Bücher mit dem Tag "norwegen"
974 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.427)Aktuelle Rezension von: _seitenreise_In Der Schwarm häufen sich weltweit merkwürdige Ereignisse rund um die Ozeane: aggressive Tiere, mysteriöse Tiefsee-Aktivitäten, unerklärliche Naturkatastrophen. Ein internationales Forscherteam entdeckt schließlich, dass die Natur selbst der Auslöser sein könnte – und dass sie zurückschlägt.
Nach dem großen Hype um das Buch hatte ich hohe Erwartungen – und wurde nicht enttäuscht. Schon der Prolog ist spannend und zieht einen mitten in die Handlung. Ich war sofort gefesselt und fand auch die vielen wissenschaftlichen Details unglaublich interessant – auch wenn ich mir nicht alles merken konnte 😅.
Das Buch bietet zahlreiche Schauplätze und eine große Anzahl an Charakteren, aber wenn man sich davon nicht einschüchtern lässt, kommt man sehr gut durch die Handlung. Die wichtigen Figuren bleiben präsent, und ihre Perspektiven fügen sich nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild.
Besonders spannend fand ich den Mittelteil und das Ende des ersten Teils – echte Pageturner-Momente! Im zweiten Teil geht es zwar stellenweise etwas ruhiger zu, aber dafür werden wichtige Entwicklungen vorbereitet, die das spektakuläre Finale tragen.
Der Schwarm ist ein echter Wissenschaftsthriller, der seinen Namen verdient: fundiert recherchiert, intelligent konstruiert und mit einem beunruhigend aktuellen Thema. Man muss nicht jedes Detail verstehen – aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine klare Empfehlung – auch wenn 700 Seiten vielleicht gereicht hätten. 😉
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.486)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich kenne die Geschichte sowohl als Hörspiel, als auch als Buch. Beide Varianten haben mich überzeugt. Besonders der Erkenntnis, dass Lego das genialste Spielzeug der Welt wäre, mit dem man alles bauen könnte, kann ich nur zustimmen. Aber auch ansonsten hat dieses Buch einige amüsante Situationen und viele lehrreiche Einblicke in die Philosophie. Spannung und eine sich aufbauende Freundschaft fehlen hier ebenfalls nicht. Es lohnt sich, dieses Werk mehrmals zu lesen, da es immer wieder neue Perspektiven bietet.
- Leigh Bardugo
Das Lied der Krähen
(1.673)Aktuelle Rezension von: Whale_in_the_CloudsEine dunkle Droge geht um in Ketterdamm, Grischa haben Kräfte, die sie nicht haben sollten und nur die Gruppe rund um Kaz kann verhindern, dass das Rezept für die Droge in die Hände ihrer Feinde fällt. Doch die Crew ist unterschiedlich und obwohl jedes Mitglied seine wichtige Rolle spielt, weiß niemand, ob ihr Plan gelingen wird.
Das Buch ist aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschrieben, was es für mich etwas schwieriger gemacht hat, wirklich in die Geschichte zu finden. Ersteinmal lernt man jeden einzeln kennen, nach und nach, aber dadurch zieht sich der Beginn wirklich, bevor es wirklich losgeht. Später ist die lange Einführung dann super, weil man jeden einzelnen Charakter schon gut kennt und seine Entscheidungen gut nachvollziehen kann, aber es ist doch etwas zäh am Anfang.
Der Schreibstil der Autorin ist generell angenehm, viel Show dont Tell, was ich sehr gerne mag und Geheimnisse werden nicht offensichtlich verborgen, sondern geschickt eingestreut, wo man sie nicht unbedingt erwartet hat. Die Geschehnisse sind dabei gut nachvollziehbar beschrieben und die Entscheidungen der Protagonisten authentisch.
Die Story an sich ist wirklich spannend, Manko für mich war wirklich der sehr lange Einstieg. Ich gebe es zu, das ist tatsächlich mein dritter Versuch gewesen, das Buch zu lesen und ich bin froh, dass ich der Geschichte so viele Chancen gegeben habe, aber bis ca. S. 200 war es echt nicht so einfach am Ball zu bleiben.
Insgesamt hat mir die Story sehr gut gefallen, der lange Einstieg hat mir aber besonders zu Beginn einiges an Lesefreude genommen, daher kann ich dem Buch nur 4 Sterne geben, möchte es aber wärmstens empfehlen. Ich freue mich jetzt schon auf Band 2, um zu sehen, wie die Geschichte um Kaz und die anderen ausgehen wird.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.058)Aktuelle Rezension von: Rodrik-AndersenIn drei Erzählsträngen, die zu Beginn auf unerklärliche Weise miteinander verwoben sind und sich in verschiedenen Zeitepochen zutragen, wird das Schicksal der Bienen geschildert, welches unmittelbar mit jenem der Menschen verbunden ist. So findet der englische Biologe William im 19. Jahrhundert zu einer neuen Passion, als er sich auf die Fahnen schreibt, den besten Bienenstock der Welt zu bauen. Dagegen hat der US-amerikanische Imker und Bauer George Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Nachfolgeregelung seines Hofes zu kämpfen – und mit dem plötzlichen Verschwinden ganzer Bienenvölker. Und Tao, die Ende des 21. Jahrhunderts mit ihrer Familie in China lebt, erfährt jeden Tag als Bestäuberin, was es bedeutet, wenn es keine Bienen mehr auf der Welt gibt.
