Bücher mit dem Tag "normen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "normen" gekennzeichnet haben.

36 Bücher

  1. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783328110729)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.815)
    Aktuelle Rezension von: SilvisKopfkino

    "Effi Briest" ist ein Klassiker der deutschen Literatur, der die Geschichte der jungen und lebensfrohen Effi Briest erzählt. Die ersten Seiten des Buches haben mich sofort in den Bann gezogen, Effis jugendlicher Charme und ihre Unbeschwertheit haben mich fasziniert und mitgerissen.

    Mit fortschreitender Handlung empfand ich das Buch jedoch als langatmig, da sich Fontane Zeit nimmt, um die gesellschaftlichen Konventionen und die zwischenmenschlichen Beziehungen detailliert darzustellen. Diese Passagen waren zwar informativ, konnten aber auch etwas die Spannung des Buches bremsen.

    Jedoch fand ich gegen Ende des Buches wieder zurück zur Geschichte und wurde erneut von Fontanes Schreibstil und der Entwicklung der Charaktere in den Bann gezogen. Besonders die Tiefe der Figuren und ihre komplexen Beziehungen haben mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

    "Effi Briest" ist ein Buch, das in seiner Darstellung von gesellschaftlichen Normen, Moral und den Konsequenzen von jugendlichem Leichtsinn zum Nachdenken anregt. Es wirft Fragen auf über die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und über die Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen und unerfüllter Liebe.

  2. Cover des Buches Gefühl und Vernunft (ISBN: 9783596522774)
    Jane Austen

    Gefühl und Vernunft

     (805)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Elinor und Marianne sind so gegensätzlich wie Schwestern es nur sein können: Während Marianne ihr Herz auf der Zunge trägt, macht die vernünftige Elinor innere Konflikte mit sich alleine aus und scheint kühl, wenngleich es in ihr brodelt. Nach dem Tod ihres Vaters mittellos geworden, müssen sich die beiden ihren Weg durch eine Gesellschaft bahnen, in der vor lauter Pflichten kaum Platz für wahre Sehnsüchte bleibt. Der Wunsch nach einer ehrlichen Liebe treibt sie dabei immer wieder auf Irrpfade …


    Schon in den ersten Kapiteln zeigt sich wieder die spitze Feder Jane Austens, wenn sie uns schnell über den Charakter von John Dashwood und seiner Frau aufklärt, indem sie humorvoll zeigt, wie sie sich gegenseitig davon überzeugen, dass der kürzlich verstorbene Vater sicherlich nicht gemeint hat, dass John Geld für seine Stiefmutter und die drei Halbschwestern ausgeben oder ihnen gar überlassen soll als er ihn bat, sich um sie zu kümmern. Die Ideen des Paares werden immer kostengünstiger bis er sich am Ende glücklich selbst bescheinigen kann, dass ein paar kleinere Geschenke - wenn sie erst einmal ausgezogen sind -, absolut ausreichend wären; man muss als Alleinerbe eines großen und ertragreichen Anwesens das Geld ja schließlich zusammenhalten.

    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, Jane Austens Beobachtungsgabe und ihre daraus erschaffenen wunderbaren Figuren (und Karikaturen!) sowie die vielen sehr prägnanten Unterhaltungen, sorgen bei mir jedes Mal aufs Neue für beste Unterhaltung.
    Außerdem wird in diesem Buch ungewöhnlich klar und viel über Geld und Standesunterschiede gesprochen sowie auf gesellschaftliche Gepflogenheiten dieser Zeit Bezug genommen, was nicht nur sehr interessant sondern eben auch durch die Art der Darstellung häufig sehr amüsant zu lesen ist. 

    Aber natürlich bin ich immer wieder vor allem am Schicksal von Elinor und Marianne interessiert und erlebe bei jedem erneuten Lesen aufs Neue all die Irrungen, Wirrungen, Wendungen und Gefühlswallungen mit und drücke den Schwestern auf ihrer Suche nach ihrem Glück immer fest die Daumen.


    Fazit: Jane Austens spitze Feder kann mich jedes Mal aufs Neue bestens unterhalten und auch dem Liebesglück der Dashwood-Schwestern drücke ich noch nach unzähligen Wiederholungen fest die Daumen. (4,5 Sterne)

  3. Cover des Buches Die Verwandlung (ISBN: 9783150144336)
    Franz Kafka

    Die Verwandlung

     (1.783)
    Aktuelle Rezension von: eumel8

    Als erster Kafka kam diese Kurzgeschichte (55 Seiten) gerade recht. Angeregt durch häufiges Erwähnen von Mitmenschen und der kürzlich ausgestrahlten Fernsehserie "Kafka" haben mich diese Umstände dazu bewogen, einmal Franz Kafka zu lesen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein junger Mann erwacht eines Morgens als Käfer. Einiges an Begleitumständen färben das Geschehen ins Groteske: Erstens hat er verschlafen und kann nicht wie geplant auf Dienstreise. Zweitens, das Aufstehen aus dem Bett ist beschwerlich wegen der Rückenlage als Käfer. Drittens erscheint die Ausrede unglaubwürdig, dass man nicht zur Arbeit kommen kann, weil man ein Käfer ist. Das also ist Weltliteratur.

  4. Cover des Buches Young Elites 1. Die Gemeinschaft der Dolche (ISBN: 9783841505767)
    Marie Lu

    Young Elites 1. Die Gemeinschaft der Dolche

     (643)
    Aktuelle Rezension von: Kitty_Catina

    Nachdem ich ziemlich lange gebraucht habe, um in dieses Buch hineinzufinden, hat es mir dann zumindest doch so gut gefallen, dass ich die Reihe tatsächlich weiterlesen muss.


