Bücher mit dem Tag "nsu"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "nsu" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  2. Cover des Buches Die Brut der Wölfe (ISBN: 9783954751662)
    Daniel Wehnhardt

    Die Brut der Wölfe

     (12)
    Aktuelle Rezension von: wampy

    Buchmeinung zu Daniel Wehnhardt – Die Brut der Wölfe

    „Die Brut der Wölfe“ ist ein Kriminalroman von Daniel Wehnhardt, der 2019 im Prolibris Verlag erschienen ist.

    Zum Autor:
    Daniel Wehnhardt, 1984 in Fürstenhagen geboren, studierte in Kassel Spanisch und Politikwissenschaft und ist nun angehender Lehrer. Er ist Gewinner diverser Literaturwettbewerbe. 2016 erschien mit »Verpressung« sein erster Kassel-Krimi. In seiner Freizeit widmet er sich der Literatur und den asiatischen Kampfkünsten.

    Klappentext:
    Bahía Feliz, Gran Canaria. Hierhin hat sich André Jäger zurückgezogen. Nach dem schmerzlichen Verlust eines besten Freundes hat er alles hinter sich gelassen: seinen Beruf, seine große Liebe, seine Familie. Nun ruft der Kasseler Chef des Verfassungsschutzes ihn zurück in seine Heimat. Rechtextremisten haben einen Anschlag mit zahlreichen Toten und Verletzten verübt. Jäger soll weiteres Blutvergießen verhindern und die braune Zelle infiltrieren. Was er nicht weiß: Nicht nur die Zeit spielt gegen ihn …

    Meine Meinung:
     Dieses Buch hat mich positiv überrascht, denn kaum etwas war so wie ich es erwartet hatte. Andre Jäger, die Hauptfigur, ist durchaus komplex gezeichnet. Er hat seine Ecken und Kanten, nimmt es manchmal nicht so genau mit den Buchstaben des Gesetzes und er hat noch eine Rechnung offen. Sein bester Freund starb bei einem Kampfsportevent, weil sein Gegner nicht aufhören konnte. Für Andre, selbst Kampfsportler, war es Mord. Aber nun kehrt er nach Kassel zurück, um als V-Mann für den Verfassungsschutz in rechten Kreisen zu ermitteln. Anschaulich wird der Weg Andres in die rechtsextreme Gruppe beschrieben, die erst durch ein Spitzel möglich wird. Die Gruppe selber ist professionell geleitet und ihr Anführer ist ein angemessener Gegner. Die Leute des Verfassungsschutzes wirken da eher wie Lehrlinge.

    Die Spannung baut sich langsam auf, steigert sich kontinuierlich und entlädt sich in einem Showdown erster Güte. Der Schreibstil ist einfach, aber leicht lesbar und gut verständlich. Manche Stellen sind hart und grausam, da darf man nicht zu zart beseidet sein. Der Ich-Erzähler Andre vermittelt seine Gedanken, seine Sorgen und Nöte und seine Gefühle in einer Weise, die Sympathien weckt. Auch seine Verbundenheit zu Kassel, die Stadt seiner Geburt und seines Aufwachsens, findet Ausdruck in seiner atmosphärischen Schilderung. Seine Motivation wächst erheblich, als er im Anführer der Gruppe den letzten Gegner seines Freundes erkennt.

    Der Leser glaubt, dass Andre alles im Griff hat, aber der Autor hat einige Überraschungen auf Lager.

    Fazit:
     Mir hat dieser Kriminalroman in weiten Teilen sehr gut gefallen, allein fehlt es manchmal an Glaubwürdigkeit, denn das Spektakuläre geht zu ihren Lasten. Andre kann es locker mit Ikonen aus diesem Genre aufnehmen. Von mir gibt es gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Ich kann das Buch Freunden spannender Unterhaltung empfehlen.

  3. Cover des Buches Das Schattencorps (ISBN: 9783869137643)
    Bernd Ohm

    Das Schattencorps

     (11)
    Aktuelle Rezension von: ech
    Der Autor Bernd Ohm legt mit seinem zweiten Buch einen klassischen Spionageroman vor, der mich zwar unter dem Strich überzeugen konnte, aber dennoch auch leichte Schwächen aufweist.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Taucher Hans Barkhusen, der nach dem Ende des 2. Weltkrieges den Boden unter den Füßen verloren hat und nun im Hamburg des Jahres 1962 ziemlich desillusioniert vor sich hinlebt und von einem Leben in Australien träumt. Als seine Vergangenheit wieder zum Leben erwacht und er in die abenteuerliche Suche nach dem sagenumwobenen "Rommel-Schatz" im Mittelmeer verwickelt wird, ergibt sich urplötzlich die Chance, seinem Leben doch noch eine neue Richtung zu verschaffen. Doch in Italien stellt Hans fest, das sich hinter der Schatzsuche wesentlich mehr verbirgt und dabei sogar der Friede der Welt auf dem Spiel steht . Wem kann Hans in dieser Situation nun noch trauen ?

    Der Autor versteht es, kontinuierlich Spannung aufzubauen und diese dann auf hohem Niveau zu halten. Die gelungenen Beschreibungen von Land und Leuten zeugen zudem von einer sorgfältigen Recherchearbeit und kurbeln das Kopfkino beim Lesen mächtig an. Der Schreibstil ist eindringlich, aber dennoch flüssig zu lesen. Auch der Aufbau der Geschichte weiß zu überzeugen, einige überraschenden Wendungen lenken das Geschehen immer wieder in eine neue Richtung.
    Die Charakterisierung der Protagonisten ist zwar ebenfalls grundsätzlich gelungen, hier bleibt aber zu vieles aus der Vergangenheit der einzelnen Personen im Unklaren bzw. wird nur angedeutet. Dies gilt im Besonderen gerade für die Hauptfigur Hans Barkhusen, dessen Vorgeschichte seltsam schwammig bleibt und mir so den Zugang zu der Figur doch ziemlich erschwert hat.

