Bücher mit dem Tag "ns-euthanasie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ns-euthanasie" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vergessenen (ISBN: 9783328103882)
    Ellen Sandberg

    Die Vergessenen

     (290)
    Aktuelle Rezension von: Joolja

    Eine Geschichte die an sich schon mehr als spannend ist. Jedoch schafft der Autor es diese noch aufregender zu gestalten, er nutzt verschiedene Blickwinkel auf so eine elegante Art, dass der Leser wirklich denkt er war dabei. Die Charaktere sind auf Ihre eigene Art so mit einander verwoben das eine Komplexität entsteht die den Leser einfach verzaubert. Es ist kaum möglich das Buch aus der Hand zulegen. Ein solches Thema auch so gut umzusetzen schlägt leider in der Literatur nicht so einen guten Weg ein. Hier sind Geschichte, die für uns alle wichtig ist und Fiktion so gut miteinander verbunden.


    Auch der Schreibstil ist flüssig und liest sich unglaublich gut, für alle die sich gerne mit unserer Geschichte beschäftigen ein Muss. Ein Buch welches ich mehr als gerne gelesen habe.


  2. Cover des Buches Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens (ISBN: 9783733507343)
    Elisabeth Zöller

    Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens

     (50)
    Aktuelle Rezension von: hummmel

    finished: 01. Januar 2021


    Das Buch wurde schön geschrieben, aber der Grund, wieso es eine 4/5 bekommt, ist, dass Anton & ich uns verbindet: das Stottern. Ein, für mich, noch sensibles Thema, über das zu wenig gesprochen wird. Es ist mir wichtig, mich & andere mit einem Stottern daran zu erinnern, dass man nicht alleine damit ist. Viele Seiten haben mich im Buch deswegen noch mehr mitgenommen. Eine sehr wichtige Lektüre, die auch jüngere vieles Lehren kann.


    Auch kommen wir beide aus dem Münsterland :)

  3. Cover des Buches Nebel im August (ISBN: 9783570403280)
    Robert Domes

    Nebel im August

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Ein sehr bewegendes Buch, das die Geschichte von Ernst Lossa erzählt.
    Eine schockierende Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
    Ernst Lossa wird von seiner Familie getrennt, kommt in ein Kinderheim.
    Er klaut, gilt als schwer erziehbar und wird so von einem Kinderheim ins nächste gesteckt.
    Irgendwann landet er in der Psychiatrie, obwohl er kerngesund ist. Doch er gilt als Psychopath.
    Außerdem ist er ein Jenischer, ein "Zigeuner".
    Und so wird er letztendlich ein Opfer der NS-Euthanasie. Er bekommt 1944 die Todesspritze verabreicht.
    Es ist bestürzend, dass diese "Geschichte" wahr ist. Die Dialoge sind fiktiv, aber das ganze Gerüst drum herum ist wahr und macht es so grausig und schockierend.
    Mich hat die Geschichte von Ernst Lossa tief bewegt als Beispiel von so unendlich vielen Opfern der damaligen Zeit.
    Den Film habe ich noch nicht gesehen, möchte das aber noch nachholen.
    Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen!

  4. Cover des Buches Die Belasteten (ISBN: 9783596195244)
    Götz Aly

    Die Belasteten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Götz Aly gehört seit langem zu den bekanntesten und meistgelesenen deutschen Historikern und Autoren, die sich mit dem Dritten Reich, der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland und der Geschichte des Holocausts beschäftigen. Alys neuestes Buch widmet sich einem Kapitel der Nazi-Herrschaft, das im öffentlichen Bewußtsein weniger präsent ist als der millionenfache Judenmord. Es untersucht die Tötung von ca. 200.000 körperlich und geistig Behinderten zwischen 1939 und 1945, die von den Tätern seinerzeit mit beschönigenden Begriffen wie "Euthanasie" oder "Gnadentod" umschrieben wurde.

