Bücher mit dem Tag "non-fictional"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "non-fictional" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783890296005)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (4.095)
    Aktuelle Rezension von: leseHuhn

    Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg, von Hape Kerkeling, erschienen im Malik-Piper Verlag am 14. Oktober 2021
    Jubiläumsausgabe 368 Seiten 

    Klappentext 
    Juni 2001: Es ist ein nebelverhangener Morgen, als Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster Entertainer und bekennende Couch potato, endgültig seinen inneren Schweinehund besiegt und in Saint-Jean-Pied-de-Port zur Wanderung seines Lebens aufbricht. Sechs Wochen liegen vor ihm, allein mit sich und seinem elf Kilo schweren Rucksack: über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des heiligen Jakob, seit über 1000 Jahren Ziel für Gläubige aus der ganzen Welt. 

    Meine Meinung 
    Ich traue mich und gehe mit Hape Kerkeling den Jakobsweg, und direkt von Anfang an stimme ich Hape zu. Die Übernachtung im Refugium ist nichts, wer möchte da bitte schlafen? Also eine einigermaßen gut geführte Jugendherberge hat weitaus mehr Charme. Mehrbettzimmer, wo Männlein und Weiblein zusammen übernachten, vollkommen Fremde! Nein, das wäre nicht mein Fall. Aber zum Glück gibt es genügend andere Varianten zum Übernachten. Und zum 11 kg schweren Rucksack sei gesagt, man überdenke bitte mehrmals, ob man das wirklich auf seinen Weg braucht!
    Nun zum interessanten Teil .... der Jakobsweg. Mit vielen ausführlichen Beschreibungen wandert man ihn mal mehr, mal weniger schwungvoll. Es gibt teilweise wunderschöne Landschaften, aber auch genauso monotone Landschaften. Der Weg ist mitunter sehr beschwerlich, es gilt einige hohe Berge zu besteigen und auch wieder runter zu kraxeln. Hier und da nutzt Hape Kerkeling aus Gründen der Erschöpfung auch mal den Bus, das auch erlaubt ist. Lediglich die letzten 100 km müssen gewandert werden.
    Das am Ende jeder Tagesetappe ein Stempel ins Pilgerbuch kommt und am Ziel eine Urkunde, sollte jeder wissen.
    Doch wie hat sich Hape Kerkeling auf dem Jakobsweg geschlagen? Ich würde sagen, sehr gut. Die ersten Etappen hat er still und alleine genossen, mit sich ins Reine kommen, seinen Gedanken freien Lauf lassen. Und das war wirklich unterhaltsam, was wir als Leser hier erfahren. Einen sehr privaten und persönlichen Hape.
    Nach einigen Etappen hat er dann doch etwas Unterhaltung gesucht und gefunden. Manche haben ihn nur sehr kurz begleitet, und man war froh, sie wieder abgehangen zu haben. Aber zwei Frauen haben sich in Hapes Wanderherz geschlichen, das Trio war so toll miteinander, sie haben sich ergänzt. Irgendwie ohne große Worte verstanden, teils ging man gemeinsam, weil das Tempo gerade harmonierte und streckenweise ging auch jeder mal in seinem Tempo. Aber abends hat man immer wieder zusammengefunden. Ich bin fest davon überzeugt, das einige Pilger etwas neidisch auf dieses Trio waren.

    Fazit 
    Für Fans von Hape Kerkeling ein must read, und auch für alle, die den Film darüber gesehen haben, sollten das Buch lesen. Für mich war das ein natürlicher und persönlicher Hape Kerkeling. Authentische Beschreibungen, ernste Gespräche, lustige Zufälle und ganz viel Hape. Ich vergebe 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.

  2. Cover des Buches Maria, ihm schmeckt's nicht! (ISBN: B0045383W0)
    Jan Weiler

    Maria, ihm schmeckt's nicht!

     (1.147)
    Aktuelle Rezension von: MoniqueH

    Jan Weiler schreibt Geschichten die teils basiert sind auf sein eigenes Leben. Dieses Buch beschreibt den Anfangsjahren in seine Beziehung, später Hochzeit und die ersten Lebensjahre. Wichtig ist dabei das er eine Frau geheiratet hat die eine italienische Vater hat. Vieles in dieses Buch dreht um den Vater. Der ist originell und sich selbst. Jeder muss sich ihm anpassen ob er will oder nicht es passiert einfach. Jan kommt dadurch in viele komisch und unmögliche Situationen und erzählt es so als ob man selbst daneben sitzt.

