Bücher mit dem Tag "oberösterreich"
47 Bücher
- Andreas Gruber
Todesmal
(367)Aktuelle Rezension von: ksxyGerade, als Marten S. Sneijder das BKA nach seiner Kündigung verlässt, taucht dort eine merkwürdige Nonne auf. Sie kündigt für die nächsten 7 Tage 7 Morde an und will nur mit Sneijder sprechen. Auch gegenüber Sabine Nemez schweigt sie eisern. Erst, als der erste Mord geschieht, greift Sneijder in die Ermittlungen ein. Können sie den Plan der Nonne stoppen?
Ich mag die Figuren rund um den kauzigen Sneijder sehr gern. Wie die anderen Bände auch, ist dieses Buch von Beginn an spannend. Allerdings ist die Geschichte definitiv nichts für zart besaitete Gemüter. Ich habe mir direkt den nächsten Band heruntergeladen 😊
- Doris Fürk
Pretty in Paris
(15)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSchüleraustausch nach Salzburg. Fabienne ist nicht gerade begeistert! Ist sie doch in ihrer Heimat Paris ganz anderes gewohnt. Sie ist die nächsten drei Wochen auf einem Bauernhof einquartiert. Helene dagegen genießt das Leben in der wunderschönen Stadt Paris. Ich fand dieses Buch sehr abwechslungsreich und spannend. - Christoph Ransmayr
Atlas eines ängstlichen Mannes
(43)Aktuelle Rezension von: MaternaKuhnSchicken Sie Ihre Phantasie auf Reisen oder testen Sie einfach nur Ihre Geografiekenntnisse, indem Sie Nadeln in eine imaginäre Weltkarte stecken. Osterinsel, China, Brasilien, Kalifornien, Marokko, Andalusien, Island, Griechenland, Wien, Neuseeland, Neu Delhi, Nepal, Bolivien, Mexiko, Juan Fernandez Archipel, Irland, Laos, Nordpol, Ontario, Kambodscha, Yokohama, Valparaiso, Pitcairn, Jemen, Sydney, Irland. Stopp! Das sind nur etwa die Hälfte der Orte und Ziele, die Christoph Ransmayr in seinem Atlas eines ängstlichen Mannes wie auf einer geografischen Perlenkette auffädelt.
In siebzig Episoden erzählt der österreichische Autor Kurzgeschichten für Menschen, die gerne reisen und in denen die Ferne immer eine unstillbare Sehnsucht auslöst. Aber seine Zielgruppe sind ohne Zweifel auch all jene Menschen, die nicht gerne reisen, weil er es versteht, Kopfkino vom Feinsten zu entfachen. Man muss schier gar nicht in Burma oder Thailand gewesen sein, denn Ransmayr schafft es, jeden mitzunehmen. Andererseits fragt man sich als Viel- und Dauerreisender, ob man die großartigen Bilder wirklich sehen kann, wenn man niemals an griechischen, arabischen oder asiatischen Orten war?
Nach kurzem Zögern denke ich: Ja, nur eben andere, nicht weniger schöne, nicht weniger bewegende. Denn der Stil, in dem Ransmayr schreibt, ist farbenprächtiger als jeder Film und jede Reisedokumentation. Man kann gar nicht anders, als einzutauchen, wenn er am verschneiten Ufer eines Bergsees im westlichen Himalaya entlang wandert oder wenn er einer Elefantenherde im Urwald von Sri Lanka ausweicht. Seine literarischen Fähigkeiten lassen jede Leserin, jeden Leser erblassen, ziehen einen in den Bann. Vor allem, wenn man selbst gerne schreibt, lässt einen der Autor mit untherapierbaren Minderwertigkeitskomplexen zurück. Seine lyrische Ader ist Garant für 3-D-Bilder im Kopf, für seufzende Emotionen, für ein so häufiges, neidisches Kopfschütteln wie bei kaum einem anderen Autor zuvor. So etwas kann man wahrscheinlich nicht lernen. Das haben auch schon andere erkannt – Ransmayr erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis und einige mehr. Literaturkenner halten den Nobelpreis schon lange für angemessen.
Bleibt noch die Frage – warum dieser Titel? Atlas, ja, das drängt sich auf. Aber ängstlich?
