Bücher mit dem Tag "norrland"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "norrland" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783453442030)
    Stieg Larsson

    Verblendung

     (6.217)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    … aber das brauche ich auch nicht. Es reicht aber locker, um dranzubleiben und das Buch zu genießen. Es sind tolle Figuren dabei, es gibt ein großes Rätsel, und spannend ist es auch. Ich werde es jetzt ein zweites Mal lesen und falls ich dabeibleibe, dann bleiben auch fünf Sterne. Falls es mir dann doch beim zweiten Lesen nicht mehr gefällt, ziehe ich einen ab.

  2. Cover des Buches Populärmusik aus Vittula (ISBN: 9783442738915)
    Mikael Niemi

    Populärmusik aus Vittula

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Katfryy


     

    Es ist ja nicht immer leicht, ins Erzählen zu kommen. Manchmal muss man sich vorher ein bisschen warm machen. Mikael Niemis Erzähler lockert seine Zunge so: Auf dem Gipfel eine Himalaya-Fünftausenders küsst er eine tibetanische Gebetsplatte, Lippen und Zunge frieren am Metall fest, er pinkelt in seinen Trinkbecher, schüttet das warme Zeug über den Mund und sagt: „Ich habe mich freigepisst.“ Was für ein herrlicher Auftakt! Es ist schon fast zwanzig Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es ist immer noch total präsent. Mit Büchern ist es wie mit Menschen. Manche Begegnungen vergisst Du schon nach ein paar Tagen wieder, an andere erinnerst Du Dich ein Leben lang. Aber warum bloß? Eigentlich ist fast alles in dem Roman fremd und weit weg: Ein winziges Kaff im nördlichsten Norden Schwedens, direkt an der Grenze zu Finnland, zwei Jungs, Sechzigerjahre. Hier erleben wir ihn in voller Gestalt: Den Arsch der Welt. Es gibt kaum Radio, kein Fernsehen, das nächste Dorf ist weit entfernt und im Winter geht sowieso gar nichts. Die Menschen dort schließen Wetten darauf ab, wer´s am längsten besoffen in der Dampfsauna aushält. In dieser öden Umgebung haben Matti und sein Freund Niila ein Erweckungserlebnis. Sie hören eine Schallplatte von den Beatles, eine Single. Und das beschreibt Matti so: 

     

    „Ein Pulverfass explodierte und sprengte das Zimmer. Der Sauerstoff ging zur Neige, wir wurden gegen die Wand gepresst, während sich die Kammer in rasender Fahrt drehte. Wir klebten wie die Briefmarken fest, das Blut wurde uns ins Herz gepresst, sammelte sich in einem darmroten Klumpen, bevor alles kehrt machte in die andere Richtung sprang, bis in die Finger und Zehenspitzen, rote Speerspuren von Blut im ganzen Körper, bis wir wie die Fische nach Luft schnappten. Nach einer Ewigkeit hielt der Wirbel an. Die Luft sauste durch das Schlüsselloch wieder davon, und wir fielen als kleine, feuchte Häufchen auf den Boden. Rock ´n´roll music. Beatles.“

     

    Danach sind sie infiziert – (upps, sorry für das böse Wort in Zeiten der Pandemie). Matti und Niila wollen Musik machen. Erstmal üben sie in der Garage. Allerdings ohne Instrumente. Die Erfindung der Luftgitarre wäre auch ein guter Titel. Diese Szene mit der Beatles-Platte ist nur eine von so vielen unglaublich lebensvollen, intensiven Momenten. Wer kennt das nicht: Von Musik mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert zu werden. Mir ging´s mit Smells like teen spirit so. Wer Etiketten mag, würde auf den Roman wohl Coming-of-age kleben. Ja, es geht auch um erste Liebe, ums Aufwachsen in psychopathischen Scheißfamilien und Ablösung vom Elternhaus. Die beste Metapher für die Pubertät habe ich in diesem Buch gefunden, es gibt da eine überraschend surreale Stelle: Ein Junge, (ich weiß nicht mehr genau, ob das Matti sein soll), klettert als Kind in eine Art Eisenofen hinein, verbringt dort Jahre und kommt dann als Erwachsener wieder heraus. Wer öfter mit Pubertierenden zu tun hat, der kann also erleichtert sein. Stellt Euch einfach vor, die sind eigentlich gar nicht hier. Die befinden sich ein einem abgeschlossenen Eisenofen. Und dann irgendwann. Ganz plötzlich. Da kommen sie heraus. Vernünftig, geläutert, alle Schrauben festgezogen, alle Tassen wieder im Schrank. Aber der Roman ist viel mehr als Comming-of-age. Es geht auch um diese fantastische Landschaft, das Einfrieren und das Abtauen. Sehr, sehr poetisch. Guckt nicht den Film! Lest das Buch! Bitte!

  3. Cover des Buches Die Rückkehr des Tanzlehrers (ISBN: 9783552057616)
    Henning Mankell

    Die Rückkehr des Tanzlehrers

     (379)
    Aktuelle Rezension von: Sandtiger

    Über den Inhalt des Buchs wurde ja schon genug geschrieben und daher konzentriere ich mich auf meine persönlichen Eindrücke.

    Die Sprache ist typisch Mankell, kurze prägnante Sätze, etwas düstere Stimmung, nicht sonderlich optimistisch in der Betrachtung der aktuellen Lage im Land und auch der Zukunft, immer mal wieder Bezug zum Wetter.

    Die Auflösung des Falls kam für mich unerwartet und der Weg dahin hat mich zwar in den Bann gezogen, aber ich konnte in keinster Weise mit dem Hauptprotagonist mitfühlen. Seine Handlungen und seine Denkweise hat mich öfter einfach nur genervt. Ständig dieses "ich fahre", "heute Abend", "nur noch das hier", "jetzt aber". Ja klar, er befindet sich in einer Ausnahmesituation, aber dennoch, war es für mich irgendwie unverständlich. Da war mir sogar der Täter irgendwie näher. Zum Ende hin, wurde er dann doch noch menschlicher und sympathischer und machte Laune auf eine Fortsetzung der Geschichte. Zwischendrin war er mir als Person ziemlich egal, was mit ihm passiert und sowas passiert mir beim Lesen normal nicht. Aber hier war der Fokus mehr darauf, "was steckt dahinter", "wer war's" und "warum". 

    Dennoch von mir eine klare Empfehlung, wer Mankell und Wallander mag, macht auch mit diesem Buch nichts falsch.


  4. Cover des Buches Dunkelsommer (ISBN: 9783442491377)
    Stina Jackson

    Dunkelsommer

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Julia92

    Inhalt: Drei Jahre ist es her, dass Lelles Tochter in einem abgelegenen Teil Nordschwedens spurlos verschwand. Seither fährt er jeden Sommer im düsteren Licht der Mitternachtssonne die Straße ab, an der Lina zuletzt gesehen wurde. Nacht für Nacht sucht er verzweifelt nach seiner Tochter, nach sich selbst und nach Erlösung. Dann kommt eines Tages die siebzehnjährige Meja in der Hoffnung auf einen Neuanfang in Norrland an. Dock als sich die Dunkelheit des aufkommenden Herbstes über das Land legt, verschwindet ein weiteres Mädchen. Und Lelles und Mejas Leben werden durch dramatische Ereignisse miteinander verbunden, die sie nie wieder loslassen werden.


    Meinung: Ich habe gut in die Geschichte hineingefunden und der außergewöhnliche Erzählstil hatte mich bereits auf den ersten Zeilen in seinen Bann gezogen. Lelle war mir sofort sympathisch und ich habe bei seinen nächtlichen Suchaktion mitgefiebert, obwohl der Roman fast ohne Spannung auskommt. Die Autorin verzichtet auf Plot Twists und dennoch ist ständig etwas präsent, das einem die Haare zu Berge stehen lässt. So ist es zumindest mir ergangen. Eine Bedrohung, eine Aura, die sich durch das ganze Buch zieht und jede Person mit etwas Beklemmendem behaftet. Meja als Jugendliche war auch sehr gut ausgearbeitet, auch wenn sie nicht mein Lieblingscharakter war. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, was ihre Situation mit der Story zu tun hat, ist sie mit ihrer Mutter doch niemals irgendwo sesshaft geworden. Schließlich landen sie bei dem Eigenbrötler Torbjörn in seiner heruntergekommenen Hütte, wo sich Meja noch immer nicht wie zu Hause fühlt. Ihr und Lelles Leben werden durch tragische Weise miteinander verbunden, was jedoch erst sehr spät ersichtlich wird. Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen, doch an manchen Stellen war er mir dann doch zu eintönig. Ständig passierte dasselbe, ich hatte das Gefühl, gewisse Kapitel immer und immer wieder zu lesen. Lelles Verzweiflung und unerbittliche Suche nach seiner Tochter wurden dadurch zwar sehr glaubhaft, doch mit der Zeit bestanden seine Passagen nur noch aus Zigaretten, Autofahren und Rührei. Wurde zwischendurch einfach ein bisschen mühsam. Das Ende hallt dafür noch lange nach und war ganz nach meinem Geschmack. Aufgrund der zähen Stellen, die ich wirklich nicht gebraucht hätte, vergebe ich 4 von 5 Sternen für "Dunkelsommer" und spreche eine Leseempfehlung an alle aus, die etwas für ruhige und düstere Spannungsromane übrighaben.

  5. Cover des Buches Solstorm (Rebecka Martinsson, Band 1) (ISBN: 9789174290509)
    Åsa Larsson

    Solstorm (Rebecka Martinsson, Band 1)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    Der Roman beginnt im Stil von Arne Dahl und Stieg Larsson: Eine grausam zerstückelte Leiche wird in der Kirche einer freikirchlichen Gemeinde bei Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, gefunden. Und danach geht es -gottseidank- nicht weiter im Stil des sogenannten Nordic Noir, also des Wettbewerbs um das Ausdenken grausamster Tötungsformen. Danach geht es um Rebecka Martinsson, hier noch eine aus der Kiruna-Region stammende Anwältin aus Stockholm. Sie wird von der Tatverdächtigen um Hilfe gebeten und begibt sich nicht nur auf die Suche nach den wahren Tätern, sondern auch auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln im freikirchlichen Milieu. Damit ist sie das eine Alter Ego der Autorin. Das andere Alter Ego die Polizistin Anna Maria Mella, die Asa Larsson selbstironisch als kleine Frau mit Pferdegesicht beschreibt. Insgesamt also mehr ein psychologischer Roman um eine komplizierte Selbstfindung, auch wenn es ganz am Schluss noch einmal Tote gibt.

  6. Cover des Buches Rotwild (ISBN: 9783462045482)
    Voosen | Danielsson

    Rotwild

     (86)
    Aktuelle Rezension von: dj79

    Im zweiten Fall von Ingrid Nyström und Stina Forss wird es brutal. Die ermordeten Personen sind nicht einfach nur tot, sondern auch übel zugerichtet. Damit sollte man für diese Ermittlungen nicht zu zart besaitet sein. Alles beginnt mit einem Lehrer, dessen Leichnam von Pfeilen durchbohrt in der Nähe einer Veranstaltung von Bogenschützen aufgefunden wird.

    Zunächst gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Es gibt kaum Hinweise, niemand hat etwas gesehen oder etwas Ungewöhnliches bemerkt. Als dann eine zweite Leiche auftaucht, erhöht sich der Druck auf das Ermittlerteam. Hinzu kommen die persönlichen Probleme, die auf den einzelnen Charakteren lasten. Trotz allem fördern die Ermittlungen ein Puzzleteil nach dem anderen ans Tageslicht, langsam fügt sich ein Bild zusammen. Natürlich werden wir Leser lange auf die Folter gespannt. Erst ganz zum Schluss gewinnen wir echte Erkenntnis. Dafür dürfen wir im Vorfeld falschen Fährten folgen und uns der Spannung hingeben. Die Aufklärung ist dann ziemlich spektakulär.

    Ingrid Nyström hat mir dieses Mal nicht so gut gefallen. Sie ist verständlicherweise hauptsächlich mit sich selbst und ihrer Familie beschäftigt und kann sich nicht hundertprozentig auf den Fall konzentrieren. Zudem schien sie hier im zweiten Fall mehr mit ihrer Rolle als Leitende Ermittlerin zu hadern. Vielleicht war auch die Summe aus privaten Problemen und den schwierigen Ermittlungen einfach zu viel. Erstaunlicherweise hat ihr dieses Mal ihre deutschschwedische Kollegin Stina Forss nicht noch zusätzliche Herausforderungen beschert. Ihre Intuition ist natürlich weiterhin gegeben, aber ganz so impulsiv wie im ersten Teil war sie nicht unterwegs.

    Insgesamt fand ich diesen zweiten Fall nicht so stark, vielleicht auch weil die spektakulären Morde mehr Action vermuten ließen. Der Krimi war dennoch spannend und ich bin den beiden Ermittlerinnen gern gefolgt. Da noch viele weitere Fälle folgen werden, ist es auch gut die Charaktere richtig kennen zu lernen. Ich lese auf jeden Fall weiter.

  7. Cover des Buches Die Zeit im Sommerlicht (ISBN: 9783455017083)
    Ann-Helén Laestadius

    Die Zeit im Sommerlicht

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Verena2603

    Erneut ein grandioser, eindringlicher Roman der schwedischen Autorin Ann-Helén Laestadius. Obwohl ich mich viel mit Residential Schools beschäftigt habe, an denen unter dem Vorwand von Bildung Kindern der First Nations in Kanada schlimmste physische und psychische Gewalt angetan wurde, war mir nicht bewusst, dass auch die indigene Bevölkerung in Europa in einem ähnlichen System ebenfalls großes Leid erfahren hat.

    Der Roman beginnt in den 1950er Jahren. Eine Gruppe Kinder muss ihr Zuhause in den jeweiligen Sámi-Dörfern verlassen um auf sogenannte Nomadenschulen zu gehen. Sie müssen Schwedisch sprechen, werden bestraft, wenn sie ihre eigene Sprache verwenden, ihre Bräuche & Religion ausüben. Die Hausmutter, die Vorsteherin des Internats, quält die Kinder auf undenkbare Weise.

    Ann-Helén Laestadius reiht die Perspektiven einer Handvoll Personen aneinander, die durch die Jahre begleitet werden: als Kinder und als Erwachsene. Da die meisten aus der gleichen Gegend kommen, kreuzen sich ihre Wege auch nach der Nomadenschule noch häufig.

    Laestadius zeigt nicht nur schonungslos, was die Gewalt mit den Kindern macht, die dem Ganzen hilflos ausgesetzt sind; sie zeigt, wie Risse durch Familien gehen, weil die Kinder nicht über das, was ihnen angetan wird, sprechen können; sie zeigt, wie Traumen generationenübergreifend sind; sie zeigt, wie die unterschiedlichen Charaktere damit umgehen.

    Durch den ständigen Wechsel der einzelnen Perspektiven, aber auch der Zeitsprünge, gibt es Lücken in den Biografien, manches wird angedeutet, anderes wird komplett offengelassen. Doch gleichzeitig fühlte ich mich so verbunden mit den Figuren, dass ich beim Lesen viel, viel über ihr Leben nachdachte. Die Figuren sind zwar fiktional, doch ihr Erlebtes, ihre Gefühle stehen stellvertretend für unzählige Sámi, denen selbst Ähnliches angetan wurde.

    Mein einziger Kritikpunkt ist der deutsche Titel, der viel zu romantisierend klingt (und evtl. eine falsche Zielgruppe ansprechen könnte). Das schwedische Original „Straff“ hätte man sicher authentischer umsetzen können.

  8. Cover des Buches Totenleuchten (ISBN: 9783462046939)
    Klara Nordin

    Totenleuchten

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah


    Mit „Totenleuchten“ ist Klara Nordin ein beeindruckendes Krimi-Debüt gelungen. Die Hauptkommissarin Linda, und ihre beiden Mitstreiter Margareta und Bengt passen dank der vortrefflichen Charakterisierung wunderbar  in diesen Krimi und an diesen Ort. Alles andere als einfach entpuppen sich die Ermittlungen, gibt es doch mehrere Verdächtige. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Die Geschichte kommt zwar erst allmählich in Fahrt, aber ich glaube selbst das passt gut zur Mentalität der Samen selbst. Die immer wieder während der Ermittlungsschritte eingebauten Schilderungen der Lebensweise, Traditionen aber auch der Aberglaube der Samen und die Beschreibungen Jokkmokks und dessen Umgegend sind absolut harmonisch ins Geschehen eingepasst. Auch die politischen Spannungen zur schwedischen Regierung vergisst die Autorin nicht zu erwähnen. Dadurch, dass der Fall erst reichlich spät im Buch gelöst wird bleibt die Spannung auch lange erhalten. 

    Wer also einen Krimi mit nordischem Flair und dichter (eiskalter) Atmosphäre sucht, sollte sich durchaus für diesen Krimi erwärmen können. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich kann ihn nur weiterempfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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