    Lachen vorprogrammiert.

  3. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (885)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter" erhebt sich über die Klippen der Autobiografie zu einem monumentalen Werk, das nicht nur eine historische Epoche durchwandert, sondern auch die Finessen menschlicher Widerstandsfähigkeit und die zärtliche Umarmung des Lebens selbst einfängt. Diese literarische Erinnerung, die durch eine Sprache von seltener Schönheit getragen wird, vermittelt nicht nur die Trostlosigkeit der irischen Armut, sondern auch die triumphierende Menschlichkeit, die selbst in den widrigsten Umständen gedeiht.

    McCourt zeichnet seine Jugendjahre mit einer Ehrlichkeit und Unverblümtheit, die sowohl herzzerreißend als auch herzerwärmend ist. Die Gestaltung der Figuren, allen voran der junge Frank und seine kämpferische Mutter Angela, geht über eine einfache Darstellung hinaus. McCourt vermittelt nicht nur ihre äußeren Kämpfe, sondern auch ihre inneren Stärken und Schwächen mit einer Sensibilität, die den Leser auf eine intime Reise durch das menschliche Wesen mitnimmt.

    Die Erzählweise, durchzogen von einer dunklen Komik, lässt die Leserschaft zwischen Lachen und Tränen schwanken. McCourt beherrscht die Kunst des Erzählens mit einer Anmut, die es vermag, selbst die düstersten Episoden des Lebens mit einer Lichtspur zu versehen. Seine Prosa ist von einem Rhythmus geprägt, der die emotionale Resonanz jeder Zeile intensiviert.

    Die historische Genauigkeit und die detaillierte Schilderung der irischen Lebensverhältnisse in den 1930er und 1940er Jahren sind beeindruckend. Der Autor verweilt nicht nur auf den äußeren Umständen, sondern durchdringt auch die sozialen und kulturellen Nuancen, die das Leben der McCourts prägten. Dies verleiht dem Werk eine historische Tiefe, die über den persönlichen Erfahrungshorizont hinausreicht.

    "Die Asche meiner Mutter" ist nicht nur ein literarisches Monument, sondern auch eine Feier des Lebens in all seinen Facetten. McCourt erhebt die Widrigkeiten seines Aufwachsens zu einer universellen Hymne, die die Menschlichkeit in ihrer reinsten Form widerspiegelt. Seine Erzählung ist eine zutiefst bewegende Ode an die Überlebenskraft der Liebe, der Hoffnung und des Humors, selbst in den härtesten Zeiten.

    Insgesamt präsentiert "Die Asche meiner Mutter" eine meisterhafte Fusion von Erinnerung und Literatur. Frank McCourt hat nicht nur die Chronik seiner Jugend niedergeschrieben, sondern auch ein zeitloses Werk geschaffen, das durch seine außergewöhnliche Schönheit und die tiefgreifende Menschlichkeit in Erinnerung bleibt. Ein Buch, das den Leser durch seine Zärtlichkeit und Authentizität gleichermaßen berührt und belebt.

  4. Cover des Buches In die Wildnis (ISBN: 9783492957779)
    Jon Krakauer

    In die Wildnis

     (394)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Krakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".

    Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.

    Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.

    Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.


  5. Cover des Buches Mami, muß ich sterben? (ISBN: 9783492112482)
    Chris Oyler

    Mami, muß ich sterben?

     (16)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Dieser Bericht einer Mutter die ihr Kind verliert erzählt von diesem schlimmen Schicksal mit allen Facetten.

    Es ist zwar nur die Mutter die berichtet, aber es gelingt ihr sehr gut auch die Sicht des Vaters, der Geschwister, der Großeltern und des betroffenen Kindes selbst zu schildern.

    Außerdem erzählt sie wie das Schicksal alle Bereiche des Lebens und der Familie verändert.

