Bücher mit dem Tag "obama"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "obama" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Ein verheißenes Land (ISBN: 9783328600626)
    Barack Obama

    Ein verheißenes Land

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Hawk898

    Zuerst etwas abgeschreckt über die fast 1000 Seiten Biographie Obamas, hat mich diese innerhalb kürzester Zeit in ihren Bann gezogen. Sie ließt sich sehr flüssig und der Autor wechselt gekonnt zwischen Nebengeschichten seines politischen Aufstiegs aus jüngeren Jahren, Erlebnissen aus Familie und Privatleben sowie aktuellen politischen Geschehnissen. Immer wieder macht er deutlich wie die "Rassenspaltung" vor allem zwischen Schwarz und Weiss in Amerika anscheinend immer noch allgegenwärtig ist, wobei er dies als eines der nach wie vor größten Herausforderungen des Landes betrachtet. Von seinen eigenen Erfahrungen als farbiger Anwärter auf höhere politische Ämter und die Steine die ihm hier in den Weg gelegt wurden hin zu der Euphorie eines ganzen Landes für sein "yes, we can", beschreibt er bildgewaltig seinen Werdegang. 

    Beginnend mit seinem ersten Job als "Community-Mitarbeier" der sich um die Anliegen einzelner Gemeindemitglieder kümmerte, hin zu seinen sehr viel weitreichenderen Aufgaben als Präsident und sein Ziel das Land sozial gerechter zu gestalten: Es soll eine Gesundheitsversorgung für jedermann sichergestellt werden, Guantanamo Bay soll geschlossen werden, die Soldaten aus dem Irak sollen abgezogen werden und Afghanistan irgendwie befriedet und demokratisiert werden. Alle seine Anliegen versucht er irgendwie, wenn auch oft nur in Ansätzen, umzusetzen, wobei er oft auf erbitterten Widerstand aus Senat und Kongress trifft. Einzelne Projekte und Gesetzesänderungen können nicht umgesetzt werden weil die Stimme eines einzelnen Abgeordneten, wie dem Gouverneur eine bestimmten Staates, fehlen. Alles in allem ein hochinteressantes und nach wie vor brand aktuelles Buch, das meine volle Leseempfehlung bekommt. 

  2. Cover des Buches Ein amerikanischer Traum (ISBN: 9783446233676)
    Barack Obama

    Ein amerikanischer Traum

     (82)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    In diesem wunderbaren Buch beschreibt Obama, wie er aufgewachsen ist und man erfährt viel über seine Familie und seine Wurzeln. Da mich dieser Mann und seine private Denkweise schon immer interessiert haben, fand ich das Buch sehr informativ. In meinem Hawaii Urlaub 2022 bin ich ein paar kleinen Spuren, die ich dem Buch entnehmen konnte, gefolgt. Ich muss sagen, seine private Weltansicht gefällt mir und passt zu den Thesen, wie ich die Welt sehe. Ein sympathischer Mann, der sehr gerne noch länger hätte Präsident sein dürfen! Vielleicht wäre uns Trump dann erspart geblieben! 

  3. Cover des Buches Hoffnung wagen (ISBN: 9783442159543)
    Barack Obama

    Hoffnung wagen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Nachdem ich seine Familiengeschichte und seine private Denkweise kennen gelernt hatte, interessierte mich, wie er die Welt politisch betrachtet. Hierbei konnte mir dieses Buch sehr weiterhelfen. Und ich stellte fest, dass er meine eigenen, politischen Ansichten tatsächlich zu 98% teilt! Das muss ein Politiker auch erst mal schaffen! Er hat Empathie und hat während seiner Präsidentschaft stets versucht, alles nach bestem Wissen und Gewissen zu handhaben, obwohl er es beiweitem nicht leicht hatte! Klare Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Heartland (ISBN: 9783257603729)
    Joey Goebel

    Heartland

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eigentlich hat Blue Gene schon lange keinen Kontakt mehr mit seiner Familie. Wie zufällig bekommt er aber Besuch von seiner Mutter während seiner Arbeit auf einem Flohmarkt. Sie bittet ihn doch wieder heim zu kommen und man könne doch alles besprechen, klären, regeln. Er lässt sich darauf ein und findet sich plötzlich in einem Wahlkampf wieder, denn sein Bruder John will Senator werden. Blue Gene mag ihn eigentlich und unterstützt ihn und der Wahlkampf findet auch daheim statt und die Familie führt ihre eigenen Kriege und Wahlkämpfe um Zuneigung und Vertrauen. Dann eines Tages findet Blue Gene etwas heraus und damit könnte er alles kippen was aufgebaut wurde und für den Wahlkampf könnte dies alles verherende Folgen haben.

    Ich mag die Bücher von Joey Goebel nicht, aber probiere es doch immer wieder. Heartland startet eigentlich stark und zum ersten mal fühlte ich was bei einem Goebel Buch, aber dann verfällt er wieder in einen belanglosen Erzählstil und vieles wirkt so aufgesetzt und mit der Ansage geschrieben „ich werde jetzt provozieren und ich werde mal ganz anders sin.“ Leider, denn dadurch wird es langweilig, manchmal sogar billig und die sehr gut eingeführten Figuren verlieren ihr Gesicht und es ist einem eigentlich egal was passiert. Das war wieder einmal nix.

  5. Cover des Buches Fire and Fury: Inside the Trump White House (ISBN: 9781250158062)
    Michael Wolff

    Fire and Fury: Inside the Trump White House

     (9)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Es ist das Enthüllungsbuch, das die Präsidentschaft von Donald Trump erschüttert: Michael Wolffs "Feuer und Zorn" ist ein eindrucksvolles Sittengemälde der amerikanischen Politik unter Trump. Im Mittelpunkt ein Präsident, den seine Mitarbeiter wie ein kleines Kind behandeln, und der umgeben ist von Inkompetenz, Intrigen und Verrat. 

    Der Bestseller-Autor Wolff beschreibt das Chaos, das in den ersten Monaten im Weißen Haus geherrscht hat, er enthüllt, wie nah die Russland-Verbindung an Trump herangerückt ist und wie es zum Rauswurf des FBI-Chefs Comey kam. Und er liefert erstaunliche Details über das Privatleben dieses Präsidenten. 

