als Kind nicht leicht. Er hat unter starken Blähungen zu leiden, so dass er immer stank und er musste mehrmals am Tag auf die Toilette um ein großes "Geschäft" zu machen. Er konnte nur seine Kindheit gut verarbeiten, da er einen sehr guten Kumpel hat, Jouri. Sein Vater war ein überzeugter Nazi und alle im Dorf machten einen Bogen um diese Familie. Und der Protagonist stank halt äußerst, so dass aus diesen beiden Außenseitern dicke Freunde wurden. Das Problem bei dieser Freundschaft war nur, dass Jouri der Protagonisten alle seine Freundinnen ausspannte. Dies brach dem Protagonisten immer wieder das Herz. Trotzdem blieb er dem Jouri loyal. 

    Es ist eher eine fiktionale Biographie über eine Kindheit in den Niederlanden. Mir hat der Humor sehr gut gefallen. Und die einzelnen Begebenheiten wurden sehr plastisch dargestellt, so dass ich als Leser einen guten Bezug zu diesen Menschen herstellen konnte.

    Alles in allem kann ich das Buch sehr empfehlen. Es hat eine gewisse Leichtigkeit, es ist teilweise sehr lustig und es wird eine Entwicklung über einen Menschen dargestellt. Von der Kindheit bis in die mittlere Jahre. Es ist lesenswert!

  5. Cover des Buches Sommerhaus mit Swimmingpool (ISBN: 9783462044980)
    Herman Koch

    Sommerhaus mit Swimmingpool

     (140)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    Am Anfang steht ein Mordversuch, am Ende die Aufklärung einer Vergewaltigung. Beides wird erwähnt und nicht horrormäßig ausgemalt. Dazwischen erlebt man die Geschichte eines Arztes, der dem Eifersuchtswahn erlegen ist, dies aber nicht über die Emotion, sondern seinen getrübten Verstand auslebt. Koch versteht es nebenbei, eine sehr ironische Sicht auf den Umgang mit Tod und Krankheit in modernen Gesellschaften zu geben. Überhaupt mangelt es dem Roman nicht an Humor. Insofern ist das Buch ein psychologischer Thriller ganz ohne den Horror und den Blutrausch von Autoren in der Nachfolge von Stieg Larsson.

  6. Cover des Buches Das Tagebuch der Anne Frank - 14. Juni bis 1. August 1944. (ISBN: B00A4210K8)
    ohne Verfasserangabe

    Das Tagebuch der Anne Frank - 14. Juni bis 1. August 1944.

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Tagebuch der Anne Frank habe ich bereits vor einigen Jahren gelesen und wollte es nun noch einmal tun. Auch beim Re-Readen hat es mir wieder sehr gut gefallen, es hat mich berührt und bewegt. 
    Anne Frank hat für ihr sehr junges Alter meiner Meinung nach einen packenden und interessanten Schreibstil, so dass sie selbst sehr alltägliche Dinge so beschreibt, dass ich es sehr gerne gelesen habe.
    Es ist kaum vorstellbar, zwei Jahre in einem Hinterhaus zu leben ohne laute Geräusche, ohne Aktivitäten draußen, ohne Freiheit. Doch genau das müssen die acht Menschen aushalten, um zu überleben. 
    Beim Lesen des Tagebuches hatte ich das Gefühl, alles hautnah mitzuerleben, sowohl die Situation als auch die Gedanken und Gefühle von Anne. Sie vertraut sehr intime Dinge ihrem Tagebuch an, aber auch wichtige Dinge für die Zeit, in der sie lebt. Somit erfährt der Leser auch einiges über die Umstände, unter denen die Menschen zur damaligen Zeit gelebt haben. 
    Ich bin der Ansicht, dass jeder dieses Buch mindestens einmal gelesen haben sollte, da es ein trauriges Kapitel unserer Geschichte ist. Gleichzeitig ist Anne Frank für mich eine begabte Autorin, die versucht, unter den schwersten Bedingungen überhaupt zu (über)leben.