    Sie kann die Gefühle sehr gut zum Ausdruck bringen. Diese sind sehr Facetten reich und verändern sich auch im Laufe dieser Erfahrung. Sie beschreibt es sehr gut, so dass man es gut nachvollziehen kann ohne dass es zu sehr gefühlsduselig wird. Allerdings bleibt es nicht aus, dass man doch mal hier und da ein Tränchen verdrückt.

    Bestimmte Themen oder Situationen schildert sie eher sachlich. Das finde ich sehr gut gelungen, denn die Wahl wann es eher sachlich und wann eher gefühlsmäßig erzählt wird ist zur Situation passend.

    Sie nimmt den Leser wirklich mit.

    Das Buch endet nicht mit dem Tod des Kindes sondern geht auch noch ein wenig darüber hinaus, was ich durchaus interessant finde. Wie es dann noch weiter geht, wie die Familie mit dem Tod umgeht, wie die Trauer aussieht und wie sie heute damit umgehen.


    Fazit: Ein sehr gelungenes Buch.

  6. Cover des Buches Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (ISBN: 9783866478367)
    Dee Brown

    Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In diesem Buch wird mit viel Liebe und Sorgfalt und ohne Verschönerungen die Vertreibung der Indianer aus ihrem eigenen Land beschrieben. Grausame und sinnlose Schlachten und immer wieder Verträge die die Indianer gutgläubig unterschreiben, aber im Endeffekt damit ihr eigenes Todesurteil unterschreiben. Ein sehr ehrlicher, schockierender und bewegender Bericht.

  7. Cover des Buches Mein Haus in Wales (ISBN: 9783894052836)
    Jan Morris

    Mein Haus in Wales

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Mein Haus in Wales" ist eine Art Reisebericht und somit auch in der National Geographic-Reihe von Malik erschienen, aber ein wirklicher Reisebericht ist es nicht, denn die Journalistin und Autorin Jan Morris schreibt in diesem Buch über ihr Heimatland. Sie nimmt den Leser mit in ihr Haus in Wales, dass sie gemeinsam mit ihrer Partnerin und einigen Tieren bewohnt. Auf wunderbare Weise führt sie einen durch ihr Haus, beschreibt die verschiedenen Räume und die Geschichte des Hauses. Damit verknüpft sie die Geschichte des Landes Wales, von den frühesten Anfängen bis hinein in die Gegenwart. Die große Geschichte des Landes wird lebendig, ebenso wie kleine Geschichten der örtlichen Bewohner, die manchmal herzerwärmend und lustig sind, manchmal auch nachdenklich stimmen. Dazu kommt auch noch eine große Portion Persönlichkeit, wenn Jan Morris aus ihrem eigenen Leben erzählt oder davon, was sie mit diesem Haus verbindet. Es ist wunderschön, die Geschichten von einzelnen Gegenständen zu hören, z.B. von bestimmten Büchern, einem Schiffsmodell oder einer Skulptur im Garten: Die Autorin hat viel von Reisen mitgebracht und erzählt davon auf sehr interessante Weise. Ich hab jede Seite in diesem Buch geliebt, und das, obwohl ich gar keine Erwartung daran hatte (ich kannte die Autorin nicht und habe einfach online zugegriffen, weil ich Bücher über Wales gesucht habe und das Buch gebraucht nur zwei Euro gekostet hat). Jan Morris hat einfach einen wunderbaren Stil und alles, was sie in diesem Buch geschrieben hat, fand ich interessant und begeisternd. Ich habe das Gefühl, dass ich Wales durch dieses Buch wirklich besser verstehe, bzw. dass sie mir ihr Land wirklich nahe gebracht und tiefe Einblicke gegeben hat, die man im Reiseführer so nicht findet. Ein einzigartiges Buch, das ich mit Sicherheit noch mehrmals lesen werde!
  8. Cover des Buches Auf den Gipfeln der Welt (ISBN: 9783492959735)
    Jon Krakauer