    Über zweihundert Interviews hat Wolff mit den engsten Mitarbeitern des US-Präsidenten geführt, darunter auch der ehemalige Chef-Berater Stephen Bannon: Noch nie ist es einem Journalisten gelungen, das Geschehen im Weißen Haus so genau nachzuzeichnen. Herausgekommen ist das einzigartige Porträt eines Präsidenten, der selbst nie damit gerechnet hat, die Wahl zu gewinnen.
    Inhaltsangabe auf amazon

    Ich hatte mir das englische Originalbuch gleich kurz nach Erscheinen runtergeladen. Mein englisch ist ok, aber viele Kleinigkeiten entgehen mir dann doch. So habe ich mir das Hörbuvh noch zusätzlich bei audible runtergeladen, als es dann auf deutsch rauskam. Das habe ich mir dann mit Genuß angehört und mich gefreut, wie viel ich vom Original verstanden habe. Aber, wie schon gesagt, so manche sprachliche Finesse bleibt mir dann doch verborgeb.
    Zum Inhalt selbst -Man schwankt ständig zwischen Horror und lautem Loslachen.
    Man ist einfach nur entsetzt, dass man fast alles glaubt und sich sehr gut vorstellen kann, wie es in einem Weißen Haus unter Trumps Regierung zugehen mag. Mit den ganzen Grabenkämpfen und Scharmützeln.
    Wenn auch nur 20% stimmen, dann kann einem echt Angst und Bange werden.

    Obwohl, das war es mir auch schon ab dem Moment, als ich von seinem Wahlsieg erfahren habe. Denn bis dahin war es für mich komplett ausgeschlossen, dass ihn wirklich ernsthaft irgebdjemand wählen könnte.
    Aber, nach dem Buch weiß ich nun, es ging selbst dem Trump-Wahlkampf-Team nicht anders...unglaublich.
    Das ist übrigens das Wort, das man gefühlt alles 30 Sekunden denkt...mindestens, wenn nicht öfter...
    Gerade erst hat Trump ja mal wieder bewiesen, wie er tickt, so dass es normal denkenden Menschen gruselt - Lehrer bewaffnen um das nächste Schul-Massaker zu verhindern???Sag ich ja - einfach unglaublich...kopfschüttel
  6. Cover des Buches BECOMING (ISBN: 9783844531213)
    Michelle Obama

    BECOMING

     (36)
    Aktuelle Rezension von: simone_richter

    Michelle Obama erzählt in „Becoming“ von ihrer Kindheit in Chicago bis hin zu den letzten Tagen im Weißen Haus. Michelle Robinson wuchs unter ärmlichen Bedingungen in der South Side in Chicago auf. Ihr Vater arbeitete ohne Fehltage, selbst nachdem er wegen Multipler Sklerose schwerkrank wurde. Michelle war eine ehrgeizige, fleißige, begabte Schülerin und ging nach der Schule, wie ihr älterer Bruder Craig, an die berühmte Princeton Universität. Auf diese gingen kaum weibliche und farbige Studenten. Sie studiert Jura in Harvard und bekommt eine angesehene Stelle in einer Anwaltsfirma. Dort ist sie die Mentorin von Barack Obama, den sie später heiratet. Sie bekommen zwei Töchter, ihr Mann engagiert sich politisch und im Wahlkampf, bis er schließlich Präsident wird. Sie schildert ihr Familienleben im Weißen Haus und was die Familie dafür tat, um ein möglichst normales Leben zu führen. Als First Lady war es ihr wichtig, Kinder und Jugendliche zu stärken, gerade die Minderheiten und unterprivilegierten Schichten. Außerdem rockt die Frau, wie man auch im Youtube-Video mit James Corden in Carpool Karaoke nachschauen kann. Als erste afroamerikanische Frau war Michelle Obama die First Lady der USA und es war alles andere als leicht. Sie hat es aber geschafft, trotz alles Glamours an der Seite des amerikanischen Präsidenten ihre kritische Distanz zur Politik zu bewahren. „Becoming“ spiegelt ihre Intelligenz, ihren Humor und Selbstkritik. Sie blieb ihren Werten treu.

    Das Buch hat es schon mit 600 Seiten in sich, ich habe das deutsche Hörbuch mit knapp 20 Stunden Hörzeit erworben. Im amerikanischen nochmal interessanter, weil von Michelle Obama persönlich gelesen. Eine starke Frau, die hier ihre private und menschliche Seite zeigt und das auf lockere Art, als ob sie mit einem auf dem Sofa sitzt. Allerdings ist das Buch nicht ab 13 Jahren empfehlenswert, wie es der deutsche Verlag empfiehlt. Dafür ist das Buch für Teens einfach zu dick und langatmig.

  7. Cover des Buches Der Raum, in dem alles geschah (ISBN: 9783742316950)
    John Bolton

    Der Raum, in dem alles geschah

     (12)
    Aktuelle Rezension von: monerl

    (3,5 Sterne)

    Meine Meinung
    Der Autor ist kein Unbekannter auf der amerikanischen Politikbühne. Wenn man sich seinen Lebenslauf und all die Ämter anschaut, die er schon inne hatte, wird einem schwindelig. Dabei fällt eines auf, John Bolton ist Republikaner durch und durch! Er teilt zum Großteil dieselben konservativen Werte mit Donald Trump. Oftmals hat er sogar noch strengere und konservativere Vorstellungen / Einstellungen, insbesondere zu den Themen Krieg, Beziehungen zum Iran usw. Meiner Meinung nach ist er ebenso wenig ein besonders offener und menschenfreundlicher Zeitgenosse, wenn man ihn mit Trump vergleicht.

    Wenn man sich mit der Person John Bolton und seinem Hintergrund etwas intensiver beschäftigt, kann man seine Aussagen und Intentionen im Buch besser einordnen und verstehen.

    Wir erfahren, wie der Autor ins Team des damals neu gewählten amerikanischen Präsidenten gekommen ist. Der Weg war nicht unbedingt gradlinig, wie man der damaligen Berichterstattung entnehmen kann.

