Bücher mit dem Tag "nordkorea"
77 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.935)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch ist nett geschrieben und hat doch die ein oder andere unerwartete Wendung. Die Geschichte seit ca. 1900 mal aus einer ganz anderen Perspektive gesehen. Dass die Geschichte an sich sehr unlogisch ist, macht hier gerade den Charme aus.
Trotzdem hat mich das Buch leider nicht wirklich fesseln können, so dass ich mich teilweise aktiv dazu bringen musste weiterzulesen.
- Rüdiger Frank
Nordkorea
(9)Aktuelle Rezension von: BluevanMeerRüdiger Frank ist Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Ostasienwissenschaften. Geht es um Nordkorea, ist er einer der prominentesten deutschsprachigen Experten. Der gebürtige Leipziger studierte bis kurz nach dem Mauerfall in Ostberlin Koreanistik bei Helga Picht, einer ausgewiesenen Nordkoreakennerin, die unter anderem bei Treffen zwischen Honecker und Kim Il-Sung als Übersetzerin dabei war. Durch die guten Kontakte von Picht, durfte Frank 1991/1992 für ein Auslandssemester nach Pjöngjang an die Kim-Il-Sung-Universität reisen, weil es Absprachen zwischen der DDR und Nordkorea zum Austausch von Studierenden gab, die auch nach dem Mauerfall noch gültig waren. Seitdem war Frank mehrfach in Nordkorea und seine Beobachtungen fließen auch immer wieder in das Buch mit ein. Er schreibt selbst, dass er als ehemaliger DDR-Bürger vom Mauerfall überrascht war – deshalb versucht er sich mit Vorhersagen zur Entwicklung des Landes zurückzuhalten.
Man braucht schon ein dickes Fell, wenn man sich über Nordkorea äußert, denn unabhängig vom politischen Lager und dem tatsächlichen Wissen scheint so gut wie jeder eine feste Meinung dazu zu haben. Eine differenzierte Haltung wird oft heftig abgelehnt. Das Land hat gefälligst schwarz und weiß zu sein. (S.12)
Das diese Schwarz-Weiß-Schablone auf ein so komplexes Land nicht immer ohne Weiteres passt, versucht Frank in seinem Sachbuch darzustellen. Er nähert sich dem Phänomen Nordkorea auf etwas über 400 Seiten ziemlich anschaulich und versucht in neun differenzierten Kapiteln auch die (zum Teil auch paradoxen) Entwicklungen des Landes zu analysieren. Zum einen beschreibt Frank die spezielle nordkoreanische Ideologie die dem politischen System zugrunde liegt, er beschreibt die Wirtschaft des Landes und welches Reformpotenzial er unter Kim Jong-un tatsächlich sieht. Dieses Kapitel hat mich besonders überrascht, denn anders als ich anfänglich gedacht habe, deuteten sich zumindest seit den 2000 Jahren vorsichtige Änderungen innerhalb des Systems an, gerade wenn man sich die wirtschaftliche Entwicklung ansieht. Nun ist Frank Experte für wirtschaftliche Fragen und wahrscheinlich beschreibt er deswegen auch in einem ganzen Kapitel den Aufbau und das vorläufige Scheitern einer Sonderwirtschaftszone zwischen Nord- und Südkorea, das war mir etwas zu lang. Zudem ist das Sachbuch im Januar 2017 in der aktualisierten Auflage erschienen, die seit dem andauernden Raketentests oder das angespannte Verhältnis zu den USA wird nur am Rande gestreift. Zum anderen, ergänzt Frank immer wieder Erlebnisse und eigene Beobachtungen von seinen Reisen nach Pjöngjang, die mir besonders gut gefallen haben. Ein Kapitel widmet sich zum Beispiel ganz dem Arirang, eine Art jährlichen ideologischem Massenspektakel zur Feier des Landes, das Frank besuchen konnte. Weiterführende Literaturhinweise (die man nicht vernachlässigen sollte) sind auf 30 Seiten Anmerkungen enthalten.
Allein im Jahr 1987 gab es 1,3 Millionen Besuche von DDR-Bürgern in der BRD und Westberlin. Die Zahl der Nordkoreaner, die legal Südkorea bereist haben, kann man an wenigen Händen abzählen. (S. 353)
Frank hat da einen deutlich differenzierteren Blick und mehr Möglichkeiten, das Land zu betrachten. Besonders gefallen haben mir die ersten Kapitel, in denen der Wissenschaftler auf typische koreanische Traditionen und geschichtliche Entwicklungen des Landes (die Erfahrungen der japanischen Kolonialisierung und die damit einhergehende Unterdrückung der eigenen Sprache und der erzwungenen Verehrung des japanischen Kaisers als Gott; der Koreakrieg), sowie die Verbindungen zum totalitären Regime eingeht. Der Personenkult um Kim Il-sung und seinen Sohn Kim Jong-il geht sogar so weit, den beiden übernatürliche Fähigkeiten zuzusprechen; von Wunderheilungen und hellen Sternen bei der Geburt des Sohnes, sowie aufsteigenden Kranichen (wichtige Symbole im Konfuzianismus) sind da die Rede.
Die in Schulzeugnissen an oberster Stelle gelisteten fünf Schulfächer sind „Revolutionäre Aktivitäten des Großen Führers Generalissimo Kim Il-Sung“, „Revolutionäre Geschichte des Großen Führers Generalissimo Kim Il-Sung“, „Revolutionäre Aktivitäten des Großen Führers General Kim Jong-il“, „Revolutionäre Geschichte des Großen Führers General Kim Jong-il“ und „Revolutionäre Geschichte der antijapanischen Heldin Mutter Kim Jong-suk.“ (S.62)
In Nordkorea verbindet sich eine Vielzahl ideologischer Strömungen, die sich mit dem Begriff „Kimilsungismus-Kimjongilismus“ zusammenfassen lassen. Was erst einmal total absurd klingt, erklärt Frank mit dem Verweis auf Konfuzianismus und dem Glaube an das Kollektiv und der Notwendigkeit eines Führers, der das Kollektiv leitet, wodurch der Mensch „Herr über alles“. Es ist sehr interessant zu lesen, wie Frank diese spezielle nordkoreanische Haltung als „frontale[n] Angriff auf Marx“ (S.98) deutet, der immerhin an eine Art „Naturgesetz“ der menschlichen Gesellschaft und ihrer Entwicklung glaubte. Auch wenn ich für einige Kapitel ein bisschen länger gebraucht habe, waren diese grundlegenden Erklärungen der Organisation der nordkoreanischen Gesellschaft sehr spannend zu lesen.