    Natürlich ist es nicht einfach, Tagebücher zu bewerten bzw. Tagebücher kann man gar nicht bewerten. Ich möchte trotzdem eine Bewertung über den Schreibstil und die Wichtigkeit des Textes als Dokument über den Zweiten Weltkrieg abgeben. Dafür kann ich meiner Ansicht nach nur die vollen fünf Herzen vergeben, denn Anne Franks Tagebuch hat mich auch beim zweiten Mal Lesen wieder bewegt, berührt und zum Nachdenken gebracht.
  7. Cover des Buches Unter dem Deich (ISBN: 9783492305099)
    Maarten 't Hart

    Unter dem Deich

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Schon bei den ersten Seiten wurde mir klar: Ja, das ist endlich mal wieder ein durch und durch wunderbares Buch von Maarten 't Hart!
    Fast so gut wie "Das Wüten der ganzen Welt"
  8. Cover des Buches Fünf Viertelstunden bis zum Meer (ISBN: 9783442714193)
    Ernest van der Kwast

    Fünf Viertelstunden bis zum Meer

     (104)
    Aktuelle Rezension von: PeytonS

    Die Erzählung wurde in einem Podcast zum Thema Liebe empfohlen. Das ist es auch. Liebe auf unter 100 Seiten. Es war eine nette Geschichte, die man in Fünf Viertelstunden durchlesen kann. Wirklich niedlich gemacht und gut zu lesen. Die Geschichte wärmt das Herz, und das nicht nur durch die Sonne Italiens. 

  9. Cover des Buches Schwarzes Wasser (ISBN: 9783832164188)
    Isa Maron

    Schwarzes Wasser

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Jaing

    Als Zufallskauf bermerkte ich erst nach dem Einstieg, dass es nicht der erste Band der Serie ist. War aber auch nicht weiter schlimm. Ich hatte nicht viel erwartet, wurde aber positiv überrascht. Ein richtig spannendes, gut geschriebenes Buch mit ebenso gut durchdachten Charakteren. Es ist weniger ein Krimi, sondern eher ein Thriller mit Krimi-Elementen, das teils recht heftig geschrieben ist - auf jeden Fall nichts für Kinder. Der einzig negative Punkt ist, dass die Polizei ziemlich unbedarft ist. Während die Leser schon nach der Hälfte des Buches 1+1 zusammenzählen können, tappt die Polizei völlig im Dunkeln. Da es aber spannend bleibt, vermag es dem Buch nicht wirklich zu schaden.

  10. Cover des Buches Das Mädchen mit dem Perlenohrring (ISBN: 9783837171969)
    Tracy Chevalier

    Das Mädchen mit dem Perlenohrring

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Eine Erzählung auf Grundlage von Gemälden zu schreiben, das klingt nach einer Übung aus einem Volkshochschulkurs für kreatives Schreiben. Tracy Chapmann aber erhebt sich meilenweit über Volkshochschulkursniveau. Meisterlich schlüpft sie in die Ich-Erzähler-Rolle der Magd Grit und lässt diese ihr Leben im Haus des berühmten Malers Vermeer. Grandios geschildert ist die erotische Spannung zwischen Maler und Modell.
  11. Cover des Buches Die Tänzerin von Auschwitz (ISBN: 9783746632483)
    Paul Glaser

    Die Tänzerin von Auschwitz

     (31)
    Aktuelle Rezension von: knuddelbacke

    Schon beim Lesen des Inhalts bekam ich Gänsehaut. Paul Glaser, Autor des Buches entdeckte bei einem Besuch in Auschwitz einen Koffer mit seinem Familiennamen.Er fängt an zu recherchieren und entdeckt das bisher gut gehütete Familiengeheimnis, um seine jüdische Herkunft und seine Tante Rosie, die Auschwitz überlebte und um die es in diesem Buch geht.


    Paul Glaser hat hier ein sehr emotionales und authentisches Buch geschrieben, ein Buch über das Leben seiner Tante Rosie. Ein Buch über den Holocaust, über den Nationalsozialismus, ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen. Mit Hilfe von Briefen,Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Gesprächen und Recherchen in Archiven hat er hier ein wenn auch erschütterndes, so dennoch mitreissendes Buch geschrieben. Besonders tragisch wird dem Leser vor Augen geführt wie schwer erinnern ist, wenn die Menschen doch lieber vergessen wollen. Und wer könnte es den Verwandten von Rosie verdenken?


    Es ist unglaublich zu lesen mit welchem Überlebenswillen sich die junge Frau im wahrsten Sinne des Wortes in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten durchs Leben tanzte oder besser gesagt zum Leben tanzt. Die einzige Möglichkeit zum Überleben ergriff sie beim Schopfe, so surreal das ganze auch klingen mag.


    Dieses Buch und die Geschichte um Rosie hat mich nicht nur zutiefst erschüttert sondern auch sehr stark berührt. Man beginnt als Leser darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben.

  12. Cover des Buches Mélodie d'amour (ISBN: 9783423144407)
    Margriet de Moor

    Mélodie d'amour

     (14)
    Aktuelle Rezension von: serendipity3012
    „Liebeskummer ist eine Krankheit, der Mensch des Mittelalters erkannte das an. Noch bis in unser aufgeklärtes siebzehntes Jahrhundert hinein lautete die medizinische Diagnose dieses Leidens: eine der schlimmsten Furien für Körper und Geist.“ S. 229

    Liebeskummer ist etwas, das die Figuren in Margriet de Moors Roman „Mélodie d’amour“ nur zu gut kennen. Er begegnet ihnen in verschiedenen Lebenslagen und in unterschiedlichem Alter. Der Roman ist in vier große Abschnitte gegliedert, in denen vier Geschichten erzählt werden, miteinander verbunden, aber doch für sich stehend.

    Zunächst einmal ist da Gustaaf, der seine Frau einst betrog und mit der anderen ein Kind bekam. Von Atie ist er längst geschieden, liebt sie aber immer noch, auch jetzt, da sie gestorben ist. Er nimmt auf seine persönliche Weise von ihr Abschied. Gustaaf und Atie haben vier Söhne, der jüngste von ihnen, Luuk, ist mit Myrte verheiratet, hat aber immer wieder Affären. Eine davon, Cindy, begleiten wir im zweiten Teil des Romans: Sie liebt Luuk verzweifelt und kann nicht anerkennen, dass ihre gemeinsame Zeit vorbei ist, dass Luuk ihre Gefühle nicht erwidert. Eine zweite Geliebte Luuks schließlich ist Rosalynde. Sie verlor früh ihre Eltern und hatte daraufhin eine sehr enge Beziehung zu ihrem älteren Bruder, auch er inzwischen tot. Sie kann ihn nicht loslassen. Und Myrte? Sie ist Luuks Ehefrau, duldet seine Affären und ist doch selbst gefangen in ihrer eigenen Erinnerung an eine andere Liebe.

    Margriet de Moor hat einen speziellen Erzählstil: Ihre Sprache ist einerseits einfach und recht schnörkellos, da ist nichts blumig oder verbirgt sich hinter Bildern und Metaphern. Ihre Geschichten, die Qualen, die ihre Protagonisten zum Teil durchmachen, wirken somit dadurch, dass einfach alles geradeaus ausgesprochen wird – und andererseits auch wieder nicht. Viel deuten ihre Protagonisten nur an – drei der vier Episoden werden von der Figur, um die es jeweils geht, selbst erzählt und interessanterweise sind es dabei nur die Frauen, die in der Ich-Perspektive berichten. Die Auslassungen muss der Leser also selbst füllen, oft deutet die Autorin nur an. Der Roman lebt – auch – von diesen Auslassungen. Luuk selbst übrigens, der der Bezugspunkt aller Geschichten ist, bleibt stets eine Nebenfigur, nie steht er selbst im Mittelpunkt.

    „Frauen sind frei, Männer sind auf der Hut.“ S. 278

    „Mélodie d’amour“ besteht also aus Episoden, aus Auszügen aus den Leben seiner Protagonisten. Es geht um die Liebe in den verschiedenen Varianten, um Eifersucht und Betrug, darum, wie sie den Menschen prägen kann oder gefangen hält, wenn er nicht loslassen kann. Im dritten Teil ist es nicht nur die romantische Liebe, von der wir lesen, wenn es um Rosalynde und ihren Bruder geht, um dessen erste Liebe auch, die nicht gut ausging. De Moor richtet nicht über ihre Figuren, sie wertet nicht, was diese tun, sie zeigt sie mit all ihren Schwächen und Fehlern. Und auch wenn Moral im Roman natürlich auch immer ein Thema ist, das mitschwingt, so überlässt sie es doch dem Leser, zu urteilen.

    Man muss de Moors Stil mögen, um diesen Roman gern zu lesen, denn man hat oft das Gefühl, dass man nicht richtig herankommt an die Geschichte, an ihre Figuren. Trotz der Distanz trifft einen der Roman, wenn man ihn lässt, weil er nur scheinbar unspektakulär von dem erzählt, was Menschen bewegt, wogegen sie kämpfen, was sie sich wünschen oder was sie ins Straucheln bringt. „Mélodie d’amour“ ist der unaufgeregte Roman einer großen Erzählerin, in dem sich jeder auf die eine oder andere Art wieder finden kann.
  13. Cover des Buches 70 Tricks, um nicht baden zu gehen (ISBN: 9783841503565)
    Gideon Samson

    70 Tricks, um nicht baden zu gehen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Was auch immer bei der Vermarktung des hübsch gestalteten Büchleins "70 Tricks, um nicht baden zu gehen" von Gideon Samson in Deutschland schief lief, dieses Buch ist ein sehr ernsthafter Appell an "bewusst alleinerziehende Mütter" aus Sicht eines neunjährigen Jungen, der sein Recht auf Familie einfordert.
    Gideon ist neun, wächst in einer Kleinstadt in den Niederlanden auf und ist wasserscheu!
    Gideons Mutter hat die in Holland durchaus übliche Befruchtung über Samenbank genutzt, um schwanger zu werden. Sie ist sehr bemüht, neben ihrer Arbeit ein Ohr für Gideons Probleme zu haben, versucht auch mit Psychologinnen und verschiedenen Strategien Gideon den Schwimmunterricht schmackhaft zu machen, aber Gideon ist sich sicher: Er kann es nicht, er will es nicht und überhaupt fehlt der Vater.
    Humorvoll beschreibt der Autor die Weltansichten und Ängste eines Neunjährigen und mir kam mehr als einmal der Verdacht, dass das Buch autobiographischen Inhalts sein könnte.
    In den Niederlanden ist Schwimmunterricht die allerwichtigste nationale Pflichtveranstaltung, ich glaube, es gibt in Deutschland nichts vergleichbares. Ausgerechnet da zu versagen, ist einfach undenkbar!
    Aber auch ich erinnerte mich zurück in die Schulzeit, in den allgemein verhassten Schwimmunterricht, der tatsächlich hauptsächlich aus  Ausreden und Sich krankmelden bestand. Heute gehe ich gerne schwimmen, aber als Kind, gerade im Alter der Pubertät mit Leistungsdruck schwimmen zu müssen, ist -glaube ich- das Schlimmste, was man einem Kind antun kann.
    Sieger waren die, die es schafften, sich vom Arzt mit Attest dauerhaft befreien zu lassen.
    Aber eben genau das geht in den Niederlanden nicht.
    Das Buch ist unglaublich warmherzig und rührend, phasenweise sehr lustig, es ist nur eins nicht: Es ist KEIN Kinderbuch!
    Ich sehe es als ernsthaften Appell an Mütter, die der Meinung sind, Kinder können ohne Vater glücklich und vollständig aufwachsen, die im Alltagsstress zwar zuhören, aber eben nicht verstehen.
    Zu der Textstelle an der Gideons Mutter einen Fremden bittet, das Kind zur Schwimmveranstaltung zu fahren, da sie eine Panne hat, möchte ich folgendes sagen: Meine Mutter hätte genauso gehandelt! Mit 9 Jahren ist ein Kind, das so aufwächst sehr selbstständig und auf sich gestellt. Ich musste bereits mit 6 Jahren mein eigenes Essen kochen und war den ganzen Tag alleine. Ich denke auch, dass in einer Kleinstadt in den Niederlanden zu früheren Zeiten eine andere, heilere Welt herrschte, nicht vergleichbar zu deutschen Grosstädten!
    Dass "Kinder" heute im Alter von 18 Jahren oft so unselbstständig sind, wie ich es erlebe, führe ich darauf zurück, dass man sie eben nicht ihre Erfahrung machen lässt.
    Schade, dass das Buch so vehement in den Boden getreten wurde von Müttern, die allzu wortwörtlich die Geschichte lasen und nicht die verzweifelte Botschaft hören konnten ... vielleicht aber auch nicht hören wollten, weil sie in einer ähnlichen Situation sind?!?


  14. Cover des Buches Chatroom-Falle (ISBN: 9783732013364)
    Helen Vreeswijk

    Chatroom-Falle

     (59)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear
    Name: Chatroom-Falle

    Autor: Helen Vreeswijk

    Genre: Slice of Life, Krimi, Drama

    Preis: € 12,90

    Seiten: 304

    Sprache: Deutsch

    Erscheinungsjahr: 2009

    ISBN: 978-3-7855-6619-0

    Verlag: Loewe Verlag GmbH





    Klappentext:

    Ein regnerischer Tag im Juni, irgendwo in der niederländischen Provinz. Zwei Mädchen liegen bewusstlos hinter einer Bushaltestelle.

    Was ist passiert?

    Marcia und Floor kennen sich seit der siebten Klasse. Nach der Schule treffen sie sich, um zu chatten. Und manchmal ziehen sie sich vor der Webcam aus. Warum auch nicht? Schließlich können ihnen die Typen hinter ihren Rechnern doch nichts anhaben, oder? Da landet das Angebot einer Modelagentur in Floors Posteingang. Und voller Hoffnung machen sich die Mädchen auf den Weg zum Fotoshooting ...


    Das, was Marcia und Floor im Chatroom passiert, ist kein Einzelfall. Als Kriminalbeamtin erlebte Helen Vreeswijk nur zu oft, wie Jugendliche via Internet Opfer von Missbrauch und Gewalt wurden. Um Mädchen und Jungen vor den Gefahren des vermeintlichen anonymen Chatrooms zu warnen, hat sie dieses fesselnde Buch geschrieben.


    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht ganz sicher, was ich von dem Buch erwarten dürfte, als ich es mir vor ein paar Wochen aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Zumal der letzte Satz des Klappentextes arg nach "Das Internet ist voller Gefahren, nur Gefahren und unsere Kinder müssen auf jeden Fall davor beschützt werden 1!!!111!!!1" - weswegen ich nicht sehr viel erwartet habe. Meine Erwartungen wurden erfüllt, aber irgendwie auch gleichzeitig wieder nicht. Es wird zwar vor dem Internet gewarnt, allerdings nicht in dem übertriebenen Ausmaße, wie ich es erwartet hätte.