    Vorweg zwei Kritikpunkte. Alys Darstellung setzt unvermittelt 1939 ein, als auf Weisung Hitlers Strukturen für die planmäßige Tötung von körperlich und geistig Behinderten geschaffen wurden. Eine Vorgeschichte wird dem Leser nicht geboten. Die Geschichte des Euthanasie-Gedankens in Deutschland und Europa wird nur ganz kurz gestreift. Deshalb bleibt weitgehend unklar, in welcher medizinhistorischen Tradition die Nazis standen. Die Euthanasie wurde ab 1939 erstmals praktisch angewendet, tauchte aber nicht plötzlich aus dem Nichts auf. Sie hatte eine intellektuelle Vorgeschichte, auf die Aly durchaus ausführlicher hätte eingehen können.

    Der zweite Kritikpunkt: In der Einleitung behauptet Aly, jeder achte heute lebende Deutsche und Österreicher mit Vorfahren im Reichsgebiet von 1900 sei direkt mit einem Menschen verwandt, der den Euthanasie-Morden zum Opfer fiel. Aly stellt eine eigenartige Modellrechnung auf, wonach ein fiktives, 1897 geborenes Euthanasie-Opfer im Jahre 2012 "45 direkte Nachkommen" habe (S. 15/16). Diese Berechnungen sind m.E. irreführend und methodisch unsinnig. Wie sich im Buch immer wieder zeigt, waren die meisten Euthanasie-Opfer unverheiratet und kinderlos, was bei Menschen, die seit Geburt oder seit Kinder- bzw. Jugendtagen körperlich oder geistig behindert waren und in Pflegeanstalten lebten, naheliegt. Euthanasie-Opfer, die verheiratet waren und eigene Kinder besaßen, waren, so weit ich das anhand der von Aly genannten Beispiele ersehe, eher die Ausnahme (z.B. Personen, die erst im Erwachsenenalter geisteskrank wurden). Das heißt, die Mehrheit der Euthanasie-Opfer kann keine direkten Nachkommen haben. Aly setzt hier in unzulässiger Weise direkte Nachkommen (Kinder, Enkel, Urenkel) mit Verwandten in der Seitenlinie gleich (Geschwister, Neffen und Nichten, Großneffen und Großnichten). Das sind aber zwei verschiedene Formen der Verwandtschaft, die man nicht leichtfertig in einen Topf werfen sollte! Die These, jeder achte heute lebende Deutsche stamme von einem Euthanasie-Opfer ab, zehn Millionen Deutsche und Österreicher seien "in gerader Linie" mit einem Euthanasie-Opfer verwandt, ist also vollkommen abwegig.

    Diese beiden Schwachpunkte beeinträchtigen den Wert des Buches aber nicht nennenswert. Aly untersucht die Euthanasie-Morde aus verschiedenen Perspektiven. Er nimmt die Täter und die Opfer ebenso in den Blick wie die Angehörigen der Opfer, deren stillschweigendes Einverständnis die Morde erst möglich machte. Gerade dies ist einer der Kernpunkte der Darstellung: Aly sieht die überwältigende Mehrheit der Angehörigen in einer Komplizenrolle. Der - bewußte oder unbewußte - Wunsch der Angehörigen, von einem lästigen Familienmitglied befreit zu werden, spielte den Tätern in die Hände. Angehörige, die ihre behinderten Familienmitglieder vor "Abtransport" und "Verlegung" retteten, waren eine Ausnahme. Protest und Widerstand gegen die Euthanasie formierten sich nicht. Die Auffassung, Behinderte seien unnütze Esser und unproduktive Mitglieder der Gesellschaft, war unabhängig von der Nazi-Ideologie weit verbreitet. Daran konnten die Täter der Euthanasie-Maßnahmen (Beamte, Ärzte, Personal in Pflegeanstalten) problemlos anknüpfen.

    Den Morden lag das Motiv zugrunde, die Volksgemeinschaft von unbrauchbaren und daher "nutzlosen" Mitgliedern zu befreien und die Gesundheit des Volkskörpers durch Ausmerzung alles Kranken und Schwachen zu fördern. Hunderte von Funktionären, Amtsträgern und Medizinern wirkten bereitwillig an den Euthanasie-Morden mit, ermutigt durch das Stillhalten der Angehörigen, die nicht so genau wissen wollten, was mit ihren behinderten Familienmitgliedern geschah. Etliche Mediziner nutzten die Leichen der Ermordeten für wissenschaftliche Forschungen; viele Ärzte konnten nach 1945 ihre Karrieren ohne Bruch fortsetzen. Ein Funktionär forderte, eine "Absterbeordnung für Idioten" auszuarbeiten (S. 204), um die Tötung von Behinderten, die auch nach dem siegreichen Krieg fortgeführt werden sollte, ein für allemal auf eine "ordentliche" bürokratische Grundlage zu stellen. Der kalte bürokratische Tonfall, in dem die Täter über ihr Vorgehen sprachen und schrieben, ist beinahe noch erschütternder als die von Aly angeführten Selbstzeugnisse (Briefe, gerichtliche Zeugenaussagen) von Euthanasie-Opfern und Überlebenden.

