Bücher mit dem Tag "norwegische literatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "norwegische literatur" gekennzeichnet haben.

45 Bücher

  1. Cover des Buches Sterben (ISBN: 9783442749577)
    Karl Ove Knausgård

    Sterben

     (137)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Belka

    Wer in Knausgårds Literatur einen Handlungsstrang sucht, der sucht diesen vergebens. Wer aber in seiner Literatur das Leben sucht, der findet einen ganzen Kosmos!!!
    Allein der essayistische Einstieg über den Umgang des modernen Menschen mit dem Tod. Der Hammer!!!!
    Radikal subjektive Literatur! Ich steh' da voll drauf.
    Absolute Empfehlung!!!

  2. Cover des Buches Fräulein Smillas Gespür für Schnee (ISBN: 9783446248663)
    Peter Hoeg

    Fräulein Smillas Gespür für Schnee

     (681)
    Aktuelle Rezension von: Favole

    Smilla, halb Grönländerin, halb Dänin, ist eine verletzlich aggressive, über große Strecken unsympathische und für mich kaum nachvollziehbare Protagonistin. Sie erinnert in Ihrer Art an die Klischees von Autismus, auch wenn es wohl nicht so ist. 

    Dazu kommt eine langsam vorangehende Handlung in drei Abschnitten (Die Stadt, Das Meer, Das Eis), die vor allem in der ersten Hälfte des Buches ständig durch Rückblenden in Smillas Kindheit, ihre Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur Grönlands, durch zusätzliche Zeit- und Ortssprünge in der Gegenwart und durch philosphische und naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erklärungen unterbrochen wird. Das macht das Lesen langsam und anstrengend. Ich habe sicher nicht alles verstanden, wenn auch die Handlung mit Tathergängen und Motiven durchaus klar herausschaut. 

    Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch abgebrochen. Ich bin dran geblieben und vor allem nach der guten Hälfte des Buches, ab dem Meer-Abschnitt, wurde es spannender, auch weil vor allem die Rückblenden und Unterbrechungen deutlich weniger wurden. Ich hatte es sehr auf ein erlösendes und rundes Ende gehofft, aber irgendwie wäre das dem Buch wohl nicht gerecht geworden. Es ist nicht gänzlich offen. Der Fall ist in gewissem Maße abgeschlossen und doch bleibe ich als Leser ein wenig ratlos im kalten Eis zurück. 

    Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Es ist anspruchsvoll und das macht es per se nicht einfacher, es zu mögen. Ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, kann aber nicht sagen, ob und wem ich es empfehlen würde.

  3. Cover des Buches Mysterien (ISBN: 9783843707954)
    Knut Hamsun

    Mysterien

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In einer norwegischen Kleinstadt taucht ein Fremder auf. Er benimmt sich ungewöhnlich, trägt gelbe Anzüge, Gift und einen Geigenkasten mit sich herum. Er verliebt sich in eine junge verlobte Frau und bekommt eines Tages Besuch von einer Unbekannten. Es ist schier nicht zu verstehen, warum sich ein so begabter Schriftsteller wie Hamsun von den Nazis den Mumm aus den Knochen hat saugen lassen. Bevor das so war, schrieb er hervorragende Texte, die das Leben in Norwegen zum Thema hatte. So kann man sagen, dass er, überwiegend das ländliche, Leben um die Jahrhundertwende in Norwegen in seinen Texten konserviert hat. Seine Sprache ist nicht schwer oder unverständlich, eher einfach gehalten, aber trotzdem mit einer durchschlagenden Wirkung. Die Personen sind gut skizziert und zeigen die Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Der Hauptdarsteller widersetzt sich diesen komplett und auch sein Umgang mit den Leuten ist für viele ein Mysterium. So arrangiert er sich mit dem Menschen, der dem Spott des ganzen Dorfes ausgesetzt ist und kümmert sich um eine Frau, die von niemanden beachtet wird. Desweiteren legt er sich ständig mit dem Arzt an, der ein politisch Liberaler ist und verletzt diesen durch polemische Reden. Zwischen den Zeilen kann man immer wieder ein wenig Spott gegenüber dem typischen Norweger erahnen, welcher allerdings nie ätzend oder verletztend ist. Im Nachwort von Walter Baumgartner geht dieser ausführlich und analytisch an den Roman heran und vermittelt dadurch noch andere Sichtweisen, die hier aber den Platz sprengen würden. Unbedingt empfehlenswert.
  4. Cover des Buches Der Beginn (ISBN: 9783442758203)
    Carl Frode Tiller

    Der Beginn

     (14)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Ich blickte sie direkt an, aber auch jetzt sah sie mich nicht, sie sah durch mich hindurch. Jetzt sterbe ich tatsächlich, dachte ich, so ist es, wenn man stirbt.‘ (Seite 12)

    Nach einem Suizidversuch liegt Terje im Sterben.

    Während sich seine Familie im Krankenhaus um sein Bett versammelt, denkt er über sein Leben nach. Dabei geht er immer weiter in die Vergangenheit zurück und lässt den Leser so teilhaben an den großen und kleinen Wendepunkten und prägenden Erlebnissen seines Lebens: am Leben mit seiner Ehefrau Turid und seiner Tochter Marit, an der schwierigen Beziehung zur alkoholabhängigen Mutter, an den wechselhaften Gefühlen für seine Schwester Anita, an der Abwesenheit des Vaters, an der Liebe zur Natur.

    Die Idee des Rückwärtserzählens hat mir sehr gut gefallen und wurde meiner Meinung nach meisterhaft von Carl Frode Tiller umgesetzt.