    Auf den Gipfeln der Welt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: ***Chrissy***
    "Auf den Gipfeln der Welt" besteht aus einzelnen Reportagen. In einigen beschreibt Jon Krakauer eigene Erlebnisse. So berichtet er u.a. von seinen Erfahrungen auf der berühmt berüchtigten Eiger Nordwand in der Schweiz, dem Mount McKinley oder dem Devils Thumb. Andere Berichte widerrum handeln von anderen weltbekannten Gipfelstürmern und ihren spleenigen Eigenarten. So werden mitunter die Burgess-Zwillinge oder der Boulderer John Gill beschrieben. Wieder andere Berichte handeln von Aktivitäten, die zwangsläufig mit dem Bergsteigen einhergehen, wie etwa das Gletscherfliegen oder das mehrwöchige Zelten in völliger Isolation. Insgesamt ist das Buch sehr informativ und spannend. Man lernt viel über das Bergsteigen und alles was damit verbunden ist, ohne von Fakten erdrückt zu werden.
  9. Cover des Buches Mord im Auftrag Gottes (ISBN: 9783492045711)
    Jon Krakauer

    Mord im Auftrag Gottes

     (25)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    Inhalt:

    Im Juli 1984 findet Allen Lafferty seine Frau Brenda und seine 15 Monate alte Tochter Erica ermordet in der gemeinsamen Wohnung. Der Verdacht fällt sehr schnell auf Allens Brüder Ron und Dan, mormonische Fundamentalisten.


    Anhand der Morde entwirft Jon Krakauer ein komplexes Bild der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und bietet Einblicke in Überzeugungen, die Geschichte usw. der Mormonen bzw. der mormonischen Fundamentalisten.


    Mein Eindruck:

    Ich hatte mich bislang nur wenig mit den Mormonen beschäftigt und war beim Lesen ernsthaft erschrocken und entsetzt ob der bizarren Gedankenwelt und der obskuren Einstellungen der Mitglieder.

    Alles in allem ist Jon Krakauer ein sehr spannendes Buch gelungen, das fesselt, sich flüssig liest und sehr lehrreich ist. Ich habe durch 'Mord im Auftrag Gottes' sehr viel gelernt, fand den Detailreichtum von Krakauers Schilderungen jedoch bisweilen zu ausufernd und unnötig. Auch hat mir zuweilen der rote Faden gefehlt, und ich empfand das Buch als etwas unstrukturiert.


    Mein Resümee:

    Sehr empfehlenswert!

  10. Cover des Buches Als die erste Atombombe fiel (ISBN: 9783473472659)
    Hermann Vinke

    Als die erste Atombombe fiel

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Gilfaen
    Ein japanischer Erziehungswissenschaftler Arata Osada sammelte während des Anfangs der 50er Jahre zunächst für persönliche Forschungen 3000 Berichte japanischer Kinder, die die erste der beiden Atombomben, abgeworfen am 6.August 1945 durch die Enola Gay unter der Leitung von Oberst Paul Tibbets und auf Befehl des damaligen Präsidenten Truman, überlebt hatten. Als er jedoch erkannte, was gerade "die Bombe mit den Kindern von Hiroshima angerichtet hatte", konnte er die Berichte nicht einfach für die Schublade belassen. Er wählte aus den 3000 Berichten 105 Berichte aus, die er weder nach Rechtschreibung noch nach Satzkonstruktionsfehlern berichtigte und brachte diese Sammlung 1951 unter dem Titel "Genbaku no Ko" (Kinder der Atombombe) heraus, trotz einer von den amerikanischen Besatzern verhängten Nachrichtensperre bzw. einer starken Zensur. Insgesamt 20 Berichte hat Hermann Vinke für sein Jugendbuch "Als die erste Atombombe fiel" (erstmals 1980 erschienen) ausgewählt, trotz der Gedanken, ob man diese "grauenhaften Einzelheiten und der tiefen Verzweiflung" überhaupt Jugendlichen zeigen möchte oder auch darf. Unterlegt sind die Berichte der Kinder von Hiroshima mit Bildern und Sachtexten, die die Thematik für einen jungen, nicht geschichtsversierten Jugendlichen erklärbar machen sollen; u.a. z.B. wird ein Interview mit Major Paul Tibbets abgedruckt, welches er im August 1981 der Zeitschrift 'metall' gab oder aber es wird die Situation der koreanischen Minderheitsbevölkerung während und auch nach des 2. Weltkrieges geschildert und deren schlechte Versorgung nach dem Atombombenangriff. Meiner Ansicht nach wurde mit diesem Buch ein Auftrag im Sinne der Friedenserziehung erfüllt. Das Buch hat nicht nur erzählende, sondern auch eine dokumentarische Komponente, die es dem Leser einfacher machen sich in bestimmte Dinge mehr zu vertiefen bzw. Hintergründe zu verstehen oder auch die japanische Lebensweise zu verstehen. Dabei wird man geschüttelt, entweder vor Ekel oder aber, vor allem als Leser des Interviews von Paul Tibbets, vor Unverständnis. Dieses Buch soll verstehen lernen und eine Grundlage zur Friedenserziehung bieten. Und dafür muss ich dem Herausgeber ein Lob aussprechen, es ist ihm gelungen die Waage zu halten zwischen starker "Dramatisierung" und sachdienlicher Argumentation. Die Berichte der Kinder sind starke, emotionale Berichte; Berichte natürlich, die ohne eine gewisse "Schrecklichkeit" nicht auskommen. Damit ist nicht nur die Bilder gemeint, die sich den Kindern einprägen (Menschen, von denen man nur noch Schatten sieht z.B.), sondern auch die Ängste, die sehr authentisch und realistisch beschrieben werden - die Suche nach den Eltern, die Angst vor dem Sterben in den Flammen, der Umgang mit den Verlust von Bekannten und Freunden... Mit diesem Buch ist ein Schritt in die richtige Richtung gegangen, um nicht nur Aufklärung, sondern auch Dialog und Verständigung zu betreiben im Sinne davon, dass es "nie wieder Hiroshimas gibt".
  11. Cover des Buches Alaska-Fieber (ISBN: 9783492400077)
    Wolf-Ulrich Cropp