Gut finde ich auch, dass Frank keinesfalls zu wissenschaftlich schreibt, sondern durchaus für die interessierten Leser*innen. Ihm gelingt es, immer wieder eigene Anekdoten und Erlebnisse seiner Reisen einfließen zu lassen. Zudem macht er sehr klar deutlich, welche Gerüchte über Nordkorea ins Reich der Mythen gehören, scheut sich aber auch nicht, zuzugeben, dass viele Insiderinformationen über das Land auch von ihm nicht überprüfbar sind. Insgesamt hätte ich mir ein paar konkretere Einblicke in das Leben der „normalen“ Menschen gewünscht, allerdings bekommt man diesen Einblick gut durch Barbara Demicks Buch und Frank ist eben Professor für Gesellschaft und Wirtschaft und hat deswegen auch einen klaren Fokus auf wirtschaftliche Entwicklungen, die ich aber dennoch sehr spannend fand. Außerdem gefällt mir gut, dass Frank versucht eine für uns so unbegreifliche Gesellschaft, die so häufig parodiert wird, weil man sich die Absurditäten des Alltags einfach nicht vorstellen kann, ein wenig begreiflicher zu machen. Ich lese selten Sachbücher, aber wenn ihr euch für Nordkorea interessiert, bekommt ihr mit diesem Buch einen wirklich gelungenen und gut zu lesenden Einblick in dieses abgeschottete Land.
- Sam Bourne
Der Präsident
(106)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlDer Name wird zwar nicht erwähnt und der Präsident im Buch heißt auch anders, aber irgendwie erinnert der im Buch beschriebene Präsident einem ehemaligen Präsidenten der USA, vom Charakter und auch vom Verhalten her... Und schon auf den ersten Seiten wird einem Angst und Bange! Zum Glück ist das nur ein Buch und wir haben den echten Präsidenten 4 Jahre lang überlebt! Sehr spannend ist, dass eine Mitarbeiterin im Weißen Haus mitbekommt, dass ein Anschlag auf den Präsidenten geplant ist. Und bei diesem Präsidenten steht sie nun vor dem Dilemma : Soll sie das Attentat verhindern und die Welt einem Tyrannen überlassen oder lässt sie den Mord geschehen... Megaspannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Geniale Idee für einen Thriller!
- Adam Johnson
Das geraubte Leben des Waisen Jun Do
(142)Aktuelle Rezension von: mabo63Eine fiktive Geschichte zeichnet die Zustände in Nordkorea. Ein Waisenjunge ist der Protagonist, mal als einfacher Soldat, oder als Funker auf einem Fischerboot, dann als Spion der auf Geheiss des 'Führers' rücksichtslos Japaner entführt; dann hangelt er sich auf wundersame Weise ganz hoch, wird Komandant und sowas wie die rechte Hand des zuweilen mit feinem Humor ausgestateten Diktators. Die Geschichte ist gespickt mit vielen unerträglichen Folterszenen, manch einer mag aus diesem Grunde das Buch nicht zu Ende lesen. Fantasie hat er ja der Herr Johnson - und wer weiss vielleicht ist die Realität noch viel grauenhafter..
- Ken Follett
Never - Die letzte Entscheidung
(82)Aktuelle Rezension von: JosseleDas Original erschien 2021 unter demselben Titel, der für die deutsche Übersetzung beibehalten und lediglich um den Subtitel „Die letzte Entscheidung“ ergänzt wurde. Verschiedene Handlungsstränge, die an verschiedenen Orten in der Welt, in den USA, in der Sahara und in China angesiedelt sind, haben scheinbar nur marginal miteinander zu tun und doch gibt es Entwicklungen, die am Ende möglicherweise auf einen alles zerstörenden Atomkrieg hinauslaufen, den niemand will, den aber auch keiner verhindert. Die dahinter stehende Frage ist, ob solche Entwicklungen überhaupt aufzuhalten sind, wenn sie einen gewissen Punkt überschritten haben.
Man ist es von Ken Follett gewohnt, dass die einzelnen Personen ziemlich holzschnittartig daherkommen und es keine wirklich realistischen Charaktere in seinen Romanen gibt. Das bestätigt auch dieser Roman. Fast immer liegen gut und böse, hässlich und schön, stark und schwach um Welten auseinander.
Teile der Geschichte sind leider viel zu einfach zu durchschauen und vorherzusehen. So ist im Grunde bereits zu dem Zeitpunkt, als CIA-Agent Abdul sich entschließt, sich einer Migrantengruppe anzuschließen, klar, dass er der Migrantin Kiah begegnen und die beiden sich verlieben werden (Bastei Lübbe Tb, 2023, S. 61), auch wenn es dann erst auf Seite 613 zum ersten Kuss kommt.
Die Liebesgeschichte zwischen Tamara und Tab trieft leider vor Kitsch. Da schauderte es mich richtiggehend. Auch logische Fehler finden sich, so z.B. als der nordkoreanische Informant von Chang Kai sagt, er könnte nur mittels eines chinesischen Militärhubschraubers das Land verlassen (ebd., S. 618) obwohl er sich doch nur kurz zuvor mit Chang Kai in der chinesischen Grenzstadt Yanji getroffen hat und dort sogar ein Haus baut (ebd., S. 246/247).
Folletts Rechercheteam hat dagegen gut gearbeitet. So gibt es die schweren Waffen aus nordkoreanischer bzw. chinesischer Produktion, die in dem Camp der Dschihadisten gefunden werden (ebd., S. 87/88), wirklich. Auch das Volk der Tubu wird wirklichkeitsnah beschrieben und auch ganz viele weitere Details sind stimmig und realitätsnah.
