Bücher mit dem Tag "obsession"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "obsession" gekennzeichnet haben.

272 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

    (5.817)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra_C

    Im Mittelpunkt steht der junge Daniel, dessen Vater eine Buchandlung in Barcelona betreibt. Er selbst arbeitet in einer Druckerei und es ranken sich viele Ereignisse in der Geschichte, die Daniel zu Nachforschungen veranlassen, die wiederum nicht ungefährlich sind. Nebenbei ist auch eine Romanze eingeflochten.

  2. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

    (2.378)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.

    Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden. 

    Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.

    Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.

    Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte. 

  3. Cover des Buches Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612835)
    Emily Brontë

    Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung

    (2.025)
    Aktuelle Rezension von: Janinezachariae

    Ist das nicht eine wunderschöne Ausgabe von Sturmhöhe?
    Zugegeben ich habe sie jetzt schon einige Zeit bei mir liegen, doch nun ist auch sie gelesen - in dieser Ausgabe, denn ich habe das Buch schon vor vielen Jahren zum ersten Mal gelesen. Doch es war an der Zeit für eine Auffrischung!
    "Wuthering Hights" ist ein düsterer Klassiker, der sich mit vielen Fragen beschäftigt.
    Heathcliff ist hier eine gewaltige Schlüsselfigur, die vermutlich alles von damals in Frage gestellt hat. Ein Findling, der in einer Familie schließlich aufwächst, die wohlhabend ist. Cathy, die Tochter der Familie, verliebt sich alsbald in ihn. Ein Junge, der die Dunkelheit in sich trägt und gefährlich wirkt.
    Doch ist er es auch und hat ihre Liebe überhaupt eine Chance in dieser Welt?

    Sturmhöhe war Emily Brontés einziges Buch. Ihre Schwetern haben ebenfalls geschrieben.
    Doch ist Sturmhöhe eine so düstere Geschichte, dass sie kaum eingeholt werden konnte. Sie ist clever, verstrickt und hat viele Ebenen in den einzelnen Fassaden und Charakteren, dass man kaum glauben kann, dass sie aus dem 19. Jahrhundert stammte.

    Meisterwerk oder ein reines toxisches Stück?

    Sturmhöhe - der Klassiker von Emily Bronté im neuen Gewandt. So ein Buch muss man gelesen haben, um die heutige Literatur mit ihrer Dark Romance etwas besser zu verstehen, denke ich. Dort hat alles seinen Anfang genommen.

  4. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257073201)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

    (10.237)
    Aktuelle Rezension von: bookswithjacki

    In seinem einzigen Roman behandelt Süskind die verschiedensten Themen: Die Skrupellosigkeit mancher Menschen, fehlende moralische Vorstellungen, wie leicht sich die Gesellschaft manipulieren lässt und vieles mehr. Grenouille, der einen übermäßig ausgeprägten Geruchssinn hat, muss schon früh damit zurecht kommen, dass ihn niemand liebt. Er wird zum Zweck der anderen ausgenutzt, was ich negativ auf deine Persönlichkeitsentwicklung auswirkt. Er nimmt sich vor, ein perfektes Parfüm aus den besten Düften der Welt zu kreieren - und muss dafür über Leichen gehen. Der Schreibstil von Süskind ist sehr eindrucksvoll: Er nutzt ein weitreichendes Vokabular und hat eine sehr präzise Ausdrucksweise, so wie ich es bis jetzt bei keinem anderen Schriftsteller gesehen haben. Natürlich muss man sich erst einmal mit dieser Art des Schreibens anfreunden, doch sobald man einen Zugang dazu gefunden hat, kann man sich auf Süskinds Kunstwerk einlassen. Manchmal hatte ich das Gefühl, die beschriebenen Düfte direkt vor mir zu haben, weil er die Fähigkeit besitzt, sie so detailliert zu beschreiben. Ich konnte nach dem Lesen nicht aufhören an das Buch zu denken. Man sollte evtl. schon ein wenig Erfahrung mit Klassikern mitbringen. Andernfalls würde ich als Einstieg Süskinds Novelle "Die Geschichte von Herrn Sommer" empfehlen, um sich schon einmal mit seinem Schreiben vertraut zu machen.

  5. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

    (1.199)
    Aktuelle Rezension von: stefan182

    Inhalt: New York 1922. Nick Carraway ist gerade nach Long Island gezogen, um sich dort als Wertpapierhändler zu versuchen, als ihn die Fama um Jay Gatsby erreicht. Dieser wohnt in seinem Nachbarhaus und gibt rauschende Feste – allerdings weiß niemand so genau, wer er ist, woher er kommt und aus welchen Quellen sein Geld stammt. Als Nick zum ersten Mal eine Party Gatsbys besucht, geschieht das Unglaubliche: Gatsby offenbart sich Nick und nimmt ihn in seinen Freundeskreis auf…

    Persönliche Meinung: „Der große Gatsby“ ist ein Roman von F. Scott Fitzgerald, der als großer, us-amerikanischer Klassiker gilt. Erzählt wird der Roman nicht – wie der Titel vermuten lässt – aus der Perspektive Gatsbys, sondern aus der Ich-Perspektive Nicks. Nick ist eher ein ruhiger „Durchschnittstyp“, verglichen mit dem schillernden Gatsby blass und funktioniert hauptsächlich als Kamera, durch deren Linse die Lesenden die Handlung wahrnehmen. Diese Handlung ist aufgrund von zwei Charakteristika fesselnd und interessant: Einerseits wegen der rätselhaften Figur Gatsby, andererseits wegen der Vielfältigkeit des Romans. Zunächst zu Gatsby: Dieser ist – da seine Herkunft unbekannt ist – ein großes Rätsel (für die handelnden Figuren wie für die Lesenden). Häppchenweise erfährt man während der Lektüre weitere Informationen über Gatsby, sodass sich schrittweise der Nebel um diese Figur lichtet und der dekadente, halbseidene Gatsby mehr und mehr an Tiefe gewinnt. Ähnliches gilt für die Handlung: Anfangs eher eine Darstellung des Lebens der Reichen und Schönen entwickelt sich die Handlung über eine Liebesgeschichte zu einer Tragödie – wobei die ein oder andere Wendung zu finden ist, mit der man nicht unbedingt rechnet. Abgerundet wird die Ausgabe des Diogenes-Verlags durch die Schriftstellerin Min Jin Lee, die die Entstehungsgeschichte des Romans beleuchtet sowie einen persönlichen Blick in den großen Gatsby wirft. Insgesamt ist „Der große Gatsby“ ein fesselnder Klassiker mit einer interessanten Titelfigur.

  6. Cover des Buches Die Blutlinie (ISBN: 9783404169368)
    Cody McFadyen

    Die Blutlinie

    (4.569)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    wenn ich an den ersten Teil der Reihe Blutlinie denke fehlen mir ehrlich gesagt immer noch die Worte
    schon der Anfang des Buches geht bei mir persönlich super tief rein, ich hab sofort eine Verbindung zu Hauptcharakterin und bange bei ihrer Unentschlossenheit sehr mit.

    Der Schreibstil ist sehr gut und vor allem super gut flüssig zu lesen, hier bin ich sofort in die Geschichte eingetaucht und hatte keinerlei Probleme mich zurecht zu finden.

    Ich finde die gesamte Geschichte sehr krass und intensiv, ich muss auf jeden Fall sagen dass dieses Buch und ich denke auch die ganze Reihe nichts für schwache nerven ist.

    Für mich ist dies ein Buch das tatsächlich Thriller genannt werden darf, einfach wegen seiner Heftigkeit
    ich musste immer mal wieder eine kleine Pause einlegen da mir einiges sehr nah ging...nichts desto trotz hat mich die Geschichte aber so gefesselt dass ich einfach immer wieder weiter lesen musste

    Das Buch ist auf jeden Fall für jeden etwas der gerne auf heftigere, krassere Bücher steht und auch etwas aushält.

    ich glaube die Reihe könnte ebenso ein Highlight für mich werden, lies mich dieses Buch schon absolut sprachlos zurück!

    ganz klare Empfehlung!!! ich bin begeistert!!!

  7. Cover des Buches Moby Dick (ISBN: 9783958390430)
    Herman Melville

    Moby Dick

    (537)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In Moby Dick erzählt Ismael die Geschichte von Kapitän Ahab und seiner fanatischen Jagd nach dem Pottwal Moby Dick. Dieser hatte ihm sein Bein abgerissen, weswegen Ahab Rache verüben möchte. Bei dieser Reise geht es turbulent zu und es gibt viele Tote, ob Menschen oder Wale. 

    Dieser Buch beschreibt eindrucksvoll den Walfang des 18. und 19. Jahrhunderts und wenn man sich auf die Schreibweise des 1851 erschienen Romans einlässt entwickeln sich teils erschreckende Bilder im Kopf.

  8. Cover des Buches Lolita (ISBN: 9783644056312)
    Vladimir Nabokov

    Lolita

    (508)
    Aktuelle Rezension von: juni_mond

    Es wurde eigentlich schon alles über dieses Buch gesagt und geschrieben. 

    Mich hat der poetische Stil in dem dieses Werk (von solch einem Inhalt) gehalten ist sehr beeindruckt – so viele Wörter überliest man im ersten Rutsch beiläufig, aber ihnen wohnt eine tiefe Bedeutung inne – Aufmerksames Lesen ist hier also unerlässlich, will man das Werk voll zur Geltung kommen lassen.

    Was mich überrascht hat: selten habe ich so gewissenhaft mehrere Nachworte zu einem Roman berücksichtigt – Nabokov zählte sich nicht zu den Moralisten, er hat dieses Werk nicht mit der hauptsächlichen Absicht geschrieben eine Moral zu verkünden, dass diese Moral aber implizit mit dem Werk mitschwingt hat er nicht dementiert. Auf eine Nachfrage einer Journalistin, ob Lolita ein unmoralisches Buch sei antwortete er wie oben angedeutet, er sei kein Moralist und halte nichts von moralistischer Literatur, »Es [das Buch] hat aber doch eine sehr moralische Moral: Tu Kindern nichts zuleide. Humbert tut einem etwas zuleide. Sein Gefühl gegenüber Lolita lässt sich rechtfertigen, aber nicht seine Perversität.«

    (Entnommen aus dem Nachwort des Herausgebers).

    Humbert Humbert, ein Pädophiler, setzt im Egoismus seiner "Liebe" Lolita, ein junges Mädchen, gefangen und stiehlt ihr ihre Jugend und versucht über den ganzen Verlauf der Geschichte hinweg, die Lesenden zu täuschen.

    Ein Zitat aus dem letzten Kapitel – Spoilerwarnung!

    "Leser! Was ich hörte, war einzig die Melodie spielender Kinder, nichts als das, und so klar war die Luft, dass das Gehör in diesem dünnen Dunst sich mischender Stimmen - majestätisch und präzis, fern und zauberhaft nah, freimütig und himmlisch rätselhaft - dann und wann, als würde er freigegeben, einen fast artikulierten Ausbruch hellen Gelächters unterscheiden konnte oder den Schlag einer Baseballkeule oder das Geklapper eines Spielzeugwagens, aber alles war viel zu weit entfernt, als dass das Auge in den leicht eingravierten Straßen irgendeine Lebensregung hätte erkennen können. Ich stand in meiner luftigen Höhe und konnte mich an diesem musikalischen Vibrieren nicht satthören, an diesen einzelnen Rufen, die auf dem Hintergrund verhaltenen Gemurmels aufblitzten, und dann wusste ich, dass es nicht das Fehlen Lolitas an meiner Seite war, was diesen hoffnungslosen Schmerz verursachte, sondern das Fehlen ihrer Stimme in diesem Chor."

    Was für eine schöne Sprache für eine furchtbare Tatsache... "...das Fehlen ihrer Stimme in diesem Chor." Er nahm Lolita ihre Kindheit, weshalb sie nicht Teil dieses Chors sein konnte.


  9. Cover des Buches Blaue Blumen (ISBN: 9783406675676)
    Carola Saavedra

    Blaue Blumen

    (25)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Der Roman "Blaue Blumen" von der brasilianischen Autorin Carola Saavedra erschien 2015 im C.H.Beck Verlag.

     

    Eine unbekannte Frau schreibt Briefe an einen Mann, der sie verlassen hat und den sie sehr geliebt hat. Die Briefe landen jedoch bei einem ganz anderen Empfänger, bei Marcos, der mit seiner Frau in Trennung lebt und mit ihr eine kleine Tochter hat. Die Briefe bewirken in Marcos eine ungeahnte Sehnsucht. Er wird von den Briefen der Unbekannten seltsam ergriffen und so sucht er die genannten Orte auf, immer in der Hoffnung, die geheimnisvolle Frau zu treffen. Dabei vernachlässigt er seine Arbeit und wartet auf den nächsten Brief.


    Die unbekannte A. schreibt intensive, gefühlvolle Briefe an ihren ehemaligen Geliebten und Marcos erhält sie fälschlicherweise. Auch er lebt in Trennung und kennt die Gefühle der Schreiberin, er fühlt sich von ihr wie magisch angezogen.

    Die Handlung in diesem Buch beschränkt sich auf die Briefe und darin wiederholen sich die Gedanken, die um diese verlorene Liebe kreisen.

    Gleich mal vorab, leider konnte mich der Roman nicht überzeugen und ich frage mich, welche Intention die Autorin beim Schreiben hatte. Was wollte sie damit genau aussagen? Ich bin mir darüber nicht klar geworden. 

    Dabei mag ich Carola Saavedras poetischen, feinfühligen Schreibstil, für ein Buch über romantische Liebe hätte das wunderbar gepasst. Aber hier geht es um eine Trennung und daher um Anklage, tiefes Bedauern und wütende Vorwürfe, die von der unbekannten Frau in langen verschachtelten Sätzen zu Papier gebracht werden. Ihre Gedanken kreisen um die Liebe, sie äußert wütend Vorwürfe und zeigt ihre bisherige Beziehung zu ihrem "Traummann" anklagend in bewegender Weise. Mir kommt beim Lesen ein Verdacht einer Abhängigkeit, einer unterwürfigen Hörigkeit dieser Frau in den Sinn. 


    Aufgrund des Klappentextes habe ich eine Liebesgeschichte erwartet, die nicht nur in Melancholie badet. Handlungsmäßig geschieht hier nicht viel, denn hauptsächlich schreibt sich die unbekannte Frau A. detailliert ihre Beziehung von der Seele, bzw. schildert die Gründe, warum sie geendet hat. Dabei wiederholt sie in Briefform Erlebtes immer wieder, in der Hoffnung, der Geliebte möchte das Verlorene zurückgewinnen. Immerhin kämpft sie um ihre Liebe. 

    "Um die Liebe zu besänftigen" (Zitat Seite 183) muss man aber nicht alles hinnehmen oder erdulden. Hier wird ein falsches Bild von Liebe dargestellt. Es ist eher eine Hörigkeit von Seiten der Frau.

    Das ist bei Marcos und seiner Frau nicht so. Weil Marcos in seiner Frau eher die Fordernde sieht, für seine Tochter eher Desinteresse empfindet, merkt man schnell, er ist ein Mensch, der gleichgültig und ohne echte Zuneigung lediglich versucht seine Rolle zu spielen. Auch für seine aktuelle Freundin scheint er keine großen Gefühle zu haben.

    Aber die Briefe rütteln ihn auf und lösen etwas in ihm aus. Auch er möchte ohne Bedingung geliebt werden. Er wird von den Briefen angezogen, doch er selbst bleibt der Mittelpunkt seiner kleinen Welt.


    Die intensiv geschilderten menschlichen Tiefen, Abgründe und Gefühle habe ich trotz der melancholischen Wirkung gern gelesen. Auch wenn ich nicht wie A. empfinde, so finde ich ihren Schmerz und ihre Lebenszweifel gut dargestellt. Doch auch das Ende lässt mich ratlos zurück. Leider nicht mein Geschmack.



    Ein ungewöhnliches Buch, das menschliche Abgründe aufdeckt und Fragen nach wahren Gefühlen nachspürt, aber mir fehlt die Kernaussage des Romans.

  10. Cover des Buches Girl on the Train (ISBN: 9783764506018)
    Paula Hawkins

    Girl on the Train

    (1.250)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich lese oft Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Kapiteln ahne, wie sie enden – die Spannung bleibt dann meist auf der Strecke. Doch Girl on the Train hat mich komplett überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Psychothriller so packen könnte. Die Geschichte ist clever konstruiert, die Perspektivenwechsel wirken intensiv, und vor allem: Ich habe das Ende nicht kommen sehen. Es hat mich buchstäblich vom Hocker gerissen. Ein fesselndes, düsteres Leseerlebnis, das ich absolut empfehlen kann!


  11. Cover des Buches Liebesbriefe großer Männer (ISBN: 9783865391872)
    Sabine Anders

    Liebesbriefe großer Männer

    (107)
    Aktuelle Rezension von: Gingerteabooks

    Also besonders die erste Hälfte von Briefen würde ich ja persönlich nicht als Liebesbriefe ansehen. Bei Liebesbrief denke ich nicht an Drohungen gegen die angeblich Geliebte. Victor Hugo's Briefe wären Liebesbriefe, aber Luther eher nicht so. Ist vielleicht mal interessant zu lesen, aber würde ich nicht empfehlen. 

  12. Cover des Buches Und Nietzsche weinte (ISBN: 9783641157371)
    Irvin D. Yalom

    Und Nietzsche weinte

    (414)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Die etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!

  13. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

    (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach der großen Ankündigung und dem großen Erfolg in Frankreich konnte man sehr gespannt sein. Der Autor hat wohl die nötige Distanz um dieses >Eisen< anzupacken. Leider passiert dann sehr wenig. Lobenswert ist die genaue Recherche und das Aufarbeiten von Zahlen und Orten, aber Ereignisse werden zum Teil nur gestreift und das Buch wird bald langweilig. Es ist sehr enttäuschend, man kann fast von einem Machwerk sprechen denn von all dem angekündigten, versprochenen ist nichts übrig. Es wird soviel angepackt, aber dann plötzlich fallen gelassen und der Autor nimmt seine Erzählfäden oft nicht mehr auf und so ist es nicht interessant, nicht brisant, nicht aufklärend oder aufrüttelnd, sondern einfach nur langatmig, langweilig und überhaupt nichts sensationelles.

  14. Cover des Buches Crossfire. Versuchung (ISBN: 9783453545588)
    Sylvia Day

    Crossfire. Versuchung

    (1.973)
    Aktuelle Rezension von: Booksarepassion

    Ich empfehle die Crossfire Reihe definitiv. Ich habe sie damals direkt nach Shades of Grey gelesen, womit ich vielleicht etwas hätte warten sollen. Aber das liegt nicht am Buch, nach einigen kapiteln holte mich das Buch dennoch ab und ich mochte die Story. Die Charaktere konnte ich mir gut verstellen und ich fand es nicht zu viel beschrieben aber auch nicht zu wenig. Die spicy Szenen waren gut und nicht plump. Alles in allem ein guter Auftakt.

  15. Cover des Buches Voyeur (ISBN: 9783499259999)
    Simon Beckett

    Voyeur

    (745)
    Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchen

    Donald Ramsey ist Kunstliebhaber und Galerist, seine einzige Leidenschaft sind die Frauen auf den Kunstwerken. Zumindest bis Anna in sein Leben tritt, die neue Assistentin. Doch die ist leider schon vergeben und will zu allem Übel auch noch mit ihrem Freund nach Amerika ziehen. Flugs heckt Donald einen Plan aus, den Anna soll ihm gehören, aber nicht so, wie normalerweise. Zeppo das Male Model soll ihm dabei helfen und irgendwie endet es nicht so, wie auf Donalds Gemälden...

    Donald sollte als Protagonist leicht sympathisch oder zumindest menschlich erscheinen, so zumindest nach dem Vorwort von Beckett. Tatsächlich bemerkt man auch, dass er letzteres wohl ist, ein Mensch. Mit Gelüsten, Vorlieben und offensichtlich auch Fehlern. Nicht weit vom Wahnsinn entfernt oder so ähnlich. Donald ist relativ anstrengend als Person, wobei durch die gewählte Ich-Perspektive ein Folgen der Handlung und Gedanken einfach gemacht wird. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch nicht, dass ich ihn unbedingt als super sympathisch empfand. Er ist verkopft und folgt einer plötzlivhen Obssesion für Anna, die mir schleierhaft ist und - Spoiler! - ihm selbst am Ende auch vollkommen hirnrissig vorkommt. Die Gedanken von Ramsey sind stellenweise sehr präzise und abschreckend, gleichzeitig passen sie wohl zu seinem Naturell. Sein nicht verarbeitetes Kindheitstrauma begleitet ihn mehr oder weniger im Hintergrund bleibend durch sein Leben und bestimmt auch seine Neigung zur erotischen Kunst ohne sich dabei selbst im Sexuellen zu verlieren.

    Zeppo ist dagegen ganz anders, als Donald. Er ist ein aufgeblasener und primitiver Bursche, der allerdings von Egoismus und Stolz strotzt. Er weiß genau, wer er ist, was er kann und wie er bekommt, was er will. Im Gegensatz zu Donald bleibt er bei getroffenen Entscheidungen und lässt sich im Endeffekt nur gegen Geld überzeugen. Ein Ekel, wie er wahrhaftig im Buche steht. 

    Anna und ihr Freund Morty sind dagegen schon sehr flach und oberflächlich gehalten. Man erfährt nur so viel, wie Donald selbst in Erfahrung bringt und wie er die beiden sieht. Keine Ahnung, ob dies jedoch wirklich der Wahrheit entspricht oder eventuell nur einem verzerrten Bild von Donald... 

    Die Handlung war insgesamt kein Meisterwerk. Vielmehr plätscherte sie dahin und ließ auch kaum richtige Spannung zu. Vielmehr ist es, als würde man einem fast gewöhnlichen Alltag eines mehr oder weniger Perversen beiwohnen, bis auf die Tatsache mit dem Mord natürlich. An manchen Stellen wäre eine Kürzung jedoch vollkommen in Ordnung gewesen, damit der wesentlichen Handlung mehr Aufmerksamkeit zuteil hätte werden können.

    Durch den einfachen Schreibstil fliegt man jedoch auch so durch die Seiten, dass man ganz flott zum Ende kommt. Die Sprache ist dabei nicht minder vulgär und direkt, also nicht unbedingt etwas für schnell peinlich Berührte. Und so abrupt, wie es angefangen hat, so endet es auch. Passend oder halt auch nicht. Durch den Titel weiß man auch schon, was wohl oder übel passiert, daher ist es keine allzu große Überraschung.

    Dies ist das erste veröffentlichte Buch von Simone Beckett und man merkt hier sehr gut, dass kein Autor vom Himmel gefallen ist. Dennoch ist dieses Buch höchstens durchschnittlich, aber man kann es als Krimi-Fan dennoch gut lesen. 

  16. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

    (428)
    Aktuelle Rezension von: KlausEffing

    Das Buch American Psycho von Bret Easton Ellis (ca. 550 Seiten, erschienen erstmals 1991) ist keine literarisch leichte Kost. Patrick Bateman, der Protagonist, ist ein reicher Yuppie (das Wort wird heute kaum noch genutzt) in den 80ern – gutaussehend, stilbewusst, scheinbar erfolgreich. Doch hinter dieser perfekten Fassade verbirgt sich ein Abgrund aus Leere, Gewalt und Wahnsinn. 

    Was mir besonders auffiel: Die endlosen Beschreibungen seiner Kleidung, seiner sexuellen Eskapaden und brutalen Morde wirken monoton, fast ermüdend – und genau darin liegt vielleicht der Punkt. Batemans Leben ist trotz Luxus und Exzess erschreckend langweilig und sinnentleert. Von seiner eigentlichen Arbeit erfährt man fast nichts – er scheint vielmehr ein gelangweilter Sohn reicher Eltern zu sein, der sich in Oberflächlichkeiten, Statussymbolen und „angesagten“ Restaurants verliert. Die Frage bleibt offen: Wie viel von den Morden und Ausschweifungen ist real, wie viel vielleicht reine Fiktion oder Wahn? Ellis lässt uns im Unklaren – und genau das macht die Lektüre so verstörend.

    Mein Fazit: American Psycho ist schwer verdaulich, aber literarisch spannend. Eine radikale Kritik an Konsum, Männlichkeitsbildern und einer Gesellschaft, die an Oberflächlichkeiten erstickt.

    Der Roman wurde 2000 eindrucksvoll mit Christian Bale verfilmt – die Adaption gilt zu Recht als eine der besten Literaturverfilmungen der frühen 2000er.

    Triggerwarnung: explizite Gewalt, Misogynie und sexuelle Inhalte

  17. Cover des Buches Finderlohn (ISBN: 9783453438712)
    Stephen King

    Finderlohn

    (392)
    Aktuelle Rezension von: JulieFlamingo

    Dies ist der zweite Teil der Bill Hodges Trilogie. Er ist leider nicht ganz so stark wie der erste und hat mich auch weniger gefesselt, dennoch war es ein angenehmes Lesen.


    Was ich als komisch auffasste, ist das es im gesamten ersten Drittel null um Bill Hodges ging. Die Verbindung wurde hier dadurch hergestellt, das Peters Vater beim Massaker von Mr. Mercedes schwer verletzt wurde. Dennoch ging es im ersten Drittel nur um den Aufbau der Story. Wir lernten Peter kennen, ein Schüler, der Literaturvernarrt ist und durch ein Zufall einen alten Koffer mit viel Geld und alten Tagebüchern fand. - Morris lernen wir kennen, als er einen Schriftsteller berauben wollte und er ihn dabei umbrach. Er ging anschließend ins Gefängnis, jedoch für eine andere Tat. Jedoch verstecke er vorher noch einen Koffer mit seinem Diebesgut und Geld. Morris wurde nach vielen Jahren freigelassen, er dachte all die Jahre nur an sein Diebesgut, doch dies war nicht mehr da. 


    Hodges besucht während der Zeit immer mal wieder Mr. Mercedes im Krankenhaus und hegt den Verdacht, das irgendwas mit ihm nicht stimmt. Doch das werden wir wohl erst im drittel Teil herausfinden.

  18. Cover des Buches Obsession (ISBN: 9783499016318)
    Simon Beckett

    Obsession

    (1.216)
    Aktuelle Rezension von: Gute_Nacht

    Inhalt 

    Ben ist am Boden zerstört, als seine Frau unvermutet stirbt. Allein Sarahs autistischer Sohn Jacob spendet ihm Trost.

    Doch während Ben die gemeinsame Wohnung aufräumt, macht er eine ungeheuerliche Entdeckung: Jacob war gar nicht Sarahs leibliches Kind. Offenbar hatte diese den Jungen entführt, als der noch ein Baby war. Ben engagiert fassungslos einen Privatdetektiv, der schnell Jacobs leiblichen Vater ermittelt. Dass damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird, ahnt keiner.

    Fazit 

    Ein Thriller der anderen Art - dennoch sehr spannend und faszinierend. 

  19. Cover des Buches Sie (ISBN: 9783453441637)
    Stephen King

    Sie

    (957)
    Aktuelle Rezension von: julia___

    Als Leser wird man sofort in das Geschehen geschleudert, ich persönlich bin nicht so schnell in die Geschichte reingekommen. Doch irgendwann hatte ich eine morbide Faszination für die Geschichte entwickelt und  konnte nicht mehr aufhören zu lesen. 

    Es ist brillant, dabei aber wirklich verstörend, krank, grausam und niederträchtig. 

    An sich hat das Buch nicht viele Wendungen oder Handlungen, aber die unterschwellige Spannung und die bedrückende Atmosphäre haben mich so gebannt und neugierig gemacht. Das Buch hat ab einem bestimmten Punkt einen extremen Sog auf mich ausgeübt, ich hab es wahrlich verschlungen. 

    Auch dieses Stephen King Buch kann ich nur empfehlen, aber es wird nicht für jeden etwas sein.

  20. Cover des Buches Gut gegen Nordwind (ISBN: 9783552075566)
    Daniel Glattauer

    Gut gegen Nordwind

    (5.605)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Das Buch besteht einfach nur aus einem Mailschriftverkehr zwischen Emmi und Leo. Wie aus einem, ich kündige die Zeitschrift zu so einer tiefgründiger Austausch von zwei Personen kommen kann. 

    Hätte ich nicht eine Empfehlung bekommen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, zu diesem tollen Buch zu greifen. Weil, ehrlich?! Schaut euch mal das Cover an. Da dachte ich erst, sieht sehr Jugendlich aus. Ist es aber nicht. Beide Protagonisten stehen sehr gut im Leben.

    Empfehlung!

  21. Cover des Buches Die Herzen des Monsieur Lefort (ISBN: 9783734549595)
    Mara Ferr

    Die Herzen des Monsieur Lefort

    (16)
    Aktuelle Rezension von: foxydevil

    Das ist das mittlerweile 4. Buch welches ich von der Autorin Mara Ferr gelesen habe, und ich war im Vorfeld sehr gespannt.
    Und diesen besonderen Krimis geht immer einer Gemeinsamkeit voraus.
    Sie spielen in Paris und kommen als gutes Buch ohne extremes blutmäßiges Gemetzel aus.
    Das fasziniert mich immer an Büchern der Autorin.
    Dieses Cover ist außergewöhnlich und im Gegensatz zu den bisherigen Büchern ist es das bisher am  passendsten zum Buchthema.

    Aus dem Inhalt:
    Der Protagonist Jerome Lefort ist ein Commandant im Ruhestand.
    Er ist verheiratet doch diese Ehe obwohl gut situiert ist nicht mehr das was sie sein sollte.
    Kurzum es fehlt an Herz…auf einen Auslöser entwickelt sich eine Liebe zu Herzen und steigert sich in eine immer steigende Obsession.
    Mehr möchte ich gar nicht verraten, das sollte man erlesen.

    Wie schon erwähnt sind Krimis von Mara Ferr etwas Besonderes.
    Kein Gemetzel und trotzdem sehr gute Unterhaltung.
    Dem ist die Autorin in diesem Buch wieder gerecht geworden.
    Der Spannungsbogen ist vorhanden und man möchte das Buch nimmer aus der Hand legen.
    Die Auflösung ist schlüssig, hat mir persönlich sehr gut gefallen  und die eigene Sprache etwas anspruchsvoller und keine Plattitüde.
    Trotzdem liest es sich zügig und flüssig.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet und polarisieren.

    Fazit:

    Ein absolut lesenwertes Buch, für Freunde des Besonderen, da hier Klassen- statt Massenware
  22. Cover des Buches Das Schweigen der Lämmer (ISBN: 9783453440852)
    Thomas Harris

    Das Schweigen der Lämmer

    (894)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    2023 habe ich „Hannibal Rising“ von Thomas Harris gelesen. 2024 folgte dann „Roter Drache“. Dieses Jahr habe ich den letzten Band der Hannibal-Reihe gelesen, den ich zuhause stehen habe: „Das Schweigen der Lämmer“ aus dem Jahr 1990. Dieser Band ist mit Abstand der bekannteste der Reihe, nicht zuletzt wegen der großartigen Verfilmung, welche 1992 mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Neben der besten Regie erhielten sowohl Jodie Foster als beste Hauptdarstellerin als auch Anthony Hopkins als bester Hauptdarsteller den Preis. Das Buch gehört somit wohl zu den Klassikern unter den Thrillern. Da ich von „Roter Drache“ eher enttäuscht war, hatte ich große Hoffnung, dass dieser Band wieder besser wird. 

    Die junge FBI-Anwärterin Clarice Starling ist noch in der Ausbildung, als sie um die Mithilfe in einem besonders schwierigen Fall gebeten wird. Das FBI ist auf der Suche nach dem Serienmörder Buffalo Bill, der bereits mehrere junge Frauen entführt, getötet und gehäutet hat. Ermittler Jack Crawford hofft, den inhaftierten Serienmörder und Psychiater Dr. Hannibal Lecter nutzen zu können, um ein Profil von Buffalo Bill zu erstellen. Doch Crawfords Verhältnis zu Lecter ist schlecht, deshalb schickt er Clarice ins Baltimore State Hospital zu dem Mann, den manche nur Hannibal, den Kannibalen nennen. Doch für Informationen über Buffalo Bill will Dr. Lecter im Austausch Details aus Starlings Privatleben wissen. 

    „Die Abteilung der Verhaltensforschung, die beim FBI für Serienmorde zuständig ist, befindet sich, halb unter der Erde, im untersten Geschoss der Academy in Quantico.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Das FBI in Quantico ist das erzählerische Zentrum dieser Geschichte. Quantico liegt im US-Bundesstaat Virginia und ist eigentlich nur bekannt für die dort befindliche FBI-Akademie, denn mit nicht einmal 600 Einwohnern ist sie geradezu winzig. Mit über 400 Seiten und 61 Kapiteln ist „Das Schweigen der Lämmer“ dicker als „Hannibal Rising“, aber weniger umfangreich als „Roter Drache“. Auch hier gibt es wieder einen auktorialen Erzähler, der retrospektiv im Präteritum berichtet. Dabei begleitet er verschiedene Figuren: Jack Crawford, Hannibal Lecter, Buffalo Bill, eines seiner Entführungsopfer sowie die Protagonistin.

    Clarice Starling ist etwa 25 Jahre alt und eine fleißige, ehrgeizige sowie intelligente FBI-Anwärterin. Schnell stellt sich heraus, dass ihr Ehrgeiz nicht nur von ihrem Karrierewunsch angetrieben wird, sondern auch von ihrer schwierigen Kindheit. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater war Polizist und wurde im Dienst erschossen, als sie noch ein Kind war. Obwohl sie eine noch junge Frau ist, hat sie einen starken moralischen Kompass und Mitgefühl für die Opfer von Verbrechen. Ihr Drang, Schwache zu schützen sowie für Gerechtigkeit zu sorgen, ist ihr stärkster Antrieb und macht sie zu einer mutigen, bewundernswerten jungen Frau. Clarice wird als hübsche, junge Frau mit rötlichen Haaren, blauen Augen und einer schlanken, aber athletischen Statur beschrieben. Obwohl sie sich eher unscheinbar kleidet und scheinbar auch nicht schminkt, wird sie in der männerdominierten FBI-Welt oft nicht ernst genommen. Ihr Versuch, über ihre niedrige soziale Herkunft durch elegante Markenkleidung oder eine gehobene Sprache hinwegzutäuschen, zieht sich durch den gesamten Roman.

    Ein Motiv, das ebenfalls kontinuierlich, aber subtil in „Das Schweigen der Lämmer“ eingearbeitet ist, und zur Qualität der Geschichte erheblich beiträgt, ist Sexismus. Clarice bewegt sich als junge Frau in einer Männerdomäne und muss sich immer wieder mit herablassenden Kommentaren, unterschwelligen Anzüglichkeiten sowie Anzweifeln ihrer Kompetenzen auseinandersetzen. Ständig hört sie Aussagen, wie dass sie mit ihrer guten Leistung die ganzen „Schlappschwänze“ (S. 49) blamiere oder dass „das FBI schon auf Mädchen“ (S. 17) zurückgreife. Wenn sie nicht hierarchisch herabgewürdigt wird, wird sie sexualisiert. Schnell wird deutlich, dass viele Männer nur unwesentlich besser sind als Dr. Lecters Mitgefangener Miggs, der Clarice bei ihrem ersten Besuch im Hochsicherheitstrakt sein Ejakulat ins Gesicht wirft. Man könnte fast sagen, dass Miggs seine Misogynie schlichtweg offener trägt. Diese gelungene Thematisierung gesellschaftlicher Missstände hebt diesen Band positiv hervor. Obwohl dieses Buch inzwischen 35 Jahre alt ist, hat sich daran nur geringfügig etwas geändert, deswegen ist es immer noch aktuell.

    Harris hat einen klaren, aber manchmal etwas ungelenken Schreibstil. So verliert er sich gerne mal in ausschweifenden Beschreibungen von Orten, Waffen oder Autos, mit denen man als Europäer vielleicht weniger anfangen kann. Dieser Satz verdeutlicht das ganz gut: „Wie die sonntäglichen Scheidungsflüge von La Guardia nach Juárez ist die Firma Teil der Dienstleistungsindustrie für die gedankenlosen Brown’schen Bewegungen in unserer Bevölkerung“ (S. 57). Also ich war gedanklich schon bei den sonntäglichen Scheidungsflügen raus und habe mich lange gefragt, was das überhaupt sein soll. Die Dialoge sind hingegen sehr gelungen und durchdrungen von einem psychologischen Machtspiel, das die Figuren ausfechten. Insbesondere Hannibal Lecter ist eine faszinierende und gleichermaßen verstörende Figur. Die düstere und fast schon widerliche Atmosphäre löst gleichzeitig eine krude Faszination aus. Das Tempo bietet eine perfekte Balance zwischen tiefer Psychoanalyse und rasanten Schlagabtauschen. Auch die Detailgenauigkeit der Recherchearbeit ist sehr beeindruckend. Die akkurate anatomische Beschreibung von Nachtfaltern oder die Fehlerfreiheit der entomologischen Untersuchung hat mich sehr positiv überrascht. Stilistisch ist dieses Buch also gewiss das beste der Hannibal-Reihe.

    Falls ihr euch fragen solltet, ob das Buch stark vom Film abweicht: tatsächlich kaum. Es ist eine grandiose Verfilmung, die sich insgesamt sehr getreu, oft sogar wörtlich an die Buchvorlage hält. Clarices Hintergrundgeschichte, Dr. Chilton als Dr. Lecters Antagonist und auch die Psyche von Buffallo Bill, die von Identität und Transformation besessen ist, gehen aus dem Film deutlich hervor. Was aus dem Film jedoch völlig gestrichen wurde, ist die Hintergrundgeschichte von Jack Crawford, der nach einem nervenaufreibenden Arbeitstag noch seine schwerkranke Frau Bella zuhause pflegt. Auch die Beziehung zwischen Dr. Lecter und Clarice endet in Nuancen anders. Vor allem Lecters letzter Satz im Film „Ich habe einen alten Freund zum Abendessen.“, fällt in dem Buch so nicht. Dennoch ist „Das Schweigen der Lämmer“ eine der besten Buchverfilmungen, die ich je gesehen habe, weshalb ich den Film absolut weiterempfehlen kann.

    Zwischendurch habe ich immer wieder das Hörbuch gelesen von Uve Teschner genutzt. Teschner liest die ungekürzte Fassung wirklich grandios und findet ein angenehmes Tempo, sodass man sich schnell in der Geschichte verliert. So war ich fast schon überrascht, plötzlich das Finale des Buches erreicht zu haben. Da es insgesamt recht nah am Film ist, konnte mich der Abschluss nicht sonderlich verblüffen, und der Showdown wird im Buch verhältnismäßig schnell abgehandelt. An sich ist der Plot aber sinnhaft zu einem Ende gebracht. Tatsächlich hätte ich erwartet, dass das Buchende etwas mehr vom Filmende abweicht, um dem Plot der Fortsetzung „Hannibal“ den Weg zu ebnen. Obwohl mir „Das Schweigen der Lämmer“ wirklich gut gefallen hat, werde ich die Fortsetzung aber nicht lesen. Die Rezensionen von „Hannibal“ sind nämlich mit Abstand die schlechtesten der Hannibal-Reihe, wobei vor allem der Plot und dessen Inkohärenz zu den anderen Bänden kritisiert wird. Also habe ich mir eine Inhaltsangabe von „Hannibal“ durchgelesen und sofort verstanden, warum dieses Buch so vielen Menschen missfällt. Vieles passt hier nicht zusammen, insbesondere das Verhalten von Clarice Starling, weshalb die Hannibal-Reihe hiermit für mich ein Ende findet.

    Insgesamt ist „Das Schweigen der Lämmer“ aus dem Jahr 1990 für mich der beste Band der Hannibal-Reihe. Thomas Harris‘ erfolgreichster Roman ist deutlich besser als „Roter Drache“ und auch überzeugender als „Hannibal Rising“. Das liegt vor allem an Clarice Starling als starker Protagonistin, die in ihrem Arbeitsalltag gegen Vorurteile und Sexualisierung ankämpfen muss, der düsteren und unheimlichen Atmosphäre, einem sehr gut ausgearbeiteten Plot sowie nicht zuletzt dem überzeugendsten Auftritt Hannibal Lecters mit seinen ikonischen Dialogen. Dennoch gibt es auch kleinere Schwächen wie einen teils ungelenken Schreibstil mit ausschweifenden Beschreibungen amerikanischer Automodelle oder eines recht zügig abgehandelten Finales. Deswegen hat es bei „Das Schweigen der Lämmer“ nicht ganz für ein Highlight gereicht. Vier von fünf Federn hat es sich jedoch absolut verdient. Dennoch wird dies vorerst mein letztes Buch von Thomas Harris sein, da ich an „Hannibal“ einfach kein Interesse habe.

  23. Cover des Buches Crossfire. Hingabe (ISBN: 9783453545786)
    Sylvia Day

    Crossfire. Hingabe

    (586)
    Aktuelle Rezension von: ChrispiBook

    Ist weiterhin interessant zu erfahren wie es mit beiden weiter geht und wie sie ihre Probleme lösen

  24. Cover des Buches Das Opfer (ISBN: 9783828990432)
    John Katzenbach

    Das Opfer

    (485)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Ich habe das Buch in einem Bücherschrank gefunden und war Dank des Covers und des Titels absolut neugierig.

    Der Klappentext las sich so spannend dass ich das Buch sofort anfangen wollte.

    Die Geschichte beginnt schon auf den ersten Seiten sehr spannend und dank des angenehmen Schreibstils ist es sehr gut und angenehm zu lesen.

    Die Geschichte fesselte mich schon nach den ersten Seiten so dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb weniger Tagen zu Ende gelesen habe.

    Eine absolut durchdachte und sinnvolle Geschichte die einem roten Faden folgt, sehr guten Protagonisten der gut ausgearbeitet sind. geniale Wendungen und eine fesselnde Geschichte haben mich erwartet.

    Absolut lesenswert, ich habe es genossen und bin seither ein absoluter Fand des Autors

    Daher eine ganz klare Empfehlung!!!!

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