    Auch die Darstellung der dysfunktionalen Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die von Double-Bind-Botschaften und Manipulation gekennzeichnet ist, ist Tiller hervorragend gelungen und wirkt durchweg überzeugend. Dies trifft auch auf die Beziehungsdynamik zwischen Terje und seiner Frau Turid sowie zwischen ihm und seiner Schwester und zwischen ihm und seiner Tochter zu, die allesamt komplex und mit emotionaler Tiefe geschildert wurden.

    Wie exakt und lebensnah Tiller seine Figuren gezeichnet hat, lässt sich sehr gut daran erkennen, wie unangenehm diese Personen auf mich wirkten, dass sie echte Gefühle in mir auslösten, dass sie mich mit ihrer Art zu kommunizieren, andere zu verletzen und zu intrigieren wütend gemacht haben. Andererseits zeigt Tiller bei allen Personen auch eine gewisse Wärme und Weichheit, erzeugt Sympathie für die Figuren, die man eigentlich ablehnen möchte, macht ihre Handlungen verstehbar.

    Sprachlich bewegt sich der Roman auf anspruchsvollem Niveau, wirkt an wenigen Stellen allerdings etwas hölzern, was jedoch nichts an meinem sehr positiven Gesamturteil ändert.

  5. Cover des Buches Hunger (ISBN: 9783150207222)
    Knut Hamsun

    Hunger

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Klappentext der Anaconda Ausgabe von 2023:

    Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, eher er von ihr gezeichnet worden ist ….

    Mit diesen Worten beginnt der große Roman des norwegischen Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun, mit dem ihm 1880 der Durchbruch gelang. Atemlos verfolgt der Leser, wie ein namenloser, erfolgloser Journalist und Schriftsteller durch Kristiania, das heutige Oslo, treibt und dabei mehr und mehr in Elend gerät. Obdachlos hungert, friert, fantasiert er durch die Straßen. Die Außenwelt, Scham und Stolz verstellen ihm den Weg in ein gesichertes Leben. 

    "Hunger" ist ein radikaler Roman und Meilenstein modernen Erzählens, der bis heute seine Leser zeichnet.

    Nun hatte der Hunger begonnen mich anzugreifen.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Lieblingsbücher sind Bücher, die einen finden. Das sind nicht unbedingt die besten oder Lesehighlights, sondern jene, die für einen geschrieben sind. Ich habe nur wenige Lieblingsbücher: Radetzkymarsch – Deutschstunde – Leinsee und ab nun auch Hunger.

    Hamsun, sagt Roger Willemsen, kann etwas, was nur große Schriftsteller zustande bringen: Er hat die große Fähigkeit die Geschichte zu erzählen, die er nicht erzählt. So ist es in „Hunger: Er schreibt über den namenlosen Protagonisten und seine Schwierigkeiten, mit seinem Können Geld zu verdienen und in diese Erzählung schleicht sich eine zweite ein, mit dem Hunger in der Hauptrolle. Wie Hamsun die Veränderung des Protagonisten schonungslos offenlegt, sein Innerstes entblößt und die Anstrengungen, die der Protagonist unternimmt, um den damaligen gesellschaftlichen Regeln zu genügen, ist erschütternd. Der Protagonist verfällt in den Wahnwitz des Hungers, wird leer und schmerzfrei. Sein Wahnsinn wird ein Delirium der Schwäche und der Erschöpfung und die Sorge wahnsinnig zu werden, verstört ihn zutiefst. Zu der geistigen Auswirkung kommt die körperliche hinzu, die ihn entstellt, sodass die Leute auf der Straße bei seinem Anblick erschrecken.

    Ich hatte mich so viele Jahre oben gehalten, war in so harten Stunden aufrecht gestanden, und nun war ich mit einem Mal bis zur brutalen Bettelei herabgesunken.

    Der Protagonist ist sich seiner Situation durchaus bewusst. Diese Selbstreflexion der Demütigung und Entehrung, die der verarmte Journalist erfährt, wird von Hamsun nicht expressiv erzählt, sondern aus den Zwischenräumen herausgearbeitet. Das macht die Größe aus und das ist das Radikale an Hamsuns Erzählkunst, mit welcher er die Moderne einläutet.

    Du guter Gott, wie schlecht war es um mich bestellt. Ich war meines ganzen elenden Lebens so herzlich müde, dass ich es nicht mehr der Mühe wert fand, weiterhin darum zu kämpfen.

    Hamsun gilt in Norwegen noch heute als größter Erzähler. Im deutschen Sprachraum hingegen ist er vergessen worden. Es wäre schön, wenn ich mit diesem Beitrag den einen oder anderen Literaturliebhabenden hiermit wieder auf ihn aufmerksam machen könnte.

    Fazit

    In seinem großen Roman „Hunger“ beschreibt Hamsun was es bedeutet, nichts zum Essen zu haben und was dieser Zustand mit dem namenlosen Protagonisten macht. Das Buch ist eine radikale Darstellung eines selbstzerstörerischen Psychogramms dieses modernen Antihelden.

    Wie wunderbar schmeckte es, wieder ein ehrlicher Mensch zu sein!