    So konnte mich die Geschichte zwar gut unterhalten, auch das Flair der 60er-Jahre wird gut getroffen und sorgt so für ein stimmiges Setting, emotional packen konnte mich das Buch aber nicht so richtig, so das ich beim Lesen weitesgehend nur die Rolle des neutralen Beobachters einnehmen konnte.    

    Die beim Klappentext vorgenommene Verknüpfung mit dem nazionalsozialistischen Untergrund (NSU) unserer Zeit mag zudem marketingtechnisch ja durchaus seine Berechtigung haben, wird der Geschichte des Buches aber nicht wirklich gerecht. Diesen reißerischen Vergleich haben das Buch und seine Geschichte meiner Meinung auch gar nicht nötig.
  4. Cover des Buches Heimatschutz (ISBN: 9783570553367)
    Stefan Aust

    Heimatschutz

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Splashbooks
    Im November 2011 flog die NSU auf. Und ein großes Licht wurde auf das Versagen der Behörden und Verantwortlichen geworfen. Vor allem, als dann später bekannt wurde, dass viele wichtige Akten vernichtet wurden. Stefan Aust und Dirk Laabs haben sich hingesetzt und in "Heimatschutz: Der Staat und die Mordserie der NSU" detailliert recherchiert, was in den Jahren passiert ist und wie groß das Ausmaß des Versagens ist.

    Stefan Aust wurde 1946 geboren. Er war langjähriger Chefredakteur des Spiegels und des Spiegel TV Magazins. Er hat zahlreiche Fernsehdokumentationen produziert und Bücher geschrieben. Sein Buch "Der Baader-Meinhof-Komplex" ist mittlerweile das Standardwerk zur Geschichte der RAF. Seit dem 1. Januar 2014 ist er Herausgeber der Welt und der Welt am Sonntag.

    Dirk Laabs wurde 1973 geboren. Er ist Autor und Filmemacher, dessen Film "Die Fremden im Paradies - Warum Gotteskrieger töten" mit dem Dokumentarfilmpreis des BR ausgezeichnet wurde. Ein Buch von ihm ist "Der deutsche Goldrausch. Die wahre Geschichte der Treuhand".

    Was kann man von einem Buch erwarten, an dem so namenhafte Autoren gemeinsam geschrieben haben? Auf jeden Fall ein Werk, das gut recherchiert ist. Und ebenso ein Buch, das außerdem spannend geschrieben ist.

    Rest lesen unter:

    http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/20750/heimatschutz_der_staat_und_die_mordserie_des_nsu

  5. Cover des Buches Ein deutsches Mädchen (ISBN: 9783608504200)
    Heidi Benneckenstein

    Ein deutsches Mädchen

     (70)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie

    Genre: Erfahrungen

    Erwartungen: Einblicke in das Aufwachsen bei Nazis

    Meinung:

    Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

    Heidi tut mir schon leid. So aufgewachsen hat sie keine andere Chancen als in diesem Umfeld aufzuwachsen. Trotzdem hinterfragt sie immer mehr. Tatsächlich finde ich sie nicht unsympathisch.

    Hier ist gut zu erkennen wie schwierig es ist sich zu behaupten. Es wird bildhaft beschrieben wie sich ein Kind in seiner Kindheit entwickelt. Auch das es immer gefährlicher wird war zu erwarten. Gut, dass sie den Absprung geschafft hat und auch ihre schlimmen Taten nicht verschweigt. Ich finde dieses Buch sehr mutig!

    Fazit: 4 Sterne von mir

  6. Cover des Buches Die schützende Hand (ISBN: 9783462049312)
    Wolfgang Schorlau

    Die schützende Hand

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Buchfreundin55

    Der NSU-Krimi "Die schützende Hand" mit dem Privatermittler Dengler (Typ: anständiger Ex-Polizist, eigenwillig und kantig, man muss ihm Anerkennung zollen). Gerechtigkeit und Ehrlichkeit gehen ihm über alles, sogar über seine Karriere. Nach einem Vertuschungsvorfall beim BKA („er war der Beste“) zieht er selbst die Konsequenzen, quittiert den Dienst und macht sich als Privatermittler in Stuttgart (!) selbstständig.
    Von einem unbekannten Auftraggeber bekommt er den Auftrag, die Vorfälle über die mysteriösen Todesfälle der Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Camper in Erfurt-Stregda 2011 aufzuklären. Es gibt viele Ungereimtheiten und ungeklärte Fragen. Wurden etwa Spuren zum NSU absichtlich vernichtet? Und wer will diese Spuren verwischen? Ist es der amerikanische Geheimnis oder etwa der thüringische Verfassungsschutz? Wer hat von den Morden des NSU gewusst? Wie weit reicht das Netzwerk von Neonazis, bis in welche politischen Ebenen? Wer ist die schützende Hand, die über das Morden des NSU über Jahre Bescheid wusste? Gab es beim NSU einen Spitzel?
    Kann Dengler diesem Staat noch vertrauen? Er bekommt über Kontakte (Ehemalige Kollegin, verliebt in Dengler, unerwidert) Zugang zu vertraulichen Ermittlungsakten, die ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Mit an Bord ist seine attraktive Freundin Olga, die ihm als IT-Spezialistin und zusammen mit den gemeinsamen Kumpels mit ihrem gesunden Menschenverstand unterstützt Im Text sind immer wieder Ermittlungsakten eingestreut, die auch beim Leser große Zweifel über den Tod der Neonazis aufkommen lassen. Am Anfang noch ganz interessant, habe ich das Buch zuletzt nur mit wenig Begeisterung zu Ende gebracht.
    Zu sehr in die Länge gezogen, die Figuren Dengler, Olga und seine Freunde nervig klischeeartig. Am Ende: Was ist Fiktion, was Wahrheit? In Zeiten wie heute halte ich solche Verschwörungstheorien, wo sich Realität und Fiktion vernetzen, für sehr fragwürdig und umstritten.