    Dabei hat mir hier vor allem das Setting super gut gefallen. Dieses erinnert sehr stark an das alte Venedig mit den Masken und den Gondeln, aber ohne die zahlreichen Kanäle. Außerdem hat es die Autorin geschafft, diese Welt und auch die Charaktere in wunderschönen Bildern zum Leben zu erwecken. Was mich allerdings gestört hat und die Geschichte auch recht in die Länge gezogen hat, sind die vielen inneren Monologe der Protagonistin, die manchmal doch etwas genervt haben. Im Weiteren ist der Schreibstil aber gut und flüssig. 


    Ansonsten ist auch die Geschichte wirklich gut, unterhaltend und teilweise gibt es auch recht spannende Szenen. Ebenfalls gefällt mir, dass die Fähigkeiten der entsprechenden Figuren nicht die Klassischen, wie zum Beispiel Feuer entfachen, Gedankenlesen, Fliegen oder ähnliches sind, die man sonst in Büchern dieser Art geboten bekommt. Vielmehr sind diese hier um einiges individueller, spielen aber dennoch gut ineinander und ich fand auch die Gemeinschaft der Dolche durchaus interessant, die verschiedenen Figuren gut zusammengewürfelt. Trotzdem fand ich die meisten der Nebencharaktere etwas flach geschrieben und hätte neben Adelina, Enzo und Raffaele auch die anderen gerne noch besser kennengelernt, hoffe aber, dass das noch geschehen wird. Dafür hat das Ende dieses Bandes mich aber doch recht verwirrt und ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie es weitergehen soll.


    Was Adelina angeht, so bekommt man mit ihr eine typische Teenagerin, die noch nicht weiß, wo sie im Leben steht. Dazu kommt, dass sie mit der Entdeckung ihrer Fähigkeit zu einer Geisel dieser wird, auch, wenn sie sie mit der Zeit zu beherrschen lernt. Dabei konnte ich aber auch verstehen, warum sie so viel Dunkelheit und Wut in sich hat, schließlich hatte sie bisher kein gutes Leben. Dafür habe ich ihre Schwester Violette nicht so richtig greifen können, ebenso Enzo und Raffaele. Bis zum Ende konnte ich die beiden nicht zu fassen bekommen, habe ihnen nicht so richtig getraut, was sich letztendlich auch als nicht ganz unrichtig herausgestellt hat.  


    Alles in allem ist dies wieder ein typischer Auftakt einer Fantasyreihe in einem richtig tollen Setting, einem Schreibstil, der sehr bildlich ist, aber auch zu viel Wert auf innere Monologe legt und einer soliden Geschichte, die noch etwas spannender hätte sein können. Dennoch hoffe ich auf den zweiten Band und will diesen, wie gesagt, auch unbedingt noch lesen. 

  5. Cover des Buches Bella Germania (ISBN: 9783596521807)
    Daniel Speck

    Bella Germania

     (198)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra-H

    Late to the party. Daniel Specks „Bella Germania“ wurde bereits 2016 veröffentlicht und zudem ein absoluter Bestseller mit Verfilmung durch ZDF und RAI. 

    Nichtsdestotrotz habe ich den Roman erst jetzt gelesen, was auch damit zusammenhing, dass ich aus aktuellem Anlass ein zweites Mal zu seinem in Teilen dramatischen Roman „Jaffa Road“ gegriffen hatte. In der Folge kam dann die Lust, einen weiteren Roman dieses begnadeten Erzählers zu lesen. Soweit die Vorgeschichte zur Lektüre.

    Speck erzählt seine Geschichten auf klassische Weise. Keine Experimente, kein Bemühen um ungewöhnliche Form oder Effekte. Hingegen solide Recherche, die es ermöglicht, den geschichtlichen Hintergrund lebendig werden zu lassen. In zwei Handlungssträngen, Gegenwart zum einen,  Fünfziger-, Sechziger, Siebzigerjahre zum anderen, erleben wir familiäre Verquickungen und deren sich für die Leserin langsam entwickelnde, spannende Entwirrung.

    Schauplätze sind dabei Mailand, die äolische Insel Salina und München. Thematisch befassen wir uns mit Entwurzelung, Verlust von Heimat, Identitätssuche und dem Nie-wirklich-Ankommen. Mit dem Erkennen und Verwirklichen der persönlichen Bedürfnisse, dem Scheitern und Wiederaufstehen. Dies, vorwiegend aber nicht nur, vor dem Hintergrund der Schicksale von italienischen „Gastarbeitern“, die von den Fünfzigerjahren weg nach Deutschland gerufen wurden, um dort dann nicht mit besonderer Gastfreundschaft behandelt zu werden. 

    Dazu kommt die Thematik der terroristischen RAF im Deutschland der Siebzigerjahre und, eher am Rande, dem italienischen Pendant dazu, den roten Brigaden. 

    Dies alles wird, wie bereits erwähnt, auf gründlich recherchiertem Boden einnehmend dargebracht. 

    Daniel Speck ist ein ausgezeichneter Italienkenner, was in vieler Hinsicht deutlich wird. 

    In den höchsten Sphären der Literatur bewegen wir uns hier nicht. Das soll es auch nicht sein. Dafür wird gute Unterhaltung geboten, die mir um ein Vielfaches lieber ist als bemühte literarische Verrenkungen. 

  6. Cover des Buches Water & Air (ISBN: 9783551315441)
    Laura Kneidl

    Water & Air

     (262)
    Aktuelle Rezension von: Bianca_Books

    Ich fand das Buch nicht schlecht und habe es gerne gelesen. Es ist jetzt nichts komplett außergewöhnliches aber mir hat die Zeit und die Welt gefallen in der das Buch spielt. Es spielt in einer dystopischen Zukunft und eine mysteriöse Mordserie hält die Kolonie in Atem.