  6. Cover des Buches Lieben (ISBN: 9783442713219)
    Karl Ove Knausgård

    Lieben

     (84)
    Aktuelle Rezension von: reisendebuecher
    Ich bin dem Knausgård'schen Fieber erlegen. Keiner kann so schreiben, wie er, vor allem wenn es um banales und doch so essentielles geht. Auch der zweite Teil seines autobiographisches Projektes hat mir also wieder sehr gut gefallen. Gern hätte ich alle literarischen Referenzen verstanden, aber dazu fehlt mir einfach Hintergrundwissen. Der zweite Teil geht grundlegend auf die Beziehung zwischen ihm und Linda ein, sowie seine Kinder. Ich weiß nicht, ob ich das alles wirklich beurteilen darf, da es ja es nicht-fiktional ist, aber Linda empfand ich schon als etwas anstrengend. Aber insgesamt wieder richtig gut!
  7. Cover des Buches Ich bring mich um die Ecke (ISBN: 9783462305418)
    Erlend Loe

    Ich bring mich um die Ecke

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Gackelchen
    Wir stürzen ab. Ich liebe dich. Tu, was du willst. Papa Worum es geht: Julie's Familie stirbt bei einem Flugzeugcrash in Afrika und hinterlässt ihr eine Villa und ein Paar Millionen auf dem Konto. Ausserdem einen polnischen Fliesenleger und eine nervige Familie die sie nun unentwegt bemitleidet. Der Lebenswille ist mit den Eltern und ihrem Bruder gestorben. Doch Julie will nicht einfach irgendwie sterben, nein es soll schon originell sein! Der erste Versuch, sich erhängen während einer Schulaufführung wird unfreiwilig zur Lachnummer und auch die Vogelgrippe aufgreifen ist nicht so einfach wie gedacht. Aus Angst ihr Psychiater könnte sie wegsperren lassen, schnappt sich Julie ihren Pass und beginnt rumzureisen und einen Weg zu finden sich umzubringen. Meine Meinung: Ein weiteres Buch von meiner "Entdecke der verborgenen Schätze" Subabbauliste. Wieder ein Buch dass man locker an einem Tag gelesen hat. Es sprüht nur so vor Situationskomik, schwarzem Humor und Trauer. Eine schöne Mischung. Erlend Loe lässt Julie auf eine wundervolle Art trauern die ich hervorragend nachvollziehen konnte. Sie ist egoistisch und anstrengend und einfordernd, aber alles so liebenswert und deprimierend erklärt dass man Verständnis für alles hat und ihr wünscht, dass sie doch noch die Vogelgrippe aufgreift. "Mein einziger Vorsatz fürs neue Jahr ist, dass ich versuchen will zu sterben. Ich weiss nur noch nicht, wie ich es anstellen soll. Die üblichen Methoden wirken so vulgär. Am liebsten würde ich auch mit dem Flugzeug abstürzen. Aber Flugzeugabstürze sind zu selten. Es sei denn natürlich, man fiegt erst nach Afrika." Positiv: - Sehr ehrlich. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen mit so einem Verlust genau so empfinden wie Julie - Herrliche Figuren Negativ: - Warum musste Julie reich sein? Konnte es kein Buch über ein Mittelschicht Mädchen sein? Ja sie hätte nicht ein Jahr lang non-stop reisen können... Aber pfff... hat mich doch gestört. - Das Ende. Warum so ein Ende? Für mich endet das Buch bei "Ende Juli". So! Das ganze letzte halbe Jahr hätte der Autor sich sparen können.
  8. Cover des Buches Macht und Rebel (ISBN: 9783641122126)
    Matias Faldbakken

    Macht und Rebel

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Macht und Rebel sind zwei Männer, die eines gemeinsam haben, sie begehren junge Mädchen, oder auch pre-teens. Durch Zufall führt sie das Problem-Kind-Schwesternpaar Thong und Thong Jr. zusammen. Aus Rebels Hass auf seinen Arbeitgeber und Markenpirat Fatty wird schnell der Plan diesen sozial zu zerstören, nebenbei will Macht auch noch den Ruf der Firma T.S.I.V.A.G. aufpolieren, die als judenfeindlich verschrien ist.

    Ist dieses Buch nun genial oder geschmacklos?! Ich bin da hin und her gerissen. Denn eines ist klar, wenn ein Roman zu meiner “Lesen ist hardcore!” Aktion passt, wie die Faust aufs Auge, dann ist es genau dieser hier. Ich scheine kein so glückliches Händchen gehabt zu haben, bei der Buchauswahl bisher. Zwei mal hintereinander habe ich nun aus Versehen zu einem Buch gegriffen, das sexuelle Perversion zelebriert und bei dem mir gegen Ende hin nur noch übel wurde.

    Wer darüber nachdenkt Faldbakken zu lesen, sollte erst einmal zu YouTube rüber schlendern und sich ein paar Interviews mit dem Herrn bildender Künstler goes Schriftsteller anschauen. So kriegt man vor dem Lesen nämlich die, meiner Meinung nach höchst wichtige Info, dass seine Romane alle mit einem Augenzwinkern verfasst sind – auch wenn das oft nicht auffällt. Matias Faldbakken will provozieren und das tut er in diesem Roman zu genüge.

    Während Palahniuk den Leser schokiert indem er sich seitenlang über Masturbationsverletzungen auslässt, geht Faldbakken gleich zu Beginn seines Romans in die vollen. Auf der ersten Seite nämlich kauft Hauptfigur Rebel eine Salatgurke, und Du ahnst es schon, diese Gurke wird nie zu Salat verarbeitet werden. An dieser Stelle werden wohl die meisten das Buch weg legen und das sicher zu recht. Denn auf den folgenden Seiten und in den folgenden Kapiteln vergrault der Autor den Leser mit angewandter Pädophilie und Nazismus in Form von Hitler-Reden und Nazi-Symbolen.

    Starker Tobak erstmal, und ich weiß genau Faldbakken meint das nicht ernst. Ich weiß genau, dass es symbolisch gemeint ist und der Autor in Wirklichkeit eine bitterböse Satire auf die Skandinavische Unternehmenspolitik verfasst hat. Ich weiß das alles, aber Spaß das Buch zu lesen macht es trotzdem keinen. Denn es gibt Dinge, über die kann ich einfach nicht lachen. Ein ganz minimaler Kritikpunkt im Angesicht der kontroversen Buchthemen wäre da die etwas öde Handlung. Faldbakken provoziert zwar viel, aber es geht größtenteils doch um Markenpiraterie und Unternehmenspolitik und das langweilte mich oft so sehr, dass ich lieber was anderes gelesen habe.

