Bücher mit dem Tag "oberstudienrat"
6 Bücher
- Alfred Andersch
Der Vater eines Mörders
(68)Aktuelle Rezension von: MogulDie kurze Erzählung beschreibt eine Schulstunde in Altgriechisch Ende der 1920er Jahre an einem Gymnasium in Bayern. Im Zentrum stehen Franz Kien, der ein schlechter Schüler ist, und Oberstudienrat Himmler, dem Vater von Heinrich Himmler. Der alte Himmler macht Franz Kien und ein paar andere Schüler fertig.
Alfred Andersch, dessen Schreibstil mir wirklich sehr gut gefällt, lieferte mit dieser Erzählung eine nicht abschließende Charakterstudie des Vaters der Nummer zwei im Naziregime basierend auf seinen persönlichen Erinnerungen. Franz Kien steht als Alias für Andersch selbst, wie der Autor im die Erzählung kritisch erläuternden Nachwort festhielt. Das Nachwort stellt aus meiner Sicht einen festen Bestandteil der Erzählung dar, da man so das Gelesene besser einordnen kann und die Intentionen Schriftstellers besser nachvollziehen kann.
Es handelt sich um eine kurze Momentaufnahme aus der Zeit vor der Machtergreifung, die nicht urteilt oder erklärt, aber einen zum Nachdenken anregt.
Fazit: Unbedingt lesen (wie übrigens alles von Alfred Andersch)
- Andreas Franz
Tod eines Lehrers
(219)Aktuelle Rezension von: AriusRudolf Schirner, Lehrer an einem Gymnasium im hessischen Langen, wurde spätabends beim Spaziergang mit seinem Hund bestialisch ermordet. Über achtzig Messerstiche und das Abschneiden seines Geschlechtsteils zeugen davon, dass ihn jemand sehr gehasst haben muss. Dies steht jedoch im absoluten Gegensatz zu dem, was die ermittelnden Beamten bei ihren ersten Befragungen erfahren.
Hauptkommissar Peter Brandt stößt erst einmal auf schockierte Schüler, fassungslose Kollegen und eine scheinbar zutiefst betroffene Familie. Irgendwie traut Peter Brandt diesem Frieden nicht. Seiner Erfahrung nach hat jeder Mensch irgendeine Leiche im Keller. Bald wird er fündig. Das Eheleben des beliebten Lehrers war wohl doch nicht so harmonisch wie man ihn glauben zu machen versucht hat. Mit seiner Frau, die unter einer Reinlichkeits-Neurose leidet, hatte Schirner seit Jahren keinen Sex. Er brauchte sie zwar für sein häusliches Wohlbefinden, doch sein Vergnügen holte er sich woanders. Gleich zwei seiner Kolleginnen geben zu, ein Verhältnis mit ihm gehabt zu haben. Da tun sich für Brandt erste Motive auf: War der Täter ein gehörnter Ehemann einer weiteren Beziehung Schirners? Oder vielleicht eine von ihm verschmähte Frau? Je tiefer Kommissar Brandt bohrt, desto mehr bröckelt die lupenreine Fassade. Als auch noch ein zweiter Mord passiert und höchst brisantes Material aus dem Umfeld Schirners auftaucht, wähnt sich Hauptkommissar Brandt bereits auf einer richtig heißen Spur.
„Tod eines Lehrers“ ist der erste Krimi mit dem Offenbacher Hauptkommissar Peter Brandt. Mit Hauptkommissar Peter Brandt hat Andreas Franz einen Protagonisten erschaffen, der glaubhaft und überzeugend wirkt. Peter Brandt ist alleinerziehender Vater zweier pubertierender Töchter, sehr sensibel und bei Frauen sogar schüchtern. Mit Humor und einer Liebesgeschichte gewürzt macht "Tod eines Lehrers" Appetit auf mehr von Kommissar Brandt, auch wenn mir persönlich in seinem Privatleben alles etwas zu glatt läuft. Ein paar kleine Problemchen hier und da wären das Salz in der Suppe.
"Tod eines Lehrers" ist ein Roman, der ein brisantes Thema aufgreift und spannende Unterhaltung bietet, dem aber ein wenig die Ecken und Kanten fehlen, um von einem rundum gelungenen Krimi sprechen zu können.
Es handelt sich um einen prozeduralen Ermittlungsroman, der chronologisch und geradlinig heruntererzählt wird. Die Sprache ist klar und verständlich, aber weit entfernt von jedwedem literarischen Anspruch. Für einen geübten Krimileser bietet das Buch weder überraschende Wendungen noch andere bemerkenswerte Eigenheiten. Die Geschichte gehört zum Typus "paradiesische Idylle versteckt Unsägliches, das nicht sein kann, weil's nicht sein darf".
Insgesamt ist die Handlung solide und überwiegend schlüssig aufgebaut. Franz hat einen leicht zu lesenden Schreibstil, der den Lesefluss nicht stocken lässt. Der Spannungsbogen ist vorhanden und wird durchgehalten, auch wenn ich schon recht früh mitbekommen hatte, wohin die Geschichte laufen wird. Dies mag aber bei Lesern, die viele Kriminalromane oder Thriller lesen häufiger der Fall zu sein.
Was mir an diesem Buch sehr gut gefällt ist, dass das Opfer kein armer Mann ist, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, sondern das sich Abgründe auftun, die einem mit dem Täter mitfühlen lassen, statt mit dem Opfer, was ja auch nicht so oft vorkommt.
Andreas Franz entwickelt eine beklemmende Geschichte über die Ausnutzung Schutzbefohlener und den erbarmungslosen Druck der guten Schulnoten. Stück für Stück entblättert der Autor ein Geheimnis, das ebenso schockierend wie abstoßend ist und zeigt, wie sich hinter scheinbar sauberer Fassade menschliche Abgründe auftun. Gleichwohl führt Franz seine Figuren überaus einfühlsam ein, sei es den alleinerziehenden und geschiedenen, fünfundvierzigjährigen Kommissar Peter Brandt oder die ehrgeizige junge Staatsanwältin Elvira Klein. Etwas besonders ist das Ende des Krimis, der nicht – so viel darf verraten werden – mit der Klärung des Falles aufhört.
„Tod eines Lehrers“ ist ein unterhaltsamer Krimi, den ich mir auch als Tatortverfilmung vorstellen könnte. Er ist in seiner Sprache oder Handlung nicht herausragend oder besonders, aber für eine kurzweilige Unterhaltung in der Freizeit geeignet.
Der Teufelspakt
(1)Aktuelle Rezension von: ArmilleeDie Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Die Romanfiguren wirkten sehr real und waren gut durchdacht.
Hauptkommissar Brandt und die Staatsanwältin Elvira Klein brauchen ihre ganze Clevernness und Einfühlungsvermögen, um die Morde aufzuklären.- Magda Trott
Puckis neue Streiche
(51)Aktuelle Rezension von: KateDie Lebensgeschichte von Försters Pucki, vom ersten Schuljahr über erste Liebe bis ins Alter, schön erzählt von Magda Trott - Martina Borger
Im Gehege
(43)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJon Ewermann ist Lehrer, Anfang fünfzig und verheiratet. Eines Tages kommt eine neue Kollegin und er fühlt sich zu ihr hingezogen. Noch einmal möchte er sich verlieben und alles hinter sich lassen und er verrennt sich so in diese Idee, dass er es um jeden Preis will, wenn nötig auch mit Gewalt.
Rabenschwarze Krimi-Komödie von Borger und Straub. Tolle Entwicklungen, super Dialoge und auch kuriose Wendungen.