Wie immer ist der Roman gut zu lesen, da Follett Schachtelsätze meidet wie der Teufel das Weihwasser. Alles kommt in einer einfachen Sprache daher, was neben den gut recherchierten Inhalten eines der Erfolgsrezepte des Autors ist. Doch so realitätsnah und vorstellbar der politische Teil des Romans gestaltet ist, so plump und unsäglich ist leider der Teil der persönlichen Beziehungen zwischen den Personen gestaltet.
Die Frage der möglichen Verhinderung eines Atomkriegs, die Follett mit diesem Roman in den Raum stellt, ist in einer zunehmend multipolaren Welt mit mehreren Atommächten so aktuell, wie wahrscheinlich nur zu wenigen anderen Zeitpunkten in der Zeitgeschichte, wie z.B. vor dem 1. Weltkrieg. Deswegen ist das Thema auch gerade aktuell so beklemmend. Es kann über Sein und Nichtsein entscheiden, aber leider erschöpft sich der Roman bei der Beantwortung zu sehr in Schwarzweißmalerei und Plumpheit, sowohl was einzelne Handlungsstränge als auch, was die Figurenzeichnung anbelangt. Deshalb trotz der großen Ambitionen nur Durchschnitt. Drei Sterne.
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten
(95)Aktuelle Rezension von: BelunaIn diesem Buch geht es um einen Hundertjährigen, der mit seinem Freund einige kuriose Ereignisse erlebt und dabei gut um die Welt kommt. Die beiden kommen von einem Schlamassel in das nächste und haben jedes Mal Glück genau daraus wieder herauszukommen.
Ich persönlich habe sehr lange gebraucht mit dem Buch und der Geschichte warm zu werden. Nach den ersten 150 Seiten war ich dann aber in der Story drin und hab die Reise der beiden verfolgt. Der Schreibstil von Jonas Jonasson lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings wird die Story meiner Meinung nach hier und dar durch Wiederholungen in die Länge gezogen. Zusätzlich werden hier einige politische Zusammenhänge charmant und mit viel Humor verpackt. Man muss hier wirklich an der ein oder anderen Stelle schmunzeln.
Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, dass die beiden Freunde immer wieder in kuriose Situationen geraten und es für alles einen günstigen Zufall oder eine Lösung gibt. Hier verstricken sich für mich dann doch in Summe zu viele "glückliche" Umstände ineinander.In Summe hat es mir dann aber nach der ersten Hälfte durchaus Spaß gemacht das Buch zu lesen und in die Welt des Hundertjährigen einzutauchen.
- Michael Wolff
Fire and Fury: Inside the Trump White House
(10)Aktuelle Rezension von: vormiEs ist das Enthüllungsbuch, das die Präsidentschaft von Donald Trump erschüttert: Michael Wolffs "Feuer und Zorn" ist ein eindrucksvolles Sittengemälde der amerikanischen Politik unter Trump. Im Mittelpunkt ein Präsident, den seine Mitarbeiter wie ein kleines Kind behandeln, und der umgeben ist von Inkompetenz, Intrigen und Verrat.
Der Bestseller-Autor Wolff beschreibt das Chaos, das in den ersten Monaten im Weißen Haus geherrscht hat, er enthüllt, wie nah die Russland-Verbindung an Trump herangerückt ist und wie es zum Rauswurf des FBI-Chefs Comey kam. Und er liefert erstaunliche Details über das Privatleben dieses Präsidenten.
Über zweihundert Interviews hat Wolff mit den engsten Mitarbeitern des US-Präsidenten geführt, darunter auch der ehemalige Chef-Berater Stephen Bannon: Noch nie ist es einem Journalisten gelungen, das Geschehen im Weißen Haus so genau nachzuzeichnen. Herausgekommen ist das einzigartige Porträt eines Präsidenten, der selbst nie damit gerechnet hat, die Wahl zu gewinnen.
Inhaltsangabe auf amazon
Ich hatte mir das englische Originalbuch gleich kurz nach Erscheinen runtergeladen. Mein englisch ist ok, aber viele Kleinigkeiten entgehen mir dann doch. So habe ich mir das Hörbuvh noch zusätzlich bei audible runtergeladen, als es dann auf deutsch rauskam. Das habe ich mir dann mit Genuß angehört und mich gefreut, wie viel ich vom Original verstanden habe. Aber, wie schon gesagt, so manche sprachliche Finesse bleibt mir dann doch verborgeb.
Zum Inhalt selbst -Man schwankt ständig zwischen Horror und lautem Loslachen.
Man ist einfach nur entsetzt, dass man fast alles glaubt und sich sehr gut vorstellen kann, wie es in einem Weißen Haus unter Trumps Regierung zugehen mag. Mit den ganzen Grabenkämpfen und Scharmützeln.
Wenn auch nur 20% stimmen, dann kann einem echt Angst und Bange werden.
Obwohl, das war es mir auch schon ab dem Moment, als ich von seinem Wahlsieg erfahren habe. Denn bis dahin war es für mich komplett ausgeschlossen, dass ihn wirklich ernsthaft irgebdjemand wählen könnte.
Aber, nach dem Buch weiß ich nun, es ging selbst dem Trump-Wahlkampf-Team nicht anders...unglaublich.
Das ist übrigens das Wort, das man gefühlt alles 30 Sekunden denkt...mindestens, wenn nicht öfter...
Gerade erst hat Trump ja mal wieder bewiesen, wie er tickt, so dass es normal denkenden Menschen gruselt - Lehrer bewaffnen um das nächste Schul-Massaker zu verhindern???Sag ich ja - einfach unglaublich...kopfschüttel - Lilian Kim
Die Tochter des Pianisten
(35)Aktuelle Rezension von: SanNitDas Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um Yasuko, die nach Nordkorea entführt wird und unter die Aufsicht des Pianisten Seung-Jin gestellt wird, der mit ihr jungen Koreanern das Japanisch ihrer Zeit lehrt. Was hinter dem allen steckt und was sich zwischen Yasuko und Seung-Jin entwickelt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.
Der zweite Teil beginnt 28 Jahre später und handelt von einer jungen Frau, die ihre Wurzeln sucht. Damit begibt sie sich aber in größte Gefahr und reißt alte Wunden auf, die sie bis heute nicht überwunden hat.