    Nachdem ich Dir dieses Buch nun über viele Absätze madig gemacht habe muss ich noch kurz eine Lanze brechen für den dritten Roman der Skandinavische Misanthropie Trilogie Unfun. Das ist ein Buch in dem deutlich wird, dass Faldbakken scherzt, ein Buch das einen linearen Plot hat und für die extremere Leserin ein wahres Vergnügen sein kann. “Macht und Rebel” gibt das nicht her, ich werde es nie wieder lesen wollen und Du solltest es Dir auch ersparen – extreme Literatur mit Schockeffekt in allen Ehren, aber dieses Buch geht für mich einen Schritt zu weit.

    Bei Buchthemen wie Pädophilie und Nazismus, und das keinesfalls kritisch betrachtend, würde ich niemandem empfehlen diesen Roman zu lesen. ‘Tongue-in-cheek’ hat seine Grenzen, in “Macht und Rebel” sind diese erreicht.

  9. Cover des Buches Der Geschichtenverkäufer (ISBN: 9783423253925)
    Jostein Gaarder

    Der Geschichtenverkäufer

     (262)
    Aktuelle Rezension von: law-and-words

    Der Geschichtenverkäufer hat eines im Überfluss: Fantasie und Ideen. Sie strömen nur so aus ihm heraus. Irgendwann beginnt er seine Ideen Schriftstellern anzubieten, daraus entwickelt sich ein florierendes Geschäft. Er ist international tätig und hat eine Vielzahl von Kunden, aber jeder Kunde denkt er ist der einzige. Aber wie lange kann das gut gehen?


    Meiner Meinung nach ist dieses Buch eines der schwächeren von Jostein Gaarder. Der Schreibstil ist typisch für ihn und hat mir gut gefallen. Auch die Persönlichkeit des Geschichtenverkäufers ist spannend. Der Anfang über seine Kindheit und Jugend konnte mich noch abholen, vor allem da er  diese selbst aus Erwachsenensicht beschreibt, sodass man viel über den erwachsenen Geschichtenverkäufer erfährt. Aber nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl alle Facetten des Protagonisten zu kennen. Für mich wirkte alles danach kommende nur noch wie eine unendliche Wiederholung, was auch dadurch verstärkt wurde, dass nicht viel passiert ist. Dadurch, dass man ab einem bestimmten Punkt nichts neues mehr über der Protagonisten erfahren hat, war ich stellenweise ziemlich genervt von ihm. Dennoch konnte ich aus der Geschichte etwas mitnehmen.


    Ich würde das Buch Fans von Jostein Gaarder empfehlen, die sich für komplexe Persönlichkeitsstrukturen interessieren.

  10. Cover des Buches Pferde stehlen (ISBN: 9783446246669)
    Per Petterson

    Pferde stehlen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman handelt von einer komplexen Vater-Sohn-Beziehung, die auf nonverbaler Kommunikation beruht, von Einsamkeit und von der Schwierigkeit, Beziehungen zu Menschen in der Umgebung aufzubauen. Schauplatz der Handlung ist Ostnorwegen. Alles ist ziemlich karg und ziemlich maskulin in seiner Art.

    Die Erzählung wechselt zwischen der Gegenwart - der 67-jährige Erzähler lernt seinen Nachbarn kennen - und der Vergangenheit, in der er uns die Momente enthüllt, die seine Persönlichkeit geprägt haben. 

    Der Ton des Romans ist ruhig, die Sprache einfach und klar. Man wartet auf ein Ereignis, das die Zurückhaltung der Figuren erklärte, aber es kommt nicht und das ist gut so.

  11. Cover des Buches Auf dem Weg zu einem Freund (ISBN: 9783462036589)
    Niels Fredrik Dahl

    Auf dem Weg zu einem Freund

     (20)
    Aktuelle Rezension von: elin
    Die Geschichte eines schweigsamen Mannes, der mit Hilfe eines Elefanten aus der Stille ausbricht. Und die Geschichte eines 11jährigen, der einsam auf dem Weg zu einem Freund ist oder einfach nur auf dem Weg fort von zuhause, fort vor einer traurig, wütenden und kranken Mutter. Dahl steigert sich zum Ende hin, ich mag seine wiederkehrenden Sätze und was am Anfang noch verwirrend und unverständlich war, wird klar und einleuchtend. Um es richtig zu verstehen, so, wie es gedacht war, ohne die ganzen zweideutigen Missverstädnisse die man mit Halbwissen füllen muss, nicht anders kann, als überspringen mit der Hoffnung auf Auflösung, müsste man es wohl noch einmal ganz von vorne lesen.
  12. Cover des Buches Sommernachtstod (ISBN: 9783404151875)
    Kjell Ola Dahl

    Sommernachtstod

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Kommissar Gunnarstranda und sein Partner Frolich werden zu einem mysteriösen Mordfall gerufen.  Eine junge Frau wird erwürgt aufgefunden. Die Kommissare ermitteln im Umfeld der Toten und dort gibt es eine Reihe von Verdächtigen, ihren Freund, der das Verschwinden nicht gleich bemerkte, einen heimlichen Freund und einen eine Person aus der Vergangenheit der Toten, die als Prostituierte wegen ihrer Drogenabhängigkeit arbeitete und sie bedrängte. Allmählich gelingt den Kommissaren durch viel kriminalistische Kleinarbeit Licht ins Dunkel zu bringen, bevor es einen weiteren Toten gibt, der die ganze Angelegenheit in ein anderes Licht rückt. Erst dann kommen die Ermittler auf die Spur des wahren Mörders, der dann mit Hilfe seiner Ehefrau überführt werden kann.

    Eine eher ruhige aber durchaus spannende Handlung gelingt dem Autor aber an manchen Stellen enthält das Buch deutliche Längen und es kommt zwar nie Langeweile auf, da der rote Faden der Handlung gut weitergeführt wird, jedoch die vielen Nebenhandlungen und Verdächtigen dann irgendwann auch ohne außerzählt zu werden, einfach versanden. Insgesamt aber ein guter Skandinavien Krimi mit einem skurrilen Ermittlerduo, einer relativ überraschenden Wende und der Beginn der Reihe, mit guter Krimi Unterhaltung

  13. Cover des Buches Das Löwenmädchen (ISBN: 9783596180899)
    Erik Fosnes Hansen

    Das Löwenmädchen

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Lesezeichenfee
    Inhalt vom Buch abgeschrieben:
    „Das Löwenmädchen“ erzählt eine fremde und doch wundersam nachvollziehbare Kindheitsgeschichte. Erik Fosnes Hansen verführt seine Leser, so als spiele alle Literatur in der Zeit von „Es war einmal“.

    Fees Meinung:
    Also ich hab eine Rezension gelesen bei Amazon und da steht, als Hörbuch musste die Rezentin zum ersten Mal ein Hörbuch abbrechen, wegen den ständigen Wiederholungen. Sie meinte, als Leser wäre es vielleicht nicht so schlimm, weil man es überlesen könnte.

    Als Leser muss man aber oft die ganze Geschichte lesen, und wenn da wie bei der ersten Geschichte Marktgeschrei auf 3 Seiten ungefähr 9 mal liest: „Trrreten sie näher!“, dann denkt man sich auch: Hilfe wo war der Lektor? Ist das um das Buch vollzubekommen? Oder hier darf jeder Autor sein, der meint, er hätte was zu sagen?

    Bei Seite 130 hab ich das ganze schon mit Humor gesehen:
    „Weihnachtsbaumfeier in Fredheim…. Weihnachtsbaumfeier…Weihnachtsbaum…Weihnachtsbaumfeier in Fredheim…Weihnachtsbaumfeier…Weihnachtsbaum… Weihnachtsbaumfeiern.. Weihnachtszeit…Baum… Baum… Baum…“ Und das auf einer dreiviertel Seite.

    Das Buch ist nett, teilweise kitschig, aber mit 13 lebt dann Eva ihre Sexualität aus. Wobei ich das, samt ihren Eroberungen irgendwie nicht glaubhaft finde. Also das gefällt mir gar nicht. Hanna ist am ganzen Körper behaart, deshalb kommt sie irgendwie in so eine „Freak Show“. Teilweise ist man als Leser direkt im Geschehen, teilweise kann man Abstand halten.

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Ich mag das Buch nicht wirklich und echt, ich hatte Mühe das zu Lesen, wobei ich einiges quergelesen hatte, denn das war mir dann doch zu viel. Es ist mehr eine „Außenseitergeschichte“, wer daran und an ständigen Wiederholungen interessiert ist, der sollte dieses Buch lesen. Wer aber meinen Lesegeschmack hat, sollte sich nicht wirklich mit diesem Buch abgeben. Ich mag das Buch nicht und ich habe mich eher durchgequält, weil mir irgendjemand sagte, das sei ein toller skandinavischer Autor. Doch er ist in New York geboren und lebt in Oslo. 
  14. Cover des Buches Alles hat seine Zeit (ISBN: 9783641239213)
    Karl Ove Knausgård

    Alles hat seine Zeit

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Sandra1975

    Klappentext:

    "Über die Natur der Engel – und das Wesen der Menschen ...
    Wie sieht es aus, das Göttliche? Hat es die Engel wirklich gegeben? In seinem hymnisch gefeierten Roman stellt Knausgård die grossen universalen Fragen und geleitet uns durch die gewaltigen alttestamentarischen Erzählungen: über Kain und Abel, Noah und die Sintflut, über Sodom und Gomorrha, gelangen wir nach einem Zwischenstopp im spätbarocken und schliesslich aufgeklärten Europa auf eine Insel vor der norwegischen Küste – bei einem modernen, schuldbeladenen Menschen, der die Einsamkeit sucht und die überwältigende Schönheit des Lebens findet …"

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    Um ein Buch zu schreiben, sollte man das Thema des Buchs beherrschen oder sich wenigstens sehr gut darin auskennen. Karl Ove Knausgard hat die Bibel regelrecht durchdrungen. In dem 637-seitigen Werk “Alles hat seine Zeit” erzählt der Autor die Geschichte vom Fall der Engel nach.

    Die Gattungsbezeichnung lautet zwar “Roman”, jedoch mutet das Ganze als Essay nach lateinamerikanischem und französischem Vorbild an. Zitate (weder mit Quellenangabe noch mit Anführungs- und Schlusszeichen versehen), eigene Gedanken, Fiktion und Poetisches fügen sich darin zu einem harmonischen Ganzen, das einer bestimmten Frage nachgeht. In Knausgards Buch lautet die Fragestellung: “wie Unschuld und Reinheit [der Engel] sich so leicht in ihr Gegenteil verkehren konnten.” Was auf diese Eingangsfrage folgt, ist eine biblische, theologische und kunstgeschichtliche Spurensuche der Engel, denn diese kommen in der Schöpfungsgeschichte nicht explizit, doch, wie Knausgard meint, implizit vor, etwa im Satz “Es werde Licht”. Da die Engel Lichtwesen seien, wären sie in diesem göttlichen Imperativ zwar nicht genannt, aber mitgemeint gewesen. Oder aber, die Engel seien nicht aus Licht, wären aber vor der Erschaffung der Welt schon dagewesen. Solcherlei Spekulationen machen den Roman aus. Das Ergebnis ist ein dichtes und tiefgründiges Werk, das sich biblische Worte auf der Zunge zergehen lässt, sie dreht und wendet und mit verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten spielt. Neben dieser im weitesten Sinne exegetischen Arbeit, die eher einer Textmeditation gleichkommt, greift Knausgard die Geschichte der Engel von der Antike bis zur Aufklärung auf, anhand zweier fiktiver Charaktere, einem Antonio Bellori aus der Renaissance, der Kontakt zu Engeln gehabt haben will und dem Historiker Bergotti, der die Biografie Belloris schreibt. Diese beiden ermitenartigen Charaktere fügen eine mythologische Dimension in die Erzählung ein. Denn die beiden Männer muten wie Baum- oder Flussnymphen an, die sich von den Menschen zurückgezogen haben und ganz in der Natur aufgehen.

    Bei diesem Konglomerat aus Bibellektüre, Mythologie, Religions- und Kunstgeschichte fragt man sich: Warum hat der Autor nicht eine Dissertation zur Engelsfrage geschrieben? Es hätte nicht viel dazu gebraucht - nur noch die Quellenangaben anfügen und schon hätte man sie gehabt. Die gattungsmässige Uneindeutigkeit ist auch der Grund, weshalb ich zunächst gezögert habe, 5 Sterne zu vergeben, wobei mir klar ist, dass dies eine Kritik auf sehr hohem Niveau ist. Die vielen Anspielungen, von Thomas von Aquin, über Augustinus bis hin zu Hieronymus verleihen dem Buch einen hermetischen, um nicht zu sagen eigenbrötlerischen Charakter. Wer kann im 21. Jh. schon von sich behaupten, die Summa theologica auch nur ansatzweise gelesen zu haben? Solche Kenntnisse darf man unserer Tage nicht einmal in sogenannten gebildeten Kreisen voraussetzen. “Alles hat seine Zeit” ist von daher kein einladendes Buch, sondern zuweilen ein sperriges, das, wie die beiden Hauptcharaktere, eremitenhafte Züge trägt. Bei alledem ist es kein grüblerisches Buch. Der Autor bzw. die Ich-Erzählstimme verirrt sich nicht im Labyrinth der eigenen Überlegungen, sondern der rote Faden ist immer klar.

    Was das Werk zu Literatur macht, ist die Sprache. Das halte ich für die grosse Leistung des norwegischen Autors, unabhängig davon, ob man sich für Engel interessiert oder nicht. Man findet in dem Buch Sätze, bei denen die Zeit stehenbleibt. Ein Beispiel von vielen möglichen: “Doch die Sprache ist nur eine Karosserie, und was die Sprache in sich birgt, wird von der erreichten Geschwindigkeit weitergeschleudert, über den Punkt hinweg, aus dem Satz heraus und zwischen die Zeilen, wo es natürlich nicht mehr gelesen, nur noch erahnt werden kann.”

    Ein Anliegen, das in der Zeit verfolgt wird, die Zurückhaltung des Autors und die Arbeit an der Sprache - das macht grosse Literatur aus. “Alles hat seine Zeit” ist grosse Literatur. Anspruchsvoll, belesen, meditativ - ein Buch über die (heute immer seltener werdende) Kunst des langsamen Lesens.

  15. Cover des Buches Schaufenstermord (ISBN: 9783404269624)
    Kjell Ola Dahl

    Schaufenstermord

     (27)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Der skandinavische Krimi "Schaufenstermord" von Kjell Ola Dahl ist der dritte Band einer Reihe um das Ermittlerteam Gunnarstranda und Frølich. Der Krimi erschien 2005 bei Bastei Lübbe.

    Antiquitätenhändler Reidar Folke Jespersen scheint ein fieser Charakter zu sein, denn er geht mit seinen Mitmenschen nicht gerade gut um. Er droht seiner Frau, kündigt einem Angestellten und tritt den Hund seines Bruders fast zu Tode. Am Tag darauf wird er im Schaufenster seines Ladens tot aufgefunden. Er ist völlig nackt und auf groteske Weise entstellt. Doch Jespersens Frau hatte einen jüngeren Geliebten, liegt hier eventuell das Mordmotiv?


    Ich mag skandinavische Krimis und war von K. Ola Dahls erstem Band "Tödliche Investitionen" sehr gefesselt. Vor allem das Ermittlerteam hat es mir angetan. 

    Der kauzige Kommissar Gunnarstranda und sein gutmütiger Kollege Frølich sind einfach ein Dreamteam und bei diesem Buch stehen sie vor mehr als einem Rätsel. Die Verdächtigen sind zahlreich und es gibt mehrere Motive, die sich in der Vergangenheit erklären lassen.

    Hier geht es wie schon im ersten Band mit recht rüdem Umgangsjargon zur Sache und auch die Vorfälle sind grausam.
    Die Kapitel führen von Szene zu Szene und das allein steigert die Spannung immer mehr. Das ganze Buch ist geprägt von einer melancholischen Stimmung, die durch die Beschreibung der herrschenden Eiseskälte noch verstärkt wird.
    Dabei machen die realitätsnahen Charakterbeschreibungen aller beteiligten Personen den Hauptreiz des Buches aus.

    Ein gut geschriebener Krimi, der nicht oberflächlich ist und in die Tiefe der Charaktere vordringt. Gunnarstranda und Frølich sind ein Dreamteam, ich mag ihre Streitereien und ihre Frauengeschichten sind unterhaltsam, aber besonders ihre aufwändigen Ermittlungen sind sehr professionell.