  7. Cover des Buches Vergesst Deutschland! (ISBN: 9783550080210)
    Navid Kermani

    Vergesst Deutschland!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Man kann wohl eher nicht von einem Buch sprechen, wenn man Kermanis Streitschrift zum Thema Patriotismus und was Literatur dazu beiträgt bzw. beigetragen hat, liest. Erschreckend und erhellend ist es allemal!

    In dieser Rede geht es zunächst einmal um Beate Zschäpe und wie Sie vor Gericht gelandet ist. Kermani spricht davon, was heutzutage unternommen oder nicht unternommen wird, um solche Fälle aufzuklären, wie damit in den Medien und wie Deutschland damit umgeht. Er zieht Kreise bis über Goethe und Lessing, um dann auch in der Gegenwartsliteratur bzw. im Sachbuch zu landen. Ich möchte gar nicht viel zum Inhalt sagen, da das Heft nicht sehr dick ist. Es lohnt sich auf jeden Fall und vielleicht denkt der ein oder andere dann auch doch noch einmal ganz anders über den Umgang und Terrorismus, Patriotismus und der mehr oder weniger kritischen Literatur dazu.

  8. Cover des Buches Dunkelmacht (ISBN: 9783864891557)
    Harald Lüders

    Dunkelmacht

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Aktuell und realitätsnah wirkt der Thriller von Harald Lüders „Dunkelmacht“. Es geht um alte Machtstrukturen, Seilschaften und ein nicht einsehen wollen, dass bestimmte Ereignisse nicht ohne Gewalt zu ändern wären. Die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin sind gewissen Personen beim Verfassungsschutz, hier zum Beispiel Werner Dickmann, und anderer wichtiger Behörden ein Dorn im Auge. In konspirativer Runde beschließen sie, einen Fachmann zu rekrutieren, der für sie eine Flüchtlingsunterkunft in die Luft jagen soll.
    Doch sie haben die Rechnung ohne den an sich selbst zweifelnden Journalisten Mitch gemacht. Der, angestellt bei einer Firma, die Dokumentationsfilme nach Auftrag herstellen, endlich wieder einmal seinem ureigensten Job des investigativen Journalismus nachgehen will. Lüders stellt ihn als langsam Fett ansetzenden, zu Selbstzweifeln neigenden Journalisten dar, der so gerne endlich mal wieder etwas richtig machen will. Da kommt ihm die anonym zugestellte DVD wie gerufen, auf der man sieht, wie die NSU-Mörder vor ihrem angeblichen Selbstmord gefilmt werden. Woher kommt die DVD? Und, noch wichtiger, gibt es noch mehr Material von demjenigen, der es ihm zugespielt hat?
    Der Autor beschreibt auch eine typische Flüchtlingsfamilie, Vater, Mutter, zwei Kinder, deren Flucht bis nach Deutschland, Aufnahmelager inklusive. Diese Familie soll nun Mitch für einen Fernsehsender begleiten, und es verschlägt ihn ausgerechnet in den Osten. Dorthin, wo ein bekannter Rechtsradikaler seine Fäden zieht, mit dem er noch eine Rechnung offen hat.
    Lüders führt viele verschiedene Erzählstränge langsam aufeinander zu, nach dem Motto, jeder kennt jeden über fünf Ecken. Aber es passt. Keine Figur wird vergessen, selbst der Abspann wirkt wie ein versöhnlicher Ausgleich zu der Gewalt, die sich über alle Protagonisten ausschüttet, als wären sie ein Muss in unserer Zeit.
    Ob es sich nun um das Erstarken neuer Parteien in Deutschland handelt und, in den Westen geschaut, um einen an sich unpolitischen Menschen, der einen der wichtigsten Machtposition der Welt anstrebt, der Autor lässt den Journalisten Mitch über vieles nachdenken. Die beschriebenen Seilschaften, kaum zu durchdringen, immer wieder erneuert durch nachkommendes Personal, das zusammenhält, komme was wolle, mit den üblichen Tricks aus der Schublade - so weit hergeholt ist das alles nicht. Die Schlagzeilen der vergangenen Tage und Wochen zwischen Amerika und Russland zeigen, es funktioniert noch immer, mit den neuen Techniken nun ein wenig anders, aber der Wille, überall seine Finger im Spiel zu haben und Menschenmassen zu leiten, es hört nicht auf. Aber es sind nicht zu viele Anleihen an die Realität, sondern punktuell eingestreute Tatsachen, mit dem der Autor seine Protagonisten arbeiten lässt.
    Von daher wirkt der Thriller, als könnte sich die Geschichte tatsächlich so und nicht anders abgelaufen haben. Der Schreibstil tut sein Übriges dazu, fein gesetzte Übergänge lassen den Spannungsbogen nicht zusammenfallen.

    Die Umschlaggestaltung wirkt düster mit dem an ausgehendes Feuer wirkender Schrift und durchzogener grauschwarzer Rauchschwaden. Doch dunkelgraue Schrift auf schwarzem Hintergrund, wie auf der Rückseite genutzt, lässt sich schwer lesen, da macht es fast nichts aus, dass ein kurzes Wort fehlt.

    Mehr über den Autor findet man unter www.westendverlag.de/buch/dunkelmacht/#book-author

  9. Cover des Buches Desintegriert euch! (ISBN: 9783442719143)
    Max Czollek

    Desintegriert euch!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein tiefschürfendes Buch über die deutsche Schande, wirklich allen ans Herz gelegt. Sehr inhaltsschwer, so daß man nur langsam und mit Bedacht lesen kann. An die Walser-Rede konnte ich mich noch erinnern, sein Buch "Tod eines Kritikers" hätte vielleicht auch Erwähnung in diesem Appell finden können.

  10. Cover des Buches Der Prozess (ISBN: 9783328600183)
  11. Cover des Buches Schubert und der Koch (ISBN: B018PEKF3O)
    Kirstin Stehnke

    Schubert und der Koch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: BUCHMAX
    Ein klasse Roman, man leidet mit und freut sich an schrägen Situationen. Super zum Abtauchen in einer mal ganz anderen, nich so alltäglichen Szenerie. 
  12. Cover des Buches ungeklärt unheimlich unfassbar. Die spektakulärsten Kriminalfälle 2014 (ISBN: 9783426787113)
    Gerhard Wisnewski

    ungeklärt unheimlich unfassbar. Die spektakulärsten Kriminalfälle 2014

     (5)
    Aktuelle Rezension von: kvel

    Der Autor geht in diesem „Jahrbuch des Verbrechens“ mit einem kritischen Blick den Verbrechen nach, die der Öffentlichkeit durch die Medienberichterstattung bekannt sind.


    Themen des Buches sind u.a.:

    - Die Gerichtsverhandlungen zu Ulli Hoeneß.

    - Der Fall von Peggy K.

    - Der Sprint-Star Oskar Pistorius und der "unglückliche" Todesfall seiner Freundin.


    Dieses Buch ist sehr verständlich geschrieben.


    Die Hintergrundanalysen des Autors, finde ich an diesem Buch besonders bemerkenswert.


    Dem investigativen Journalismus des Autors sei Dank für die erkenntnisreiche und augenöffnende Lektüre sowie die vielen interessanten Aspekte zu den untersuchten Verbrechen.


    Fazit: Absolut lesenswert!


  13. Cover des Buches Das Zwickauer Terror-Trio (ISBN: 9783360021496)
  14. Cover des Buches Isarterror (ISBN: 9783954517725)
    Ulrich Urthaler

    Isarterror

     (1)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    München: Die beiden Morde an türkischen Mitbürgern erschüttern die Stadt. Als dann als drittes Opfer gefunden wird, das sich als der Onkel des Hauptkommissars Atik Alkay herausstellt, hat die Kripo einen sehr emotionalen Fall zu lösen. Aber wieder mal ist es so ganz anders als angenommen…

    Die Hauptkommissare Christoph Kaltenbach, der seine Frau und seine beiden Kinder bei einem selbstverschuldeten Autounfall verloren hat, und Atik Alkay, der fast mehr deutsch ist wie mancher Deutscher, haben es in diesem Fall auch mit rechtsextremer Gewalt und Seilschaften zu tun, die ich heute so nicht mehr erwartet hätte. Spannend aufgearbeitet, erschreckend zu erkennen, dass es auch mich treffen könnte, bzw. dass es das auch in meiner Stadt gibt. Ich habe das Buch, dessen Spannung von der ersten Seite an stetig ansteigt, kaum aus der Hand legen können. Die sehr engagierten Ermittlungen fördern immer neue, immer andere Beweislagen zutage, die sich leider immer wieder zerschlagen. Was haben die Bibelzitate, die bei den Toten gefunden wurden, damit zu tun? Oder ist das auch wieder eine Spur, die im Sande verlaufen wird?

    Die sehr unterschiedlichen Personen, vor allem die beiden Kommissare – the Munich Vice Cops, 2 Brüder aus einer Sekte und einige Studenten der Uni mit ihren kleinen und großen Macken, Schwächen und Stärken haben mich sehr bald fesseln können. Alle sind so detailliert und lebensnah beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen und ich mich in sie hineinversetzen kann. Ich habe aber auch erstaunt gelesen, dass es in unserem Land noch so einiges gibt, von dem ich nichts weiß und von dem man normalerweise auch nichts erfährt.

    Da ich meine Stadt sehr gut kenne, war es mir ein Vergnügen, die Kommissare auf ihren Wegen durch München zu begleiten.

    Der Fall an sich ist super ausgearbeitet, sehr gut nachvollziehbar, und absolut schlüssig gelöst. Sogar die blutigen Szenen, die ich normalerweise gar nicht mag, sind hier so gut verpackt, dass ich keine Albträume bekommen habe.

    Im Klappentext steht: Ein höchst aktueller Kriminalroman: aufrüttelnd, fesselnd und beängstigend nah an der Realität.

    Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Außer, dass ich mit diesem Buch ein paar sehr interessante und spannende Lesestunden verbracht habe. Dafür spreche ich hier meine Leseempfehlung aus.

  15. Cover des Buches Verheimlicht - vertuscht - vergessen: Was 2013 nicht in der Zeitung stand (ISBN: 9783426421345)
    Gerhard Wisnewski

    Verheimlicht - vertuscht - vergessen: Was 2013 nicht in der Zeitung stand

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kvel

    Der Autor geht in diesem „Das andere Jahrbuch“ mit einem kritischen Blick den Themen nach, die der Öffentlichkeit durch die Medienberichterstattung bekannt sind.


    Die Hintergrundanalysen und dass der Autor auch mal in andere Richtungen denkt, finde ich an diesem Buch besonders bemerkenswert.


    Ehrlich gesagt hatte ich das Erscheinen dieses Buches schon lange herbei gesehnt.
    Das Zusammentragen von Fakten, deren Analyse und Betrachtung dieser Tatsachen aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln ergeben in vielen Fällen ein viel logischeres Bild, als man es aus den Mainstream-Medien kennt.


    Dieses Buch ist sehr verständlich geschrieben.


    Bereits das Zitat eingangs lässt auf die Intention / die Warnung dieses Buches schließen: „Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger Einzug in die Geschichtsbücher und Lehrpläne gefunden hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt wird, kann die Umerziehung als gelungen angesehen werden.“, S. 5.