Eigentlich ist gar nicht meine Art soviel vom Inhalt wiederzugeben, ich brauchte es aber auch um etwas objektiver zu werden.
Die Geschehnisse haben mich tief getroffen.
Ich hätte mir gewünscht, dass Teil 2 des Buches genauso zusammenhängend und in sich stimmig geschrieben wurde. Leider kam es eher einer Abhandlung von Ereignissen gleich, die abgearbeitet werden mussten, um am Ende ein großes Ganzes zu haben. Das fand ich so schade.
Yasukos Geschichte war flüssig und detailreich geschrieben. Ich hätte ein paar Seiten mehr in Kauf genommen, um genau das auch bei Sarah zu erleben.
Diese Story ging mir durch und durch. Es war sehr emotional und sehr realistisch. Von mir bekommt sie auf jeden Fall eine Leseempfehlung und ich hoffe sehr, das der zweite Teil noch einmal überarbeitet wird. - Barbara Demick
Buddhas vergessene Kinder
(19)Aktuelle Rezension von: BuecherbaerchenDie Berichte aus Nordkorea, die uns die Presse liefert sind oftmals so überzogen, dass eine authentische Auseinandersetzung mit diesem Land als unmöglich erscheint. Dieses Buch bricht diesen Eindruck.
Sechs authentische Lebensgeschichten und Einblicke in den nordkoreanischen Alltag werden geliefert. Plausibel, logisch und ohne überzogene Dramatik verpackt die Autorin die Erlebnisse der Protagonist*innen in dieses Werk, wodurch ich eine bessere Vorstellung von Nordkorea bekommen konnte. Das Leben ist Horror und die Geschichten sind grausam, aber das Werk kommt ohne überzogene Horrorstories daher. Es freut mich, dass diese sechs Personen uns einen Einblick gewähren lassen und dass sie die Flucht aus NKorea geschafft haben, um von dem Leben dort zu erzählen. Die Geschichten sind nicht schwarz und weiß, denn trotz Flucht und Hass auf das Regime ist auch die Ankunft und das Leben in Südkorea nicht das Paradies auf Erden. Schwierigkeiten gibt es auf beiden Seiten der Grenze und diese werden in diesem Buch pointiert dargestellt. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselt das Buch die Leser*innen und macht Lust auf mehr Informationen über das Leben in diesem verschlossenen Land der Extreme.
- Young-sook Moon
Flucht über den Tumen
(3)Aktuelle Rezension von: linasue
★★★★★ (5 von 5 Sterne)
Inhalt:
Yeong-dae ist gerade einmal 12 Jahre.
Er lebt mit seinen Eltern und seinen beiden Schwestern in einem kleinen Ort in Nordkorea.
Dort herrschen schreckliche Lebensbedingungen, die Jeong-dae und seine Familie zu einen Kampf ums Überleben fordern. Es gibt nicht genug zu Essen, die Schule fordert Geld oder Gegenstände wie Metall, was die Kinder mitbringen sollen um die Schule besuchen zu können.
Nur wer gutes Geld oder Metall mitbringt bekommt Schulhefte,denn Jeong-dae ist es Leid seine Handschrift in Sand zu üben.
Eines Tages entschloss sich Jeong-dae´s große Schwester Jeong-ran nach China zu gehen.
Eine Frau bot ihr Hilfe an und versprach ihr, dass sie Arbeit und Essen bekommen würde.
Jeong-ran schlich sich Nachts aus dem Haus, ohne zu wissen, dass sie verkauft wird.
Seitdem ist sie spurlos verschwunden.
Das Essen wird immer knapper, die Eltern können ihre Kinder kaum noch ernähren, so entschloss sich der Vater in die Berge zu gehen um Essen zu finden, wo er jedoch einen Unfall hatte und Tage später starb.
Kurz darauf wird auch Jeong-dae´s Mutter wegen Kapitalismus verhaften. Jeong-dae und seine kleine Schwester Jeong-ok machen sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Doch diese Reise ist lang und erschwerlich.
Als Jeong-dae auch noch seine kleine Schwester sterben sehen muss, beschließt er über den Tumen nach China zu fliehen und seine große Schwester zu suchen.
Es wird der schwerste Weg seines Lebens.
Meinung:
´´Eine Geschichte für Jugendliche, übersetzt von Jugendlichen.´´
Bei dem Satz wurde ich auf das Buch aufmerksam. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte, über Jeong-dae´s Kampf und seine Flucht nach China.
Mich hat diese Geschichte sehr zum Nachdenken angeregt. Man stellt sich vor, wie viele Kinder/Jugendliche auf dieser Welt, solch schreckliche Dinge erleben müssen?
Man stellt sich die Frage, warum so schlimme Dinge passieren müssen?
Ich habe mit Jeong-dae mitgefiebert, mitgeweint und auch mitgehofft.
Diese Geschichte berührt einem wirklich sehr.
Von mir gibt es 5 Sterne, denn mir hat sie trotz der schlimmen Sachen, den Verlust und der Trauer sehr gut gefallen.
Fazit:
Ich kann dieses Buch weiter empfehlen und ich hoffe es wird einige Leute zum Helfen anregen. - Robin Jarvis
Dancing Jax - Finale
(79)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDer Klappentext: „Dieses Buch ist böse… Es hat bereits die ganze Welt infiziert. Nur wenige konnten sich ihm entziehen und leisten nun erbitterten Widerstand. Gehörst du zu ihnen?“
Zum letzten Mal gibt "Dancing Jax" auf 542 Seiten nochmal alles. Und wenn ich „alles“ sage, dann meine ich auch ALLES!