    Die Hauptprotagonisten fand ich total sympathisch und ich hab sie sehr gemocht. Ich fand die Dynamik der beiden Hauptprotagonisten Kenzie und Callum wirklich sehr schön und es hat Spaß gemacht, mit ihnen mitzufiebern wer für die Morde verantwortlich ist.

    Ich glaube über den Schreibstil von Laura Kneidl brauchen wir nicht zu sprechen. Er war wie immer richtig toll und ich habe mich beim lesen sehr wohl gefühlt. Er war nicht zu kompliziert und man war sehr schnell in der Geschichte drinnen und konnte ihr sehr gut folgen.

    Leider hätte ich tatsächlich gerne etwas mehr Informationen zu der neuen Welt die es in dem Roman gibt bekommen. Die Idee davon finde ich nämlich echt spannend. Das hat für mich leider etwas geschwächelt.

    Aber im Großen und Ganzen ein unterhaltsames Buch mit Spannung und einer Liebesgeschichte.

  7. Cover des Buches Die Vegetarierin (ISBN: 9783746637600)
    Han Kang

    Die Vegetarierin

     (444)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangPhilipp

    Eine, aus der Sicht ihres Gatten, perfekte Ehefrau - durchschnittlich, unauffällig, still, Ihren ehelichen Pflichten (Kochen, Putzen, Sex) nachkommend - beschließt, kein Fleisch mehr zu essen, was ihre Familie zutiefst verstört und provoziert. Als ihr Vater bei einem Famlientreffen versucht, ihr gewaltsam Fleisch einzuflößen, begeht sie einen Selbstmordversuch.
    Dann missbraucht der Schwager ihre Tendenz, sich immer mehr wie eine Pflanze zu fühlen, indem er sie im Rahmen eines obsessiven Kunstprojekts mit Blumen bemahlt und dann erst von einem ebenfalls bemahlten Kollegen sexuell missbrauchen lässt und sich dann selbst an ihr vergeht. Und schließlich besucht ihre Schwester sie in der Psychiatrie und begleitet ihr langsames Verhungern, da sie sich irgendwann weigert, sich von etwas anderem als Wasser und Licht zu ernähren.
    Zusammengefasst ein richtiges Gute-Laune-Buch, das allerdings auch einen ziemlichen Sog auf mich ausgelöst hat.
    Ich konnte es bei allem Abgestoßensein nicht abbrechen.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich mit der Südkoreanischen Welt und Gesellschaft nicht wirklich vertraut bin und sich mir deshalb sicher viele Anspielungen und Kritikpunkte nicht erschlossen haben.
    Verstörend.

  8. Cover des Buches Three Women – Drei Frauen (ISBN: 9783492317917)
    Lisa Taddeo

    Three Women – Drei Frauen

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Sutter

    Im Buch geht es um drei Frauen, die für die Liebe und Anerkennung alles tun. Dass das Buch im Feuilleton mit Fifty Shades of Grey verglichen wird, kann ich nicht bestätigen, da ich es nicht gelesen habe, aber eines kann ich ganz klar sagen, dass es eine Warnung an alle Frauen sein sollte. Denn keine Frau hat es nötig alles zu tun, um einem Mann zu gefallen. Der Klappentext spricht von Sehnsüchten der Frau. Dies kommt für mich jedoch anders an.


    Der Roman ist leicht und flüssig geschrieben und die Sprache lässt einen schnell durch die Geschichten schippern. Sogar eine Art Voyeurismus kann man in dem Buch erkennen, denn auch wenn einem das Gelesene zuweilen Kopfzerbrechen bereitet, so ist man wie in einem Sog und möchte es gerne beenden in der Hoffnung, dass das für die drei Frauen noch gut enden mag und sie am Ende die Liebe bekommen, die sie verdienen und nach denen sie mit aller Macht streben.


    Ein lesenwertes Buch, welches erschreckt, aufrüttelt, vielleicht einen Spiegel vorhält, an Grenzen geht und Grenzen überschreitet - weit - sehr weit.


    Dass Männer beim Lesen ungläubig den Kopf schütteln und Frauen wissend nicken, das hoffe ich jedoch nicht – zumindest nicht das Letztere.

  9. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Menschheit (ISBN: B00EYKO6KM)
    Yuval Noah Harari

    Eine kurze Geschichte der Menschheit

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ro_Ke
    Klappentext (Lovelybooks):

    Eine kurzweilige Reise durch 2 Millionen Jahre.

    Vor 100.000 Jahren war der Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf weiteren menschlichen Spezies und die Rolle, die sie im Ökosystem spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen. Vor 70.000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, die ihn zum Herrn des Planeten und zum Schrecken des Ökosystems werden ließ.

    Meine Meinung:

    „Die Geschichte hat sich noch nicht für ein Ziel entschieden - welchen Weg sie einschlagen wird, könnte noch immer von einer Vielzahl von Zufällen abhängen.“

    Zunächst einmal gehört diesem Werk mein absoluter Respekt gezollt, denn es ist eine geistige Höchstleistung, einen so weit umfassenden Einblick in die Geschichte der Menschheit zu verfassen und vor allem, zu sämtlichen „Stationen“ eine Meinung zu besitzen, die so viel zu erzählen hat. 

    Seine Meinung bzw. Behauptungen präsentiert Yuval Noah Harari meist auf sehr provokante Weise. Ein Ton, der mir zwar durchaus gefällt, jedoch oftmals stützende Quellen vermissen lässt, wenn er z. B. im saloppen Ton, wissenschaftliche Erkenntnisse von Psychologen und Soziologen nicht nur in Frage stellt, sondern denen mangelnde Kompetenz vorwirft. 

