Bücher mit dem Tag "ödön von horváth"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ödön von horváth" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Jugend ohne Gott (ISBN: 9783872912299)
    Ödön von Horváth

    Jugend ohne Gott

     (573)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ödön von Horváth ist einer der Autoren, die bisher völlig an mir vorbeigegangen sind. In manchen Orten wird er wohl als Schullektüre gelesen, bei mir war das leider nicht der Fall. Antifaschistische und antiautoritaristische Literatur hat wohl noch immer zu wenig Fürsprecher. Glücklicherweise hatte in einem Forum jemand regelmäßig auf Jugend ohne Gott verwiesen und es als Pflichtlektüre regelrecht angemahnt. Danke dafür, denn diese Empfehlung ist unbedingt zu unterstützen. Jugend ohne Gott war 1937, im Jahr des Erscheinens, geradezu eine literarische Offenbarung, eine Warnung vor dem Zeitgeist und es ist in den Jahren nach 1945 ein literarisches Mahnmal. Bei den gegenwärtigen Entwicklungen bekommt Jugend ohne Gott eine erschreckende Aktualität.

    Der Roman wird aus der Perspektive eines Lehrers erzählt, der an einer Schule für eher privilegierte Schüler unterrichtet. Der Pädagoge hat seinen Glauben sowohl an Gott als auch an die Menschheit im ersten Weltkrieg verloren. Die „Blutpumpe“, die „Knochenmühle“, die „Schlachtbank“, oder einfach nur die „Hölle“ des großen Krieges der alle Kriege beenden sollte, hat nicht nur Millionen Menschen massakriert, sondern auch hunderttausende traumatisiert.

    „Du könntest auch schon einen Sohn haben, denke ich dann, aber ich kann mich beherrschen, ein Kind in die Welt zu setzen. Nur damits in irgendeinem Krieg erschossen wird!“

    Kurz und knapp bringt Horváth den Nihilismus des Lehrers auf den Punkt. Und dennoch möchte er seine Schüler zu besseren Menschen erziehen. Nur, wie soll das Gelingen in einer Zeit in der die Lüge täglich im Radio zur Wahrheit geadelt wird? So beginnt der Roman damit, dass Klassenarbeiten korrigiert werden und sich ein Schüler rassistisch über „Neger“ äußert. Der Lehrer nimmt sich vor, dies zwar nicht negativ zu bewerten, aber wenigstens im Unterricht anzusprechen.

    „Ich lasse den Satz also stehen, denn was einer im Radio redet, darf kein Lehrer im Schulheft streichen.“

    Wenn die Lüge Staatsräson ist, verzweifeln die Wahrheitsliebenden.

    „Wenns auch weht tut, was vermag der einzelne gegen alle?“

    Jugend ohne Gott ist genau diese Erzählung. Was geschieht mit dem Einzelnen, wenn die Masse dem kollektiven Wahn verfällt? Kann man sich dagegen wehren? Und wenn ja, wie? Und wenn nein, wie erträgt man dann den Mob? Und wie soll man nicht selbst dem Wahnsinn verfallen, wenn man als Lehrer plötzlich die Schüler „moralisch zum Krieg erziehen“ soll?

    Ödön von Horváths Jugend ohne Gott ist ein Meisterwerk der Beobachtung und der Analyse. Hinzu kommt, dass Thema und Sprache allgemeinverständlich und möglichst einfach geformt wurden, ohne dabei auch nur ein My an Präzision zu verlieren.

    „Daß diese Burschen alles ablehnen, was mir heilig ist, wär zwar noch nicht so schlimm. Schlimmer ist schon, wie sie es ablehnen, nämlich: ohne es zu kennen. Aber das Schlimmste ist, daß sie es überhaupt nicht kennenlernen wollen! Alles Denken ist ihnen verhaßt.“

    Treffender könnte man weder die Nationalsozialisten kennzeichnen noch aktuelle Nacheiferer am rechten Rand von Politik und Gesellschaft.

    Jugend ohne Gott begleitet den Lehrer, wobei der Schwerpunkt auf einer Wehrübung im Feld liegt. Hier ist der Pädagoge lediglich die Verantwortung tragende Person, während die Schüler von einem altgedienten Soldaten in militärischem Drill unterwiesen werden. Nach einem Unfall, oder ist es ein Mord, nimmt Jugend ohne Gott einige Stilarten des Kriminalromans auf, ohne den Vorrang des gesellschaftskritischen Romans aus den Augen zu verlieren. Der Roman lässt den Leser niemals los, selbst oder gerade in den Momenten, wo man sich abwenden möchte, ob der Ignoranz, Arroganz und Selbstüberheblichkeit der Macht, die sich immer nur im Vernichtungswillen auflösen kann.