Von der ersten bis zur letzten Seite ist hier Spannung drin, denn ein Kampf für den Erhalt der Menschheit beginnt.Wir verfolgen die Wege der Protagonisten aus dem ersten und zweiten Band, wie sie sich vorkämpfen, um die Macht des bösen Buchs, das die Welt komplett verändert hat, irgendwie zu zerstören.Doch da haben sie die Rechnung ohne den Autor des Buches –Austerly Fellows- gemacht, der ja im ersten Band Besitz von einem jungen Mann ergriffen hat, der in sein Haus eingebrochen ist und die Kisten mit den Büchern gefunden hat. Denn besagter Autor hat schon eine grausige Fortsetzung zu seinen „Dancing Jax“ geschrieben, die er an Heiligabend veröffentlichen will. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Er leidet gewissermaßen an Größenwahn, will die Welt aus seinem Buch nachbauen, und schmiedet eine Intrige nach der anderen. Und man muss sagen, dass seine Fortsetzung „Fighting Pax“ seinem Namen alle Ehre macht. Er will die Menschen, von denen er Besitz ergriffen hat, systematisch in den Tod treiben. Es gibt scheinbar unlösbare Aufgaben, ein hohes Aggressions- und Gewaltpotential und damit einhergehend eine Menge Massaker. Also, es ist wirklich alles dabei, woran der zweite Band, meiner Meinung nach, zumindest bis zur Mitte des Buches, gespart hat. Wir erleben einen Überlebenskampf der „Abtrünnlinge“ und eine wahre Schlacht „Himmel gegen Hölle“.Also wirklich richtig stark und absolut genial gemacht. Robin Jarvis hat in diesem Band auch nicht nur das Horror-Genre bedient, sondern auch Fantasy mit einfließen lassen. Und das war etwas, das mir absolut gut gefallen hat.
Entgegen der Tatsache, dass ich beinahe den zweiten Band dieser Trilogie abgebrochen hätte, weil er mich 270 Seiten lang nur geärgert hat, dann aber nochmal Feuer gegeben hat, kann ich sagen „Der finale Band ist echt RICHTIG gut!“Dieser Band war ein gelungener Abschluss für diese Trilogie und bekommt von mir wohlverdiente 🌟🌟🌟🌟🌟 - D.B. John
Stern des Nordens
(86)Aktuelle Rezension von: dunkelbuch"Stern des Nordens" ist ein Buch, das mich sehr erschüttert hat. Es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. D.B. John, der selbst lange Zeit in Südkorea gelebt hat und sogar als Tourist Nordkorea bereisen durfte, hat in seinen Recherchen unglaubliche Dinge über dieses Land erfahren. In seinem Buch, das in weiten Zügen auf Tatsachen beruht, kommen diese ganzen grausamen Details zu Tage. Schonungslos berichtet der Autor von Folterungen, Polizeigewalt, Unterdrückung, dem Dahinvegetieren in Konzentrationlagern... Das ist oftmals nur schwer zu ertragen, aber all das muss gesagt werden, denn sonst wird es nie ein Ende finden. Was hier den Menschen angetan wird, ist grausam und einfach nur unvorstellbar.
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten
(29)Aktuelle Rezension von: mandalottiZuerst muss ich sagen, dass Dieter Hallervorden die beste Wahl als Sprecher ist. Hätte mir keinen anderen dafür vorstellen können.
Die Story ist wie im ersten Teil wieder total skurril. Manchmal ist es etwas zuviel Verrücktheiten, aber ich denke das soll so sein. Trotz allem sind einige Themen etwas sozialkritisch, aber gut verpackt, dass es trotzdem noch lustig bleibt.
Für alle die ist verrückt mögen ist das hier perfekt.
- Yeonmi Park
Meine Flucht aus Nordkorea
(90)Aktuelle Rezension von: Moonchild7Über Nordkorea hat sicher jeder schon das eine oder andere aufgeschnappt. Einen autobiografischen Bericht über das wahre Leben dort zu lesen ist noch einmal etwas ganz anderes als die zusammengefassten Berichte im Fernsehen oder Zeitungen.
George Orwells "1984" als Sinnbild für Nordkorea zu nutzen könnte nicht passender sein. Yeonmi erklärt nachvollziehbar wie ihr Leben in Nordkorea aussah und auch warum manches außerhalb der Grenzen zunächst fremdartig und verzerrt wirkte. Ihr Leben als Flüchtling in China ist nahezu schlimmer als ihr Leben in Nordkorea. Menschenhandel und Vergewaltigungen stehen zur Tagesordnung. Diese Kapitel zu lesen empfand ich äußerst schmerzhaft. Wie leidvoll muss es für diejenigen sein, die es erlebt haben? Vorstellen kann man sich das wahrscheinlich gar nicht gänzlich. Yeonmi gerät von einer miesen Lage in die nächste. Trotzdem spricht sie von Glück im Unglück. Viele haben es schlimmer getroffen. Vermutlich hat sie recht, wenn man im einzelnen liest was in ihrer Lage noch hätte passieren können. Ihre Stärke es so zu sehen ist dennoch bewundernswert. Sie hat Dinge gesehen und erlebt, an denen andere zerbrechen. Sie selbst hat bis heute Alpträume, in denen sie alte Geschehnisse verfolgen.
Auch ihr Leben in Südkorea war nicht der sofortige Lichtblick. Mag man sich als westlicher Mensch kaum vorstellen, aber für Yeonmi war es eine große Herausforderung zu lernen selbst zu denken, eine eigene Individualität mit Vorlieben, Abneigungen und Hobbys zu entwickeln. Anfangs verwirrten sie Fragen in Südkorea, die sie nach ihrer Lieblingsfarbe oder anderen Dingen fragten, die sie selbst ausmachten. Es brauchte Jahre zu lernen, dass sie eine eigene Persönlichkeit entwickeln kann, die nicht nur dazu existiert zu überleben oder andere zu beschützen. Es ist erschütternd und traurig zu lesen. Auch der Schlussteil ließ mich nur mit dem Kopf schütteln. Die nordkoreanische Regierung versucht sie zu deformieren und als unglaubwürdig darzustellen. Als wären Teile ihrer Geschichte erfunden. Ich wüsste nicht welchen Sinn es hätte eine derart tragische Geschichte aufzuschreiben, wenn man sie nicht erlebt hat. Nach dem Buch war ich einfach nur froh und glücklich zu lesen, dass sie nach 7 Jahren auch endlich ihre Schwester in Südkorea wiedergefunden hat und kann der Familie nicht anders als alles Gute zu wünschen. Man begibt sich mit einer derartigen Geschichte über ein Regime wie Nordkorea mehr in Gefahr, als das es Nutzen hat. Was zur Hölle hätte die Frau davon? Ein sehr lesenswertes Buch.