Ängstlich – weil er sich ohne den Input von außen, vor allem seiner langjährigen Lebensgefährtin, vielleicht nie und nicht so häufig auf den Weg gemacht hätte. Aber vielleicht auch ängstlich, weil große Teile dieses Buches entstanden, als Ransmayr mit einer lebensbedrohlichen Diagnose konfrontiert wurde und dieses Buch vielleicht sogar schon so etwas wie sein Vermächtnis zu werden drohte, ein Rückblick auf ein beispiellos volles und erfülltes Leben.
In diesem Mann sind Erfahrungen, Abenteuer, Wahrnehmungen und Gefühle gespeichert, die jeden Quantencomputer überfordern würden. So viele Bilder, Eindrücke, an denen ein Kopf zu platzen, ein Geist zu explodieren droht. Mit großer Sicherheit muss er auch genau deshalb schreiben, sein Ventil, um all das ein Stück weit zu verarbeiten, beherrschbar zu machen.
Zum Glück, denn so können wir an seinem Leben ein wenig teilhaben, den Weg einige Abschnitte weit mitgehen. Und unseren Vorteil daraus ziehen, uns – in sehr positiver und nicht merkantiler Absicht – bereichern. Der deutsche Philosoph Odo Marquard äußerte sich einmal in diesem Sinne dazu: Wer den Erzählungen und Geschichten anderer Menschen folgt, lebt deren Leben ein Stück weit mit. Und weil das einzelne menschliche Leben eigentlich viel zu kurz ist, muss man das sogar unter allen Umständen tun, muss lesen, zuhören, mitleben. Kaum jemand kann einem so viele Leben schenken wie Christoph Ransmayr.
- Daniel Glattauer
Ewig Dein
(619)Aktuelle Rezension von: Manuela_Stein2Ja da lernt man jemanden kennen und ist erst selbst begeistert bis man merkt dass er zu arg klammert. Des macht sogar krank auf Dauer sowas besser erst garnicht eingehen. Alle waren begeistert. Und dann bringt man ihn nimmer los. Selbst als er sich zurück ziehen tut. Und dann hat er jemanden anders es selbe erzählt. Nicht gut. Aber Ende gut alles gut. Lesenswert ist des.
- Sonja Birgmann
Punschkrapfen, Kipferl und ein Mord
(37)Aktuelle Rezension von: heavyfunDas Cover ist genauso süß wie die speziellen Backwaren die von unserer Protagonistin angeboten werden und dadurch bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Wie hängen ein Mord und Backwaren zusammen? Findest es am besten selbst heraus, denn dieses Buch macht einfach Spaß. Emma ist eine wundervolle Protagonistin die sich ihrem Freigeist völlig hingibt und dadurch erotische Backwaren anbietet um sich von der Masse an Standardbäckern hervor zu heben (Ideen muss man haben, ich sag es immer wieder). Das Wie, Warum und Weshalb dürft ihr gerne beim Lesen selbst herausfinden, immerhin soll dies keine reine Inhaltswiedergabe werden. Doch nicht nur Emma ist eine Nummer für sich, auch ihr Umfeld und die vielen anderen Charaktere haben es faustdick hinter den Ohren und ich könnte im Nachgang betrachten gar nicht genau sagen wer mein Liebling war, da die Autorin so einige vielschichtige Figuren kreiert hat die einen näheren Blick wert sind. Ich mag es mit welcher Selbstverständlichkeit hier gegen die gesellschaftlichen Normen vorgegangen wird und für mich hatte das Buch leicht rebellische Tendenzen die sich in vielen Details widerspiegeln. Neben den Backwaren die immer für einen Lacher gut waren, für Begeisterungsausrufe oder ,,das-würde-ich-jetzt-auch-gerne-essen"-Moment sorgten kamen auch die Ermittlungen nicht zu kurz und ich fand die Kombination äußerst spannend sowie gelungen umgesetzt. Dadurch das wir Emma, ihr Umfeld sowie ihre Vergangenheit näher kennenlernen wird es nie langweilig und obendrauf beleuchtet die Autorin wie mit Personen umgegangen wird die eben nicht dem Standard entsprechen und gegen welche Windmühlen sie zu kämpfen haben und das wurde in meinen Augen sehr realistisch sowie authentisch umgesetzt. Dem Konzept wird auf jeden Fall treu geblieben und so begleiten wir unsere Hauptakteure durch viele witzige Situationen die alles andere als gewöhnlich waren und dafür für umso mehr Spaß sorgten. Darüber hinaus habe ich natürlich mit geraten über den Tathergang sowie den Täter selbst, konnte aber das große Ganze nicht erkennen weswegen die Auflösung für mich völlig überraschend daherkam. Für mich blieben gegen Ende keine Fragen mehr offen und ich fand das große Finale legte nochmal eine ordentliche Portion Spannung und Action obendrauf. Die Kapitel weisen eine angenehme Länge auf und mir gefiel es sehr gut das sich auf die bereits vorhandenen Elemente konzentriert wurde und nicht noch auf Biegen und Brechen eine Liebesgeschichte rein geklatscht wurde die es in meinen Augen auch überhaupt nicht brauchte. Für mich gab es tatsächlich keine Kritikpunkte und ich kann das Buch allen Krimifans weiterempfehlen die auf der Suche nach einer süßen Verführung sind.