    Wir wissen um die Konsequenzen des Nationalsozialismus mit bis zu 80 Millionen Toten, Kriegsverbrechen, Massenerschießungen, Vergewaltigungen, Folter, Holocaust und Genozid. Von alldem konnte Horváth kaum etwas ahnen und dennoch hat er einen visionären Jugendroman geschrieben.

    Ödön von Horváths Jugend ohne Gott gehört ab sofort zur absoluten Pflichtlektüre und auf jede Empfehlungsliste. Das Buch hat es verdient eine noch viel breitere Leserschicht zu erreichen. Gerade heute!


    Hinweis
    Die Neuverfilmung, die in den deutschen Kinos lief, hat nichts mit dem Buch zu tun. Diese unsägliche Klischeeaneinanderreihung ist Trashkino und geradezu eine Beleidigung der Romanvorlage.


  2. Cover des Buches Geschichten aus dem Wiener Wald (ISBN: 9783872912206)
    Ödön von Horváth

    Geschichten aus dem Wiener Wald

     (94)
    Aktuelle Rezension von: PhaedrusBold

    Es ist immer schwer für mich solche Bücher zu Bewerten, aber ich versuchs trotzdem mal.

    Für mich ist das scheinbar eine doch sehr simple Geschichte. Vielleicht hab ich mich auch einfach nicht genug damit beschäftigt. Schwer zu sagen.

    In meinen Augen insgesamt nichts besonderes. Aber das Ende fand ich doch interessant, also 3 Sterne kann ich trotzdem mal geben.


    Auf das ich in ein paar Jahren über diese naive Rezension lachen werden :)

  3. Cover des Buches Maskenball Unter den Linden (ISBN: 9783895613050)
    Hans Croiset

    Maskenball Unter den Linden

     (3)
    Aktuelle Rezension von: UteSeiberth
    Der junge niederländische Schauspieler Moritz Akkerman fährt 1935 einige Tage nach Berlin um einen holländischen Film zu synchronisieren. Die Situation in Berlin verstört ihn,die Flaggen, die Paraden und die nicht zu übersehende Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung. Er verliebt sich in eine bekannte deutsche Schaupielerin und setzt sich damit persönlich zwischen die Stühle,
    denn in Holland hat er ein Frau und ein Kind.Langsam zeigt es sich,dass diese Schauspielerin gute Verbindungen pflegt zu den höchsten politischen Kreisen,viele Liebhaber hat und sich dann gegen ihn entscheidet.Nebenbei erzählt er,dass er trotz seines arischen Aussehens Jude ist und es gelingt ihm dann noch rechtzeitig Berlin zu verlassen und man kann aufatmen.
  4. Cover des Buches Jugend ohne Gott (ISBN: B003COUIRG)
    Horváth Ödön von

    Jugend ohne Gott

     (14)
    Aktuelle Rezension von: BM1TE19a

    "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horváth ist ein eindringlicher Roman über das Leben in einer totalitären Gesellschaft. Die Geschichte folgt einem Lehrer, der in einer Welt lebt, in der jede Art von Individualität unterdrückt wird und das Überleben von der Anpassung an die herrschenden Normen abhängt. Horváth zeichnet ein düsteres Porträt einer Gesellschaft, in der das Individuum keine Stimme hat und sich dem Willen der Autoritäten fügen muss. 


     Ich fand das Buch sehr bewegend und erschreckend zugleich. Die Figuren sind gut gezeichnet und man kann ihre Motivationen nachvollziehen. Besonders der Konflikt des Lehrers, der zwischen seinem Gewissen und den Forderungen des Regimes steht, hat mich beeindruckt. Horváth gelingt es, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen und den Leser zum Nachdenken über die Bedeutung von Freiheit und Humanität zu animieren. Ich empfehle das Buch jedem, der sich für die Themen Nationalsozialismus und Menschlichkeit interessiert.


    BM1TE19a - dl

  5. Cover des Buches Der ewige Spießer (ISBN: 9783518762868)

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