     
    Der Erzählton gefällt mir gut, es geht hier alles ruhig zu und über der Geschichte liegt der Hauch von Melancholie. Die Dialoge und Ermittlungen ziehen sich allerdings etwas in die Länge. Dennoch fesselt mich das Buch.

     
    Wieder hatte ich einen Krimi vor mir, der mich gefesselt hat, auch wenn dieses Mal die Ermittlungen doch sehr ausführlich geraten sind. Gunnastrada und Frølich müssen in der Vergangenheit zu Kriegszeiten Norwegens wühlen. Dafür führen sie recht detailgenaue Verhöre, die manchmal etwas langwierig erscheinen, aber sie bringen auch einige unerwartete Dinge ans Licht. 

     
    Auf den letzten Seiten erfolgt die Auflösung recht überraschend und sie wirkt logisch konzipiert. Auch wenn die Spannung durch die Ermittlungen etwas leidet, mag ich diese Reihe und die Ermittler.

     

    Ein schwieriger Fall mit vielen Überraschungen und verblüffenden Wendungen, der das gewisse Etwas durch die skandinavische Kälte und die tollen Ermittler bekommt.

  16. Cover des Buches Knochengrab (ISBN: 9783404158409)
    Kjell Ola Dahl

    Knochengrab

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962

    Kommissar Frank Frolich ist verknallt in eine geheimnisvolle Frau. Zumindestens ist er oft in Gedanken bei ihr, ergibt sich in tagträumen. Er weiß kaum was über sie und meistens verschwindet sie mitten in der Nacht aus seiner Wohnung. Er hatte sie aus einer brenzligen Situation gerettet als sie fast in die Schußlinie geriet. Seine Kollegen belächeln ihn schon und sehen alles sehr skeptisch.

    Kurze Zeit später geschieht ein Mord und Frolich wird als Alibi benutzt von Elisabeth. Sein Kollege Gunnarstranda schickt Frohlich in Urlaub, da er befangen zu sein scheint. Dem brennen aber
    eine ganze Menge Fragen im Gehirn. Zumal er erfährt, das seine Flamme die Schwester eines bekannten Ganoven der Stadt ist. In was ist er da hineingeraten. Weshalb ist Elisabeth mit ihm zusammen? Hat sie ihn nur benutzt? Da sie plötzlich verschwunden ist, muss er versuchen sich selbst ein Bild zu machen.

    Diesen spannenden Krimi habe ich flott weglesen können und die ganze düstere skandinavische Atmosphäre kommt hier gut rüber. Alles schlüssig und logisch, als es dem überraschenden Ende zu ging. Das war mein 1. Krimi von Kjell Ola Dahl und nun beginne ich gleich mit dem zweiten im Anschluß.
  17. Cover des Buches Segen der Erde (ISBN: 9783471794043)
    Knut Hamsun

    Segen der Erde

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Tim-O
    Nachdem ich "Hunger" gelesen hatte und begeistert war, wollte ich unbedingt auch "Segen der Erde", für das Hamsun den Nobelpreis bekommen hatte, lesen. Ein einzelner Mann zieht aufs Ödland und beginnt, Land urbar zu machen. Irgendwann braucht er Hilfe und da taucht eine Frau auf. Sie ergänzen sich und zeugen Söhne und Töchter. Dann kommen immer mehr Menschen und das friedliche Leben im Ödland wird komplizierter. Mit der Entdeckung von Kupfer in der Nähe des Landes, schlagen die Reize der Zivilisation vollends zu. Ein sprachgewaltiges, fesslendes Buch und für jeden literarisch Interessierten ein Muss!
  18. Cover des Buches Elling (ISBN: 9783596177219)
    Ingvar Ambjørnsen

    Elling

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bogus
    Elling, ein neurotischer Frührenter, schlägt sich mit dem für ihn doch durchaus komplizierten Alltag herum. Er begegnet Kjell - Bjarne, ein eher unterbemittelter Mann in der Gestalt eines Riesen, in einer Art Nervenklinik und lebt dann fortan mit ihm in einer WG zusammen. Ein Leben voller Angst, Freude, Phantasie, Essen und "gefährlichen" Sex nimmt seinen Lauf... Das Buch brilliert mit einer ungewöhnlichen Sprache und wundervollen Details. Elling ist eine unglaubliche vielfältige Figur, die zwischen Realität und Phantasie schwebt; trotz vieler Eigenarten kann man sich in ihn gut reinversetzen und sein eigenes Selbstbewusstsein auf die Probe stellen. Einzige Schwäche des Werkes ist die ab und zu auftauchende Langatmigkeit, da die Handlung relativ rar ist. Dafür aber schenkte uns Ingvar Ambjörnsen einen Helden, denn so schnell keiner vergisst... versprochen.
  19. Cover des Buches Peer Gynt (ISBN: 9783745073157)
  20. Cover des Buches Melancholie (ISBN: 9783499015533)
  21. Cover des Buches Der Plan von der Abschaffung des Dunkels (ISBN: 9783446250369)
    Peter Hoeg

    Der Plan von der Abschaffung des Dunkels

     (147)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Der Anfang ist wirr. Da gibt es keinen Kontext, keine Erklärung, keine richtige Vorarbeit. Man ist plötzlich drinnen und sucht als Leser verzweifelt nach dem roten Faden, der die Richtung und das Vorhaben des Autors irgendwie beschreiben könnte. Je mehr man liest, wird aber alles verworrener, ein totales Geheimnis, das sich in die Länge zieht und als Leser sieht man den Figuren zu, die nach einem Plan suchen, ohne eine Ahnung zu haben, was die Figuren da zu entdecken hoffen. Das Ganze wird immer wirrer, der Protagonist erklärt uns die Zeit, gibt kleine Informationen, die man unmöglich zusammensetzen kann und irgendwann in der Mitte hat man das Versteckspiel des Autors satt.

    Auch wenn ich lese, dass die Auflösung den Leser am Schluss wegrollt und man begeistert von der Arbeit wird, ist der Weg dorthin so ermüdend, dass das Buch seinen Reiz verliert. Ich habe ab der 100. Seite einfach keine Lust mehr gehabt, weiterhin im dunklen zu tappen und schließlich habe ich es abgebrochen.

    Die Figuren sind interessant, sie sind wie maßgeschneidert für meinen Geschmack, aber die Langatmigkeit bringt sie schließlich doch um und wenn der Lesespaß leidet, will man lieber doch eine Lektüre lesen, die in der Lage ist, einen zu fesseln und nicht zu langweilen.

  22. Cover des Buches Pan (ISBN: 9783784436890)
    Knut Hamsun

    Pan

     (33)
    Aktuelle Rezension von: JoBerlin
    Leutnant Glahn lebt mit seinem Hund allein in einer Hütte im Wald. Er liebt die Natur, die langen, hellen nordischen Sommernächte. Und er liebt Edvarda, die schöne Tochter des reichen Kaufmanns, doch liebt sie ihn auch? Es ist wohl eine Amour Fou, eine verrückte Liebe, es wird niemals klar, was die Liebenden verbindet.Sie spielt ein perfides „ich liebe dich … nicht, doch, vielleicht“ Spiel --- hält alles im Vagen – und er, entnervt von dem Getue, wendet sich ab und hin und her … Es gibt noch weitere Interessentinnen, sie alle lieben diesen Naturmenschen, den Jäger mit dem „Tierblick“ -- doch nichts will Glahn so richtig gelingen. Er bleibt ein Sonderling und wandert schließlich nach Indien aus. 
    Das Wunderbare, das Außergewöhnliche an diesem Roman, Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben , ist der innovativ-assoziative äußerst moderne Stil, die Darstellung des Außenseiters Glahn und vor allem die Naturschilderungen.

    „Die Luft flimmert vor fliegenden Insekten, von Myriaden schwirrender Flügel. Dort am Waldrand stehen Farn und Sturmhaube, das Bärentraubenkraut blüht, und ich liebe diese kleinen Blumen. Danke, mein Gott, für jede Blüte des Heidekrauts, die ich gesehen habe; sie waren wie kleine Rosen auf meinem Weg, und ich weine vor Liebe zu ihnen … Ich blieb stehen, kniete nieder und leckte voller Demut und Hoffnung einige Grashalme am Wegrand. Danach stand ich wieder auf … du guter Wald, mein Zuhause … ich sehe so etwas wie den Rücken eines Geistes, der lautlos durch den Wald wandert …“ 

    Und ja, natürlich denkt man an „Pan, den Gott des Waldes und der Natur“ und fühlt sich (von ihm?) magisch in das Buch hineingezogen. Mit diesen Schilderungen soll – so lässt vermuten – auch der Gegensatz vom edlen-wahren Naturmenschen zum minderwertig-deformierten Kulturmenschen dargestellt werden. Ein Hinweis auf Hamsuns Affinität zur nationalsozialistischen Ideologie, die er bis zu seinem Tod 1952 nicht abgelegte. Er starb völlig verarmt und von der norwegischen Gesellschaft geächtet. Sein großer Einfluss auf die literarische Moderne jedoch ist unbestritten.
  23. Cover des Buches Lügenmeer (ISBN: 9783404154265)
    Kjell Ola Dahl

    Lügenmeer

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Querbeetleserin
    Eigentlich mag ich diese norwegischen Krimis,doch diesmal konnte mich der Autor nicht überzeugen.Lag es am Schreibstil,oder an der langatmigen Geschichte?Keine Ahnung,auf jeden Fall für mich nicht interessant.
  24. Cover des Buches Nora oder Ein Puppenheim (ISBN: 9783872911797)
    Henrik Ibsen

    Nora oder Ein Puppenheim

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    "Nora oder Ein Puppenheim" ist ein Theaterstück in drei Akten von Henrik Ibsen. 

    Dieses Werk beschreibt die Probleme der damaligen Gesellschaft: Man ist glücklich, wenn man die Tochter versorgen kann. Man ist glücklich, wenn man verheiratet ist. Selbst Nora glaubt das auch bis sie bestecht wird ihre Geheimnisse ins Licht zu bringen. Nora fühlt sich in ihr Leben gefangen. Zuerst ihr Vater und jetzt ihr Ehemann Helmer behandeln sie wie ein Kind und nehmen Nora nicht ernst, obwohl sie bereits eine erwachsene Frau ist. Aber die alte Freundin von Nora, Frau Christine Linde, erkennt ihr Problem schnell und steht als wahre Freundin zur Hilfe bereit.

    Noras Geschichte lässt sich sehr schnell und einfach lesen. Ihre Geschichte war interessant zu lesen und ich bin gespannt, wie es auf einer Bühne aufgeführt wird. Am Ende werden die Leserinnen und Leser sehr überrascht, weil eine unerwartete Handlung zum Vorschein kommt. Die Entscheidungen von Nora kann ich gut nachvollziehen und ihre Entwicklung hat mich positiv überrascht. Für damalige Verhäktnisse hat Nora alles auf dem Spiel gesetzt und auch viel verloren, aber das wichtigste hat sie gewonnen: ihr wahres ich!

    Ein sehr gutes Buch, wo man auch einen richtig guten Eiinblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit bekommt und wo man erfährt, wie die Stellung der Frau im 19 Jahrhundert so war. Dieser Klassiker verdient eindeutig 5 von 5 Sterne!


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