- Christian Eisert
Kim und Struppi
(58)Aktuelle Rezension von: sydneysider47
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auf folgendes Buch wurde ich durch eine Rezension bei der Verbraucherplattform Ciao.de aufmerksam:
Kim & Struppi – Ferien in Nordkorea
von
Christian Eisert.
Das Buch wurde dort sehr positiv und ansprechend vorgestellt, so dass ich es unbedingt lesen musste.
Es ist jetzt nicht so, dass ich Ferien in Nordkorea machen will. Nein, Nordkorea ist eines der Länder, in denen ich nicht gewesen sein muss. Aber darüber lesen kann ich ja.
Eine Reise durch Nordkorea – darum geht es in dem Buch:
Christian Eisert und seine Bekannte Thanh machen eine Urlaubsreise nach Nordkorea. Sie dürfen nicht angeben, dass sie Journalisten sind, sonst würden sie das Einreisevisum nicht bekommen. Also gibt Christian an, dass er Lehrer für Dramatik sei. Thanh ist als „Sandra Schäfer“ unterwegs und als Dolmetscherin.
In Nordkorea bekommen sie zwei Reiseleiter zur Seite gestellt, die sehr gut deutsch sprechen. Herr Chung und Herr Rym. Diese Herren können ihnen viel zu ihrem Land sagen – und sie sagen das, was sie sagen dürfen. So ist beispielsweise Rauchen überall erlaubt.
In einem Bus bringt der Fahrer Herr Pak Christian und Thanh sowie Chung und Rym an viele Orte in Nordkorea. Beispielsweise zum großen Triumphbogen in Pjöngjang oder zu einem Museum, in dem viele Geschenke, die die Staatschefs Nordkoreas aus anderen Ländern bekommen haben. Auch der „ausländische Buchshop“ wird angesteuert. Hier findet man viele Veröffentlichungen der Staatschefs Kim in vielen Sprachen. Aber auch Postkarten und Fotobücher.
Es ist wichtig, dass auch Touristen den verstorbenen und lebenden Führern Nordkoreas Respekt zollen. So wird es beispielsweise gern gesehen, wenn man sich vor Bildern dieser Führer verneigt und auch im Gästehaus kund tut, dass eine Sehenswürdigkeit besonders gut ist, weil einer der Führer diese irgendwie beeinflusst hat.
Nordkorea ist nicht billig (für vier Tassen Tee zahlen die Reisenden beispielsweise einmal acht Euro) – vor allem muss man wissen, dass man sich kein Geld aus einer Bank mit einer Geldkarte holen kann. Man muss das Geld, das man in Nordkorea ausgeben will, bereits bei sich haben. Man kann an einigen Orten mit dem Euro bezahlen.
Christian und Thanh reisen durch Nordkorea, sehen viel und erleben viel. Sie sind immer darauf bedacht, nichts falsch zu machen. Denn man weiß ja nicht, ob es irgendwo Abhöranlagen gibt.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich sofort mitgerissen. Ich konnte mir alles lebhaft vorstellen – ich fühlte mich beim Lesen oft so, als wäre ich selbst in Nordkorea (um wenig später erleichtert festzustellen, dass ich es nicht war). Es gibt viele Dialoge und gute Landschafts- und Situationsbeschreibungen. Auch lässt der Autor immer wieder historische Informationen mit einfließen. So wusste ich beispielsweise nie genau, wie der Koreakrieg ablief und warum er überhaupt passierte. Das Buch hat mir hier wertvolle Informationen gegeben.
Man leidet und denkt mit den Reisenden mit – und man wundert sich oft. Warum haben beispielsweise viele Hochhäuser in Nordkorea keine Heizung und keine Aufzüge?
Dass Menschen, die in Nordkorea eine Bibel besitzen, das mit dem Leben bezahlen müssen, wusste ich bereits. Dabei war Pjöngjang einst eine Stadt, in der es viele Christen gab.
Herr Eisert kann solche Informationen sachlich erzählen – lässt aber auch humorvolle Momente in dem Buch zu, wenn es um das geht, was Thanh und er während ihrer Reise erleben. Und genau das macht dieses Buch gut und leicht lesbar.
Ich vergebe fünf Bewertungssterne und empfehle dieses Buch weiter.
- David Baldacci
Die Wächter
(81)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderOliver Stone ist der Anführer der Wächter. Das sind vier Männer, die sich zur Aufgabe gemacht haben Verschwörungstheorien zu erarbeiten und das weiße Haus zu bewachen. Dann passiert ein furchtbarer Mord und der Schock geht bis zu den höchsten Instanzen der Regierung. Nur die Wächter, eine ambitonierte FBI-Agentin und ein ehemaliger Mann des Secret Service Mann finden eine Spur. Solider Thriller mit wenigen Überraschungen. Schade, wäre mehr möglich gewesen.
- Guy Delisle
Pjöngjang
(31)Aktuelle Rezension von: annlu*Jedes Gebäude hat sein Spruchband, jede Wand ihr Porträt, jede Brust ihr Abzeichen...*
Als Mitarbeiter der Trickfilmindustrie verschlägt es Guy Delisle nach Nordkorea. Sein Aufenthalt ist geprägt von Vorschriften, skurrilen Regeln und vielen Begegnungen mit dem Bildnis Kim Jong-Il´s samt seiner Errungenschaften für das Volk. In der Graphic Novel lässt er seine Zeit in Pjöngjang Revue passieren und gibt interessante Einblicke in ein Land, in dem Ausländer eine Seltenheit sind und sie nur dort Einblicke erhalten, wo es gewollt ist.
Eröffnung zur Pjöngjang-Reise: Szene am Flughafen, der Zöllner kontrolliert das Gepäck und findet George Orwells „1984“ - schon da wusste ich, dass ich die Sichtweise des Autors/Zeichners mag. Gleich darauf erklärt er einige der vielen Regeln, an die sich Ausländer in Nordkorea zu halten haben und macht den ersten geführten Besuch bei einem der Sehenswürdigkeiten. Im Laufe seines Aufenthalts wird es noch so manche davon zu besichtigen geben – nur wenige von ihnen sind wirklich sehenswert und keine von ihnen hat nicht Propaganda im Sinn.