    Bolton erzählt recht ausführlich wie Politik mit und unter Trump gemacht wird und es ist irgendwie genau so, wie man es sich gedacht hat hat: Von eine bestimmten Riege in seinem Umfeld fühlt er sich bevormundet, mit dem anderen Teil gibt es Besprechungen und Absprachen, die er wieder in Eigenregie teilweise nach Lust und Laune zunichte macht und seine Um-Entscheidung per Twitter für alle verteilt. Jeder neue Tag ist für die Regierungsmitglieder eine Art Überraschungsei. Wenn sie aufwachen, schauen sie Nachrichten und in Twitter, um zu sehen, ob Donald nicht etwas furchtbares fabriziert hat.

    Nach all diesen Seiten wird deutlich, dass der Autor ebenso von sich überzeugt ist, wie wir es von Trump kennen. Bolton ist sehr von sich überzeugt, von seiner Intelligenz und seinem strategischen Können. Aus dieser Sicht war es deshalb sehr interessant als auch sehr beängstigend zu lesen, wie mit den heißen Themen Beziehungen zu China und Russland, Umgang mit dem Iran, der damalige Konflikt in Venezuela, Verhandlungen mit Nordkorea usw. umgegangen wurde und wer wie wann etwas zu sagen hatte.

    Die Quintessenz dessen, die alle, die sich für Politik interessieren, schon geahnt haben, bekommen hier von John Bolton bestätigt: Donald Trump geht es nur um ihn selbst. Er versucht sich gut dastehen zu lassen, wie auch seine Familie. Bringt ein “Deal” ihn oder seine Familienmitglieder positiv ins Rampenlicht, war das Geschäft erfolgreich. Alles andere an Politik interessiert ihn nicht. Er hat kein echtes historischen Wissen und auch keine Ahnung von Geografie. Weltpolitische Abhängigkeiten begreift er ohne intensives Briefing kaum. Sein Verhandlungsgeschick ist begrenzt und man kann sogar dankbar sein, dass er manchmal so unenschlossen und sprunghaft handelt und entscheidet, denn das brachte es mit sich, dass unter Trump kaum Kriege geführt wurden. Wäre es nämlich nach Bolton gegangen, hätte es mindestens einen Krieg, nämlich mit dem Iran, gegeben, wie man seinen Worten im Buch entehmen kann.

    Fazit

    Ein Buch, von dem ich mir mehr versprochen hatte. Dennoch ist es nicht umsonst gewesen, sich durch all die Seiten zu lesen. Eine Qual war es nicht, keineswegs. Es war eher sehr beängstigend, wie ein absolut unfähiger Mann sich dennoch so lange auf dem Präsidentenstuhl halten konnte. Was noch schlimmer ist, alle wissen es, alle leiden mit und unter ihm und dennoch lassen sie es weiter zu, dass so jemand das einst bewundernswerte Land zerstört.

  8. Cover des Buches Yes, we can (ISBN: 9783492052986)
    Michael Moore

    Yes, we can

     (20)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Ich habe in diesem Buch einiges über das amerikanische Wahlsystem erfahren. Jeder, der sich kritisch mit der amerikanischen Politik auseinandersetzen möchte, sollte dieses Buch zur Hand nehmen. Der etwas eigenwillige schwarze Humor mag nicht jedem gefallen, aber es regt zum Nachdenken an und vor allen Dingen jetzt, wo man die Entwicklungen der derzeitigen Regierung bereits sehen kann.... vermutlich wird ein weiteres Buch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
  9. Cover des Buches Allein unter Doppel-Whoppern (ISBN: 9783548281698)
    Reymer Klüver

    Allein unter Doppel-Whoppern

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Schaefche85

    Reymer Klüver ist mit seiner Familie nach Washington ausgewandert, um von dort für die Zeitung, für die er arbeitet, als Auslandskorrespondent tätig zu sein. Der Umzug ist für seine Familie ein großes Abenteuer. Die Eltern waren zwar schon mal in den USA, aber die drei Kinder (6-13 Jahre alt) kennen das Land bisher noch nicht, freuen sich aber schon. Klar, schließlich klingt bei den USA auch heute noch was von Abenteuer und Entdeckung mit - außerdem ist es ein Land, das man einfach aus vielen Filmen und Serien kennt. Und so richtet sich Familie Klüver ein, zwischen Fertiggerichten, McDonalds und dem Warten auf die Möbel...

    Jedes Kapitel befasst sich mit einem eigenen Bereich des Lebens in den USA. Ob es um Geschichte und Kultur geht, darum, dass Amerikaner selten etwas selbst kochen oder darum, was an Halloween alles los ist - für alles gibt es ein Kapitel und jedes ist spannend zu lesen. Dazu kommt, dass es nicht ein Einzelner ist, der die Staaten erkundet, sondern eine Familie, in der natürlich jedes Mitglied zu jedem Thema eine eigene Meinung hat - und sei es, dass Reymer mit seinem Interesse an der Kultur allein da steht.

    Ich finde die Bücher, die im Ullstein-Verlag von Menschen, die mindestens eine Zeit lang im Ausland gelebt haben und von ihren Erfahrungen berichten, eine tolle Ergänzung zu Reiseführern, weil man so viel erfährt, was hinter manchen Sitten und Gebräuchen steckt, wo evtl. Stolperfallen sind und was man dringend tun/probieren sollte. Dieses Buch habe ich während eines New York-Urlaubs gelesen und fand manches ziemlich aufschlussreich...

    Den halben Stern Abzug gibt es dafür, dass ich gerne noch mehr gelesen hätte und z.B. das Thema "Weihnachten" leider nicht stattfand. Vielleicht gibt es aber auch irgendwann einen Nachfolgeband, in dem das nachgeholt wird?!

    Fazit: Sowohl für daheim als auch im Urlaub sehr zu empfehlen!

  10. Cover des Buches Unser Jahrhundert (ISBN: 9783570551240)
    Helmut Schmidt

    Unser Jahrhundert

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Marcus_Krug
    Zwei betagte Persönlichkeiten reden über „Unser Jahrhundert“. Das ist zum einen der Historiker und Experte in deutscher Geschichte Fritz Stern (Jahrgang 1926) und zum anderen der omnipräsente Altkanzler Helmut Schmidt (Jahrgang 1918). Schon allein die Geburtsjahre lassen darauf schließen, dass beide etwas zu erzählen haben. Inhaltlich das Gesprächsbuch zu erfassen, soll im Rahmen dieser Besprechung nicht Sinn und Zweck sein. Nur soviel, sämtliche Ereignisse und Personen, die sich zwischen dem 19. Jahrhundert und dem angehenden 21. Jahrhundert zugetragen haben oder lebten, werden hier mehr oder weniger intensive zum Thema des Gespräches gemacht. Das Gespräch (bzw. die Gespräche) zwischen den oben genannten Personen fand an drei Tagen, jeweils vor- und nachmittags statt – analog ist auch das Buch gegliedert. Den roten Faden des Buches geben lediglich einige Fragen vor, an denen sich die Gesprächspartner lose orientieren. Da man aus Gründen der Authentizität das Gespräch nicht in thematische Schubladen presste, liest sich das ganze Buch sehr spannend, ungezwungen und erfrischend. Will sagen, man merkt dem Gespräch an, wie es sich durch Schmidts und Sterns Gedanken entwickelt, indem der eine auf das Gesagte des anderen unmittelbar reagiert. Von Zeit zu Zeit – wenn das Thema zum Abschweifen einlud – erinnern sich Stern und Schmidt immer wieder gegenseitig daran, dass sie doch noch andere Fragen hätte, die einer Diskussion bedürfen und man kehrt zum eigentlichen Thema zurück. Gerade dieses Ausufernde und Improvisierte macht den Reiz der Lektüre aus. Auch die geistreichen Kommentare und durchaus den ein oder anderen Sachverhalt erhellenden Anekdoten tragen ihren Teil zum Gelingen dieses Gesprächsbuches bei. Es liefert genügend Stoff zum Nachdenken und Staunen und die Lektüre ist inspirierend und bereichernd. Das Buch ist vor allem eines, eine Aufzeichnung des Gespräches zweier erfahrender Persönlichkeiten. Es ersetzt keinesfalls ein Geschichtsbuch. Jedoch wünschte ich mir an der einen oder anderen Stelle schon eine weitere Ausführung, denn manche Erklärungen sind aufgrund des Hintergrundwissens von Stern und Schmidt doch äußerst knapp. In diesen Fällen wäre eine Fußnote sehr willkommen gewesen. Obwohl hier zwei zumindest gebürtige Europäer über ihre Erlebnisse und Erfahrungen sprechen, ist mir persönlich das Gespräch zu Amerika-lastig geraten. Auch ist mir negativ aufgefallen, dass Altkanzler Schmidt des öfteren Herrn Stern ins Wort fällt und das Thema „für sich nutzt“. Aber das mag an meiner ambivalenten Haltung gegenüber Herrn Schmidt liegen. Einerseits hat er einiges zusagen (verglichen mit der historische Ahnungslosigkeit kontemporärer Politiker), aber andererseits wird er von den Medien als allwissendes Orakel überstrapaziert, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass er sich in dieser Rolle mehr als gefällt. Nichtsdestotrotz ein sehr bereicherndes und inspirierendes Buch!
  11. Cover des Buches Die Welt aus den Fugen (ISBN: 9783548375274)
    Peter Scholl-Latour

    Die Welt aus den Fugen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Spätestens seit den auf die New Yorker Twin Towers am 11. September 2001 verübten Anschlägen und dem sich daran anschließenden von den USA angeführten internationalen Kampf gegen den Terror verbunden mit einem beispiellosen Generalverdacht gegen alle Muslime und den Islam insgesamt, scheint es, dass die Welt , wie wir sie bisher kannten, völlig aus den Fugen geraten ist. Doch nicht nur das: seit dem Kollaps der Lehman Bank im Jahr 2008 beherrscht eine Finanzkrise vor allem die europäische Politik, deren Krisenmanagement sie über Jahre zu keiner wirklich erkennbaren eigenständigen Außenpolitik mehr finden ließ. Überall auf der Welt scheinen Krisen und unstabile Verhältnisse zu herrschen. In Schwarzafrika, in Lateinamerika, in Arabien und im Nahen Osten – überall drohen unheilvolle Szenarien. Szenarien, die im Zeitalter der Globalisierung nicht auf die jeweilige Region beschränkt bleiben werden, sondern dramatische Folgen für alle haben werden. Schon in seinen letzten Büchern hat sich der mittlerweile 88-jährige Journalist Peter Scholl-Latour nicht nur als ein profunder Kenner und Analyst insbesondere der arabischen Welt erwiesen, sondern auch seine Einschätzungen zu Entwicklungen in anderen Teilen der Welt haben den Lesern seiner Bücher Vorgänge erklärt, die sie in der normalen Presse und erst recht in den TV-Nachrichten so nie finden würden. Auch sein neues Buch leistet dies in bemerkenswerter Weise. Bis auf wenige Ausnahme sind seine chronologisch geordneten Texte unter dem Titel „Notabene“ zwischen 2008 und 2012 als Kolumnen in der Schweizer Illustrierten erschienen. Eingeleitet hat er sein Buch mit einer etwa einhundert Seiten langen sehr informativen Einführung in die gegenwärtigen Situation einer „Welt aus den Fugen“, die er im Sommer 2012 in Ulan Bator geschrieben hat und in der nicht nur deswegen der asiatischen Region besonderen Raum gibt. Am Ende des lesenswerten Buches sind einige Interviews mit Peter Scholl-Latour abgedruckt, aus denen man etliches über seinen Lebenslauf und seine grundsätzliche politische Einstellung erfahren kann. Seine lange Erfahrung hat ihn gelehrt, skeptisch zu sein. So sagt er am Ende auf die Frage, ob er glaube, dass die Menschheit jemals von der Politik der Kriege wegkomme: „So wie es im Moment aussieht, leider nicht. Die deutsche Sicht der Dinge ist dadurch getrübt, dass das Land im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Welt sechzig Jahre Frieden hinter sich hat. Deshalb meint man hier, dass Frieden der normale Zustand der Menschheit sei. Aber ich glaube, dass der normale Zustand leider die kriegerische Auseinandersetzung ist.“ Ob das wirklich so bleiben muss?
  12. Cover des Buches Amerikas Kreuzzüge (ISBN: 9783570550014)
    Claus Kleber

    Amerikas Kreuzzüge

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Sehr informativ und scharf kritisierend, aber mit Liebe zu Amerika.
  13. Cover des Buches Obama's Wars (ISBN: 9781439172506)
  14. Cover des Buches Die den Sturm ernten (ISBN: 9783406707803)
    Michael Lüders

    Die den Sturm ernten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Buecherbaerchen

    Lüders liefert einen unangenehmen und ungeschminkten Überblick über die Vorgänge in Syrien. Vor allem die Rolle der "westlichen Welt" in Syrien und anderen arabischen Ländern wird näher beleuchtet. Lüders zeigt, wie die USA und ihre Verbündeten die Lage oftmals falsch einschätzen, weil sie Region und Leute unzureichend kennen und die Region dann in's Chaos stürzen, ohne die Konsequenzen zu tragen. Dabei verfällt Lüders nicht in plumpen Antiamerikanismus, sondern zeigt auf, wo Interessen der USA dazu führen, dass diese politisch und militärisch Intervenieren. Er beruft sich dabei auf offizielle Dokumente und Vorgänge. Die Fehleinschätzungen der USA und der westlichen Welt in Syrien waren und sind kein Geheimnis, aber durch Lüders gut und kompakt aufgearbeitet. 

    Das Buch ist gut in einigen Stunden zu lesen und kann als erster Einblick in die Thematik dienen. Die Rolle Moskaus und anderer Partnerländer Syriens werden am Rande angeschnitten, aber nicht umfänglich vertieft. 

  15. Cover des Buches The Unwinding (ISBN: 9780571251292)
    George Packer

    The Unwinding

     (4)
    Aktuelle Rezension von: TinaGer

    You have all these Internet companies over the past decade, and the people who run them seem sort of autistic, these mild cases of Asperger's seem to be quite rampant, there's no need for sales, the companies themselves are weirdly nonsocial in nature. Google is sort of the archetype. But in a society where things are not great and a lot of stuff is fairly dysfunctional, that may actually be where you can add the most value. We have this messy real world where things are incredibly difficult and broken, and there are crazy politics, and it's hard to get good people elected, the system doesn't quite work. And then there is this alternative virtual world in which there's no stuff, it's all zeros and ones on a computer, you can reprogram it, you can make the computer do anything you want it to. Maybe that is the best way you can actually help things in this country. (P 384)

    Packer quoted Peter Thiel, who is a German-American billionaire entrepreneur and venture capitalist. He is a co-founder of PayPal, Palantir Technologies and Founders Fund. Thiel is one of the many protagonists Packer used to tell a gripping story on how America is going down. It's going down because of it's it's values, it's moral and it's obscure sense of equality. Even President Obama seemed to have believed that there wasn't much to be done about decline than manage it. (P 385) America is in a deadly race between politics and technology (P 387)  that leaves no space or freedom to it's people and I have no idea how that can ever be fixed but I know, that capitalism isn't the answer.

  16. Cover des Buches Traffic: Genius, Rivalry, and Delusion in the Billion-Dollar Race to Go Viral (ISBN: B0BBPRRXYF)
  17. Cover des Buches Good Morning, Mr. President! (ISBN: 9783499633522)
    Beck Dorey-Stein

    Good Morning, Mr. President!

     (39)
    Aktuelle Rezension von: valls

    Vorab möchte ich sagen, dass ich eigentlich 3,5 Sterne geben wollte, dies aber nicht möglich ist.

    Das Buch "Good Morning, Mr. President" von der Englisch-Absolventin und ehemaligen Lehrerin Beck Dorey-Stein fing sehr vielversprechend an: Beck geht mit ihren College-Freundinnen nach Washington D.C., um einen Job als Lehrerin an einer angesehenen Privatschule anzunehmen, allerdings will sie eigentlich nur für kurze Zeit dort bleiben. Doch sie hat die Rechnung ohne die Liebe gemacht: Auf einer Party verliebt sie sich in Sam, einen kalifornischen Politikenthusiasten, dessen Leidenschaft es ist, bei Wahlkämpfen zu helfen. Beck selbst ist nicht wirklich politisch und zudem bald darauf arbeitslos. Während sie also entgegen ihrer Planung doch in D.C. bleibt, um bei Sam zu sein, ist sie pausenlos am Bewerbungen schreiben, doch es hagelt nur Absagen. Bis sie sich aus Spaß auf einen Job als Stenographin bewirbt. Was sie nicht weiß: Es handelt sich um einen Posten im Weißen Haus. Obwohl sie das Bewerbungsgespräch sausen lässt, weil sie den Job nie wirklich machen wollte und denkt, es handelt sich um einen stinknormalen Posten, ist die Personalerin weiterhin an ihr interessiert. Beck hat nämlich an der Schule gearbeitet, auf die Obamas Kinder gingen und so hält man sie für geeignet für die Stelle im Weißen Haus. Beck kann es nicht fassen: Sie, die die arroganten, machtbesessenen sogenannten "D.C.-Kreaturen", die sich überall in der Stadt tummeln, über alles verachtet, soll ins Weiße Haus? Natürlich ergreift sie diese einmalige und glamouröse Chance, der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Der Anfang war wirklich sehr unterhaltsam und gut geschrieben. Allerdings ging es bergab, sobald Beck dann erstmal eine gewisse Routine in ihrem Job entwickelt. Die Beschreibungen der Auslandsreisen waren am Anfang noch spannend und witzig, aber irgendwann hatte man das Gefühl, es wiederholt und wiederholt sich einfach immer alles. Klar sind die verschiedenen Reisen erwähnenswert, aber man hätte das deutlich zusammenfassen können. Der zweite Punkt, der mich sehr genervt hat, war die verquere Liebesgeschichte in dem Buch, die sehr viel Platz eingenommen hat. Hätte es sich bei dem Roman nicht um eine reale Biographie gehandelt, hätte ich die Protagonistin als unrealistisch naiv bezeichnet. Aber in diesem Fall hat die Protagonistin ja im wahren Leben so gehandelt. 

    Beck verliebt sich in einen hohen Mitarbeiter unter Obama, dessen Charme sie nicht widerstehen kann. Doch obwohl er sie immer wieder enttäuscht und mit anderen Frauen flirtet, fällt sie immer und immer wieder auf ihn rein. Bereits im Mittelteil kommt sie zu der Einsicht, dass sie ihm nicht wichtig zu sein scheint und er sie nur benutzt, doch dann steigt sie wieder mit ihm ins Bett. So geht es ein paar Mal: Sie realisiert, dass er sie nur benutzt, hat Breakdowns und beschließt, ihrem Freund Sam endlich treu zu sein und sich nicht mehr auf Jasons Spielchen (so heißt der Womanizer) einzulassen. Dann aber trifft sie ihn zufällig wieder in einer Hotelbar auf einer der Auslandsreisen, er sagt ein paar nette Worte und sie lässt sich wieder auf ihn ein. Irgendwann war man einfach nur noch frustriert und wollte sie schütteln. Das ist ja alles schön und gut – immerhin geht die Autorin mit ihren Fehlern ehrlich um. Allerdings hat mir diese ungesunde Lovestory und dieses ganze Hin und Her eindeutig zu viel Platz im Buch eingenommen. Erst posaunt die Autorin irgendwelche Weisheiten rum, dass man loslassen muss usw. und wird dann aber doch wieder rückfällig. Irgendwann war man einfach nur noch genervt und gelangweilt und dachte sich: Nicht schon wieder. So blöd kann man doch gar nicht sein. Klar war sie verliebt, aber so blind vor Liebe ist keine Dreißigjährige mit einigermaßen Lebenserfahrung. Und insgeheim wusste sie ja, wie er war. Dazu muss ich aber sagen, dass ich die Autorin grundsätzlich sehr sympathisch fand und es mich daher umso mehr geärgert hat. 

    Das Buch hatte auch seine guten Seiten – einige Anekdoten über Obama haben mich echt zum Nachdenken gebracht und es war sehr interessant, über allgemein bekannte vergangene politische Ereignisse der US-Historie aus der persönlichen Perspektive einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses zu lesen. Zum Beispiel die Schießerei-Tragödien, denen nie Handlungen des Kongresses zur Änderung der Waffengesetze folgten. Aber auch die Besuche des Präsidenten in Kuba und Vietnam, die eine schwierige Geschichte mit den USA haben und sein besonnenes Auftreten bei diesen Gelegenheiten. Aber auch die Wahl von Trump im Jahr 2017 und dass alle fest davon ausgingen, Clinton würde gewinnen. Man konnte all diese Ereignisse noch mal aus anderen Augen sehen, das war sehr faszinierend. Und auch Beck Dorey-Stein hat einige interessanten Einsichten festgehalten, wie zum Beispiel, wie unglücklich die Reichen und Mächtigen in Wirklichkeit sind und was im Leben zählt. Freundschaft nämlich und Menschen, denen man wirklich wichtig ist. Dass man niemandem hinterherlaufen sollte, der einen immer wieder enttäuscht und verletzt (Jason). Auch wenn Beck die Lektion ziemlich spät gelernt hat und meiner Meinung nach echt blauäugig war, war es dennoch eine wahre Einsicht, mit der sich sicherlich viele Leute identifizieren können.

    Was auch wichtig im Leben ist, sind die eigenen Talente: Während ihrer Zeit in D.C. entdeckt Beck ihren Hang zum kreativen Schreiben und hält  immer wieder Anekdoten fest, zum Beispiel über die Mitarbeiter unter Obama, die sie inspirieren, denen sie diese dann auch teilweise zum Abschied schenkt und über die sie sich sehr freuen. Beck lernt: Wichtig ist nicht dein Jobtitel oder dein Gehalt, sondern das, was dich eigentlich innerlich ausmacht. Deine Güte, deine Freundlichkeit, deine Leidenschaft, dein Optimismus, der Glaube an das Gute.

    Auch die Einsichten in die Schlangengrube der Welt der Reichen und Mächtigen hat mir gefallen und die Dinge, die Beck dabei feststellt. Die Menschen, die über einem stehen und einen herablassend behandeln oder unterbuttern wollen, sind insgeheim selbst unglücklich und neidisch. 

    Auch einige Zitate des Präsidenten, die eingestreut wurden, fand ich sehr interessant und inspirierend.

    Allgemein kann ich das Buch nur für diejenigen empfehlen, die nicht erwarten, viel über Obama und Politik zu lesen. Es geht tatsächlich vorrangig eher um Beck, ihre Probleme und die Erfahrungen, die sie während ihrer Zeit im Weißen Haus macht. Mir war das Buch ein wenig zu sehr Tagebuch und zu wenig nach den wirklich wichtigen und interessanten Dingen gefiltert.

    Der Mittelteil hat sich sehr gezogen und ich hatte das Gefühl, es gab keinen richtigen Spannungsbogen oder Höhepunkt im Buch. Es hat sich vieles wiederholt und ist ein bisschen vor sich hin geplätschert.

    Trotzdem ein Buch, dass interessante Einblicke und Einsichten bietet, allerdings eher auf persönlicher und subjektiver Ebene.

  18. Cover des Buches Frank (ISBN: 9783423145664)
    Richard Ford

    Frank

     (23)
    Aktuelle Rezension von: liebesleser

    Frank Bascombe, der Ich-Erzähler, bekannt aus drei vorhergehenden Romanen (dies hier ist kein Roman, sondern eine Sammlung von vier lose zusammenhängenden Novellen), spricht zu sich selbst (und zum Leser) in einem ungekünstelten, nüchternen Ton, ohne Pathos und Romantizismen, bleibt aber dennoch (oder gerade deshalb) sensibel, lässt zögernd Emotionen zu und findet in den besten Momenten immer wieder die Tiefe in kleinen menschlichen Regungen, und die Kraft, sich Schmerz, Vergehen und Tod zu stellen.
    Zeitlicher Rahmen der Geschichten sind einige Wochen nach dem Wirbelsturm Sandy 2012, der auch in mehr oder weniger engem Zusammenhang mit den Protagonisten steht. In der ersten Geschichte hat ein alter Kunde von Frank (der früher unter anderem als Makler tätig war) sein Haus (das früher Frank gehörte) durch den Hurrikan verloren. In der zweiten Geschichte besucht eine unbekannte schwarze Frau Frank, um sich dessen gegenwärtiges Haus anzusehen, in dem sie Kindheit und Jugend verbrachte, bis ein grausiges Erlebnis sie daraus vertrieb. Hier spielt Sandy insofern eine (kleine) Rolle, als die Frau sich bei einem Rettungsversuch im Wirbelsturm die Hand verletzte - und auch ihre Wohnung verlor. In den beiden letzten Geschichten ist der vergangene Wirbelsturm nur noch Kulisse, bleibt aber präsent: Frank besucht seine Exfrau im Altenheim und - in der bewegenden letzten Novelle - einen alten Bekannten / Freund (?) an seinem Sterbebett.
    Leitmotiv aller Geschichten ist die Vergänglichkeit und die Fragilität des Lebens und aller scheinbaren Gewissheiten. Menschen verlieren Häuser, in denen sich Leben abspielt, gutes und schlimmes, Menschen verlieren ihre Jugend und Gesundheit, ihre Liebe und Freundschaften. Es entsteht irgendwo auch immer etwas neues, und die menschliche Nähe - so zart sie sich auch manchmal andeutet - ist eine wichtige Kraft, die uns Zuversicht und immer wieder neues Vertrauen gibt: einen melancholischen, aber nicht verzweifelten Ton schlägt Ford hier an, der mich erreicht und berührt hat.

  19. Cover des Buches Yes we can (ISBN: 9783894662868)
  20. Cover des Buches Barack Obama (ISBN: 9783938516744)
    Webster Griffin Tarpley

    Barack Obama

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jeami
    Puh - ganz crude, hetzerisch geschriebenene Verschwöhrungsstory. Handelt eigentlich nicht über Obama, sonder über seinen ominösen Förderer, Freund, Ratgeber, Chef etc. Brzezinski. Ich mochte den Stil dieses Buches überhaupt nicht - mehr Sachlichkeit währe hier dringend angebracht gewesen, sehr enttäuschend.
  21. Cover des Buches Sorgenfall USA: Erklärungen zur funktionsgestörten amerikanischen Politik (ISBN: 9783743116740)
    Werner Neff

    Sorgenfall USA: Erklärungen zur funktionsgestörten amerikanischen Politik

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin333
    Werner Neff erklärt als Ökonom und Politikexperte die historisch gewachsenen Probleme in der Wirtschaft der USA. Der Autor versteht es hervorragend, uns Europäern die Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft näher zu bringen und zeigt zugleich die erforderlichen Aktionen auf, um die Missstände zum Guten zu wenden. Ich tat mich immer schwer damit, Amerika, oder besser gesagt "die Amerikaner" zu verstehen. Ich habe das Buch an wenigen Tagen "verschlungen" und erkenne viel klarer die Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft, aber auch dem, was uns womöglich hier in Deutschland in der Zukunft erwartet...
  22. Cover des Buches Thanks, Obama: My Hopey, Changey White House Years (ISBN: 9780062568458)
    David Litt

    Thanks, Obama: My Hopey, Changey White House Years

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Flamingo
    David Litt war rd. acht Jahre Redenschreiber für die Obama-Administration und er schildert in diesem Buch seinen durch Zufälle geprägten Werdegang und die wichtigsten und lustigsten speechwriter Momente. Das ist teilweise weniger lustig als er denkt (oder es ist halt nur nicht ganz mein Humor), aber meistens doch ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen. Einige Reden habe ich mir dann noch bei YouTube angeschaut. 
    Was halt unglaublich nervt ist dieser an Größenwahnsinn erinnernde Patriotismus. Das geht mir völlig ab. Dieses "make America great again" von Trump ist ja keiner US-Administration fremd, auch wenn die eher "America is already great" schreien. Ein bisschen mehr Bescheidenheit, grad wenn in jeder Länder-Bestenliste die skandinavischen Länder sich als die besten Länder herausstellen, täten den USA ganz gut mMn. 
    Davon abgesehen, wer sich für Politik interessiert, für den ist dieses Buch wirklich interessant und aufschlussreich. 
  23. Cover des Buches Größer als der Schmerz (ISBN: 9783957344960)
    Antoinette Tuff

    Größer als der Schmerz

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Traeumerin109
    Wie kam es dazu, dass Antoinette Tuff in der Schule, in der sie arbeitet, eines Tages in den Lauf eines Gewehres blickt? In diesem Buch erzählt sie ihre ganz persönliche Geschichte, die sie schließlich befähigte, voller Mitgefühl zu reagieren, als es darauf ankam. Für sie ist klar: Gott hat sie auf genau diesen Tag vorbereitet.