    Sehr gut gefallen hat mir das Kapitel, in dem Hr. Wisnewski die Nachrichtenbilder zu dem angeblichen Giftgasangriff in Syrien sehr genau auseinander genommen bzw. analysiert hat.


    Sehr beunruhigend fand ich die Aussage, dass es Manipulationen bei Wikipedia gegeben haben soll.


    Und mal ein ganz anderes Thema griff der Autor auf, als er darüber philosophierte, dass Schüler allgemein zum Spendensammeln „benützt“ würden und so das eigentlich vorgegebene Ziel, nämlich die Förderung der sozialen Verantwortung, verloren gehe.


    Dem investigativen Journalismus des Autors sei Dank für die erkenntnisreiche und augenöffnende Lektüre sowie die vielen interessanten Aspekte zu den untersuchten Themen.


    Immer wieder dieses Nachspüren von Ungereimtheiten und das sich-nicht-Blenden-lassen von den angeblichen Wahrheiten, die in den Mainstream-Medien veröffentlicht werden, finde ich sehr lobenswert.


    Fazit: Absolut lesenswert!


  16. Cover des Buches Unter Staatsfeinden (ISBN: 9783868832396)
    Manuel Bauer

    Unter Staatsfeinden

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Unter Staatsfeinden
    Mein Leben im braunen Sumpf der Neonaziszene
    von Manuel Bauer


    Verlag: riva
    Seiten: 192
    Hardcover-Preis: 17,99 €

    Erscheinungsjahr: 2012
    ISBN: 978-3-86883-239-6

    Inhalt:

    Ein Aussteiger packt aus.

    Die Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle bringen immer mehr schockierende Wahrheiten über die deutsche Neonaziszene ans Licht. Manuel Bauer gehörte ihr lange Zeit sehr aktiv an.

    Doch wie wird ein unauffälliger, netter Junge aus einer intakten Familie zum radikalen Neonazi? Und wie ist es möglich, dass Terrorzellen im Untergrund so unbehelligt agieren können? Bauer beschreibt eindrucksvoll, wie er, ursprünglich völlig ideologiefrei, immer tiefer in die Neonaziszene abrutschte, bis er selbst eine paramilitärische Gruppe gründete, mit der er Kampfausbildungen absolvierte und Anschläge auf Ausländer plante. Nachdem er einmal im braunen Sog gefangen war, fielen schnell alle Hemmungen. Erst ein einschneidendes Erlebnis im Gefängnis brachte ihn dazu, über das Lügengebäude nachzudenken, das sein Leben geworden war.

    Nur mithilfe der Aussteigerorganisation EXIT-Deutschland ist es Manuel Bauer gelungen, die Szene zu verlassen. Heute widmet er sein Leben der Aufklärung und dem Kampf gegen rechts.

    Meine Zusammenfassung:

    Manuel Bauer erzählt von seinem Leben, wie er aufgewachsen ist, wie er mit der Neonaziszene in Kontakt gekommen ist und wie er letztendlich den Ausstieg schafte.

    Manuel ist in einem kleinen Ort in der ehemaligen DDR groß geworden. Er hatte eine schöne und zufriedene Kindheit und die Welt war einfach in Ordnung, bis die Mauer fiel. Dadurch veränderte sich vieles im Leben von den Menschen dort, auch in seinem. Als dann plötzlich die ersten Glatzen an seiner Schule auftauchten und immer mehr Jugendliche um sich scharten, kam auch Manuel mit ihnen in Kontakt. Der Abstieg in den braunen Sumpf hatte begonnen.

    Bauer erzählt von seiner Zeit als Neonazi, wie er immer mehr in die Szene einstieg und was das bedeutet. Er erzählt von den Gewalttaten, von Kampflagern und deren Finanzierung, von den Gruppentreffen und wie sein Denken zu der damaligen Zeit war.

    Nachdem er aufgrund einer schweren Straftat ins Gefängnis musste, bekam er dort Kontakt zu der Aussteigerorganisation EXIT-Deutschland. Er bekam einen Berater zugewiesen, der ihn öfter besuchen kam und auch schriftlich mit ihm Kontakt hielt. Dieser Berater stellte viele Fragen und brachte Manuel das erste mal richtig zum Nachdenken, über die Neonaziszene und seine Ansichten. Dadurch war der ersten Stein auf einen langem Weg zu seinem Ausstieg gelegt.

    Zum Buch:

    Das Buch ist aus der Sicht von Manuel Bauer geschrieben, also in der Ich-Perspektive. Obwohl man sich bei dem Thema vorstellen könnte, dass das Buch nicht so einfach zu lesen ist, ist dies nicht der Fall. Es lässt sich wirklich leicht lesen.

    Das Buch ist chronologisch geordnet und beginnt wirklich ganz am Anfang. Wie und wo Manuel Bauer geboren wurde und wie er aufwuchs bin hin zu seiner heutigen Arbeit und Gesinnung.

    Die Geschichte ist in viele kleinere Kapitel unterteilt, was ich zum lesen als sehr angenehm empfunden habe.

    In dem Buch wird wirklich nichts beschönigt und mit voller Brutalität erzählt. Allerdings bin ich sehr froh, dass im Buch nicht allzu viele Gewalttaten detailliert geschildert sind. Die paar detaillierteren, die vorkommen reichen definitiv aus um sich ein gute Bild machen zu können und um einem die Haar abstehen zu lassen. 

    Das Buch war sehr informativ, ehrlich und sehr erschütternd.


    Empathie, Skrupel, Nachdenken oder gar ein schlechtes Gewissen - all diese menschlichen Fähigkeiten waren aus meiner Welt verschwunden. SEITE 51

    Fazit:

    Es ist ein wirklich rundum gelungene Buch und jedem zu empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert.