    Dies ist ein bedrückendes und aufwühlendes Buch. Die Lektüre ist nicht angenehm. Man sollte das Buch dennoch lesen, auch unabhängig davon, ob es in der eigenen Familie/Verwandtschaft einen Fall von Euthanasie gegeben hat. Einmal mehr konfrontiert Götz Aly die Deutschen mit einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit, von dem sie viel zu lange nichts wissen wollten. Das ist Aufklärung im besten Sinne. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im April 2013 bei Amazon gepostet)

  5. Cover des Buches Annas Spuren (ISBN: 9783776629545)
    Sigrid Falkenstein

    Annas Spuren

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Juditha

    Die Autorin Sigrid Falkenstein stößt zufällig auf die Spuren der Vergangenheit, der Name Anna Lehnkering taucht bei Recherchen zur Familiengeschichte im Internet auf und sie stellt erschüttert fest, dass es sich um ihre Tante Anna handelt. Anna steht auf der Liste der durch die „T4-Aktion“ ermordeten Menschen, die zwischen 1940 und 1941 von den Nazis als „unwertes Leben“ und „Ballast“ bezeichnet und vernichtet wurden. In der Berliner Tiergartenstraße 4 (daher die Abkürzung T4) wurde aus der lange schwelenden Idee der Rassenreinheit ein Plan, der wahrscheinlich über 70.000 Menschen das Leben kostete. Unzählige andere wurden zwangssterilisiert oder für medizinische Laborversuche verstümmelt und für immer krank gemacht.

    Die Autorin kennt bis zu diesem Zufallsfund im Jahr 2003 nur ein Foto von Anna, in der Familie geschah das, was man lapidar mit Verschweigen und Verdrängen bezeichnet. Sigrid Falkenstein aber will das nicht länger hinnehmen und beginnt mit einer bespiellosen Suche nach der Wahrheit. Diese führt sie durch Institutionen und Archive, sie lernt Frank Schneider, einen ausgewiesenen Experten zum Thema Euthanasie kennen, sie begegnet auch vielen Personen auf ihrem Weg, die eigentlich auch lieber verdrängen und vergessen würden, was in der Nazizeit geschah. Das Thema „Datenschutz“ nutzen viele noch immer als Schutzschild. Mich erinnert diese fieberhafte Suche an meine eigenen Erlebnisse bei der Aufarbeitung meiner Familiengeschichte, umso mehr bewundere ich das Ergebnis, das in Form dieses Buches einmalig ist.

    Sigrid Falkenstein nimmt sich in diesem Buch die künstlerische Freiheit, aus heutiger Sicht in rund 50 persönliche Briefe an Anna zu richten, ihre Geschichte, die Geschichte der Familie und die Ereignisse der Euthanasie im Dritten Reich zu beschreiben und am Ende die Entwicklung in Deutschland nach dem bis zum Jahr 2018 aufzuzeigen. Mehr als einmal stockte mir beim Lesen der Atem, obwohl ich gewiss mit den Details der „T4-Aktion“, mit dem Holocaust und den Naziverbrechen schon sehr vertraut bin durch meine eigene Recherchearbeit. Immer wieder muss ich anhalten beim Lesen und Anna ist mir so nah, als wäre sie auch meine Verwandte. Dieses Buch bereitete mir schlaflose Nächte und lässt mich noch immer nicht los.