Das Comictagebuch erlaubt einige Blicke auf die Stadt Pjöngjang (die man sich durch die Zeichnungen besser vorstellen kann). Da die Viertel, in denen sich Ausländer aufhalten dürfen begrenzt sind und ein Führer so gut wie immer mit von der Partie ist, ergibt sich kein vollständiger Einblick in die Stadt, sondern vielmehr ein Blick auf das System. Vieles in Bezug auf den Kommunismus aber auch die Armut im Land spricht Delisle direkt an – ob nun in Gedanken, sich selbst und dem Leser gegenüber, oder wirklich seinen Dolmetschern und Führern gegenüber. Obwohl hier nicht mit Kritik – und manchmal auch Ironie – gespart wird, werden manche Eindrücke nicht offen angesprochen, sondern lassen sich aus den Gesprächen und Bildern lesen.
Wie es sich für ein Tagebuch gehört, erlebt man hier nicht nur eine (eingeschränkte, da überwachte) Stadt-/Landführung, sondern erlebt Delisle immer wieder auch privat. Als Freizeitaktivitäten steht allerdings keine große Auswahl zur Verfügung. Die Tatsache, dass sich so gut wie alles davon nur an Ausländer (von denen es ja nicht gerade viele gibt) richtet, spricht Bände.
Fazit: Über das Leben in Nordkorea gibt es nicht so viele Quellen – die Sicht von Guy Delisle auf seine Tage in Pjöngjang ist humorvoll-kritisch, ohne dabei herablassend zu wirken und hat mir sehr zugesagt.
- Johanna Adorján
Eine exklusive Liebe
(114)Aktuelle Rezension von: FineAndersIn diesem Buch erzählt Johanna Adorján die Geschichte ihrer Großeltern, wie die beiden den Krieg überleben und danach ihr gemeinsames Leben genießen und sich so sehr lieben, dass niemand in diese Welt der beiden mit reinpasst, nicht mal die eigenen Kinder. Schlussendlich setzen sie ihrem Leben auch ein gemeinsames Ende, da einer nicht ohne den anderen sein kann.
Das Buch liest sich leicht, obwohl es eine sehr schwere Thematik ist. Es geht nicht nur um die Liebe, sondern auch um den Krieg, das Konzentrationslager, das Leben danach und schlussendlich um den Tod. Das regt sehr zum Nachdenken an, über das eigene Leben, des Lebensende und vor allem über die Liebe und deren Einzigartigkeit und was man aushalten möchte und was nicht. Erzählt wird in zwei Handlungssträngen: einer schildert den Todestag, wie er abgelaufen sein könnte und der andere erzählt die Lebensgeschichte der Großeltern.
Ich mag die Geschichte sehr und habe das Buch trotz der schweren Themen sehr gerne und schnell durchgelesen.
- Bandi
Denunziation
(30)Aktuelle Rezension von: hummmelfinished: 12. Juli 2021
3,5/5 Sterne
Ein absolut wichtiges Werk. Was mich wohl von einer höheren Bewertung fernhält ist der verwirrende Schreibstil. Auch möglich, dass ich mir mehr Zeit zum Lesen der 7 individuellen Berichte geben hätte müssen
- Jennifer Sieglar
Ich versteh die Welt nicht mehr
(7)Aktuelle Rezension von: theophilia
Liebe Leser, heute möchte ich Euch das Buch „Ich versteht die Welt nicht mehr“ von Tim Schreder und Jennifer Sieglar vorstellen. Auf dieses Buch bin ich aufgrund einer Empfehlung vom Piper Verlag gestoßen.
Inhalt:
Der Islamische Staat verbreitet weltweit Angst und Terror, in den USA wird ein Außenseiter zum Präsident gewählt, aus der Türkei vernimmt man ständig neue Schreckensmeldungen über Präsident Erdoğan und hierzulande wird die AfD stetig populärer – die Welt der Nachrichten dreht sich immer schneller, dabei sind viele Themen ohne fundiertes Hintergrundwissen kaum zu verstehen. Zugleich konsumieren viele Menschen diese Meldungen vor allem bruchstückhaft über die sozialen Medien. Hier setzt »Ich versteh die Welt nicht mehr« an und bietet auf verständliche und unterhaltsame Art Hintergründe zu den wichtigsten Nachrichtenthemen unserer Zeit.
Meine Meinung:
Das Cover des Buches ist in Himmelblau gehalten. Vielleicht soll es die Draufsicht vom Weltall darstellen. In der Länderkarte stecken Fähnchen mit den jeweiligen Brennpunkten die im Buch erklärt werden.
Das Buch „Ich verteh die Welt nicht mehr“ wurde von Tim Schreder und Jennifer Sieglar als Klappenbroschur im Piper Verlag aufgelegt. in den Klappen sind auf einer Landkarte die Punkte der Erde zu sehen, von welchem in dem Buch die Berichte sind. In der hinteren Klappe sind Tim und Jenni bei der Arbeit zu sehen. Beide sind u.a. als Moderatoren der Kindersendung Logo bei Kika bekannt.
Das Buch hat neben einem Vorwort, Dankesteil und Buchempfehlung 33 kleine Kapitel mit unterschiedlichen Brennpunkten der Erde. Das Buch kann auch als kleines Einführungslexikon zur aktuellen Weltpolitik gesehen werden. Nach der Kapitelüberschrift kommt eine kurze Einleitung farblich hinterlegt.
Die Schrift ist in 2mm Standardschrift als reines Textsachbuch gedruckt. Nur zur Einleitung eines Kapitels ist ein Globus aufgedruckt mit einer Fahne, welche in dem Teil der Erde steckt, welches gerade besprochen wird. Vielleicht hätte eine etwas größere Landkarte als optische Orientierung neben der großen Weltkarte am Anfang des Buches zur näheren Orientierung verholfen.