    LG Franzi
  17. Cover des Buches Die Zelle (ISBN: 9783498020057)
    Christian Fuchs

    Die Zelle

     (1)
    Aktuelle Rezension von: hproentgen
    Anfang der Neunziger Jahre brennen Häuser, vor allem auf dem Boden der ehemaligen DDR, aber auch in Westdeutschland. Häuser, in den Ausländer oder Asylbewerber wohnen, sind die Ziele, es kommt zu zahlreichen Morden. Viele Jugendliche in der ehemaligen DDR wenden sich rechtsradikalen Gruppen zu. Darunter drei, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Bald gehen die Drei dazu über, Bomben zu bauen. Zunächst sind es Attrapen, die sie in Jena auslegen und an Zeitungen verschicken. 19998 hebt die Polizei ihre Bombenwerkstatt aus, doch die drei können fliehen und tauchen unter. Gesinnungsgenossen helfen ihnen mit Geld, Unterkunft, Pässen weiter. Die drei begnügen sich nicht mehr mit Attrapen, jetzt schießen sie und in Köln lassen sie eine Nagelbombe hochgehen. Ihre Opfer sind Türken, Griechen, alle die, die in ihrem Weltbild "unwertes Leben" sind und die Reinheit Deutschlands gefährden. Bis 2011 bringen sie neun Menschen um, die Morde werden zum Politikum, doch Polizei und Politik versichern unisono, dass es sich nicht um rechtsradikale Täter handele. Sie versteifen sich auf Bandenkriminalität. Dabei haben zwei Profiler unabhängig voneinander Täterprofile entwickelt, die den eigentlichen Tätern sehr nahe kommen. Doch was nicht sein kann, darf nicht sein und die Polizei verfolgt weiter die Spur organisierter Kriminalität, die Politker beklagen, dass die türkischen Gemeinden dichthalten würden und der Polizei nicht weiterhelfen würden. Dass sie nicht weiterhelfen konnten, weil die Täter gar nicht aus den türkischen Gemeinden kamen, auf diese Idee kamen sie nicht. Das Buch entwirft ein erschreckendes Bild brauner Hilfsgemeinschaften, viele Helfer haben Kontakte zur NPD oder sind dort Funktionäre. Die Opfer werden willkürlich ausgewählt, Bekennerschreiben wurden nicht verschickt, sie wollten Angst und Terror verbreiten und das gelang ihnen. Gut geschrieben folgt das Buch den Spuren der Täter bis zum bitteren Ende, versucht sie auch zu verstehen, selbst wenn das schwerfällt. Sie sind Menschen, keine Monster, aber genau das macht das Begreifen um so schwerer. Ebenso schwer fällt das Verstehen, warum sich Polizei und Politik so lange weigerten, die Spur des rechten Terrors zumindest als Möglichkeit in Betracht zu ziehen und stattdessen mit tödlicher Starrheit an ihren einmal gefassten Erklärungsmustern festhielten. Der Hintergrund der rechten Szene bleibt aber blaß, zwar erwähnen die Autoren ab und an politische Statements von CDU Politikern, aber diese bleiben kurze, nichtssagende Schnappschüsse, zur Erklärung können sie nicht dienen. Ein paar der Organisationen, in denen die drei Täter radikalisiert wurden, werden genannt, "Blood & Honour", der "Thüringer Heimatschutz" taucht auf, aber auch sie bleiben blass. Eine Beleuchtung des Hintergrunds fehlt, wie das zB Stefan Aust in seinem [[ASIN:3442469015 Der Baader-Meinhof-Komplex]] und andere Bücher geleistet haben. Aber die Ereignisse liegen noch nicht lange zurück, auf diesem Gebiet gibt es noch viel weniger Wissen als rund um die RAF. Überhaupt wäre der Vergleich mit der RAF spannend gewesen. Was ist ähnlich, was unterscheidet beide Terrorgruppen voneinander. Der rechte Terror ist ganz sicher ungerichteter, hemmungsloser, er will nicht einzelne Träger der Staatsmacht treffen, er will möglichst viele töten. Ähnlich ist bei beiden die Abschottung, die dazu führt, dass die Gruppe sich immer weiter radikalisiert, die eigenen Taten nicht mehr reflektiert, dass es nur noch um "die Tat" geht, die die Befreiung bringen wird. Fazit: Ein gutes, spannendes Buch über den rechten Terror, dem aber ein wenig Hintergrund fehlt. Leseprobe: http://www.amazon.de/gp/reader/3498020056/ref=sibdpkd#reader-link Homepage des Autors: http://www.christian-fuchs.org Die Zelle – rechter Terror in Deutschland, Sachbuch, Christian Fuchs, John Goetz, Rowohlt, 2012 ISBN-13: 978-3498020057, gebunden, 272 Seiten, Euro 14,95
  18. Cover des Buches Im weißen Kreis (ISBN: 9783832163877)
    Oliver Bottini

    Im weißen Kreis

     (41)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Louise Bonì, Hauptkommissarin der Kripo Freiburg, erhält von einer Informantin den Hinweis, dass ein Mann zwei Pistolen bei russischen Kriminellen gekauft habe. Besorgt geht Bonì der Sache nach, um ein mögliches Gewaltverbrechen zu verhindern. Bald findet sie den Eigentümer des Autos, mit dem der Käufer die Waffen abgeholt hat. Der besitzt für den fraglichen Abend jedoch ein wasserdichtes Alibi. Der Fahrer war ein anderer – Ricky Janisch, Neonazi und Mitglied der rechtsextremen "Brigade Südwest". Louise Bonì und ihr Team beginnen, Janisch zu observieren, und stoßen auf weitere Mittelsmänner, die alle der rechten Szene angehören. Je tiefer sie graben, desto erschreckender wird das Szenario: Haben sie es mit einem weitverzweigten Neonazi-Netzwerk zu tun? Und wie sollen sie ein Attentat verhindern, wenn ihr Gegner ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint und sie noch nicht einmal das Ziel kennen? Da stößt Louise auf das "perfekte Opfer". Aber vielleicht ist es schon zu spät …(amazon)

    Die letzten Bände um und mit Louise Boni habe ich vor längerer Zeit gelesen und so habe ich mich hier doch etwas schwer getan, sie „wieder zu erkennen“ und ihre Wandlung im Laufe der Zeit auch zu verstehen.