    Alaska-Fieber

     (5)
    Aktuelle Rezension von: christiane
    leider von 1977 (ersichtlich durch Iditarod-Hundeschlittenrennen im Rahmen der Geschichte) - wenig interkulturell reflektiert, mehr der Europäer in der eisigen Weite, stark geprägte Vorurteilshaltung hinsichtlich althergebrachter Meinungen und Geschichten aus dieser Gegend ...interessant und spannend, aber kaum analytisch bzw. mit dem Wunsch Vorgänge vor Ort wirklich verstehen zu wollen - reine Aussenperspektive
  12. Cover des Buches Das glücklichste Volk (ISBN: 9783421043078)
    Daniel L. Everett

    Das glücklichste Volk

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Kaivai
    "Kai" heißt Tochter in der Sprache der Piraha. Wäre ich so wie Daniel Everett (im Jahr 1977) bei ihnen aufgetaucht, hätten sie meinen Namen recht ulkig gefunden. Und gelacht. Sie lachen gern und lächeln viel. Obwohl das Leben oft grob zu ihnen ist. Die Krankheiten, vor allen die Malaria, die wilden Tiere, Jaguare, Kaimane, Schlangen, Taranteln. Halb so alt wie wir werden sie. Grob sind sie aber auch untereinander. Und zu Fremden. Da wird schonmal einer Frau, die am Strand liegt und eine Steißgeburt erleidet über viele Stunden nicht geholfen. Bis sie und ihr Kind tot sind. Wenn die Männer besoffen sind können sie richtig eklig werden. Und es kam auch vor, dass ein Teenager einen Nachbar eines anderen Stammes erschossen hat. Für eine Storchenseele (das ist eine Seele, die von einem Storch in die Welt gebracht wurde) ist das harter Tobak. Die Pirahas sind Piranhaseelen. Grobheiten gehören zum Selbstverständnis und wer sich nicht selber helfen kann, ist selber schuld. Auch wird gern mal der Zusammenhalt des Piraha-Volkes (sowieso schon klein genug, ca. 400 beim Schreiben des Buches) auf Kosten volksfremder gestärkt. Sehr unsympathisch im Grunde genommen. Aber warum liebt der Autor dies Volk so und nennt es sogar das glücklichste? Das hat viel mit seiner eigenen Geschichte zu tun. Er kommt als Missionar. Und er geht als Atheist. Er nennt das seine Entkehrung. Insgesamt sieben Jahre lebt er bei ihnen (zumeist mit Frau und Kindern) und lernt sie so Schritt für Schritt kennen. Ihr Weltbild spiegelt sein eigenes und dies erscheint ihm immer fragwürdiger. Auch seine Missionierung endet im Unvorhergesehenen . Am Morgen nach einer Diashow mit lauter Jesusbildern und Bibeltext in Pirahasprache kommt ein Piraha zu ihm und sagt: "Die Frauen haben Angst vor Jesus. Wir wollen ihn nicht. Letzte Nacht ist er in unser Dorf gekommen und wollte Sex mit unseren Frauen haben. Er hat sie durchs Dorf gejagt und versucht ihnen seinen großen Penis reinzustecken." Und dann zeigte er, wie groß der Penis war. Ein Meter! Ganz große Klasse an diesem Buch sind die Anekdoten über das Leben im brasilianischen Dschungel, die Daniel Everett immer wieder einflicht in das Korsett des Buches. Das Korsett ist die Sprache der Piraha. Der Autor ist Linguist. Und je weniger er sich als Missionar versteht, destso mehr versteht er sich als Wissenschaftler. Der Erforschung dieser Sprache widmet er sich mit viel Herzblut. Und aus linguistischer Sicht mit Recht. Die Sprache ist außergewöhnlich. Hat nur elf Phoneme (b, g, p, t, k, x, s, h, i, a, o). Hat keinen Numerus (Singular & Plural). Keine Zahl- und keine Farbwörter. Und keine Nebensätze. Ein "oder" gibt es auch nicht. Statt "Ich komm heut oder morgen zu dir", sagen die Piraha "Ich komm heut zu dir. Ich komm morgen zu dir. Ich weiß es nicht": Aber ihre Verbformen haben es in sich: 65.000 (bsw. im englischen gibt es gerade mal 5). Hochinteressant, was Daniel Everett linguistisch erzählt und erklärt. Aber auch sehr anstrengend! Mein kakakai (das heißt "Kopf" auf Piraha) rauchte wie ein Osterfeuer. "Leben", "Sprache" und "Schluss" heißen die drei Kapitel des Buches. Das letzte Kapitel war vergleichsweise kurz, aber hat mir die größte Lesefreude bereitet. Am Ende hab ich mich gefragt: sind die wirklich so glücklich, wie der Autor denkt? Ja, vielleicht, weil sie ganz unbedarft nach ihren Gefühlen leben und wenn die Folgen manchmal schlimm oder scheußlich sind, dann plagt sie nur kurz das schlechte Gewissen. Sie sind also im Grunde wie Kinder.
  13. Cover des Buches Auf den Feldern der Ehre (ISBN: 9783492264020)
    Jon Krakauer

    Auf den Feldern der Ehre

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Tim_Tichatzki
    Das Buch lag lange ungelesen in meinem Schrank, weil ich keine Lust hatte, schon wieder ein Buch über den Krieg zu lesen. Dann habe ich mit Begeisterung den Film „Into The wild“ gesehen, und festgestellt, dass er auf einer Buchvorlage von Jon Krakauer basiert. Ich habe dieses Buch also nur deshalb wieder aus dem Schrank geholt, weil es von Jon Krakauer geschrieben wurde. Ich folge halt gerne Autoren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sehr geschickt verbindet Krakauer die Biografie von Pat Tillmann mit der geschichtlichen Entwicklung, die zum Afganistankrieg geführt hat. Es ist wirklich gut, wie leicht er unterschiedliche Erzälstränge, Perspektiven und Zeitsprünge miteinander verbindet - etwas, dass mich sonst beim Lesen gerne stört. Aber Jon Krakauer schafft es, dieses Stilmittel mit Bravour zu verwenden. Viele Hintergrundinformationen über das Militär, die Taliban und American Football machen das Buch zu einer sehr interessanten Lektüre. Und man stellt als Leser wieder einmal fest, dass es keinen sauberen Krieg gibt. Es ist immer schmutzig. Es wird gelogen und betrogen, und selbst die hochgerüstetste Macht der Welt ist nicht vor menschlichem Versagen gefeit. Krieg ist Scheisse!
  14. Cover des Buches Zu jung, um alt zu sein (ISBN: 9783442152797)
  15. Cover des Buches Stube und Küche (ISBN: 9783359004783)
    John Stave