Auf eine persönliche Empfehlung hin habe ich zu diesem Buch gegriffen, das vor allem aufgrund seines schlichten Einbands mit der am Boden liegenden Biene ins Auge springt. Und in der Tat schaffte es die Geschichte von Anfang an, mich zu fesseln. Das lag einerseits am gelungenen Schreibstil, an der Nähe zu den drei genannten Protagonisten und an der Schilderung, was das Bienensterben am Ende des 21. Jahrhunderts für Auswirkungen nach sich zieht.
Allerdings haben mir nicht alle Erzählstränge gleichermaßen gut gefallen. Besonders mit George’s Werdegang, der in erster Linie Hintergrundwissen zur Entstehung der Bienenstöcke beisteuerte, wusste ich nichts anzufangen. Außerdem vermisste ich eine klare Botschaft, die an den Leser herangetragen wird, obgleich es von der Autorin bestimmt beabsichtigt war, dass sich die Leserschaft selbstständig Gedanken dazu macht. Und ebenso missfiel mir der Abschluss von Taos Handlung, die lange Zeit als Kämpferin in Szene gesetzt wird, um schlussendlich als bleiche Propaganda-Figur zu enden.
Fazit: Die Geschichte der Bienen kommt erfrischend anders daher. Sie regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern zeigt auch auf, was geschehen kann, wenn der Mensch weiterhin so rücksichtslos mit seiner Umwelt umgeht. Dabei waren für mich besonders die beiden Erzählstränge aus der Gegenwart und der Zukunft die einprägsamsten, da sich diese beiden mit der aktuellen Ausgangslage und einer bedrohlichen Zukunftsvision auseinandersetzten. Der Schreibstil sowie die Schilderung der Ereignisse aus Sicht einiger weniger Personen erzeugten Spannung und Intimität gleichermaßen. Abgesehen von den bereits erwähnten Aspekten, die mich gestört haben, hat dieser Roman einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen, weshalb ich ebenfalls an dieser Stelle eine Leseempfehlung aussprechen möchte. - Stieg Larsson
Verblendung
(6.227)Aktuelle Rezension von: WelpemaxIch glaube, dass ist für mich das Buch, dass alle lieben, aber ich nicht. Zugegeben ist die Protagonistin Lisbeth Salander echt gelungen, aber alles drumherum ist nervig, allen voran Kalle "Fucking" Blomkvist. Außerdem haben mich die ganzen Vangers genervt, weil ich das hasse, wenn der Stammbaum riesig groß wird und ich da komplett den Überblick verliere. Skandinavien, Kälte und düstere Atmosphäre mag ich zwar, aber ich wäre schnell raus gewesen, wenn ich das Buch nicht in der Leserunde gelesen hätte.
- Lucinda Riley
Die Sturmschwester
(868)Aktuelle Rezension von: elviraTeil 2 der ,Die sieben Schwestern‘-Reihe ist wunderschön. Hier begleiten wir Ally auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie muss sehr viel durchstehen und begibt sich nach einem Hinweis von Pa Salt nach Norwegen. Der Vergangenheitspart war grandios. Ich konnte gar nicht aufhören über Anna zu lesen. Auch sie muss vieles durchstehen. Mir kamen mehr als einmal die Tränen. Ebenso sind die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart grandios. Alles hängt zusammen. Und auch die Symbolik der ,Sieben Schwestern‘ zeigt sich in diesem Buch. Die Autorin hatte etwas sehr großes geschaffen. So viel Recherche. So viel Liebe zum Detail. Insbesondere Ally hat mir gezeigt, wie stark sie in den Momenten der Schwäche ist.
Fazit: Teil 2 steht Teil 1 in Nichts nach. Es ist genauso gut, emotional und spannend. Ganz viel Liebe für dieses Buch!
- Alan Bradley
Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet
(1.408)Aktuelle Rezension von: Simone_081Flavia de Luce ist einfach eine wunderbare Protagonistin. Sie ist clever, kauzig und setzt sich für das Gute ein. Dabei hat sie es mit ihrer Familie, den beiden zickigen Schwestern, dem abwesenden Vater und der toten Mutter nicht leicht. Aber zu ihrer Unterstützung kommt Dogger, der Angestellte der Familie.
Alan Bradley hat mit Buckshaw und Bishop's Lacey eine fantasievolle Welt geschaffen, die einem zusammen mit ihrer bunten Bevölkerung, glauben machen, dass es sie wirklich gibt. Man möchte Teil dieser Welt sein, in der sich die Menschen untersützen, aber auch ihre Eigenheiten behalten.
Dass der erste Fall, den Flavia de Luce zu knacken hat, dann irgendwann klar ist, ist da eher nebensächlich. Immerhin gibt es nicht so viele Personen, die als Übeltäter in Frage kommen.
Außerdem muss man bei der Lektüre ein paar Längen in Kauf nehmen, die man aber verschmerzen kann, wenn man weiß, dass alles gut ausgeht, denn das wünscht man sich für Flavia und ihre kleine (Dorf-) Welt. - Jussi Adler-Olsen
Schändung
(1.573)Aktuelle Rezension von: metalmelDer Fall ist spannend, die Charaktere sind unangenehm bis abstoßend, es fließt Blut. Der Fall führt Carl und Assad in die Upper Class von Copenhagen und diese Leute könnten nicht unangnehmer sein. Sie glauben, sie können sich alles erlauben, weil sie bisher mit allem davongekommen sind. Doch dann wird ein ungeklärtes Verbrechen wieder aufgerollt und Carl und Assad nehmen die Spur auf. Aber auch eine Obdachlose will Rache nehmen. Die Luft wird dünner für die damals Verdächtigen...
- Astrid Korten
Trügerische Affäre
(60)Aktuelle Rezension von: käutzchenKurzbeschreibung von Buchrücken : Ich hasse dich ... Drei Worte , die das Dunkel durchdringen, die alles mit sich reißen , das Herz brechen , geflüsterte Schreie bringen und die Stille stören ...
Die norwegische Architektin Jonte Sandvik scheut die Öffentlichkeit und lebt lieber in der Welt des Films , statt ihrem eigentlichen Beruf nachzugehen. Tagsüber arbeitet sie im XD Cinema Norge in Drammen an der Kinotheke , abends entwirft sie Gebäude , die ihr Ehemann Jonas in architektonischen Bildbänden mit großem Erfolg der Öffentlichkeit präsentiert.
Eines Tages gesteht ihr Jonas , dass er eine Affäre hat , und verlässt seine Frau. Für Jonte bricht eine bis dahin mühsam aufrechterhaltende heile Welt zusammen. Seitdem ereignen sich unheimliche Dinge in ihren Umfeld, auf die sie sich keinen Reim machen kann. Sie ist einsam und führt Selbstgespräche . Auch droht ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergangenheit sie zu überrollen. Als ein Mord geschieht, muss Jonte sich ihren Ängsten stellen - mit verheerenden folgen , die sie in Alkoholismus und Irrsinn vzu treiben drohen. Nichts ist mehr so wie es scheint...
Mein Fazit : Für mich gehört Astrid Korten zu einen der besten deutschen Psychothriller Autoren ... Ich habe schon einige Bücher von ihr gelesen und kann selbst nicht von ihr genug bekommen ... Es gibt aber noch einige Bücher von ihr die ich in Zukunft nach und nach , noch lesen möchte... Da kann ich schon gleich zu Anfang raten wer gerne Psychothriller liest , sollte Mal ein Buch von ihr lesen ...
Auf rund 77 Kapitel begleitet man in diesen Buch hauptsächlich die Protagonistin Jonte , am Anfang konnte ich Jonte selbst nicht einschätzen , was ist wahr was ist unwahr ??? Was sich aber je mehr ich zum Ende des Buches kam , immer mehr auflöste , ein Ende womit ich selber nicht mit gerechnet habe , wo einige Verwirrungen im Buch vorkamen , das ich selbst aufpassen musste das ich mich nicht verstricke... Obwohl das Buch so viele Kapitel umfasst , kam keine langweile auf , das Buch sog mich praktisch ein , ja ich wollte die " wirkliche Wahrheit " erfahren und wurde nicht enttäuscht...
- Tillie Cole
All Your Kisses
(419)Aktuelle Rezension von: bookniine6💭„Du siehst die Welt immer anders als alle anderen. Das ist eins der Dinge, die ich an dir liebe. Es ist das Abenteuer, dem ich begegnete, als ich fünf war.“
‼️ Vorab möchte ich auf die Triggerwarnungen hinweisen, da dieses Buch sehr sensible Themen enthält, die für den einen oder anderen möglicherweise triggernd sein könnten. ‼️
„All Your Kisses“ ist der erste Band der „A Thousand Boy Kisses“ - Reihe von Tillie Cole und war mein erstes Buch der Autorin.
Es lag viel zu lange ungelesen im Schrank, aber es ist wohl das schönste und zugleich traurigste Buch, das ich bisher gelesen habe. Bereits ab Kapitel 2 hatte ich ständig Tränen in den Augen und eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Rune und Poppy lernen sich schon in jungen Jahren kennen und sind unzertrennlich, bis Rune mit seiner Familie wegzieht und der Kontakt zwischen den beiden abbricht. Als er nach zwei Jahren wieder zurückkehrt, erfährt er die Gründe für den Kontaktabbruch und beschließt, für Poppy da zu sein und ihr all die Liebe zu geben, die er in sich trägt.
Man begleitet die beiden Protagonisten durch die Geschichte auf eine so liebevolle und herzliche Weise, dass es sich anfühlt, als wäre man selbst dabei und erlebe alles hautnah mit. Die Liebe zwischen Poppy und Rune ist einfach wunderschön, und der Schreibstil der Autorin ist unglaublich gefühlvoll, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Auch das Setting in einem traumhaften Blütenwäldchen mit Kirschblüten ist einfach zauberhaft. Die Atmosphäre insgesamt ist wirklich überwältigend. 🌸
Das Ende hat mich emotional zerstört – besonders das letzte Kapitel und der Epilog. 💔 Es zeigt einem auf eine schmerzhafte, aber wahre Weise, wie hart das Leben sein kann und wie wertvoll die Zeit ist, die man hat. Wir sollten mehr das Positive sehen und jeden einzelnen Tag genießen.
Falls ihr das Buch noch nicht gelesen habt, aber vorhabt, es zu tun, haltet auf jeden Fall ein paar Taschentücher bereit. Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. ❤️
Meine Meinung: 5+/5 ⭐️ - Highlight!
Absolute Leseempfehlung!
Unbezahlte Werbung/selbstgekauft
- John Irving
Bis ich dich finde
(396)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchFür 17,50 Euronen, preiswert viel zu lesen.
›Bis ich dich finde‹ ist die Geschichte des Schauspielers Jack Burns. Seine Mutter ist Tätowiererin, sein Vater ein Organist, der verschwunden ist. Ein Roman über Obsessionen und Freundschaften; über fehlende Väter und (zu) starke Mütter; über Kirchenorgeln, Ringen und Tattoos; über gestohlene Kindheit, trügerische Erinnerungen und über die Suche nach dem Vater.
Wir begleiten Jack Burns gute dreissig Jahre seines Lebens, sehr mühsam.
Der Roman ist John Irvings autobiographisches Buch, es ist mit Sicherheit sein Umfänglichstes mit 1039 Seiten.
Das Buch ist gefüllt mit typischen skurrilen Elementen.
Für mich viel zu ausschweifend und langatmig erzählt.
Eines der wenigen Bücher die ich immer wieder unterbrach und mich aufraffen mußte es weiter zu lesen.
Schlußendlich, ich habe schon wesentlich bessere Irvings gelesen.
- Astrid Lindgren
Die Menschheit hat den Verstand verloren
(92)Aktuelle Rezension von: OrishaEin paar Worte der Einleitung...
Ich finde es immer etwas schwierig, Bücher zu bewerten, die als solche nie geplant waren. Bücher, die im Grunde Quellen darstellen. Bücher, die eigene Gedanken wiederspiegeln. Bücher, die bestimmte Ereignisse dokumentieren. Bücher, also Tagebücher, deren Inhalt nicht für eine breite Öffentlichkeit gedacht war. Tagebücher spiegeln unsere Gedanken, innersten Ängste, unsere Freude, unseren Zwiespalt wieder und zeigen ein sehr persönliches Bild von einer Person, die man vermeintlich zu kennen scheint, die sich aber in solchen persönlichen Aufzeichnungen, durchaus anders darstellt, als man vermutet.
Das führt mich zu Astrid Lindgrens Tagebüchern aus den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Wir lernen eine Lindgren kennen, die noch keine Autorin ist. Eine junge Frau mit Kindern, einem Ehemann, die sich durch die Kriegsjahre schlägt und so genau - wie es für sie möglich war - versucht zu verstehen, zu begreifen und zu dokumentieren. Wir lesen von den uns allseits bekannten Kriegsereignissen: dem Überfall auf Polen, den Russlandfeldzug, Mussolini Treiben in Italien, Rommels Kampagne in Afrika, den (manchmal längst vergessenen) Akteuren anderer Länder und von noch viel mehr. Lindgrens Tagebuch besticht zunächst durch eine gewisse Distanz zu diesen Ereignissen - was nicht verwundert - denn Schweden war nun einmal nie in den Krieg direkt involviert. Daher betrachtet Lindgren zwar genau, doch manchmal auch etwas unkritisch, ohne aber jemals ihr privilegiertes Leben in Stockholm zu vergessen.
Besonders was die Rolle Russlands und Deutschlands angeht, ist sie stets zerrissen. Denn die Angst vor dem bolschewistischen Übergriff wiegt beinahe schwerer als jene vor den Nationalsozialisten und Schergen Hitlers. Das mutet aus heutiger Sicht merkwürdig an, war aber eben europäische Realität jener Zeit. Auch spannend und leider mal wieder bestätigt, wird klar, dass die Vernichtung der Juden und die Existenz von Konzentrationslagern eben kein Geheimnis war. Da Zeitungen immer wieder davon berichteten und Lindgren dieses in ihren Aufzeichnungen auch dokumentiert. Hinzu kommt dass sie einen anderen Zugriff auf Informationen hatte, weil sie in einer Briefkontrollstelle arbeitete und Briefe fremder Menschen lesen konnte, die nochmal ein sehr eindringliches Bild des Krieges zeichnen. Das nimmt Lindgren über die Jahre auch zunehmend mit.
Daneben werden aber auch persönliche Probleme deutlicher - die zwar selten direkt benannt werden - aber dennoch einen Blick auf den Mensch Lindgren erhaschen lassen.
Einzige Kritik, sofern man ein Tagebuch kritisieren kann, ist der Aufbau. Mit Faksimiles wurden einige Seiten aus den Originaltagebücher wiedergegeben, deren Transkription und Übersetzung auf den folgenden Seiten erfolgte und für die es wiederum Querverweise im eigentliche Tagebuchtext gibt. Das ist zwar verständlich, doch ich fand den Aufbau etwas unsäglich, da man immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen wurde. Eine fortlaufende Reihung mit Faksimiles oder ein originalgetreue Nachbildung des Tagebuchs wären da sicher praktischer gewesen. Dafür gibt es einen Stern Abzug.
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, lest dieses und andere Tagebücher jener Zeit, um nicht zu vergessen.
Fazit: Lesenswert!
- Lucinda Riley
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
(229)Aktuelle Rezension von: SunsyWas für ein fulminantes Ende, was für eine wundervolle "runde" Geschichte !!! Ich bin restlos begeistert und habe ein komplettes Paket Taschentücher durchnässt, so aufwühlend und emotional war das Buch.
Es ist mir (vielleicht auch Dank der großartigen Übersetzer) überhaupt kein Unterschied zu den vorangegangenen Büchern aufgefallen, die Lucinda Riley allein geschrieben hat und bedanke mich recht herzlich bei ihrem Sohn, dass er die Geschichte aufgrund der Gespräche und Notizen seiner Mutter nach ihrem Tod für uns Leser und Fans der Reihe beendet hat.
Auch das Cover mit der Armillarsphäre im Garten von Atlantis passt hervorragend zu den vorangegangenen Einbänden.
Ich empfehle die komplette Reihe allen Lesern von spannender Belletristik und gebe auch für das abschließende Buch die volle Punktzahl (10/10 Punkte). Ich werde ganz bestimmt noch weitere Bücher von Lucinda Riley lesen.https://sunsys-blog.blogspot.com/2025/02/gelesen-atlas-die-geschichte-von-pa.html
- Kjetil Johnsen
Dark Village (Bd. 1) - Das Böse vergisst nie
(532)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet von jemandem, den sie kannte.
》EIGENE MEINUNG:
Diese Buchreihe liegt nun wirklich schon Jahre auf meinem SUB und durch die diesjährige Herbst-Leseliste war es nun endlich soweit! Gestalterisch passt es perfekt in die Zeit, wenn die Tage wieder kürzer werden und es auf Halloween zugeht. Ein Blickfang ist dabei der schwarze Buchschnitt und die aufeinander abgestimmte Aufmachung der Reihe:
1) Das Böse vergisst nie
2) Dreht euch nicht um
3) Niemand ist ohne Schuld
4) Zurück von den Toten
5) Zu Erde sollst du werden
Ich habe bei diesem Auftaktband ganz bewusst den Klappentext nicht in eigenen Worten wieder gegeben, da hier für mich jedes Wort zuviel wäre und die gerade die Unwissen- und Unwägbarkeit rund um die Geschichte der 4 Freundinnen den besonderen Reiz dieser Bücher für mich ausmacht.
Die Geschichte startet mit dem Kapitel indem die Leiche einer der vier Freundinnen gefunden wird – danach starten wir 21 Tage vor dem Mordtag, lernen die Umgebung, die Protagonisten und vor allem ihre vielfältigen Probleme kennen.
Im Mittelpunkt stehen Trine, Vilde, Nora und Benedicte. Die 4 Mädchen sind enge Freundinnen (auch wenn es sich nicht wirklich oft so anfühlt) und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Abwechselnd, sowohl je Kapitel, als auch manchmal wechselnd innerhalb eines Abschnittes (was das Lesen und Nachvollziehen nicht immer einfach macht), lernen wir sie nach und nach besser kennen. Dabei wächst einem jede von ihnen durchaus an Herz und schließlich möchte man keine von ihnen durch den Mord verlieren, sondern sie lieber schütteln, vor Depressionen retten oder zur Ehrlichkeit anhalten. Hinzu kommen weitere Hauptfiguren, wie Nick, der männliche Hauptpart der Geschichte oder die schreckliche neue Lehrerin, durch die der Stein (der schließlich bei einem Mord enden wird) erst ins Rollen kommt. Die Unausweichlichkeit dessen zieht einen geradezu in die Geschichte hinein und ich wollte/musste stets weiter lesen und mehr erfahren.
Es gibt für mich allerdings auch große Kritikpunkte! Ich war schon auch mal Jugendliche, mit all den neuen Themen, Gedanken und Ängsten. Aber das hier ist einfach zuviel. Zuviel Sex, zu viele Worte wie „Titten“ und englische Ausdrücke etc., die die Mädchen auch auf sich selbst anwenden, zu viel Drama, zu viele Geheimnisse, zu krasse Aktionen, zu viel Körperlichkeit… Als ich unter dem Klappentext das Wort „Krimi-Soap“ gelesen habe, war das wie die Faust aufs Auge: Das trifft es! Auch das Sex ein großes Thema beim Erwachsenwerden spielt ist klar, aber der Umgang damit war hier für mich alles andere als realistisch. Die Personen sprechen und denken hier für mich zu übertrieben und teils beinahe pornografisch. Manchmal habe ich mich gefragt ob das die Vorstellung des männlichen Autors ist, wie Mädchen sind. Für mich alles andere als passend.
Nichts desto trotz hat das Buch eine gewisse Sogwirkung, indem man dem Mordtag immer näher kommt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn der Schreibstil mich eher abgeschreckt hat. Es gibt wenig Lockerheit, Humor, Freundschaftsmomente etc. Es ist düster, hoffnungsbefreit, misstrauisch und endgültig. Ziel: Verlust und Mord. Entsprechend enttäuscht war ich, als man trotzdem am Ende noch nicht mal wusste, wer das Opfer ist. Erst in Band 2 kommen wir dem ganzen wirklich näher. So gab es hier vor allem viel Teenie-Drama, Schulalltag, Geheimnisse, Entfremdung und Sex-Gerede (sowohl Homo-, als auch Heterosexuell). Interessant war es aber bestimmte Situationen aus mehreren Sichten hintereinander wahr zu nehmen, ohne allzu große Dopplungen zu erleben. Vor jedem größeren Abschnitt im Buch findet sich außerdem ein Auszug aus einem bekannten Song, auf dem auch im Kapitel Bezug genommen wird. Sehr atmosphärisch.
》FAZIT:
Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Tennie-Drama, Sex-Gerede, Soap-Plots, Anzüglichkeiten, Ausdrücke wie „Titten“ etc. Ich werde auf jeden Fall noch Band 2 lesen, bin allerdings nicht wirklich überzeugt.
- Edgar Allan Poe
Unheimliche Geschichten
(108)Aktuelle Rezension von: Anja_WeinholdDas Werk von Edgar Aellen Poe geriet fast in Vergessenheit. Erst Posthum erlangten seine Geschichten in der Schwarzen Romantik zu Ruhm. In "Unheimliche Geschichten" findet man zumindest einen Teil seiner Geschichten, inklusive der berüchtigten "Bluttat in der Rue Morgue".
Hinzufügen sei, dass sein Stil nicht ganz einfach ist und man Poe natürlich im Kontext der Zeit sehen muss.
- Jo Nesbø
Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)
(907)Aktuelle Rezension von: Alexia_Frauen werden auf grausame Weise ermordet. Als Symbol wird immer ein Schneemann hinterlassen. Harrys siebter Fall übertrifft seine bisherigen in Sachen Grausamkeit und Brutalität um Einiges. Da bleibt einem die Spucke weg.
Puuuh. Das ist definitiv keine leichte Kost gewesen. Wieder immer herausragend aber unglaublich dunkel, derb und düster. Hier tun sich Abgründe auf, da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Aber wie wir Harry kennen beißt er sich auch hier fest und lässt nicht locker, so lange bis er den „Schneemann“ gefasst hat. Die Inszenierung der Morde hat schon fast etwas richtig Gruseliges, so dass einem jedes Mal ein Schauer über den Rücken läuft. Dieser Thriller kommt wieder immer mit sehr viel Spannung daher und fesselt direkt von Seite eins an. Man bleibt die ganze Zeit atemlos und traut sich schon fast gar nicht zu atmen. Dabei handelt es sich ja eigentlich „nur“ um ein Buch. Aber wieder einmal ganz grandios von Jo Nesbo inszeniert und zu Papier gebracht. Wow. Unheimlich, fesselnd, packend, traurig, bewegend, wütend machend – mir gehen schlichtweg auch hier wieder die Worte aus. Wäre nicht sein erstes Buch bei dem mir das passiert. Aber hier steckt gefühlt irgendwie so viel mehr drin. Denn hier werden Harrys persönliche Beziehungen etwas mehr in den Fokus gerückt und dass bringt noch einmal die nötige Dramatik mit. Und die ist wirklich mal wieder vom Feinsten. Wendungen so wie ein Hase seine Haken schlägt. Spannung zum Schneiden und Ergebnisse das einem die Haare zu Berge stehen. Harry wieder voll in seinem Element, seine Laster natürlich wieder mitbringend. Und was war das bitte für ein Ende? Geht es eigentlich noch dramatischer, noch zerreißender? Wohl kaum. Ich hatte in diesem Moment wirklich den Drang die Luft anzuhalten. Einfach nur Wow. Wow. Wow.
Wieder ein herausragender Krimi von Jo Nesbo und Harry Hole. Hut ab vor diesem grandiosen Fall und ich freue mich auf mehr! 5 von 5 Sternen!
- Karl Ove Knausgård
Sterben
(145)Aktuelle Rezension von: Chrischi_WDie Themen, die in diesem Buch zur Sprache kommen, wie sie erzählt werden, haben mich intensiv berührt. Knausgards Erzählstil und die teilweise ausschweifenden Beschreibungen sorgten für außergewöhnliche Lesestunden und lassen das Buch noch lange nachwirken. Eine Entdeckung von besonderer Qualität.
- Matias Faldbakken
The Cocka Hola Company
(150)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTatsächlich habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um das Buch zu lesen.
Der Anfang war sehr witzig, aber teilweise muss man sich dazu zwingen, dass Buch weiterzulesen. Es wird tatsächlich besser.
Die Personenvorstellung, sind knapp, präsize dargestellt und sind leicht zu merken.
Dachte, in der Geschichte handelt sich um Tiptop und Casco, dabei spielen beide nur eine kleine Nebenrolle.
Im dem Buch geht es hauptsächlich um Simpel, welcher die ganzen Pornos schreibt. Seinen verhaltungsgestörten Sohn macht ihm und Motha das Leben schwieriger. Er beißt alle, sobald man ihn berührt außer seiner Mutter.
Simpel nervte mich anfangs ziemlich, aber in laufe der Zeit versteht man ihn, weshalb er so komisch ist.
Seine Rache sind äußert klever und gut durchdacht, er wird mir etwas sympatisch.
Das Ende habe ich leider nicht so ganz verstanden, werde das nochmal nachlesen.
- Sissel Værøyvik
Ein Koffer voller Hoffnung
(18)Aktuelle Rezension von: Christian_liestAls Ellas Eltern bei einem Unfall sterben, reist sie in ihre Heimatstadt um dort alles zu regeln. Doch dort muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Was sie nicht ahnt, es gibt eine unerwartete Entdeckung, denn in ihrem Elternhaus wohnt Rakel. Diese alte Dame stellt sich als eine Untermieterin der Eltern heraus. Nach und nach erfährt Ella über Rakels Vergangenheit. Sie erfährt das die damals fünfjährige Rakel, als Tochter einer jüdischen Familie, zu ihrem Schutz nach Norwegen kam. Auch in den jungen Jahren war es nicht einfach. Rakel gab ihre Tochter zu Adoption frei und musste vor ihrem Mann mit zwei gemeinsamen Kindern nach Amerika fliehen. Und jetzt wo sie alt ist, möchte sie ihre früheren Lebensorte aufsuchen. Doch Ella weiß nicht das es zwischen ihr und Rakel eine Verknüpfung gibt. Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil, trotz des doch sehr schwerfälligen Themas. Das Ende ist ziemlich vorhersehbar, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Die Geschichte wird in zwei Perspektiven erzählt. Einmal in der Vergangenheit und einmal in der Gegenwart. Das Thema wurde gut recherchiert und ist gut umgesetzt. - Samuel Bjørk
Engelskalt
(400)Aktuelle Rezension von: Botte05"Engelskalt" ist ein wendungsreicher Thriller. Der Plot ist gut erdacht sowie sorgfältig, spannend und vielschichtig ausformuliert. Es gibt zwei, drei Dinge, welche in den Protagonisten begründet sind, die mir nicht schlüssig erscheinen. Dies kann ich jedoch vernachlässigen, weil das Buch mich sofort in seinen Bann zieht und ich mich gut unterhalten fühle.
Lese-Empfehlung für Thriller-Fans!
- Jo Nesbø
Koma (Ein Harry-Hole-Krimi 10)
(284)Aktuelle Rezension von: SunsySpannung pur! Bei Teil 10 der Reihe wartet der Autor mit einigen Wendungen auf und lässt uns mehrmals im Glauben daran zurück, Harry Hole sei tot. Da es aber noch Fortsetzungen der Reihe gibt, hat sich mein Hirn Szenarien erdacht, in denen er wiederbelebt werden kann. Wie es dann tatsächlich weitergeht, ist so spannend beschrieben, dass es dieses Buch zu einem der besten der Reihe geschafft hat.
Harry Hole einmal nüchtern, und dies das gesamte Buch hindurch. Alle Achtung! Geniale Kombinationsgabe. Ich bin begeistert.
Meine Bewertung: 10/10 Punkte.https://sunsys-blog.blogspot.com/2025/05/gelesen-koma-jo-nesb.html
- Simon Michalowicz
Norwegen der Länge nach
(17)Aktuelle Rezension von: RunenmädchenWas für dieses Buch spricht, ist die scheinbar schonungslose Ehrlichkeit des Autors. Er gibt wieder, was ihm passiert ist und wie er sich dabei gefühlt hat bzw. auf Hindernisse und Schwierigkeiten reagiert hat- scheinbar ohne sich zu genieren. Manchmal war sein Trip nicht perfekt durchdacht, er hatte oftmals richtig Pech, aber dann war Fortuna ihm wieder wohlgesinnt und er hat wunderbare, hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Ein toller Trip und der Autor berichtet auch über schöne Momente, die er erlebt hat.
ABER:
Der Autor hat es mir echt nicht leichtgemacht. Während des ersten Drittels habe ich oftmals darüber nachgedacht, das Buch abzubrechen. Und zwar habe ich negative Kritik dahingehend, dass mir häufiger schlechte Stimmung vermittelt wurde, als ein positives Lebensgefühl. Es wurde mir zu viel geflucht und gemeckert. Ich glaube ihm, dass er gerne wandert, gerne in der Natur ist und sich mit diesem Trip einen Traum erfüllt hat, dennoch haben mir diese negative Einstellung und die Reaktionen auf Hindernisse schlichtweg nicht gefallen. Im zweiten Drittel wurde es dann e t w a s besser.
Fokussiert wurde definitiv das Wetter. Ich hätte mir häufigere und detailliertere Landschaftsbeschreibungen gewünscht. Ich nehme an, dass er deshalb in Norwegen wandern wollte. Das kam unglücklicherweise viel zu kurz, bildgewaltig wurde es nie. Schade!