    Nun ja, zur Story: Sie beginnt mit dem Teil, als Marcia und Floor wie im Klappentext erwähnt bewusstlos hinter einer Bushaltestelle aufgefunden werden. Danach wurde die Story in zwei aufeinanderfolgende Teile getrennt. Im ersten Teil geht es nur um die Mädchen und wie sich die ganze Situation entwickelt hat. Wie es dazu kam, dass sie am Ende an der Bushaltestelle gelandet waren. Und auch ihre ganzen Abenteuer und Erlebnisse im Internet. Es ist schon unterhaltsam, zu lesen, welche Programme und Internetseiten zu der Zeit, als das Buch geschrieben/veröffentlicht wurde, so beliebt waren. Ich kann mir gut vorstellen, dass heutige Teenies allerdings mit Namen wie "MSN" schon nichts mehr anfangen können. Dennoch kommt deutlich herüber, um welche Art von Programmen/Seiten es sich handelt, daher sollten auch heutige Teenies keine Probleme damit haben, das Buch zu lesen. Der zweite Teil spielt nachdem die Mädchen gefunden wurden, hier spielt allerdings der Fokus auf den ermittelnden Beamten, kaum noch auf den Mädchen. Genauer gesagt werden sie nur noch in zwei oder drei Kapiteln betrachtet, aber auch nicht so richtig. Zwar finde ich es gut und interessant, den Ermittlungsverlauf bis zum Ende zu folgen, allerdings bleiben die Dinge zwischen Floor und Marcia doch ziemlich unausprochen, aus der Sicht des Lesers. Das letzte Kapitel ist auch viel zu schnell runtergerattert, mich würde schon interessieren, wie die beiden Mädchen die Ereignisse miteinander und getrennt voneinander verarbeiten können. Das hat leider so ein bisschen gefehlt ... was ich dagegen toll finde, dass die Autorin auch zeigt, dass es nicht nur sexbesessene böse Typen im Internet gibt, sondern auch gute, die es ernst mit dem meinen, was sie sagen. Im ersten Teil war ich so hin und hergerissen, wer nun fake ist und wer nicht und ich muss zugeben, dass mir das nicht immer leicht viel. Auch musste ich oft genug an meine erste Zeit im Internet denken, allerdings bei so manchen Dingen denke ich mir, dass sie doch mal auf die Alarmglocke, falls sie denn vorhanden war, auch hätten hören sollen.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch wenn unangenehme Themen angesprochen werden, ist es trotzdem noch leserschonend geschrieben. Es gibt kein detailliertes Bild, aber man kann es sich trotzdem sehr gut zusammenreimen, was dort passiert ist, ohne, dass es einem im großen Detail auf die Nase gerieben wird. Möchte man angesichts des Themas aber auch ehrlich gesagt nicht. Auch werden noch andere Themen angesprochen, jedoch kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht sagen, in wie weit sie realistisch sind oder nicht.


    Leseprobe:

    Samstag, 23. Juni 2007


    Ungeduldig sah Geert de Vogel auf seine Armbanduhr. Ihnen blieben noch fünfzehn Minuten bis zur Abfahrt des Busses. Im letzten Jahr war die Haltestelle an die Umgehungsstraße außerhalb des Dorfes verlegt worden. Das bedeutete einen Fußmarsch von fast zehn Minuten, und wenn Riet weiterhin so trödelte, würden sie es nicht schaffen.

    Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen. >>Riet, nun mach endlich! Es ist gleich halb fünf. Wenn du dich nicht beeilst, fährt der Bus ohne uns ab und wir müssen eine Dreiviertelstunde auf den nächsten warten.<<

    Im ersten Stock schlug eine Tür zu und Riet tauchte oben auf der Treppe auf. >>Immer mit der Ruhe! Ich bin so gut wie fertig, muss nur noch rasch die Tasche packen ...<<

    Seufzend folgte Geert seiner Frau in die Küche. Ihr Sohn Pim, der in der 35 km entfernten Stadt wohnte, hatte sie eingeladen. Wie immer hatte Riet darauf bestanden, das Abendessen vorzubereiten. Sorgfältig stapelte sie die Tupperdosen der Große nach in die Tasche.

    >>Trägst du das bitte?<<, fragte Riet gut gelaunt und ging an ihm vorbei in den Flur. Während Geert hektisch auf die Küchenuhr blickte, zog Riet sich in aller Seelenruhe die Schuhe an.

    >>Regnet es noch?"<< Ohne seine Antwort abzuwarten, griff sie nach dem Schirm.

    >>Ja, es nieselt. Jetzt lass uns aber gehen.<<

    >>Und die Terassentür? Hast du die abgeschlossen? Moment noch, jetzt hätte ich fast meine Lesebrille vergessen.<<

    Sie hastete an Geert vorbei ins Wohnzimmer und suchte in den Schubladen des Büfetts nach ihrer Brille. Geert sah ein weiteres Mal auf seine Armbanduhr. >>Riet!<<, brummte er.

    Zufrieden lächelnd hielt sie das Brillenetui hoch und ging an ihm vorbei aus dem Haus.



    Fazit:

    Das Buch hat mich insofern positiv überrascht, dass es weder das Internet als die Hölle/Hort des Bösen, noch alle seine Nutzer als Teufel/Dämonen abgeklatscht hat. Zwar hatte es irgendwo eine warnende Wirkung, das kam allerdings von meinen eigenen Alarmglocken, die hier und da schrillten. In Situationen, in denen ich mir dachte "Tu das nicht, das ist doch gefährlich!", kam es ganz besonders rüber. Zwar finde ich es schade, dass man in der zweiten Hälfte von den beiden Mädchen nicht mehr so viel mitbekommt, stattdessen lernt man viel über das Innen- und Privatleben der Ermittler, allerdings fiel es mir persönlich schwer, sie anhand der ähnlich klingenden Nachnamen auseinander zu halten. Nichtsdestotrotz hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen, wie man es bei diesen Themen haben kann und würde schon sagen, dass man das Buch lesen kann. Auch würde ich es empfehlen, das Buch in der Schule zu lesen, so ab der sechsten oder siebten Klasse aufwärts. Zum einen wäre es keine trockene Schullektüre, zum anderen wären die Schüler alt genug, mit diesen Themen umzugehen und zu verstehen. Und auch, in Punkto Sicherheit etwas zu lernen. Insgesamt vergebe ich dem Buch vier Rubine.
  15. Cover des Buches Schlachtenzeit (Die Deutschlands Bürgerkrieg Saga 2) (ISBN: B07C79T3NL)
  16. Cover des Buches Da waren's nur noch zwei (ISBN: 9783846600160)
    Mel Wallis De Vries

    Da waren's nur noch zwei

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Gotje

    Vielleicht hat mir dieses Buch so gut gefallen, weil das letzte Buch, das ich gelesen habe, komplett schrecklich war, aber ich habe es von vorne bis hinten geliebt. Der Prolog allein war schon total spannend. Dann ging es mit der eigentlichen Geschichte los und es hat mir total Spaß gemacht. Ich fand es mega interessant, die Beziehungen der Mädchen untereinander zu lesen und wie diese kleinen Spannungen sich aufbauschen. Es hat sich angefühlt wie ein Kammerspiel, ich fand es richtig toll. Und als dann die erste verschwunden ist ging es natürlich richtig los und wurde immer spannender, auch, wie die Panik der anderen sich immer weiter gesteigert hat, war total interessant zu sehen. Die Verfolgungswahn-Szenen haben mir richtig gut gefallen, ich hatte teilweise wirklich Herzrasen. Ich muss zugeben, ein bisschen habe ich mich da auch selbst hineingesteigert, weil ich auch unbedingt mal wieder einen Adrenalin-Lesemoment haben wollte, aber es war auch einfach mega geschrieben. Das Ende hätte ich mir ein bisschen anders gewünscht, aber auch mit diesem Ende kann ich gut leben. 

    Insgesamt hatte ich einfach total Spaß und habe das Buch an einem Tag durchgelesen. Würde es definitiv zu meinen Jahreshighlights zählen

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