Bücher mit dem Tag "norweger"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "norweger" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Im Land der weiten Fjorde (ISBN: 9783751716253)
    Christine Kabus

    Im Land der weiten Fjorde

     (108)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Viel zu lange lag dieses Buch auf meinem SuB, viel zu lange schon wollte ich mal was von Christine Kabus lesen und endlich war es soweit. Ich war bereit, mich mit Lisa auf Spurensuche zu begeben. Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt sie, dass die Familie, mit der sie aufgewachsen ist, gar nicht die leibliche Familie ihrer Mutter ist. Simone wurde als kleines Mädchen adoptiert und ihre Wurzeln, auf die lediglich ein kleines Medaillon hinweist, liegen in Norwegen. Lisa, die durch ihren Beruf als Reporterin ohnehin ständig in der Welt umher reist, zögert nicht lange, und bucht einen Flug, der Licht ins Dunkel der Vergangenheit bringen soll.
    Im Vergangenheitsrückblick lerne ich die junge Norwegerin Mari kennen, die mit ihren Eltern und beiden Brüdern Ole und Finn im hohen Norden glücklich auf einem Gestüt aufwächst, bis am 9. April 1940 die deutsche Wehrmacht diese Idylle zerstört. Die Norweger müssen sich "arrangieren" und so muss auch Maris Familie Teile des Heimathofs für die deutschen Soldaten räumen. Doch nicht alle Deutschen sind überzeugte Nazis und so knüpfen sich schließlich zarte Bande zwischen der jungen Norwegerin und einem deutschen Besatzungssoldaten, die für beide Parteien nicht ungefährlich sind.
    In manchen Punkten ein wenig zu vorhersehbar lasse ich mich dennoch auf diese Geschichte ein und werde nicht enttäuscht. Christine Kabus beschreibt für mich Norwegen - das schon lange auf meiner Reisewunschliste steht - mal in bunten, mal in tristen Farben und mit jedem Satz spürt man ihre Begeisterung für Land und Leute. Während sich mir im Vergangenheitsteil Ereignisse zu Zeiten des Weltkriegs offenbaren, von den ich bis dato wenig wusste, hat mich der Gegenwartsteil an manchen Stellen ein wenig enttäuscht. Zu glatt, fast schon ein wenig kitschig, fügten sich hier manche Teile zusammen. Die Charaktere waren mir manchmal ein wenig zu schwarz oder weiß und dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen und im Urlaub direkt verschlungen. Ausgesprochen gut gefallen haben mir die Beschreibungen über Land und Leute, die mir wirklich Lust auf Norwegen machen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für alle Norwegen Fans, oder die, die es werden wollen. 

  2. Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783442718313)
    Maja Lunde

    Die Geschichte des Wassers

     (376)
    Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause

    Wie schon im ersten Teil des Klimaquartetts, „Die Geschichte der Bienen,“ erzählt Maja Lunde die Handlung von „Die Geschichte des Wassers“ in verschiedenen Epochen. Der eine Handlungsstrang spielt im Jahr 2017 und beginnt in Norwegen. Signe, 70 und Umweltaktivistin, macht sich mit einer ganz besonderen Ladung an Bord ihres Segelschiffs auf den Weg nach Frankreich. In Frankreich will sie ein Hühnchen mit dem Mann rupfen, der einmal eine ganz besondere Bedeutung für sie hatte.


    Der zweite Handlungsstrang spielt im Frankreich des Jahres 2041. Südeuropa hat aufgrund langanhaltender Dürre kaum noch Trinkwasser für die Menschen, die dort leben. Es bleibt ihnen nur eines: die Flucht in den Norden, dorthin, wo es Wasser, Nahrung und die Hoffnung auf Leben gibt. David ist mit seiner kleine Tochter Lou aus der Stadt Argelès in Südfrankreich vor einem Feuer geflohen. Der Plan war, dass er seine Frau mit dem kleinen Sohn in einem Flüchtlingslager trifft und die Familie dann wieder vereint ist.


    „Die Geschichte des Wasser“ hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Maja Lunde beschreibt Wasser so eindringlich, die Fülle des norwegischen Fjords und den Mangel im Süden Europas. 


    Es ist kein leichtes Buch, es ist ein düsteres Buch, eine düstere Dystopie. Signe blickt zurück auf ihr Leben und es ist kein Blick auf ein erfolgreiches Leben. Sie und die anderen Aktivist*innen haben gekämpft und es wirkt auf sie so, als ob nicht zugehört wurde. David blickt auch zurück, weiß, dass es nicht realistisch ist, zu glauben, dass er Frau und Sohn jemals wiedersieht, er sorgt sich um Lou, die einfach nicht Kind sein darf und kann. Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, was wird aus seinem Kind? Kann er Lou eine Zukunft bieten?

    Dieses Buch ist unglaublich eindringlich und eines der wenigen Bücher, bei denen ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe. Es hat mich wirklich tief berührt. Es ist die Kombination aus den Gefühlen von Signe, die verzweifelt ist, weil sie nicht das erreichen konnte, was sie wollte mit ihrem Kampf und die tiefe Verzweiflung und Traurigkeit aus dem Teil der Geschichte, die in der Zukunft spielt.


  3. Cover des Buches Kakerlaken (Ein Harry-Hole-Krimi 2) (ISBN: 9783548061955)
    Jo Nesbø

    Kakerlaken (Ein Harry-Hole-Krimi 2)

     (366)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Nach Sydney kommt jetzt Bangkok. Komplettes Kontrastprogramm. Harry hat durch seinen Fall in Australien einiges an Bekanntheit gewonnen und wird nun Teil eines Falles in dem ein norwegischer Botschafter verwickelt ist. Somit beginnt er in Thailand zu ermitteln und deckt die ein oder andere Grausamkeit auf.

    Wenn ich die ersten beiden Bände von Harry Hole vergleiche, war dieser hier um einiges besser. Denn dieser hier wartet direkt mit makabren Details und ordentlicher Spannung auf. Von Beginn hat ist man direkt in den Fall gesogen und kann nicht mehr davon ablassen. Harry ist wie immer vom Alkohol geplagt und versucht auf Hochtouren den Täter aufzufinden. Was ich an diesen Büchern mittlerweile festgestellt habe ist, dass häufig schon etwa nach 50 % der angebliche „Täter“ gefasst wird, sich jedoch dann herausstellt, dass es dieser doch nicht war oder die Beweise fehlen. Die restlichen 50 % beinhalten dann diesen Erzählstrang. Das finde ich an sich nicht schlimm, jedoch merke ich, dass es sich bei solchen Thrillern in letzter Zeit tatsächlich etwas häuft und dann schnell langweilig werden kann. In diesem Fall jedoch nicht. Wie ich glaube ist es bei Nesbo auch immer ein Rätselraten beziehungsweise ein gespanntes Abwarten was es mit dem Titel und dem Fall auf sich hat. Der Zusammenhang wird immer aufgedeckt und hält die ein oder andere Überraschung parat. Auch ein ernstes Thema darf in diesem Fall nicht fehlen und das bezieht sich grausamer Weise auf eine Thematik die sehr im Dunkeln ist. Ich möchte hier auch gar nicht weiter drauf eingehen um nicht Dinge vorwegzunehmen. Jedoch habe ich dann doch das ein oder andere Mal einen Kloß im Hals herunterschlucken müssen. Das gepaart mit einem kaputten und doch irgendwie charismatischen Ermittler in einem spannenden Fall, macht es zu einem wirklich sehr guten Thriller. Das Ende ist wirklich überraschend und der Autor lässt die Leser bis zum Schluss im Dunkeln tappen.

    Wesentlich spannender als Band 1. Ich bin gespannt auf Harry Holes weitere Fälle. 5 von 5 Sternen.

  4. Cover des Buches Schwertgesang (ISBN: 9783499248023)
    Bernard Cornwell

    Schwertgesang

     (242)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Das Buch ist der vierte Band der sogenannten "Uhtred-Saga". Die Handlung schliesst sich unmittelbar an das Geschehen des Vorgängerbandes an. Insofern kommt man schnell in die Geschichte. Die meisten Figuren sind dem fleissigen Reihenleser Leser ja aus den früheren Büchern ohnehin bekannt. Natürlich fallen auch wieder einige weg, schließlich geht es in dem Buch nicht gerade zimperlich zu. Dafür kommen neue Figuren hinzu.

    Das Buch hat einige recht brutale Schlacht- und Kampfpassagen, die einen zartbesaiteten Leser erschrecken könnten. Aber das war zu damaligen Zeiten nunmal so....!

    Leider gibt es auch einige Längen und vor allen Dingen haben mich etliche Wiederholungen ziemlich gestört. Das ist halt der Preis, den der Autor zu zahlen hat, um auch Leser von Einzelbänden zufrieden zu stellen. Das hat mich aber letztendlich zu einem Punktabzug veranlasst.

  5. Cover des Buches Als Großmutter im Regen tanzte (ISBN: 9783949465123)
    Trude Teige

    Als Großmutter im Regen tanzte

     (214)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox

    Der Roman erzählt die Liebesgeschichte der Norwegerin Tekla zu dem Deuschen Otto. Sie folgt ihm in seine Heimat, da man sie bei sich zuhause schon als die Deutschenhure ansieht. Doch auch in Deutschland ist alles viel schlimmer als die Beiden es sich gedacht hatten, das ganze Land liegt in Trümmern. Die Menschen hungern, frieren und es gibt keine Infrastruktur mehr. Das Heimatdort Demmin aus dem Otto stammt, ist im Osten von Deutschland und alles was er von dort kannte ist zerstört. Von seiner Familie lebt nur noch der Vater, der aber so krank ist, das er aber bald darauf stirbt. Ostdeutschland ist voll in der Hand der Russen und die haben kein Rezpekt. Sie vergewaltigen Frauen und töten was ihnen vor die Flinte kommt. Der Ort ist in die Geschichte eingegangen da sich dort aus diesen Gründen sehr viele Menschen umgebracht haben. Tekla und Otto wollen dort deshalb nicht mehr leben und fliehen. Es geschied hier so viel Schreckliches, das Tekla so schnell wie möglich wieder nach Norwegen zurückkehrt und für immer über das Erlebte schweigen wird. Ihre Enkelin die nach dem Tod das Haus der Großmutter erbt, stößt beim Aufräumen auf alte Dokumente die sie sprachlos macht und deshalb zur Klärung nach Deutschland reist. Hier erfährt sie so nach und nach die schreckliche Wahrheit, die ihre Oma mit ins Grab genommen hat.

    Fazit: Eine Geschichte die sehr dramatisch ist und unter die Haut geht. Man ist sehr ergriffen von der Handlung und leidet mit der Großmutter, die wirklich um sich an ihre große Liebe zu erinnern, immer wieder im Regen tanzt.

     

  6. Cover des Buches Königin-Maud-Land ist geheim (ISBN: 9783866486102)
    Line Madsen Simenstad

    Königin-Maud-Land ist geheim

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Bri

    Königin-Maud-Land – Hand aufs Herz, wer weiß wo das liegt? Bis vor der Buchmessse 2019 und vor der Lektüre des Erzählbandes der norwegischen Schriftstellerin Line Madsen Sinestad mit dem Titel Königin-Maud-Land ist geheim sicherlich weniger Leser*innen als heute. Lesen bildet auf mehreren Ebenen, das ist keine Frage. Was genau hinter dem Titel steckt und was die Verbindung der einzelnen Erzählungen mit diesem geheimen Ort zu tun hat, war für mich ein großer Anreiz für die Lektüre. Das Cover des Buches gab Rätsel auf, die ich nicht wirklich lösen konnte. Aber nicht nur deshalb wirkten die fünf Erzählungen des schmalen Bandes lange nach.


    Königin-Maud-Land ist ein Teil des Kontinentes Antarktika, dessen Küstenregionen von zwei norwegischen Flugpionieren 1929/1930 entdeckt wurden. Zwischen den Jahren 1927 und 1937 finanzierte ein norwegischer Walfangmagnat neun Expeditionen in die Region, aufgrund derer Norwegen 1939 das Land beanspruchte, was aber nach wie vor international nicht anerkannt wird. Die Frage, warum man ein Stück unwirtliches Land am Südpol für sich beansprucht, stellt sich natürlich aus heutiger Sicht nicht mehr so wirklich, denn sicherlich geht es hier um Bodenschätze, die verborgen unter dem Eis – wie lange noch? – schlummern. Und so wie diese Bodenschätze noch unentdeckt existieren, so muss man auch die Erzählungen des literarischen Debüts von Line Madsen Sinestad freilegen.

    Fünf Erzählungen sind es, die alle über etwas verbunden sind, das scheinbar nur den Leser*innen offenbart wird. Immer geht es auch um Beziehungen und Liebe, meist um Verlust, Tod oder Trennung. Auch Geheimnisse gibt es in jedem der äußerst intensiven Texte, die von ihrer klaren, fast nüchternen, aber nicht kalten Sprache geprägt sind.


    "Ein neuer Tag bricht an in Königin-Maud-Land. In Königin-Maud-Land isst man Brote mit Norvegia-Käse zum Frühstück. In Königin-Maud-Land putzt man zwei Minuten lang die Zähne, man zählt die Sekunden. Der Junge will Geldscheine basteln. Eine Flagge, sagt er, wir müssen doch eine Flagge haben. […] Was brauchen wir noch?, fragt er. Wir brauchen eine Verfassung, erwidert die Mutter. Ja, eine Verfassung!, jubelt der Junge. Artikel eins der Verfassung, sagt die Mutter, lautet: Königin-Maud-Land ist geheim."


    Königin-Maud-Land, so nennt eine Mutter das, was sie für sich und ihren kleinen Sohn schafft: eine Parallelwelt, in der sie ihn vor allem schützt. So sieht zumindest die Mutter das, was für die Leserin mit fortschreitender Entwicklung der ca. 50 Seiten langen und dem Buch Titel gebenden Geschichte, eine immer ausweglosere Situation für die beiden hervorbringt, zumal Königin-Maud-Land laut der Mutter geheim ist und bleiben muss. Die Beweggründe der Mutter bleiben im Dunkeln, es gibt viele Dinge, die man mutmaßen könnte, doch klar wird nichts. Dass dies der Geschichte keinen Abbruch tut, verdankt sie dem ganz eigenen und intensiven sprachlichen Können der Autorin.


    „Wie wirst du nur ohne mich zurechtkommen?“, fragte Hennie und wickelte eine Strähne von meinem Haar um ihren Finger. „Wie wirst du ohne mich zurechtkommen?“, entgegnete ich und pikste ihr einen Fingernagel ins Bein.“


    Wärhrend also die dritte Erzählung des Bandes eine geheime Insel der Einsamkeit, die einen Schutzraum bilden soll, zum Thema hat, so wird die erste Geschichte vom Geheimnis der Liebe und versteckten Tabletten bestimmt, obwohl sie auf den allerersten Blick eher fluffig und sorglos daherkommt. Doch im Grunde genommen geht es auch hier um Verlust und Trennung, denn die zwei Schwestern, die ihren letzten gemeinsamen Sommer auf einer Schäreninsel verbringen, werden, wenn die ältere der beiden zu Besuch zurückkommen wird, nicht mehr die sein, die sie jetzt sind und lange waren. Durch das Weggehen der einen werden beide verändert werden. In der sommerlich leichten Erzählung schwingen dabei sowohl Aufbruch- als auch Verluststimmung mit. Und dabei sollte die ältere der Schwestern doch der jüngeren noch alles über die Liebe beibringen …


    "In dem grünen Sessel unter dem Dachfenster halten wir abwechselnd Wache, während mein Vater im Bett liegt und stirbt. Er stirbt wie die Sonne, dehnt sich aus, als ob er nicht wüsste, dass er schrumpfen wird, fallen, ohne zu landen."


    Roter Riese heißt die zweite Geschichte des Bandes. Und hier versucht eine Tochter die Trauer, die sie empfindet, wenn sie ihren todkranken Vater besucht, ebenso zu verbergen, wie die Angst vor dem Tod und vor der Möglichkeit, Alkoholikerin zu sein. Kurze Phasen der Selbstreflexion – vor allem mit selbst beruhigenden Ansätzen – werden zwischen die Besuche im Zimmer des Vaters eingeschoben und geben damit einen tieferen Blick auf eine Tochter, die nicht so ganz mit der Situation klar kommt und froh darüber ist, dass da noch die Freundin des Vaters mit wacht. Und gleichzeitig ist die Tochter verwundert, wie sehr ihr Vater sie noch einnimmt und sie mit der Planung seiner eigenen Beerdigung beschäftigt. Ein trotz seiner vielleicht etwas sperrig erscheinenden Art sehr inniger Text.


    "So ist es immer: Papa und ich im Auto unterwegs durch Schweden. […] Ich stelle einen Sender ein, der Chart-Hits spielt, und draußen ist es schon ganz dunkel. Das Licht sind wir beide."


    Agnes, die Erzählerin der vierten Geschichte mit dem etwas merkwrüdigen Titel Die Tschernobyltiere wird durch den Tod der eigenen Mutter in eine Rastlosigkeit geworfen, die zwar von ihrem Vater ausgeht, der sie aber aufgrund ihres Alters nicht ausweichen kann. Mehrfach wechselt der Vater die Partnerin und damit auch den Wohnort. Immer muss Agnes mit dem jeweiligen Hund, der für beide so etwas wie eine Zeiteinheit darstellt, weiterziehen. Als die Geschichte einsteigt, ist es mal wieder soweit, dass Agnes mit ihrem Vater weiterzieht. Es ist Silvester und eigentlich soll gefeiert werden, doch Agnes Vater fährt noch einmal los, um richtiges Feuerwerk zu besorgen. Der Plan, den seine Freundin für den Abend hat ist somit ad acta gelegt und als er zurückkommt, gibt es lautstarken Streit, der Agnes und den Sohn der Freundin des Vaters unabhängig voneinander, aber schlussendlich gemeinsam aus dem Haus treibt. Es ist das erste Mal, dass die beiden eine echte Gelegenheit haben, sich zu unterhalten und feststellen, dass ihr Bild vom jeweils anderen ziemlich falsch war. Eine kurze Annäherung, die durch den Streit der Erwachsenen nicht von Dauer ist. Agnes Stimme in diesem kurzen Text ist prägnant und strahlt, wenn sie von sich, den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens oder ihren Freunden spricht.
    Line Madsen Sinestad hat die Figur der Agnes so geschaffen, wie sie sich in der Erzählung selbst sieht:


    "Ich bin eine, die das Licht reflektiert. Die Welt soll an mir abprallen und meine Kanten spüren. Die Welt muss sich um mich herumquetschen, sich nach meinen Konturen formen."


    und verleiht damit dieser Erzählung einen besonderen Glanz, der sie aus den anderen hervorhebt.


    "Während sie die Treppe hinaufgeht, macht sie eine Liste der Dinge, die man sagen kann: Das tut mir wahnsinnig leid. Das war mies. Dann streicht sie alles von der Liste, und als Johan schließlich vor ihr in der Tür steht, kann sie nur wiederholen: „Kannst du mich reinlassen?“"


    Am Abend vor Weihnachten macht Johan Schluss mit Vera – sein bester Freund, der wie ein Bruder für ihn war, ist tot. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Und Vera muss gehen. Warum sich Johan so entscheidet, bleibt ein Geheimnis. Denn er spricht nicht mehr viel mit Vera. Als Vera von ihm weggeht, steigt sie in ein Taxi und bittet den Fahrer, einfach nur herumzufahren. Mit dem Taxi durch die Nacht. Durch eine Nacht, die Vera dazu veranlassen wird, sich nicht endgültig abweisen zu lassen. Ob Johan sie jedoch reinlassen wird, bleibt offen.

    Im Grunde genommen sind alle fünf Geschichten kleine Momentaufnahmen aus dem Leben unterschiedlicher Menschen. Die Leser*innen springen hinein, verfolgen das Geschehen eine Weile und werden von der Autorin mit einem offenen Ende entlassen. Aber nicht ohne den Eindruck, jede Erzählung für sich wirken lassen zu müssen. Diese kurzen Erzählungen klingen lange nach und werden deshalb am besten in homöopathischen Dosen und mit Abstand zueinander genossen, damit die Intensität, die jeder einzelnen zu eigen ist, ihre volle Wirkung entfalten kann, die sicherlich auch der wunderbaren Übersetzungsarbeit von Ilona Zuber zu verdanken ist.

  7. Cover des Buches Traumland (ISBN: 9783455402827)
    Vidar Sundstol

    Traumland

     (7)
    Aktuelle Rezension von: j125
    Inhalt:
    Lance Hansen ist ein Polizist am Lake Superior in Minnesota. Sein Job besteht üblicherweise aus der Ermahnung von Wildcampern und -anglern und der Verfolgung von illegaler Müllentsorgung. Keine besonders aufregende Arbeit, aber genau das liebt Hansen. Als er jedoch einen verwirrten jungen Norweger entdeckt, der ihn zu einer grausam zugerichteten Leiche führt, ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit vorbei.

    Meine Meinung:

    Das Buch war mal in einer Kiste mit „Kannst du haben“-Büchern, die in meiner Abwesenheit manchmal ihren Weg in mein Zimmer finden. Mich hat es neugierig gemacht, dass das Dorf in Nordamerika norwegische Geschichte hat. Außerdem klang es für mich sehr spannend, dass in so einer ruhigen Gegend plötzlich ein Toter auftaucht, sodass das Buch auf meinem SuB gelandet ist.

    Ich habe das Buch auf einer langen Zugfahrt gelesen, was für das Buch vielleicht gut war. Ich musste also dran bleiben. Wenn ich es Zuhause gelesen hätte, hätte ich wahrscheinlich mit größerer Unlust zum Buch gegriffen. Das liegt vor allem daran, dass es tatsächlich eher ein Kriminalroman ist, als ein Krimi oder Thriller. Der Fokus liegt zwar auf der Aufklärung des Verbrechens, aber es ist doch eher ein ruhiges Buch.

    Diese ruhige und bedächtige passt natürlich zu der einsamen Gegend und war insofern schon gut, aber trotzdem war es für mich dadurch eher langatmig. Ich bin eher ein Fan von schnellen, actionreichen Thrillern. Lance Hansen ist ein Mann, der sich sehr für Geschichte interessiert. So gab es auch reichlich Hintergrundinformationen über die Skandinavier, die nach Nordamerika eingewandert sind. Diese Abschnitte waren zwar informativ, aber stellenweise auch zu tiefgründig. Manches hat mich einfach nicht so interessiert.

    Das Ende hat mir dann leider gar nicht gefallen. Ich war mit der Auflösung nicht so einverstanden, nicht mit dem Umgang und irgendwie war es mir zu… schnell. Es ist schon lang klar worauf es hinausläuft, also kommt das Ende nicht überraschend, aber es fühlt sich irgendwie an, als wäre der Schluss zu früh gesetzt. Für mich war es einfach unbefriedigend und ich hätte mir hier etwas anderes gewünscht.