    Der Stil der Brief ist liebevoll und lässt den Leser an mancher Stelle glauben, dass die Autorin die lebendige Anna vor sich sieht, wenn sie schreibt. Das hübsche, schüchterne Mädchen, das als „erbkrank“ in den Krankenakten abgestempelt wird, erleidet ein so schreckliches Schicksal, zuerst wird sie zwangssterilisiert, dann in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen, dass der Weg von dort in die ersten Gaskammern des Deutschen Reiches führt, ist von Anfang an klar. Aber wie das geschieht und was Anna erleiden muss, das muss jeder Leser selbst erfahren.

    Anna ist nicht nur ein Opfer, sie ist ein Symbol dafür, dass wir die Vergangenheit nicht ruhen lassen dürfen, nur wenn die grausame Wahrheit ans Licht kommt, und auch dort bleibt, kann sie hoffentlich verhindern, dass solche Verbrechen noch einmal geschehen.

    Dieses Buch lüftet ein „Familiengeheimnis“, das das Leben der Autorin sehr nachhaltig beeinflusst und verändert hat. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man von solcher Art Erlebnisse nie wieder loskommt. Das Wissen, das man erlangt bei diesen Recherchen, die tief ins Persönliche gehen, bleibt immer präsent. Dass die Verlegung eines Stolpersteins für Anna tatsächlich wie ein spätes Begräbnis in der Erinnerung bleibt, das habe auch ich bei der Verlegung der Stolpersteine für meine Verwandten erfahren.

    Meine Bewertung müsste eigentlich bei mehr als fünf Sternen beginnen, das geht leider nicht, es ist ein sehr wertvolles Buch, das ich sicher noch oft in die Hand nehmen werde. Danke, Sigrid Falkenstein, danke auch an den Co-Autor Frank Schneider!

  6. Cover des Buches Erfasst, verfolgt, vernichtet./registered, persecuted, annihilated. (ISBN: 9783642540271)
  7. Cover des Buches Drittes Reich (ISBN: 9783817485673)
  8. Cover des Buches »Das Kind ist nicht abrichtfähig« (ISBN: 9783412222741)
  9. Cover des Buches Der Arzt von Hartheim (ISBN: 9783499623073)
  10. Cover des Buches "Ich fühle mich nicht schuldig" - Georg Renno, Euthanasiearzt (ISBN: 9783882438499)
  11. Cover des Buches Weiße Nelken für Elise (ISBN: 9783739247885)
    Beate Schaefer

    Weiße Nelken für Elise

     (2)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Dieses Buch von Beate Schäfer, die sich schon durch etliche eigene Romane und als Übersetzerin einen Namen gemacht hat, ist nicht nur ihr bisher persönlichstes, sondern wohl auch das, mit dem sie sich am längsten beschäftigt und gekämpft hat. Denn ähnlich wie die französische Schriftstellerin Delphine de Vigan in dem gerade erschienenen, sehr empfehlenswerten Buch „Das Lächeln meiner Mutter“ durchbricht Beate Schäfer ein Tabu, das ihre Familie lange sozusagen in Gefangenschaft hielt. Geht es bei de Vigan um das Schicksal der eigenen Mutter, schreibt Beate Schäfer über ihre Großmutter und ihren Großvater. Ihre Großmutter Elise, so findet Schäfer heraus, war eine Prostituierte und ihr Großvater Walter ihr Geliebter und Zuhälter. Beide werden 1940 von der SS verhaftet. Während Elise in ein Wehrmachtsbordell gesteckt wird, wird Walter als „Berufskrimineller“ in das KZ Dachau gebracht und dort 1942 ermordet. Beate Schäfer gelingt es mit ihrem Buch nicht nur das Leben ihrer Großmutter als einer außergewöhnlichen Frau zu rekonstruieren und den unbekannten Großvater zu rehabilitieren. Mit ihren Nachforschungen hat sie es auch geschafft, sozusagen ein „Sittengemälde“ der NS-Zeit und der Nachkriegszeit zu malen. Was mich aber am meisten berührt hat (ähnlich wie bei dem Buch von de Vigan) ist die Art und Weise, wie sie als Schriftstellerin immer wieder Rechenschaft ablegt über ihr Tun und den Leser teilhaben lässt an der schwierigen Aufgabe, ein Familiengeheimnis zu brechen und es öffentlich zu machen.
  12. Cover des Buches Nationalsozialistische Euthanasie-Verbrechen in Sachsen (ISBN: B003LRQR1A)
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