Das Buch kann wie ein kleines Lexikon verwendet werden. Jedes Kapitel lässt sich unabhängig vom anderen lesen und keines baut auf dem anderen auf.
Tim und Jenni kenne ich von den Logonachrichten. Dort werden die Tagesnachrichten so für Kinder erklärt, dass sie verstehbar sind. Daher bin ich mit der Erwartung an das Buch gegangen, dass dies in einer einfachen Sprache gehalten ist. Doch bei näherem Durchlesen wurde mir schnell klar das das Buch für Teenager bzw. junge Erwachsene gedacht ist. Aber auch Senioren und Eltern von Kindern, die Tim und Jenni aus Logo kennen, sind mit diesem Buch angesprochen.
Das Buch setzt einen etwas weiteren Sprachwortschatz voraus wie Logo Kindernachrichten. Ist aber im Prinzip genauso gut verständlich und tiefgründig geschrieben. Einige Themen z.B. Mord und Vertreibung sind für jüngere Kinder nicht so geeignet genauer auszuführen. Aber auch Eltern und Senioren sind
Was ich aus dem Buch lernen konnte
Es ist nicht aussichtlos die politische Weltlage zu verstehen. Hier ist ein Buch, das dem oftmals überforderten Nachrichtenseher Klarheit in die tägliche Nachrichtenflut an Hintergrundwissen bringt. Die 33 Weltbrennpunkte werden von Anbeginn der Entstehung zeitgeschichtlich fortlaufend dargestellt.
Das Buch macht Mut sich weiter mit der Weltgeschichte auseinanderzusetzen. Erste Anfänge sind hier gelegt und der Nachrichtenseher kann sein hier erworbenes Wissen Tag für Tag selber vertiefen.
Dank an Tim Schreder und Jennifer Sieglar für die ausführliche Recherche zu den aktuell brisanten Tagesthemen. Es ist zu erlesen wie viel Zeit und Mühe sie in ihr Buch investiert haben.
Tim Schreder und Jennifer Sieglar durfte ich im Rahmen der Buchvorstellung auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennenlernen. Es hat mich gefreut sie genauso authentisch bei der Buchbesprechung zu erleben, wie ich Euch von Logo her kenne: jugendlich, kommunikativ und frisch aber trotzdem mit allem Ernst bei der Sache. Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt das Buch zu signieren. Hoffe, dass ihr noch lange die Jugendlichkeit bewahren könnt, um Logo Nachrichten den Kindern zu Präsentieren.
Fazit:
Das Buch kann ich für jeden Empfehlen, der sich an der Weltgeschichte interessiert. Ein Muss für jeden der Tagesnachrichten besser verstehen will.
Autor:
Tim Schreder
Tim Schreder, geboren 1991, moderiert seit 2010 logo! und ist als Reporter für das ZDF weltweit im Einsatz. Er berichtete u.a. von den US-Präsidentschaftswahlen und der Fußball-WM in Brasilien. Für seine Reportage zur Flüchtlingskrise wurde er 2016 für den Grimme-Preis nominiert.
Jennifer Sieglar
Jennifer Sieglar, Jahrgang 1983, absolvierte ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk, wo sie derzeit Moderatorin für die Hessenschau ist. Seit 2008 ist sie für die ZDF-Nachrichtensendung logo! tätig, die sie seit August 2012 moderiert.
- William S. Cohen
Die Verschwörer
(9)Aktuelle Rezension von: Jens65Im grossen und ganzen ein mit US-Patriotismus durchzogener Polit-Thriller mit Ambitionen zur Weltverschwörung. Die Lobreden auf das heldenhafte US-Militär erwecken den Eindruck einer gesteuerten Propaganda. Interessant sind jedoch sind die politischen Ansichten des Autors, der ehemals Verteidigungsminister unter Clinton war, über deutsche, europäische und auch internationale Politik, die gar nicht so verkehrt sind. - Helge Timmerberg
Der Jesus vom Sexshop
(29)Aktuelle Rezension von: Rodrik-AndersenIch bin auf Helge Timmerberg über ein Interview aufmerksam geworden, das er bei SWR1 Leute gegeben hat. Meine Neugierde war geweckt. Das genügt mitunter, um mir ein Buch zu besorgen. "Der Jesus vom Sexshop" erschien mir als Einstieg geeignet.
Wie der Untertitel "Stories von unterwegs" verrät, handelt es sich bei dem Buch um eine Ansammlung von Anekdoten, die sich an verschiedenen Schauplätzen der Welt zutrugen. Die zeitliche Einordnung bleibt hierbei im Verborgenen, was ich wirklich schade finde. Auf der letzten Seite des Buches erfährt man dann, dass es sich bei den Kapiteln zum Großteil um Reportagen und Texte handelt, die zwischen 1982 und 2009 in verschiedenen Medien veröffentlicht worden sind. Es ließe sich also vermuten, dass die Anekdoten eventuell chronologisch angeordnet sind.
Bis zur Mitte des Buches finden sich längere Geschichten (Ein Hippie in Persien, Sieben Tage im Reich der Angst, Gold im Amazonas, Ana Marrakchi, mon ami), die überaus lesenswert sind. Nicht nur erhält der Leser Einblicke in meist fremde Welten, auch der Schalk des Autors blitzt zwischen den Zeilen immer wieder durch. Hier macht das Lesen richtig Laune.
Leider fällt danach die Qualität der Texte spürbar ab. Die Reiseberichte weichen zugunsten von weniger interessanten Milieu-Studien und philosophischen Denkansätzen. Außerdem bemächtigt sich zunehmend der lebhafte Drogen-Konsum des Autors der eigentlichen Inhalte. Gegen Ende war dieser "Trip" kaum mehr zu ertragen, was mir auch das Buch gehörig verdorben hat.
Fazit: Leider stammen nicht alle "Stories von unterwegs" - hätte der Autor dieses Versprechen eingelöst, wäre es wahrscheinlich eine richtig gute Anekdotensammlung geworden. Doch so bleibt am Ende bei mir nur Ernüchterung zurück. Trotzdem hätte ich nichts dagegen einzuwenden, Helge Timmerberg einmal persönlich kennenzulernen.