    So zieht es sich ein wenig wie ein roter Faden, dass mir seine Meinung als „Weisheit letzter Schluss“ verkauft wird und durch seine vielen Gedankenexperimente fühlte ich mich an mancher Stelle in diesen sogar ein Stück weit manipuliert. 

    Als Unterhaltungslektüre mit lehrreichem Mehrwert funktioniert dieses Werk aber hervorragend, da der Autor es meisterhaft versteht, den Leser zu entertainen und die Gedanken anzuregen. Nur sollte man nicht alles für bare Münze nehmen.

    Sprecher Jürgen Holdorf hat den „Uni-Vorlesungssaal-Charakter“ sehr gut transportiert und machte es für mich zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.

    Fazit:

    Der Weg des Menschen vom Homo Sapiens zum Selfmade-Gott wird anhand provokanter Thesen sehr unterhaltsam und lehrreich dargestellt. 
  10. Cover des Buches Empörung (ISBN: 9783446251274)
    Philip Roth

    Empörung

     (136)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, möchte man gar kein neues mehr anfangen, denn es kann fast nur schlechter ausfallen. Ausserdem sind die Themen in diesem Roman von Philip Roth von solch einer Eindringlichkeit, dass sie einem mehrere Tage intensiv beschäftigen und nicht mehr loslassen.

    Es geht um den jungen und äusserst ehrgeizigen, aus einer jüdischen Familie stammenden Marcus Messner, der sich von der übermässigen und fast hysterischen Behütung seines Vaters befreien möchte und darum als Studienplatz ein weit von seiner Heimatstadt Newark entferntes College wählt. Er möchte vor allem eines, nämlich als Klassenbester das Studium absolvieren und investiert so seine ganze Energie ins Lernen. Trotz seines eher zurückhaltenden, höflichen aber durchaus offenen und kommunikativen Charakters, kommen schon nach kurzer Zeit Schwierigkeiten auf ihn zu. Da ist einerseits der aufsässige Zimmerkollege, der ihm keine Minute Ruhe gönnt und alles tut, um sich unbeliebt zu machen. Andererseits reihen sich ein paar an sich harmlose Ereignisse aneinander, die dazu führen, dass der junge Mann zum Schulleiter bestellt wird. Auf perfide Art und Weise muss er sich einem Verhör unterziehen, gegen das er mit Abscheu und Rebellion reagiert. Die Befragung fällt nicht zu seinen Gunsten aus und endet mit einem verhängnisvollen Zwischenfall. Marcus Messner lässt sich jedoch nicht entmutigen. Seine erste grosse Liebe zu der labilen, suizidgefährdeten und männertollen Olivia verteidigt er trotz den vielen Einwänden seiner Mutter und der Studienkollegen und letztlich seiner eigenen Skepsis. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über den Inhalt preisgeben.

    Die Geschichte handelt in der Zeit um 1950, während der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Nordkorea zusammen mit der Volksrepublik China und Südkorea zusammen mit den USA. Viele junge US-amerikanische Soldaten verlieren in grauenvollen Kämpfen in dieser Zeit ihr Leben. Die Angst der Daheimgebliebenen vor einem eventuellen Marschbefehl ist gross, so auch bei Marcus Messner. Vor diesem Hintergrund wirken die falsche Frömmigkeit und die Forderung nach Ordnung und Ehre, sowie die Regeln der Obrigkeiten nach menschlichem Verhalten umso absurder.

    Marcus Messner zitiert im Buch die Thesen des Philosophen und Mathematikers Bertrand Russell (1872-1970), der als Aktivist für Frieden und Abrüstung als Leitfigur des Pazifismus gilt.

  11. Cover des Buches Kriegsbraut (ISBN: 9783499253546)
    Dirk Kurbjuweit

    Kriegsbraut

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Buecherfreundinimnorden
    Anfangs fiel es mir schwer, die Hauptperson Esther zu akzeptieren: viel zu lange lässt sie sich nach meinem Geschmack von einem verheirateten Mann hinhalten. Sie nimmt die Rolle der Geliebten hin, obwohl sie eigentlich fest daran glaubt, etwas besseres verdient zu haben. Das kennt man schon, das fand ich eher langweilig. Doch in dem Moment, als Esther beschließt, Soldatin zu werden, hatte sie meine ganze Aufmerksamkeit: und dabei ist es geblieben. Frauen bei derBundeswehr, noch dazu im Auslandseinsatz in Afghanistan, wo es alles gibt, nur keinen Frieden - das war spannend. Der Autor kann erzählen, ich werde auch sein nächstes Buch lesen
  12. Cover des Buches Jägerin der Dunkelheit (ISBN: 9783641071615)
    Christine Feehan

    Jägerin der Dunkelheit

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Die Schattengänger sind genetisch weiterentwickelte Menschen, die einst dem Militär angehörten und jetzt zum Zwecke zahlreicher Experimente an ihnen, eingesperrt wurden. Federführend bei diesem Projekt ist Dr. Peter Whitney, der auch seine Tochter Lily, die mittlerweile Wissenschaftlerin ist, mit in die Forschung einbezogen hat. Als der Doktor dann spurlos verschwindet und Lily entdeckt wie skrupellos ihr Vater mit den Probanden umgegangen ist, verhilft sie der Gruppe um deren Anführer Captain Ryland Miller zur Flucht. Hier beginnt nun die Rahmenhandlung für die Serie, stellt sich doch heraus, dass jemand im engsten Umfeld ein Verräter ist der unbedingt gefunden werden muss. In jedem Buch wird nun ein Soldat und seine ganz speziellen Fähigkeiten in den Fokus gerückt. Pro Buch erfährt man immer mehr Details der großen Verschwörung und den Beteiligten. Die Geschichten sind spannend erzählt und es gibt auch immer wieder überraschende Wendungen und neue Enthüllungen. Auch die Erotik kommt im Buch nicht zu kurz und runden den paranormalen Liebesroman gekonnt ab. Für mich sind die Schattengänger eine tolle Serie und ich kann sie nur weiterempfehlen.