    Stube und Küche

     (3)
    Aktuelle Rezension von: avalon
    Berlin, ick liebe dir ! In kleinen Geschichten zeigt John Stave uns anhand des Hauses seiner Geburt im Berliner Stadtteil Friedrichshain eine Zeitreise durch das Berlin der goldenen Zwanziger bis in die heutige Zeit auf. Er bringt uns den Zeitgeist mit kleinsten Details näher, ohne groß auszuschweifen und drumherum zu reden. Ich hab mich schon oft gefragt, wer vor mir in den Wänden meiner Wohnung gelebt hat und was diese Wände alles schon gesehen haben und Herr Stave gab mir mit seinem Buch einen kleinen Wink, wie es gewesen sein könnte. Seine autobiographischen Erinnerungen haben mir als Berliner Kind eine Stadt gezeigt, in der man auch als kleiner "Mann" ein großes und erfülltes Leben in Symbiose mit seiner Stadt erfahren kann.
  16. Cover des Buches Frida Kahlo (ISBN: 9783453079052)
    Martha Zamora

    Frida Kahlo

     (2)
    Aktuelle Rezension von: goldmundh
    Bestimmend für Leben und Werk der wohl berühmtesten und talentiertesten Malerin Mexikos, Frida Kahlo (1907-1954), war ein schwerer Unfall, von dessen Folgen sie sich zeitlebens nicht mehr ganz erholte. Über Monate zum Stilliegen verurteilt, begann sie zu malen. Und in der Malerei fand sie den Weg, sich von ihrer Angst und ihrem Leiden zu befreien. Martha Zamora fängt in ihrer Frida-Kahlo-Biographie "Aufschrei der Seele" das innerste Wesen der leidenschaftlichen Malerin ein. Sie schildert die Lebensgeschichte der Malerin und erzählt von deren Ehe mit dem grossen mexikanischen Maler Diego Rivera, den Auslandreisen, ihren politischen Überzeugungen und den Beziehungen zu führenden Persönlichkeiten und Künstlern ihrer Zeit. Zahlreiche Gemälde, sowie historische Fotografien begleiten Martha Zamoras Texte. Sie machen den leidenschaftlichen Kampf Frida Kahlos gegen ihren Schmerz deutlich, und sie dokumentieren das Aufbegehren dieser aussergewöhnlichen Frau gegen das Leid, das ihr Leben zu zerstören drohte.
  17. Cover des Buches In den Bergen der Kopfjäger (ISBN: 9783492403092)
  18. Cover des Buches Mittsommer (ISBN: 9783894052782)
  19. Cover des Buches Für tot erklärt (ISBN: 9783423242288)
  20. Cover des Buches Die reden - Wir sterben (ISBN: 9783593393421)
  21. Cover des Buches Erzählerreihe. H. 138. Die Indianerschlacht am Little Big Horn (ISBN: B0000BQWFZ)
  22. Cover des Buches Wilde Wasser des Grand Canyon (ISBN: 9783442712052)
  23. Cover des Buches Mein Feuer brennt im Land der Fallenden Wasser (ISBN: 9783401804194)
    Rainer M. Schröder

    Mein Feuer brennt im Land der Fallenden Wasser

     (48)
    Aktuelle Rezension von: FineAnders

    "Mein Feuer brennt im Land der fallenden Wasser" von Rainer M. Schröder ist die Geschichte von Mary Jemison, die als einzige ihrer Familie einen Indianerüberfall überlebt. Sie wird verschleppt und soll dann als Adoptivschwester in einem Indianerdorf bei zwei Indianerinnen, die ihren Bruder an die Weißen verloren haben, leben.

    Diesen Roman habe ich das erste Mal gelesen, als ich 14 war. Die Geschichte hat mich damals wie heute unglaublich fasziniert. Sehr detailreich und ausführlich wird die Lebensweise, und auch die Weltanschauung der Indianer dargestellt. Obwohl der Überfall auf die Farm und die Familie wahnsinnig brutal dargestellt wurde, so hatte ich im weiteren Verlauf der Geschichte doch irgendwie das Gefühl, dass die Indianer so viel friedlicher, naturverbundener, weiser, beständiger und ehrlicher mit sich und ihrer Umwelt umgehen als die Weißen/Europäer... Das finde ich sehr beeindruckend und berührend und ich lese Marys Geschichte in regelmäßigen Abständen immer wieder sehr gerne.

  24. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks