Bücher mit dem Tag "obszön"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "obszön" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches A Game of Thrones (ISBN: 9780007491575)
    George R. R. Martin

    A Game of Thrones

     (443)
    Aktuelle Rezension von: AlineCharly

    The first volume of „A Song of Ice and Fire” is introducing as to a great new fantasy world. The typical rules of a year with for seasons do not apply here and so a summer can last for decades and so can the following winter. But winter is coming and nobody knows it better than the Starks of Winterfell whose head Lord Eddard Stark is the warden of the north. King Robert is however looking for a new hand and he wants no one else besides Ned to fill this honored position. For Ned this is as much a curse as it is an honor. Life at court is full of intrigues and everyone is only looking out for themselves. Now the Stark family is split apart and has to fight against the treachery while being separated. At the same time the Dragon king living in exile is claiming his right to the throne.

    I don’t think there is anything new I could add to the thousands of reviews already out there but since I review almost every book I read I did not want to make an exception here. To be honest I have no clue why I waited so long to finally start reading the “A Song of Ice and Fire” series. With all the different characters it took me a while to understand who is who and how they are all connected. But once I got a hang of it I kind of flew right through the story. So far I have not watched the tv show yet because everyone keeps telling me to read the books first. Therefore I can not compare the two at all but I also do not think that this is necessary. While reading this book I really enjoyed the style of writing and also the great world building. I loved to have so many different POVs so I could really learn a lot about this world and all the characters and families in it. Although some characters are more important than others I would not say that there is one main character and therefore it’s not like most books where you can really watch one protagonist grow and change throughout the story. As the series progresses I hope we will see more developments in the main characters though. “A Game of Thrones” is probably not the best fantasy book out there but it is a story that I really enjoyed. Therefore I am really looking forward to reading the other books in the series as well.

    In my opinion it’s a great start of the series and I will definitely continue reading the next book soon. 100% recommendation from my side.

  2. Cover des Buches Ein plötzlicher Todesfall (ISBN: 9783548285283)
    Joanne K. Rowling

    Ein plötzlicher Todesfall

     (774)
    Aktuelle Rezension von: fayreads

    In der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann. 


    Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.

    Fazit: 


    Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen. 

    Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war. 

    Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war. 

    Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht. 

  3. Cover des Buches Schändung (ISBN: 9783423214278)
    Jussi Adler-Olsen

    Schändung

     (1.558)
    Aktuelle Rezension von: Landleben

    Da ich schon einiges von dem Schriftsteller gehört habe, hat es mich sehr gefreut, das ich es bei der LovleyBooks Leserunde gewonnen habe.
    Aber leider konnte ich keinen roten Faden in der Handlung finden, da mir der Schreibstil nicht gefiehl und so das Lesen auch keinen Spaß gemacht hat. Die Charaktere waren mir alle unsympatisch und konnte sie oft nicht einordnen.
    Leider habe ich das Buch nach gut der Hälfte abgebrochen, das bei mir sehr selten vorkommt. Meist "kaue" ich mich durch ein Buch durch.

  4. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.330)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  5. Cover des Buches Geliebte der Nacht (ISBN: 9783802588501)
    Lara Adrian

    Geliebte der Nacht

     (1.288)
    Aktuelle Rezension von: Merylex

    Für Band 1 war es mir ein zu großes hin und her, außerdem verzeiht Gabrielle die Lügen von Lucan etwas zu einfach und großzügig. Lucan ist außerdem ein sehr unentschlossener Charakter.

    Alle Männer sind leider durchweg schön und stark, und ich konnte sie leider nicht zuordnen, den außer das einer ein Kilt trug, kriegt man die Männer kaum zu Gesicht.

    Alles in allem ist es flüssig geschrieben, Band 2 ist jedoch wesentlich besser.

  6. Cover des Buches Wassermusik (ISBN: 9783423146814)
    T. C. Boyle

    Wassermusik

     (383)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Boyle erzählt die weitgehend wahre Geschichte des schottischen Forschers Mungo Park, der im 18. Jahrhundert als erster Weißer den Verlauf des Niger erkundete. Zur Seite stellt er ihm die frei erfundene Figur des Ned Rise, einen englischen Grabräuber und Galgenstrick, der mit dem Entdecker im tiefsten Afrika die wildesten Abenteuer besteht. Außerdem dabei: ein phantastisches Panoptikum von Hexen und Schlägern, Kannibalen, Huren, Glücksrittern.

    Schräg schräger am schrägsten

  7. Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)
    Michel Houellebecq

    Elementarteilchen

     (433)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.

  8. Cover des Buches Irgendwann wird es gut (ISBN: 9783257245226)
    Joey Goebel

    Irgendwann wird es gut

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

     „Irgendwann wird es gut“ ist nicht, wie vom Autor Jeoy Goebel gewohnt, ein Roman, sondern eine Ansammlung von zehn tragisch-komischen, nachdenklichen Kurzgeschichten, die alle irgendwie miteinander zusammenhängen. Alles spielt sich in derselben Kleinstadt und etwa zur selben Zeit ab. Es gibt einige Überschneidungen zwischen den Storys, doch die Hauptfigur ist jedes Mal eine andere. Das Thema Einsamkeit zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Geschichten. Die Protagonisten haben psychische Probleme, sind auf der Suche nach einem Partner, wünschen sich generell Kontakt zu anderen Personen, sind jedoch emotional nicht dazu in der Lage. Erfreulich ist, dass die einzelnen Erzählungen alle, im Gegensatz zu vielen anderen Kurzgeschichten, einen eindeutigen Abschluss haben und man somit nicht lange über das Ende grübeln muss. 

    Fazit: Ideales Buch für Leser/innen die gerne innerhalb kurzer Zeit in sich abgeschlossene Geschichten lesen. 

  9. Cover des Buches Pussy (ISBN: 9783849303464)
    Tamara Faith Berger

    Pussy

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Tiffi20001
    Klappentext:

    Während eines verunglückten Familienurlaubs in einem schäbigen Party-Strandbad in Key West lernt die sechzehnjährige Myra den doppelt so alten Elijah kennen. Elijah ist schwarz und übt eine ungekannte sexuelle Anziehungskraft auf sie aus. Myras Gefühle schwanken zwischen Faszination, Angst und der alles beherrschenden Sehnsucht ihre Unschuld an diesen Mann zu verlieren.
    Kurz nachdem Myra mit ihrer Familie in ihre Heimatstadt Toronto zurückkehrt, tauchen Elijah und Gayl, eine mysteriöse Frau an seiner Seite, dort auf. Myra liefert sich ihnen aus und begibt sich bereitwillig in eine ihr unbekannte, gleichermaßen faszinierende und grausame Welt, die von Sex, Pornografie, Demütigung, Rassismus und Klassenbewusstsein beherrscht ist.

    Buchgestaltung:

    Das Cover zeigt neben dem Titel „Pussy“ eine rosa-weiße Fläche, die für mich stoffähnlich wirkt. Ich finde das Cover prinzipiell gelungen, da der Titel sehr passend gewählt wurde und schon auf die Richtung des Buches hinweist. Das Cover ist hat zwar kaum Aussagekraft, ist aber dennoch meiner Meinung nach gelungen, da es mich neugierig gemacht hat und es bei einem Buch wie „Pussy“ schwierig ist ein Cover zu finden, das Einblick in das Buch erlaubt. Der Klappentext hätte etwas mehr auf die Besonderheiten des Buches eingehen können. Alles in allem gesehen eine gelungene Buchgestaltung, die Lust auf das Buch macht.

    Eigene Meinung:

    Zuerst einmal muss gesagt werden, dass das Buch sehr schwer zu beschreiben und dementsprechend schwer zu bewerten ist. Die Figuren des Buches sind alle sehr speziell, besonders Myra, die mit ihren jungen Jahren schon sehr heftige Ansichten hat, die für Diskussionen sorgen und viele Leser wahrscheinlich abschrecken werden. Ich persönlich fand die Figur gut, da sie polarisiert und schockiert. Die Nebenfiguren konnte ich dagegen nicht wirklich sympathisch finden und ich habe mich vor allem mit Elijah sehr schwer getan. Die Handlung des Buches ist z.T. sehr schwierig nachzuvollziehen und hat mich oftmals sprachlos und schockiert zurückgelassen. Es werden immer wieder Gedanken über Sklaverei in die Geschichte integriert, was ich persönlich gut fand. Die Sprache ist ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist nicht schlecht geschrieben, doch die Wortwahl ist meist sehr eindeutig.

    Fazit:

    Ein Buch, das ich nicht jedem empfehlen kann, doch wer offen ist und sich nicht leicht schockieren lässt, wird interessante Lesestunden haben.

    Autor:

    Tamara Faith Berger ist in Toronto geboren und verdiente ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben pornografischer Geschichten. 1999 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Lie with Me, der 2004 verfilmt wurde. Pussy, ihr dritter Roman, erschien 2012 unter großer Presseaufmerksamkeit und ist mit dem Believer Book Award ausgezeichnet worden.

    Allgemeine Infos:

    Titel: Pussy
    Autor: Tamara Faith Berger
    Verlag: Metrolit
    Seitenzahl: 224
    Preis: 15,00 EUR
    ISBN: 978-3849303464
  10. Cover des Buches Macht und Rebel (ISBN: 9783641122126)
    Matias Faldbakken

    Macht und Rebel

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Macht und Rebel sind zwei Männer, die eines gemeinsam haben, sie begehren junge Mädchen, oder auch pre-teens. Durch Zufall führt sie das Problem-Kind-Schwesternpaar Thong und Thong Jr. zusammen. Aus Rebels Hass auf seinen Arbeitgeber und Markenpirat Fatty wird schnell der Plan diesen sozial zu zerstören, nebenbei will Macht auch noch den Ruf der Firma T.S.I.V.A.G. aufpolieren, die als judenfeindlich verschrien ist.

    Ist dieses Buch nun genial oder geschmacklos?! Ich bin da hin und her gerissen. Denn eines ist klar, wenn ein Roman zu meiner “Lesen ist hardcore!” Aktion passt, wie die Faust aufs Auge, dann ist es genau dieser hier. Ich scheine kein so glückliches Händchen gehabt zu haben, bei der Buchauswahl bisher. Zwei mal hintereinander habe ich nun aus Versehen zu einem Buch gegriffen, das sexuelle Perversion zelebriert und bei dem mir gegen Ende hin nur noch übel wurde.

    Wer darüber nachdenkt Faldbakken zu lesen, sollte erst einmal zu YouTube rüber schlendern und sich ein paar Interviews mit dem Herrn bildender Künstler goes Schriftsteller anschauen. So kriegt man vor dem Lesen nämlich die, meiner Meinung nach höchst wichtige Info, dass seine Romane alle mit einem Augenzwinkern verfasst sind – auch wenn das oft nicht auffällt. Matias Faldbakken will provozieren und das tut er in diesem Roman zu genüge.

    Während Palahniuk den Leser schokiert indem er sich seitenlang über Masturbationsverletzungen auslässt, geht Faldbakken gleich zu Beginn seines Romans in die vollen. Auf der ersten Seite nämlich kauft Hauptfigur Rebel eine Salatgurke, und Du ahnst es schon, diese Gurke wird nie zu Salat verarbeitet werden. An dieser Stelle werden wohl die meisten das Buch weg legen und das sicher zu recht. Denn auf den folgenden Seiten und in den folgenden Kapiteln vergrault der Autor den Leser mit angewandter Pädophilie und Nazismus in Form von Hitler-Reden und Nazi-Symbolen.

    Starker Tobak erstmal, und ich weiß genau Faldbakken meint das nicht ernst. Ich weiß genau, dass es symbolisch gemeint ist und der Autor in Wirklichkeit eine bitterböse Satire auf die Skandinavische Unternehmenspolitik verfasst hat. Ich weiß das alles, aber Spaß das Buch zu lesen macht es trotzdem keinen. Denn es gibt Dinge, über die kann ich einfach nicht lachen. Ein ganz minimaler Kritikpunkt im Angesicht der kontroversen Buchthemen wäre da die etwas öde Handlung. Faldbakken provoziert zwar viel, aber es geht größtenteils doch um Markenpiraterie und Unternehmenspolitik und das langweilte mich oft so sehr, dass ich lieber was anderes gelesen habe.

    Nachdem ich Dir dieses Buch nun über viele Absätze madig gemacht habe muss ich noch kurz eine Lanze brechen für den dritten Roman der Skandinavische Misanthropie Trilogie Unfun. Das ist ein Buch in dem deutlich wird, dass Faldbakken scherzt, ein Buch das einen linearen Plot hat und für die extremere Leserin ein wahres Vergnügen sein kann. “Macht und Rebel” gibt das nicht her, ich werde es nie wieder lesen wollen und Du solltest es Dir auch ersparen – extreme Literatur mit Schockeffekt in allen Ehren, aber dieses Buch geht für mich einen Schritt zu weit.

    Bei Buchthemen wie Pädophilie und Nazismus, und das keinesfalls kritisch betrachtend, würde ich niemandem empfehlen diesen Roman zu lesen. ‘Tongue-in-cheek’ hat seine Grenzen, in “Macht und Rebel” sind diese erreicht.

  11. Cover des Buches Held außer Betrieb (ISBN: 9783596905232)
    Charles Bukowski

    Held außer Betrieb

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Wie in der Musik ist es auch in der Literatur: Von gestorbenen Meistern werden immer noch mehr Werke gefunden und veröffentlicht. Bei Schriftstellern werden Papierschnipsel und Bierdeckel entdeckt, die sie irgendwann mal beschrieben haben und dann zwischen Buchdeckeln gedrückt. Auch der Vielschreiber Bukowski bietet sich geradezu an, alles aufzuspüren, was man kriegen kann, um es dann in teilweise fragwürdigen Veröffentlichungen zu Geld zu machen. Anders verhält es sich mit den drei Fischer-Nachlassbänden. Hier wurde wirklich Substantielles zusammengetragen und kompetent editiert. Da macht auch dieser dritte, prall gefüllte Band keine Ausnahme. es geht um Stories, Essays und Kolumnen, die in verschiedenen Zeitungen und zu unterschiedlichsten Anlässen erschienen sind. Die üblichen Buk-Geschichten wechseln sich ab mit Essays, die mal mehr, mal weniger ernsthaft, aber immer zur Sache gehen. Und gerade diese Einlassungen offenbaren, wie wichtig Bukowski das Schreiben nahm, wie sehr er sich damit auseinandersetzte und mit welcher Klar- und Weitsicht er die amerikanische Literatur seinerzeit beurteilen konnte. Ganz sicher ist auch das hier wieder eine Fundgrube für die Anhänger des Dirty Ol' Man, aber auch ein interessanter Überblick, denn gerade die große Zeitspanne lässt des Schreibers Fortschritte deutlich werden. Mit einem etwas überbordenden Nachwort des Editors, aber das ist geschenkt, rundet rundet es doch diese gelungene Anthologie ab. Empfehlenswert und dann noch der Rat, die Rattenfängerangebote anderer Verlage, die mit dünnen Büchern versuchen, das dicke Geld zu machen, vorher eingehend zu prüfen.
  12. Cover des Buches Gott schütze Amerika (ISBN: 9783453406551)
    Warren Ellis

    Gott schütze Amerika

     (45)
    Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlog
    Zum Roman: Zum Buch „Gott schütze Amerika“ bin ich eigentlich eher zufällig gekommen, nämlich dank der Taschenbuchtage der Mayerschen Buchhandlung. Beim Durchstöbern der Grabbelkiste fiel mir das originelle Cover (eine Landkarte Amerikas in Form eines Koteletts) auf, und das Zitat von Kinky Friedman (amerikanischer Country-Musiker, Schriftsteller und Politiker) auf dem Buchrücken: „So lustig, dass du danach im Stehen scheißen wirst.“ Ganz so weit ist es bei mir zwar nach der Lektüre nicht gekommen, aber ich habe 1,49 € definitiv schon schlechter investiert… Worum geht es? Nun, Hauptfigur ist der Privatdetektiv Mike McGill. Dessen Auftragslage ist… nennen wir es mal „überschaubar“. McGills Detektei ist ein heruntergekommenes und versifftes Büro, in das sich so gut wie nie ein Kunde verirrt. Gleichzeitig dient es Mike als Wohnung, die er sich mit seinem Mitbewohner, einer unverwundbaren und dreisten Ratte teilt, die gerne mal in seine Kaffeetasse uriniert. Noch dazu ist McGill ein unglaublicher Pechmagnet. Egal was er auch anpackt, er landet zuverlässig immer in den unmöglichsten Situationen. Beispiel gefällig? Als der Detektiv vor geraumer Zeit in einem Fall von Ehebruch engagiert wurde, stellte sich heraus, dass der Mann seine Frau nicht mit einer anderen betrog, sondern eine perverse Sexsekte gegründet hatte, die sich regelmäßig zu Gruppensex-Orgien mit Straußenweibchen versammelte. Ja, richtig gelesen: Straußenweibchen. Wer nach Lesen dieser Passage immer noch denkt, er hätte es mit einem gewöhnlichen Buch zu tun, dem sei folgendes gesagt: Weit gefehlt! Eines Tages taucht nämlich der Stabschef des US-Präsidenten in McGills Büro/Wohnung auf, um ihm einen ganz speziellen Auftrag zu erteilen: Er soll ein wertvolles und geheimnisvolles Buch auftreiben, welches sich vor langer Zeit im Besitz des Weißen Hauses befand, aber vor ca. 50 Jahren verloren ging. Das Dokument stellt eine alternative Verfassung der Vereinigten Staaten dar, erstellt von Amerikas Gründervätern persönlich. Die Regierung benötigt das Buch, um dem Land wieder zur alten Stärke zu verhelfen, da es seit dem Verlust der Verfassung mit Amerikas Gesellschaft immer weiter bergab ging und dem Sittenverfall nun Einheit geboten werden soll. Jetzt ist der Stabschef des Präsidenten aber nicht unbedingt so, wie man sich den Vertrauten des mächtigsten Mannes der Welt vorstellt. Es handelt sich vielmehr um einen heroinsüchtigen alten Mann, der sich regelmäßig „Affenscheiße“ in die Venen spritzt, weil das angeblich ein wirkungsvolles Mittel gegen Krebs ist. Doch 500.000 Dollar, ein Palm-Computer mit wichtigen Informationen und die Behauptung des Stabschefs, man brauche für diesen wichtigen Auftrag eine „echte menschliche Scheißzecke, die für uns durch die Kloschüssel Amerikas schwimmt“, überzeugen McGill schließlich, der Sache nachzugehen. Sein erster Hinweis führt Mike dann auch in ein Pornokino für Makroherpetophile. Makro… was? Um es mit Ellis’ Worten zu sagen: „Leute, die, du weißt schon, auf Reptilien stehen. Und Makro bedeutet: groß, riesig. Also Leute, die … Leute die Godzilla ficken wollen.“ In dem Schuppen trifft der Privatdetektiv die durchgeknallte und sexuell überaus aktive Trix, die ihrerseits eine Doktorarbeit über extreme Formen menschlicher Selbsterfahrung schreibt. Und da McGills Mission für ihre Recherche äußerst verheißungsvoll klingt, schließt sie sich Mike an. Beide brechen auf zu einem aberwitzigen und absolut skurrilen Roadtrip quer durch die Vereinigten Staaten. Wenn man ehrlich ist, kann man die Story direkt wieder vergessen, denn die Mission um die alternative Verfassung dient lediglich als Rahmen für eine Ansammlung von völlig verrückten Anekdoten. Dabei führt Warren Ellis den Leser einmal komplett durch die absonderlichsten Auswüchse der Gesellschaft, einer schlimmer als der andere. Seine Hauptfigur trifft dabei auf homosexuelle Fitnessfanatiker, die sich mit Salzlösung ihre Hoden auf Basketballgröße aufspritzen, einen reichen Großgrundbesitzer, der nachts seine eigene Rinderherde besteigt oder einen charismatischen Serienkiller, mit dem McGill während eines Linienfluges munter über dessen Darstellung in der landesweiten Presse diskutiert. Genauso oberflächlich wie die Handlung ist auch die Charakterzeichnung. Weder Mike McGill noch seine Begleiterin Trix sind besonders tiefgründig dargestellt, auch wenn eine Romanze (die überwiegend aus Sex besteht) zwischen den beiden darüber hinwegtäuschen soll. Und auch warum die Regierung nun ausgerechnet einen Mann wie McGill braucht, ist nicht ganz nachvollziehbar. Das macht aber alles nichts, denn auch so ist Warren Ellis’ Romandebüt überaus unterhaltsam. Voraussetzung für den Genuss dieses Nonsens ist aber, dass man mit dem Humor des Autors etwas anfangen kann, welcher sich ungefährt auf dem Niveau einer South Park-Folge befindet: respektlos, politisch völlig unkorrekt, wahnwitzig und derb. Mein Fazit: Natürlich hat das Buch mit anspruchsvoller Literatur ungefähr so viel zu tun wie ein Arnold Schwarzenegger-Film mit einer Oscarnominierung. Und selbstverständlich ist die Handlung in etwa so komplex wie eine GZSZ-Folge und die Charaktere so tiefgründig wie Lothar Matthäus. Aber um es einmal im Stile von Ellis auszudrücken: drauf geschissen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen und mich dabei prächtig amüsiert. Ein völlig beklopptes Ereignis reiht sich an das nächste, ohne dass sich dahinter irgendein tieferer Sinn verbergen würde. Klar kann man da auch wieder ein bisschen Gesellschaftskritik hineininterpretieren, man kann sich aber auch einfach das Buch schnappen und sich ein paar Stunden aberwitziger und völlig durchgeknallter Unterhaltung gönnen. Kleiner Tipp: Unbedingt auch das mitgelieferte Bonus-Material im Anhang anschauen! Dort präsentiert der Autor auf sehr lustige Art seine liebsten Kochrezepte und gibt Einblicke in die Hintergründe des Romans. Angeblich beruhen nämlich alle Situationen auf der Realität und nur wenige Dinge sind auf die Fantasie des Autors zurückzuführen. Großartig ist auch die Anekdote zur Entstehung des Buches. So habe Ellis’ Agentin ihn so lange mit dem Wunsch nach einem Roman genervt, bis dieser ihr in 10.000 Wörtern schließlich die „undruckbarste und dreckigste Scheisse“ zuschickte, mit dem Gedanken: „Haha, die wird schon sehen, was sie davon hat.“ Keine zwei Wochen später war die Idee dann an den Verlag verkauft… Meine Wertung: 7/10
  13. Cover des Buches Drecksau (ISBN: 9783462043549)
    Irvine Welsh

    Drecksau

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Badmojo44
    Der Titel ist Programm, vom Anfang bis zum Ende ist die Hauptfigur eine Drecksau. Das Buch ist um einiges konsequenter als der Film. Das Ende war so konsequent, das ich mir dachte: "Krasse Scheiße, wie hart ist das den!"
  14. Cover des Buches Plattform (ISBN: 9783832161767)
    Michel Houellebecq

    Plattform

     (226)
    Aktuelle Rezension von: goellmountain

    Eigentlich ein ganz gutes Buch: teils kritische Anmerkungen zum Tourismus (hier speziell Sextourismus), islamistischer Terrorismus (man merkt Houellebecq's Abneigung gegen den Islam) und ein Hauptprotagonist der sich zu Beginn des Buches nichts mehr von seinem weiteren Leben erwartet und seinen Feierabend nur noch in Sexclubs und Peep Shows verbringt. Bis er seine Freundin kennenlernt, denn dann geht es fast nur noch um Sex in allen Varianten. 

    Erst gegen Ende des Buches passiert (endlich) mal wieder was anderes, so das hier doch noch etwas Spannung aufkommt.

    Ein ganz klein bisschen weniger Beschreibung der (zu) vielen Sexszenen und etwas mehr zum (Sex)tourismus und islamistischen Terrorismus stünde dem Buch ganz gut.

    Ansonsten wie eigentlich alle Houllebecq Bücher ganz gut zu lesen; deshalb auch die 4 Sterne

  15. Cover des Buches Dream Guardians - Begehren (ISBN: 9783453534568)
    Sylvia Day

    Dream Guardians - Begehren

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Begehren ist der zweite Teil der Dream Guardians und ich muss ehrlich gestehen, dass er mir besser gefallen hat, wie der erste Band.

    Das Ganze liegt daran, dass die Handlungeinfach hier im Vordergrundstand und einfach einiges passiert ist, was das Buch nicht langweilig erschienen lies.

    Besonders gefiel mir, dass der Sex zwar noch da war, aber eben nicht die Handlung überlagert.

    Connor und Stacey haben zwar noch Sex, aber hier kommen die Gefühle halt mehr in den Vordergrund. Das gefiel mir sehr gut.

    Bei Lyssa und Aidan kam es nur darauf an, dass es nur um Sex ging. Der Rest hat mich nicht überzeugt. In diesem Band fand ich es tatsächlich besser. Man konnte die Liebe spüren.

    Die vielen Informationen fand ich klasse und gaben der Geschichte den richtigen pep.

    Die Geschichte ist abgeschlossen und ich glaube nicht, dass es einen weiteren Band geben wird. Dafür ist die Reihe zu alt. Man sollte aber nie niemals sagen.

  16. Cover des Buches Die Mandel (ISBN: 9783426509166)
    Nedjma

    Die Mandel

     (72)
    Aktuelle Rezension von: 78sunny
    Titel: Die Mandel Autor: Nedjma Originaltitel: L'amande Verlag: Knaur ISBN: 9783426509166 Preis:7,95€ Genre: Zeitgenössische Literatur Format: Taschenbuch Seitenzahl: 251 Erscheinungsdatum: 18.02.2005 Reihe: - 2 von 5 Sternen Inhalt: Badra wächst in Imchouk, Marokko, auf und entdeckt ihren Körper. Als sie dann mit einem viel älteren Mann verheiratet wird, der sich einen Teufel um ihr Vergnügen im Bett schert, wird sie fast komplett gebrochen. Doch eines Tages wagt sie die Flucht und schafft sich die Freiheit nach der sie sich sehnt. Wie kam das Buch zu mir Ich habe viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Daher habe ich das Buch für 1,95 Euro bei Arvelle bestellt. Meinung: Ich würde gern damit beginnen, was ich eigentlich erwartet habe. Ich dachte ich bekomme eine fesselnde oder zumindest berührende/aufwühlende Geschichte einer jungen Frau, die unterdrückt wurde und sich dagegen aufgebäumt hatte. Als Ergebnis hatte ich erwartet, dass die Frau dann ihre Vergangenheit verarbeitet hat und zu einer selbstbewussten Frau herangereift ist. Bekommen habe ich ein Geschichte über eine Frau die schon als Kind sich voll und ganz über ihre Geschlechtsteile definierte und ihr ganzen Leben lang eine für mich fragwürdige Obsession zu diesen beibehalten hat. Ich bin wahrlich nicht prüde, aber ich finde es bedenklich wenn Menschen sich voll und ganz über Sex definieren. Ich würde sogar so weit gehen, zusagen, dass das Verhalten von Badra krankhaft ist. Der weibliche Hauptcharakter durchläuft meines Erachtens nach keine Entwicklung in diesem Buch und sie kann einem nur Leid tun, obwohl sie sich anscheinend als selbstbestimmt und selbstbewusst empfindet. Für mich wirkte sie dagegen eher fremdgesteuert. Sie blieb ihr ganzes Leben abhängig von anderen Personen, vor allem Männern. Hinter der Geschichte steckt natürlich eine Autorin und ich frage mich wie man auf die vielen sehr skurrilen und obszönen Anekdoten in diesem Buch kommt. Das ganze wirkt einfach krank. Ich kann es nicht besser ausdrücken. Der Schreibstil wechselt von Versuchen poetisch zu sein, zu extrem obszön und reicht von Gotteslästerung zu Vergötterung. Besonders merkwürdig waren die Passagen in denen es um Sex, Obszönitäten und Gott gleichzeitig ging. Ich bin nicht gläubig, aber diese Stellen wirkten selbst auf mich sehr falsch. Positiv kann ich nur erwähnen, dass der ständige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart sehr erfrischen war und auch ein wenig Spannung aufrecht erhielten. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, da ich vermutete, dass schlussendlich doch eine Entwicklung stattfinden würde. Wie oben schon erwähnt fand dies meiner Meinung nach nicht statt. Lesergruppe: Ich empfehle das Buch nicht weiter. Wenn dann sollten es nur Erwachsene lesen, da das Buch eigentlich nur um Sex und Geschlechtsteile geht. Fazit: 2 von 5 Sternen Ein Buch das sich nur um ein Thema dreht – Geschlechtsteile. Die Lebensgeschichte der Hauptdarstellerin spielt dabei nur eine Nebenrolle und ist auch nicht sonderlich interessant. Es war einfach eine riesige Enttäuschung für mich.
  17. Cover des Buches Der Fliegenfänger (ISBN: 9783641041687)
    Willy Russell

    Der Fliegenfänger

     (195)
    Aktuelle Rezension von: Buchliese

    Raymond ist fast 19 Jahre alt, als er sich nach Grimsby aufmacht und auf dem Weg dorthin Briefe an sein großes Idol Morrissey schreibt. In seinen Aufzeichnungen erzählt er von seiner Reise und seinem Leben. Sein Sarkasmus und sein schwarzer Humor lässt seine eigentlich traurige Geschichte in einem ganz besonderen Licht erscheinen. Nichts wünscht sich seine Mutter mehr, als dass er ein ganz normaler Junge wird. Doch Raymond muss nicht nur die Schule und die Pfadfindergruppe verlassen. Er hat auch keine Freunde mehr und verschwindet einfach in der Schublade "Er war es!". Raymond ist seit dem Sprung in den Kanal der falsche Junge. Niemand hört ihm mehr zu, alle wollen nur noch sein Bestes und ihm helfen. Und so verwundert es nicht, dass er sich in eine eigene Welt verspinnt und sich mit aller Kraft gegen alles Normale wehrt. Er wird er in einen Strudel aus Missverständnissen und unglücklichen Vorfällen immer weiter an den Rand gedrängt. Bis ihn in Grimsby ein Job auf einer Baustelle erwartet ...

    Eine sehr sympathische Figur ist Raymonds Oma. Eine Figur, die ihm Halt gibt und die nicht nur zu ihm steht, sondern auch mit scharfer Zunge die Realität im Blick hat. Im folgenden Zitat richtet Raymonds Großmutter das Wort an seine Mutter/ihre Tochter: "Mag sein, dass wir hier im modernen Failsworth leben, Shelagh; mag sein, dass wir uns am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts befinden, wo jeder seinen Wintergarten hat und wo man seine Topfpflanzen im Gartencenter kauft und zur Andacht in die voll klimatisierten Konsumtempel läuft. Aber lass dich davon nicht täuschen. Zivilisation! Ein dünner Firniss, Shelagh! Hinter dem Einkaufswagen im Supermarkt trottet noch mancher Neandertaler. Und wenn man mal die Topfpflanzen weglässt, Shelagh, dann laufen in den Gartencentern massenweise Sadisten rum. Glaub nur nicht allzu fest an die so genannte Zivilisation, Shelagh; wenn es nur irgend ginge, würden auf den Parkplätzen vor den Einkaufscentern und Supermärkten bald wieder regelmäßig Menschen gehenkt, verprügelt und als Hexen verbrannt. Und alle wären sie da, in ihren Armani-Anzügen, mit ihren gestylten Frisuren, ihren Topfpflanzen, ihrem Perrier-Wasser und dem marinierten Tunfisch, den sie sich dann mittags auf den Holzkohlengrill legen, um ihn genüsslich im Garten zu verzehren, nachdem sie dem Henker den ganzen sonnigen Vormittag auf dem Supermarkt-Parkplatz beim Köpfen zugeschaut haben."

    Vielen Dank dem Autor für dieses großartige Buch! Leider ist es der bisher einzige Roman der von Willy Russell erschienen ist, aber ich warte schon jetzt auf mehr. Lesen! Lesen! Lesen! 
  18. Cover des Buches Lust (ISBN: 9783644020214)
    Elfriede Jelinek

    Lust

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Elfriede Jelineks “Lust” entfaltet eine verstörende Erzählung über die Verstrickungen männlicher Begierde und weiblicher Unterwerfung. Im Fokus steht der Fabrikdirektor als Symbol männlicher Lust, während Gerti, seine Frau, in ihrer Passivität zum Objekt der Begierde degradiert wird. Die repetitiven Erzählstrukturen, obwohl herausfordernd, verstärken die quälende Natur der dargestellten Machtverhältnisse und betonen die Dynamik von Lust und Unterwerfung.

    Was mich am meisten irritiert hat, ist Gertis Passivität. Sie stellt die Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau nicht in Frage und erlebt Sex ausnahmslos als Demütigung. Lustlos erduldet sie brutale sexuelle Gewalt, wehrt sich nicht und hat sich voll der männlichen Macht ausgeliefert. Durch Alkohol betäubt, bleibt sie handlungsunfähig und spielt das Spiel als Opfer mit.

    Jelineks Sprachgebrauch, geprägt von Vulgarität und präzisen, kühlen Ausdrücken, sowie zahlreichen Wortspielen, verleiht dem Werk eine besondere Intensität. Die immer wiederkehrenden Wiederholungen empfand ich als Tortur, jedoch stärken sie die Darstellung von sexueller Gewalt und Unterwerfung. Hierbei geht es um die männliche Lust, während die weibliche Seite durch Gertis Passivität und Unterwerfung hervorgehoben wird.

    Insgesamt liefert “Lust” eine provokante, tiefgründige Auseinandersetzung mit den Facetten menschlicher Beziehungen und der damit verbundenen Thematik von männlicher Macht, deren Lust und weiblicher Unterwerfung. Diese literarische Arbeit provoziert und will schockieren, indem sie eine eindringliche Reflexion über die Herausforderungen der zwischenmenschlichen Machtverhältnisse bietet.

  19. Cover des Buches Kap der Finsternis (ISBN: 9783453434868)
    Roger Smith

    Kap der Finsternis

     (110)
    Aktuelle Rezension von: thenight

    Klappentext: Ein dummer Zufall, ein brutales Verbrechen, ein korrupter Polizist und eine schonungslose Tour de force, die in immer tiefere Abgründe führt.

    Der Autor: Roger Smith lebt und arbeitet in Kapstadt, Kap der Finsternis ist sein erster Thriller.

    Meine Meinung:

    Zufällig werden der Amerikaner Jack Burn und seine Familie Opfer eines brutalen Überfalls in ihrem eigen Haus, um sich und seine Familie zu schützen tötet Burn die Gangster. Da er nicht zur Polizei gehen kann entledigt er sich der Leichen, als die Toten entdeckt werden und die Spur in die Nähe Burns führt gerät er immer tiefer in die Abgründe Kapstadts.

    Roger Smith schreibt brutal und erschreckend realistisch,seine Personen sprechen die Sprachde der Gosse in der sie leben, auch ohne jemals in Kapstadt gewesen zu sein glaubt man ihm sofort, das das Dasein in den Flats von Kapstadt beherrscht wird von Drogen, Gewalt und Mord und nur wenige es schaffen in dieser Atmosphäre ein Leben ohne Verbrechen zu führen.Sogar die meisten Polizisten sind korrupt und schrecken auch vor Mord nicht zurück um ihre Interessen zu schützen.

    Nicht eine Person in dem Buch ist symphatisch, es gibt keinen strahlenden Helden der am Ende alles wieder ins Reine bringt, kein *und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende*

    Ein Buch das ich uneingeschränkt empfehlen kann, denn es ist spannend und mitreißend geschrieben.




  20. Cover des Buches Mörder ohne Gnade (ISBN: B006CGTVTW)
    Erica Spindler

    Mörder ohne Gnade

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Gartenfee-Berlin

    Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass das Buch langatmig beginnt. Das fand ich gar nicht. Nachdem im Prolog gleich ein Mordfall erwähnt wurde, musste danach ja erstmal die Vergangenheit erzählt werden. Dabei wurde recht ausführlich die Jugend der drei Freundinnen geschildert, so dass man die notwendige Grundlage zum Verstehen des Buches hatte.

    Man wurde immer wieder im Dunkeln gelassen, wer denn nun der Mörder war, es gab irgendwann einen Verdächtigen, so dass man beim Lesen dachte, mal sehen, wie er denn überführt wird. 

    Hier geht es viel um Liebe, Gefühle, psychische Störungen, aber es wird für mein Empfinden weder kitschig noch ufert es in langweilige Psychostudien aus. Ein rundum gelungener und spannender Psychothriller!

  21. Cover des Buches Das Leben und Sterben im Uncle Sam Hotel (ISBN: 9783596905133)
    Charles Bukowski

    Das Leben und Sterben im Uncle Sam Hotel

     (43)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen
    Kurz und knackig soll eine Kurzgeschichte sein. Was so einfach klingt, ist die Königsdisziplin in der Literatur. Wenn die Geschichten dann auch noch für jedermann verständlich sind, die meisten ansprechen und vor allem unterhaltsam sind, ist man der Gott der Literatur. Oder das Arschloch! Wie im Fall von Charles Bukowski. 
    Er würde in der heutigen Zeit mehr provozieren als Donald Trump. Und vor allem mehr gegen ihn wettern als Robert De Niro. Das wäre ein Spaß. Doch Charles Bukowski ist nicht mehr. Seine Werke jedoch haben bis heute Fans, die dem direktesten aller Schreiber die Treue halten. 
    Die Sammlung von Kurzgeschichten in diesem Buch könnte man fast als eine Aneinanderreihung von Kapiteln ein und desselben Buches halten. Alles beginnt in Los Angeles, wo er (mal ist es der Autor selbst, mal eine fiktive Person mit einem anderen Namen, die Buk aber in Nichts nachsteht) und Linda leben. Im Portemonnaie herrscht Ebbe. Wie immer. Im Kühlschrank auch. Alles halb so schlimm, wäre nicht auch der Schnapsvorrat auf Diät gesetzt. Was tun? F… Klar, was sonst. Immer wieder, zwei-, drei-, viermal. Bis es nicht mehr geht. Auch wenn Linda sehr geschickt ist.
    Die rüde Reise in die befleckten Seiten geht weiter. Tucson, New Orleans, Tijuana, San Diego. Überall dasselbe Bild. Es fehlt an Kohle, um an Stoff zu kommen. Und der Stoff, der da ist, stört nur beim … naja, wobei wohl?!
    Schonungslos offen kaputtiert sich Buk durchs Leben. Ist er desillusioniert? Nicht im Geringsten. Das Leben hat ihn angenommen, der Tod reibt sich schon lüstern die Hände. Einen wie ihn hat selbst er noch nicht erlebt. Und der Teufel ist der einzige, der einen ebenbürtigen Gegner neben sich akzeptiert.
    Schulden und Wettgewinne sind für die Figuren in den Geschichten zwei getrennte Sachen. Ein Gewinn wird gebührend gefeiert. Schulden nur im äußersten Notfall getilgt. Zum Beispiel dann, wenn der Ladenbesitzer droht nicht mehr anzuschreiben. 
    Hier sitzt jeder Satz, jedes Wort, jede Silbe. Sie dringen wie Silberpfeile ins Herz des Lesers. Dort verdampfen sie in wabernden Wolken und setzen sich fest im Gedächtnis fest. Nicht die einzelnen Worte, oder gar Sätze. Es sind Impressionen, die man nie wieder vergessen wird. Wie die Erstbesteigung des Eiffelturms, oder die ersten Seiten von Tom Sawyer. Unvergesslich. Charles Bukowski gehört auf jede Bucketlist. Also eine Liste von Dingen, die man getan haben muss. Wer Buk nicht gelesen hat, wird für immer in der Zwangsjacke der political correctness gefangen bleiben. Wer die Zeilen aufsaugt wie ein Schwamm, wird mit einer wortgewaltigen Waffe gegen den Zynismus der standardisierten Welt in den Kampf ziehen können. 

    Diese Rezension bezieht sich auf die dritte Auflage des Buches vom Maroverlag, Februar 2001, ISBN 3-87512-098-1. 
  22. Cover des Buches Aloha from Hell (ISBN: 9780007446025)
    Richard Kadrey

    Aloha from Hell

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Richard Kadrey ist mein Lieblings-Urban-Fantasy-Autor. Er ist einfach der Beste, wenn es darum geht, harte, witzige, makabre Geschichten zu schreiben, die Magie und Übernatürliches in unsere Welt katapultieren. Bei ihm gibt es keine glitzernden Vampire, keine schmusigen Werwölfe und erst recht keine jungen Frauen, die sich in all ihrem Herzschmerz mit Wonne suhlen. Seine Welt ist die Welt von James Stark aka Sandman Slim, mäßig begabter Hexer, Nephilim und Ex-Höllengladiator. Er ist nicht nett, er hat ein Alkoholproblem und sein Motto lautet „Mit Hoodoo und Bullshit wird’s schon gehen“. Kurz gesagt: ich liebe ihn! „Aloha from Hell“ ist der dritte Band der Reihe und ich freute mich riesig auf ein Wiedersehen mit Stark, seinen Gefährten und seinen Feinden!

    Wieder einmal regiert die Langeweile in Starks Leben. Das Golden Vigil ist zerschlagen und Luzifer kehrte in den Himmel zurück. Seit er Los Angeles abermals rettete, war Stark brav und arrangierte sich mit dem Engel in seinem Kopf. Aber Stark wäre nicht Stark, hätte er nicht noch ein paar offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Da sich Luzifer kurzerhand aus dem Staub machte, versinkt die Hölle dank Mason im Chaos. Das könnte Stark natürlich egal sein, hätte Mason sich nicht mit Aelita verbündet, die weiterhin der fixen Idee nachjagt, Gott zu töten. Gemeinsam planen sie, Himmel und Hölle zu zerstören und dabei auch gleich noch Stark zu beseitigen. Sie spielen seine größte Schwachstelle gegen ihn aus und entführen Alice aus dem Himmel. Stark hat keine Wahl. Er muss ein weiteres Mal in die Hölle hinabsteigen. Sandman Slim kehrt heim.

    Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch aufschlagt, ein paar Sätze lest und es ist wie nach Hause kommen? So empfinde ich die Bände der „Sandman Slim“ – Reihe. Ich habe stets das Gefühl, Stark so gut zu kennen, als wäre er mein Freund, mit dem ich mich regelmäßig auf ein Bier treffe. Er erzählt mir von seinen Abenteuern und obwohl ich mir recht gut vorstellen kann, worauf seine Geschichten hinauslaufen, überrascht er mich doch jedes Mal mit den Details. Er ist ein Bastard, aber ein Bastard, den man einfach lieben muss. Manchmal vergesse ich, dass er nicht real ist, denn er ist so realistisch und greifbar gezeichnet, dass ich mich ihm ungeheuer nah fühle. Für mich ist es genau das, was die Reihe auszeichnet. In der Urban Fantasy bekommt man es oft mit Charakteren zu tun, deren Eindimensionalität durch eine actiongeladene Handlung vertuscht werden soll. Richard Kadrey hingegen vereint Action, fiesen Galgenhumor und einen psychologisch vielschichtigen Protagonisten zu einem stimmigen Gesamtbild. Stark ist unter seiner harten Schale noch immer verloren und ziellos. Daher habe ich mich über seine Rückkehr in die Hölle überhaupt nicht gewundert. Offiziell steigt er natürlich nur hinab, um Alice zu retten, aber inoffiziell war es lediglich eine Frage der Zeit, wann er das Leben auf der Erde nicht mehr ertragen würde. Stark findet keinen Lebenssinn. Die Arena und die Spielregeln der Hölle waren mehr als 10 Jahre seine Welt und so sehr er es auch zu leugnen versucht, diese Welt ist ihm vertrauter als unsere. Er ist noch immer nicht über Alice hinweg und kann nicht loslassen. Mir war gar nicht klar, wie unheimlich präsent sie all die Zeit über in seinen Gedanken war; das wurde mir erst bewusst, als er ihr in der Hölle begegnet. Sie hat nichts von all dem mitbekommen, was Stark jahrelang erlebt hat und erdulden musste – und doch war es für mich so, als wäre sie da gewesen, weil sie eben nie aus seinem (Unter-)Bewusstsein verschwunden ist. Dass Kadrey ihre emotionale Verbindung auf eine Weise herausarbeitete, die sogar mich vergessen ließ, dass Alice seit vielen Jahren tot ist, spricht von einem Talent, das wirklich beeindruckend ist.
    Trotzdem sehe ich „Aloha from Hell“ nicht völlig unkritisch. Ich fand, dass Kadrey die Szenen in der Hölle zu schnell abhandelte. Im Vergleich zum Vorgeplänkel war mir dieser Part zu kurz und etwas zu unübersichtlich. Ich weiß zwar, dass Kadrey großen Spaß daran hat, seine Leser_innen vor vollendete Tatsachen zu stellen, sie zu schockieren und ihnen Haarsträubendes um die Ohren zu schlagen, ohne eine Erklärung abzugeben, aber da die Hölle für Stark ein Ort ist, mit dem er viele widerstreitende Gefühle verbindet, hätte ich mir mehr Tiefe in der Handlung gewünscht. Außerdem verschenkte Kadrey meiner Meinung nach einiges an Potential, indem er ein Zusammentreffen mit einer faszinierenden Persönlichkeit aus der Geschichte oberflächlich und beiläufig gestaltete.
    Letztendlich hatte ich aber doch wieder eine Menge Spaß mit Stark. „Aloha from Hell“ ist vielleicht nicht perfekt, mein Lesevergnügen war jedoch enorm. Und darauf kommt es schließlich an.

    Ich hoffe wirklich, dass Richard Kadrey nie aufhört, „Sandman Slim“ – Romane zu schreiben. In Kombination bieten Stark und seine übernatürliche Welt eine schier endlose Fläche zur Entwicklung, eine bunte Spielwiese, auf der jede noch so obszöne Idee ein Plätzchen finden kann. Ich hoffe, Kadrey schreibt sie alle auf. Ich möchte mich niemals von Stark verabschieden müssen. Irgendwann wird sich das vermutlich nicht vermeiden lassen, doch noch ist es nicht so weit.
    Das Großartige an dieser Reihe ist, dass sie so unberechenbar ist, obwohl man vor dem Lesen genau weiß, worauf man sich einlässt. Stark ist ein Wirbelwind aus chaotischer Energie, der am Beginn einer Geschichte selbst nie weiß, wo er landen wird.
    Kadreys Reihe ist eine Bereicherung für die Urban Fantasy – es ist eine Schande, dass sie so unbekannt ist. Darum kann ich euch nur einen Rat geben: geht los, kauft einen „Sandman Slim“ – Roman und lernt meinen Freund Stark kennen!

  23. Cover des Buches Gedichte über die Liebe (ISBN: 9783518024706)
    Bertolt Brecht

    Gedichte über die Liebe

     (23)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Bertholt Brechts "Gedichte über die Liebe" ausgewählt von Werner Hecht, sind wahrlich keine romantischen Liebesgedichte. Wer nach einem schmachtenden "Ich liebe dich!" sucht, der findet in dieser famosen Auswahl nicht viele Beiträge. Es geht trotzdem um die Liebe, die Liebe in allen Schattierungen. Erstes Aufkeimen, pure Leidenschaft, schiere Entrücktheit, Erinnerung, Verzicht, Bitterkeit und Loslösung, auch durch den Tod. Protagonisten sind bei Brecht unerfahrene Jungfrauen und Jünglinge, begehrenswerte Mädchen und liebestolle Burschen, untreue Weiber und geile Herren, Witwen, Matrosen, Huren, Zuhälter, die Geliebte und der Liebhaber... Sein "Morgens und abends zu lesen" ist eines der harmlosen, ja, zärtlichen Gedichte. Seine Balladen, Songs, Sonette, Moritaten, Lieder oder Gedichte können jedoch auch richtig vulgär und obszön sein. Brecht spricht alles aus, ist konkret und benennt die Dinge beim Namen. Musik, ohne Frage, The Doors mit Ihrer Interpretation des Alabama Songs
  24. Cover des Buches GTO. Bd.1 (ISBN: 9783898853576)
    Toru Fujisawa

    GTO. Bd.1

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Mit Great Teacher Onizuka (GTO; 1997 - 2001) hat Toru Fujisawa hier einen Comic geschaffen, der aufzeugt, dass jeder seinen eigenen Weg gehen und seinen eigenen Werten treu bleiben soll.

    Eikichi Onizuka und Ryuji Damma haben als Teenager Tokio total unsicher gemacht, indem sie sich prügelten, einen Motorradgang hatten, randalierten und mehr. Das passierte im Vorgänger zu GTO: Shonan Jun'ai Gumi! Hier hat sich das Blatt zT gewendet. Onizuka hat studiert, ist nun 22, will Lehrer werden, ist allerdings noch immer ledig und Jungfrau. Mit seiner Motorradgang- und Straßenmoral kommt er nun an die Schule und macht den Lehrern dort (aber auch uns als Lesern !) klar, dass er nicht bereit ist, sich irgendeinem System zu unterwerfen, das er nicht für richtig und gerecht hält. So haut er direkt den Vizedirektor mit einem German Suplex um, nachdem dieser ausgewiesene Schüler als Dreck und Abschaum bezeichnete. Denselben hat er vorher noch derbe umgehauen, als dieser im Gedränge einer großen Menschenmenge eine junge Frau (eine spätere Kollegin Onizukas: Azusa Fuyutsuki) am Hintern begrapscht.
    Mit solchen Aktionen macht er sich nicht nur bei mir beliebt, sondern auch nach und nach bei Schülern und Lehrern. Von Anfang an soll er die Problemklasse auf seine Seite bringen, die bisher noch jeden Lehrer Wegekelte. Wobei das noch nett formuliert ist. Immerhin hat es die Klasse geschafft eine frühere Lehrerin, die jung und hübsch war, zu einer esssüchtigen, fetten, isolierten und traumatisierten Sektenanhängerin zu machen. Wie sie das geschafft hat, erfahren wir nicht. Müssen wir aber auch nicht ! Denn sie setzt alle Mittel auch gegen Onizuka ein. Dabei sind Fotomontagen, die Onizuka öffentlich in superperverser Gay-Activity mit dem VizeRektor zeigen, noch harmlos. Doch seine Reaktion ist einzigartig. Statt den verantwortlichen Schüler Kikuchi zu bestrafen, würdigt er begeistert dessen technisches Know-How und bittet ihn gegen Bezahlung für sich selbst (ergo Onizuka) Fotomontagen zu machen: hübsche Gesichter (zB das von Fuyutsuki) soll Kikuchi auf erotische Nacktposen von Pornodarstellerinnen montieren, zu Onizuka persönlichem Gebrauch. Damit bringt er nach und nach alle Schüler und Lehrer auf seine Seite.



    Wahnsinn. Ich stehe total auf diesen Comic. Bisher habe ich ihn mir 2mal angesehen und ihn 2mal gelesen. Und es wird dabei nicht bleiben, das garantiere ich. Die Figur von Onizuka ist in sich schön und plausibel gezeichnet. Voll von menschlichen Gegensätzen ist er aber auch. Jedesmal wenn er etwas tut, das streng seinen moralischen Grundsätzen des Guten entspricht und damit die Beteiligten und mich als Leser berührt (zB einer Schülerin zu Hause wegen zerrütterter Familienverhältnisse hilft), passiert stets etwas grundsätzliches Dämliches und Beklopptes, das das wieder auf lustige Art kompensiert (zB lässt er sich ungewollt von seiner heimlich geliebten Kollegin Fuyutsuki und der Schulkrankenschwester beim pornoschauenden Runterholen erwischen). Dabei entspricht der Zeichenstil stets den Umständen. In ernsten und rührenden Momenten vermitteln die Zeichnungen auch die Ernstfahtigkeit mit scharf gezogenen Linien, während sie in den Kompensationsmomenten von lustigen übernatürlichen Grimassen und zeichnerischen Effekten geprägt sind. Die Idee der Handlung ist recht simpel und dennoch (oder gerade deswegen) sehr schnell erfassbar. Die inhaltiche Umsetzung überzeugt mich und realitätsnah genug, um auch emotional zu berühren. Manchmal merkt man oder hat zumindest das Gefühl, dass der Manga auch von traditionellen Männerträumen durchzogen ist. Dabei denke ich an Onizukas geschlechtergemischte Zimmeraufteilung beim Urlaub in Okinawa oder daran, wie sehr er als Lehrer daran interessiert ist, Anko Uehara und Noboru Yoshikawa zusammenzubringen. Das überschreitet mMn stellenweise ein wenig die Charakterplausibilität Onizukas. Das gereicht dem ganzen aber nicht zum Negativen.
    Was mich auch (recht stark) störte, ist die lose und nachträgliche Aneinanderkettung von Personenerscheinungen. Sobald Onizuka Probleme gelöst hatte oder einen ehemaligen Feind auf seine Seite gezogen hatte, taucht jemand neues aus heiterem Himmel auf. So wendet Fujisawa (zur Erinnerung: der Zeichner) mindestens 3mal das Motiv des fehlenden Schülers an. Onizuka hatte eben eine Krise erfolgreich beendet, als Fujisawa jemanden hämisch ankündigen lässt, dass noch Großes auf Onizuka zu kommen wird, immerhin fehle noch ein Schüler, der bisher immer geschwänzt habe und des bald zurückkommen wird. Bei Urumi Kanzaki (der ersten der mindestens 3) war es noch ideenreich, überraschend und zukunftsweisend (sie wird immer wieder eine Rolle spielen !), die anderen beiden habe ich vergessen und muss sie jetzt übers Internet nachschauen. ;D
    Ja, der eine war Mayu Wakui und der andere hieß Yuki Miyamori. Ganz zu schweigen von der Episode mit den infiltrierenden Taekwondo Schülern und der neuen Rektorin Misuzu Daimon. Fujisawa schafft es zumindest Daimon noch ganz gut einzubinden (ehemalige missverstandene Schülerin etc.), aber alles in allem sind die Episoden um Mayu, Miyamori und Daimon sinnlos.
    Ich musste auch deren Namen eben nochmal nachschlagen, weil ich sie vergessen hatte, während ich die anderen Namen noch immer aus dem Effeff weiß: Kanzaki, Kikuchi, Murai, Yoshikawa, Teshigawara, Aizawa, Anko, Tomoko etc. Ich hätte mir gewünscht, dass Fujisawa anstatt völlig neue Charaktere zu erfinden, um sie mehr schlecht als recht in das bisherige Geschehen einzubinden, die alten Charaktere vertieft. Tomoko hat mich zwar immer genervt, aber ihr Charakter war gut eingebunden, wurde zum Ende hin aber leider vergessen. Die anderen von mir eben aufgezählten alten Charaktere wurden auch immer mehr an den rand des Geschehens gerückt (die Episode Kikuchi vs Ai Tokiwa war ja wohl ein Witz).
    Um ehrlich zu sein, verlor ich hier langsam die Lust und die Freude an GTO. Wenn ihr mal einen Blick in meine Rezensionen zu One Piece und Fairy Tails reinwerft, versteht ihr wieso. Ich mag es, wenn am Anfang des Comics Stränge gelegt werden, die erst in 10-20 Bänden ANFANGEN eine Rolle zu spielen oder immer wiederkehren (One Piece !) und kann es nicht leiden, wenn auch Kreativitätslosigkeit immer neue Personen, Attacken, Kämpfe, Gegner und Handlungen innerhalb der Story aus dem Nichts entstehen und somit kein abgerundetes Bild entsteht (Fairy Tail).



    Gott sei Dank hat Fujisawa (der Zeichner ;D) zum Ende noch eine für mich mehr überraschende, evtl. doch leicht vorhersehbare, aber unglaublich gut abgerundete Wendung gegeben, die mit alten Personen an die Anfänge des Comics anknüpft. Kenner und Leser wissen, wovon ich rede. Ich will das nicht vorwegnehmen. Es geht natürlich um die Abschlussepisode um Aizawa. Das hat mir GTO komplett gerettet. Ein Glück, dass ich zu Ende las.




    Darf ich nochmal kurz ein Schlussfazit geben ? Trotz der beschriebenen (stellenweise leider wirklich gravierenden) Makel des Comics sehe ich GTO als Wahnsinnscomic an, der zu meinen absoluten Lieblingen gehört.

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