  13. Cover des Buches Die Ladenhüterin (ISBN: 9783746636061)
    Sayaka Murata

    Die Ladenhüterin

     (309)
    Aktuelle Rezension von: Bergwohlverleih

    Die unverheiratete, kinderlose Protagonistin sieht sich den unbändigen Idealen und gesellschaftlichen Erwartungen ihrer Mitmenschen ausgeliefert. Dabei ist sie anders als die Anderen.

    Ein starkes, komisches und mutiges Buch über die Lebensrealität vermeintlicher Außenseiter*innen in der modernen Leistungsgesellschaft. Sayaka Murata hält uns Lesern einen Spiegel vor, ohne dabei an Witz und Charme einzubüßen.

  14. Cover des Buches Unland (ISBN: 9783407745118)
    Antje Wagner

    Unland

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Kleinbrina

    Das Schicksal hat es mit der 14-jährigen Franka nicht gut gemeint. Ihre Pflegemutter stirbt völlig unerwartet an einem Hirnschlag und das Mädchen ist auf sich allein gestellt.
    Zum Glück gibt es das Haus „Eulenruh“, dass von Andreas und Vera Kämpf geleitet wird. Diese haben es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche bei sich aufzunehmen, die nicht wissen, wo sie sonst hinsollen.
    Franka lebt sich schnell ein und fühlt sich langsam wie zuhause, doch schnell bemerkt sie, dass etwas nicht stimmt. Wieso erklärt ihr niemand, was es mit dem sogenannten Unland auf sich hat? Und dann wird auch noch ein Jugendlicher verdächtigt, etwas gestohlen zu haben. Auf der Suche nach Antworten bemerkt Franka, dass noch viel mehr hinter der Sache steckt, als sie jemals ahnen konnte…

    Nach „Schattengesicht“ ist „Unland“ das zweite Buch, dass ich von Antje Wagner gelesen habe. Während Schattengesicht ein Krimi ist, ist „Unland“ ein gelungener Jugendroman, der von seiner Spannung und den tollen Charakteren lebt.

    Der Schreibstil ist der Autorin mehr als gelungen. Charaktere und Orte werden wunderbar und detailliert beschrieben, sodass ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen konnte und selbst schnell ein Teil der Geschichte wurde.

    Vor allem mit der Protagonistin Franka hat sich Antje Wagner große Mühe gegeben. Ihre Gedanken und Eindrücke von der neuen Umgebung und ihren Mitbwohnern sind glaubwürdig und schnell konnte ich sie in mein Herz schließen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, den Geheimnissen auf die Schliche zu kommen, sind toll umgesetzt.

    Doch das ist nicht alles, was mir an diesem Buch gut gefallen hat. Die Entwicklung des Buches ist unvorhersehbar und die Geschichte entwickelt sich immer mehr zu einem mitreissenden Thriller. Das Ende hat mich ein kleines bißchen überrascht und ich wusste zunächst nicht, was ich mit diesem anfangen soll. Allerdings bin ich nach längerer Überlegung zu dem Ergebnis gekommen, dass ein anderes Ende gar nicht den gewünschten Effekt gehabt hätte. Aber hier möchte ich natürlich nicht zu viel verraten.

    Das Cover ist wunderschön. Die Mischung aus Schwarz, Weiß und Pink hat mir sehr gut gefallen und ist ein absoluter Eyecatcher. Doch das viele Schwarz passt auch sehr gut zum Buch, denn vieles liegt noch im Dunkeln und ist nicht auf dem ersten Blick sichtbar.

    „Unland“ ist ein spannender Jugendroman mit Thriller-Elementen, das jedes Leserherz höher schlagen lässt. Antje Wagner kann nicht nur Erwachsene von sich überzeugen. Unbedingt lesen!

  15. Cover des Buches Kein Ort. Nirgends (ISBN: 9783518224793)
    Christa Wolf

    Kein Ort. Nirgends

     (64)
    Aktuelle Rezension von: FriediM
    Wenn ich an die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf denke, fallen mir als erstes Werke ein wie “Kassandra” oder etwa “Medea”. Die im Dezember 2011 verstorbene Autorin hat prägende Literatur verfasst, die vielleicht nicht jedem geläufig ist, die aber stets situationskritisch ist. Die Erzählung “Kein Ort. Nirgends” aus dem Jahr 1979 ist ein fiktionales Gespräch zwischen den empirischen Charakteren Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode[1] im Jahr 1804, beide haben kurze Zeit später, unabhängig voneinander, Selbstmord begangen. Die Szenerie ist eine typische Teegesellschaft der Epoche der (antirevolutionären) Romantik, in denen nicht nur die beiden bereits genannten Persönlichkeiten anwesend sind, sondern auch Schriftsteller wie etwa Clemens Brentano (“Des Knaben Wunderhorn”), seine Schwestern Bettina und Gunda, sowie Friedrich Carl von Savigny, welcher die anwesenden Frauen förmlich anzieht. Die Zeit – zwischen der Französischen Revolution und der Märzrevolution 1848 – ist eine Zeit in der es gilt einen Neuanfang zu gestalten. Die Gespräche in dieser Teegesellschaft sind meist trivial, und Kleist und Günterrode sind ganz klare Außenseiter in diesen Gesprächen. Abwechselnd wird aus den Perspektiven der beiden Charaktere erzählt. Nach und nach beginnen die beiden ungleichen Protagonisten zu begreifen, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind und kommen ins Gespräch über ihre hoffnungslose Situation in dieser Gesellschaft. Was außerdem auffällt, sind die beinahe schon böswillig wirkenden Bemerkungen aller anwesenden Personen, welche ihnen jedoch scheinbar nicht übel genommen werden. Die Erzählung ist komplex erzählt mit vielen Rückblenden vor allem über Kleists Depressivität und Günderrodes Gedichten, auch Savigny’s Anziehungskraft auf Frauen wird mehrmals betont. Doch was ist diese Erzählung im Hinblick auf die DDR? Genauso wie die Romantiker um 1800 standen die Bürger der sowietischen Besatzungszone bzw. der DDR zwischen zwei Umbrüchen, zum einen der Teilung Deutschlands, zum anderen der späteren “Wende”. Die Frage wie man sich in einer solchen Phase verhalten soll, was richtig und was falsch ist, das Gewisswerden der Hoffnungslosigkeit zwischen solch revolutionären Schritten stehen im Fokus der Erzählung, verschleiernd hindeutend auf die Situation der DDR. Dieses teils sehr kompliziert gestaltete Gesellschaftsgespräch kann als gesellschaftskritisch, wenn nicht sogar als systemkritisch bezeichnet werden, interessant gestaltet mit teilweise sehr rabiatem Humor. Hier trifft man auf das genaue erzählerische Gegenteil von Erzählungen wie es zum Beispiel in “Die neuen Leiden des jungen W.” der Fall ist, in welchem die Handlung eher “locker” gehandhabt wird.
  16. Cover des Buches Wir müssen gar nichts! (ISBN: 9783990603451)
    Hannah Maylou