- Eva Reisinger
Männer töten
(39)Aktuelle Rezension von: Astrid_MiglarHinter der freundlichen Fassade lauert der Tod. Männer verschwinden.
Niemanden scheint das besonders zu irritieren.
Schon gar nicht die Frauen im Dorf.
Was mir gefallen hat:
Die grundsätzliche Idee hinter ‚Männer töten‘. Sie widmet sich der Umkehr des Patriarchats mit all den Grausamkeiten Frauen gegenüber (häusliche, sexuelle Gewalt, Rache, Manipulation, Narzissmus …) und beschreibt eine matriarchale Welt mit ihrer mit Sarkasmus und Humor angefüllten Selbstjustiz.
Die typisch ländlichen Klischees sind überzogen ironisch, der oberösterreichische Dialekt ist treffend formuliert.
Was mir nicht gefallen hat:
Genau diese bemühten Klischees.
Ich musste schmunzeln, aber auch gähnen, denn die Dorfgesellschaft wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die Personen sind teilweise derart heftig klischeebehaftet, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Hinzu kommt der teils vulgäre, eher plumpe Schreibstil. Einzelne Abschnitte (bedingt durch Cliffhanger, Zeit-/Perspektivenwechsel) haben mich unangenehm aus dem Lesefluss gerissen. Zum Trost: man kommt trotzdem rein.
Für diejenigen, die nun wissen wollen, ob ...
Nein, ihr werdet Engelhartskirchen nicht auf Google-Maps finden. - Thomas Bernhard
Ja
(22)Aktuelle Rezension von: bogiObwohl die Story die Bernhardsche Spannung, Skurilität, Spezialität abwirft, hab ich irgendwie nicht den richtigen Zugang bekommen. Ein Naturwissenschaftler trifft bei einem Nahestehenden auf ein Paar das auf der Suche nach einem passenden Anwesen bzw Haus ist. Genauer gesagt der Mann ist auf der Suche. Seine Frau, eine Perserin, ist zwar ständig dabei, wirkt dabei jedoch merkwürdig unbeteiligt. Ihr Mann wendet Ihr sich auch nie wirklich zu. Es entstehen Begegnungen und Gespräche speziell zwischen dem geistig angeschlagenen Naturwissenschaftler und der Perserin. Bis es zur ultima ratio kommt, der mittlerweile wieder klarer denkende Wissenschaftler befragt die Frau ob sie sich den eines Tages umbringen wird. Sie antwortet: Ja. Eines der Werke Bernhards, die ich vermutlich nochmals lesen werde. Allein schon, weil ich vermute darin noch mehr zu entdecken. - Rosemarie Marschner
Das Bücherzimmer
(74)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin sehr unterhaltsamer Roman von einer starken junge Frau in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus. Gut zu lesen, sehr bewegend. Es zeigt die Menschen mit ihren Fehler, schwächen und auch guten Eigenschaften.
- Christoph Frühwirth
Nächte zwischen der Zeit: Raunachtgeschichten und Räucherrituale
(6)Aktuelle Rezension von: Dr_MMenschen lieben es, sich etwas einzureden, das abseits von Logik und Wirklichkeit liegt. Das nennt man dann Mystik. Es gibt also 12 Raunächte, beginnend am Weihnachtstag zu Mitternacht und endend um Mitternacht am Dreikönigstag. In diesen Nächten soll man innehalten und über alles Mögliche nachdenken.
Früher, so heißt es in diesem Buch, gab es dafür genug Anlass. Auf den Höfen, tief eingeschneit, gab es nichts mehr zu tun. Da hatte man Zeit. Heute, wo wir doch alle angeblich im Hamsterrad wie wild herumhecheln, sollten wir uns wieder an diese alte Tradition erinnern und so versuchen, zur Ruhe zu kommen. In unserer Hütte ein wenig räuchern, etwas backen und Tagebuch schreiben.
Wer das möchte, wird in diesem Buch dafür viele Anregungen finden. Und auch Platz für seine Gedanken. Angesichts des Verkaufsranges dieses Buches, könnte man meinen, dass viele Menschen dafür Zeit und Ruhe finden. Oder finden wollen.
Der Gedanke, erwachsen aus einer Tradition, von der ich in Deutschland bisher wenig gehört habe, scheint verlockend und vernünftig. Und gleichzeitig irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein. Ich kenne jedenfalls niemanden, der so etwas macht. Aber vielleicht gehört das zur Folklore in Österreich und ist nur noch nicht als Trend nach Deutschland vorgedrungen. Da wir in diesem Jahr alle Hausarrest verordnet bekommen haben, scheinen die Ideen aus diesem Buch gar nicht mehr so abwegig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schlecht vorbereitet bin. Das ganze Räucherzeug hätte ich mir spätestens im Herbst aus Wald und Wiese holen und trocknen müssen.
Vielleicht kriegt man im Bioladen noch ein paar Räucherstäbchen und Duftkerzen, die dieses Versäumnis reparieren können. Die anderen Vorschläge aus diesem Buch sind leichter umzusetzen, insbesondere die Rezepte.
Kurz gesagt: Wer die sogenannten Raunächte liebt und die Zeit zwischen den Jahren (wo immer die auch liegt), kann sich mit diesem Buch viele Anregungen ins Haus holen.
So richtig verstanden habe ich allerdings nicht, was die Raunächte sind, denn das wird im Buch mehr schlecht als recht erklärt: Der Mondzyklus beträgt 28 Tage, heißt es, der Sonnenzyklus 365 Tage. 365 minus 28 mal 12 ist aber mehr als 12. Und warum zieht sich das dann von einem Jahr ins nächste? Das hat wohl nichts mit diesen Zyklen, sondern eher etwas mit der Geschichte von Jesus zu tun.
Man darf das wohl alles nicht so eng sehen. Vielleicht reicht es einfach, abseits von irgendwelchen Erklärungen die Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechseln zum Innehalten zu nutzen. Oder zu einer Neubesinnung. Ein wenig Beiwerk dazu liefert dieses Buch, auch wenn es viel österreichische Folklore zum Inhalt hat. - Doris Fürk-Hochradl
Tod im Innviertel
(5)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeKräuterrosi entdeckt in den Wipfeln des Kopfinger Baumkronenweges eine Leiche. Daher muss sie dringend ermitteln. Das gibt allerdings Krach mit ihrem Sepp, der sie doch zu gerne verbiegen möchte. Aber da sie einen Schwiegersohn bei der Polizei hat, klappt das mit dem Ermitteln wunderbar.
Also von der Sprache her, war es deutlich ein deutscher Krimi. Wenn ich sonst Bücher lese oder Berichte von der Gegend höre, bei denen Einheimische sprechen, gibt’s keine Brötchen und Quark, auch so fand ich einige Begriffe so typisch süddeutsch. Das fand ich extrem schade. Deshalb gibt es auch keinen Stern für Lokalkolorit.
Die Protas gefielen mir jedoch sehr gut, der Schreibstil auch und wenn man das Gehirn ausschaltet und vergisst, dass er in Österreich spielt, ist es ein ganz lustiger Krimi, mit einem Touch Liebesroman. Irgendwie mochte ich die Rosi, wenn auch die meisten anderen Protas mein Herz erst mal nicht erwärmen konnten, dazu waren sie mir zu doof.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ich hab den Krimi ausgelesen und hab mich gut amüsiert und unterhalten gefühlt. Auch wenn man dabei echt nicht nachdenken darf! 4 Sterne.
- Judith W. Taschler
Über Carl reden wir morgen
(77)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisJudith W. Taschler hat mit „Über Carl reden wir morgen“ einen sehr schönen Familienroman geschrieben. In dem Buch wird die Geschichte von drei Generationen der Familie Brugger aus dem Mühlviertel erzählt. Beginnend mit dem Großvater in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts bis nach dem ersten Weltkrieg, erfahren wir aus verschiedenen Erzählperspektiven über das Leben, Leiden und Lieben dieser Familie. Einige Geheimnisse der Familienmitglieder werden enthüllt, manche nicht.
Die Komplexität der Geschichte(n) verlangt ein erhöhtes Ausmaß an Konzentration. Dafür wird man mit der hohen sprachlichen Qualität des Romans belohnt.
Der Roman gibt sehr gut die Lebensrealitäten dieser Epoche wieder. Vor allem die Stellung der Frau als Ehefrau, Mutter, Tochter, Dienstmagd sowie unbedankter und unbezahlter Arbeitskraft, wird sehr plastisch herausgearbeitet. Frauen, die aus diesem tradierten Rollenverständnis ausbrechen, werden oft verstoßen, jedenfalls scheel angesehen.
Im Fokus steht die Generation der Zwillinge Carl und Eugen, Gustav und ihre Schwester Elisabeth Brugger. Eugens Erlebnisse in Amerika zeigen, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt.
Im nachfolgenden Roman „Nur nachts ist es hell“ wird die Familiensaga fortgesetzt und aus Elisabeth Bruggers Perspektive erzählt.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser Familiengeschichte, die durch den hohen Spannungsbogen und der gehobenen Sprache punktet, 5 Sterne.
- Reinhard Kaiser-Mühlecker
Der lange Gang über die Stationen
(16)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderReinhard Kaiser-Mühlecker erzählt äußerst karg und knapp die Geschichte von einem frisch verheirateten Paar. Sie zieht zu ihrem Mann und seiner Mutter auf den Hof. Es ist alles so neu und so anders. Voll elan zeigt er ihr alles und sie findet bald ihren Platz und auch gefallen an der Natur und den Tieren. Doch je länger sie zusammen leben umso weniger werden ihre Gespräche und so entsteht bald ein Schweigen und auch Unverständnis macht sich breit. Ein ganz tolles Buch! Der junge Autro richtet nie sondern berichtet einfach über ein junges Paar, dass sich im Alltag zu verlieren droht. Ganz knapp, aber ganz stark.
- Doris Fürk-Hochradl
Kräuterrosi und ihr Bumshüttensepp
(17)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisGleich vorweg, der Titel hat mich nicht wirklich angesprochen, trotzdem war ich neugierig, wie es mit Rosi und dem ehemaligen Bordellbesitzer so weitergeht.
Seit dem ersten Fall hat sich einiges geändert: Sepp hat sein Bordell an Rosis Sohn Raphael übergeben, der nun seine Kalina geheiratet und mit ihr eine Tochter hat. Rosis Tochter ist mit Polizisten Kurt zusammen, der inzwischen Karriere gemacht hat und Kriminalbeamter ist.
Rosi folgt der Einladung einer alten Schulfreundin, die im Kloster Maria Schmolln Nonne ist, um ein paar Tage auszuspannen. Doch mit der Erholung wird es nichts, denn gleich zu Beginn des Aufenthaltes wird Milena, eine der Pflegerinnen des dem Kloster angeschlossenen Altenheims, ermordet. Nicht nur ermordet, sondern regelrecht hingerichtet und als Hure und Kindsmörderin gebrandmarkt. Natürlich muss Rosi ihre Nase in die Ermittlungen stecken, denn ihr Bauchgefühl sagt, dass hier in der beschaulichen Gegend einiges im Argen zu liegen scheint. Zumal es mit Pater Boris einen charismatischen Pfarrer gibt, der einem Sektenführer gleich, Unzucht und andere Vergehen geißelt, und damit auch noch bei der Dorfgemeinschaft gut ankommt.
Milena wird nicht das einzige Opfer bleiben und Rosi gerät in große Gefahr.
Meine Meinung:
Wie eingangs gesagt, finde ich den Titel ein wenig unglücklich.
In diesem Krimi ist wieder die Neugier Rosis die Triebfeder ihrer Suche nach der Wahrheit. Diesmal dauert eine geraume Zeit, bis die Zusammenhänge des aktuellen Verbrechens mit jenen aus der Vergangenheit aufgedeckt werden. Geschickt lenkt die Autorin Ermittler wie Leser auf eine falsche Spur. Die Auflösung ist gut gelungen.
Dass die Nachforschungen für Rosi fast tödlich enden, bringt Sepp ziemlich auf. Er scheint Rosi aufrichtig zu lieben und stellt sie vor ein Ultimatum. Ob sie sich in ihrem nächsten Fall („Tod im Innviertel“) zurückhalten wird? Nun, ich werde es herausfinden.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.
- Ernst Schmid
Bachfuge
(1)Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis„Bachfuge“ ist der zweite Teil einer Thriller-Reihe, die in Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz angesiedelt.
Gruppeninspektorin Frieda Bach und ihr Kollege Ronald Wendt sind auf Grund eines früheren Fehlers von Frieda zur Dienstleistung in ein Abstellkammerl verbannt. Sie sollen sogenannte „Cold Cases“ aufarbeiten. Was in amerikanischen Serien eine Aufgabe für hochqualifizierte Spezialisten mit schier unerschöpflichem Budget und technischen Equipment ist, ist hier in Österreich eine Art Gulag: Keine Ressourcen, dafür Intrigen und ein machtloser Chef.
Doch es wären nicht die dickköpfige Frieda und der Besserwisser Wendt, wenn es ihnen nicht gelänge, mit ihren unorthodoxen Ermittlungsmethoden, den aktuellen Cold Case zu lösen.
Ewald Meixner, ein pensionierter Lehrer und ein ausländisch aussehendes kleines Mädchen werden nebeneinander liegend erschossen aufgefunden. Passiert ist dies ein Jahr zuvor. Die Aktenlage ist dünn und einige Unterlagen fehlen überhaupt. Der erste Gedanke ist, dass Meixner pädophilen Neigungen zum Opfer gefallen ist.
Je tiefer Frieda und Ronald in den Fall einsteigen, desto mehr kommen ihnen Zweifel an der Missbrauchstheorie.
Während die beiden noch jeden noch so kleinen Puzzleteilchen nachlaufen, erschüttert eine aktuelle Mordserie Linz. Mehrere junge Mädchen, augenscheinlich Flüchtlinge, werden ausgeweidet und mit rechtradikalen Symbolen versehen, aufgefunden.
Welchen Zusammenhang haben die aktuelle Mordserie und der Cold Case? Und welche Rolle spielt der, für OÖ zuständige Flüchtlingsbeauftragte des Innenministeriums? Und ist es reiner Zufall, dass dieser genauso wie Friedas ärgster Widersacher, Gruber, derselben populistischen Partei angehört?
Fragen über Fragen, die auf 300 Seiten bravourös beantwortet werden.
Meine Meinung:
Selten hat mich ein Thriller so gefesselt wie dieser. Ich habe ihn an zwei Abenden gelesen.
Die Charaktere sind sehr gut gelungen. Da ist zum Beispiel die abgehalfterte Gruppeninspektorin Frieda Bach, die ein ordentliches Schicksalspäckchen mit sich herumschleppt, die aber leider nicht immer den Mund zur rechten Zeit halten kann und daher stets aneckt. Oder Ronald Wendt, der als „Besserwisser“ von den Kollegen gehasst wird. Niemand will ihn im Team haben, also fristet er quasi sein Gnadenbrot bei Frieda. Rauswerfen kann man ihn nicht, erstens ist er Beamter und zweitens ist sein Vater ein hohes Tier im Ministerium.
Noch-Chef Liebermann ist ein gekränkter Mann mit der augenscheinlich falschen Parteizugehörigkeit und wird von seinem Mitarbeiter Gruppeninspektor Gruber systematisch entmachtet.
Und überhaupt Gruber – ein Ungustl wie er im Buche steht. Leider mit den richtigen Verbindungen zur neuen österreichischen Regierung, macht sowohl Frieda als auch Ronald das Leben schwer. Die Erfolge, die die beiden erzielen, heftet er sich ohne Skrupel an seinen Hut.