Weitere immer wiederkehrende Themen waren ungesunde Ernährung, Fußball und der Drang um Anerkennung. Ich habe dieses Wort noch nie so oft in einem Buch gelesen. Ja, solch eine Leistung muss anerkannt werden, keine Frage. Er kann sehr stolz auf sich sein. Aber in diesem Punkt hat er wirklich übertrieben. Ferner hatte ich das Gefühl, dass der Autor nur seinem Ziel gefolgt ist, den Weg hat er überwiegend vergessen. Und das ist doch das Wichtigste, nicht wahr?
Kein Buch für mich. Ich habe einfach eine andere Einstellung (auch beim Fernwandern). - Jo Nesbø
Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3)
(330)Aktuelle Rezension von: Alexia_Dieses Mal befinden wir uns tatsächlich in Norwegen. Nach einem Vorfall wird der Kommissar vom Dienst erst einmal abgezogen. Was ihn nicht davon abhält einem Fall der damit zusammenhängt nachzugehen. Nur sitzt der Feind auch in den eigenen Reihen…
Wow was für ein Fall! Sehr komplex und sehr nervenaufreibend. Wenn der Autor etwas kann, dann mit Schreib- und Erzählstil hochspannende Geschichten erzählen. Harry Hole wie immer mit seinen Eskapaden mehr oder weniger vertreten jagt einen Täter mit Nazi-Vergangenheit. Das Ganze ist sehr komplex und vielschichtig, so dass ich das ein oder andere Mal mit den Namen etwas durcheinandergekommen bin und nicht mehr ganz folgen konnte. Dennoch ist Spannung pur geboten und die Nazi-Thematik bietet hier sehr viel Stoff. Anders als in den vorherigen Fällen, haben wir hier auch immer Zeitsprünge an die Front integriert. Das bringt Abwechslung und zeigt Hintergründe der Protagonisten und auch des Täters näher. Die Wendungen in diesem Fall überschlagen sich teilweise schon und alles geschieht manchmal etwas sehr schnell. Bei diesem Buch hat mir die Verknüpfung zwischen Titel und Fall wirklich sehr gut gefallen. Nicht wie es auf den ersten Blick scheint, denn man muss ein zweites Mal hinsehen. Wie schon gesagt ist alles sehr verzweigt und die Dramatik kommt auch auf ihren Höhepunkt. Da habe ich mir schon, dass ein oder andere Tränchen verdrücken müssen. Weil in diesem Fall die Emotionen tatsächlich durch die Zeilen spürbar waren. Das passiert bei diesen Büchern nicht häufig und muss in meinen Augen auch nicht sein. Aber an dieser Stelle war es genau richtig und sehr bewegend. Wie immer führt der Autor den Leser etwas an der Nase herum, weswegen das Ende natürlich nicht so kommt wie man es vielleicht erwartet.
Insgesamt ein solider, spannender Thriller der 4 von 5 Sternen verdient.
- Diverse
Europareise
(17)Aktuelle Rezension von: EdelstellaEinfach wunderbar diese Europareise bekannter Autoren, erschienen beim Audio-Verlag, hörbar auf 8 CD's, besprochen von bekannten Synchronstimmen.
Der Hörgenuß dieser Reise ist von ganz besonderer Art:
Da umgarnt mich Goethe voller Romantik und entführt mich nach Italien, insbesondere nach Rom und Neapel und ich kann es riechen und sehen und fühlen. Barenberg nimmt uns mit und wir nehmen ihm den Goethe ab, er ist es gar. Wunderbar.
Stefan Zweig hat mich besonders mit der Beschreibung der Großartigkeit von Oxford gefangengenommen und ich möchte einfach da mal hin. Till Hagen hat das gut umgesetzt und mich träumen lassen. Bei Zweig wünsche ich mir immer, auch über so eine wortgewaltige Sprache zu verfügen.
Und dann eine Reise nach Norwegen auf den Spuren Nansens, besser gesagt auf seinen Schneeschuhen. Welch positive Lebenseinstellung, was für ein Elan und wie großartig die Schneewelt dort beschrieben wird. David Nathan hat hier seine Stimme geliehen. So frisch wie der Schnee selbst.
Ich fand auch Heines Ausflug nach Polen sehr gut. Das Land aus Sicht des einfachen Bauern und deren Verhältnis zu den Edelleuten und wiederum deren Stellung zu Frankreich und Rußland.Sehr wissenswert und wertschätzend. So wie es Heines Art war!
So kann man immer weiter schwärmen, auch wenn man Dickens durch Frankreich begleitet und sich so manches Schmunzeln nicht verkneifen kann.
Was haben diese großen Menschen für Strapazen auf sich genommen und trotzdem sind sie an ihnen gewachsen und wir dürfen die jeweiligen Zeiten und Sehenswürdigkeiten durch ihre Augen betrachten und oft geben sie Raum, uns ein eigenes Bild zu machen.Ein Kulturgenuß der Lust macht, den nächsten Zug zu nehmen und hinaus in die Welt zu schreiten und der Neugier auf weitere Werke der großen Erzähler/innen macht.
Selbst der Umkarton der CD's ist sehr elegant gestaltet, zeigt er doch meines Erachtens eine Bühne mit Vorhängen für den nächsten Aufzug! Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Empfehlung, wenn man ein besonderes Geschenk für einen verehrten Menschen braucht.