    Fazit:
    Wer gern ruhige und norwegisch-melancholische Krimis liest, sollte einen Blick auf das Buch werfen.
  8. Cover des Buches Tote Finnen essen keinen Fisch (ISBN: 9783462042818)
    Björn Ingvaldsen

    Tote Finnen essen keinen Fisch

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hogna ist eine kleine Insel in Norwegen. Es gibt einen regen Junggesellenverein, denn es gibt leider viel zu wenig Frauen auf der Insel. Man muss irgendetwas tun um Frauen auf die Insel zu locken. Dann bekommt die Bank in Hogna eine neue Leitung und man erhofft sich Tipps und Anregungen von jemand aus der großen Stadt. Es wird viel diskutiert und gerätselt und dann hat man eine Idee. Man wird ein Konzert veranstalten und zwar mit keinem geringeren als Robbie Williams! Die ganze Insel ist in Aufregung und es muss jetzt Geld her, damit alles auf Vordermann gebracht werden kann. Ein Asylbewerberheim wird zum Wellnesstempel, ein alter Acker zur Konzertarena und der Bentley in dem Robbie zum Konzert chauffiert werden soll, gibt es bei der Lotterie als Hauptgewinn. Die Pläne sind da, aber an der Ausführung mangelt es und dann muss man sich auch noch mit Toten herum ärgern.

    Bjorn Ingvaldsen ist ein geniales Buch gelungen. Witzig, kurios, hinterhältig und mit ganz viel schwarzem Humor. Es gibt zahlreiche Wendungen und außergewöhnliche Überraschungen. Kracher!

  9. Cover des Buches Genau richtig (ISBN: 9783446263673)
    Jostein Gaarder

    Genau richtig

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Gebundene Ausgabe: 128 Seiten

    Verlag: Carl Hanser (22. Juli 2019)

    ISBN-13: 978-3446263673

    Originaltitel: Akkurat passe

    Übersetzung: Gabriele Haefs

    Preis: 16,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Eine besondere Liebesgeschichte


    Inhalt:

    Albert erhält eine niederschmetternde Diagnose: Er hat nicht mehr lange zu leben und ob sein Tod besonders würdevoll sein wird, steht in den Sternen. Er zieht sich in das Ferienhaus seiner Familie zurück, wo er sein Leben Revue passieren lässt und sich auch alles von der Seele schreibt, was bisher ungesagt blieb. Er hofft, dadurch Klarheit zu erlangen, ob er sein Leben sofort beenden soll, solange er dazu in der Lage ist, oder die restliche Zeit ausharren.


    Meine Meinung:

    Manchmal finde ich es schier unglaublich, wie viel Sinn in so einem kleinen Büchlein stecken kann. Alberts Gedanken haben mich sehr nachdenklich gemacht. Sie waren alle sehr gut nachzuvollziehen. Lediglich auf die ausschweifenden philosophischen Betrachtungen über das Universum und alles darüber hinaus hätte ich gerne verzichtet. Sie erschienen mir in Alberts ganz persönlicher Geschichte wie ein Fremdkörper.


    Einen Großteil der Erzählung nimmt die Beziehung von Albert und Eirin ein. Zum Dahinschmelzen, wie die beiden sich kennenlernen, die ersten zaghafte Annäherung, das erste Abenteuer, schließlich eine Familie. Stolperfallen im Alltag, Abweichen vom geraden Weg. Aber immer gehalten durch ein inniges Band. 


    Ich habe mich mit Albert durch nicht einmal vierundzwanzig Stunden gehangelt, mich stets fragend, wie ich mich entscheiden würde und was Albert wohl tun wird. 


    Am Ende sorgt der Autor für eine Überraschung. Damit kann ich sehr gut leben.


    ★★★★☆

  10. Cover des Buches Die Wahrheiten meiner Mutter (ISBN: 9783596710379)
    Vigdis Hjorth

    Die Wahrheiten meiner Mutter

     (60)
    Aktuelle Rezension von: yaya


    „Die Wahrheiten meiner Mutter“ von der norwegischen Autorin Vigdis Hjort ist ein sehr starkes Buch. Wir treffen auf eine komplexe Mutter-Tochter-Beziehung. Die Erzählerin kehrt nach ca. Dreissig Jahren wieder zurück in ihr altes Heimatdorf in Norwegen. Sie war in die USA geflohen, weil ihr familiäres Umfeld ihr nicht gut tat. In den Strang der Gegenwart mischen sich Kindheitserinnerungen, die uns mit der Protagonistin mitfühlen lassen. Wir kommen ihr auch sehr nah, weil das Buch sich fast wie ein einiger innerer Monolog liest. Sehr stark, sprachlich and auch athmosphärisch. Ich hoffe die Autorin schreibt noch viel mehr und dass die weiteren Werke dann auch noch übersetzt werden. Wirklich eine ganz eigene und besondere Erzählung, die sehr schnell einen Lesesog erzeugt und ich daher das Buch trotz der Länge sehr schnell gelesen habe 





  11. Cover des Buches Herrscher des Nordens - Odins Blutraben (ISBN: 9783426520031)
    Ulf Schiewe

    Herrscher des Nordens - Odins Blutraben

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Odins Blutraben - ist der zweite Teil einer Trilogie, die das Leben und Wirken in einer so authentischen, bildgewaltigen und auch brutalen Weise wieder auferstehen lässt. 

    Ulf Schiewe hat hervorragend recherchiert und den Wikingerkönig Harald Hardrada auf eine so lebendige und spannende Art und Weise geschildert, dass ich das Buch von der ersten Seite nicht aus der Hand legen konnte. Es ist mein erstes Buch aus dieser Reihe und hat mich sofort neugierig auf den ersten wie auch auf den dritten Teil gemacht. Durch die bildgewaltige und spannende Sprache kann man auch zwischendrin einsteigen, denn jede Geschichte ist einmal in sich abgeschlossen, doch die Neugier auf die anderen beiden Teile ist geweckt.....

    Im Jahr 1035 hat sich Harald den Ruf eines mehr als kompetenten Söldnerführers beim Großfürsten der Rus erworben. Seine Fähigkeiten zu führen und zu kämpfen werden bei der Verteidigung Kiews auf eine fast unerträgliche und harte Probe gestellt, denn die wilden Steppenreiter kämpfen wild entschlossen. 

    Der Großfürst bietet ihm die Hand seiner Tochter und Harald nimmt. Doch seine Gier nach Beute treibt Harald immer weiter. Er ist völlig rastlos und landet schließlich in Konstantinopel, wo er wiederum seine Führungsqualitäten unter Beweis stellt und als Offizier auf jahrelangen Kriegszügen es rund um das Mittelmeer weiter zu Ruhm und Reichtum bringt.

    Doch Harald ist ein Mann, der es gewohnt ist, sich zu nehmen was er will und so bringt ihn die heimliche Affäre mit der Kaiserin Zoe in höchste Gefahr.

    Der Roman endet mit einem Cliffhanger, der einem sofort in die nächste Buchhandlung treibt um zu erfahren, wie es mit Harald weitergeht....

    Für Freunde des Nordens und der Wikinger ist dieser Roman eine Pflichtlektüre. Absolute Leseempfehlung!

  12. Cover des Buches Blood on Snow - Der Auftrag / Das Versteck (ISBN: 9783548289762)
    Jo Nesbø

    Blood on Snow - Der Auftrag / Das Versteck

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Gelinde

    Blood on snow, Das Versteck,
    von Jo Nesbo

    Cover:
    Passend zu einem Thriller. Schwarz/Weiß gehalten und der Name des Schriftsteller in plakativem Gelb.

    Inhalt und meine Meinung:
    Eine spannende Geschichte.
    Ein Thriller der in meinen Augen eher ein Versteckspiel ( in Finnland/Lappland) mit einer Liebesgeschichte dazu ist.

    Klar und prägnant erzählt ohne großes Brimbamborium.

    Zum Schluss stellt sich auch eine gewisse Spannung ein, aber die Gänsehaut und der atemlose Nervenkitzel haben sich bei mir nicht eingestellt.

    Besonderheit. Der gelbe Buchschnitt passend zum Cover.

    Eine tolle Stelle aus dem Buch:
    Dieses Fahrzeug, das wir Leben nennen, hat keinen Rückwärtsgang! Es gibt kein Zurück. Aus dem Jetzt – wird Vergangenheit.


    Mein Fazit:
    Eine spannender Geschichte aber für mich nicht unbedingt ein Thriller.
    Von mir 3,5 Sterne die ich bei vollen auf 4 Sterne aufrunde



  13. Cover des Buches Chroniken der Weltensucher 2 - Der Palast des Poseidon (ISBN: 9783732000470)
    Thomas Thiemeyer

    Chroniken der Weltensucher 2 - Der Palast des Poseidon

     (129)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Ein neues Abenteuer erwarten einem in diesem Buch. 

    Es ist sehr spannend und actionreich, außerdem finde ich die überraschende Wendung am Ende klasse.

  14. Cover des Buches Innocentia Park (ISBN: 9783596301485)
    Ingvar Ambjörnsen

    Innocentia Park

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Mal schauen!
  15. Cover des Buches Der leere Thron (ISBN: 9783499270543)
    Bernard Cornwell

    Der leere Thron

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Dies ist nun schon der achte Band der "Uhtred-Saga" und trotzdem hat die Reihe noch nichts von ihren besonderen Reiz verloren. Nach wie vor kann der Autor mit eine sehr gelungenen Mischung aus Fiktion und historischen Tatsachen punkten. Dabei kommt jedesmal auf´s Neue eine dramatische, spannende Geschichte zustande, die den historisch interessierten Leser vollkommen zu fesseln vermag.

    Dazu trägt der sehr gute, weitgehend gut lesbare Schreibstil bei, der der Handlung Tempo verleiht und die wenigen Längen schnell vergessen lässt.

    Die Figuren sind sehr gut und mit schöner Tiefe gezeichnet. Manchmal sit es etwas schwierig den vielen (oft ähnlichen) Namen zu folgen. Das gilt auch für die Ortsbezeichnungen. Bei den Ot´rten hilft aber die Übersicht mit heute gültigen Ortsbezeichnungen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht....!

  16. Cover des Buches Die dunklen Krieger (ISBN: 9783499272189)
    Bernard Cornwell

    Die dunklen Krieger

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Seralina1989

    Habe nach den ersten Seiten sehr deutlich gemerkt, dass Teil 8 bei mir etliche Jahre zurückliegt. Einige Sachen kamen beim Lesen dunkel wieder hoch, während sich andere Details sehr fremd angefühlt haben. Was wohl ein guter Grund sein sollte, um die Reihe (da nun vollständig erschienen) möglichst in einem Rutsch fertigzulesen.

    Aus dem genannten Grund hatte ich auch einige Einstiegsschwierigkeiten und musste mich endlich mal zwingen, das Buch auch mal weiter zu lesen. Als ich dann drin war, las es sich locker von der Hand. Auch wenn ich die eine oder andere Wiederholung (und zwar im Wortlaut) nicht gebraucht hätte. Als Teil einer längeren Reihe bleibt aber nicht viel zu sagen, außer, dass wir wieder unserem Prota Uhtred in seine kleineren und größeren Schlachten folgen.

    Anmerkung: Klapptext ist völligst übertrieben. Von wegen ist schnell in Verruf wegen seiner familiären Verbindungen zum Feind… Vermute ich leider auch beim kommenden Bd.12…

  17. Cover des Buches Lesereise Norwegen (ISBN: 9783854529859)
    Nina Freydag

    Lesereise Norwegen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    Das Sachbuch „Lesereise Norwegen“ wurde von Nina Freydag geschrieben. Das Buch ist am 05.07.2010 im Picus Verlag erschienen und umfasst 132 Seiten.


    Nina Freydag wurde zwar in Kiel geboren, aber sie studierte in Oslo Literaturwissenschaft und machte dann eine Ausbildung zur Fernsehjournalistin. Sechs Jahre lang lebte sie in Norwegen und arbeitete als Rezensentin und Übersetzerin.


    In 14 Kurzgeschichten, welche sich flüssig lesen ließen, brachte mir Nina Freydag Norwegen so nah, dass ich mich inzwischen sehr darauf freue sowohl im Mai als auch im August in den Süden von Norwegen zu reisen und mich inzwischen sogar der Norden des Landes reizt.


    Durch ihre Geschichten um den Elch und die Schwarzbrenner, welche übrigens verboten sind, aber was kaum einen interessiert, brachte sie mit die Kultur des Landes näher. Krass fand ich die Geschichte um die roten Trolle, die Party der Abiturienten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich damit im Norden wirklich nicht gerechnet habe und dass es zu mir überhaupt nicht gepasst hätte. Gut fand ich jedoch, dass sie dieses im Buch einbrachte wie auch wie es den Deutschkindern nach dem zweiten Weltkrieg ging. Ein schlimmes Thema, welches sie mir jedoch auf wenigen Seiten nähergebracht hat. Es gab natürlich auch noch einige andere Geschichten wie zum Beispiel jene über die Möbelmaschine, über den Fischerchor aus dem hohen Norden und über die Kulinarik.


    Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, vor allem jenen Lesern die sich für Norwegen interessieren oder dorthin reisen werden.

  18. Cover des Buches Die Geschichte der Germanen (ISBN: 9783868201840)
  19. Cover des Buches Peer Gynt (ISBN: 9783745073157)
  20. Cover des Buches Midnight Sun (ISBN: 9781846559914)
    Jo Nesbø

    Midnight Sun

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Inhalt

    Jon is on the run. He has betrayed Oslo’s biggest crime lord: The Fisherman.

    Fleeing to an isolated corner of Norway, to a mountain town so far north that the sun never sets, Jon hopes to find sanctuary amongst a local religious sect.

    Hiding out in a shepherd’s cabin in the wilderness, all that stands between him and his fate are Lea, a bereaved mother and her young son, Knut.

    But while Lea provides him with a rifle and Knut brings essential supplies, the midnight sun is slowly driving Jon to insanity.

    And then he discovers that The Fisherman’s men are getting closer.

    Deutsch: Das Versteck

    Ulf ist Geldeintreiber. Sein Boss ist der Fischer. Der Fischer ist einer DER Drogenhändler Oslos. Als Geldeintreiber wird man nicht unbedingt reich. Doch jetzt hat Ulf einen Weg gefunden. Glaubt er. Zwei Probleme stellen sich: Drogenhändler lassen sich ungern reinlegen. Und schicken sie ihre Killer los, sollte man ganz weit laufen – und sich ein gutes Versteck suchen.

    Meine Meinung

    Jo Nesbø ist einer meiner liebsten Autoren. Wenn er etwas schreibt, muss ich es einfach lesen. Ich warte zwar schon viel zu lange auf einen weiteren Harry Hole Thriller, aber die neue »Blood on Snow«-Reihe gefällt mir bisher auch sehr gut.

    Ulf, der Protagonist der diese Geschichte selbst erzählt, überlegt, wann und wo alles angefangen hat. Das ist einfach schwer zu sagen. Also fängt er dort an, wo er mitten in der Nacht aus einem Bus steigt und blinzelt, weil die Sonne ihn blendet. Sie war knapp über dem Horizont, rot und dumpf, wie er selbst. Er war in Finnmark angekommen, die nördlichste Provinz in Norwegen. Er sah sich um; eine Gruppe niedriger Gebäude und eine Kirche. Er war in »Kåsund«, hier war es genauso gut wie in jeder anderen kleinen Siedlung hier im Norden. Seine erste Begegnung ist mit einem kleinen, o-beinigem Lappländer mit breitem Gesicht. Er heißt Mattis und fragt Ulf gleich aus. Wer er sei, was er hier in Kåsund mache, WAS er sei. Ulf lügt, weil er die Wahrheit nicht erzählen kann. Er sei ein Jäger und suche nach einem Hotel oder einfach nur ein Zimmer. Mattis schickt ihn zur Kirche, was Anderes gibt es hier nicht, aber dort kann er sich irgendwo hinlegen und hat ein Dach über den Kopf.

    Es ist sehr lange her, dass ich durch Norwegen gereist bin, aber die Mitternachtssonne habe ich am Nordkap bewundert. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie die Sonne über dem Horizont hängt um Mitternacht. Es ist taghell, 24 Stunden am Tag, auch viel weiter im Süden. Da fährt man durch die Landschaft und stellt plötzlich überrascht fest, dass es weit nach 23 Uhr ist und man noch immer kein Zimmer für die Nacht hat! Man verliert sein Zeitgefühl komplett. Da geht man dann ins Bett und kann nicht schlafen, weil es einfach viel zu hell ist. Dass man da leicht verrückt wird, kann ich durchaus verstehen. So geht es Ulf. Er kommt aus Oslo und ist auf der Flucht vor seinem Boss, dem Fischer. Er hat ihn bestohlen und weiß, dass Killer nach ihm suchen.

    Ulf heißt nicht wirklich so, wir erfahren später im Buch wie er wirklich heißt. Man erfährt immer mehr über ihn, wie er überhaupt dazu gekommen ist für den Fischer zu arbeiten. Wieso er gestohlen hat, obwohl er das Risiko gekannt hat. Wofür er das Geld unbedingt gebraucht hat und wie sinnlos er sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Und doch kann man seine Motivation verstehen und hätte vielleicht genauso gehandelt an seiner Stelle. Die aneinander Reihung von Zufällen und Irrtümern, die dazu geführt haben, dass er sich jetzt im Norden versteckt, ist durchaus nachvollziehbar. Nicht nur die Sympathie wächst, je mehr man erfährt, auch das Mitleid und die Angst, dass die Männer des Fischers ihn erwischen könnten. Wer »Blood on Snow – Der Auftrag« gelesen hat, rechnet eigentlich schon fest damit. Er lernt Lea und ihren zehn Jahre alten Sohn Knut kennen. Sie zeigt ihm eine kleine Jagdhütte außerhalb des Dorfes, wo er bleiben kann. Knut ist ein witziges, neugieriges Kerlchen, der gerne Witze erzählt oder hört. Leas Ehemann Hugo ist mit dem Boot draußen beim Fischen. Lea und Knut haben natürlich eine eigene Geschichte, eine Vergangenheit, die nicht ohne Gewalt ist und stark geprägt von ihrer Religion, dem Laestadianismus. Mattis, der dem Volk der Samen (Lappen) angehört, taucht auch immer wieder auf. Es ist schwer ihn irgendwo einzuordnen, er ist wie ein Blatt im Wind und man neigt sicher dazu, ihn falsch einzuschätzen.