Auch die potentiellen Verdächtigen, derer es eine Menge gibt, haben ihre Ecken und Kanten. Nichts so eindeutig schwarz oder weiß. Immer wieder sind Grautöne untergemischt. Wir sind ja in Österreich und hier gibt es ja den Spruch „Ein bisserl was geht immer!“
Der ganze Fall ist toll aufbereitet. Wir lesen quasi ein (Tage)Buch im Buch. In kursiver Schrift, jeweils mit einem Fachbegriff aus der Musik überschrieben wie Fuge, Präludium oder Kontrasubjekt, erzählt der Autor die Geschichte gleich mehrerer Personen.
Der Titel ist nicht nur Friedas Nachnamen geschuldet sondern auch ihrer Leidenschaft für die Musik von Johann Sebastian Bach.
Mein einziger Kritikpunkt in diesem spannenden Buch ist die kleine Schriftgröße. Sowohl der kursive als auch der aufrechte Text sind leider nicht sehr augenfreundlich gedruckt.
Jetzt muss ich noch den Vorgänger „Bachpassion“ lesen und freue mich auf einen dritten Band.
Fazit:
Ein fesselnder Thriller, der Einblick in das von der aktuellen politischen Einflussnahme geschüttelte Innenministerium bietet. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
- Karin Peschka
Dschomba
(37)Aktuelle Rezension von: DominikusDie österreichische Schriftstellerin Karin Peschka ist mit ihrem Roman
Dschomba für den Österreichern Buchpreis nominiert.
Ihr Schreibstil ist leicht und eigenwillig.
Der Roman spielt in Everdingen in Oberösterreich, da lebt auch die Autorin, deshalb kennt sie den Menschenschlag da.
1954 kommt der Serbe Dragan Demba in den Ort, er sucht etwas auf dem Friedhof und bleibt da.
Die Figuren sind teilweise etwas skurril, aber das macht die Geschichte erst zu etwas Besonderem.
Das Cover ist klar und ansprechend, es passt ausgezeichnet zu der Geschichte und der Autorin. Es ist eine Geschichte über die Fremdheit und die Vergangenheit.
Der Roman ist gut geschrieben und gefällt mir.
- Doris Fürk-Hochradl
Ein Toter im Inn
(9)Aktuelle Rezension von: RedroseEin Toter im Inn ist mein erster Krimi aus dieser Reihe. Ein Eyecatcher ist das witzige Cover, welches mir wie die meisten der Cover aus dem Emons Verlag zugerufen hat „lies mich“.
Die Geschichte beginnt ganz harmlos mit einer Hochzeit, wobei, so ganz harmlos dann doch nicht, denn es sind schon auch sehr spezielle Gäste eingeladen. Sepp, der Bräutigam, hat eine Vergangenheit als Bordellbesitzer und so wundert es nicht, dass einige Größen aus dem Rotlichtmilieu zu den Gästen zählen.
Doch die bulligen Typen „mit dem Aussehen eines Dobermannes“ wissen sich zu benehmen und es wird eine feucht-fröhliche Hochzeit. Als aber am nächsten Morgen einer der Gäste tot aufgefunden wird, beginnt Rosi sofort mit den Ermittlungen, es ist ja schließlich nicht ihr erster Fall.
Ein Toter im Inn ist spannend, es bleibt nicht bei nur einer Leiche und die Todesarten sind geradezu martialisch. Für Zartbesaitete, die kein Blut sehen können, ist das Buch eher nicht geeignet, aber ich konnte nicht aufhören zu lesen, sondern musste unbedingt erfahren, warum diese Menschen hingerichtet wurden. Kleine Verschnaufpausen von den Verbrechen gewährt die Autorin durch ihre humorvolle Schreibweise und anders als die Rosi hätte ich mich über jede Menge Reisegutscheine sehr gefreut 😉.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass zu Beginn jeden Kapitels kleine Tipps der Kräuterrosi vorangestellt sind, den ein oder anderen werde ich bestimmt mal ausprobieren.
Sehr gerne empfehle ich „Ein Toter im Inn“ weiter und bin schon gespannt, wie es mit Rosi und ihrem Sepp im Innviertel weitergeht.
- Dagmar Fetz-Lugmayr
Sagenreiches Kremsmünster: Ein alter Kulturort erzählt
(1)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisViele Orte verfügen über einen reichen Schatz an Sagen und Mythen. Einer davon ist Kremsmünster, von vielen als „Mittelpunkt Österreichs“ bezeichnet, weil sich hier mit dem Gusterberg der frühere Fundamentalpunkt des Koordinatenursprung der oberösterreichischen Landesvermessung von 1823-1830 befindet. Der sogenannte „Mathematikturm“ des Stiftes Kremsmünster ist weithin bekannt.
In 29 Sagen berichtet nun die Autorin mystisches aus Kremsmünster. Sie spannt dabei den Bogen von der Gründungssage bis hin zum Heiligen Florian, dem Schutzheiligen des Bundeslandes Oberösterreich.
Natürlich dürfen Sagengestalten wie Feen, Drachen, Teufel und so manches Kräuterweiberl nicht fehlen.
Wer gerne Sagen und Mythen liest und sie damit der Geschichte eines Ortes nähert, wird mit diesem Buch eine Freude haben. Als Mitbringsel ist diese A6 quer-formatige Buch bestens geeignet. Die gediegene Verarbeitung spricht für den Pustet-Verlag. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
- Rosemarie Marschner
Das Jagdhaus
(10)Aktuelle Rezension von: engineerwifeIn der Tat fand ich dieses Buch sehr spannend zu lesen, obwohl es eigentlich eher leise und einfühlsam geschrieben ist. Frau Marschner hat eine sehr wunderbare Art sich auszudrücken. Obwohl oft die direkten Dialoge fehlen, ist das Buch zu keiner Zeit langweilig. Da ich mich persönlich sehr für Geschichte interessiere, enthielt das Buch für mich genau die richtige Mischung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Sehr offen geht die Autorin mit dem Thema Großdeutsches Reich um. Aus der Sicht der Österreicher hatte ich die Zeit um den zweiten Weltkrieg noch nie direkt betrachtet. Clever siedelte Hitler seine Nazigrößen auch in den österreichischen Städten an. „Es riecht nach Berlin …“ frotzelten die Österreicher, wenn ihnen mal wieder eine davon unter die Nase kam. Aufgrund des Luftkrieges übersiedelte die Zentrale der NS-Euthanasie von der Tiergartenstraße 4 in Berlin in die Ostmark, welche damals spöttisch gerne als der Luftschutzkeller des Reiches bezeichnet wurde. Hier findet sich auch die Tötungsklinik Hartheim in der Nähe von Linz, in der über 18.000 Personen zu „Untersuchungszwecken“ umgebracht wurden. Auch wurden nicht wenige Rüstungsbetriebe in die Ostmark verlegt. Ein prominentes Beispiel waren die Reichswerke Hermann Göring in Linz.
Der fiktive Teil des Romans dreht sich hauptsächlich um Antonia, die Frau von Ferdinand Bellago, einem Anwalt aus gutem Hause, ihren Bruder und ihre Kinder. Immer wieder huscht eine Marie durchs Bild, die Leser des Vorgängerbandes wissen gleich Bescheid. Doch auch für diejenigen, die Marie im ersten Buch nicht nach Linz begleitet haben, werden nicht um die Aufklärung betrogen. Liebevoll beschreibt Frau Marschner die Charaktere … den schüchternen Bruder Peter, den die Eltern in der Obhut seiner Schwester Antonia in Deutschland zurückgelassen haben, die Schwiegereltern sowie Ferdinand und sein Partner Thomas. Das Leben zur Zeit des Naziregimes ist kein leichtes, aber Antonio wächst mit ihren Aufgaben zu einer starken Person heran. Ich bin fast traurig, sie nicht weiter begleiten zu dürfen. Ich würde mich freuen, wenn die Autorin den Faden nochmal aufgreifen würde. Es sind noch viele Fragen offen, besonders über den Verbleib und das weitere Leben von Marie und Thomas hätte ich gerne noch mehr erfahren. Für das Buch inklusive Vorgängerband Das Bücherzimmer möchte ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen.
- Manfred Korbaj
Die schönsten Touren in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark
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