    Ein wunderbares Buch mit einer traurigen, aber auch wunderschönen Geschichte, das mich echt umgehauen hat. Die Autorin, Antoinette Tuff, erzählt sehr bewegend und unglaublich authentisch ihre Geschichte einer letztendlich gescheiterten Ehe, eines behinderten Kindes und von ihrem Wunsch, sich umzubringen. Es ist die Geschichte eines vereitelten Amoklaufes, verknüpft mit Rückblicken und Erinnerungen – definitiv eine Geschichte, die unter die Haut geht, und die doch nichts von mitleidheischender Dramatik hat und auch ganz ohne Selbstmitleid auskommt. Es bleibt das Bild einer starken Frau um Gedächtnis, vor der man nur den Hut ziehen kann. In all dem bleibt sie bescheiden und betont stets, dass dies keine Geschichte über außergewöhnlichen Heldenmut ist, sondern eine Geschichte darüber, wie es ist, ein Gefäß Gottes zu sein. Es spricht ein tiefes Gefühl des Verlorenseins durch ihre Zeilen, bis sie einen Menschen trifft, der genauso verloren ist, und nur deshalb kann sie ihm wahrscheinlich helfen. Deshalb spricht mindestens ebenso viel Hoffnung und Gottvertrauen aus ihr, wenn sie sagt, dass Gott es wirklich tut: Er schickt uns Menschen, die wir brauchen, wenn wir sie brauchen und wie wir sie brauchen. Das Schöne ist, dass in dem Buch klar wird, dass ihr Gottvertrauen nicht einfach so vom Himmel gefallen ist. Es ist durch viele Schmerzen und Kämpfe gegangen.

    „Ich versuchte die Würde in denen zu sehen, die Schwierigkeiten hatten und den Funken in denen, die in der Dunkelheit verweilten. Ich versuchte, für die stark zu sein, die schwach waren und ich versuchte, diejenigen aufrecht zu halten, die fallen würden.“

    Ein beeindruckendes Plädoyer dafür, nicht immer nur auf sich selbst zu schauen, sodass wir der Mensch sein können, der zu sein Gott uns vorbereiten möchte, jederzeit offen dafür, dass Gott uns bittet, für jemanden ein Engel zu sein.

     Fazit: Ich muss ehrlich sagen, auch wenn ich das Buch toll finde, die Sprache hat mich anfangs nicht umgehauen. Sie ist manchmal unbeholfen, stilistisch auf jeden Fall verbesserungswürdig. Doch gerade das macht auch den Reiz dieses Buches aus, denn eines ist die Sprache sehr wohl: Unglaublich ehrlich und genau dadurch berührt sie mich. Ich habe einen wahnsinnigen Respekt davor, wenn jemand so ehrlich seine Geschichte erzählen kann, ohne groß auszuschmücken oder abzuschweifen. Es ist die Geschichte einer Frau, die es schafft, einem anderen Menschen das Mitgefühl zu erweisen, das Gott uns zu erweisen gebietet, wie sie selbst es so schön ausgedrückt hat. Kann ich nur weiterempfehlen.

  24. Cover des Buches Schwarze Flaggen (ISBN: 9783806234770)
    Joby Warrick

    Schwarze Flaggen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    …und kein Polit-Thriller, wie man während des Lesens manches Mal vermuten möchte.
    Gleich vorneweg – das Buch ist nicht leicht zu lesen und es fordert auch nach Beendigung weitere Aufmerksamkeit.

    Das Buch „Schwarze Flaggen – Der Aufstieg des IS und die USA“ versucht uns hier ein Bild der Terrororganisation zu vermitteln, von den Anfängen bis hin zu diesem gigantischen Netzwerk, vor dem sich heute große Teile der Welt fürchten.

    Der Autor Joby Warrick, Washington Post Journalist, hat mit großartiger Recherchearbeit Fakten und Hintergrundinformationen über die Entstehung sowie Entwicklung dieser Organisation zusammengetragen. Den Pulitzer-Preis hat er hiermit mehr als verdient.

    Gleich zu Beginn findet man eine Auflistung der Hauptakteure, denen man während des Lesens immer wieder begegnet und die eine mehr oder weniger tragende Rolle einnehmen. Ebenso leistet eine grobe Übersichtskarte gute Dienste, wenn man sich genauer über die Ausbreitung bzw. Rückzugsgebiete informieren möchte. Das Buch selbst ist in drei Teile gegliedert, die wiederum einzelne Kapitel enthalten.

    Der erste Teil beschäftigt sich zum Großteil mit Abu Mus’ab az-Zarqawi, seine Anfänge als Terrorist, seine Verbindung zu Osama bin Laden, seine Herkunft und seine Überzeugung für den Islam und gegen die Ungläubigen. Sein Wahn ist grenzenlos und macht vor nichts und niemandem Halt, vor allem seit sein Bekanntheitsgrad durch eine ziemliche Unbedachtheit enorm erhöht wurde. Hier wird auch deutlich, welche Schlüsselrolle die US-Regierung einnimmt, welch schwache Argumentation für den Irak-Krieg herhalten musste und wie dies wiederum der Entwicklung und Ausweitung des IS nützte.

    Im zweiten Teil geht es hauptsächlich um den Irak-Krieg, diverse Fehlentscheidungen der USA und den Mahnungen des jordanischen Königs Abdullah II. Auch über die Ansichten der irakischen Bevölkerung, deren anfängliche Euphorie sowie die darauffolgende Resignation wurde sehr gut vermittelt. Dass dem IS es hiermit leichtfiel immer weitere Kämpfer zu rekrutieren, versteht sich beinahe von selbst. Diese Vereinigung stärkt in den jungen Menschen das Gefühl dazu zu gehören und jemand zu sein – man muss auf einander vertrauen und sich verlassen können. Auch wenn die Informationen oft nur verschleiert bis an die Basis transportiert werden, stehen die Terroristen zum Großteil hinter der Organisation. Bis sie merken, dass sie hinters Licht geführt wurden, ist es meist schon zu spät (z.B. bei den Anschlägen im Hotel, bei denen nicht Geheimdienstler sondern Zivilisten anwesend waren).

    Zum Abschluss wird im dritten Abschnitt ein großer Teil aus Sicht der USA erzählt, über die Fehlschläge, die falschen Entscheidungen, von Rückschlägen und Erfolgen. Aus heutiger Sicht sind manche Dekrete unschlüssig, finden wir Fehler in diversen Schlussfolgerungen – doch ist man nicht immer am Ende schlauer als am Anfang …

    Der Schreibstil des Autors lässt sich eher wie ein Thriller als ein Sachbuch lesen. Viele Abschnitte sind nicht für Zartbesaitete geeignet, findet man doch häufig Erläuterungen über die Gräueltaten der Terrororganisation.

    Ein wichtiges Buch und absolut zu empfehlen.

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