    Die Atmosphäre wird von der Gegend geprägt. Düster ist es nicht, es wird ja nicht einmal in der Nacht dunkel. Es ist eine sehr einsame Gegend, in Finnmark leben weniger als 2 Einwohner pro Quadratkilometer. Ulf lebt in permanenter Angst, leidet unter Schlaflosigkeit, leidet an der Einsamkeit und der Sonne, die in den Sommermonaten nie untergeht. Er weiß, dass der Fischer immer findet, was er sucht, und jetzt sucht er nach ihm. Es ist nur eine Frage der Zeit. Jo Nesbø setzt in diesem Buch nicht auf Gewalt und brutale Verbrecher. Es ist ein psychologischer Nervenkitzel mit Hauptaugenmerk auf das Zwischenmenschliche. Eine Kettenreaktion aus Zufällen, Irrtümer und falscher Entscheidungen haben Ulf hierhergebracht, aber vielleicht war es einfach Schicksal, dass er zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort sein sollte. Das Ende war dann unerwartet. Es hat sich einiges abgezeichnet und doch rechnet man nicht damit. Die Männer des Fischers sind ganz nah und Ulf weiß, dass er sterben wird.

    Ein Thriller der weniger auf brutale Gewalt als auf psychologischen Nervenkitzel setzt. Spannend ohne rasante Handlung. Eine Kettenreaktion von Ereignissen, die Ulf zum Hier und Jetzt führen, in einer kargen Landschaft mit einer Mitternachtssonne, Schlaflosigkeit, Angst und wachsenden Gefühlen. Die Komplexität eines Harry Hole Thrillers hat diese Geschichte nicht, vielleicht ist sie gerade deswegen so realitätsnah. Wunderbare Charaktere und ein Ende, mit dem man doch nicht gerechnet hat.

  21. Cover des Buches Das Glück in weißen Nächten (ISBN: 9783869131764)
    Verena Rabe

    Das Glück in weißen Nächten

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Matthias muss raus aus Berlin und möchte auf den Lofoten zu sich finden. Seine Ehe ist gerade geschieden und er merkt, dass es Zeit wird, den eigenen Weg wieder zu finden der irgendwo in ihm vergraben war.... wie wird es weiter gehen mit den Kindern, sie fühlen sich mit dem neuen Partner seiner Frau gut....

    Moa ist in einer unglücklichen Beziehung mit einem verheirateten Mann und liebt ihren Job über alles. Da bekommt sie eine Einladung von ihrem Vater sie auf den Lofoten zu Besuchen. Sie hatte nie groß Kontakt zu ihm und will erst absagen doch dann steigt sie doch in den Flieger von Hamburg und schaut sich das zu Hause und die neue Partnerin ihres Vaters an....

    Da die Lofoten nicht groß sind, begegnen sich die beiden.....

    Rabe nimmt einen mit in eine Landschaft, die so unwirklich wirkt das man schon wieder richtig neugierig ist und denkt, es wäre sicher schön das dort alles mal selber zu erleben. Eingepackt in Familien und Beziehungsgeschichte kommt nichts zu kurz und auch die Liebe hat ihren Platz. Ein wundervoller Roman der wie ein Kurzurlaub in Norwegen ist. Wunderbar.....
  22. Cover des Buches Die Eroberung des Südpols (ISBN: 9783737400688)
  23. Cover des Buches Die Dramen (ISBN: 9783491962118)
  24. Cover des Buches Des Teufels Alternative (ISBN: 9783492302159)
    Frederick Forsyth

    Des Teufels Alternative

     (34)
    Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt

    In „Des Teufels Alternative“ entführt uns Frederick Forsyth in eine Welt, in der der Kalte Krieg fast so heiß wird wie mein Kaffee, wenn ich vergesse, ihn zu trinken. Stell dir vor, ein sowjetischer Generalsekretär muss sich zwischen einem Krieg mit dem Westen und einer Hungersnot entscheiden – klingt nach der Art von Entscheidung, die ich treffe, wenn ich zwischen Salat und Pizza wählen muss.

    Forsyth, der Meister der Geopolitik, lässt uns in die dunklen Gänge der Macht eintauchen, wo das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Und wie in jedem guten Thriller gibt es natürlich auch einen britischen Agenten, der so verdeckt arbeitet, dass selbst James Bond sich Notizen machen würde.

    Die Geschichte ist so spannend wie die letzten Minuten eines Fußballspiels, bei dem es unentschieden steht. Wir reisen von der Sowjetunion über die USA bis nach Deutschland, und es gibt genug Wendungen, um einen Schleudertrauma zu bekommen. Aber keine Sorge, Forsyths Schreibstil ist so flüssig, dass du das Buch schneller durch hast als eine Tüte Chips während eines Netflix-Marathons.

    Das Buch mag zwar aus den 80er Jahren stammen, aber es ist so zeitlos wie die Frage, ob man Ananas auf Pizza tun sollte (Spoiler: Man sollte nicht). Es ist ein Muss für jeden, der Thriller liebt, die so realistisch sind, dass man sich fragt, ob Forsyth nicht heimlich ein Zeitreisender ist.

    Also schnapp dir „Des Teufels Alternative“, mach es dir gemütlich und tauche ein in eine Welt, in der die Politik noch verwirrender ist als deine letzte Beziehung. Nur ein Tipp: Fang am besten an einem Wochenende an, denn dieses Buch legst du so schnell nicht mehr weg!

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