    Wir müssen gar nichts!

     (30)
    Aktuelle Rezension von: booksnlove

    Als ich dieses Buch gesehen hab, hatte ich sofort den Drang danach es zu lesen. Ich lese gerne zur Abwechslung Sachbücher und dieses Buch war einfach perfekt.

    Hannah spricht in ihrem Buch über Themen, die man sich oft nicht traut anzusprechen. Über Dinge, über die man sich in gewisser Weise "schämt" und tatsächlich kam beim Lesen auch sicher mal der Gedanke "wie kann sie darüber nur so offen schreiben?!", aber genau das hat dieses Buch zu etwas ganz besonderem gemacht.

     

    Themen wie Körperbehaarung, der weibliche Zyklus, Partnerschaft, das Schönsein usw. Alles Dinge, bei denen man selber oft so seine "Probleme" hat. Dennoch schafft es Hannah das Buch so zu schreiben, dass man während des Lesens denkt mit einer guten Freundin über alles zu reden. Es ist sicher kein Buch, das man mal schnell durchliest. So ging es mir zumindest - man muss das geschriebene auf sich wirken lassen. Dennoch ist das Buch nicht nur ein reiner Text. Interaktive Seiten, Umfrageergebnisse und Illustrationen machen das Ganze noch anschaulicher.

     

    Wenn DU also mal ein richtig ehrliches und super interessantes Buch lesen möchtest, dann kann ich dir dieses hier nur wärmstens empfehlen! 

  17. Cover des Buches Zeiten des Aufruhrs (ISBN: 9783328101543)
    Richard Yates

    Zeiten des Aufruhrs

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Richard Yates hat einen großen amerikanischen Roman geschrieben. DAs junge Paar ist in die Vorstadt gezogen und will hier Ruhe und Zeit finden. Sie, eine erfolglose Schauspielerin mit schwankenden Stimmungen und er, der immer nachgibt und unfreiwillig Karriere macht. Die Beiden Kinder werden schon geliebt, aber all zu oft müssen sie hinter den Launen und Streitereien der Eltern zurück stecken. Ihre Mutter hat eine heimliche Affaire mit einem Freund der Familie und ihr Mann findet eine kleine Affaire in seinem Job. Dann wittern sie eine neue Chance und wollen nach Paris auswandern, aber es soll ganz anderst kommen. Ein großaritger Roman mit einer wunderbaren Stimmung und vielen Überraschungen und in einer großen  Sprache erzählt.

  18. Cover des Buches Das Buch vom Süden (ISBN: 9783838779041)
    André Heller

    Das Buch vom Süden

     (5)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Die Welt zwischen Gefühltem und Erfundenem.

    André Heller erweist sich in seinem Roman „Das Buch vom Süden“ zu meinem nicht geringfügigen Erstaunen als grandioser Erzähler. Erzählt wird das Leben des Julian Passauer, von seiner Kindheit an in Wien, seinen eindrücklichsten Eindrücken vom Elternhaus bis in sein Erwachsenenalter hinein, währenddessen er überall hin reist, bis zu seiner Seßhaftwerdung in San Celeste in Italien, bis ganz hin zum Ende. 

    Aber „Das Buch vom Süden“ ist weit entfernt von einem gewöhnlichen Roman und auch weit entfernt von dem, was man gemeinhin eine straffe Handlung präsentieren, nennen mag. Passauers Leben bildet lediglich den losen Rahmen, seine Biografie ist eine sehr locker gehaltene rote Linie, aber eigentlich geht es um Betrachtungen über das Leben, die deutsche Geschichte, seltsame Erlebnisse und seltsame Menschen und das in einer Sprache, die nur verblüffen kann angesichts ihrer Ausführlichkeit, ihrer Details und ihrer Schönheit. 

    Kann man sich das alles ausdenken, ist es erlebt? Ich weiß es nicht. André Heller spricht das Hörbuch selber ein, das macht er sehr gut, allerdings muss man sich ein wenig an die österreichische Nuance und seine eben ganz und gar charakteristische Stimme gewöhnen.

