Bücher mit dem Tag "ochajon"
5 Bücher
- Batya Gur
Denn am Sabbat sollst du ruhen
(58)Aktuelle Rezension von: SarangeIch wusste noch, dass der Auftakt der Ochajon-Reihe nicht der Knaller ist (schließlich hatte ich mir damals nach dem ersten Lesen diesen Band bewusst nicht zugelegt), aber dass er so lahm ist... Die Kriminalhandlung wird nur sehr zögerlich entfaltet und kommt bis kurz vorm Ende nicht recht in die Gänge, die Figuren drehen sich seiten- und kapitellang im Kreis, ich wurde nicht warm mit ihnen und konnte auch nicht die immer mal wieder von der Autorin behauptete, aber nie wirklich gezeigte Aufregung rund um den Fall nachvollziehen.
Jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich wirklich die ganze Reihe rereaden möchte. Dabei hatte ich nach einem Reread der Lisi-Badichi-Reihe (von Shulamit Lapid) im letzten Jahr Lust, mich wieder krimitechnisch nach Israel zu begeben. Batya Gurs Ochajon-Start hat mich jetzt allerdings doch ziemlich ausgebremst... Vielleicht gebe ich der Reihe später im Sommer nochmal eine Chance, aber sicher bin ich mir da, wie gesagt, nicht.
Zwei Sterne für die guten Grundideen rund um die Psychoanalyseszene, die aber (für meinen Geschmack) unfassbar öde und langatmig umgesetzt wurden. Lest zu dieser Thematik lieber Siri Hustvedt oder Lily Brett...
- Batya Gur
Und Feuer fiel vom Himmel
(11)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Inspektkor Ochajon ermittelt wieder. Israel kommt nicht zur Ruhe, Gefahr und Bomben drohen an jeder Ecke.
Ausgerechnet im angesagten Fernsehsender Kanal 1 wird eine Frauenleiche entdeckt und es bleibt nicht bei der einen.
Ochajon kennt sich im Filmbusiness nicht aus und ist überrascht über die Feindseeligkeit und die scheinbaren Freundschaften, die hier herrschen. Es entpuppt sich als das reinste Geflecht aus Intriegen, Affären und sonstigen Reibereien.
Ein spannender weitere Teil aus der Krimireihe von Batya Gur! - Batya Gur
Das Lied der Könige
(19)Aktuelle Rezension von: BeustDie zu früh verstorbene israelische Autorin Batya Gur hat in ihren Krimis den Ermittler Michael Ochayon in unterschiedliche Milieus geschickt und diese durchdrungen. Geschlossene Gruppen - Psychiater, Literaturwissenschaftler, Kibbuzim oder wie hier Musiker - werden Seite für Seite erkundet, betrachtet und ausgeleuchtet, bis keine dunkle Ecke mehr das Verbrechen im Dunklen verstecken kann. Dabei werden die hermetischen Gruppen aufgeschlossen und ihre Geheimnisse ans Licht gebracht - und diese sind meist: Die da sind auch nur Menschen, und das Motiv für Mord ist meistens Gier.
„Das Lied er Könige“ führt die Leser in das Milieu der Orchestermusiker: Vater van Geldern stirbt unter verdächtigen Umständen, ein Bild verschwindet, kurz darauf wird der jüngere Sohn Gabriel - ein Stargeiger - bei einer Orchesterprobe brutal ermordet, bei der sein älterer Bruder Theo dirigiert und seine kleine Schwester Nita das Solocello spielt. Kommissar Ochayon - ein studierter Historiker und deshalb geschult, Quellen zu hinterfragen und nach Zusammenhängen zu forschen - ist allerdings davon besessen, einen Säugling, der auf seiner Schwelle ausgesetzt wurde, zu adoptieren. Überdies ist Nita seine Nachbarin, „ebenfalls“ alleinerziehend und als mögliche Partnerin höchst interessant.
Mit diesen beiden Nebenschauplätzen verbringt Batya Gur fast ein Drittel des Romans und stellt die Geduld des Krimilesers auf eine harte Probe: Denn irgendwie setzt sich der Eindruck fest, dass die Handlung gar keine Fahrt aufnehmen soll. Das hat mit Batya Gurs Erzählprogramm zu tun, das sie Ochayon in einem Gespräch darlegen lässt:
„Oft gibt es in Krimis Verdächtige, die nur der Handlung dienen und keine echten Charaktere sind. Und immer gibt es einen Mörder. Und immer endet es mit der Aufklärung des Falles. […] Alles dient der Spannung […]. Es gibt in diesen Büchern keine Atempause, kein ästhetisches Verharren. Keine Abweichungen vom Hauptstrang der Handlung. Alles ist funktional.“ (S. 332)
Das ist eigenartig: Denn in der Literatur ist alles funktional. Und wenn nicht die Handlung oder die Figuren, dann immerhin die Sprache. In „Das Lied der Könige“ nimmt sich Batya Gur viel Zeit, Nebenhandlungsstränge auszubreiten, zu viel, um genau zu sein. Und am Ende gibt es einen Mörder und einen aufgeklärten Fall.
Das sind drei Argumente gegen diesen Roman. Drei stehen dagegen: Michael Ochayon ist ein attraktiver Ermittler, dem man zu gern übe die Schulter schaut. Das Milieu der Orchestermusiker mit ihren Eitelkeiten, Manierismen, Futterneid ist bis in den letzten Ton getroffen und führt den Leser hinter die Bühne. Und drittens sind die beiden hinteren Drittel des Romans ein gekonnt erzählter, spannender Krimi. Nur der Anfang lässt das Tempo vermissen: eher Largo, auf keinen Fall Allegro.
- Batya Gur
Denn die Seele ist in deiner Hand
(22)Aktuelle Rezension von: kassandra1010In der kleinen israelischen Gemeinschaft ist die Hölle los, als in einem alten Wohnhaus eine junge Frauenleiche gefunden wird. Was nach einem grausamen Mord aussieht, scheint für alle klar. Außer für Inspektor Ochajon, der wiederrum sieht in dieser Leiche etwas ganz anderes und gräbt tief in der kurzen Vergangenheit der jungen Frau.
Das Opfer gehörte einer streng gläubigen Familie an und war auch noch schwanger. War dass das Ende ihres kurzen Lebens?
Ein Fall, der tief in den jüdischen Glauben eindringt.
- Batya Gur
Du sollst nicht begehren
(37)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Inspektor Ochajon ermittelt in einem Kibbuz. Die Sekretärin des Kibbuz stirbt an einem Penecillin-Schock. Ochajon gibt sich damit nicht zufrieden und ordnet eine Obduktion an. Gift war also die Mordwaffe, doch wer mordet in einem Kibbuz?
Völlig im dunklen gehen die Ermittlungen nur zäh voran und im Kibbuz selbst erlebt das Team um Ochajon nicht gerade das Zusammenleben, was man als Außenstehender von einem Kibbuz erwartet.
Hier herrscht Gier, Neid und leider auch soviel Missgunst, dass ein weiterer Mord vielleicht nicht länger auf sich warten lässt.