    Die anderen Figuren blieben leider seltsam blass für mich. Das liegt auch am Schreibstil des Autors; er erzählt wirklich nur das Nötigste und hält sich relativ kurz. 

    Zu der Geschichte – sie ist spannend, keine Frage, auch wenn es – für mich – einige Ungereimtheiten gegeben hat und auch wenn ich hier nicht alles glauben kann. In der Realität wäre sicher das eine oder andere nicht so….

    Auch der Schluss ist meiner Meinung nach typisch „Bottini“ mässig – nicht schlecht, aber irgendwie auch etwas unbefriedigend.


    Für "Neueinsteiger" ist es sicher besser, auch erst die Vorgängerbände zu lesen, vor allem um die Protagonistin besser zu verstehen und die vielen Personen und auch Handlungen, die aus der Vergangenheit resultieren, richtig zu ordnen zu können. 
  19. Cover des Buches Kreuzberg Blues (ISBN: 9783732418442)
    Wolfgang Schorlau

    Kreuzberg Blues

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Der Anfang: «Nachts,  wenn  er  nicht  gerade  die  Oranienstraße  raufläuft  oder  am Kotti abhängt, ist Kreuzberg für ihn auch nur ein Kaff. Und in Kreuzberg kennt Matze sich aus.

    Auch nachts.»

    Vor allem nachts.»


    Ein sehr feiner Krimi, der ein aktuelles politisches, gesellschaftliches Thema besetzt, ein kompakter Krimi-Plot um Gentrifizierung, temporeich erzählt. Der Stuttgarter Privatdetektiv Georg Dengler lässt sich von seiner Freundin Olga überreden, in Berlin zu ermitteln. Ihre Freundin Silke bat um Hilfe – denn ihre kleine Tochter Lena wurde von einer Ratte gebissen. Nur wie gelangte das Tier in die Wohnung? Im Treppenhaus wimmelt es plötzlich von Ratten. Klar, die Mieter dort müssen weichen, denn diese zwei Häuser sollen saniert werden und dann Besserverdienende vermietet werden. Die Mieter allerdings setzen sich zur Wehr. Kreuzberg, Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block Tür an Tür. Genau hier will Bauunternehmer Kröger seine zwei Häuser «entmieten», den Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dengler soll nun beweisen, dass der Vermieter die Raten hat aussetzen lassen. Irgendetwas stimmt mit diesen Ratten nicht! Olga recherchiert. Kröger streitet alles ab. Im Gegenteil, er gibt Dengler den Auftrag, für ihn zu arbeiten. Wegen der schlechten Presse will er selbst wissen, wer dahintersteckt, sagt er. Oder will er den Privatdetektiv instrumentalisieren? Dengler schlägt ein. Olga ist entsetzt! Dengler arbeitet für Dengler, also für die Gerechtigkeit. Wer immer das war, er wird es herausbekommen, auch wenn dabei sein Auftraggeber über die Klinge springen muss. Zumindest ist die Ermittlung finanziert. 


    «Wenn ich Krögers Angebot annehme und für ihn arbeite, bleibe ich in seiner Nähe. Ich habe Gelegenheit, ihm in die Karten zu schauen und herauszufinden, ob er für die Attacke auf die kleine Lena verantwortlich ist - oder nicht.»


    Schnell kommt Dengler dahinter, dass die Sache sich wesentlich komplexer gestaltet, als es den Anschein hat. Neben der Kröger Immobilien AG, scheint die Konkurrenz, die «Deutsche Eigentum», nicht zu schlafen, die seitens der amerikanischen Investoren, dem «Kapitalfonds Blackhill» unter Druck gesetzt wird: Rendite, Rendite ... Was haben die mit dem Fall zu tun? Im Verborgenen agiert die Organisation Fuhrmann, die völlig andere Interessen im Sinn hat. 


    «Das heißt, es ist die öffentliche Hand, die die Wohnungen verschleudert hat. Nicht an die Leute die dort wohnen, sondern an Hedgefonds, die jetzt so viel aus den Wohnungen rauspressen wie sie können.»


    Wolfgang Schorlau flechtet in einen spannenden Krimi Fakten hinein. Seit 2008 sind die Mieten «in Hamburg 49 Prozent, in Köln 30 Prozent, in Frankfurt 42 Prozent, in Stuttgart 38 Prozent, in München 61 Prozent - und in Berlin um sagenhafte 104 Prozent» gestiegen. Die Zusammenhänge der Mietsteigerung wird nebenbei erklärt, das Für und Wider eines Mietendeckels oder einer Enteignung durch den Staat diskutiert. Kluge Gedanken zum Kapitalismus fließen ein. Beauftragte Kriminelle, die Mieter verschrecken sollen, eine rechte Gruppe, die eine linke Politik verhindern will, temporeich schreitet der Krimi voran. Olga ermittelt wieder auf ihre eigene Weise und Dengler landet das ein oder andere Mal in der Sackgasse. Die ersten Corona-Meldungen fließen ein – irgendwas da in China, das immer näher rückt, bis es ankommt. Ein strukturierten, spannender Krimi. An manchen Stellen wäre weniger mehr gewesen. Gentrifizierung ist ein allumfassendes Thema – warum also zusätzlich die rechte Szene, Impfgegner usw. oben draufpacken? Die Namen und Beschreibungen von Personen sind plakativ – erfunden – aber man weiß ziemlich genau, wer sich in der Realität dahinter versteckt; bei «Kapitalfond Blackhill» usw. klingelt es, auch bei mancher Personenbeschreibung. Realität – das macht den Krimi schaurig. Eine Menge Humor ist beigefügt als Sahnehäubchen. Klasse geschrieben, gute Dialoge, Konstruktion nach Drehbuchschnitt, fein recherchiert bis ins Detail. Ein gut aufgebauter Plot, stimmig, Charaktere auf den Punkt gebracht. Ein politischer Krimi der Extraklasse, auch wenn das Ganze an manchen Stellen etwas überladen wirkt. Kapitalgesellschaften haben sich festgebissen am deutschen Wohnungsmarkt und unterwandern die Mietpreise durch Gentrifizierung. Was könnte der Ausweg sein? Ein paar gute Überlegungen werden Dengler hier präsentiert.


    Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den zehn Dengler-Krimis »Die blaue Liste«, »Das dunkle Schweigen«, »Fremde Wasser«, »Brennende Kälte«, »Das München-Komplott«, »Die letzte Flucht«, »Am zwölften Tag«, »Die schützende Hand«, »Der große Plan« und »Kreuzberg Blues« hat er die Romane »Sommer am Bosporus« und »Rebellen« veröffentlicht. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis, 2012 und 2014 mit dem Stuttgarter Krimipreis sowie 2019 mit dem Stuttgarter Ebner Stolz Wirtschaftskrimipreis ausgezeichnet.


    https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/kreuzberg-blues-denglers-zehnter-fall.html

  20. Cover des Buches Wolfsspinne (ISBN: 9783499271854)
    Horst Eckert

    Wolfsspinne

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Lillith54w

    Ich weiß, warum ich lange gezögert habe, diesen Krimi von Horst Eckert anzupacken, obwohl ich alles von ihm bislang mit großer Freude gelesen habe. Aber dieses Buch ist anders. Düster, erschreckend und verstörend, auch empfand ich es als deutlich brutaler gegenüber den Vorgängerbänden...

    Horst Eckert spielt das Gedankenspiel, dass beim NSU von Anfang bis Ende ein V-Mann mit dabei war und lässt diesen V-Mann weiterhin agieren. Ronny ist eine tragische Figur - ehemaliger Neonazi aus den neuen Bundesländern will er doch endlich auf der richtigen Seite stehen und fängt nach der Wende bei der Polizei an. Doch wird er bald vom Verfassungschutz als V-Mann in die rechte Szene geschickt, weil er sich dort eben am besten auskennt. Dann soll er angeblich bei einer Imbisskette auf Hinweise nach Drogen suchen, wieder verdeckt tätig.
    Ein Mord an einer Promi-Wirtin, Drogen - und geplante Anschläge von rechts, alles hängt irgendwie zusammen und bald wissen weder der Ermittler Vincent Veih noch der arme Ronny, wer Feind und wer Freund ist. Was ich ein wenig dick aufgetragen fand: Ronny ist auch noch ein Cousin des Ermittlers.

    Vincent hat während der Ermittlungen noch ein persönliches Problem: Bei einer Anti-Pegida-Demo wird er von einem Gegner attackiert, aber auf den Beweisbildern sieht es aus, als wäre er der Angreifer. Das wirft kein gutes Licht auf die Polizei. Dieser Erzählstrang hat mir nicht so gut gefallen, denn in der Realität sehe ich oft entgegengesetzte Bilder: Fotos von Polizisten, die angeblich bei Demos gegen links zu hart durchgreifen. Daher hatte ich mitunter den Eindruck, der Autor litte unter Verfolgungswahn - von rechts.
    Der Gesamtplot ist aber gut und sehr spannend bis zum tragischen Ende. Das Buch hat mich ratlos und wütend zurückgelassen, denn man kann nicht umhin, an den staatlichen Institutionen - Verfassungsschutz, Geheimdienst - und ihren Einmischungen in alles und jedes zu zweifeln, ja zu verzweifeln.

    Horst Eckert hat hier ein zum Zeitpunkt des Entstehens brandaktuelles, spannendes Szenario entworfen und wie immer den Finger auf die Wunden gelegt. Auch wenn mich das Buch unbehaglich zurücklässt, so ist es doch wieder brillant geschrieben und durchdacht. Somit - natürlich - 5*.







  21. Cover des Buches Saal 101 (ISBN: 9783844539387)
  22. Cover des Buches Im Kopf von Beate Zschäpe oder Tee mit Schuss: Eine Ménage à trois (ISBN: 9783847682738)
    Mario Krüger

    Im Kopf von Beate Zschäpe oder Tee mit Schuss: Eine Ménage à trois

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Schoneburg
    Mario Krügers Dialogroman ist ein analytischer und gut recherchierter Einblick in die Figur der Beate Zschäpe, während sie in der JVA München sitzt. Der Autor lässt den Leser durch verschiedene Gespräche tief in ihre Psyche und in ihr vergangenes Leben blicken.
    In verschiedenen Dialogen wird die Frage nach dem Grund des Terrorismus gestellt. In der Einzelhaft erscheint ihr der Geist Böhnhardts, dazu verdammt, sinn- und ziellos umherzuwandeln. Zschäpe sieht sich darüber hinaus mit weiteren Figuren konfrontiert, die ihr zureden oder mit denen sie heftig argumentiert, auch ihrer Mutter und ihrer Großmutter. Auch die Opfer bekommen eine Stimme und berichten von ihrem Schicksal.

    Ein psychologisch fundierter Dialogroman, der teilweise einem inneren Monolog ähnelt. Die Figuren der Opfer und Täter verleihen Beate Zschäpe neue und unerwartete Facetten. Anders als in den Medien erscheint sie hier als vielschichtige Person mit Wünschen und Träumen sowie einer Vergangenheit, die sie zu der gemacht hat, die sie heute ist.

    Absolut empfehlenswert, wenn man sich mit dem NSU-Skandal auseinandersetzen will und an dessen Hintergründen interessiert ist.
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