    Ist es also erlebt, was er erzählt und denkt, der Protagonist? Hellers Julian denkt zum Teil durchaus esoterisch, was ich eigentlich nicht mag, dann aber wieder hat die Erzählung mit all den skurrilen Personen, die auftauchen, einen solchen Charme, das ist große Kunst, ob man es zugeben mag oder nicht. 

    Es geht in dem vorliegenden Roman auch darum, dass das Erzählen an und für sich schon einen Wert darstellt – und einfach gar nicht um Spannungsbögen und dergleichen, mit anderen Worten, man muss empfänglich sein für lyrische Formulierungen und die sogenannte schöne Seele der Literatur, damit man ausschöpfen kann, was einem geboten wird, mit leichter Hand, mit Humor, mit Nachdenklichkeit, träumend, sinnend, menschliches Denken und Fühlen auslotend.

    Fazit: Für mich eine der schönsten Erzählungen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. 

    Kategorie: Hörbuch. Anspruchsvoller Roman
    Verlag: Lübbe Audio, 2016

  19. Cover des Buches Bleichsucht und Blütenträume (ISBN: 9783593364568)
  20. Cover des Buches Eden (ISBN: 9788420605166)
    Stanislaw Lem

    Eden

     (41)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die sechsköpfige Besatzung eines irdischen Raumschiffes havariert während der Beobachtung eines Planeten und muss notlanden. Der Schaden ist beträchtlich. Der Rückflug liegt ungewiss in weiter Ferne. Aber die Crew verfügt über zahlreiche Roboter, die nach Aktivierung die Hauptlast der Reparaturaufgaben leisten. Das Forscherteam nützt die freie Zeit um den Planeten zu erforschen. Flora und Fauna zeigen ein gänzlich anderes Bild, als das von der Erde her bekannte. Bald wird eine Art Fabrik entdeckt. Eine spiegelartige Wand ohne Fenstern und Türen lässt sich durchschreiten. Im Inneren sind zahlreiche Produktionsprozesse dabei Dinge herzustellen, die wenn sie fertiggestellt sind, wieder als Ausgangsprodukt zerlegt und in den wiederholenden Herstellungsprozess wandern.  Das Ganze funktioniert vollautomatisch ohne jede Kontrolle irgendeiner Intelligenz. Wie lange diese sonderbare Produktion bereits so abläuft lässt sich nicht schätzen, es können Jahrzehnte, aber auch Jahrhunderte sein.
    Bei der Rückkehr zur Rakete wird ein totes fremdes Wesen entdeckt. Es muss bei dem Versuch die Rakete zu starten zu Tode gekommen sein. Obwohl kein Gehirn vom Doktor bei der Sektion gefunden wird, muss es trotzdem über eine Intelligenz verfügen. Das Wesen selbst besteht aus einem großen äußeren Torso und ähnlich wie bei einem Känguru in einer Hautfalte eingebetetes embryoähnliches Wesen. Beide funktionieren offenbar wie eine Einheit. Deshalb nennen es die Entdecker einen Doppelt.
    Bei weiteren Expeditionen entdecken die Forscher Städte dieser Doppeltwesen. Es kommt aber nicht zu einer dialogartigen Kontaktaufnahme. Im Gegenteil, nach Rückkehr zum Raumschiff nehmen die Fremden das Gebiet unter Beschuss und erzeugen so eine Art Silikonwand. Diese kann aber ohne größere Schwierigkeiten mit den irdischen Waffen durchdrungen werden.
    Kurz vor Wiederherstellung der Rakete nimmt ein Doppelt mit dem Team Kontakt auf und es kommt zu einem Informationsaustausch. Dieser Austausch gibt dem Leser viele Rätsel auf, zeigt aber auch die Andersartigkeit der evolutionären Entwicklung dieses Planeten.
    Der Autor Stanislaw Lem hat hier einen spannenden und fesselnden Science Fiktion Roman geschaffen, der logisch und präzise eine völlig andere Entwicklung einer intelligenten Rasse nachzeichnet. Der völlige Verzicht auf Rohstoffenergien und die ausschließliche Nutzung von Bioenergien bis hin zur Schaffung der eigenen Nachkommen mit den für ihre Funktion bestimmten Organen und Gliedern erzeugt bei Leser Gruseln. Die Verständigungs- und damit verbunden Interpretationsprobleme regen zum Mitdenken und Mitspekulieren an.

     Ein hervorragender SF-Roman mit Anspruch.

  21. Cover des Buches Schlampenyoga (ISBN: 9783453600416)
    Milena Moser

    Schlampenyoga

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein tolles Buch zum Einstieg in den Yoga-Dschungel. Milena Moser berichtet in "Schlampenyoga oder Wo geht´s hier zur Erleuchtung" über ihren Weg zum Yoga, der teils skurril, teils ernst ist. Sie beschreibt ihren Weg zum Yoga sehr lustig, bindet aber immer wieder interessante Hintergrundinformationen rund um das Thema "Yoga" ein. Für all diejenigen, die sich für Yoga interessieren und eine interessante heitere Lektüre dazu suchen und natürlich für alle Yogis, die sicherlich das eine oder andere Erlebnis ähnlich erlebt haben. Toller Schmöker, der für viele Lacher sorgt, gleichzeitig aber über Yoga informiert und den man immer wieder gern in die Hand nimmt, weil er aufzeigt, warum ein Tag mit Yoga einfach ein besserer Tag ist.
  22. Cover des Buches WahnsinnsFrauen (ISBN: 9783518393345)
    Sibylle Duda

    WahnsinnsFrauen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Zickenjagd (ISBN: 9783401800790)
    Susanne Mischke

    Zickenjagd

     (143)
    Aktuelle Rezension von: LollyLovesBooks

    Meine Meinung:
    Ich habe ein bisschen mehr von diesem Buch erwartet. In die Geschichte bin ich nicht ganz so gut reingekommen, weil mich der Schreibstil irgendwie ein bisschen gestört hat. Auch generell habe ich das Buch manchmal nicht verstanden; z.B. warum es ein Thriller ist. Für mich war es das irgendwie nicht so, da die eigentliche Haupthandlung ist, dass ein Mädchen etwas weiß, was es nicht unbedingt wissen sollte. Für mich kein Thriller, aber für zwischendurch völlig okay.

    Inhalt:
    Josy ist mit ihrer Clique eines der hübschesten Mädchen der Schule. Sie ist beliebt, doch ärgert auch alle, die ihr nicht gefallen. So wie Ines. Als dann ein Unfall passiert, an dem Josy beteiligt war, sieht Ines ihre Chance: Sie erpresst Josy mit ihrem Wissen. Josy fühlt sich unwohl in der Gegenwart von Ines, fühlt sich fast belästigt. Als dann auch noch Josys Freundin stirbt stellt sich eine Frage: War es etwa Ines’ Schuld?



  24. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783742409546)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (37)
    Aktuelle Rezension von: NiWa

    Die siebzehnjährige Effi heiratet den doppelt so alten Baron von Innstetten, wodurch sie in ihr Unglück rennt. Innstetten ist besessen von der Karriere, behandelt die Angetraute wie ein Kind, und bemerkt nicht, dass seine Frau außerhalb der Ehe der Einsamkeit entflieht. 

    „Effi Briest“ ist ein Klassiker von Theodor Fontane. Das Werk ist erstmals in den Jahren 1894 und 1895 erschienen, und hat damals angeblich für viel Furore gesorgt. 

    An meiner Schule war dieses Werk keine Pflichtlektüre. Allgemein bin ich an Klassikern interessiert und wollte daher unbedingt diese Bildungslücke schließen. Im Endeffekt war hier schon fast schade um die Zeit, weil einem in Gesellschaft der lieben Effi das Gesicht einschläft. 

    Zunächst beginnt es richtig interessant. Der Leser lernt Effi als junges, unverheiratetes Mädchen kennen. Sie ist wild, verspielt und zu jeder Zeit vergnügt unterwegs. In Gesellschaft ihrer Freundinnen fühlt sie sich wohl und zu den Eltern hat sie ein herzliches Verhältnis. 

    Dann hält Baron von Innstetten um ihre Hand an, und sie nimmt den Antrag an. Die Eltern sind zufrieden, die Siebzehnjährige blickt einem angenehmen Leben entgegen, und könnte im Prinzip glücklich sein. 

    Nach der Hochzeit nimmt das Ende schon seinen Gang: Innstetten kümmert sich viel zu wenig um die junge Frau, welche zusehends vereinsamt und sich vermutlich deshalb um andere Gesellschaft bemüht.

    Auf diese Weise nimmt die Handlung ihren Lauf und insgesamt hört es sich sogar faszinierend an. Doch ab der Vermählung schleicht sich nicht nur Langeweile in Effis Alltag ein, sondern auch der Leser wird entsprechend gequält. Es geschieht nichts. Fontane berichtet von ellenlangen Spaziergängen, wie der Hund herumtollt, oder wer das Haus der Innstettens besucht. 

    Einzig spannender Part wäre ein übernatürlicher Aspekt um einen Chinesen gewesen, der Effi um den Schlaf bringt. Sie fürchtet sich vor der Spukgestalt, und die Geschichte um den mysteriösen Chinesen ist auffallend präsent. Jedoch verläuft es sich im Sand, und ist im weiteren Verlauf kaum der Rede wert. 

    Ab der Hälfte wollte ich das Hörbuch abbrechen, ich habe es dann aber doch durchgezogen. Immerhin war ich schon so weit gekommen, deshalb hörte ich es bis zum bitteren Ende. Effis außerehelicher Fauxpas wird der damaligen Zeit entsprechend dezent in den Raum gestellt. Es gibt keine bildhaften Szenen, sondern lediglich Andeutungen, die sie als Geächtete an den Rand der Gesellschaft führen.

    Ich verstehe durchaus, dass dieser Roman bei Erscheinen für Aufregung sorgte. Fontane setzt sich mit der Motivation hinter dem Ehebruch auseinander, veranschaulicht, dass es nur bedingt an Charakterschwäche liegt, und führt an, dass immer zwei Menschen in einer Ehe sind. 

    Allerdings ist es - meiner Meinung nach - für den Leser der Gegenwart schon mühselige Kost. Besonders während der vielen Spaziergänge sind meine Mundwinkel mit steigender Schrittzahl nach unten gesackt. Es war weder ein Vergnügen noch interessant, dennoch bin ich froh, dass ich jetzt weiß, was mit Effi Briest geschehen ist. 

    Allgemein verstehe ich nicht, warum dieses Werk an vielen Schulen Pflichtlektüre ist. Zwar kann ich nachvollziehen, dass man sich mit dem Inhalt und der Wichtigkeit des Romans im schulischen Rahmen auseinandersetzt, doch als zwingende Lektüre fallen mir etliche andere, spannendere Klassiker ein, bei denen die Lust auf altehrwürdige Literatur eher bestehen bleibt. 

    Lobend ist unbedingt die Sprecherin dieser Hörbuchversion - Brigitte Trübenbach - zu erwähnen. Sie verdient sich meine Bewunderung, weil sie dem Geschehen trotz der langweiligen Grundlagen Leben verliehen hat. Sie klingt vergnügt, schwungvoll und hat angenehm erzählt, was zumindest ein Trost in Anbetracht des einschläfernden Inhalts ist.

    Im Endeffekt zählt „Effi Briest“ daher zu den Klassikern, die man meiner Ansicht nach nicht gelesen haben muss.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks